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BESCHUSS IN OSTPOLEN

Der Raketeneinschlag in Polen entblößt die Schwächen der Nato

19.11.2022

| Lesedauer: 2 Minuten
Der Raketeneinschlag im ostpolnischen Dorf Przewodów war wohl kein russischer Angriff. Die Regierungen in Warschau und Washington gehen von einer fehlgeleiteten ukrainischen Flugabwehrrakete aus. Wie dem auch sei – es hätte dazu nicht kommen dürfen, meint Wojciech Osiński, Berliner Korrespondent des Polnischen Rundfunks.

Nach einer mehrstündigen Krisensitzung des Nationalen Sicherheitsrats und einem intensiven Austausch mit anderen Nato-Bündnispartnern gab Polens Staatschef Andrzej Duda vorerst Entwarnung: Die S-300-Rakete, die am Dienstag in der Woiwodschaft Lublin einschlug, stammte vermutlich von der ukrainischen Luftabwehr. Damit war es kein russischer Angriff auf Polen und die Nato.

Fakt ist aber, dass es ohne den russischen Angriffskrieg und den Raketenbeschuss sowie das darauf folgende ukrainische Abwehrfeuer in grenznahen Gebieten niemals zu dem tödlichen Beschuss oder Unfall bei Hrubieszów gekommen wäre. Außerdem: Die Rakete hätte gar nicht erst dort landen dürfen. Sie hätte abgefangen und zerstört werden müssen – ganz unabhängig von wem sie stammt, der geringen Vorwarnzeit oder davon, ob sie in der Hauptstadt oder Provinz einschlägt. Das aber offenbart die Schwäche der Luftraumsicherung der Nato-Staaten: Warschau war vollkommen überrascht und hatte keinerlei eigene Schutzmaßnahmen gegen den Raketenbeschuss.

AUFFALLENDE ZURüCKHALTUNG DER ERKLäRUNGEN
Wer ist für den Raketeneinschlag in Polen verantwortlich?
Nun sagte ein Sprecher des Berliner Bundesverteidigungsministeriums, man stünde im Austausch mit der polnischen Regierung über ein verstärktes „Airpolicing“. Gemeinsam mit den anderen Nato-Ländern werde man prüfen, welche Auswirkungen dies auf die gemeinsame Luftraumüberwachung haben würde. Na ja, diese Überprüfung wäre nicht nur dringend geboten, sondern müsste tatsächlich realisiert werden. Den Luftstreitkräften und Luftabwehrsystemen wird im Nordatlantischen Bündnis eine große Bedeutung beigemessen. Zumindest auf dem Papier. Und „Airpolicing“ klingt etwas harmlos am Rande eines heißen Kriegsgebiets. Es geht um Luftraumverteidigung und Bevölkerungsschutz.

Der Raketeneinschlag in dem ostpolnischen Dorf Przewodów hat Defizite bei der Handlungsfähigkeit und dem Kräftedispositiv der Nato offengelegt, über die man aufgrund der gegenwärtigen Schockstarre noch hinter vorgehaltener Hand spricht. Allerdings können die Staaten diesem Problem jetzt auch nicht unbeschadet ausweichen, zumal eine eingehende Optimierung  der Luftraumüberwachung viele Monate, wenn nicht Jahre in Anspruch nähme. Natürlich muss sich die Luftabwehrstrategie des Bündnisses weiterhin vornehmlich auf kritische Infrastrukturen konzentrieren. Aber das reicht nicht. Die Bevölkerung muss geschützt werden.

Auch in der Bundeswehr klaffen derzeit unverändert „Fähigkeitslücken“ im Bereich der signalerfassenden Überwachung und Aufklärung des Luftraums, die dringend geschlossen werden müssten. Dies sei jedoch nach der Meinung von Experten nicht kurzfristig möglich. Dabei gehört die Entwicklung von hochempfindlichen Aufklärungsinstrumenten und rechenintensiven Auswerte-Algorithmen eigentlich zu den Kernbereichen der deutschen Industrie.

Offensichtlich ist nach dem Raketeneinschlag in Polen keine Aktivierung des Artikels 4 im Nordatlantikvertrag notwendig gewesen, der Beratungen der Nato-Staaten vorsieht, wenn einer von ihnen die Unversehrtheit seines Gebiets, die politische Unabhängigkeit oder die eigene Sicherheit bedroht sieht. Es bleibt zu hoffen, dass solche tragischen Ereignisse künftig erspart bleiben. Es wird aber  eine diplomatische Note notwendig sein, die dem Kreml keineswegs ein verkapptes Friedensangebot unterbreitet, sondern eher wieder vor Augen führt, was sie da eigentlich anrichten.

Sollten die Nato-Staaten – wie unlängst abermals von der Regierung in Kiew eingefordert – den Luftraum über der Ukraine schließen? Dies käme einer Kriegsbeteiligung gleich. Vielleicht sollten wir uns jedoch zunächst einmal um unseren eigenen Luftraum kümmern und die Bevölkerung vor herumfliegenden Raketen schützen.

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24 Kommentare

  1. Jeder sollte sich ehrlich machen. Auch die Putinversteher und Sympathisanten des russischen Eroberungskriegs. RU hat im Rahmen eines konventionellen Kriegs nicht die Spur einer Chance gegen die US-Streitkräfte. Der Nato fehlt es an der Qualität der US-Truppen in Europa. Die Nato braucht deutlichen Aufwuchs der Mannstärke sowie moderner Waffensysteme. Ausbildung ist auch in Europa innerhalb der Nato gut. Gnade den Russen Gott, sie überfallen einen Natostaat. Dann wird Kaliningrad als russisch besetztes Gebiet Geschichte sein genauso wie russische Truppen außerhalb Russlands. Nur die dümmsten Russen halten ihre Armee für imperial. Es gibt leider diesen Grad an Dummheit und Gier, aber diese Leute werden den Umsturz in RU nicht überleben. Die Kriegshetzer sitzen nicht in EU-Europa. Europa wollte Frieden und Gaslieferungen bis 2060. Russlands Wirtschaft wollte volle Kassen bis 2060. Nur der kleine Tschekist träumte vom Imperium und wollte Krieg. Jetzt will den kleinen Tschekisten nur noch der Sensenmann. Und der wird ihn holen. Bald.

  2. Mit der Ukraine als Nachbarn und solchen Regierungen wie die Selenskyjs hätten polnische Regierungen schon ab 2014 mit einer eigenen wirksamen Luftabwehr nach dem Vorbild des Iron Dome Israels besser da gestanden.

    Nachdem schnell klar war, dass es sich bei der Rakete um eine funkgesteuerte womöglich 40 Jahre alte 5W55K mit einer entsprechend kleinen Reichweite [75-100 km] gehandelt hat, musste man s o f o r t von einem „Versagen“ der ukrainischen Armee und der ukrainischen Regierung ausgehen.

    Denn das Territorium der Russischen Föderation ist über 600 km vom Einschlagsort in Polen entfernt, und selbst die neuesten Versionen der Rakete [48N6 von 1992, 48N6D von 1997] fliegen max. 200 km weit.

    Bei einer Abfeuerungsentfernung von 60 km und einer Geschwindigkeit von 2 km/s hätte das ukrainische Militär noch Zeit genug gehabt, die Rakete explodieren zu lassen, bevor sie einschlägt.

    Da stellen sich sehr viele Fragen.

  3. Schuld ist Russland, die haben ja den Krieg begonnen, stimmt so nicht ganz. Der Krieg tobte schon 8 Jahre lang und wurde vom Westen nur nicht beachten. Zudem wer sagt, daß es jetzt kein Krieg gegeben hätte. Dann hätte ihn aber die Ukraine einen von Zaun gebrochen und alle Anzeichen sprachen dafür. Nur Russland hat schneller gehandelt, bis der PP der Ukraine, Lugansk und Donezk mit Natowaffen kurz und klein bombardiert hätte. So wie bei den USA und Nato üblich.

  4. Auch wenn viele das nicht hören wollen:
    Die USA kippeln und schwächeln viel mehr, als es von hier aus aussieht.
    Die NATO ist von gestern und kommt mit den Bedrohungen von heute nicht nur kaum mehr klar, sie wird auch von einem Land angeführt, was nicht mehr das selbe ist. Ein enormer Militärapparat nützt überhaupt nichts, wenn die Aufklärung nicht funktioniert und das amerikanische Volk immer weniger dahintersteht. Das ist kein USA Bashing, einfach eine sachliche Analyse. So lange die USA intern nicht die Kurve bekommen, fallen sie als Führungsmacht aus.
    Wir müssen in der EU militärisch also auf eigenen Beinen stehen lernen.
    Und das erste was wir brauchen, ist eine gemeinsame Verteidigungsstrategie in der EU, ausgerichtet auf die aktuellen Bedrohungen, und direkt danach, am besten zeitgleich, eine eigene Luftraumverteidigung.
    Wie der Fall in Polen zeigt, ist eine Raketenabwehrschirm unabdingbar.
    Vollkommen unabhängig davon, ob es sich hier um einen Unfall oder ein absichtliches Ereignis handelt. Die Gefahr von Raketeneinschlägen auf EU Territorium ist offenkundig real. Und das können wir hier nicht tolerieren.
    Man darf dies nicht nur aus defensiver Erfordernis heraus betrachten, sondern auch aus politischer: Eine abgefangene Rakete kostet nicht nur keine Menschenleben, sie verhindert auch, dass wir in fremde Konflikte hineingezogen werden.
    Wir sind gerade ganz knapp am NATO Bündnisfall vorbeigeschrammt und damit am Dritten Weltkrieg. Das kann man zukünftig verhindern, indem nach hier in die EU keine Rakete mehr durchkommt. Die NATO hat die Einschläge in Polen nicht verhindert. Also müssen wir das selbst machen.
    Das geht. Man muss es nur wollen und die weltfremden Pazifisten im EU Zirkus, die Geld lieber für „Flüchtlinge“ rauswerfen die keine sind als es in die Verteidigung der EU zu stecken, mal für eine Weile auf stumm schalten.
    Der Dritte Weltkrieg kostet viel mehr Geld und vor allem viel mehr Menschenleben, als eine ordentliche Landes- und Bündnisverteidigung.
    Polen ist nicht nur EU Mitglied wie Deutschland, es liegt auch direkt nebenan.
    Es ist also in beider Interesse, dass es hier ruhig bleibt. Und das geht nur mit einer gemeinsamen Verteidigung.

    • Wenn die deutsche Armee und die polnische Armee gemeinsam den deutsch-polnischen Luftraum verteidigen, ist das dann eine europäische Armee? Wenn die NATO Länder gemeinsam ihr jeweiliges Territorium verteidigen, ist das dann eine transatlantische Armee?
      Ich halte nichts von den Vereinigten Staaten von Europa.
      Ich will ein europäisches Verteidigungsbündnis.

  5. Wenn man die Militärgeschichte der letzten 100 Jahre – also ungefähr den Zeitraum, seit es technisch einen Luftkrieg geben kann – anschaut, so erkennt man, daß jedweder Versuch, Luftangriffen rein defensiv zu begegnen, zum Scheitern verurteilt ist. Dabei spielt der Stand der Technik keine Rolle – zwischen Angriffs- und Verteidigungstechnologien gibt es stets den üblichen Hase-und-Igel-Wettlauf. Mal ist der eine im Vorteil, mal der andere.
    Im Zweiten Weltkrieg scheiterte Deutschland daran, die westalliierte Luftoffensive 1943 und 1944 zu brechen, was kriegsentscheidend war. Versucht wurde es ausschließlich defensiv, also mit Bodenflak und Jagdflugzeugen. Schon bald stellte sich heraus, daß Deutschland niemals in der Lage sein würde, eine ausreichende Zahl an Jagdfliegern oder Flakgeschützen bereitzustellen. Die Alliierten konzentrierten ihre Angriffe vielmehr sogar anfangs auf die deutschen Luftfahrtindustrie und Raffinerien. Diesen Kampf konnte Deutschland nur verlieren, obwohl es fortschrittliche Technologien wie das Dopplerradar, ballistische Raketen oder Düsenjäger entwickelte.
    Was Deutschland stattdessen gebraucht hätte, wäre eine Armada an schweren Bombern gewesen, mit denen es auf die alliierte Bombenoffensive mit einer eigenen Offensive gegen die alliierten Luftbasen in Großbritannien reagiert hätte. Am Ende ist nur der feindliche Bomber wirksam abgehalten, der erst gar nicht zum Feindflug starten kann, weil er vorher vernichtet wird. Nun führt es in diesem Zusammenhang etwas zu weit, die Gründe für diese deutsche Fehlkalkulation aufzudröseln, sie reichen zurück in strategische Fehlannahmen, die noch vor 1939 durch Erfolge der Legion Condor in Spanien provoziert wurden, ich nenne nur den Namen Ernst Udet. Die Folge war, daß die Luftwaffe der Wehrmacht immer nur rein zur Heeresunterstützung gedacht und konzipiert war und nicht für strategische Einsätze. Schon in der Luftschlacht von England 1940 wurde das deutlich, und wenn man sehr weit ausgreift, kann man sogar konstatieren, daß Deutschland im Grunde schon in diesem Spätsommer 1940 den Krieg verloren hatte, weil es mißlang, Großbritannien aus dem Krieg zu drängen. Stattdessen kam Churchill, der Rest ist Geschichte. Doch man kann den Bogen in die Jetztzeit spannen, auch im Vergleich der heutigen russischen mit der deutschen Weltkriegs-Luftwaffe. Beide sind dazu verurteilt gewesen, zu scheitern. Deutschland fehlte ein strategischer Fernbomber, Rußland hat seine Luftstreitkräfte zugunsten der teuren Nuklearrüstung vernachlässigt. Und in beiden Fällen kostete das den Sieg.
     
    Ich habe diesen Exkurs gemacht, weil der Autor ebenfalls der Illusion nachhängt, des gäbe einen wirksamen Schutz gegen feindliche Luftangriffe. Sicher, Polen (die NATO) könnte am Bug zehnmal soviele Luftabwehrbatterien aufstellen, die Zahl der AWACS-Flüge verdreifachen. Und dann? Irgendeine kommt immer durch. Gegen die neuen Drohnen, also automatische Kleinflugzeuge, gibt es noch gar keine wirksame Abwehr. Natürlich wird es sie irgendwann geben, wie immer sie auch aussehen wird, zu jeder Waffe wird es immer eine Gegenwaffe geben. Aber sie wird nie Schutz zu hundert Prozent bieten.
     
    Wollte Polen sich wirksam vor diesen Querschlägern schützen, so müßte es im Grunde entweder von der Ukraine verlangen, daß solche Raketenstellungen so weit nach Osten verlagert werden, daß sie polnisches Gebiet gar nicht mehr erreichen könnten – oder es müßte diese Stellungen sogar selbst angreifen und zerstören. Da die Ukraine kaum Ostgalizien von raketengestützter Luftabwehr entblößen wird, nur weil ab und zu ein Irrläufer in Polen einschlägt, bliebe Polen nur, die ukrainische Luftabwehr zu zerstören, sonst sind seine Dörfer entlang der Grenze nicht sicher.
     
    Oder aber, und das wäre die tatsächliche Konsequenz und daher auch mein Exkurs mit dem Zweiten Weltkrieg – es identifizierte diesen Krieg an sich als den Grund für diese Einschläge. Dann wäre die Konsequenz, selbst an der Seite der Ukraine – militärisch und nicht nur mit Waffenlieferungen oder Sozialleistungen für Flüchtlinge – in diesen Krieg einzutreten. 1921 eroberte die polnische Armee immerhin sogar Kiew. Es ist natürlich klar, warum Polen das nicht macht – denn sobald die ersten polnischen Panzer nach Osten rollen, werden auch Danzig und Warschau zum Ziel russischer Raketenangriffe. Und der Kampf um den berüchtigten Korridor zwischen Litauen und Polen begänne – was in wenigen Tagen die USA zum Eingreifen zwänge. Den Rest kann man sich weiterspinnen.
    Am Ende muß sich der pazifisierte Westen damit abfinden, daß ein Krieg wie dieser, vor seiner Haustüre eben immer noch mit schießen und sterben zu tun hat. Soldaten kämpfen nicht auf grünen Wiesen von 9 bis 17 Uhr vollkommen regelbasiert, wie im Sport, gegeneinander, und gehen dann nach Hause zu Frau und Kind. Der Krieg zwischen Rußland und der Ukraine ist zu einem klassischen Abnutzungskrieg geworden, so wie der Zweite Weltkrieg. Rußlands Wirtschaft gegen die des Westens. Rußland wird diesen Krieg nie gewinnen, dazu ist seine Wirtschaft zu schwach. Aber anders als Deutschland unter Hitler kann es ihn als Atommacht auch nicht verlieren. So müssen wir eben zäh abwarten, bis eine oder beiden Seiten das Interesse an einer Fortsetzung verlieren. Und bis dahin wird es auch in Polen weitere Tote geben.

  6. War doch klar! Wer das diesbezügliche Geschwafel im ÖRR hörte, kam selbst zu dem Schluss, dass es die Ukraine gewesen sein muss! Klasse war noch der alles abschließende Abschluss: Wer es auch immer war,-Putin ist schuld (DLF)! Vielleicht kam die Rakete ja sogar aus den friedensfördernden Lieferungen Europas oder Deutschlands? Wie dem auch sei: Die menschlichen Opfer spielen in keinem Kommentar auch nur die geringste Rolle. Wo bleibt hier der erläuternde Kommentar des Herrn Hofreiter? Oder hat der sich etwa schon freiwillig an die Front gemeldet?

  7. Fakt ist das es kein russischer Angriff auf Polen und die Nato war, sondern ein Angriff der Ukraine auf das NATO-Land Polen, die Ukraine hat schließendlich die Möglichkeit der Selbstzerstörung der S-300 nicht genutzt. Man stelle sich einmal vor, der polnische Fotograf, der zufällig diese Raketenreste ins Bild bannte, hätte dies nicht getan. Wer den nächsten Friedensnobelpreis bekommen sollte? Der polnische Fotograf der Raketenüberreste.
    Wohlan…

  8. „Auch in der Bundeswehr klaffen derzeit unverändert „Fähigkeitslücken“…“
    In „der Bundeswehr“ ?
    Sollte das nicht zu allererst „In der Regierung“ heissen ?
    Insbesondere von Bundestagsabgeordnetinnen, die sich nicht an „Seit 5:45 wird jetzt zurueckgeschossen.“ erinnern und gerne den Krieg anhetzen.
    Unsere Regierungen haben die Bundewehr zu dem gemacht, was sie heute ist:
    Marode, defekt aber gegendert.
    Klingt wie die Deutsche Bahn …..

  9. Die offizielle Lesart ist jetzt, dass es sich um eine fehlgeleitete Flugabwehrrakete der Ukrainischen Armee handelt. (Ursprünglich waren es „zwei(!) russische(!) Angriffsraketen“. ZWEI Irrläufer sind aber eher unwahrscheinlich, vermutlich deswegen ist es jetzt nur noch eine.)
    – Tatsache ist – aus technischen Gründen – dass die Rakete(n) von ukrainischem Gebiet abgefeuert wurde(n), weit entfernt von Russischen Kräften, das liegt an der begrenzten Reichweite von 150 bis Max. 200 km. Warum die Rakete(n) in relativ flachem Winkel anstatt steil nach oben abgefeuert wurden wirft Fragen auf. Auch hier wieder die Technik: Hätte die Rakete ihr Zielobjekt verfehlt, wäre sie bis zur maximalen Steighöhe von ca. 25 km weiterverfolgen und hätte sich dann automatisch selbst zerstört. Aber so hoch kam die Rakete gar nicht, ihre Flugbahn war die eines ballistischen Geschosses. – Welche Schlüsse man persönlich aus diesen Sachverhalten zieht, bleibt zwar jedem (auch dem Autor) überlassen. Ich persönlich bin allerdings der Meinung, dass in diesem Fall eher die Regierung in Kiew eine diplomatische Note verdient hat. Ungeachtet dessen, ob es ein Irrläufer oder Absicht war.

    • Es sind wohl immer noch 2 Raketen, eine davon tötete 2 Menschen, und von dieser einen wird jetzt ausschließlich geredet.

      Die andere Rakete hat es zwar immer noch gegeben, sie wird aber nicht mehr erwähnt – mutmaßlich, weil nicht passend zum Narrativ „fehlgeleitet“.

  10. Meiner Meinung nach war das wieder ein hinterlistiger Akt der USA gemeinsam mit der Ukraine. Die wollen einfach ganz Europa in ihr dreckiges Spiel hineinziehen. Es mag ja sein, dass Putin diesen Krieg mit Waffen begonnen hat, hinter den Kulissen tobt er aber schon seit 2014 und es waren damals nicht die Russen, die angefangen haben. Es wird Zeit, dass die Ermittlungen zu Biden und seinem Sohn intensiviert werden. Wie tief steckt Selensky da mit drin? Ist schon mal jemand dieser Spur gefolgt?

    • Die Marionette aus Kiew ist kreuzgefährlich ! Wer bisschen was von Psychologie versteht, erkennt was der Mann ist. Ein Psychopath! Die schräg in die Kamera, nach unten gesprochen, Propaganda- Sprüche sagen alles! Selensky ist für eine friedliche Lösung des Konfliktes, der vollkommen falsche Mann und das wissen auch Biden , sein Sohn, und die Nato. Leider erfahren wir zu wenig, was die Ukrainer wirklich über ihn denken.
      In meiner Umgebung, sind fast nur komplette Fam. da.! Also auch die Männer. Verständlich, denn wer hat schon Lust auf die Front. und vor allem für WAS?

  11. Ich verstehe den Sinn nicht ganz. Die ukrainische Luftwaffe schiesst eine Boden—Luftrakete ab die anscheinend aber nicht das Ziel trifft, sondern im Nachbarland Polen einschlägt. Die Frage stellt sich natürlich von wo die Rakete, gegen welches Ziel abgeschossen wurde und warum sie sich nicht in der Luft selber zerstört hat. Kann ich wirklich einen Raketengürtel haben, der einenden 70km Entfernung gestartete Rakete abfängt? Oder ist das nicht illusorisch?
    ich habe da ja hochgradig Zweifel, dass das so möglich ist, über diese langen Grenzen, zumal ich nicht nur die polnische, sondern auch die anderen Grenzen komplett sichern müsste. Wie lange ist denn die Vorwarnzeit und wer entscheidet dann binnen Sekunden ob geschossen wird? Wieviele Systeme braucht man zur Aufklärung und wieviele abschussbasen und wieviele die das alles bedienen? Mir erscheint das alles ein wenig utopisch zu sein.

  12. Der Sprecher des Pentagon wies auf den automatischen Selbstzerstörungsmechanismus der radargelenkten S-300 hin, der aktiviert wird bei Abbruch des Leitstrahls. Etwas Anderes als ein vorsätzlicher Beschuss, um Polen/die NATO direkt in den Konflikt hineinzuziehen, kommt daher eigentlich kaum in Frage .

    Unmittelbar danach hat Selensky einen vollständigen Gefangenenaustausch mit Russland verlangt.

    NATO hineinziehen, Gefangene zurückholen – kann es sein, daß Selensky so langsam die Soldaten ausgehen?

  13. Es ist erstaunlich mit welcher reflexartigen Selbstverständlichkeit die Regierung Polens von der ersten Sekunde nach Bekanntwerden des ukrainischen Raketeneinschlags in Polen davon ausging, dass es sich um einen Einschlag einer russischen Rakete gehandelt haben könnte – mit allem Alarmismus der damit offenbar mit voller Absticht einherging.
    Noch erstaunlicher ist es, dass Polen nun nachdem klar ist, dass es sich um einen ukrainischen Raketeneinschlag auf Polen handelt beschwichtigt und seinen Alarmismus wieder einstellt, gar ins Gegenteil verkehrt.
    Wer sagt uns denn, dass es sich bei dem ukrainischen Raketeneinschlag auf Polen nicht um Absticht handelte, um bestimmte Reaktionen der NATO zu provozieren?
    Wenn es sich um Absicht handelte und Polen gezielt von einer ukrainischen Rakete getroffen wurde, ist die Frage warum Polen nun nicht entsprechende Reaktionen zeigt und z.B. seine Armee weiter in Alarmbereitschaft hält um weitere mögliche Raketeneinschläge von ukrainischem Territorium auf Polen zu verhindern.
    In diesem Zusammenhang muss man sich die mit entscheidende Frage stellen, warum die seit Jahren und bis heute fortdauernd bestens durch NATO-Staaten ausgebildete ukrainische Armee eine (Flugabwehr-)Rakete im Westen der Ukraine gegen eine – so wird zumindest in den westlichen Staats-/Mainstreammedien kolportiert – aus Russland, d.h. aus Richtung Osten anfliegende Rakete abschießt, westlich der Ukraine in Polen einschlägt und nicht östlich auf ukrainischem Gebiet, in der Richtung aus der eine russische Rakete hergekommen sein soll.
    Das nun die im „Westen“ verzweifelt zu setzen versuchte Narrativ, nachdem Russland die Schuld für diesen Einschlag/Anschlag trüge, da es ohne den russische Intervention in der Ukraine nie zu diesem Einschlag gekommen wäre, ist grotesk. Das wäre überspitzt ähnlich als würde man behaupten, der Islambegründer Mohammed wäre Schuld am „11. September“ 2001.
    P.S. „Die Regierungen in Warschau und Washington gehen von einer fehlgeleiteten ukrainischen Flugabwehrrakete aus.“
    Korrekter wäre wohl „Die Regierung in Warschau geht nach Rücksprache mit der Regierung in Washington von einer fehlgeleiteten ukrainischen Flugabwehrrakete aus.“

  14. Ich bedaure seit vielen Jahren, dass die europäischen Nato-Mitglieder, die älteren und die jüngeren Mitglieder, keine gemeinsame Strategie und vor allem keine gemeinsame Militärplanung und Entwicklung und Beschaffung von Verteidigungssystemen haben. Luft- und Raketenabwehrsysteme sind Hi-tec und würden lange vor Panzern und dergl. gebraucht. Auch wenn die EU einerseits, und die europäischen Nato-Mitglieder andererseits, formal und institutionell nicht viel miteinander zu tun haben – es beweist leider immer wieder, dass unsere Staatseliten nicht bereit und nicht in der Lage sind, selbst in einer vorhandenen Struktur wie Nato-Brüssel operative Fähigkeiten im gemeinsamen Interesse zu organisieren.

  15. Daa Bundesministerium der Verteidigung hat sich der Sache angenommen? Das kann nur schiefgehen. Deutschland ist inzwischen ein Versager, erst recht auf militärischem Gebiet. Man hat die politische und militärische Großwetterlage einfach verpennt. Und die Vernachlässigung und Verpönung allen Militärischen tut ein Übriges.

  16. Wenn man Pessimist und dazu auch Realist ist, könnte es zu einem denkbaren Szenario kommen, dass von Russland in nicht ferner Zukunft getestet wird , was die Nato macht, sollte tatsächlich von russischem Boden aus eine Rakete oder Raketentrümmer auf polnischem Territorium nahe der ukrainischen Gernze niedergehen. Es muß als zweite Möglichkeit auch nicht unbedingt ein „Test“ sondern technisches Versagen sein. Artikel 4 Natovertrag müßte dann ohne Zweifel angewendet werden, ob Artikel 5 mit entsprechenden mllitärischen Antworten angemessen wäre, dürfte „diskussionswürdig“ sein, um sich mal vorsichtig auszudrücken. Wahrscheinlich ist in Planspielen sowohl auf russischer wie auf Nato-Seite ein entsprechender Ablauf bereits vorgezeichnet.

  17. Da russische Flugzeuge und Raketen nicht in Polen starten, hat offensichtlich irgendjemand von dem Kiewer Regime in die falsche Richtung geschossen. So recht will ich nicht daran glauben, dass es sich um ein Versehen handelt. Dafür erscheint mir der Fehler einfach zu krass.

    • Genau so sehe ich das auch, Herr Müller. Darüber hinaus frage ich mich, was Herr Osinski den TE-Lesern mitteilen möchte, mit seinem vieldeutigen „wie dem auch sei …“? Und was weiss der Herr Osinski über die „Kernbereiche der deutschen Industrie“, was wir nicht wissen? Und sind es nicht die US-Airforce und Army, die in Polen zu Hause sind? Und gehört die Luftabwehr nicht zum „Kernbereich“ der Amis? Oder geht es doch eher (wieder) um Geld (von den Deutschen)?

    • …..es könnte natürlich auch eine ukrainische provokation sein um die nato zum eingreifen zu zwingen! so wie der ukrainische staatsschauspieler – um nich clown zu schreiben — auf der vorletzten münchener sicherheitskonferenz schon gefordert hatte, die ukraine mit kernwaffe auszurüsten!

  18. Wir sollten uns besser nicht länger in einen Krieg treiben lassen, der hätte vermieden werden können. Ein friedliches und provokationsfreies Miteinander erscheint mir sinnvoller, als sich gegenseitig kaputt zurüsten und hunderte Milliarden in eine Rüstung zu stecken, die man besser in neue Kraftwerke investiert. Nach konstruktiven Friedenslösungen zu suchen, ist das Gebot der Stunde.

  19. Die Polen haben der Rakete zugeguckt – hatten aber wohl keine Möglichkeit sie zu „erden“. Auch der Selbstzerstörungsmechanismus, der normalerweise sicherstellt, daß eine Luftabwehrrakete („runter kommen sie immer“) nicht jedesmal so einen Schaden verursacht wurde nicht aktiviert. Vor diesem Hintergrund ist das Beharren des ukrainischen Präsidenten, daß die Rakete mit 150 km Reichweite von den Russen käme schwer verständlich. Außer man nähme an, daß es ein ukrainisches Interesse gäbe Polen und die NATO in den Konflikt hineinzuziehen.

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