<
>
Wird geladen...
10,4 Prozent

Jetzt ist es amtlich: wieder ein neuer Inflationsrekord

von Redaktion

11.11.2022

| Lesedauer: < 1 Minuten
Die Inflationsrate hat sich vom bisherigen Höchststand im September 2022 noch einmal deutlich auf 10,4 Prozent erhöht. Es war der stärkste Anstieg seit etwa 70 Jahren.

Die Inflation in Deutschland hat im Oktober die Marke von zehn Prozent deutlich überschritten. Die Verbraucherpreise stiegen gegenüber dem Vorjahresmonat um 10,4 Prozent. Das Statistische Bundesamt bestätigte am Freitag diesen bereits in einer Schätzung am 28. Oktober genannten Wert. Die Inflationsrate hat sich damit nach +10,0 Prozent im September 2022 noch einmal deutlich erhöht. Es war der stärkste Anstieg seit etwa 70 Jahren.

TICHYS EINBLICK TALK:
Hans-Werner Sinn: Inflation zerstört unseren Wohlstand – ausgelöst durch Staatsschulden
„Hauptursachen für die hohe Inflation sind nach wie vor enorme Preiserhöhungen bei den Energieprodukten. Aber wir beobachten zunehmend auch Preisanstiege bei vielen anderen Waren und Dienstleistungen. Besonders spürbar für die privaten Haushalte sind mittlerweile die steigenden Preise für Nahrungsmittel“, sagt Dr. Georg Thiel, Präsident des Statistischen Bundesamtes. Gegenüber dem Vormonat September stiegen die Preise um 0,9 Prozent.

In der Pressemitteilung des Amtes heißt es: „Neben dem Anstieg der Preise für alle Energieprodukte infolge der Kriegs- und Krisensituation beeinflussen Lieferengpässe und deutliche Preisanstiege auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen die Inflationsrate. Dadurch verteuerten sich erneut auch andere Waren und Dienstleistungen, insbesondere viele Nahrungsmittel.“

Die Betrachtung der Preisentwicklung über einen längeren Zeitraum in der mitgelieferten Grafik zeigt allerdings, dass der Anstieg auch der Energiepreise schon deutlich vor Ausbruch des Ukraine-Krieges am 24. Februar 2022 begann, nach diesem dann allerdings noch deutlicher anzog.

Anzeige
Ad
Unterstuetzen-Formular

WENN IHNEN DIESER ARTIKEL GEFALLEN HAT, UNTERSTÜTZEN SIE TICHYS EINBLICK. SO MACHEN SIE UNABHÄNGIGEN JOURNALISMUS MÖGLICH.

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

24 Kommentare

  1. Noch vor einem Jahr verkündeten 99.9% aller EZB Verantwortlichen und „seriöse“ Finanzwissenschaftler dass es keine Inflationsgefahr gebe. Wer etwas anderes sagte war ein Nazi, ein Querdenker, ein Schwurbler… Die Politik hat also alles richtig gemacht, 99.9% können ja nicht irren; genau so wenig wie in der Klimapolitik…. ???

  2. Inflation war schon immer eine Folge politischen Schuldenmachens und weiterer Fehlentscheidungen. Die verursachenden Politiker bestrafen dann dafür gerade diejenigen der kleinen Leute, die immer brav ihre Steuern, Sozialabgaben usw. in den Hochzinszeiten oft über Jahrzehnte gesetzlich zahlen mussten und wenn möglich, sich noch einen Notgroschen von ihrem wenigen ab rangen. Vielleicht auch noch Versicherungen, auch für Notfälle und das Alter, wie ebenfalls von gleicher Politik propagiert. Zusätzlich zu den inflationsbedingten Mehrkosten wird so ihr eingefordertes und eingezahltes Geld enorm entwertet und sie dadurch doppelt belastet. Im normalen Geschäftswesen käme das zumindest einer strafbaren Veruntreuung gleich. Leider wissen die verursachenden politischen Amtsträger, dass sie dafür zumindest strafrechtlich nicht belangt werden können. Obwohl, diese Inflation entsprechend politischer Fehlhandlungen sicher jahrelang vorauszusehen war und genügend Warner vorhanden waren. Die jetzige Entschuldigung der politischen Fehlleister, mit dem Ukrainekrieg, ist nur eine taktische Ablenkung von den tatsächlichen Ursachen. Denn wo fliest der jahrelange Mehrgewinn aus dieser Inflation nicht nur jetzt hin? Ein Teil wurde gerade in Deutschland durch Merkels und heutige weiterführende Emulation geladene linksgrüne Energie- und Klimapolitik in den Sand gesetzt. Dann durch Unterstützung der Schuldenpolitik der EU-Südländer und der EZB immer weiter abgewertet. Aber da ist noch einiges mehr neu verteilt worden. Eine Schande, denn es handelt sich hier um hart erarbeitetes Volksvermögen, das nicht nur den Einzahlenden, sondern auch unserer Volkswirtschaft, Bildung, Infrastruktur einschließlich Digitalisierung und damit auch Zukunftssicherung u.a. so entzogen wird.

  3. Nur mal ein Beispiel von vielen:
    5er-Pack Grabkerzen (gut ist für die Meisten sicher nicht alltäglich, für mich schon) kosteten beim E-Center bis vor Kurzem 1,99 €, jetzt 3,99 €.
    Das heißt also 2 €, das ist nämlich die Differenz von 1,99 € zu 3,99 € sind also 10,4 % von 1,99 €.
    Keine Ahnung, was mir damals in der Schule mein Mathematiklehrer beigebracht hat.

    • Das Argument, was man Ihnen entgegenhalten wird, ist die sog. „gefühlte Inflation“, da die „echte“ Inflation anhand eines virtuellen Warenkorbes bestimmt wird. Dieser entspricht nicht Ihrem bzw. unserem tatsächlichen Konsumverhalten, sondern ist im Kopf div. Beamter eintstanden.

  4. Am Weltmarkt sind viele Commodities wieder billiger. Brim deutschen Verbraucher kommt allerdings nichts davon an. Konfitüren haben sich schon im Preis verdoppelt, ähnliches gilt für einfachen Scheibenkäse. Die Erklärung mit der Energie scheint Propaganda. Für das Backen eines Brötchens braucht man vielleicht 30 Wh, großzügig gerechnet. Der Quartalsabschluss von Pepsi war sehr gut. 20% Gewinnplus.

  5. Wenn man ehrlich wäre und den „Warenkorb“ anhand dessen die Inflation bemessen wird, mit Gütern füllen würde, die im Schnitt am meisten konsumiert werden, läge die Inflationsrate wahrscheinlich bei 30% und mehr. Was bringt es mir, dass Fernseher so billig wie seit Jahren nicht sind, wenn Güter des täglichen Bedarfs unerschwinglich werden?

    • Sie können sich vielleicht eine Kochsendung der „Grünen“ anschauen? Dann sehen Sie wenigstens etwas zu essen, immerhin. Außerdem bekommen Sie in ARD/ZDF mit, bis zu wieviel CO2 die Energiewende einspart. „Bis zu“, weil sie ja die nächsten Jahrzehnten nur AKWs ersetzt und eigentlich gar kein CO2 spart.

  6. Zweistellige Inflationszahlen untergraben das Funktionieren unseres Wirtschaftssystems derart, dass die Anhänger der „modern monetary theory“ (laut EZB Analyse sind nur 38% der Inflation den Energiepreisen geschuldet) noch ihr blaues Wunder erleben werden, denn all die staatlichen Ausgleichszahlungen lassen die Schuldenstände steigen und heizen wiederum durch Ausweitung der Geldmenge die Inflation an, was wiederum das Wachstum ausbremst. Dumm für die Ampel und die CDU, dass es sich bei diesen Wurzeln der Inflation um Herzensangelegenheiten ihres politisch-medialen Komplexes handelt. Gelingt es der AfD diese Zusammenhänge enteigneten Sparern und pauperisierter Unterschicht verständlich zu machen, könnte sich ihr Stimmanteil verdoppeln.

  7. Inflationsrate 10,4%! Wer das glaubt, der glaubt auch das Zitronenfalter Zitronen falten. Heute, beim Wocheneinkauf habe ich extra drauf geachtet, einige Lebensmittel sind innerhalb einer Woche um über 30% gestiegen. Soviel zu 10,4%!!!

    • Habe ich heute auch beobachtet, Beispielsweise einfacher Honig von 2,99 auf 3,99 innerhalb einer Woche. Und es scheint Preisabsprachen zu geben, gleiche Erhöhung bei Lidl und Norma.

  8. Es ist nicht so als würde die verschwinden. Nach 3 Dekaden Geld drucken und kurz mal die Welt retten während sich Politdarsteller und ihre Entourage die zukünftige Produktivität des Pöbels in die eigene Tasche wirtschaftet kann das noch ungeahnte Höhen erreichen, weshalb schon bei 10% ein Faß aufmachen wenn man das auch bei 80% machen kann. Da sind mir Inflationsraten von -0.03% wie ETH oder gar 1.7% wie BTC doch noch lieber als Euro, Dollar, Yen, Schweizer Franken oder Pfund

  9. Mein Gefühl sagt mir, dass mit diesen Zahlen irgendwas nicht stimmt. Die Abschlagszahlung für Strom hat sich verdoppelt, die Tankrechnung fällt deutlich höher als 10 % aus und allein das Brot kostet 25 % mehr. Was meinen die mit 10,4 % Inflation?

    • Hätten sie sich mal eine yacht gekauft denn die sind um 20% günstiger geworden

  10. Ein Kollege wollte mir neulich weissmachen, das läge nur am Gaspreis und „ich wäre auf irgendwelche Leute reingefallen“, weil ich behauptet habe, die Geldpolitk wäre maßgeblich mit verantwortlich. Leider habe ich vergessen ihn zu fragen, warum denn dann die USA ebenfalls eine hohe Inflation hat obwohl die Gaspriese dort bedeutend geringer sind als bei uns. Auf meine Bemerkung, dass wir bereits viele Jahre eine Inflation im Asset Markt, insbesondere Immobilien, hätten, meinte er das wäre eine ganz besonder Preissteigerung. Propaganda bewirkt eben einiges aber eigentlich erschreckend ist nur, dass diese Person durchaus intelligend und hochgebildet ist.

    • H.W. Sinn zitiert im Interview mit Roland Tichy eine Analyse der EZB: Nur 38% der Euro-Inflation entfallen auf Energiepreissteigerungen.

  11. Der Herr Thiel hat die sogenannte importierte Inflation vergessen, welche durch den Kursschwund vom Euro verursacht wird.

  12. Na sowas!
    Wen soll das bitteschön überraschen? Jedem klar Denkendem war dies doch klar. Und ich sage ihnen auch gleich, dass wir noch lange nicht am Ende der Fahnenstange sind! Im nächsten Jahr schlagen dann die Lebensmittelpreise dank der kranken EU-Düngemittel Verordnung und dem Vorhalten von Ackerland für Bienchen und Blümchen so richtig durch!
    Auch wird die Ukraine als eines der Exportländer für Nahrungsmittel ausfallen… es ist also alles bereits bekannt und wir stehen hier erst noch am Anfang!

    • Auf das kommende Desaster von Euro, Schulden Unions EU, Energieknappheit durch Abschalten & Aussteigen, massenzuwanderung … hat die AfD stets und fundiert hingewiesen. Nun ist halt für 98 % Zahltag.

  13. Schön, dass das wenigstens hier ein Thema ist. Im allgemeinen Blätterwald scheint das unter „Buntes“ zu rangieren, so als sei Inflation in diesen Höhen etwas normales, das uns keine Sorgen bereiten müsste…

  14. Die Mühle mahlt langsam, aber unerbittlich.
    Und wir sind erst am Anfang des Dramas, welches aller Voraussicht nach, erst im Winter 23/24 seinen Höhepunkt erreichen wird, wenn nicht bezüglich Russland irgendein Wunder geschieht (man versteht sich wieder und R liefert wieder billiges Gas). An Wunder glaube ich aber nicht, an Pfusch durch grünroter Politiker allerdings ganz fest.
    Wir sind schon in einer Kontraktion/Rezession und diese wird wachsen, noch deutlich.
    Die Preissteigerungen in den jeweiligen Herstellungs- und Lieferketten sind noch nicht ansatzweise voll bei den Kunden und Endverbrauchern angekommen. Die Energiekosten werden (auf Jahre) viel höher als vor 2022 bleiben, obwohl sie hier im internationalen Vergleich schon sehr hoch waren, eine Verdoppelung bis Verdreifachung als neues Normal kann auch mühelos überschritten werden, so blöd wie sich unsere Regierung verhält.
    Das wird die Ölkrisen der 70er Jahre in den negativen Folgen mühelos überschreiten, zudem gibt es im Gegensatz zu damals keine positiven Aussichten auf Normalisierung, Rückkehr von billigen Preisen, weil sie politisch unerwünscht sind. Energie aus fossilen Quellen soll nicht mehr billig verfügbar sein oder werden. Das ist der Sound, das Mindset, der Spirit des Degrowth, der Schrumpfung, des Industrieabbaus als von SPD und Grünen gewünschtes neues Normal. Zustände wie während der Ölkrisen als politisch gewünschtes Normal, als neuer Dauerzustand.
    Mieser geht Politik überhaupt nicht.

  15. Lebensmittel waren laut Minister Özdemir sowieso viel zu billig. Da haben die die von den Grünen vorangetriebenen Sanktionen, verbrannte Erde Wirtschaftspolitik gegenüber Russland usw. zur erwünschten Preiskorrektur geführt. Also alles gut.

    Dito Energiepreise. Die liegen jetzt auch viel näher an den Vorstellungen der regierenden Oligarchien.

    Durch nachhaltige (!) Schwächung der deutschen Wirtschaftskraft wird auch die europäische Einigung vorangetrieben, denn Deutschland darf nicht stärker sein als Frankreich damit die Einigung gelingt.

    Last but not least erzielt die frz. Finanzministerin an der Spitze der EZB so einen realen Schuldenschnitt für ihr Land und Verbündete.

    Läuft.

  16. Und jetzt noch die Teuerung auf die Lebensmittelpreise speziell gerechnet, da kann einer schwäbischen Hausfrau schon schwindlig werden, was da jetzt an Preisen verlangt wird.

  17. Gefühlt ist die Preissteigerung bei Lebensmittel wesentlich höher. Der identische Einkaufskorb von früher 20 € kostet heute 30 €. Un d der Staat verdient kräftig mit, an der Not der Menschen.

Einen Kommentar abschicken