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Keine rote Welle, sondern ein blaues Auge

US-Wahl beendet linke Wunschträume

09.11.2022

| Lesedauer: 2 Minuten
Die US-Demokraten verlieren voraussichtlich das Repräsentantenhaus und Präsident Joe Biden damit die letzte Hoffnung durchzuregieren. Der Sieger des Tages ist der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis.

Keine „rote Welle“, dafür ein „blaues Auge“: So könnte man den Ausgang der US-Halbzeitwahlen (midterms) nennen. Auch bedeutende Republikaner wie Senator Lindsey Graham zeigten sich über das Ergebnis enttäuscht. So hatte man mit deutlicheren Erfolgen gerechnet – sowie einem Sieg im Senat. Nach derzeitigem Stand fällt nur das Repräsentantenhaus an die Grand Old Party.

Doch wie so häufig bestimmen nicht so sehr die Fakten denn die Narrative den Wahlabend. Einhellig verlegen sich die Medien darauf, dass es keine „rote Welle“, also signifikante Zugewinne der Konservativen gegeben habe. Die Strategie: Man legt einen imaginären, hohen Wahlsieg der Republikaner als Messlatte an; die wirklichen Parameter sind dabei nicht so entscheidend. Wichtig ist, dass die Republikaner an ihren theoretischen Zielen gescheitert sind, nicht so sehr, dass sie nun effizient die Regierungspolitik der USA blockieren können. Interessant ist dabei, dass kein Medium, dass nun eine solche „rote Welle“ korrigiert, jemals von einer „roten Welle“ ausging.

TRUMP-RALLY IN FLORIDA
Wie im Rock-Konzert: vor allem Hispanics/Latinos bejubeln Donald Trump
In der Hoffnung, die Ergebnisse der Wahl mit dem korrekten Narrativ zu versehen, fällt vor allem eines auf: das Schweigen über die Niederlage Joe Bidens. Liest man deutsche oder US-Medien, so entsteht der Eindruck, die Republikaner hätten gestern eine Schlappe davongetragen. Müsste es also nicht im Umkehrschluss ein Sieg für Biden sein? Aus guten Gründen drückt man sich jedoch vor dieser Schlagzeile.

Nach bisherigem Stand fällt das Repräsentantenhaus an die Republikaner, im Senat zeichnet sich ein Gleichstand ab. Zur Erinnerung: Als Donald Trump bei den Halbzeitwahlen 2018 das Repräsentantenhaus verlor, dafür aber im Senat die Mehrheit ausbaute, galt das Journalisten geradezu als Katastrophe und Beweis, dass Trump am Ende sei. Dass Präsidenten nach einer Halbzeitwahl eine der Kammern verlieren, gilt fast als Normalität. Biden ist nur knapp daran vorbeigeschrammt, beide Kammern zu verlieren. Übrigens: Die Wahl von 2018 wurde als „blue wave“-Wahl charakterisiert.

Dass aber eine von republikanischer Seite erwartete deutlichere Verschiebung ausblieb, wird man vor allem einer Person in die Schuhe schieben: Donald Trump. Wenn die Wahlen 2022 etwas bedeuten, dann das Ende der Ära Trump und den Beginn einer möglichen Ära DeSantis. Der Gouverneur von Florida hat rund 60 Prozent der abgegebenen Stimmen in seinem Bundesstaat eingesammelt und damit seine Ambitionen auf die Präsidentschaftskandidatur 2024 gefestigt. Ron DeSantis steht als der eigentliche Gewinner des gestrigen Tages dar.

Das Schicksal von Joe Biden steht nach dem erlittenen blauen Auge noch nicht fest. Es ist ein offenes Geheimnis, dass über ihm schon seit Längerem die Geier kreisen, die darauf hoffen, dass er 2024 kein zweites Mal antritt. Für seine politischen Projekte sieht es dagegen jetzt schon düster aus: Stand schon die hauchdünne Mehrheit im Senat in den letzten beiden Jahren auf der Kippe, so ist das Repräsentantenhaus nun in republikanischer Hand. Linke Klimaträume, woke Prestigeprojekte oder der Wunsch, ein nationales „Recht auf Abtreibung“ durchzusetzen, dürften damit durchkreuzt sein. Auch ganz ohne „rote Welle“.

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34 Kommentare

  1. Ja – das mit der roten Welle war wieder mal „framing as its best“. Mal davon abgesehen, dass es sehr wohl einen klaren Sieg der Republikaner gegeben hat. Das Repräsentantenhasu haben sie klar gewonnen. Und im Senat sind auch nicht alle Messen gelesen. Aktuell steht es da 49-48 für die Republikaner. In Alaska und in Nevada liegen sie zudem bei der Auszählung in Führung. Die Democrats nur in Arizona – da wo die Wahlmaschinen nicht funktionierten. Das würde schon für 51-49 reichen. In Georgia gibt es zudem Stichwahlen – da geht das Rennen weiter. Allerdings gibt es dort bisher einen Democrats-Senator. D.h. wenn dort Walker tatsächlich gewinnt wären es sogar 52-48 für rot. Andernfalls bleibt es halt bei 51-49. Im sschlimmsten Fall bleibt es bei 50-50 und dann dürfen sich die democrats weiter mit Joe Manchin rumärgern, der selbst wenn er wöllte, keine Woke-Politik im konservativen West-Virginia unterstützen könnte, sonst kann er seine Wiederwahl vergessen.

  2. Möchte hier mal meine ganz private Meinung ausbreiten. Ich war und bin liberal-konservativ gesinnt, und Rot-Grün hierzulande ist mir genauso ein Graus wie eine Ocasio-Cortez. In Amerika hätte ich zu Zeiten von Reagan und Bush senior mit Sicherheit die Republikaner gewählt. Seit Trump wären sie für mich unwählbar, und das geht in den USA vielen so. Trump ist für die GOP eine Giftpille, denn 1. hat ein 1000%iger MAGA-Anhänger genau wie ein „Never Trumper“ nur eine Stimme. Und zweitens kann er die GOP in die Spaltung treiben.

  3. Schon seltsam wie „Knapp“ die letzten Wahlen, wo auch immer, waren. Wenn ich das Stimmungsbild der Bürger sehe, ist da aber nichts knapp. Ob im Bekanntenkreis, oder die Kommentare bei den Medien. In Berlin werden Wahlen nicht ordnungsgemäß abgehalten! Werden diese wiederholt?
    Vielleicht, irgendwann, Mal sehen!
    Wären jetzt Bundestagswahlen, würde vermutlich die Ampel wiedergewählt werden. Natürlich nur mit ganz knappen Vorsprung. Alles schon sehr sehr seltsam.

    • Erstaunlich ist immer wieder die Diskrepanz zwischen Voraussagen und tatsächlichen Ergebnissen. Entweder ist in Deutschland die Wahl korrekter oder noch verlogener. Wenn Grüne mit 22% ggeschätzt dann haben sie in der mindestens 19% und was ist in Amerika echt merkwürdig.

  4. ich denke, dass auch trump bemerkt hat, dass seine zeit abgelaufen ist. de santis wird die reps wieder in die erfolgsspur bringen.

  5. Also ich hoffe ganz einfach darauf, dass sich der Wind in Amerika dreht und die Reps wieder vorne sein werden.
    Alles, was in Amerika passierte, hat immer Auswirkungen auf Europa gehabt. Und dann könnte ich wirklich hoffen, dass die Zeit der Idioten hier tatsächlich gezählt ist.
    Rotgrün muss Geschichte werden. Und zwar schnellstens. Bevor dieses Land vollkommen ruiniert ist.

  6. Die Mainstream oder ich würde eher sagen Lügenpresse biegt sich die Realität so zurecht wie sie es sich wünscht. Neuestes Beispiel: Die Welt titelt „Kindergeld Erhöhung auf 250 € je Kind“
    und irgendwo im Kleingedruckten steht dann die Wahrheit: Ab Kind Nummer vier gibt es bereits heute 250 € da braucht es keinen Inflationsausgleich – schäbig diese Ampel und ihre Medienhelfer.

  7. Elsässer macht ständig deutlich, dass „Ami go home nicht gegen die Amerikaner gerichtet ist, sondern einzig und allein auf den Abzug der US-Army als Besatzungsmacht einschließlich ihres Kriegsmaterials aus Deutschland abzielt. Außerdem geht es um die volle Souveränität Deutschlands. Die Ampel-Regierung dagegen ist ziemlich stolz auf das Teufelszeug, das in Rammstein und anderenorts gelagert wird – schließlich sichert uns das die „atomare Teilhabe“. Woraus man schließen könnte „Atomkraft – nein danke, Atomkrieg gerne, sofern wir mitmischen dürfen“.

  8. Noch (Mittwoch, 19:30 Uhr) ist die Messe nicht gelesen.
    Im Repräsentantenhaus zeichnet sich mittlerweile eine sichere (wenn auch keine überwältigende) Mehrheit für die Republikaner ab (aktuell 203 Sitze GOP vs. 176 DEM, Mehrheit 218 Sitze), darunter viele sog. „Trump-Kandidaten“ (die vom Mainstream auch als „Wahlleugner“ geframed werden). Sprich die Zeit von Nancy Pelosi als Vorsitzende des Hauses läuft damit ab.
    Im Senat ist der Ausgang dagegen völlig offen (aktuell 49 GOP vs. 48 DEM, Mehrheit 51 Senatoren, wobei der VP bei Gleichstand den Ausschlag gibt). In Arizona und Nevada sind erst 2/3 bzw. 3/4 der Wahlkreise ausgezählt. Während in Arizona nach „Problemen“ mit 20% der Wahlmaschinen wieder in Maricopa County wie 2020 der Kandidat der DEM mit 90.000 Stimmen noch deutlich vorne liegt (bei schwindendem Vorsprung), hat der GOP-Kandidat in Nevada das Rennen gedreht und liegt jetzt knapp mit 25.000 Stimmen vorne. Wenn es dabei bleibt, dann entscheidet die Stichwahl am 6. Dezember in Georgia, ob die Republikaner auch den Senat übernehmen. Als Gouverneur mit 53% wurde der Amtsinhaber und „Trump-Gegner“ Kemp der GOP deutlich mit rund 300.000 Stimmen Vorsprung wiedergewählt. Die Frage wird also sein, ob bei der Stichwahl der „Trump-Kandidat“ Walker seinen knappen Rückstand von gut 30.000 Stimmen in einer Wahl mit dieser enormen Bedeutung wett machen kann. Das Potential wäre – siehe Ergebnis Kemp – da, aber Walker ist auch bei der GOP nicht unumstritten.
    Das wäre zwar auch kein „Erdrutsch-Sieg“, aber mehr als 2 blaue Augen für Joe Biden und die Democrats. Sollten sich bei den noch offenen Gouverneurswahlen im Westen nach Nevada (hier liegt der GOP-Kandidat nach langem Rückstand jetzt mit 40.000 Stimmen vorne) auch in Oregon und Arizona bei nur 2/3 ausgezählten Wahlkreisen und jeweils rund 10.000 Stimmen Rückstand die GOP-Kandidaten doch noch durchsetzen, wäre auch das ein „Punktsieg“ für die Republikaner. Gerade Kari Lake wäre ein Erfolg in Arizona zu gönnen, damit es bei der nächsten Wahl keine „Unregelmäßigkeiten“ mit den Wahlmaschinen in Maricopa County gibt … .

  9. Ach, was soll’s? Wir freuen uns! Unser Bundesstaat bleibt in fester Hand der Reps und das Umdenken hat längst begonnen. Warten wir mal ab, wie das mit Trump/DeSantis weiter geht.

  10. Ich glaube nicht mehr an Wahlen. Irgendwie gewinnen immer diejenigen, die von den Prognosen her nicht gewinnen sollten. Die SPD wurde auch als Verlierer prognostiziert und stellt nun den Kanzler.

  11. per 18:31 steht es bei diesen US-Wahlen wie folgt:
    Kongress: DEM 187 GOP 203 offen noch 45 absolute Mehrheit: 218

    Senat: DEM 48 GOP 49 offen noch 3 Mehrheit 51

    Fazit: Tendenz im Kongress sieht eindeutig aus und im Senat ist für die GOP
    auch noch alles drin.
    Erstaunlich für mich ist,dass seit 2020 bei US-Wahlen die Auszählungen sehr lange dauern.Das gab es vor 2020 nicht.
    Woran kann das liegen

    • Naja, die müssen erst mal abwarten wie die Ergebnisse ausgehen, und dann brauchts halt Zeit noch ein paar Briefwählerstimmen nachdrucken zu können hahaha… Darum wurde im Vorfeld der Wahlen schon wieder darauf hingewiesen, das es auch bei dieser Wahl zu Verzögerungen bei der „Auszählung“ kommen könnte 😉
      In Frankreich ist die Briefwahl verboten, diese Verschwörungstheoretiker behaupten doch völlig abwegig, weil diese zu betrugsanfällig sein soll 😉

      • Sciencefiles hat zum Thema einen schönen Artikel veröffentlicht:
        https://sciencefiles.org/2022/11/09/us-midterm-elections-betrug-oder-soll-man-glauben-ein-solches-ergebnis-sei-real-zustande-gekommen/
        Ganz unabhängig von den mittlerweile bekannt gewordenen „Unregelmäßigkeiten“ in Arizona & Pennsylvania (die den Ausschlag für die Demokraten im Senat geben können):
        2 Dinge sollten eigentlich jeden stutzig machen:
        1) Die Wahl des nach einem Schlaganfall im Sommer schwer eingeschränkten Demokraten John Fetterman als Senator in Pennsylvania. Gleich, was man vom Linksaußen Fetterman grundsätzlich hält: Wer die TV-Debatte mit dem GOP-Kandidaten Dr. Oz verfolgt hat, kann kaum glauben, dass irgendjemand außer eingefleischten Demokraten diesen gezeichneten Mann als Senator wirklich gewählt hat … .
        2) Die diesmal deutliche Abweichung zu den Umfragen / Polls vor den Wahlen ZUGUNSTEN der Demokraten:
        Egal ob bei den Wahlen 2016/18/20, immer gab es nach Auszählung deutliche bis kaum mehr vermittelbare Abweichungen ZUGUNSTEN der Republikaner. Nun könnte es auch sein, dass die Institute aus ihren „Fehlern“ der Vergangenheit gelernt hätten, dann muss man aber davon ausgehen, dass dies tatsächlich „Fehler“ und nicht Absicht waren. Was wiederum die Frage aufwirft, warum man dies nicht bereits 2018/20 „korrigiert“ hat.

  12. Bin gerade aus Florida zurück. Der Wahlsieg von DeSantis ist keine Überraschung, die GOP regiert dort so trittsicher wie die CSU in Bayern zu besten Strauß-Stoiber-Zeiten.
    Ich sehe keineswegs das Ende der Ära Trump. DeSantis selbst ist ja ein typischer „Trumpist“. Die politische Kunst der Republikaner wird nun sein, sich Trump nicht zum Feind zu machen, trotzdem seine Nachfolge zu regeln. Trump hat die Niederlage 2020 als persönliche Demütigung empfunden. Er will es allen nochmal zeigen, so, wie er auch seine wirtschaftlichen Niederlage überwunden hat. Doch Politik folgt anderen Mustern. So sehr Trump auch Millionen von Nichtwählern für die GOP an die Urne brachte oder bringt, so sehr mobilisiert er auch Gegenbewegungen.
    Trotzdem wird er wieder in den Primaries antreten. Wer immer im Establishment der GOP die Fäden zieht – nur wenn es der GOP gelingt, aus dieser Schlammschlacht, mit der die Dems oder Linken ja kaum etwas zu tun haben werden, herauszukommen, ohne daß alle Kandidaten heillos beschädigt sein werden, kann sie 2024 das Weiße Haus zurückholen.
    Was auch ein bißchen untergeht: Die Niederlage der Dems war zu schwach, als daß sie Joe Biden daraus einen Strick drehen könnten. So unglaublich es angesichts seines Zustandes klingt, aber wenn er weitermachen will, wird für die Dems am Biden/Harris-Ticket 2024 kein Weg vorbeiführen. Genau das fürchten insgeheim viele Dems, denn damit bleibt der beste Wahlkampfhelfer der Republikaner. Daher sehe ich das Ergebnis am Ende als positiv für die Konservativen an: Es ist zu schlecht, als daß sie überschnappen könnten. Es wird die Dems aber auch davon abhalten, wirklich über ihre Defizite nachzudenken. So bleibt die Frage, wer 2024 mehr wagt:
    Die GOP, indem sie sich von Trump emanzipiert und wieder für Wähler der Mitte wählbar wird, oder die Dems, indem sie sich vom Wokeism lösen.
    Wenn alle in ihren Schützengräben bleiben, bleibt es wie es ist, mit einem winzigen Vorsprung für links.

    • Von Trump emanzipiert, nein er ist derjenige der den ganzen Laden zusammenhält. Was hat den dieser senile Biden mit seiner Ulknudel Harris für die Amerikaner erreicht? Außer, dass er deren Lebensstandard immens verschlechtert hat und die Arbeitslosigkeit angestiegen ist, fällt mir nichts ein. Wenn ich mir die sog. Trump-Ralleys anschaue, sehe ich einen Präsidenten, der von Millionen Amerikanern verehrt und geliebt wird. Solche Bilder habe ich bei Herrn Biden nie gesehen. Der Wahlbetrug ist in dem Film 2000 Mules bereits ausführlich dargestellt worden. Dass die Demokraten damit durchgekommen sind, haben sie ausschließlich der unterwanderten Justiz zu verdanken. Die TEC-Unternehmen wie Facebook und Twitter haben ebenfalls ihren Teil dazu beigetragen. Übrigens da war doch noch was mit dem Laptop von Hunter Biden, auf dem alle möglichen Abscheulichkeiten zu Tage gekommen sind. Auch darüber gibt es in Amerika mittlerweile einen Film.

      • in den USA, wie hierzulande, ist die Masse der Bürger/Wähler parteipolitisch festgelegt. Man wählt nicht die GOP, weil man Trump liebt oder an das graue Establishment der GOP rund um den „Beltway“ oder in den Country Clubs, sondern weil man sich konservativ verortet, daran glaubt, daß die USA „god‘s own nation“ seien oder das freieste Land der Welt, oder es wieder werden müßten.
        In umgekehrter Weise gilt das auch für die Wähler der Dems. Nahezu alle Amerikaner, mit denen ich sprach, waren mit der aktuellen Politik nicht einverstanden, viele empfinden Joe Biden als den peinlichsten Präsidenten aller Zeiten. Aber das ändert nichts an ihrer politischen Verortung. Sie wollen, daß ihre Seite gewinnt. Das hat für sie bei der Wahlentscheidung Priorität gehabt, und nicht, daß Benzin wieder billiger wird. Genau das haben die Republikaner unterschätzt.

      • Dann geht es in Amerika leider auch nicht um den Inhalt, sondern um die Verpackung. Das ist in Deutschland genauso. Die Leute lassen sich freiwillig und bewußt belügen und belohnen das auch noch mit ihrer Stimme. Ich habe den Eindruck, daß die Menschheit in dieser Hinsicht schon einmal reifer gewesen ist.

  13. Ein gutes Wahlergebnis. Die Demokraten kriegen ein wenig auf die Mütze, die Republikaner nur ein bisschen mehr, Trump kann nicht triumphieren und DeSantis könnte der nächste Präsidentschaftskandidat werden. Passt!

  14. Solange dort die Briefwähler mitmachen, glaube ich kein Wort.
    Die gaben doch bei der Berlin-Wahl auch den Ausschlag.

    • Entscheidend sind nicht die (Brief) Wähler, sondern jene die auszählen. Das wußte schon Stalin.

  15. Wer außer naiven linken Panikmachern hat eine rote Welle erwartet? Realistisch betrachtet war ein knapper Ausgang zu erwarten und das wars dann auch. Und es ist nicht von der Hand zu weisen, dass die Republikaner den entscheidenden Zuwachs im Repräsentantenhaus haben, im Senat bleibt ein unsicheres patt und der Präsident sieht vermutlich einem Amtsenthebungsverfahren entgegen. Ist doch prima.

  16. Nun mal halblang: Auch in der Zwischenwahl 2010 verlor Barack Obamas Partei (die Demokraten) das Haus, blieb aber in der Mehrheit im Senat. Obama war daraufhin keine lahme Ente. Er kriegte anschließend sogar sein umstrittenstes Projekt, die Krankenversicherung, durch. Er wurde wiedergewählt und blieb bis Jan. 2017 im Amt.

    Was immer man von J. Biden halten mag: Eine lahme Ente ist er nicht. Die Projektion deutscher Befindlichkeiten auf US-Verhältnisse geht regelmäßig irre; sie wirft ein ärgerliches Licht auf deutschen Narzissmus und Provinzialismus.

    • Soviel Daumen runter verstehe ich nicht.
      Es ist doch richtig, dass der deutsche Mainstream ständig etwas zu jammern hat, wenn sich in den USA die zwei einzigen Parteien fetzen.
      Am Ende kommt es für Deutschland immer auf dasselbe hinaus. Amerika ist unser großer Führer der freiheitlichen westlichen Welt.
      Nicht der gesamten Welt.

  17. Erstaunlich, dass bei grassierender Inflation die „rote Welle“ ausgeblieben ist. Lag es vielleicht doch an einigen zu schrillen republikanischen Kandidaten? DeSantis sollte seine Chance als Präsidentschaftskandidat erhalten, denn Trump ist eben auch ein zu schriller Vogel. Biden wird die Biologie ausbremsen.

  18. Sämtliche Narrative und journalistische „Eiordnungen“ kann man getrost ignorieren. Im Endeffekt hat es sich um ganz normale Midterms gehandelt – und das Wahlergebnis befindet sich auch innerhalb des normalen Spektrums der für Midterms üblichen Ergebnisvarianz.

    Der einzige Unterschied zu früheren Wahlen ist die größere Hysterie in den USA, als es früher der Fall war. Heute geht unter dem Untergang der Demokratie – sollte die jeweilige Gegenseite gewinnen – gar nichts mehr.

    Das einzige für mich interessante Faktum ist das gute Abschneiden von Ron DeSantis in Florida. Diesen Politiker verfolge ich schon seit einer Weile. Ein überzeugender Konservativer, den ich bei einer Präsidentschaftskandidatur auch wählen würde, hätte ich die amerikanische Staatsbürgerschaft.

  19. Lächerlich anzusehen und anzuhören, wie sich die ÖR Sender wie Aale winden und versuchen den Erfolg der Republikaner zu relativieren.

    • Josef W. Stalin wird der Spruch zugeschrieben:
      „Den Ausgang von Wahlen bestimmen nicht die Wähler, sondern die Zähler“.

  20. Entscheidend für den linken Haltungsjournalismus ist das Festhalten am Feindbild Trump! Ergebnisse spielen dabei keine Rolle!

    • Da lassen sie sogar Putin für ein paar Tage aus.
      Danke Herr Gallina für den Hinweis auf die Medienstrategie: „Man legt einen imaginären, hohen Wahlsieg der Republikaner als Messlatte an; die wirklichen Parameter sind dabei nicht so entscheidend. Wichtig ist, dass die Republikaner an ihren theoretischen Zielen gescheitert sind, nicht so sehr, dass sie nun effizient die Regierungspolitik der USA blockieren können. Interessant ist dabei, dass kein Medium, dass nun eine solche „rote Welle“ korrigiert, jemals von einer „roten Welle“ ausging.“
      Hinsichtlich der Ukraine beschrieben sie ja auch die Russen schon am Atlantik – dabei scheinen diese niemals über den Donbass hinaus gewollt zu haben. Aber was kann man schon wissen?

  21. „so entsteht der Eindruck, die Republikaner hätten gestern eine Schlappe davongetragen“
    Die neue Masche des Mainstream, zunehmend zu beobachten in den letzten Jahren.: Man malt vor der Wahl den rechten Teufel groß an die Wand, größer als es je realistisch wäre. Da der Teufel die unrealistische Vorgabe nicht erfüllt, hat A) er verloren und b) das Gute gesiegt, auch wenns verloren hat. Nebenher bleiben ein paar rechte Wähler daheim, weil die Sache ja eh gewonnen ist und linke werden aktiviert.

  22. So ein Mist aber auch. Da reiste Slomka, ZDF, extra in die Staaten und konnte diesen GAU dann trotzdem nicht verhindern.

    Hoffentlich hatte sie wenigstens eine schöne „Geschäftsreise“.

  23. Wäre sehr sinnvoll, wenn Trump einen Nachfolger vorlassen würde. Ich vermute, mit Trump dürfte es zu einem Showdown kommen. Und was eine Schwächung der USA wegen innerer gewaltsamer Auseinandersetzungen bedeutet, kann man sich leicht ausmalen.

  24. Das ist wie bei Wahlen in Deutschland. Es gibt nur Siegerparteien, es reicht schon zu sagen: Wir haben die Wahl gewonnen, weil wir nicht so viele Stimmen verloren haben, wie befürchtet. Und die Medien spielen bei diesem miesen Theater kräftig mit.

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