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Tote im Ahrtal

Dreyers Ministerin verweigerte einem Behindertenheim die lebensrettende Nachtwache

20.10.2022

| Lesedauer: 3 Minuten
134 Menschen starben 2021 in der Flut im Ahrtal. Unter den vielen bitteren Geschichten sticht die eines Behindertenheims in Sinzig hervor: Wie sich jetzt herausstellt, hat die Landesregierung zuvor angeforderten Schutz abgelehnt.

Ein Hubschrauber der Polizei hat in der Nacht zum 15. Juli 2021 erdrückende Bilder im Ahrtal aufgenommen. Sie waren über ein Jahr verschwunden. Aus Versehen, wegen falsch abgelegter Dateien, wie es heißt. Nicht etwa, weil sie die Landesregierung belasten. Deren Verantwortliche haben sich in der Nacht einen „schönen Abend“ gewünscht. Allen voran Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD). Ihr Innenminister Roger Lewentz (SPD) und die damalige Umweltministerin Anne Spiegel (Grüne) mussten bereits von ihren Ämtern zurücktreten.

KATASTROPHE IM AHRTAL
Schlechte Umfrage für Malu Dreyer nach Versagen in der Flut
Nun wirft eine Recherche des „Focus“ den Scheinwerfer auf eine andere Politikerin aus dem Stab Dreyers: Die frühere Sozialministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler. Sie ist heute Fraktionsvorsitzende der SPD im Landtag und gilt als eine von vier möglichen Dreyer-Nachfolgern – neben dem neuen Innenminister Michael Ebling, der Vizepräsidentin des EU-Parlaments Katarina Barley und Arbeitsminister Alexander Schweitzer (alle SPD).

Es geht um ein Behindertenheim in Sinzig. In einer Nacht, die voll Furcht, Leid und Tod war, sticht dessen Schicksal noch einmal heraus. Zwölf Menschen sind dort in der Nacht gestorben. Hilflos. Im Stich gelassen. Auch weil es an einer Nachtwache gefehlt hat. Der Betreiber, die Lebenshilfe, hatte eine solche Wache angefordert, wie der Focus nun herausgefunden hat. Bätzing-Lichtenthälers Ministerium und ein ihr unterstelltes Amt haben es verweigert. Aus Kostengründen.

Brandschutzbeauftragte haben schon 2015 die Sicherheit des Heimes bemängelt, berichtet der Focus. Unter anderem kritisierten sie demnach, dass ein Konzept für die Flucht im Notfall fehle. Auch gebe es nur eine Nachtwache in einer Einrichtung mit zwei Häusern, die rund 250 Meter auseinander liegen. Die Lebenshilfe beantragte daraufhin die Kostenübernahme für eine zweite Nachtwache. Das ist in diesem Bereich durchaus üblich. Doch das Landesamt lehnte ab. Für die Größe des Heims sei eine Nachtwache ausreichend.

KATASTROPHE IM AHRTAL
Malu Dreyer sorgte sich in der Flut um den Auftritt des Kandidaten Scholz
Die Regierung Dreyer ist dafür bekannt, schwierige Themen in Arbeitskreise abzuschieben. Damit das nicht allzu sehr nach Arbeitsverweigerung aussieht, bekommen die peppige Namen. Im Fall der Lebenshilfe wurde es ein „Runder Tisch“. Zu dem Arbeitskreis „Runder Tisch“ gehörten Vertreter des Kreises, der Landesbehörde ADD und des Sozialministeriums. Kaum ein Jahr später tagte der Arbeitskreis und kam zu dem Ergebnis: Eine zweite Nachtwache sei zu teuer, zu aufwändig. Stattdessen ließ das Land ein Alarmsystem installieren, dass den Alarm per Handy weitergibt. In der Flutnacht brach das Netz an der Ahr zusammen. Als die Verantwortlichen am Morgen danach die Warn-Nachrichten bekamen, waren die Heimbewohner schon tot.

Die Umstände ihres Todes sind grauenhaft. Gegen 3 Uhr kam die Flut, sperrte die wehrlosen Bewohner ein und riss sie in den Tod. Nur ein Bewohner überlebte. Er hielt sich an einem Rollladen fest, wie der Focus berichtet. Schrie um sein Leben. Stundenlang. Eine Ewigkeit. Unterdessen starben um ihn herum seine Mitbewohner. Die Menschen in der Hälfte des Heims mit einer Nachtwache überlebten. Die Menschen starben dort, wo Dreyers Sozialministerium sparen wollte und auf ein Notfall-System setzte, das für Notfälle offensichtlich nicht taugt. Es hätte vermutlich genügt, die Bewohner aus dem Erdgeschoss in die erste Etage zu bringen.

Was in der Flutnacht vor Ort passiert ist, kann sich nur vorstellen, wer dabei war. Und selbst für die sind die Eindrücke so mächtig, dass sie überfordern müssen. Das menschliche Gehirn, das menschliche Bewusstsein sieht Schutz-Mechanismen vor, Unerträgliches in der Wahrnehmung so abzumildern, dass wir es ertragen können. Es wundert daher wenig, dass die Aussagen der Zeugen auseinandergehen. Die Feuerwehr will die Nachtwache zwischen 23 und 3 Uhr zweimal auf die Situation aufmerksam gemacht haben. Der Betreuer dementiert diese Darstellung laut Focus.

KATARINA BARLEY ODER MICHAEL EBLING
Die möglichen Nachfolger von Ministerpräsidentin Malu Dreyer laufen sich warm
Was es heißt, in einer Katastrophe aktiv vor Ort zu helfen, kann nur beurteilen, wer jemals für THW, Feuerwehr oder andere Mitglieder der Blaulichtfamilie in solch einem Einsatz war. Fehler passieren. Das ist angesichts der gewaltigen Aufgabe nicht vermeidbar. Möglicherweise hätte ein Lagezentrum geholfen. Mit Verantwortlichen, die zur Not ein Machtwort gesprochen hätten. Zum Beispiel: Evakuieren Sie das Heim, egal was der Betreuer sagt! Doch die zuständigen Minister und Ministerpräsidentinnen waren von der Brücke gegangen, wünschten sich einen „schönen Abend“.

Der Focus hat Bätzing-Lichtenthäler befragt. Sie bitte um Verständnis, sagt sie. Aber sie könne sich an den Vorgang nicht erinnern, stellt die Sozialdemokratin fest: „Im Nachgang der Flutkatastrophe wird es nun darum gehen, aufbauend auf den Erkenntnissen künftige Maßnahmen abzustimmen“, teilte die Pressestelle der SPD-Fraktion dem Focus mit. Vermutlich mit einem Arbeitskreis. „Task Force“ wäre als Name chic, „Security Service Center“ neu. Aber in dem Punkt liefert die Regierung Dreyer zuverlässig.

Der Rücktritt von Malu Dreyers Innenminister war längst überfällig

Kommentar zu Roger Lewentz

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47 Kommentare

  1. Und jetzt, in diesem Moment, passiert wieder etwas ganz Ähnliches: statt mögliche sechs AKW unbefristet zu betreiben und damit eine sichere Stromversorgung zu gewährleisten, verlängert man die Laufzeit von lediglich 3 Kraftwerken um lediglich 3 Monate um sie dann auf jeden Fall stillzulegen. Ein weiterer Winter wird ja nicht kommen?? Auch diese Entscheidung wird wahrscheinlich das Leben von Alten, Armen und Behinderten bedrohen von den katastrophalen Auswirkungen auf den Industriestandort ganz abgesehen.

  2. Ich war mal bei einem Empfang dabei von Dreyer. Alle haben brav andächtig gewartet. Dann kommt sie in den Saal mit ihrem Gefolge. Alle Augen auf Dreyer. Sie hält eine kurze Ansprache. Alle klatschen. Dann verschwindet Dreyer wieder so schnell, wie sie gekommen ist. So muss es auch im Feudalismus gewesen sein. Man huldigt dem König. Dreyer ist ein Star. Stars müssen sich für nichts rechtfertigen, die dürfen alles. Niemand kritisiert den Star. Das ganze wirft ein Licht auf die Natur des Menschen. Menschen wollen einen Anführer haben. Demokratie ist etwas künstlich aufgesetztes, das geistig viel abverlangt. Demokratie funktioniert nur in Ausnahmefällen, kurzzeitig. Das Normale ist etwas anderes. Da sind Autokraten, gewählt oder nicht gewählt. Der Unterschied ist nur, demokratisch gewählte Autokraten treten nach 4 Jahren wieder ab. Putin bleibt ewig.

  3. Scheint mittlerweile ein weitverbreitetes Phenomen zu sein: Akute Amnesie zu unangenehmen Sachverhalten. Besonders in der SPD, aber auch gern bei den Anderen.

  4. „Wenn ich nicht mehr weiterweiß, bild‘ ich einen Arbeitkreis“! Alte deutsche Weißheit. Im Idealfall bei Kaffee, Kuchen und … Mettbötchen. – Zu dem „Ich kann mich nicht erinnern“, ist nicht so außergewöhnlich in der SPD. Ich nehme an, es ist eine virulente Erkrankung, die speziell den Kortex angreift. Über die Jahre konnte er sich wohl im ungezügelten Parteileben unbemerkt verbreiten. Einer der aktuell prominentesten Erkrankten ist wie allgemein bekannt Bundeskanzler Olaf Scholz. Kann vielleicht auch ganz lapidar mit „Scheissegal“ erklärt werden. Man weiß es nicht. – Der Vorschlag von Herrn Thurnes ein „Security Service Center“ kurz „CCS“ einzurichten ist überzeugend und trifft den Sprachgebrauch unserer Zeit. Sie werden in der Regel sehr effektiv mit öffentlichen Geldern versorgt und finden ihre Notwendigkeit und Bestätigung alleine schon in der reinen Existenz. Und das reicht ihnen auch. Alles richtig gemacht. … Ein eigener Fuhrpark mit schwarzen Limousinen von z.B. Daimler und dezentem „CCS“ Aufdruck ist die nächste logische Folge. … Wohlan wir sind für die Zukunft gewappnet! – Den Betroffenen, Verletzten und Toten hilft das jetzt auch nicht mehr weiter. Allenfalls einen langjährigen Aufenthalt der Protagonisten in staatlich allimentierten geschlossenen Gebäuden, besser noch noch einzurichtenden Beschäftigungseinrichtungen. Nannte man früher und nennt man wohl heute auch noch so, glaube ich, Arbeitslager. Kann mich auch täuschen. Zumindest könnten dort Personen, die in ihrem Leben noch nie etwas Produktives oder Sinnvolles geleistet haben, sich in einen Erfahrens- und Lernprozess begeben und vielleicht sogar zu innerer Erleuchtung gelangen. – P.S. Sehr aussagekräftige Fotoauswahl!

  5. Abgesehen vom unaussprechlichen Leid der Flutopfer und ihrer Angehörigen liegt der Skandal wohl in der Tatsache, dass die rheinland-pfälzische Landesregierung größtenteils immer noch im Amt ist. Ein kompletter Rücktritt dieser gemeingefährlichen Landesregierung wäre wohl das Mindeste, was man erwarten kann. Für Dreyer wird es höchste Zeit abzutreten. Die zuständige Staatsanwaltschaft müsste eigentlich schon längst ermitteln. Dies setzte jedoch voraus, dass wir in einem funktionierenden Rechtsstaat lebten. Dies ist aber offenkundig nicht der Fall. Das, was sich in Rheinland-Pfalz seit jener Unglücksnacht abspielt, kann man sehr wohl als verfassungsschutzrelevante Delegitimierung des Staates ansehen. Herr Haltungszwang – oder wie Sie heißen – übernehmen Sie!

  6. Das ist doch die seit Merkel etablierte Vertuschungspraxis.
    Ich kann mir nicht vorstellen, dass dies in den Ministerien von Helmut Kohl oder Helmut Schmidt auch so möglich gewesen wäre.
    Da fährt eine Ministerin betroffen zu einem abgebrannten Migrantenheim, obwohl die Täterschaft absolut unklar ist. Allein, dass da die Visitenkarte der Neonazis gefunden (weil hinterlassen) wurde, deutet auf eine ganze andere Täterschaft hin.
    Gleichzeitig keine Betroffenheit wenn in Ludwigshafen ein Somalier zwei Deutsche ermordet.

  7. Tja, wäre das Heim mal im Palästinensergebiet gewesen, dann wäre Geld da gewesen.
    Ironisch und zynisch gesprochen: Selbst schuld, wenn man bei einer inländerkritischen Bundesregierung als behinderter Mensch in einem schlecht versorgten Heim im Inland bleibt und nicht von seinen weltweiten Karrierenetzwerken, Parteienstiftungskontakten, Alumni und DAAD Gebrauch macht und als High Potential in funktionierende Länder wie Singapur, Südkorea oder die Schweiz umsiedelt. Alternativ wenigstens nach Australien oder Austin, Texas.

  8. Aus Kostengründen verweigert: Für Afghanistan haben wir endlos Geld zu Verfügung, für das Ahrtal eben nicht.

  9. Die Verantwortungslosigkeit des politischen Personals ist nicht mehr zu beschreiben, ohne Kommentarrichtlinieen zu verletzen. Schamlos, abstoßend, deprimierend.

    • Ihren Kommentar gelesen und gedacht:
      Genau! Und es ist kein Zufall, dass die Kommentarrichtlinien so sind, wie sie sind… und die Vorschriften gegen Hass und Hetze usw..
      Viele kleine Heßlings überwachen an vielen Stellen ihre lieben Mitbürger und melden sie, denunzieren sie und schwärzen sie an… Es wird nicht mehr besser!

  10. Ich schreibe es noch einmal: sie gehören angeklagt und verurteilt wegen Totschlag in 134 Fällen (mindestens!)!
    Es kann doch nicht sein, dass sie mit ihrem gescholze so einfach immer wieder durchkommen! Es muss doch auch möglich sein, sie zu verklagen!? Immunität kann doch nicht vor Totschlag schützen? Da immer mehr bekannt wird, was alles schief gelaufen ist und v.a. dass sie es WUSSTEN, was passiert (Filme und Bilder des Hubschraubers, diese SMS, die gesendet wurden) – das ist doch unterlassene Hilfeleistung und sie haben den Tod vieler Menschen einfach so in Kauf genommen! Das kann man denen doch nicht durchgehen lassen! Es ist unfassbar! Wenn man bedenkt, dass alle diese Amnesie-Opfer seit Jahren ihre Diäten abfassen und immer noch im Amt hocken, könnte man ***! Ich würde sie am liebsten auf Kimme und Korn nehmen und sie erlösen von ihren irdischen Pflichten!

  11. Wenn man sich die Gestalten ansieht, die intern als Nachfolger für eine Totalversagerin Dreyer auserkoren sind, kann man die Demokratie nur infrage stellen.
    Die Qualitäten der Quotenfrauen sollten ja mittler Weile hinlänglich bekannt sein und wie hemmungslos diese völlig ungeniert abgreifen, was nur geht.
    Es ist ein Unding, daß in solchen versagen keinerlei Haftungen von Entscheidern durchgesetzt werden. Ohne Worte

  12. Wir hatten gerade Arbeitsschutzbegehung durch die Bezirksregierung. Hätte der Betrieb nicht gefragt würden da jetzt Köpre rollen. Das „Nein“ der „Verantwortlichen“ bleibt konsequenzlos.

  13. Spiegel ist ihres Amtes enthoben, Lewentz ist zurückgetreten. Beide fallen im Gegensatz zu den Todesopfern vermutlich weich. Allein Dreyer, die Drahtzieherin, die Versagerin unter den VersagerInnen und Versagern, sitzt bislang im Sattel. Offenbar bereiten ihr die Toten, die sie auf dem Gewissen hat, keinerlei Probleme. Was für eine jämmerliche Sesselkleberin.Einfach widerlich!

  14. Die „ Wähler“ haben gewählt! Und zwar wieder die gleichen unsäglichen Versager! Dann ist doch alles gut. Die Wähler! Was muss noch passieren?? Man fasst es nicht. Die dümmsten Schafe wählen ihre Schlächter selbst. Stimmt. Na dann, weiter so.

    • SIE, Elisabeth D., haben offenbar seherische Fähigkeiten, um DAS, was,was jetzt ans Tageslicht kommt,bereits zumZeitpunkt der damaligen Wahl vorausagenzu können.
      Abgesehen davon,geht Menschen, die gerade Hab+Gut und/oder evtl. einen Angehörigen durch die Flut verloren haben, eine „Wahl“ am Allerwertesten vorbei,

  15. Trotzdem wurde auch im Ahrtal bei nächster Gelegenheit wieder fleißig SPD gewählt. Als nachträgliche Legitimation des Regierungsversagens sozusagen. Dann ist für die Leute da doch alles in bester Ordnung.

    • Ganz im Gegenteil! Die SPD und die CDU verloren im Landkreis Ahrweiler, während die FDP um 11,6 % zulegen konnte und die AfD um fast 10 % ebenfalls zulegen konnte!

    • Ich ,Ohanse, kann diesen Schmonzes nicht mehr lesen:
      Zum Zeitpunkt der Wahl hatten die Bewohner des Ahrtales (wie auch die Bewohner der anderen, nie erwähnten, Bewohner der Flußtäler der Eifel) wahrlich andere Gedanken im Kopf, als eine Bundestagswahl.
      Außerdem kommen die Ungeheuerlichkeiten seitens der Landesregierung erst jetzt peu à peu ans Tageslicht, waren damals unbekannt.

  16. Flut hin oder her, wie kann es sein, dass es in einer Einrichtung, in der pflegebedüftige und hilflose Menschen leben, nicht genug Nachtwachen gibt? Es könnte ja auch andere Notfälle geben.
    Die wenigsten können sich vorstellen, dass jemand nicht in der Lage ist, Hilfe herbeizutelefonieren oder auch nur einen Notrufknopf zu betätigen, aber es ist so.
    Bewusst hat aber die Politik eine weitere Nachtwache verweigert. Wobei ich auch nicht verstehe, dass die eine Nachtwache, die in der Nähe war, nicht nach dem Rechten gesehen hat bei den Bewohnern des anderen Hauses oder eben Einsatzkräfte zu Evakuierung alarmiert hat.

    • Der Nachtwache ist hier sicherlich kein Fehlverhalten vorzuwerfen. Soll sie ihre völlig verängstigten Schützlinge verlassen? Wer das fordert, hat offenbar keine Erfahrung mit Kindern, alten Leuten und Behinderten. Im Gegenteil, ihr Verhalten hat offenbar Leben gerettet.
      Alle Fehler gehen auf das Konto der Menschen, denen wir die Verantwortung für uns und unser Land übertragen haben, ohne nach deren Erfahrung, Fachwissen und Führungsqualitäten zu fragen. Kein Hilfsarbeiter wird ohne Vorstellungsgespräch eingestellt, geschweige denn Menschen für leitende Schlüsselpositionen.

  17. „Der Focus hat Bätzing-Lichtenthäler befragt. Sie bitte um Verständnis, sagt sie. Aber sie könne sich an den Vorgang nicht erinnern, stellt die Sozialdemokratin fest…..“
    Wenn alle Stricke reissen, kann man ja noch ein wenig Scholzen….
    Ich kann mich nicht erinnern….., Davon wusste ich nichts…. oder sonstige Floskeln zum Besten geben.

  18. Politiker gehören rückwirkend bestraft für ihre Verfehlungen. Ich bin es leid das diese sich ohne jede Verantwortung und Haftung aus der Affäre ziehen können!

    • Politiker übernehmen politische Verantwortung. Einsatzleiter der Polizei als Vertreter des Innenministers die fachliche Verantwortung.

  19. Marie-Luise Dreyer dürfte sich durchaus vorstellen können, was in der Flutnacht vor Ort passiert ist, denn derlei kann sich nicht nur vorstellen, wer dabei war.
    Platt gesagt: Es genügen einige Stunden in einem Krankhaus, Nachtschicht, drei Notfälle gleichzeitig, und ein paar Katastrophenfilme, dazu etwas Phantasie, dann vermag sich das vorzustellen. Es muß grauenhaft gewesen sein.

    Sabine Bätzing-Lichtenthäler und ihre Vorgesetzte Marie-Luise Dreyer dürften über dieses Mindestmaß an Vorstellungsvermögen auch verfügen, insbesondere Dreyer, mit ihrer Erkrankung, die sie oft zur Schau stellt (rührend das Bild, sie bemasket untergehakt beim Kanzler). Aber genau die ist noch im Amt und wirkt, jedenfalls auf Bildern, recht vergnügt.

    Tja, Quote, Empathie, Links und die Welt wird ein Wattebauschparadies voller Sonnenschein.

  20. Sofern ich mich richtig erinnere, wer vor Ort Genaueres und Anderes weiß, möge korrigieren, ist das doch die Regierung, die durch Rückbau des Hochwasserschutzes zuvor erst die Katastrophe ermöglicht hat. Also erst das Hochwasser durchgewunken, Hochwasserwarnung nicht gegeben, Kommunikationskanäle und Sirenen nicht vorgehalten, dann die Leute nicht evakuiert, wäre demnach eine komplettere Darstellung.

    Als bei der Love-Parade die Massenpanik war, wurde jahrelang daran gearbeitet, politische Verantwortung zuzuschieben. Die hatten allerdings immerhin ein rudimentäres Sicherheitssystem, Kommunikation, Notrettung und vor allem haben die – wenn auch zu spät – die Schotten dicht gemacht und nicht wie im Ahrtal alles von Anfang an auf Durchzug gestellt nach dem Motto „Nach mir die Sintflut“.

  21. Wenn ich das richtig gelesen habe, wurde die Entscheidung gegen die Nachtwache im Jahre 2015 getroffen, und zwar unter allgemeinen – auch wirtschaftlichen – Gesichtspunkten, die mit dieser Flut nichts zu tun hatten. Der damals verantwortlichen Ministerin deshalb jetzt diese Toten vorzuhalten, halte ich nun doch nicht für richtig. Dies ist doch etwas ganz anderes als die Verantwortungslosigkeiten der Flutnacht. Es ist auch etwas anderes als der Abbau der Flutsicherungen unter „grünen“ Gesichtspunkten.

    • Die Polizei hat eigene Leute still und heimlich evakuiert. Also kann ihr alles andere nur politisch verboten worden sein.

    • Katastrophen geschehen immer dann, wenn eine Kette unglücklicher Ereignisse zusammentreffen. Ich erwarte von Menschen, die für das Wohlergehen anderer verantwortlich sind, eine entsprechende Vorsorge und klare, wirkungsvolle Prozesse in Notsituationen.
      Jede Schule probt den Notfall. Regelmäßig. Und was nicht funktioniert, wird verbessert. Jede Firma hat verpflichtenden Arbeitsschutz für seine Angestellten einzuhalten. Und wird bei Missachtung, auch ohne Katastrophen, hart abgestraft.
      Aber wenn es um ein ganzes Land geht, braucht man einfach mal gar nix zu machen? Weder prophylaktisch noch im konkreten Notfall?

  22. Ist das Verabreden zur Unterlassung, trotz wie inzwischen bekannt vorliegenden Informationen durch die BOS/Polizei, das in RLP 134 Menschen den Tod brachten, ua. aus eigennützig parteipolitsch-ideologischen Beweggründen und Bequemlickeit nicht als „niederes Motiv“ in Strafverfahren und Schadensersatzprozessen besonders zu berücksichtigen, zumal suffiziente Hilfskräfte ja bereit standen und wahrscheinlich alle Menschen hätten gerettet werden können? Nennt man das „unterhaken“ oder „you never walk allone“?
    Psychologisch gesehen,bzw, gefragt: Wie kann man, wenn man 134 Menschen durch seine, bzw. gemeinschaftlich abgesprochene Untätigkeit 134 Menschen elend hat ertrinken lassen, überhaupt noch schlafen? Haben die da „Coaches“ und/oder psychotrope Medikamte, um das durchzustehen? Wie schaffen es politisch Verantwortliche nach solchen grob pflichtswidrig verschuldeten Desastern noch morgens in den Spiegel zu sehen, ohne daß ihnen das Frühstück nochmals durch den Kopf geht?
    Vorsichtig formuliert: „Nicht nur unfähig, sondern auch beeindruckend moralfrei“ (Zitat, M.Sonneborn, Md€UP)
    P.S. Wie stehen eigentlich die BOS/Polizei, insbesondere die og. Helikopter-Besatzung dazu, daß quasi versucht wurde ihnen den Tod dieser 134 Mensch wegen „Kommunikationsversagen“ in die Schuhe zu schieben?

    • Da wundere ich mich aber was für ein Bild der Politik sie pflegen. In der Politik geht es doch nicht um Verantwortung oder gar die Lösungen von Problemen, sondern um die Verwaltung und Bewirtschaftung von Problemen durch, sowie um Lohn und Brot für inkompetente Vollzeitversager. Wenn man Eigenverantwortlich lebt, ist man doch nicht in der Politik, dort tummeln sich nur verantwortungslose Gestalten.
      Der Gedanke das Politiker Probleme lösen oder gar Verantwortung übernehmen, ist in etwa ähnlich infantil, wie von der Annahme auszugehen, dass das Schütteln eines Apfelbaumes Äpfel produziert.

      • Nein, so ein infantiles Bild wie sie es unterstellen hege ich ganz bestimmt nicht. Es stellen sich jetzte eben die juristischen Fragen, und deren Aúfarbeitungen werden leider erst dann stattfinden, wenn diese agierenden unfähigen und offensichtlich moralfreien Politdarsteller von ihren Ämter entbunden sind, und wir dann hoffentlich bald wieder eine Legislative, Justiz & Exekutive AUSSCHLIESSLICH iS. des GG haben. Also, wie es VOR dem Anno horribils 2005 halbwegs zu funktionieren schien.

  23. Nun? Das interessiert niemanden mehr. Wäre das ein Flüchtlingsheim gewesen, wären zig Stellen zur Nachtbetreuung eingerichtet worden, ohne über Kosten je nachzudenken! Was sagen eigentlich die Angehörigen der ums Leben gekommenen? Finden die Dreyer und ihren Regierungsstab immer noch toll? Eine solche Recherche wäre spannend!

  24. „Der Focus hat Bätzing-Lichtenthäler befragt. Sie bitte um Verständnis, sagt sie. Aber sie könne sich an den Vorgang nicht erinnern, stellt die Sozialdemokratin fest.“
    Erinnert an „Daran kann ich mich garnicht erinnern“ und schwupp die wupp ist alles in Ordnung.
    Nichts ist in Ordnung und alles wird immer schlimmer. Spätestens seit die Quotenfrauen und Sonstiges immer mehr werden und wurden, sinkt die Titanic immer schneller.

    • Naja, sie „Scholzt“ halt. Ist ja in der SPD normal mit den Erinnerungslücken. Eben die Partei der Dementen. Oh, ich habe nicht gegendert! Naja, egal. Vielleicht wird mein Beitrag trotzdem veröffentlicht. Oder?

  25. Zumindest klappte ja die heimliche Evakuierung von Polizeibeamten und das Filmen und Fotografieren von gewünschten „Klimakatastrophenereignissen“. Schwerpunktsetzungen a la Dreyer halt.
    Was sagen denn die beteiligten Polizeieinsatzleiter und deren Kommunikationsunterlagen samt Bearbeitungs- und Entscheidungsvermerken?
    Da findet sich die ganze Wahrheit. Wetten?
    (Hab 20 Jahre pol. BAO Erfahrung)

  26. Was sagt eigentlich unser Bundespräsident? Etwa tut mir alles sehr leid, aufrichtige Anteilnahme? ( Hä,Hä,) Funktionsversagen weit hinter jeder roten Linie. Offensichtlich haben die Leute, die ihn in das Amt befördert haben Narrenfreiheit! Will er von der Vertuschung nichts gewußt haben? Worin sieht der seine Aufgabe?
    Was funktioniert eigentlich noch in diesem Staat außer der Überweisung der Diäten und sonstigen Zuwendungen?

  27. „Sie bitte um Verständnis, sagt sie. Aber sie könne sich an den Vorgang nicht erinnern,…“ Ist das jetzt neuerdings ansteckend, besonders unter den Genossen??? Ich sage immer wieder, dass niemand auf diesen Posten etwas verloren hat, der ein so kurzes Gedächtnis oder sein Gedächtnis scheinbar verloren hat. Aber wahrscheinlich gehört diese „Krankheit“ neuerdings zum Anforderungsbild bei Politikern. Je weniger im Kopf bleibt, desto besser. Und wo nichts ist, kann man nichts bestrafen! Armes Deutschland!

  28. Mit Frauen in den Führungsrollen wird alles besser. Nun, darüber kann man unterschiedlicher Meinung sein. Und es bleibt erstmal eine Korrelation dass mit zunehmend weiblicher Führungsmannschaft das Land immer weiter den Bach runtergeht. Das ist schließlich ein Boomer-alter-weißer-Mann-Gedanke.
    Wohlan…

  29. Bätzing-Lichtenthäler kann sich an den Vorgang nicht erinnern? Wie praktisch.
    Sie hat ja auch ein Vorbild, jemanden mit großen Erinnerungslücken.
    Wie erbärmlich das alles ist. Und zum zornig werden.

  30. Karriere machen, na klar, immer! Verantwortung übernehmen, was soll das? Auf keinen Fall, never. Unsere politische „Elite“ fährt dicke Wagen, teilweise mit Chauffeur und schläft gut im Schutz ihrer Sicherheitsleute. Und wenn mal was nicht so glücklich läuft, macht nichts, dann eben auf zum nächsten sicheren politischen Ruhekissen. Es gibt so viele hochbezahlte Stellen in der EU…

  31. Unsere Politikerinnen und Politiker beweisen immer wieder, dass sie für solch herausgehobene Aufgaben einfach nicht qualifiziert sind. Es reicht eben nicht, nur freundlich zu winken und Arbeitskreise einzuberufen. Man muss selbst Bescheid wissen und anpacken!
    Ich empfinde es in diesem Fall als absolut unerträglich, dass nun auch die ehemalige Ministerin sich an nichts mehr erinnern kann. Also auch hier die bekannte Scholz-Krankheit.
    Menschenleben spielen ganz offensichtlich keine Rolle. Aber was soll‘s? Mit reichlich Kaviar und Schampus lässt sich die unangenehme Wahrheit über das eigene Versagen ganz sicher ‚wegspülen‘.

  32. Zuerst mal. Die Bilder die sie hier benutzen sind nicht in Ordnung. Zuviel Zynismus. Das haben sie nicht nötig, die Geschichte ist zynisch genug.
    Ich habe nichts gegen Frauen, wer mich kennt weiß das. Aber mir fällt doch auf, dass in der letzten Zeit sehr viele weibliche Führungskräfte eine erschreckende Performance hinlegen. Vom ÖRR bis hier zu der Katastrophe im Ahrtal. Wenn man dann die Ministerinen dazu nimmt, wird es unmöglich. Der einzige Mann mit ähnlichem Geschick ist wohl nur Habeck. Wobei dessen Fehler später kommen und größer werden.

    • Es gibt da den Spruch, „Frauen in Machtpositionen sind korrupt, Männer sind es unter anderem“. Verantwortung für Entscheidungen und deren etwaige negative Konsequenzen zu übernehmen ist ein zutiefst männliches Konzept, dass in der aktuellen emotionalen und feminisierten Regierung nahezu vollständig abgeschafft wurde.
      Ausschließlich Todesopfer scheinen noch dazu führen, das vereinzelt Personen rausfliegen. Und selbst diese Rauswürfe werden dann emotional als „Rücktritte“ geframed.

    • Als Frau bin ich schwer angeekelt von diesen Weibs-Personen
      Soviel Abgebrühtheit und Machtkalkül sind schon erschreckend.
      A.Merkel, Baerbock, Faeser…Strack-Zimmermann und wie sie alle heißen.

      • Darf ich um Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt ergänzen, die gerade eine CO2-gebundene Vermögensabgabe fordert.
        Eine Deutschland zerstörende Merkel Ampel Einheitspartei Politik und dann den geschädigten Bürger die Chose durch eine „Vermögensabgabe“ den Mega Murks bezahlen lassen. Die lassen von Deutschland erst ab wenn nichts mehr übrig ist. (Und wir lassen das zu)

    • Das Problem ist, das Politikerinnen von unseren Medien geschont, ja geradezu verwöhnt werden. Merkel konnte nahezu kritiklos 16 Jahre lang herummerkeln. Sämtliche Kanzler vor ihr wurden dagegen bei den kleinsten Fehlern gnadenlos angegangen bis hin zum Rücktritt. Da gab es keinen jahrzehntelangen Welpenschutz.
      Bis heute hält sich zudem die Legende, dass Frauen die bessere, erfolgreichere und einfach tolle Politik machen würden. Und das haben die Politikerinnen heutezutage verinnerlicht.
      Wann immer sie Dinge verbocken und zurecht dafür kritisiert werden, reagieren sie emotional oder bezichtigen die Kritiker des „Frauenhasses“ und der „Diskriminierung“. Von Selbsterkenntnis und Einsicht keine Spur.

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