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Nach dem Parteitag

Abtreten statt Austreten: Die CDU schrumpft mit und ohne Frauenquote

13.09.2022

| Lesedauer: 3 Minuten
Eine Austrittswelle drohe der CDU, nachdem sie eine Frauenquote beschlossen hat. So titelte „Bild“. Doch so läuft das nicht bei den Christdemokraten – was nicht heißt, dass sie kein Mitglieder-Problem haben.

Andy Warhol hat sie beschrieben. Die 15 Minuten des Ruhms, die in einer demokratischen Gesellschaft jeder genießen könne. Noëlle Drtil hat sich ihre Viertelstunde nun genommen. Sie ist Landesvorsitzende der CDU-Studentenvertretung RCDS in Baden-Württemberg. Nachdem die Mutterpartei eine Frauenquote eingeführt hat, legte sie auf Twitter los: „Mich hat die CDU heute Abend einmal wieder enttäuscht … Als junge und engagierte Frau in der CDU nun künftig eine #Quotenfrau zu sein, wertet meine bisherige Arbeit massiv ab.“

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Rumms. Bild nahm die Studentenführerin und machte aus ihr den Kamm einer Austrittswelle. Doch um in der Metapher-Welt des Wassers zu bleiben – zwei Tage später ruderte Drtil zurück: „Mitglied in der #CDU zu sein, ist wie eine gute Ehe zu führen.“ Dann folgt Relativierung, Drumrumgerede, alles wieder gut. Der Sturm im Wasserglas ist abgeblasen. Anders funktionieren Politlaufbahnen nicht. Einmal raus ist immer raus. Und die Tür zu all den schönen Jobs in Rathäusern, Behörden, Ministerien, Parlamenten und Vorfeldorganisationen ist zu. Das wird jemand Noëlle Drtil zwischen den beiden Tweets auch erklärt haben.

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Die Austrittswelle wird es nicht geben. Die braucht es aber gar nicht. Auch ohne solche Wellen verliert die CDU Mitglieder. Zum Jahreswechsel waren es weniger als 400.000. Mit 15.000 verlor die CDU im letzten Jahr Merkel zwar mehr Mitglieder als sonst. Aber es sind keine Wellen. Eher ein steter Abfluss. Geht es um den Rückgang, heißt der Grund nicht Frauenquote, sondern Friedhof. Zwischen 2008 und 2019 sind der CDU laut Statistischem Bundesamt jedes Jahr zwischen 7.000 und 7.500 Mitglieder weggestorben. Die Eintrittszahlen lagen in der gleichen Zeit zwischen 13.000 und 20.000 Mitgliedern im Jahr, die Austrittszahlen bewegten sich zwischen 13.000 und 17.500 Mitgliedern.

ZEIT ZUM LESEN
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7.000 jährliche Todesfälle bedeuten aber, dass die CDU jedes Jahr 7.000 Mitglieder neu werben muss, um ihre Zahlen halten zu können. Und hier fängt die Frauenquote an, zum Problem zu werden. Die ehemalige Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner machte das in ihrer Rede auch zum Thema: Sie warf jungen Frauen vor, die sich an der Debatte beteiligten, von Männern ferngesteuert zu sein. Unter Frauenrechtlerinnen ist das der Fehdehandschuh ins Gesicht. Danach braucht es Sekundanten.

Die Junge Union kämpfte gegen die Quote. Der Nachwuchs zitierte am Freitagabend auf Facebook die saarländische Landesvorsitzende Vivien Rupp, die sich gegen die Quote aussprach. Dann gratulierten sie Christina Stumpp zur Wahl als stellvertretende Generalsekretärin der Partei. Danach kam die Frauenquote – und seitdem schweigt der JU-Account. Selbst die von ihnen angestoßene Debatte über die Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks entlockte der Nachwuchsorganisation keine Kachel mehr.

Es geht nicht um die Frauenquote. Es geht auch nicht um die Frage, ob die CDU grüner als die Grünen werden will. Es geht um Jobs und somit auch um Geld. In der Debatte wurde die Quote neben woken Vorreitern wie Daniel Günther oder Hendrik Wüst von mittelalten Frauen getragen. Wie eben Julia Klöckner. Sie hat in Rheinland-Pfalz zwei Landtagswahlen verloren, sie hat dem wenig erfolgreichen vierten Kabinett Merkel angehört und sie hat bei der Bundestagswahl das Direktmandat nicht gewinnen können. Frauen stellen 26 Prozent der Mitglieder und erhalten künftig 50 Prozent der Posten – die Quote sichert den Rest der Karriere Klöckners ab. Ebenso wie die Karrieren der Frauen, die die Quote in Hannover forderten.

EINFüHRUNG FRAUENQUOTE
CDU unterwirft sich auf dem Parteitag dem grünen Zeitgeist
Genau das ärgert die JU. TE liegen Protokolle aus parteiinternen Chats der Jungen Union vor. Deren Aktive ärgern sich doppelt: Sie bringen neue Mitglieder bei, sie tragen die Wahlkämpfe mit ihrem Einsatz – und sie gehen verhältnismäßig oft leer bei Mandaten aus. So zumindest ihre Sicht. Friedrich Merz hat dem Nachwuchs jetzt ein Bonbon hingeworfen. Die kommunalen CDU-Vorstände müssen künftig einen Jugendbeauftragten haben. Der darf aber bis zu 40 Jahre alt sein. Bei der CDU kann man bereits Großvater sein und trotzdem noch für eine volle Amtszeit als Jugendbeauftragter kandidieren – deutlicher kann eine Partei nicht ausdrücken, wie alt sie im Kopf ist.

Die Frauenunion, so der Vorwurf im Chat, bekomme alle diese Aufmerksamkeit. Geld vom Vorstand und jetzt die Hälfte aller Posten. Aber sie liefere eben nicht so wie die Junge Union, verharre bei 26 Prozent Mitgliederanteil. Jetzt müsse sie Mitglieder bringen, lautet die Forderung im JU-Chat. Denn die CDU muss nicht nur weiblicher, moderner, jünger werden – sie muss vor allem mehr werden. Oder ihre Mitglieder müssen aufhören zu sterben.

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39 Kommentare

  1. „Es geht um Jobs und somit auch um Geld“. Das ist das eigentliche Problem. Den Leuten, denen es ums Geld geh,t haben in der Politik nichts verloren. Sollen sie doch mit Drogen und Waffen handeln oder an der Börse spekulieren. In die Politik geht man wegen seiner Überzeugung und weil man was verändern will.

  2. Nicht Frauenquote, sondern Friedhof.
    Das hat was. Nicht nur bei der Union.
    Die Union hat uns gemeinsam mit FDP, SPD und Grünen
    energiepolitisch gekillt. Und Gekillte brauchen keine Frauenquote.
    Sondern genau wie Lizzy in a box brauchen die einen Sarg.

  3. Ich war mehrere Jahre Vorsitzender eines Ortsverbandes im Südwesten. Politisch motivierte Austritte, auch in der Hochphase der Flüchtlingskrise, kommen vor, sind aber eher selten.

    Die meisten sind nicht wegen Stuttgart oder Berlin Mitglied, sondern wegen der Kommune. Auch wenn man man bei einigen Mitgliedern weiß, dass sie im Land- oder Bundestag schon lange fremd wählen, sind sie der Kommunalpolitik treu verwurzelt.

    Davon zehrt der Apparat, will es aber nicht wahrhaben. Denn das ist gleichzeitig das Problem. Die Partei ist überaltert, jedes Jahr sterben 5-10 Alt-Mitglieder, wenn wir Glück haben, kriegen wir pro Kommunalwahl 5-10 neue dazu. Optimistisch.

    Das Interesse an Kommunalpolitik schwindet, die Mobilität hat enorm zugenommen. Viele Zugezogene haben keine Bindung an die Gemeinden, Vereine, lokale Initiativen, das interessiert sie nicht. Daran sind die Alteingesessenen natürlich oft selbst schuld, mit der Willkommenskultur war es noch nie weit her, ganz ohne Muslime.

    Mit Bundes- und Landespolitik gewinnt man nur Karrieristen und Taugenichtse. Vitales, nachhaltiges Engagement kommt aus dem Kommunen. Doch dort übernehmen flächendeckend die Freien Wähler, denn diejenigen, die sich engagieren wollen, schreckt die Bundespolitik.

    Wie will man als Gemeinderat einem existenzbedrohten Wirt Maskenterror und Impfzwang erklären? Wie den örtlichen Handwerkern, dass es kein Gas mehr gibt, weil Berlin vom Heldentod für die Ukraine träumt? Was sagt man den Eltern, deren Kinder mit dem Fahrrad jeden Tag an einem vom Land installierten Flüchtlingsheim aka Drogenhandelszentrum vorbei müssen?

  4. Für mich ist die Frauenquote sowas ähnliches, wie Rassismus.
    Sowas sollte es in einer echten Demokratie nicht geben. Aber Demokratisch gehts in diesem Land schon lange nicht mehr zu.

  5. Nach 16 Jahren Absturz mit Merkel, sollte man von der CDU eigentlich erwarten, dass Qualitätsbewusstsein bei der Pöstchenbesetzung wichtiger ist als irgendwelche Quoten. Doch leider kann man von der CDU ebenso wie von den anderen Blockflöten nichts konstruktives mehr erwarten.

    • Es geht nicht um Qualität.
      Sonst hätten diese Vögel zwischen 3. Oktober 1990 und heute die sichere und bezahlbare Energieversorgung zerstört.
      Es geht darum, Macht und Pöstchen zu erlangen und zu verteidigen,
      koste es, was es wolle.
      Die Vögel haben heraus gefunden, wie man dieses Land auch ganz ohne verlorenen Krieg zerstören kann. Und das praktizieren die jetzt.
      Erst die EU. Dann der Euro. Dann die „Energiewende“. Dann 2008 die Finanzkrise. Dann Corona. Und jetzt die „Energiekriese“ als natürliche Folge der „Energiewende“.
      Machterlangung und Machterhalt, das ist alles, was zählt.
      20.000 Leute gewinnen, 82 Millionen Bürger zahlen den Preis.

  6.  Noëlle Drtil: „Mich hat die CDU heute Abend einmal wieder enttäuscht … Als junge und engagierte Frau in der CDU nun künftig eine #Quotenfrau zu sein, wertet meine bisherige Arbeit massiv ab.“
    Wer wettet mit mir um 10.000€, dass die engagierte junge Frau trotzdem höchst dankbar ein Landeslistenmandat für den Bundes- oder Landtag annimmt, wenn man es ihr anbietet, sie ganz oben auf die Liste zu setzen?
    Sie hat Politik- und Verwaltungswissenschaften studiert und nur bei Politikern oder Staatsorganisationen gearbeitet, wo sie auf künftige Aufgaben als Mandatsträgerin vorbereitet wurde. Erfahrung in der Privatwirtschaft=0. Sie ist eine reine Landeslistenpolitfigur. Genau das ist eine Quotenfrau, auch wenn sie sich noch so sehr darüber beschwert.
    Von daher ist die angebotene Wette Quatsch, wenn sie es nicht direkt schafft, dann zu glatt 100% via Landesliste.
    Weiter so!

  7. Welche Begründung gibt es für einen Frauenquote, wenn das Geschlecht nur ein „soziales Konstrukt“ ist und zudem in Bälde jährlich gewechselt werden darf?

    • Einfach das Wort „Frau“ durch „gesellschaftlich diskriminierte Person“ ersetzen. Danach weiß die Frau von Heute, daß sie ihre Quote kampflos an „besonders Diskriminierte“ aka „Woker Transgender“ abzugeben hat.

  8. „…die Tür zu all den schönen Jobs in Rathäusern, Behörden, Ministerien, Parlamenten und Vorfeldorganisationen…“
    Ja, wenn es um schöne Jobs geht, muß man bei den eigenen Überzeugungen schon auch mal flexibel sein. Aber, ist das nicht eine Art von politischer und geistiger Prostitution? Ist das nicht der Kern der Kritik an der CDU, daß man nicht mehr sagen kann wofür sie überhaupt noch steht, außer dem Erhalt von Macht und Posten?
    Respekt jedenfalls für dieses erfrischend offenen Bekenntnis vor Frau Drtil!

  9. Ich dachte nach 16 Jahren Frau Merkel, wäre die CDU mit Frauen zurückhaltender?

  10. Für Bürgerliche ist die CDU seit ihrer Entkernung durch Merkel keine wirkliche Wahloption mehr für Bürgerliche. Wenn die CDU sich auch unter Merz weiterhin dazu entschließt, den Grünen nachzulaufen und konservative Standpunkte kampflos aufgibt, dann wird sie auch künftig keine neuen Wähler dazugewinnen, die sie bräuchte, um wieder die 30%-Marke zu überspringen. Volkspartei wird sie damit nicht wieder. Den gegenwärtigen Höhenflug in den Umfragen verdankt sie der Schwäche der SPD mit solchen Versagern und Skandalnudeln wie Alzheimer-Scholz, Killervirus-Lauterbach, Antifa-Faeser oder Diensthubschrauber-Lambrecht.
    Die grünen gehirngewaschenen unter den einstigen Merkel-Anhängern werden dann eher gleich die Grünen wählen – und konservativ und liberal Gebliebene werden sich von der CDU zunehmend abwenden und eher zu Hause bleiben (oder mglw. AfD wählen). Die deutsche Parteienlandschaft braucht keine Kopie der Grünen – und das Ergebnis bleibt das Gleiche, egal wer die immer gleichen pol. Fehler „grüner“ Politik macht – und Merkel allein hat schon viele Fehler gemacht (zu viele für die CDU).

  11. 2009 war das letzte Mal, dass ich diese Partei gewählt hatte. Nach dem Ausrufen der Flucht vor verlässlicher Energie war die CDU unwählbar geworden. Und geblieben. Und bestätigt worden: Wenn ein Vaatz dem gemeinen Ostdeutschen, also auch mir, unterstellt, ein innerer Marxist mit tiefem Antiamerikanismus geworden und geblieben zu sein, dann grüße ich aus der Ferne. In der Bürgerrechtsblase hat man es wohl so wahrgenommen. Und sonst? Die CDU? Die größte Partei der Nationalen Front..

  12. Ist es nicht egal, ob in der CDU unfähige Männer oder unfähige Frauen das „Sagen“ haben? Diese Partei unterscheidet sich nicht mehr von den anderen und wird den Untergang Deutschlands auch nicht aufhalten. Da mache ich mir schon lange keine Illusionen mehr.

  13. Bezeichnend für den verheerenden Zustand der Partei ist die Tatsache, dass sich auf dem Parteitag stundenlang über das Nebenthema Quote leidenschaftlich gestritten wurde, während die Republilk auf eine Katastrophe geführt wird. Die Zerstörung, von Merkel vorbereitet und von der Partei in minutenlangen Ovationen gefeiert, nimmt ihren Lauf.Und diese Partei unter Blackrock-Merz erfrecht sich, sich als Retterin aufzuschwingen? Erbärmlich!.

  14. Was mich wirklich schockiert: Jedes Jahr treten 13.000 bis 20.000 neu in
    die CDU ein. Geht es noch? Das man bei den Grünen Mitglied wird, ok.
    Ideologie = Religion = ein Bedürfnis für viele Menschen. Aber in die CDU?

  15. Warum soll es der Union besser gehen, als dennSozen, den Gewerkschaften, den Kirchen, den Öffis…???
    Allesamt sind die die „etablierten“ Strukturen, die die alte Geldpumpe Staat über Jahrzehnte exklusiv geprägt und gesteuert haben, sie heute noch prägen.
    Allesamt haben davon natürlich auch, bzw primär profitiert, die offensichtlichen Interessenskonflikte wurden schon vor vielen Jahren unter den Teppich gekehrt. Abertausende Jobs sind im Speckgürtel des Staates zu vergeben, politischnzu besetzen, natürlich die eher angenehmen, sauberen, wenig anstrengenden, lukrativen. Viel Arbeit für wenig Geld gibt außerhalb „der Blase“ genug, dafür muß niemand 5 Minuten Kopf oder großen Zeh bewegen.
    Es geht also um eigene Versorgung (von Amigos, bewährten Kampfkameraden, Genossen etc) auf angenehmen Niveau! Nicht mehr, nicht weniger.
    Bei einigen Millionen Stellen beim Staat oder staatsnahen Strukturen (Bund, Länder, Gemeinden, Wohlfahrtkomplex, Gewerkschaften, Kirchen, Gesundheitswesen, Öffis etc) ist klar, daß insbesondere die interessanten (lukrativen) Stellen politischem Zugriff unterliegen, mindestens aber Mitsprache für Klüngel (du gibt’s mir hier, ich gebe dir da…)
    Und das Spielchen läuft schon seit vielen Jahren wie geschmiert (LOL)
    Mittlerweile wurden die Qualifikationen für Spitzenposition gnadenlos aufgeweicht, reichlich Quoten definiert und dafür gesorgt, daß auch die talentfreie Kinder aus richtigem Hause ordentlich versorgt werden können. Tochter Albrecht hat’s ganz nach vorne geschafft, kann nach der Bundeswehr jetzt auch die EU in den Boden rammen und etwas diskreter läuft das gleiche Spielchen auf allen Ebenen, nicht nur bei SPD und ihrer AWO.
    So gelangen reihenweise offensichtlich minusbegabte Töchter und Söhne auf Stellen, die ihnen mehrere Schuhnummern zu groß sind. Insbesondere bei den Grünen und Roten zahlt sich Zeit und Einsatz aus, können Studienlaufbahnen oder Abschlüsse vernachlässigt werden, ein Job bei Partei und/oder Staat wartet auf StudienabbrecherInnen, denn sie haben zumindest ihren Klassenstandpunkt und ihre Zuverlässigkeit bereits bewiesen.
    Expertenwissen kann man einkaufen, das braucht die aufrechte Genossin nicht selber besitzen, wie uns Merkel, Nancy und Ursula (uvm) hinreichend vorgeführt haben. Dann gehen auch seichte Angelernte wie Habeck oder Baerbock, Lang oder Roth, alles bestens.
    Diese Vulgärvariante von „Stand“ oder „Gesinnungsadel“ (die Etablierten, die Demokraten, die Guten etc), funktioniert schon erstaunlich lange, aber offensichtlich nicht mehr gut. Das Internet vergisst nicht und der Faktor Fremdschämen für dummes Zeug aus Promimund wird immer spürbarer.
    Fähige Leute tauchen immer seltener auf politischen Posten auf, Mittelmäßige suchen sich mittelmäßige Mitarbeiter, Sprecher, Vorsitzende etc.
    Kantige Charaktäre, Gott bewahre, noch mit eigener Sachkunde, sind weitgehend ausgekehrt, würden den Rest vermutlich auch nicht gut aussehen lassen. So werden Valiumtabletten mit originellen Lebensläufen wie Esken, Wissing oder Lang Parteivorsitzende, ahnungslose Pfuscherinnen wie Baerbock, Lambrecht oder Faeser gar Ministerinnen.
    In robusten Friedens und Boomjahren mag das sogar vertretbar sein, kaum eine Familie hat noch überzählige Kinder und Klöster oder Bundeswehr nehmen auch nicht mehr jede und jeden.
    Für unruhige Zeiten sind diese Kaliber aber garantiert Fehlbesetzungen aus dem Bilderbuch. Die Hoffnung, dass auch Nieten an den Anforderungen wachsen mag ab und zu berechtigt sein, meistens allerdings nicht. Nieten machen weit überwiegend Nietendinge, also irgendwas zwischen Pfusch und Knieschuss.
    Die Selbstversenkung der damals anfänglich sehr erfolgreichen Piratenpartei mag als Abschreckung dienen, wohin Strukturen treiben, die von „Linksradikalen“ gekapert wurden und sich moderate Leute daher zurückziehen, gehen, aufgeben.
    Und von den alten Traditionsclubs, Verbänden, Institutionen etc. wurden mittlerweile fast alle von den gleichen Typen gekapert, ähnlich verliebt in ihr eigenes Singsang flacher Parolen und von eigener Großartigkeit überzeugt, weil man eine Position errungen habe, wenn auch unverdient und kompetenzfrei.
    Hedonismus mag etwas dazu zu gehören, gerade bei medienrelevanten Jobs, aber die korrekte Frisur und der nette Anzug alleine bedeuten im Grunde nichts.
    Und Wortgirlande zu Haltung und Werten mögen leicht auswendig zu lernen sein, sind aber weder Politik noch mehr als Wortramsch. Jeder Aushilfspraktikant bei einer beliebigen Redaktion, im 2. Semester PoWi wird diesen Singsang im Schlaf beten können, nur befähigt das zu wenig bis nichts.
    Mal sehen, wie lange sich das unsere „europäischen Partner“ noch antuen werden, wir jedenfalls sicher einiges länger.

  16. Nach AKK, von der Leyen und natürlich ganz vorne Merkel, hätte ich eher etwas gegenteiliges erwartet! Also eine Verhinderung von solchen Damen in Politischen Ämtern, zum Wohle der Partei, des Landes und der einheimischen Bevölkerung!

    • Tja, wie sagt man doch noch so: Manche lernen’s nie. So wie auch die Merz-CDU.

  17. Jegliche Quotierung ist stets Garantie für Negativauslese.
    Aber wenn ich mir die Union speziell und die Politik ganz allgemein so anschaue, spielt das auch keine Rolle mehr.

  18. Die Mitglieder sterben einer Partei weg, die selbst moralisch und politisch längst gestorben ist. In der größten Krise, die diesem Land seit Kriegsende bevorsteht, fällt ihr nichts anderes ein als die Frauenquote. Was angesichts der Mitgliederverteilung eine Diskriminierung der Männer bedeutet. Pikanterweise dies alles in einer Partei, die von einer Frau systematisch zersetzt wurde.

  19. Kurz gesagt: Auch bei der Union machen mit deutlicher Mehrheit Männer die Drecksarbeit, sollen aber Frauen den Vortritt beim Ernte einfahren (=Posten) lassen. So kann man eine Partei auch vor die Wand fahren, denn warum sollten sich die Männer in der Union das weiter antun? Das bringt auch beim Wähler keine Pluspunkte, denn wer eine Person wählt, nur weil sie eine Frau ist, wählt sowieso grün (oder rot). Wobei mir das nicht leidtut, diese Partei kann eh weg…

  20. Wie Roger Klöppel (Weltwoche) in seinem aktuellen Video zurecht anmerkt: Jede Quotenregelung (Frauen, Brillenträger etc.) ist mit der Vorstellung einer konservativen oder liberalen demokratischen Partei, aber auch mit unserem Wirtschaftssystem völlig unvereinbar: Es widerspricht dem Leistungsprinzip. Die Quotengelegung ist eine „Erfindung“ von Linken und Grünen, die Gleichheit mit Gleichberechtigung verwechseln. Punkt,

  21. Seit 2015 ist jetzt schon ein paar Jahre her und einiges an Wasser die Elbe und den Rhein hinunter gelaufen. Aber ich lege hier Zeugnis ab: Ich würde diese Partei nicht noch einmal zu wählen. Selbst wenn sie FJS und Helmut Schmidt wiederbeleben und letzteren zum Parteiwechsel überreden.

  22. Solange sich die CDU nicht mit 16 Jahren Merkel auseinander setzt, ist da nichts besseres zu erwarten. Merz scheidet als Hoffnungsträger aus. Mit ihm ist diese Partei nicht gewillt die wirklichen Probleme dieses Landes anzugehen. Insofern hat die Ampel, egal wie sie gerade geschaltet ist, freie Hand das Land weiter zugrunde zu richten. Eine Frauenquote brauchen wir dann auch nicht mehr. Nur zur Information, bei uns beträgt der Frauenanteil 50%, eine Quote haben wir nicht.

  23. CDU : Postenjäger in Aktion. Allerdings sind diese schönen Posten, die dann privates Einkommen generieren auch nicht unbegrenzt zu haben, deshalb steigt die Kampfeslust auf beiden Seiten, der Quotierer wie der Antiquotierer. Der Opportunitätdruck sorgt dann wieder für Abkühlung der Postenkämpfer und die Wölfe folgen dem Rudelgebot, möglichst internen Ärger um potentielle Beute unter der Decke halten.

  24. Wie inkonsequent die Frauenquote doch ist..bräuchten die zur Anbiederung an die Woken nicht eher eine „Diversen-Quote“?

  25. Quoten sind Bevor- oder Benachteiligung aufgrund biologischer Faktoren wie Hautfarbe oder Geschlecht und damit das, was man heute unter dem Begriff „Rassismus“ sammelt.

  26. Gute Analyse, Herr Thurnes. Und die Diskussion um die Frauenquote ist eine Scheindebatte. Eine Quote in den politischen Parteien gibt es schon lange: in allen Parteien wurde nach regionaler Herkunft quotiert, nach Religion,  nach Altersgruppe und auch schon nach Geschlecht. Bisher nicht quotiert wurde die Berufsausbildung (sonst wären nicht so viele Lehrer und Juristen im Parlament). Aber der Logik-Fehler bei der Frauenquote ist, dass der Prozentsatz in der Bevölkerung als Maßstab genommen wird und nicht der bei den Parteimitgliedern. Die Frage nach dem WEM NÜTZT ES ist klar: den unqualifizierten Quotenfrauen. Und da es in allen Parteien um gut bezahlte Jobs mit null Verantwortung geht, ist der Trend klar.

  27. Dies macht die CDU für Männer mit Faktor 3 uninteressant.
    Rechenexempel:
    Wenn ich mal Prozentrechnung mache und von 10% Posten (2×5) ausgehe, dann hat ein Mann (75%) die Chance von 6.7% und eine Frau (25%) von 20%. Also hat eine Frau die Dreifache Karriere-Chance bzw Dreifach intensiven Wettbewerb der Männer.
    Klar, dass die sich dann bei den Frauen Verbündete für Hinterzimmerränke suchen. Dies ist effektiver als diesen Wettbewerb zu gewinnen. So kam Merkel an die Macht.
    Merz hat nicht nur sein eigenes, sondern auch dass der CDU geschaufelt.

  28. Probleme, die nicht aufgetreten wären, würde eine auf der Basis von Wissen und Rationalität geleitete Politik betrieben. Die Verweiblichung der Politik – mit oder ohne Quoten und sogar mit oder ohne Frauen – hat uns in den Zustand geführt, in dem wir uns nun wiederfinden. Alle Argumentationen sind nur noch pseudorational. Merkel war eine Meisterin darin sachlich zu erscheinen und emotional zu entscheiden. Inzwischen ist selbst der sachliche Schein nicht mehr erforderlich. Emotionen und Haltungen bestimmen das ganze politische Handeln zum Nachteil der Nation!

  29.  Einmal raus ist immer raus. „
    kann auch anders interpretiert werden: einmal raus in die Öffentlichkeit ist immer raus. Das Muster: junge Frau, nach Möglichkeit längere Haare, ganz nett anzuschauen und dann irgendwas raushauen, um in die Presse zu kommen. So gehen Parteikarrieren für Quotenfrauen.
    Immerhin: inzwischen ist Quotenfrau nicht mehr nur hinter verschlossenen Türen.

  30. Die CDU hätte gut daran getan, zunächst einmal einen Blick auf die unmittelbare Vergangenheit zu werfen und feststellen sollen, was die zahlreichen Frauen der CDU in ihren jeweiligen Führungspositionen denn Gutes für das Land oder die Partei bezwecken konnten. Das Ergebnis wäre ernüchternd ausgefallen. Und nun wollen sie die schlechte Medizin in der Dosis weiter steigern, um was zu erreichen?
    Es ist vollkommen gleichgültig, ob in der Union 10, 20, 50 oder 100 % Frauenquote herrscht. Diese Partei wird so oder so sterben, weil sie ihre Prinzipien zugunsten der Herrschaft komplett verraten hat. Darum war es nun auch möglich eine vollkommen ungerechte, weil Frauen bevorzugende Quote einzuführen. CDU das war’s nun endgültig mit Dir!

  31. Die CDU ist eine reine Funktionärspartei, in der normale Mitglieder faktisch keinen Einfluß haben. Wie sich die normalen Mitglieder das gefallen lassen können verstehe ich nicht. Ich würde mich so nicht behandeln lassen, sondern eher noch einer konservativen Kleinstpartei unter 5% beitreten, die zumindest demokratische Strukturen hat.

  32. Er kann es einfach nicht! Wenn die CDU jetzt nicht die Wende aus der Merkel-Ära schafft, wann dann? Mehr Vorlagen kann doch eine Schrott-Regierung wie die aktuelle doch gar nicht liefern. Wer von den deutschen Bürgern – außer den unvermeidlichen dummen Grünen – will die derzeitige Lage denn noch? Merz könnte die CDU bis zur nächsten Wahl kräftig in Richtung „neue konservative“ CDU umbauen, die Merkelianer endlich kaltstellen und mit vernünftiger Energie-, Wirtschafts- und Sozialpolitik eine Mehrheit schaffen. Stattdessen kommt er mit Quotenfirlefanz, Grünen-Anbetung und eiert nur noch rum. Eine neue Brille macht noch keine neue Partei.

    • ++ die CDU bis zur nächsten Wahl kräftig in Richtung „neue konservative“ CDU umbauen,…++
      Gut geschrieben, stimmt, aber nur halb.
      Auch wenn die CDU wieder sehr viel mehr Teile der bürgerlichen Menschen in Deutschland einfangen würde, dann hätte die trotzdem das Problem einen passenden Koalitionspartner zu finden, um mit einer Mehrheit zu regieren.
      Die Grünen wie in NRW, die alles zerstören, was sie anfassen? Die SPD, die mehr und mehr dem Pfad der Grünen folgen? Die Linke schon mal gar nicht. Bleibt nur die AfD, mit der wäre in den Ländern schon einige male die Gelegenheit gewesen, konservative Politik im Sinne von Kohl und Franz Joseph Strauß uns zu zeigen. Aber., igitt, die AfD, die schon erst recht nicht.
      Was also bleibt? Sich aufzulösen wie ein Stück Würfelzucker im Einheitsgebräu wie wir es kennen.

  33. Die Mitglieder und auch die Funktionäre dieser CDU könnten einem gar nicht halbwegs vernünftig erklären, warum man sie noch wählen sollte. Jeder kann ja mal bei einem Mitglied dieser orientierungslosen, dümmlich vergrünten, ehemaligen Volkspartei nachfragen, aus welchem Grund man bei dieser Merkel-Klatschhasen-Truppe noch sein Kreuz machen sollte. Wer Politiker wie Merz als Vorsitzenden hat, wird wohl noch viele Jahre ohne politischen Kompass umherirren. Aber sie sind ja wieder in den Umfragen vorne und wollen mit der grünen Zerstörer-Partei paktieren. Wer selbst nicht mehr weiß, warum man ihn noch wählen sollte ist eben nach allen Seiten offen, oder anders ausgedrückt – nicht ganz dicht.

  34. Mittlerweile ist die CDU nicht nur unwirksam, sondern auch noch langweilig. Immer zu spät und auf nichts eine Antwort. Sie hatte Merkel und jetzt Merz verdient. Wie in allen anderen Ländern wird sie bald verdrängt und weiter marginalisiert.

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