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Verhältnis zwischen Wissenschaft und Medien

Über den Klimaleugnungsverdacht, die Narrativbastelstube des Tagesspiegel, die Realität – und die Zukunft der Medien

23.07.2022

| Lesedauer: 14 Minuten
Naturwissenschaftler können heute schnell in Verdacht geraten. Selbst, wenn sie sich mit Energiespeicherung oder Zackenbarschen befassen. Aus Sicht des journalistischen Wächterrats gibt es keine harmlosen Themen mehr. Sondern nur Unterstützer der richtigen Sache – oder Leugner.

Am 8. und 9. Juli 2022 fand an der Universität Stuttgart die Tagung „20 Jahre Energiewende – Wissenschaftler ziehen Bilanz“ statt. Ich gehörte zu den Teilnehmern, dies gleich vorab, selbstverständlich nicht als Wissenschaftler, der ich nicht bin, sondern als Autor und Journalist; ich steuerte einen kurzen Vortrag zur öffentlichen Wahrnehmung der Energiewende bei und diskutierte in der abendlichen Podiumsrunde mit. Angesichts der Tagungsteilnehmer fiel beides in den Bereich der wirklich kleinen Fußnoten.

Im Internationalen Begegnungszentrum der Universität referierten unter anderen der dänische Politikwissenschaftler, Statistiker und Autor Bjørn Lomborg, Verfasser unter anderem von „The Sceptical Environmentalist“ (deutsch: „Apocalypse No!“) und „False Alarm. How Climate Change Panic Costs US Trillions, Hurts Poor People And Fails To Fix The Planet“ über effizienten Klimaschutz, der Professor für Energieverfahrenstechnik Michael Beckmann, TU Dresden, über Plan und Realität der deutschen Energiewende, vor allem in der Speichertechnik, der Elektrotechnik-Professor Harald Schwarz über Netzstabilität, der frühere Innogy-Vorstandsvorsitzende und Buchautor Fritz Vahrenholt über die Folgen der aktuellen Gasknappheit für die Wirtschaft, um nur eine kleine Auswahl zu nennen.

Der Organisator der Tagung André Thess leitet das Institut für Gebäudeenergetik, Thermotechnik und Energiespeicherung an der Universität Stuttgart.

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Die Tagung selbst zählte sicherlich zu den interessantesten Veranstaltungen, die sich in letzter Zeit mit der spezifisch deutschen Energiewende beschäftigten, also dem nicht so sehr von Wissenschaftlern, aber von vielen Politikern und Journalisten unterstützten Experiment, gleichzeitig aus Atomkraft, Kohle und neuerdings, wenn auch nicht ganz freiwillig, Gas auszusteigen und trotzdem Industrieland zu bleiben. Über den Stand dieses Großprojekts konnten die Tagungsteilnehmer wechselseitig viel erfahren. Noch mehr lässt sich allerdings aus dem Niederschlag dieser Tagung in den deutschen Medien lernen. Zwar nicht so sehr über die Tagung und ihr Thema, dafür aber über den Zustand der Öffentlichkeit in diesem Land im Allgemeinen und der Wissenschaftsberichterstattung im Speziellen.

Ungefähr zeitgleich mit der Tagung in Stuttgart fand an der Humboldt-Universität in Berlin der Vortrag einer Biologie-Doktorandin über den Unterschied zwischen biologischem Geschlechtsbegriff und Geschlechterrollen erst nicht statt – und dann unter sehr besonderen Bedingungen und Sicherheitsvorkehrungen doch.

Beides, die Veranstaltung in Stuttgart und das nachgeholte Referat in Berlin, und die jeweilige Medienreaktion darauf lässt sich vielleicht so zusammenfassen: Das Verhältnis zwischen Wissenschaft und Presse wird in Follow the Science-Land gerade neu ausgehandelt. Im Südwesten ging es im Kern um den Energieerhaltungssatz, weiter oben Unter den Linden um die Feststellung, dass nur zwei biologische Geschlechter existieren. Vor zehn Jahren hätte vermutlich niemand darauf getippt, dass beide Feststellungen zu schweren Verwerfungen in den Redaktionen großer Medien führen können.

Andererseits: Auf welche real existierenden Entwicklungen des Jahres 2022 hätte jemand im Jahr 2012 überhaupt getippt?

Der Organisator der Tagung André Thess sah es als einen ziemlichen Erfolg, dass mehr als ein Dutzend Wissenschaftler seiner Einladung gefolgt waren, die sich mit zentralen Feldern der Energietechnik befassen – Speicherung, Netze, Effizienz –, dazu noch einige Unternehmer, und eben Lomborg, ein Wissenschaftler und Publizist, den das Time Magazin zu den hundert einflussreichsten Personen der Welt zählte. Ein Artikel der Plattform t-Online, der am 7. Juli erschien, also kurz vor der Tagung, belehrte Thess darüber, was er gerade anzurichten im Begriff war. Unter der Überschrift „Heftige Kritik an Teilnahme von Klimaleugnern an Uni-Veranstaltung“ erklärte ein Journalist namens Michael Ströbel dem Lehrstuhlinhaber, wer da eigentlich auf seiner Liste stand.

„Mit der Fachtagung unter dem Titel ‚20 Jahre Energiewende – Wissenschaftler ziehen Bilanz‘ will die Universität Stuttgart am Freitag und Samstag eine interdisziplinäre Bilanz ziehen. Dass dazu ausgerechnet zwei Leugner des menschengemachten Klimawandels eingeladen wurden, sorgt im Internet für teils heftige Kritik“, erklärt der t-online-Schreiber:

„Hauptsächlich dreht sich die Kritik um die eingeladenen Björn Lomborg und Fritz Vahrenholt. Lomborg tritt schon seit längerem als Mahner vor der ‚Klima-Obsession‘ auf, wie er es erst vor wenigen Wochen in einem Gastbeitrag in der ‚Welt‘ nannte. Sein Vorwurf: Sie lasse den Westen andere Gefahren zu wenig beachten. […] Nicht minder eindeutig fällt die Kritik an der Einladung von Fritz Vahrenholt aus. Vahrenholt ist studierter Chemiker und war in den 90er-Jahren Umweltsenator in Hamburg und anschließend für diverse Energiekonzerne tätig. Er ist in der Öffentlichkeit dafür bekannt, dass er die wissenschaftlichen Ergebnisse der Klimaforschung abstreitet.“

Dass jemand vor einer „Klima-Obsession warnt“ – konkret widerspricht Lomborg der Endzeit-Rhetorik etwa einer Greta Thunberg –, macht ihn natürlich nicht zum Leugner des menschengemachten Klimawandels. Lomborgs Vortrag in Stuttgart leitete der Gastgeber André Thess mit einem Lomborg-Zitat ein: „Der Klimawandel ist real, und der Klimawandel ist ein Problem.“

Irgendeinen wie auch immer gearteten Beleg dafür, dass der dänische Wissenschaftler den menschlichen Anteil am Klimawandel bestreiten würde, liefert der t-online-Autor an keiner einzigen Stelle. Das Gleiche gilt für Vahrenholt: Der Autor und frühere Hamburger Umweltsenator sieht tatsächlich den Einfluss der Sonnenzyklen auf die Klimaentwicklung anders als andere Autoren, eine Reihe von Wissenschaftlern lehnen seine Ansichten ab (und Vahrenholt mitunter ihre). Dass einige Voraussagen aus seinem Buch bisher noch nicht eingetroffen sind, bestreitet er nicht. Aber das sagt noch nicht einmal etwas darüber aus, dass seine Annahmen grundsätzlich falsch wären. Natürlich bestreitet auch Vahrenholt den anthropogenen Anteil am Klimawandel nicht, und natürlich liefert t-online deshalb auch nicht den klitzekleinsten Beleg dafür. Der Autor verrät noch nicht einmal, welche „wissenschaftlichen Ergebnisse der Klimaforschung“ Vahrenholt konkret abstreitet, und wer sich seiner Meinung nach hinter dem Begriff ‚die Klimaforschung‘ verbirgt. Auf der t-online-Plattform scheint es auch nicht geläufig zu sein, dass Wendungen wie „widersprechen“ oder „es anders sehen“ sich besser zur Beschreibung einer Diskussion eignen als „abstreiten“.

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Wenn der Journalist schon keine Belege für den Vorwurf des Klimaleugnens beibringen kann, muss er wenigstens die These der heftigen Kritik untermauern. Dazu dienen ihm drei – tatsächlich drei – kopierte Tweets. Einer wäre vermutlich zu wenig gewesen, drei erfüllen offenbar die Norm. Bei den Twitterern handelt es sich um einen Nutzer namens HolzelWolf, einen mit dem nome de plume roeflkopt3r und einen mit der Selbstbezeichnung Klima_Mahner. HolzelWolf verfügt über 155 Follower, roeflkopt3r, der oder die hauptsächlich Kurznachrichten anderer Twitter-Nutzer weiterversendet, über 54, Klima_Mahner immerhin über etwas mehr als 2000. Auch niemand aus dieser Troika präsentiert selbstredend in seiner heftigen Kritik einen Beleg für das Klimaleugnen von Lomborg und Vahrenholt. T-Online zitiert seine Zeugen beziehungsweise Sachverständigen trotzdem ausführlich, denn im Wesentlichen besteht der Beitrag ja aus den Twitterkopien.

„Ein Nutzer“, heißt es da, „stellt den Verdacht auf, dass Professor André Thess die Zusammensetzung bewusst gewählt habe, weil das seiner Agenda entspräche.“ Veranstalter laden Referenten tatsächlich meist bewusst ein. Versehentlich geschieht das eher nicht. Immerhin hier vermutet der eine Nutzer ganz richtig. Der Twitter-Nutzer HolzelWolf spielt für t-online aus irgendeinem Grund eine herausgehobene Rolle. „‚Wer Vahrenholt, der der mehrfachen Lüge überführt wurde, einlädt, zeigt, dass ihn naturwissenschaftliche Fakten nicht interessiert und einfach mal wieder false Balance pflegen möchte‘, lautet die deutliche Meinung von @HolzelWolf auf Twitter“, teilt der Textbearbeiter mit. Er gibt außerdem den Tweet eines der anderen drei wieder, in dem es um eine Kritik Lomborgs an der CO2-Bilanz von Elektroautos geht.

Auch das stützt natürlich nicht den Vorwurf, er würde den menschlichen Einfluss auf Klimaveränderungen leugnen. Aber vor der journalistischen Spruchkammer aus dem Haus Ströer scheint irgendein abgeschriebener Tweet, in dem irgendetwas verlinkt wird, als Beweis der Anklage zu gelten. Überhaupt erinnert das Vorgehen des t-online-Schreibers stark an das Gerichtsverfahren der Herzkönigin in Alice im Wunderland, zumindest, was seine Konsistenz betrifft. Die Komik der literarischen Vorlage erreicht er nicht ganz, kommt aber dank HolzelWolf zumindest in ihre Nähe.

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Über den Autor des Beitrags lässt sich nur wenig herausfinden, nur so viel, dass er zu den angestellten Redakteuren von t-online gehört und sich sonst eher nicht mit Energie- und Klimathemen befasst. Zu Artikeln von Ströbel für t-online in der jüngeren Vergangenheit zählen Beiträge wie „Unfall in Fellbacher Weinbergen.Mann springt in letzter Sekunde von abstürzendem Traktor“, „Leichenfunde in Stuttgart – ‚durch scharfe Gewalt verletzt‘“ und: „So war es bei Iron-Maiden auf dem Cannstatter Wasen in Stuttgart“. Insgesamt scheint sein thematischer Schwerpunkt also eher auf Unfallberichterstattung zu liegen.

Die Frage von TE an den Chefredakteur von t-online, ob drei pseudonyme herauskopierte Tweets mit wirren Anschuldigungen nach den üblichen Standards des Mediums ausreichen, um eine Berichterstattung zu begründen, blieb bis jetzt leider unbeantwortet. Was auch für die Frage gilt, ob t-online die Belege für die Klimaleugnung der beiden noch nachreichen möchte.

Die wichtigste Frage lautet allerdings: Wenn ein immerhin nicht ganz kleines Medium mit einer Reichweite von 30 Millionen Lesern glaubt, einer ganz großen Sache auf der Spur zu sein, in diesem Fall dem Auftritt von zwei Klimaleugnern auf einer Universitätstagung in Deutschland: Warum begnügt es sich dann mit einer twittergestützten Vorberichterstattung, schickt aber keinen Reporter auf die Tagung selbst, um die Beschuldigten in flagranti zu ertappen? Der Kongress fand nämlich presseöffentlich statt. Und das führt zu dem zentralen Punkt dieses Textes. Es gab als Medienreaktion auf die Stuttgarter Veranstaltung ein sehr lesenswertes Interview mit den Professoren Beckmann und Schwarz in der Welt über den realen Stand der deutschen Energiewende mit einem kurzen Hinweis auf den Kongress, außerdem drei Berichte auf der Onlineseite von Tichys Einblick, einen in der Jungen Freiheit und ein Interview im Zusammenhang mit der Veranstaltung im Münchner Merkur.

Daneben – stellvertretend für die gesamte restliche Medienlandschaft in Deutschland – erschien der HolzelWolf-Beitrag von t-online. Ansonsten kein Artikel in einem anderen Medium, von Fernsehbeiträgen gar nicht zu reden, obwohl in dem Begegnungszentrum der Uni Stuttgart an zwei Tagen mehr Fachleute auf dem Gebiet Energiewirtschaft und Energiesicherheit in einem Raum zusammensaßen als in allen Talkshow-Studios des Landes zusammen das ganze Jahr über. An mangelnder Themenrelevanz dürfte es auch nicht gelegen haben.

Bei einem der drei freiwilligen Journalismushelfer von t-online findet sich auch ein ganz ähnlicher Beleg heftiger Kritik zu dem Vortrag der Biologin Marie-Luise Vollbrecht über den Unterschied zwischen biologischem Geschlecht und Geschlechterrollen, der schon Anfang Juni an der Humboldt-Universität stattfinden sollte, von aufmerksamen Mitgliedern eines Wächterrats verhindert wurde, der dort offenbar das Programm mitgestaltet, und nach längerem Hin und Her dann doch gestattet wurde, gewissermaßen aus Kulanzerwägungen.

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In ihrem Referat erklärte die Doktorandin die Funktion der biologischen Geschlechter unter anderem am Beispiel von Anemonen und Zackenbarschen (die tatsächlich ihr Geschlecht wechseln, allerdings nur von einem zum anderen). Sie erläuterte auch den Unterschied zu Geschlechterrollen. Genau diese Unterscheidung zwischen biologischem Geschlecht und Geschlechterrollen, also zwischen sex und gender bildete einmal die Grundlage der Gendertheorie von Judith Butler. Vollbrechts Vortrag also erhielt dann doch noch eine Sondergenehmigung, aber auch eine Art Hochsicherheitseinrahmung. Zum einen fand an der Universität nach Vollbrechts Referat eine einordnende Podiumsdiskussion mit der Bundeswissenschaftsministerin, dem Universitätsrektor und sieben anderen Teilnehmern statt, in der der Rektor sinngemäß sagte, künftig müssten Referenten von der Hochschule wohl doch besser überprüft werden. Zum anderen gab es – anders als bei der Stuttgarter Energietagung – eine sehr breite Medienbegleitung der ganzen Affäre.

Beide Medienbehandlungen jeweils eines Ereignisses – Stuttgart und Berlin – ähneln einander allerdings in zwei Punkten: Erstens bewegten sich die allermeisten Beiträge zu Vollbrecht und ihrem Sündenregister stilistisch und in ihrer Komplexität ungefähr auf der Ebene des T-Online-HolzelWolf-Artikels. Zweitens erfuhren die Leser fast aller einschlägigen Texte praktisch nichts zum Inhalt des Vollbrecht-Vortrags, so, wie auch – von einigen wenigen Blockadebrechern einmal abgesehen – kein Mediennutzer in Deutschland etwas über den Verlauf des Kongresses in Stuttgart herausbekommen konnte. Um beides legte sich gewissermaßen eine Isolationsschicht.

Vollbrechts Vortrag lässt sich bei Youtube ansehen, Videos der Vorträge aus Stuttgart dürften demnächst auch zu sehen sein. Jeder kann sich also selbst ein Bild machen. Eine häufige Frage in Medien und auf Medienkongressen lautet übrigens, warum sich so viele Menschen von traditionellen Medien abwenden. Als Hauptgrund nennen viele dort das Internet, woran sich meist die Forderung anschließt, dieses Netz strenger zu beaufsichtigen.

Aber zurück zur medialen Begleitung von Marie-Luise Vollbrecht, die unter Vorspiegelung naturwissenschaftlicher Tatsachen das Pluriversum der biologischen Geschlechter leugnet, so wie Bjørn Lomborg das Klima. Vollbrechts Vortrag, den sie wie schon erwähnt bei Youtube einstellte, nachdem er Anfang Juni erst einmal nicht stattfinden konnte, fand unter den Medienschaffenden einige Rezensenten. Beispielsweise Stefan Kuzmany, Redakteur von Spiegel Online, der Vollbrecht vorhielt, die Biologin habe „halt eine sehr verengte Sichtweise auf Anemonen und genetisches Material“.

Bei der Gelegenheit stellen wir die Rückkehr der guten alten verengten Sichtweise fest. In dem anderen deutschen Staat gehörte es bis 1989 beispielsweise zu den Standardformulierungen von namenlosen Literaturdozenten, Thomas Mann den einen oder anderen gelungenen Satz zuzugestehen, ihm aber gleichzeitig eine wegen seiner bürgerlichen Herkunft verengte Sichtweise zu bescheinigen. Immerhin bewegte sich der Literaturdozent damals noch im allerweitesten Sinn auf dem gleichen Gebiet wie Thomas Mann. In Kuzmanys Biografie findet sich als einzige Ausbildung nach dem Abitur der Besuch der Journalistenschule München. Aus diesen Anstalten entspringen die Polyhistore der Gegenwart. ‚Verengte Sicht auf Anemonen‘ – darin schwingt zum einen der Zauber der unfreiwilligen konkreten Poesie, zum anderen der Titel eines noch ungeschriebenen Romans von Eckhard Henscheid.

Im Bayerischen Rundfunk nennt der Kulturredakteur Martin Zeyn Vollbrecht „umstritten“, weil sie zu den Unterzeichnern eines Aufrufs von mehreren hundert Wissenschaftlern gehört, welche die unkritische Propagierung von Geschlechtsumwandlungen in öffentlich-rechtlichen Sendern kritisieren, vor allem in Programmen, die sich an Kinder und Jugendliche richten. Außer der Welt, so Zeyn, hätte kein „seriöses Medium“ den Aufruf aufgegriffen. Vollbrecht, so der BR-Journalist, habe den Appell unterzeichnet, „ohne als Biologin über irgendwelche Kenntnisse in der Medienforschung zu verfügen“.

Zeyn, der findet, jemand müsste schon Medienforscher sein, um den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu kritisieren, und der gleichzeitig weiß, dass eine Biologiedoktorandin unmöglich als Referentin für das Thema Anemonen und Zackenbarsche und den Unterschied zwischen einer biologischen Kategorie und entworfenen Geschlechtsempfindungen in Frage kommt, Zeyn also studierte laut seiner Biografie Germanistik und Ostslawistik.

In der ARD-Sendung Monitor stellt Redakteurin Luisa Meyer fest, Vollbrecht sei „eine Doktorandin, die keine Spezialistin bei dem Thema ist“ – also der Frage, wie viele Geschlechter die Biologie kennt. Meyer studierte, bevor sie bei der ARD als Spezialistin für Naturwissenschaftsbeurteilung reüssierte, Politikwissenschaften und widmete sich Nahoststudien. Über eventuelle Abschlüsse lässt sich nichts herausfinden.

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Das Expertenurteil von Medienschaffenden zu Vollbrecht (dieser Text beschränkt sich auf eine kleine Auswahl) fällt zwar rhetorisch etwas flüssiger aus als das von HolzelWolf über Lomborg und Vahrenholt, ähnelt ihm aber, wie es heute heißt, strukturell.

Es gibt allerdings noch zwei Steigerungsstufen, die eine Medizinsoziologin namens Dana Mahr erst in der Frankfurter Rundschau, dann im Tagesspiegel erklimmt. Mahr hatte sich vorher schon auf Twitter Gedanken darüber gemacht, dass es Vollbrecht mit ihrer weiteren akademischen Karriere wohl sehr schwer haben würde.

In einem FR-Interview erklärte Mahr dann Folgendes zu Vollbrecht und ihrem Vortrag:
„Ich denke, es geht und ging in diesem Vortrag nicht um Argumente oder wissenschaftliche Thesen. Der Vortrag war und ist vielmehr Bestandteil einer regressiven Kommunikationsstrategie jener Akteur:innen, denen die (bis jetzt noch) bestehende Offenheit unserer Gesellschaft ein Dorn im Auge ist.“ Diese „Akteur:innen“ beziehungsweise die „Siff-Twitter-Bubble“ „zielen darauf ab, trans* Menschen, Sexarbeiter:innen und Menschen mit Behinderung als ‚die Anderen‘, ‚die Gefährlichen‘, die ‚Degenerierten‘ zu labeln“.

Jeder, der Vollbrechts Vortrag ansieht, kann sehen, dass sie dort überhaupt niemanden als gefährlich und degeneriert bezeichnet, „Sexarbeiter:innen und Menschen mit Behinderung“ kommen in ihrem Referat überhaupt nicht vor. Das, was Mahr in der Frankfurter Rundschau auftischt, ordnen Psychologen normalerweise in der Rubrik „Pseudologia phantastica“ ein; es handelt sich um völlig frei zusammenphantasiertes Geschwätz. Um irgendwelche Belege bittet die FR in dem Interview gar nicht erst. Und das aus guten Gründen. Es gibt nämlich keine.

Im Tagesspiegel tritt Dana Mahr zusammen mit ihrer Namensvetterin Eva Mahr von der Universität Bielefeld als Autorin eines weiteren Vollbrecht-Verdammungsartikels auf. Er wiederholt im Wesentlichen die gleichen Tiraden wie schon in der FR, fügt allerdings noch etwas Entscheidendes zur politischen Einordnung der Biologin hinzu. An einer Stelle behauptete das Mahr-Duo, Vollbrecht habe für ihre Kritik gegen das geplante Transgender-Selbstbestimmungsgesetz versucht, die NPD in Gestalt ihres Vorsitzenden Frank Franz „mit ins Boot zu holen“. Als Beleg – völlig unüblicherweise taucht hier einmal einer auf, beziehungsweise, er scheint aufzutauchen – tauchte in dem Tagesspiegel-Text ein Twitter-Screenshot auf, der tatsächlich eine Kommunikation zwischen Vollbrecht und dem NPD-Chef zu beweisen schien. Allerdings nur auf den allerersten Blick.

In Wirklichkeit – hier wird es kurz kompliziert – handelte es sich um die Wiedergabe eines Tweets, in dem sich die frühere Bild-Journalistin Judith Sevinç Basad kritisch mit dem Selbstbestimmungsgesetz-Vorhaben befasst. (Basad hatte die Bild kürzlich verlassen, auch aus Protest gegen eine Stellungnahme des Springer-Vorstandsvorsitzenden Mathias Döpfner, der das oben erwähnte von der Welt veröffentlichte Wissenschaftlermanifest gegen Genderideologie als „unterirdisch“ abgekanzelt und sich mehr oder weniger von seinem eigenen Blatt distanziert hatte). Basads Tweet retweetete der NPD-Führer tatsächlich, er zitierte ihn also. Dagegen kann sich niemand wehren. Irgendein wie auch immer gearteter Kontakt lässt sich daraus beim besten Willen nicht konstruieren. Zu diesem Basad-Zitat unterhielt sich Franz auch mit einem Gesinnungsgenossen. Auf dem originalen Screenshot des Chatverlaufs lässt sich das problemlos nachprüfen.

Wie kommt nun Vollbrecht ins Spiel? Folgendermaßen: Irgendjemand in der Tagesspiegel-Redaktion schnippelte erstens den unteren Teil des Chatverlaufs so ab, dass der Gesinnungsgenosse von Franz nicht mehr auftauchte, sondern nur noch Basad und Franz, was sehr oberflächlich betrachtet so wirkte, als hätte es zwischen diesen beiden einen Twitterkontakt gegeben. Zweitens trennte der Beweishersteller oder die Herstellerin aber noch Basads Profilbild aus ihrem Twitter-Post, und kopierte das Foto von Vollbrecht hinein. Wer also sehr, sehr flüchtig hinschaute, konnte meinen, Vollbrecht hätte mit dem NPD-Vorsitzenden kommuniziert. Wobei dazu eigentlich nicht nur das Foto, sondern auch der Name der Twitterkonteninhaberinnen hätte ausgetauscht werden müssen. Aber gutes Personal lässt sich heutzutage schwer finden, an Flughäfen genauso wie für die grafische Nachbildungstätigkeit in einem Berliner Leitmedium.

Warum jemand eine derartig plumpe Fälschung fabriziert, die zwangsläufig und im Handumdrehen auffliegen muss? Vermutlich aus ganz ähnlichen Erwägungen, aus denen Konrad Kujau vormals ein geprägtes Fraktur-F statt ein A auf die Deckel seiner gefälschten Hitlertagebücher klebte: Erstens hatte er kein A zur Hand, zweitens nahm er an, ein FH statt AH würde keinem auffallen. Was es ja in der Stern-Redaktion bekanntlich auch nicht tat.

Wie in seinem Fall ging die Tagesspiegel-Fälschung dann doch ziemlich flott zu Bruch. Der Tagesspiegel-Chefredaktion muss auch klar geworden sein, dass ihr Blatt wegen des zusammengebauten Screenshots vor Gericht landen kann. Jedenfalls hob die Hauptstadtzeitung dann ein längeres Entschuldigungsschreiben ins Blatt, das der ganzen Affäre erst den richtigen Schwung gab, und zwar durch das phänomenale Wording.

Allein schon die Formulierung „grafische Nachbildung“ für eine Fälschung hätte sich kein Medienparodist ausdenken können. Und das Twitter-Profilfoto von Vollbrecht rutschte also versehentlich in den Screenshot des Tweets einer völlig anderen Person. Vermutlich war der Laptop gerade vom Tisch gefallen, jeder weiß ja, wie schnell dann plötzlich irgendwo ein Foto herauspurzelt und ein anderes dafür hineinrutscht. Jedenfalls war dadurch ein Eindruck entstanden, der natürlich nie beabsichtigt war.

Hätte Kujau schon den Tagesspiegel von 2022 gekannt, er hätte es kurz machen und sagen können, ihm sei aus Versehen eine grafische Nachbildung von Hitlertagebüchern unterlaufen, obwohl er nie den Eindruck hätte erwecken wollen, der Führer hätte sie selbst geschrieben.

Sollte es jemals einen Preis für die herausragende deutsche Medienidiotie eines Jahres geben, etwa das „Goldene Haltungsgeländer“, dann schlägt der Autor dieses Textes schon einmal den Tagesspiegel für seine grafische Narrativnachbildung und die anschließende Entschuldigung als Kandidat Nummer eins vor.

Es geht nicht nur um die zurechtgedengelte Abbildung; das Mahr-Duo hatte daraus ja seinen NPD-Vorwurf gegen Vollbrecht abgeleitet. Was die Frage aufwirft, wie die Universitäten Genf und Bielefeld mit Akademikerinnen umgehen, die mindestens in eine Fälschungsaffäre verwickelt sind, die den Zweck verfolgte, den Ruf einer Wissenschaftlerin zu ruinieren.

Früher, als HolzelWolfs noch nicht als Medienzuarbeiter auftraten und Chatverläufe in Berlin noch nicht aus Versehen grafisch nachgebildet wurden, hieß es über einen bestimmten Journalistentypus, er oder sie könnte keinen geraden Satz schreiben. Tempi passati. Heute muss es schon heißen: zu dumm zum Betrügen.

RADIKALE AKTIVISTEN
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Sowohl in der Berichterstattung zu dem Energiekongress in Stuttgart als auch über den Vortrag Vollbrechts zeigt sich das gleiche Muster. Es greifen tatsächlich nur wenige Medien eine wichtige und lehrreiche Veranstaltung zum Thema deutsche Energietransformation auf. Es veröffentlichen in der Tat nur wenige Medien ungefiltert die Botschaft des Wissenschaftlerappells zur Transideologie, so, wie nur wenige darüber berichten, was Vollbrecht in ihrem Vortrag eigentlich sagte. Und es fällt nicht schwer, all diese wenigen Medien aus Sicht der anderen, die darüber nicht berichten, mit dem Aufkleber rechts zu versehen. Auf diese Weise wird eine realistische Zustandsbeschreibung der Energiespeicherung, der Netzstabilität und der effizienten CO2-Reduzierung zu einem rechten Thema, obwohl es sich der politischen Zuordnung eigentlich völlig entzieht, genauso wie die Chromosomensätze, Anemonen und Zackenbarsche und die Frage, ob eine Geschlechtsänderungspropaganda bei Jugendlichen womöglich irreparable Schäden anrichten kann.

‚Rechts‘ dient mittlerweile für die Mehrheit der deutschen Medien als Bezeichnung für den Teil der Realität, der ihnen nicht passt. Nur umfasst dieser Teil auch fast die gesamte Realität. Bei dem, was es in die Filtermedien schafft, handelt es sich um einzelne Partikel der Außenwelt, aus denen Narrativschaffende eine ganz neue Welt zusammenbasteln, ungefähr so behende wie den Tagesspiegel-Screenshot.

In dieser Welt wissen Absolventen von Journalistenschulen und Politikwissenschaftsdiplominhaber besser über die Biologie Bescheid als eine Biologiedoktorandin mit ihrem verengten Blick. In dieser Welt gilt die Feststellung der biologischen Zweigeschlechtlichkeit als politisch rechts, wenn nicht rechtsradikal. In dieser Welt ist jemand ein Klimaleugner, über den drei Twitternutzer schreiben, er sei Klimaleugner. In diesen Gefilden kann sich ein Industrieland energetisch problemlos von Sonne und Wind ernähren. Elektronen wie Chromosomen gehorchen Wille und Vorstellung. Beweise braucht der in dieser Parallelaktion tätige Medienmitarbeiter nicht mehr. Und falls doch, dann schöpft er sie einfach, genauso wie seine Ansichten über Elektrotechnik und Biologie. Vermutlich entdeckt dieses hinter einem antirealistischen Schutzwall zusammengedrängte Milieu demnächst, dass auch der Dunning-Kruger-Effekt zu den rechten Theorien zählt.

Es gibt noch ein Problem, das garantiert nicht in diesen Redaktionsstuben gelöst wird. Drei Tweets zu irgendeinem Thema samt Fülltext dazwischen zusammenzustoppeln, das schafft ein Programm der künstlichen Intelligenz heute schon besser. Das würde sich beim Fälschen eines Chatverlaufs nicht ganz so dumm anstellen. Die Chancen stehen also gut, dass in den meisten Redaktionen in zehn Jahren überwiegend Rechnerprogramme und Bots sogenannte Inhalte produzieren, billiger und vor allem besser als das Gros der jetzt tätigen Journalisten. Sie planieren ihre Medien jetzt, damit die Technik in Kürze ihre Jobs übernimmt. Zwar nicht auch noch die Rolle der Käufer und Leser. Aber dafür findet sich irgendeine staatliche Lösung. Nur wenige Journalisten werden diese Evolution vermutlich überstehen. Diese wenigen aber meist sehr gut.
Für den Rest gibt es noch nicht einmal die Gelegenheit, die Schuld auf jemand anderes zu schieben.

Rechte sind mit Sicherheit nicht dafür verantwortlich, wenn aus den Arbeitern am Haltungsgeländer das neue Lumpenprekariat entsteht.


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82 Kommentare

  1. Das „Morgenmagazin“ können Sie noch ertragen? Da müssen Sie wohl weitaus stärkere Nerven haben als ich. Nach den vorletzten Wahlen in Ostdeutschland hatte ich von der Linksgrünpropaganda und AfD-Hetze dieses „Magazins“ endgültig die Nase voll. Dieses Geschwätz ertrage ich seitdem nicht mehr.

  2. Vermutlich muss man das so sehen: viele Schreiber mit und ohne Festanstellung, in jedem Fall ohne ernsthaftes Thema, wollen auch mal wichtig, wichtig sein. Zum Wissenschaftler reicht es bei weitem nicht, aber zum kleinen Maulhelden, oder Schreihals. So schreien/schreiben sie sich ihren ganzen Frust heraus. – Ein ernsthafter Diskussionsbeitrag ist von diesen “ etwas in den Medien“- Leuten nicht zu erwarten. Das würde sie total überfordern. Sie können halt schrei(b)en nur und sonst gar nichts……

    • Zum Wissenschaftler reicht es bei weitem nicht, aber zum kleinen Maulhelden, oder Schreihals.“

      Zum echten Wissenschaftler mag es bei weitem nicht reichen, aber die „kleinen Maulhelden und Schreihälse“ haben durch die Unterstützung der Medien eine extrem unverhältnismäßige Macht in Deutschland erlangt, was sie – klein oder nicht – höchst gefährlich für die Meinungsfreiheit macht.

  3. Es gibt zwei Geschlechter XX und XY. Alles andere sind psychische Erkrankungen.
    Es ist egal, ob die Betroffenen Hormone schlucken oder ob sie sich die äußeren Geschlechtsmerkmale entfernen lassen, es ändert es nichts daran, dass sie noch das gleiche Chromosomenpaar haben wie zuvor.

  4. Wenn diese Journalisten so weitermachen, fordert irgendwann ein verarmtes Proletariat, diese Intelligenzja aufs Land zu schicken. Das hatten wir schon einmal auf diesem Globus; das war nicht schön. Aber gegen Realitätsverweigerung ist kein Kraut gewachsen.

    • Immerhin scheint es allererste Anzeichen zu geben, dass einige Mitglieder der linksgrünen Blase anfangen zu begreifen, dass in Dummland etwas schiefläuft, und zwar gewaltig.

      Beispiele dafür wären z.B. diese Publikationen:
      Ulrike Guerot: „Wer schweigt stimmt zu“
      Rene Pfister: „Ein falsches Wort“
      Markus Klöckner: „Zombie-Journalismus“

      Bisweilen lese ich in Kommentaren, dass solche Meinungsänderungen Linker oder ehemaliger Linker nicht interessieren, die hätten ja vorher alles mitgemacht. Letzteres stimmt.
      Aber wenn in Deutschland jemals die immer tiefer werdende Spaltung überwinden werden soll (und das MUSS sie), dann darf man nicht mit der Goldwaage herumlaufen, sondern muss denen, die anfangen etwas zu begreifen, offen entgegenkommen. Verbliebene linke Sichtweisen bei diesen Leuten muss man ja nicht übernehmen. Aber gegen die aktuelle dumpfsture Zerstörerpolitik brauchen die Vernünftigen hierzulande jede Unterstützung die sie bekommen können.

  5. Der Klimawandel ist ein natürlicher Vorgang und existiert schon seitdem die Erde besteht. Im Moment befinden wir uns in einer Erwärmungsphase. Zum Glück, denn sonst wären wir schon wieder auf dem Weg zur nächsten Eiszeit.
    Das CO2 hat darauf so gut wie keinen Einfluss, denn sein Anteil in der Lufthülle ist homöopathisch.

    *Anschauliche Vergleichsbeispiele der Größenverhältnisse zum Thema „CO2“:*               

    zum Beispiel anhand Onkel Dagoberts Vermögen von 1 Milliarde Dollar:                  
    100,00 % LUFT der Erdatmosphäre (s. unten)   entsprechen dann mit   1.000.000.000 Dollar   Onkel Dagoberts Gesamtvermögen
     0,04 % davon als CO2 insgesamt (s. unten)   entsprechen dann mit         400.000 Dollar   Onkel Dagoberts Eigentumswohnung
     4,00 % davon als CO2 menschengemacht          entsprechen dann mit          16.000 Dollar   Onkel Dagoberts Gebrauchtwagen
     3,10 % davon als CO2 deutschen Anteils   entsprechen dann mit             496 Dollar   Onkel Dagoberts Laptop

    oder:                  

    zum Beispiel anhand des Erdumfangs am Äquator von 40.000 Kilometern:                  
    100,00 % LUFT der Erdatmosphäre (s. unten)   entsprechen dann mit       40.000,00 km      dem Erdumfang am Äquator
     0,04 % davon als CO2 insgesamt (s. unten)   entsprechen dann mit           16,00 km      einer kleinen Tour mit dem Fahrrad
     4,00 % davon als CO2 menschengemacht          entsprechen dann mit            0,64 km      also 640 Metern, der Strecke bis zum nächsten Supermarkt
     3,10 % davon als CO2 deutschen Anteils   entsprechen dann mit            0,02 km      also 20 Metern, der Strecke bis zum Müllkasten

    oder:                  

    zum Beispiel anhand des mittleren Abstands Erde – Mond von 383.398 km:                  
    100,00 % LUFT der Erdatmosphäre (s. unten)   entsprechen dann mit      383.398,00 km   dem mittleren Abstand Erde – Mond
     0,04 % davon als CO2 insgesamt (s. unten)   entsprechen dann mit          153,36 km   der ungefähren Entfernung Nürnberg – München (162 km)
     4,00 % davon als CO2 menschengemacht          entsprechen dann mit            6,13 km   der ungefähren Höhe des Kilimandscharo (5.895 m)
     3,10 % davon als CO2 deutschen Anteils   entsprechen dann mit            0,19 km   der ungefähren Höhe des Ulmer Münsters (161,53 m)

    oder:                  

    zum Beispiel anhand der Dauer eines Jahres mit 365 Tagen à 24 Stunden = 8.760 Stunden:                  
    100,00 % LUFT der Erdatmosphäre (s. unten)   entsprechen dann mit      8.760,0000 Stunden   der Dauer eines Jahres
     0,04 % davon als CO2 insgesamt (s. unten)   entsprechen dann mit          3,5040 Stunden einem geselligen Abend
     4,00 % davon als CO2 menschengemacht          entsprechen dann mit          0,1402 Stunden   also 8,41 Minuten, einem Gang zum Klo
     3,10 % davon als CO2 deutschen Anteils   entsprechen dann mit          0,0043 Stunden 0,26 Minuten = 15,64 Sekunden, dem Aufschließen der Wohnungstür

    oder:                  

    zum Beispiel anhand der Strecke von 1 Kilometer:                  
    100,00 % LUFT der Erdatmosphäre (s. unten)   entsprechen dann mit     1.000.000,0 mm   einem Kilometer
     0,04 % davon als CO2 insgesamt (s. unten)   entsprechen dann mit           400,0 mm   zwei DIN A4-Bögen nebeneinander gelegt
     4,00 % davon als CO2 menschengemacht          entsprechen dann mit            16,0 mm   der durchschnittlichen Dicke des kleinen Fingers
     3,10 % davon als CO2 deutschen Anteils   entsprechen dann mit             0,5 mm   dem Durchmesser einer Stecknadel

    Die Prozente beziehen sich auf das Volumen                  
    Die 100% LUFT beinhalten keinen Wasserdampf                  
    CO2 insgesamt = natürlich + menschengemacht                  

    Misstrauisch? Dann bitte im Internet überprüfen!                  
    z. B. www/kaltesonne.de/weihnachtsmarktfrage-wie-hoch-ist-der-co2-anteil-in-der-luft                  

    • Wäre noch zu ergänzen, CO2 FOLGT der Temperatur, NICHT umgekehrt. Also: erwärmt sich die Temperatur/das Klima infolge natürlicher Zyklen, erwärmt sich mit zeitlicher Verzögerung auch das Wasser der Ozeane und entlässt das im Wasser gelöste CO2 in die Atmosphäre/Luft. Sinken die Temperaturen infolge natürlicher Zyklen wieder, wird das in die Atmosphäre entlassene CO2, ebenfalls mit einer erheblichen zeitlichen Verzögerung im Wasser der Ozeane wieder aufgenommen. Das ist Physik. Niemand wird diese physikalischen Prozesse beeinflussen können. Inwieweit der Mensch durch die Produktion von CO2 diese natürlichen Prozesse signifikant beeinflusst hat, ist noch nicht erforscht.

  6. Vielleicht sollte man sich Weltweit auf einen gemeinsamen Meeresspiegel einigen?
    Es wurde eine Brücke gebaut, von Deutschland zur Schweiz, Deutschland NN Nordsee, die Schweiz NN Mittelmeer, kein Problem, das sind 27 cm Unterschied, das kriegen wir hin. Die Brücke ist fast fertig, der Unterschied zwischen beiden Ländern ist jetzt 54 cm, das kann ja mal passieren.
    Und im Ahrtal kann man nachlesen, wie oft es dort zu einem Hochwasser gekommen ist, steht alles in den Büchern im Rathaus.

  7. Nachtrag: Ahrtal ist natürlich ursächlich klimawandelbedingt, genauso wie die fehlende Unterstützung der Opfer höhere Gewalt ist und der Porsche vom CDU-Mann Jürgen Pföhler nur gerettet wurde, um damit Opfer transportieren zu können.Ausserdem sind es nur Rechte, die das „wording“ von Familienministerin Anne Spiegel ans Licht gezerrt haben, alles Nazis! Die Politiker wollen nur unser Bestes, davon bin ich überzeugt. Im Übrigen sind Politiker auch ausgebildete und praktizierende Ärzte, warum sollten sie sonst auf die „Impfung“ bestehen, welche bis vor kurzem noch nebenwirkungsfrei war? Dass sich mal eine Meinung ändert, wen störts? In diesem Irrenhaus überlebt man nur mit Blindheit oder Sarkasmus, sonst dreht man durch.

  8. „Heftige Kritik an Teilnahme von Klimaleugnern an Uni-Veranstaltung“ Gedruckt wurde aber: „„Heftige Kritik an Teilnahme von Klimawandel-Leugnern an Uni-Veranstaltung“ Anyway, beides ist Nonsens. Weder leugnet jemand (von den Kritikern) den Klimawandel, wenn überhaupt den menschlichen Einfluss auf diesen und die Konsequenzen, Anpassung oder Geld sinnlos verbrennen. Da wir, meiner Meinung nach, in einem Irrenhaus leben, kann man nur mit Cola und Chips dem Treiben zusehen. Selbstzerstörung und Selbstvernichtungswahn hat die Leute ergriffen, abzulesen auch an den Wahlergebnissen, siehe Ahrtal. Es ist wie in einem Kessel, wird der Druck zu gross, entlädt sich alles mit einem Knall. Es ist nicht die Frage ob, sondern wann. Dann geht es an den Wiederaufbau.

  9. Ein guter Artikel zwar, aber eben einer aus der langen Reihe derer, die mir trotzdem so gar nicht gefallen. Solche Beiträge sind bestenfalls Rückzugsgefechte in denen wie hier Fritz Vahrenholt oder andere gegen linke Medienangriffe verteidigt werden, aber wer sich verteidigt klagt sich gleichzeitig an.

    Klimaleugner lautet die Anklage die mit Fakten und Argumenten entkräftet werden soll. Auf diese Weise hat der Autor in typisch ungeschickt, konservativer Weise die Rollen des Anklägers und des Angeklagten selbst genau so verteilt wie sie linke Mainstream-Schreiber haben wollen.

    Aber Herr Vahrenholt ist ja auch selbst schuld wenn er das kampfentscheidende Zugeständnis des Klimawandels macht, egal wie er es begründet. Wenn er glaubt sich dadurch der Verunglimpfung entziehen zu können – Pech gehabt, denn Zugeständnisse sind für Linke einfach nur Schwäche. Wenn er den Klimawandel einräumt weil er daran glaubt, ist es unklug, weil dieser weder eine Rolle spielt noch abwendbar ist. Der Klimawandel ist so alt wie der Sonnenaufgang, dessen Ausbleiben man genauso mit allerlei Öko-Woodo, Vorschriften, Verboten und Panikmache begegnen könnte. Wer dumm genug ist, sich auf eine Diskussion über Klimawandel, 60 Geschlechter oder ein Wirtschaftswunder durch Zuwanderung aus Afghanistan einzulassen, der kann genauso mit Schlangenölverkäufern, Wunderheilern und quengeligen Blagen an der Kasse über den Verzicht auf Schokoriegel diskurieren. Da heißt es einfach NEIN und fertig. Klimawandel gibt’s nicht, Ende der Diskussion. Damit ist alles zu all jenen Dingen gesagt, die entweder totaler Blödsinn sind oder ein Stück Normalität, das zum Katastrophenszenario erhoben werden soll.

    Aber nein, es wird argumentiert, so lange, bis der letzte Vollpfosten ohne jede Bildung zum gleichwertigen Gesprächspartner erhoben, und der Klügere schließlich der Dumme ist. Es mag nicht PC, nicht woke, nicht inkludierend sein, aber ein Idiot ist ein Idiot und ein Marxist ist ein Menschenfeind, das muss man laut aussprechen, denn das kann man jederzeit beweisen, ganz im Gegensatz zum Klimawandel.

    • Herr Vahrenholt hat immer auch in Fernsehinterviews gesagt, „ja man muss etwas machen, aber nicht so eilig, wie man es sich vorgenommen hat“. Er ist auch überzeugt, dass CO2 wärmt. Ich war selbst dabei, als er diese Aussage machte. Es gibt keinen menschengemachten Klimawandel und CO2 ist weder schädlich noch erhitzt es unseren Planeten. Im Prinzip „verrät“ er (aber auch Prof. Sinn, wie er argumentiert) die Wissenschaftler, die nachgewiesen haben, das es keinen menschengemachten Klimawandelt gibt und CO2 nicht wärmt. Auch die Argumentation der Kernlobby, Kernenergie sei CO2 neutral, gehört dazu, und die GalubensIdeologie das das „Verbrennen des Planeten durch uns, durch CO2, durch die Landwirtschaft, die Autos, die Flugzeuge usw. passiert, wird noch befeuert und verängstigt die Menschen.

  10. Orwell und Huxley haben wohl zu wenig vorhergesehen, dass Dummheit der „Eliten“ übergeleitet in religiöse Überzeugung diese Mengen an Dummen in einer weitgehend areligiösen westlichen Welt ebenfalls ins Grünreligiöse überführt.

  11. Wieder mal ein guter und gut recherchierter Artikel. Danke!

  12. Das was wir dringend brauchen, sind tausende von Klimasoziologen. Bisher gibt es diesen Beruf nicht, doch es sollte ihn geben. Dann könnte man auch klar belegen, dass die Klimaerwärmung Corona erst möglich gemacht hat. Auch ist die Klimaerwärmung für diskussionswürdiges Verhalten unserer Politiker in der „Flutkrise“, der Loveparade in Duisburg, Bürgermeister „Nimm“ und Unterstützer, Wire Card, cum EX klar ursächlich.
    Denn Früher zur „Spießer“ Zeit wären die Versager einfach zurückgetreten, doch heute kann man wissenschaftlich nachweisen, dass es nicht am Charakter unserer Politiker liegt, sondern an der Klimaerwärmung.! 

    • „Klimasoziologen“ würden dann ganz klar „belegen“, daß es wichtig ist noch mehr Tempo zu machen beim „Kampf gegen den Klimawandel“, weil alle so leiden unter der Hitze, unter der Kälte, unter der Trockenheit, unter dem Regen. Vorallem würden sie dafür sorgen, daß DIE Deutschen, die in viel zu großen Häusern sitzen, endlich enteignet werden, damit die „Klimaflüchtlinge“ Platz haben, damit „soziale Gerechtigkeit“ herrscht!

  13. Das größte Problem unserer Gesellschaft sind die Medien bzw ein Großteil der dort beschäftigten sogenannten Journalisten. Die meisten, frei von Sachkenntnis und wissenschaftlicher Ausbildung, schreiben heute über Autobahnbaustellen, morgen über Bluthochdruck und dann über deutsche Schlager. Und dann mal was Politisches. Dabei kauen sie die vorverdauten Themensets ihrer jeweiligen Kollegen oder Chefs noch einmal durch. Informationswert null. Faktenhintergrund muß nicht, ggf selbstgebaut. Ich lese gerade die Reportage von R. Harris über die Dreyfußaffaire, 1898. Nichts, gar nichts Wesentliches hat sich geändert.

  14. Wer nicht an Gott glaubt, glaubt nicht an nichts, sondern alles mögliche. Das Kirchen bei diesem Zirkus mitmachen ist m.E. bitter und Synkretismus. Das die sogenannten Religionen das Wurzel des Übels sei bleibt fragwürdig, denn die zitierten Jakobiner, Lenin, Stalin, Mao, Pol-Pot etc. erwiesen sich oft als wesentlich schlimmer.

  15. Soll nur einer sagen das es keinen kollektiven Schwachsinn gäbe . Die überwiegende Medienbranche mit ihren vor derStaatsdoktrin buckelnden ,sich jeden eigenen Gedanken schämenden Hofberichterstattung ist weit schlimmer als es die DDR Journalisten a la Sudelede jemals zustande gebracht haben . Dieser Truppe kann man heute nicht mehr die Tageszeit glauben .Schlicht Alles und jedes wird gefälscht,gekürzt ,verdreht ,diskreditiert und wenn es gar nicht anders geht als „ umstritten „ dargestellt .
    Das beste was den Bürgern dieses Landes passieren kann ist ein 14 tägiger Blackout damit mal Pause ist mit diesem elenden Lügengespinst des momentanen Zeitgeists.

  16. Sehr geehrter Herr Wendt, vielen Dank für die Recherche zu diesem Artikel, der das Dilemma der mittlerweile offensichtlich schwer beschädigten Qualität des „(Haltungs-) Journalismus“ hierzulande anhand zweier treffender Beispiele darstellt. „Narrativschaffende“ und „das Goldene Haltungsgeländer“ sind ein Schmankerl, die Schlussfolgerungen und insbesondere der Ausblick (Lumpenprekariat) eine böse Abrechnung und gleichzeitig durchaus gerechte Strafe für die Mitverantwortung „unserer Haltungsjournalisten“ an den wirtschaftlichen, sozialen und ideologischen Verwerfungen dieser Gesellschaft!

  17. Das Verbot und Zensur sind stets gefährliche Waffen, die eine Gesellschaft die Freiheit rauben. In Zeiten von Cancel Culture ist das allzu schreiend klar geworden. Da kann es nicht sein, eben jene Methoden auf die jeweils missliebigen auszudehnen. Echten Verboten müssen klare juristisch einwandfreien Kriterien genügen. Auch wenn ich manchen Ansichten vehement widerspreche und diese für gefährlich halte, so sollte ich doch was aus der Cancel-Unkultur was gelernt haben.

  18. Die These, das jedes Volk die Regierung bekommt, die es verdient, erscheint angesichts übler Diktaturen falsch … aber ganz ohne Grund entstand diese Ansicht nicht.

  19. „Ist dies schon Wahnsinn, so hat es doch Methode.“
    (William Shakespeare, Hamlet)

    Medien kastrieren sich selbst und werden zu einer Spanischen Inquisition. Vom linksgrünen Doktrin abweichende Meinungen kommen an den Pranger.
    Der Wahnsinn erinnert langsam an den Tugendterror der Jakobiner während der französischen Revolution.

  20. Hatte diese Korrektur auch gepostet, mit dem Zusatz, das nur eines von ~2.100.000 Luftteilchen aus deutscher CO2-Produktion stammt. Der Kommentar ist aber irgendwo verloren gegangen…
    Mal ’ne andere Frage:
    Wie kann man die Korrektur einer fehlerhaften Berechnung negativ bewerten? Mitglied der Grünen?

  21. Wir alle nehmen jeden Tag Personen oder Ereignisse oder Berichte darüber entweder wahr oder nicht wahr. Die Entscheidung darüber trifft oft das Unterbewußtsein. Es ist immer wieder ein Hochgenuss, wie Alexander Wendt einzelne davon herauspickt, vergrößert, seziert und damit ein Bild vom Zustand unserer ganzen Gesellschaft schärfer und klarer zeichnen kann, als ich es vermochte, obwohl ich es gefühlt habe. Glückwunsch!

  22. „Meyer studierte, bevor sie bei der ARD als Spezialistin für Naturwissenschaftsbeurteilung reüssierte, Politikwissenschaften und widmete sich Nahoststudien. Über eventuelle Abschlüsse lässt sich nichts herausfinden.“
    Meyers Lebenslauf reiht sich ein in die üblichen Lebensläufe des aktuellen Grünen Spitzenpolitikerpersonals. Ob es nun Baerbock, die „Völkerrechtlerin“ ist, oder die vielen anderen Zivilversager, die es an die Grüne Spitze geschafft haben. Jüngst aufgefallen ist mir da zusätzlich der berufslose Studienabbrecher und Grüne Berliner Finanzsenator Wesener, der „Steueroasen in Brandenburg trocken legen“ will.

  23. „Mehr Demokratie wagen“ war das erklärte Ziel von Willi Brand. Unseren Regierenden ist unsere Demokratie ein Dorn im Auge.

  24. Danke! Ich lese alles von Alexander Wendt, was mir unter die Augen kommt. Der Tagesspiegel taugt nur noch zum Anmachen von Feuer im Ofen. Und wenn die Alten, die noch am Zeitungspapier hängen, weggestorben sind, ist endgültig Schluß, trotz staatlicher Unterstützung.

    • In meiner Jugendzeit, geb. 1939, gab es jeden Tag mehrere Zeitungen, welche dann gefaltet und kleingeschert ihr Dasein als Klopapier beendeten. Heute besteht wohl eine große Angst, diese Hilfsmethode zur Reinigung rückwärtiger Körperregionen könnte dem Untergang geweiht sein. Daher, Leute, kauft erst Zeitungen, schnibbelt sie klein, hortet sie, dann, wenn die letzte Papierausgabe verteilt ist, kauft Klopapier, solange es solches noch gibt. Meine Frau ist für 4-lagig, ich bin da anspruchsloser!

  25. 1.
    „Und Gott schuf den Menschen zu
    seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er
    ihn; und schuf sie als Mann und Frau.“ Gen. 1, 27
    2.
    Wer sich der Gesinnungsethik verschreibt, ist geängstigt von der Fülle der Möglichkeiten. Möglichkeiten bedeuten, dass auch alles ganz anders sein könnte. Denn dass die Dinge auch ganz anders sein könnten, als sie nach Massgabe seiner Gesinnung sein dürften, ist ein dem Gesinnungsethiker unerträglicher Gedanke. Und je mehr Möglichkeiten es gibt – Modernität bedeutet Möglichkeitszuwachs –, desto grösser ist das Risiko, mit der Möglichkeit konfrontiert zu werden, dass alles auch ganz anders ist. Die Furcht vor diesem Risiko produziert dann Gesinnungsethiker in Hülle und Fülle, verteilt übers ganze politische Spektrum, von ganz links bis ganz rechts. Sie wollen den Möglichkeitsfluss austrocknen, denn Möglichkeiten führen ab von der Reinheit der Gesinnung. Am besten macht man ihnen den Garaus.
    3.
    Bereits 1895 wies der französische Psychologe Gustave Le Bon in seinem Grundlagenwerk „Psychologie der Massen“ empirisch nach, dass die Überzeugungen der Massen stets religiöse Züge annehmen. Die Masse wird nicht von Vernunft geleitet, sondern ist von Bildern und Suggestionen leicht zu beeinflussen. Und: „Ganz gleich, wofür die Massen sich begeistern, die Begeisterung nimmt immer Kennzeichen einer religiösen Haltung an: Sie ist mit blinder Unterwerfung, unkritischem Denken, übertriebener Hingabe und Fanatismus verbunden.“
    4.
    instinktive Selbstüberschätzung
    Die meisten Leute glauben Dinge zu verstehen, von denen sie keine Ahnung haben. Dabei ist es nicht so, dass sie bewusst aufschneiden, sie erliegen tatsächlich der Illusion, etwas zu verstehen, was sie nicht verstehen. Erst wenn sie eine genaue Erklärung liefern sollen, bricht ihr oberflächliches Wissen in sich zusammen. Dabei spielt auch der sogenannte Dunning-Kruger-Effekt mit: Inkompetenten Menschen fehlt leider auch die Kompetenz, ihre Inkompetenz zu erkennen.DKE:
    https://www.nationalgeographic.de/wissenschaft/2020/06/dunning-kruger-effekt-warum-sich-halbwissende-fuer-besonders-klug-halten/amp
    https://www.mimikama.at/aktuelles/dunning-kruger-effekt/

    • Ganz meine Erfahrung. Im Gespräch mit vielen Menschen begegnete mir oft das Muster, dass sie keine Zeit hätten sich mit den Themen zu beschäftigen, z.B. Anti-Corona-Maßnahmen, Klimawandel, Energiewende uvm. Also könnte man von ihnen keine sachliche Diskussion erwarten. Aber sie hatten dann ganz entschiedene Meinungen zum Thema, die sich verblüffend dem Mainstream ähnelten. Wenn das dann die mündigen Bürger sind, auf die die Theorie der Demokratie aufbaut … dann wundert einen nichts mehr.

  26. Staatliches Handeln auf Befürchtung und/oder Unterstellung ist Willkür. Meines Erachtens ist es der Kern des faschistischen Prinzips Menschen aufgrund einer Eigenschaft oder einer befürchteten oder unterstellten Eigenschaft die Menschenwürde zu entziehen, verbunden mit tatsächlichen Sanktionen. Genau das tut der sogenannte Antifaschismus aber. Ingnazio Silone hat doch Recht: Der Faschismus wenn er wiederkommt…. Unser Problem ist nicht daß es jemand versucht, sondern daß (fast) alle die Konsequenzlosigkeit hinnehmen mit der es täglich weiter geschieht. Ich sehe nur zwei Richtungen in die es weitergeht: entweder eine Gesellschaft mit TOTALER Kontrolle (wie wir uns sie totaler und radikaler nicht vorstellen können), die alles Widerspenstige aussortiert (vgl. Matrix) oder „das Kartenhaus“ bricht blutig zusammen – und zwar je später desto blutiger.

  27. Eine Frage lautet, darf man einen Gros der heutigen jungen Generation an Schreiberlingen, überhaupt noch als Journalisten bezeichnen? Sind es nicht vielmehr pseudo-seriöse Agitatoren?

    Jedenfalls, beantwortet das immer direkt die Frage eben dieser Personen. […warum sich so viele Menschen von traditionellen Medien abwenden?] Ich glaube auch daran, das die Manager und/oder Aktionäre die Antwort genau wissen. Da die bald vom Staat „gefüttert“ werden, dürfte die Antwort eh keine wirklich Rolle spielen. Solange der Rubel rollt…

    Grünlinke Schreiberlinge bzw Ideologen hingegen, stellen sich diese Frage wirklich. Aber auch diese haben eine Antwort. Die Leser wenden sich ab, weil sie die Texte oder wahlweise Politik nicht verstehen und natürlich strukturell rechts sind. – Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt oder Mathematik ist was von alten weißen Männern – 2×3 macht 4… Schnöde neue Welt. ?

  28. Das Portal t-online.de gehört zur Ströer Gruppe, die Werbung vermarket. Vor Jahren fragte ich mich, wieso ein Konzern, der Werbung vermarktet, linksgrüne und woke Inhalte pusht.
    Heute frage ich mich das nicht mehr. Es ist mir schlicht egal. Heute glaube ich, langfristig regelt die Realität alles. Auch wenn es manchmal länger dauert.

    • Das ist nicht unbedingt ein Widerspruch! Wenn Sie Werbung, egal in welcher Form, näher betrachten, werden Sie feststellen, dass kaum noch eine Plakatserie oder einen Fernsehspot ohne schwarze Menschen -in der Regel mit „authentischen“ Frisuren- auskommt. Dem Kunden soll dies signalisieren: Deine Produkte werden von Unternehmen hergestellt, die weltoffen und diversity-affin sind. (Um Rollstuhlfahrer, „Einbeinige“, Menschen mit Down-Syndrom etc. macht man jedoch weitgehend einen Bogen, genauso wie etwa um Transmenschen). Wie erfolgreich das langfristig ist, wird sich zeigen.

  29. Lieber Herr Wendt, Sie unvergleichbar immer wieder aufblitzender Stern am Journalismusfirmament, sind Sie immer qieder Fixstern zur Orientierung im allgegenwärtig heruntergemerkelten DDRLändle. Hinterm antirealistischen Schutzwall zusammengedrängelte Haltungsschaffendes Staasigesindel, wir hätten 89 mit dem Drecksgesindel einfach doch nicht so zimperlich sein sollen, nun haben wir für unsere Milde die Ernte!

  30. Beim „Der Klimawandel ist real, und der Klimawandel ist ein Problem“ habe ich aufgehört zu lesen; lohnt sich nicht. Aber von deutschen beamteten Professoren braucht man auch nichts anderes zu erwarten — vor der Emeritierung. Erst im Ruhestand riskieren sie dann alle die dicke Lippe. Schade Herr Wendt, sonst lese ich Ihre Texte sehr gern.

    • „Der Klimawandel ist real, und der Klimawandel ist ein Problem“ – natürlich gibt es einen Klimawandel, nämlich seit der Entstehung der Erde. Und ein Problem haben wir damit definitiv, nämlich die Reaktionen darauf, dass mit der Absicht eines Klimaschutzes unsere Lebensgrundlagen unterminiert werden. Ob allerdings sich die Erde weiter erwärmt wie in den düstersten Szenarien beschrieben, und dass dies tatsächlich katastrophale Folgen hat, bleibt allerdings wissenschaftlich nicht hinreichend belegt, sondern sind Spekulationen über eine mehr oder weniger mögliche Zukunft.

  31. Manchmal beschleicht mich der Gedanke, daß Variationen in der geschlechtlichen Orientierung auch vergesellschaftet sein können mit unterschiedlichen Interpretationen von Fairness und Logik.

  32. Ohne Netzstabilität dürften die Kollegen von T.Online einen abwechslungsvollen Job erleben. Von daher erscheint es als Ironie, wenn ausgerechnet deren eigenes Portal Diskussionen zur sicheren Energieversorgung an den Pranger stelllt.

  33. Einen „Wächterrat“ gibt es übrigens auch im Iran …

  34. Es besteht auch die Möglichkeit, dass dieser Autor als „Strohpuppe“ steht und ein anderer den Artikel zusammengeschustert hat.
    T-Online sollte mal seine journalistischen Standards und personelle Integrität näher unter die Lope nehmen.

  35. „dieses hinter einem antirealistischen Schutzwall zusammengedrängte Milieu“
    das ist ja eine feine Formulierung, werde ich mir merken.
    Habe sehr gelacht über den Artikel.

  36. Bemerkenswert und sicher kein Zufall, dass in linksgrüner Politik und in den gleichgeschalteten Medien nicht mehr nur vom Klimawandel, sondern ausdrücklich vom „menschengemachten Klimawandel“ die Rede ist.

    Ohne konkrete Belege zu liefern.

  37. Die Erfindung des Klimawandels, besser Eiszeit und „Wir werden alle verbrennen“, hat seit über 100 Jahren Tradition. In dieser Zeit hatten wir in der Presse einen steten Wechsel zwischen dem Kälte- und dem Hitzetod. Ich kann mich noch selbst daran erinnern, wie man vor über 50 Jahren immer wieder eine neue Eiszeit beschwor, und dann etwa Anfang 1980er begann vom drohenden Hitzetod zu faseln (WDR2 Mittagsmagazin). Seitdem habe ich mindestens fünfmal Sonnenbrand gehabt und das ist der ultimative Beweis für die Klimaerwärmung. 😉 Die Klimaerwärmung wurde etwa vor 10 Jahren langsam in Klimawandel überführt, nachdem auch dem letzten Depp der Klimareligion das Ausbleiben all dieser Hitzekatastrophen langsam auffiel. Tja, es ist nämlich kälter geworden.
    Bei Betrachtung der Temperaturkurve der letzten 100-120 Jahren von Messstationen, die tatsächlich in dieser Zeit keine Veränderung ihrer Umgebung aufweisen, ist keine oder eine leichte Abkühlung in den letzten 100 Jahren feststellbar. In der Schule lernten wie noch anhand von Apfelblüten den Beginn des Frühlingeinzuges in bestimmten Ländern und Regionen. Dieser Zeitpunkt verspätet sich immer häufiger. Je nach Region sind gefrorene Blüten langsam häufiger und das erwarte ich zukünftig häufiger.
    In den nächsten 20-30 Jahren wird es deutlich kälter werden, obwohl co2 steigt. Man wird dann von einer neuen Eiszeit schwadronieren und die Menschen dessen beschuldigen. Aber nur die, die noch richtig arbeiten und Geld haben.
    wer glaubt nun diesen sich ständig wiederholenden Blödsinn geldgieriger Politiker, Wissenschaftsdarsteller und Finanzaristrokraten? Mehr als es gesund sein kann und vor allem im deutschsprachigen Raum.

    bezüglich der letzten Generation: wieso lassen wir sie nicht einfach auf der Strasse kleben, bis sie sich eingeschissen haben? Dann nehmen wir eben freiwillig ein paar Umwege in kauf. Aber dieses Generationenproblem dürfte sich vermutlich schnell von selbst auflösen.

  38. „antirealistischen Schutzwall“ – köstlich! Danke, Herr Wendt, für diese großartige Philippika gegen einen links-grünen Propagandajournalismus, der leider in den letzen Jahrzehnten einen phänomenalen Siegeszug antreten konnte und dadurch das Wahlverhalten in unserer medialen „Demokratie“ tragisch manipuliert.

  39. Insbesondere einer, der auf twitter den Alias „HolzelWolf“ gewählt hat und dort auch „Biederspießer“ nutzt, ist doch prädestiniert, als unangreifbar in jeden Zeugenstand zu treten.
    Aber auch die Fälschungen des Mahr-Duos machen sprachlos – von den Sprachverschiebereien des Tagesspiegel ganz abgesehen.
    Der Blick auf die Verfasstheit von Politik, Medien und, ganz schlimm, auch der mitlaufenden „Wissenschaft“ lässt für die Zukunft nichts Gutes erhoffen.
    Wie sind wir nur da hingeraten? Und Tag für Tag wird es schlimmer!
    Gestern fand ich ein kleines Büchlein von Reclam mit dem Titel: „Was ist Aufklärung?“ Unter dem Titel die Namen: Kant, Erhard, Hamann, Herder, Lessing, Menelssohn, Riem, Schiller, Wieland.

    • Wikipedia gilt als nicht-zitierfähig, da es weder namentlich identifizierbare Autoren noch eine redaktionelle Verantwortung gibt … und das obwohl viele Artikel durchaus gut belegt und sachlich informativ sind. Twitter-Meldungen von anonymen Accounts und ohne Belege sollten überhaupt nicht ernst genommen werden, und erst recht nicht über Mainstream-Medien verbreitet werden.

  40. Danke. Dieser Prozess läuft schon seit mindestens 30 Jahren. Ich selbst bin von sog. Journalisten etliche Male auf meinen eigenen Arbeitsgebieten belehrt worden, obgleich es den Protagonisten erkennbar an allem, sogar der Propädeutik der Propädeutik mangelte. Das war immer politisch oder (para-)religiös unterfüttert und mit Tribalbezug durchmoralisiert.

    In einem Büchlein des Astronomen Littrow „Über den gefürchteten Kometen des gegenwärtigen Jahres 1832“ findet sich die Kritik an den Medien bereits wunderbar in den folgenden einleitenden Sätzen: „Besonders haben sich, wahrscheinlich des allgemeinen Interesses wegen, unsere Zeitschriften mit diesem Thema eifrig zu beschäftigen gesucht, so fremd dasselbe auch größtenteils den Verfassern derselben zu seyn scheint. Aber auch an eigentlichen Büchern über diesen Gegenstand fehlt es nicht, von welchen sich, wohl mit noch größerem Rechte, dasselbe sagen läßt. […..] Alle aber beinahe vertrösten uns auf eine Weise, die nur zu deutlich zeigt, daß sie selbst noch nicht recht bei Troste sind, und daß es ihnen sämmtlich an den Kenntnissen und Gründen fehlt, die allein eine auf Überzeugung gebaute Beruhigung gewähren können.“

    Was in den letzten 10-15 Jahren, erst recht in den letzten 5 Jahren, hinzugekommen ist, ist allerdings eine Radikalität der Schwarz-Weiß-Sicht, eine Giftigkeit und vor allem ein Vernichtungswille, der die Schwelle zur systemischen Bösartigkeit überschritten hat (man denkt an die Erbsünde gerade bei den „Guten“). Wir sehen das in allen westlichen Ländern, dennoch wird man den Eindruck nicht los, hierzulande trage das Erbe der sog. Physikerin bei, die ja in der DDR in diesem Stil aufgewachsen ist und trainiert wurde. Eine der mir bekannten Folgen ist, dass Wissenschaftler, die etwas auf ihre Integrität halten, Anfragen sog. Journalisten nach Informationen oder Interviews grundsätzlich abschlägig bescheiden, da die Erfahrung sie lehrte, dass man immer damit rechnen muss, in ein vorbestimmtes Narrativ eingebaut und sozusagen vorgeführt zu werden (das ist mir vor einigen Jahren sogar mit der NZZ passiert).

    Die sog. Journalisten und ihre Unterstützer sind aber nur die eine Seite des Problems, die politischen Wellenreiter und Lyssenkini unter den sog. Wissenschaftlern die andere. Man sieht es derzeit an dem Hochkochen der sommerlichen Hitzethematik für die Gesundheit, obwohl eine rationale Abschätzung ergibt, dass vermutlich die Kälteproblematik in Kombination mit Infekten und einem wenig trainierten oder fehlgeleiteten Immunsystem im Winter das viel größere Problem darstellen wird. Schon der Begriff „Klimakrise“ ist absurd, denn „Krise“ bedeutet im D. ein akutes Problem, „Klima“ aber ein mittel- und langfristiges Geschehen, wie man ironischerweise von den Protagonisten der „Krise“ selbst gerne belehrt wird.

    Hier kommt die kognitive Dissonanz als bestimmender Faktor ins Spiel. M.E. kann man außerordentlich viel aus der Zeit 1933-1945 lernen, vor allem dem Ende, als die kognitive Dissonanz gerade unter sog. Gebildeten systemisch war, indem man noch 1944/45 verbreitet an den Endsieg, die Wunderwaffen, das Auseinanderbrechen der Alliierten, den Führer usw. glaubte. Es geht um das, was ich „Denken2“ nenne, die sekundäre ad hoc-Rationalisierung im Dienste der Rudeldynamik und Meutenmechanik („Zusammenhalt“), gerne in parareligiöser Manier. Das ist es, was man aus dieser Zeit lernen kann, nicht die Jagd nach Nazis: Die Parolen wechseln, der Typus bleibt. Ich empfehle zur Orientierung einen Blick in die seinerzeitige Wochenzeitung „Das Reich“, in der sich das elaboriert findet, und zur Erheiterung einen Vergleich beispielsweise mit Produkten der Wochenzeitung, die so ähnlich heißt.

    • Zu ‚Rudeldynamik und Meutenmechanik („Zusammenhalt“): – Bei Scholz heißt das nun ‚unterthaken‘

  41. „…dass beide Feststellungen zu schweren Verwerfungen in den Redaktionen großer Medien führen können.“

    1. Wen überrascht das?
    2. Wen interessiert das noch außer den direkt Beteiligten?
  42. Ich finde der einzige Klimawandel welcher geleugnet wird, ist der natürliche Klimawandel. Dieser kommt in diesen ganzen Diskussionen kaum vor. Insofern stellt sich die Frage, wer eigentlich den Klimawandel leugnet? Die Kritiker welche ich gehört habe, von denen hat zumindest keiner den natürlichen Klimawandel geleugnet.

  43. Wahnsinn, danke Herr Wendt für diesen hervorragenden Artikel. Obwohl lang, hätte ich noch ewig weiter lesen wollen, so spannend.

  44. Ein sehr treffender, aber zur schieren Verzweiflung treibender Artikel. Nicht, dass man das nicht wüsste, aber der Autor legt den Finger in die schmerzende Wunde.
    Da dem so ist, gibt es keine sinnvoll-friedliche Rettung, basierend auf Vernunft. D. h., wir müssen den Zusammenbruch der Gesellschaft ertragen, den Abbrand der Karikatur eines ehemals gut funktionierenden technisch und wissenschaftlich hochstehenden Gemeinwesens. Es ging dem Volk zu gut. Der Niedergang in die Lächerlichkeit begann mit der immer leichter werdenden Schule, mit der Notenhebung, der Ausdünnung von Fächern und des gesamten Unterrichts im Zuge der Bestrebung, dass man allen ein Abitur ermöglichen müsse, weil das die Gerechtigkeit forderte. Eine Sonderschullehrerin behauptete allen Ernstes, dass es möglich wäre, alle ihre Schüler mit entsprechender Förderung zum Abitur bringen zu können. Die weiteren Folgen dieser sich in allem durchsetzenden Meinung sind die lächerliche Explosion von Studienfächern und der Genderei. Wir haben zwar viel zu wenige Sanitär-Handwerker, aber dafür haben wir Gender-„Wissenschaftler“, die faktisch Firmen exorbitant beeinflussen.
    Wir lassen niemanden zurück, wir entschädigen alle für Behandlungen der Altvorderen vor 200 Jahren, wir wollen alle gleich dumm sein. Aber derweil arbeiten sich die Chinesen an die strengen Prüfungen an Schule und Universitäten heran, so dass sie längst Forschung betreiben und in der Produktion sehr effektiv beste Waren liefern. Von den Indern bekommen wir Medikamente und die IT spielt sich auf ihrem Kontinent ab, nicht mehr in Deutschland. Das gilt auch für alles, was Deutschland einst groß und wohlhabend gemacht hat. Die RAF-Nachfolger, die heute das Sagen zugestanden bekommen haben, fleddern den Wohlstand innert weniger Jahre, und dann kommt das große Gejammer wieder.

  45. Am allerschlimmsten ist das Gefühl, einer Clique von Politikern, NGOs und 95% der gleichgeschalteten Presse wehrlos ausgeliefert zu sein.
    Diese rotgrüne Einheitsfront kann derzeit nach Belieben die öffentliche Meinung bestimmen durch manipulieren, verschweigen und diffamieren.
    Realitätsbezogene Meinungen haben kaum Chancen, ausserhalb von selbstdenkenden Kreisen (TE, Achse usw.) bekannt zu werden. Wenn ich mit Bekannten über diese Themen spreche, erkennen die zwar, dass eine Menge schiefläuft und die grausamsten Auswüchse dieses woken Zeitgeistes werden auch erkannt, es werden aber meist die geframeten Schuldzuweisungen der ÖR und MS-Medien übernommen. Am Gasmangel ist dann nicht die gescheiterte Energiewende, sondern ganz allein Putin schuld, die Flüchtlinge werden unseren Arbeitsmarkt retten usw. Legt man dann z.B. Energierzeugungscharts vor, dann schaut man die gar nicht an, das sei zu kompliziert, die Experten werden schon recht haben, wenn sie tausende neue Windräder fordern.
    Es ist wirklich zum Verzweifeln, ich vermute, selbst ein katastrophaler Blackout wird die Leute nicht zu richtigen Erkenntnissen bringen.

    • Sie haben leider Recht: Die „ungebildete Menge“ macht inzwischen bestimmt 30 – 50 % aus. Die gehen auch nicht mehr zur Wahl, da sie die komplexen Zusammenhänge in D, EU und global nicht mehr verstehen. Ein analytischer Blick in unsere Fußgängerzonen – wo ich es selbst nicht mehr aushalte – gibt Aufschluss.

    • Und das Gefährlichste daran ist, daß die „Clique von Politikern, NGOs und 95% der gleichgeschalteten Presse“ die noch verbliebenen liberal-konservative Medien wie TE, Achse, reitschuster mit allen Mittel diffamiert und an den Rand ihrer Existenz gebracht werden will..Achgut werden Werbeanzeigen wegbrechen, weil anonyme Denunzianten an Konzernvorstände mit Lügen und Verdächtigungen herantreten und diese geflissentlich zu Kreuze kriechen. Reitschuster wird von der Bundespressekonferenz ausgeschlossen, Bankkonten gekündigt. Es darf nur eine Meinung geben, wer sie in Frage stellt, delegitimiert – Faeser & Haldenwang – den Staat. Wer stoppt die Macht dieser absolut demokratiefeindlichen Clique?

  46. Die Macht der Medien ist das ganz große Problem unserer Zeit, niemand kontrolliert deren Auswüchse, aber wir müssen für den Mist sogar Zwangsabgaben entrichten… Ich denke fast, dass die Medien dieses Land regieren, nicht mal diese verblödeten GRÜNEN..sie sind nur die willkommenen Marionetten, die sich schnell gegen Lindner, Merz oder diese blumenhinschmeißende Emanze von der SED austauschen lassen…

    • Mir scheint die Situation komplizierter. Schließlich gab es bereits in der DDR vor ca. 40 Jahren Medien mit absolutem Machtanspruch – die reale Machtposition aka Akzeptanz ist aber regelmäßig an den Herzen und Hirnen der Bürger gescheitert. Warum ist das heute anders? Es gibt ja alternative Medien und so schwer ist der ganze Schwindel auch nicht zu durchschauen. 

  47. Mal wieder ein exzellent recherchierter und geschriebener Artikel von
    Alexander Wendt ! Danke !

    • Sie haben meinen Gedanken vorweg genommen; ich kann mich hier nur anschließen und DANKE sagen.

    • Volle Zustimmung.Einer der besten Journalisten überhaupt!!

  48. Das Thema Klimawandel und seine speziellen Auswüchse in D ist sowas von durch, seit dem sich Thunberg diesem angenommen hat. Alles was über diesem Niveau liegt ist den Berichtenden Teufelswerk und muß der Bevölkerung vorenthalten werden. Diese goutiert das trotz der daraus resultierenden Aussicht auf einen kalten Hintern und mehr im Winter.

  49. Ein Super Artikel, danke! Was zeigt er im Fazit, der aktuelle Journalismus unterbietet nochmals das Niveau unserer Spitzenpolitiker in Sachen Fachkompetenz zum Thema über das berichtet oder sollte man schreiben nicht berichtet wird. Journalismus Made in Germany, bezogen auf die Systemmedien, ist nichts weiter als primitiv Haltung zeigen, der Grün-Linken Ideologie jedweder Art zu huldigen bzw. diese vorbehaltlos zu unterstützen. Wozu braucht es da noch eine Journalistenschule, weg damit, kostet nur Steuergeld!

  50. Kein Nachdenken, kein Respekt bzw. Neutralität anderen gegenüber, ein ständiges Tröpfeln von Häme und Verleumdung, keine Qualitätskontrolle oder Interesse an anderen Sichtweisen. Nur das lebenslange wiederholen von merkwürdigen Glaubenssätzen.
    Als „Beruf“ Denkende abwerten. Die neue „Soft skill“ „geistiger Leerlauf“.
    Passt zu der Tendenz, dass in diesem Land vieles nur noch schöner Schein ist und dahinter ist etwas ganz anderes oder blanke Unfähigkeit – Ahrtal, Coronahilfen.

  51. So wie es „die Medien“ nicht gibt, sowenig kann man von „der Wissenschaft“ oder „den Wissenschaftlern“ reden. Die Klimahysteriker in gewissen Redaktionsstuben können sich mit Fug+Recht auf eine grosse Zahl an Wissenschaftlern berufen, die zwar nicht in ihren wiss. Publikationen aber in öffentlichen Verlautbarungen bezüglich Erdüberhitzung gerne den Teufel an die Wand malen. Natürlich sind auch unter diesen Wissenschaftlern eher wenige echte Klimafachleute und die restlichen 95% plappern einfach nach. Aber das Klimpern gehört auch in der Wissenschaft zum Geschäft, um zu Aufträgen+Forschungsgeldern zu kommen: Es geht auch hier ums Geld und um Karrieren. Beim Thema „Das Geschlecht als soziales Konstrukt“ dürfte heute noch das Gros der Naturwissenschaftler mit Verweis auf biologische Gegebenheiten abwinken. So wie das jeder noch mit etwas Verstand, Vernunft und Erfahrung gesegnete Mensch ganz selbstverständlich tut. Unterstützung findet dieser Blödsinn vorerst nur in Soziologenkreisen, die keine fachliche Ahnung von naturwissenschaftlichen Gegebenheiten haben und sich grösstenteils stets lieber mit Theorien statt mit der Praxis auseinandersetzten. Aber es ist hier nicht auszuschliessen, dass schon bald auch einige opportunistische Naturwissenschaftler kippen werden, um ihre Karriere zu befördern, Gelder zu kriegen und öffentlichen Angriffen aus dem Weg zu gehen.

  52. Wer sich nicht dem binären biologischen Geschlechtssystem zuordnen kann und will, soll halt den faktischen Gegenbeweis liefern. Sonst ist es nur noch will und was irgendwer eben will, ist für keinen sonst zwingend beachtlich.
    Bedenklich nur, dass dazu soviel Zinnober veranstaltet wird.

  53. Bei der „anthropologischen“ Klimaideologie der Deutschen fuehle ich mich immer an die „spanische Inquisition“ von Monty Python erinnert.
    Die deutschen Ideologen haben uns auch die Vernichtung des Waldes, wegen saurem Regen versprochen. Oder das Verschwinden des Ozonloches, wenn wir auf FCKW verzichten …..
    Kein Wort von „Ausdehnung Universum“ oder „Erdachsenverschiebung“ oder, oder….
    Um es mit den Worten Rudi Carell’s zu sagen:
    „Wann wird’s mal wieder richtig Sommer ….“

  54. Der Naturwissenschaftler und kritische Geist Fritz Vahrenholt hat bereits vollständig vor der Klimamafia kapituliert, indem er vorschlägt, daß China alles CO2 aus den Verbrennungsabgasen herausholt und unter der Erde vergräbt.

    • Das CCS von ihm unterstützt wird, ist doch kein Problem. Denn es wäre doch nur konsequent, wenn man von der überwiegend negativen Wirkung des CO2 überzeugt ist, diese Emissionen zu verhindern. Die ‚Klimamafia‘ will übrigens gerade nicht CO2-Abscheidung und -Speicherung, denn das würde das Narrativ der bösen Kohlekraftwerke bedrohen.

  55. Ideologie hat Wissenschaft vereinnahmt
    und behauptet Ideologie als Wissenschaft.
    Existenzielle Grundlage von Wissenschaft ist freie Diskussion. Diese freie Diskussion wird durch eine Neuauflage der Inquisition verhindert. Kurioserweise im Namen der Wissenschaft.
    Die herrschende Ideologisch will mit allen Mitteln einen menschengemachten Klimawandel als zentrales Problem der Menschheit durchsetzen.
    Dabei geht es klar um globale Macht- und Geschäftsintetessen.
    Falls ein menschengemachter Klimawandel überhaupt ein Problem ist, ist es angesichts der zerrütteten Politik auf sumpfigem Boden ein drittrangiges Problem.

  56. Schöner Artikel, aber das ausgerechnet der alte Schopenhauer mit seinem „Die Welt als Wille und Vorstelltung“ fälschlicherweise für die Realitätsverweigerung der „Woken“ , „Diversen“ und „Progressiven“ herhalten muss, ist mehr als ungerecht. Der Wille bei Schopenhauer ist eben nicht der freie Wille, sondern die treibende Kraft und die Vorstellung nicht die Realität, sondern schlicht die Tatsache, dass der Mensch die Realität nicht unmitelbar, sondern nur durch seine Sinne und die Wahrnehmung im Gehirn erlebt. Schopenhauer stellt aber nicht die Realität in Frage

  57. Interessant und fuer mich in dieser Form neu ist, dass „man“ sich darauf verständigt haben soll, den sogen Klimawandel als (allein) menschenverursacht zu erklaeren.Vermutlich sind die Beweise dafuer entweder an mir vorbei gegangen oder ich habe (als Jurist) eine andere Definition des Begriffes „Beweis“. Immer noch unterscheide ich gewöhnlich zwischen(bewiesener) Kausalitaet und Korrelation oder gar zufaellig parallelen Ereignissen. Die angeblichen „Beweise“ liegen etwa auf der Ebene wie die „Beweise“ fuer die Wirksamkeit der Gentherapie bei Corona nach dem Motto,,“ ohne“ Impfung“ waere es viel schlechter“ und beim“ Klima“, ohne Menschen und das, was sie seit wielange auch immer tun, waere es viel kühler. Das kann so sein, aber angesichts der bekannten Komplexität, der Wechselwirkungen, der Geschichte des Klimas und vieler Unbekannter und deren (unbekannte) Wirkung ist es erstaunlich, wie hier andere (moegliche) Einflussfaktoren kategorisch ausgeschlossen werden, von den inzwischen bekannten Fragwuerdigkeiten der „Messungen“ und Vergleichsgroessen abgesehen. Immerhin gibt es tatsaechlich noch echte Wissenschaftler, die andere Einflussfaktoren, die es bereits rein historisch betrachtet geben muss, in Erwägung ziehen. Offensichtlich haben sich die „kritischen Geister“ darauf verständigt, vermutlich um die Apokalyptiker und Transformatoren nicht noch mehr zu reizen, dass es ausschließlich , zu 100 %, den antropogenen Wandel gaebe, wobei wir allerdings das Problem der Bevoelkerungsentwicklung und ihrer unmittelbaren und mittelbaren Folgen, was einige offizielle Stellen durchaus andeuten, korrekterweise wieder aussen vor lassen. Immerhin „erkennen“ nun auch die Gemaessigten, so wie alle anderen Gemaessigten uebrigens auch, dass es ihnen nicht hilft, irgendetwas „zuzugestehen“, Beweise ieS hin oder her. Ob man irgendwann erkennt, was hier tatsaechlich „gespielt“ wird und dass es nicht einmal im Ansatz um Wissenschaft oder Ratio geht, dass die Transformatoren und die ihnen helfenden erwähnten Medien schlicht und ergreifend kriminell sind, bleibt allerdings zweifelhaft. Ebenso wie die Erkenntnis, dass es nur um Macht geht und wir ohne Gegenmacht „jammern“ koennen, soviel wir wollen. Der ehrenwerte und loebliche Versuch der Biologin, die ich hier als Wissenschaftlerin ausdrücklich nicht mit den in Stuttgart auftretenden faktischen Appeasementvertretern gleichsetzen werde, kann ihr tatsaechlich einiges kosten und exakt da ist der Beweis! fuer eine kriminelle Absicht erbracht. Die Anstiftung zur Existenzvernichtung macht strafrechtlich keinen Unterschied zum Vollzug. Dass es keinen expliziten Straftatbestand der Vernichtung der sozialen und beruflichen Existenz durch vorsaetzliche Verbreitung unwahrer Aussagen gibt, ändert nicht das Geringste an der Bewertung. Dass die Institutionen in diesem Land diese Entwicklung nicht nur zulassen, sondern vorsaetzlich fördern, macht es nicht besser. Die angemessene, aber natuerlich ausbleiben Antwort auch darauf ist klar.

    • Interessant ist, das der Codex Hamurapi vor allem drakonische Strafen für Verleumdung vorsah. Heute ist es noch nicht mal mehr moralisch verwerflich, sondern gar Karrierevoraussetzung … in manchen Kreisen.

  58. Ich kann´s mir nicht mehr verkneifen:
    „Doch zurück zu Marie-Luise Vollbrecht. Was an ihr in 2025 hängen bleiben wird, wenn sie sich um einen Post-Doc an einer anderen Uni bewirbt ist „ach, dass war doch die , die von @BILD bis @TichysEinblick in 2022 …“
    Gratuliere, Frau Dr. Mahr, zwei Fehler in einem Satz. Das ist für einen Akademiker schon eine stolze Leistung.
    Aber anderen erklären, wie die Biologie funktioniert.

  59. Falls ich nicht doch etwas übersehen jabe, wurde die Wurzel aller ökologischen Probleme Incl. des Klimawandels, nämlich die verheerende ÜBERBEVÖLKERUNG nicht einmal am Rande erwähnt.

    Man kann es nicht oft genug wiederholen;
    Der Klimawandel ist nur ein Symptom,
    Die Krankheit heißt ÜBERBEVÖLKERUNG

    • Volle Zustimmung, interessiert aber niemanden. Ideologie ist ein Brett vor dem Kopf, das nicht durchbohrt werden kann.
      Diskussion mit Bekanntem, dass alle Vorhersagen des Club of Rome nicht eingetroffen sind, also politisch begründet waren, worauf die Antwort lautet, die seien alle eingetroffen.

  60. Die sollten mal eine Tagung veranstalten „20 Jahre EEG-Umlage in Billionenhöhe bezahlt und nix passiert.“ Außer, dass sich Deutschland wegen ein paar Spatzenhirnen sich selber ohne Not die bislang sichere Energieversorgung abschaltet.
    So einen Schwachsinn kann kein Land überstehen. Das gibt Ärger, oder wie die Grünen Verantwortliche befürchtet „Volksaufstände.“

  61. Was kann schon dabei herauskommen, wenn Boulevardschreiber sich über wissenschaftliche Themen auslassen? Wenn sie den Direktiven der „Meinungshoheit“ folgen und einen kritischen Artikel verfassen müssen!? Sachlich überfordert, kann nur persönliche Diskreditierung bis hin zu Diffamierung helfen!

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