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WELTWIRTSCHAFT IM UMBRUCH

Anpassen und anpacken

02.08.2022

| Lesedauer: 9 Minuten
Jahrzehntelang lief das „Geschäftsmodell Deutschland“ wie geschmiert. Jetzt wird ein Teil der Globalisierung zurückgedreht, Zulieferteile und Rohstoffe werden knapp, der Zugang zu wichtigen Märkten beschränkt. Deutschland muss sich neu erfinden.

Seit in Deutschland durch den Ukraine-Krieg eine große Energieknappheit droht, steht in Ökonomenkreisen die These vom „Ende des deutschen Geschäftsmodells“ im Raum. Das Wirtschaftsmagazin „Capital“ titelte jüngst: „Inflation, Energieversorgung, Arbeitsplätze: Das deutsche Wirtschaftsmodell muss sich neu erfinden“. Und der frühere Vorsitzende der „Fünf Weisen“ und heutige Chefökonom des „Handelsblatts“ Bert Rürup sieht die Welt in zwei Blöcke zerfallen: einen US-zentrierten Westen und einen China-zentrierten Osten, mit der deutschen Wirtschaft als dem großen Verlierer in der Mitte.

Das Wirtschaftsmodell Deutschland stehe „auf dem Spiel“, resümierte die „Süddeutsche Zeitung“. Dieses Modell basiere auf fragilem Fundament: billigen Energie- und Rohstoffimporten aus Russland und dem Rest der Welt auf der einen Seite und lukrativen Exporten nach China und in den Rest der Welt auf der anderen Seite. Das ist nicht ganz verkehrt. Tunlichst vermieden wird allerdings die Klärung der Frage, welches Geschäftsmodell Deutschland denn stattdessen anstreben solle.

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Doch der Reihe nach. Sind die Befürchtungen gerechtfertigt? Und ist das Geschäftsmodell der deutschen Wirtschaft tatsächlich am Ende? Immerhin hat es über viele Jahrzehnte zuverlässig und ohne große nachhaltige Störungen Deutschland und seine Bevölkerung mit Arbeit und einem allgemeinen hohen Lebensstandard versorgt.

Richtig ist, dass der drohende Ausfall russischer Energielieferungen, anhaltende Lieferverknappungen bei betriebsnotwendigen Rohstoffen und Speicherchips auf dem Weltmarkt, gepaart mit den jüngsten Lockdown-bedingten Produktions- und Logistikstörungen bei Zulieferteilen und Gütern aus China sowie die anziehende Inflation die – latent schon immer vorhandene – Fragilität des deutschen Wirtschaftsmodells zutage gefördert haben.

Drohen also Niedergang der Volkswirtschaft und Wohlstandsverluste für die Masse der Bevölkerung? Braucht Deutschland einen neuen Wohlstandsgenerator? Vor einer sachgerechten Antwort ist zuerst einmal zu klären, worin und woraus das deutsche Geschäftsmodell überhaupt besteht.

Sektorverschiebung?

Nach der klassischen Wirtschaftstheorie werden Volkswirtschaften schematisch nach drei Sektoren – primärer, sekundärer und tertiärer Sektor – klassifiziert. Dabei liefert der primäre Sektor Roh- und Grundstoffe, der sekundäre Sektor ist für die industrielle Herstellung und Verarbeitung dieser Vor- und Grundmaterialien zu Investitions- und Konsumgütern zuständig, der tertiäre Sektor schließlich steht für Wissenschaft, Handel und Dienstleistungen, teils autonom, teils als Vorleistung für die beiden vorgelagerten Sektoren. Zwischen diesen Sektoren, genauer: zwischen den in ihnen tätigen Unternehmen besteht in der Regel ein gut funktionierender, störungsfreier Austausch gegenseitiger Leistungen. Man spricht von der Wertschöpfungskette beziehungsweise von Produktionskaskaden.

Überträgt man dieses Sektorenmodell auf die Weltwirtschaft, lassen sich dort im Prinzip drei Kategorien von Ländervolkswirtschaften identifizieren: im Primärbereich die Energie- und Rohstoffländer, im Sekundärbereich alle Industriestaaten vom Schwellen- bis zum Hightechland und im tertiären Bereich die (wenigen) Dienstleistungsländer, die sich, meist notgedrungen, auf Wissenschaft, Forschung, Innovationen und technischen Fortschritt in der Medizin und den Hightech-Militärbereich konzentriert haben (wie Israel), aber ebenso für Logistik und Dienstleistungen im Finanzbereich stehen (wie Panama).

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Wo in dieser Klassifikation ist nun das deutsche Geschäftsmodell zu verorten? Und worin liegt eine Bedrohung? Die Antwort darauf hat im Kern schon Kurt Tucholsky in den 1920ern gegeben: „Was die Weltwirtschaft angeht, so ist sie verflochten!“ Mit allen Chancen und Risiken, wie wir heute wissen.

Tucholsky hatte recht. Nach dem Krieg erfuhr die internationale Verflechtung der Regionen und Volkswirtschaften einen ungeheuren Schub. In Europa erst durch die Montanunion, dann die EWG der Sechs, schließlich durch die EU der 27 Mitgliedsstaaten mit der Eurozone im Zentrum. Und international erst durch die drei in Bretton Woods vereinbarten Institutionen (Internationaler Währungsfonds, Weltbank, Internationale Handelsorganisation), dann das GATT (General Agreement on Tariffs and Trade) und 1995 schließlich durch die WTO mit inzwischen 167 Mitgliedsländern sowie die G-20-Gruppe, die die wichtigsten Industrie- und Schwellenländer vereint.

Handel wächst stärker als Wirtschaft

Als Folge dieses Integrationsprozesses ist seit den 1950ern das Welthandelsvolumen schon immer stärker real gewachsen als die Weltwirtschaft selbst, hat demzufolge die Import-Export-Verflechtung zwischen den beteiligten Volkswirtschaften kontinuierlich zugenommen. Und genau an dieser Stelle kommt die deutsche Wirtschaft ins Spiel. Sie war immer mittendrin in diesem weltwirtschaftlichen Wachstums- und Integrationsprozess, auch wenn sich die treibenden Kräfte im Zeitablauf regional ablösten: Nach den USA kam die EWG, nach der EU kam Japan, danach Südkorea und am vorläufigen Ende bis heute Asien mit dem Zentrum China.

Die Weltwirtschaft als Ganzes wie auf einzelstaatlicher Ebene basiert im Kern auf funktionierender Arbeitsteilung zwischen Volkswirtschaften und Sektoren, ungestörten Produktions- und Logistikprozessen und ungehindertem und unlimitiertem Warenaustausch, frei von politischen Restriktionen und Eingriffen in das freie Spiel von Angebot und Nachfrage – so wie Altmeister David Ricardo das in seiner Theorie der komparativen Kostenvorteile mit dem berühmten Tauschbeispiel zwischen Portugal und England (Portwein gegen Tuch) schon vor mehr als 200 Jahren beschrieben hat.

Die Arbeitsteilung auf internationaler Ebene setzt also zum einen ungestörten, von politischen Eingriffen freien Handel zwischen den Volkswirtschaften und zum anderen rationales, kalkulierbares Handeln der Akteure untereinander voraus. Wird eine dieser Regeln verletzt, fängt je nach Schwere des Regelverstoßes das gesamte System des freien Welthandels an, „rumpelig“ (Robert Habeck) zu werden. Werden beide Bedingungen gleichzeitig verletzt, droht der Zusammenbruch.

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Grob skizziert, gründet das deutsche Wirtschaftsmodell der Nachkriegszeit bis heute auf billigem Import, intelligenter Veredelung und teurem Export, also dem Import billiger Energie und Rohstoffe, zeitweise auch von Arbeitskräften, der Entwicklung und Produktion innovativer, hochwertiger und international wettbewerbsfähiger Premiumprodukte – dank pfiffiger, kreativer Wissenschaftler und Ingenieure in Zusammenarbeit mit hoch qualifizierten und motivierten Arbeitnehmern – und dem Verkauf gegen gutes Geld auf dem Weltmarkt durch weltoffene, lernwillige Unternehmer und Kaufleute. Je besser die internationale Arbeitsteilung und der globale Handel gediehen, desto mehr florierte die deutsche Wirtschaft. Inspiration und Transpiration bei Unternehmern wie Beschäftigten, politische Stabilität und gesellschaftlicher Frieden ließen Arbeit und Wohlstand entstehen.

Der stand offensichtlich auf fragilem Fundament, wie sich jetzt herausstellt. Denn das deutsche Geschäftsmodell funktionierte von den 1950er- bis Mitte der 2010er-Jahre, weil die Handelspartner die Spielregeln des Welthandels beachteten. Dazu zählte umgekehrt auch, dass zwar Menschenrechtsverletzungen moniert wurden, aber der Handel ohne moralischen Überbau betrieben wurde. Blauäugig tröstete man sich mit der Hoffnung, mit steigendem Wohlstand nach westlichem Vorbild würden sich auch westliche Werte verbreiten. Die Möglichkeit, dass die totalitären Staaten westlichen Wohlstand auch ohne demokratische Freiheiten erlangen könnten, war nicht vorgesehen.

Niedergang des freien Welthandels

Erst die unterschwellig merkantilistischen Verhaltensweisen Chinas, vor allem dann aber die offene Einführung von Handelsrestriktionen und Strafzöllen unter US-Präsident Donald Trump setzten das System der effizienten Arbeitsteilung in der Weltwirtschaft unter Druck. Das deutsche Erfolgsmodell bekam erste Risse. Die Störungen der globalen Arbeitsteilung im Zuge der Corona-Lockdowns mit erheblichen Produktions- und Logistikstörungen haben dann das deutsche Erfolgsmodell erstmals deutlich beschädigt.

Nur ein Beispiel für das Zusammenwirken der beiden Faktoren: Die deutsche Autoproduktion schrumpfte im Inland innerhalb von nur fünf Jahren von 5,7 Millionen in 2017 um rund die Hälfte auf aktuell 2,9 Millionen Einheiten. Letztmals wurde 1975 ein solch niedriges Produktionsvolumen verzeichnet. Sollte es durch den Ukraine-Krieg zu nachhaltigen Versorgungsengpässen bei Treibstoff kommen, würde das jetzige deutsche Geschäftsmodell vollends zum Einsturz gebracht. Wladimir Putin könnte sich so – ungewollt – noch als „Gamechanger“ der internationalen Arbeitsteilung erweisen.

Die Dimension der Gefährdung des deutschen Geschäftsmodells ist größer als bei jeder anderen Volkswirtschaft. Die Kerze brennt nämlich an beiden Enden. Gleichzeitig bestehen auf der Importseite wie auf der Exportseite extreme Abhängigkeiten. Auf der Importseite ist es die Abhängigkeit von Rohstoff- und Energieeinfuhren, auf der Exportseite hängt alles an der Fortführung der bestehenden Welthandelsordnung.

NEGATIVE HANDELSBILANZ
Wohlstand und deutsches Selbstverständnis sind in Gefahr
Nachdem sich nun beide Gefährdungspotenziale deutlich abzeichnen, müssten bei jedem deutschen Politiker die Alarmglocken läuten. Sind Lieferketten nachhaltig gestört, wie es mit der fortgesetzten Nichtabfertigung von Schiffen in den geschlossenen chinesischen Häfen gerade geschieht, oder wird Deutschland – wie derzeit im Ukraine-Krieg – von einem Rohstoffmarkt abgenabelt, gerät die Wirtschaft ins Straucheln. Die wichtigsten deutschen Industriezweige sind massiv auf Energie-, Rohstoff- und Teilelieferungen des Weltmarkts angewiesen, die Haushalte im Wärmemarkt ohnehin.

Als wesentliche Schwachstelle erweist sich die doppelte Abhängigkeit: zum einen das grundsätzliche Angewiesensein auf Energieimporte, zum andern die Abhängigkeit in der Abhängigkeit, nämlich das übergroße Gewicht einzelner Lieferanten – im aktuellen Fall Russland. Die fehlende Diversifikation der Energieimporte erweist sich gerade als Achillesferse.

Risiko Offenheitsgrad

Keine andere der großen Volkswirtschaften weist heute einen ähnlich hohen Offenheitsgrad auf wie die deutsche. Ex- und Importe summierten sich auf über 80 Prozent in Relation zur wirtschaftlichen Gesamtleistung. Zum Vergleich: In Japan und China liegen diese Quoten bei gut einem Drittel und in den USA sogar nur bei etwas mehr als einem Viertel.

Freilich erweist sich der hohe Offenheitsgrad nun als Nachteil. Bereits während der Corona-Pandemie fielen Lieferungen von essenziellen Vorprodukten aus Fernost (Speicherchips) aus, standen Fabriken in Deutschland deshalb vorübergehend still. Das war aber nur ein kleiner Vorgeschmack auf das, was noch kommen kann. Würden über Nacht Gas, Kohle und Öl aus Russland ausbleiben, drohte der gesamten Industrie eine veritable Rezession – und der in puncto Versorgungskrisen ungeübten Nachkriegsgeneration großes Ungemach und völlig neue Erfahrungen.

Auch auf der Exportseite kann schnell etwas anbrennen, wenn die Handelspartner nicht mehr mitspielen. Bis zu 50 Prozent der inländischen Wertschöpfung wird mit dem Auslandsgeschäft verdient, in der Autoindustrie sind es gar 70 Prozent.

LOCKDOWN-FOLGE
Chinas Wirtschaft auf Schrumpfkurs, aber nicht im Krisenmodus
China ist andererseits selbst wichtiger Rohstoff- und Vorleistungsexporteur – zum Teil in Monopolstellung. Die Kontrolle der Rohstoffe ist für China ein zentrales Instrument, um die globale technologische Vorherrschaft zu erreichen. Welch scharfes Schwert China mit solchen Monopolen besitzt, zeigte sich 2020, als Peking wegen eines Territorialstreits vorübergehend keine seltenen Erden mehr an Japan lieferte und die drittgrößte Ökonomie der Welt damit ins Schleudern brachte.

Im Hintergrund lauert nun auch noch die Gefahr einer neuen Allianz zwischen China und Russland. Ein international isoliertes rohstoffreiches Russland braucht Abnehmer für seine Rohstoffe und Agrarüberschüsse. Da es China sowohl an Energie als auch an Nahrungsmitteln mangelt, ergänzen sich die beiden Länder ideal. Zudem ist beiden Regimen die westliche freiheitliche Grundordnung ein Gräuel.

Selbst eine lediglich De-facto-Teilung der Welt in zwei Blöcke wie während des Kalten Krieges hätte schwerwiegende Folgen für die deutsche Volkswirtschaft. Für einzelne Schlüsselbranchen mit starkem China-Fokus wie etwa die Autoindustrie, insbesondere Volkswagen, wäre sie verheerend.

Es ist eine Tatsache, dass ein beachtlicher Teil des deutschen Wirtschaftswachstums in der Vergangenheit auf dem rasanten Wachstum in Asien fußte – nicht auf Russland, dort wurden in der Regel nur Verluste gemacht. Geriete der Handel mit dem asiatischen Wirtschaftsraum ins Stocken, würden nicht nur wichtige Auslandsumsätze wegbrechen, sondern auch die deutschen Produktionskosten wegen höherer Rohstoff- und Vorproduktpreise in die Höhe schnellen. Die Versorgungskrise mit Speicherchips hat die Abhängigkeit offen zutage gefördert. Ohne seltene Erden aus China dreht sich kein Windrad, funktioniert kein Handy und kein Auto, von batteriebetriebenen Elektroautos ganz zu schweigen.

Aber nicht nur China geriete als Absatzmarkt in Gefahr, auch der Wachstumsmotor USA, der über Jahrzehnte Haupthandelspartner war, geriete ins Stottern. Denn der Bildung einer neuen bipolaren Welt mit Russland als Industrie- und Agrarrohstoffkolonie im Vorhof von China könnte die Weltmacht USA nicht tatenlos zusehen. Dem steigenden Druck, noch mehr Investitionen und Arbeitsplätze aus China in die USA zu verlagern als bisher, könnten sich dann auch deutsche Unternehmen nicht entziehen. Wer in solch einer Welt seine Produkte auf dem weltgrößten Markt vertreiben will, wird die dortigen Spielregeln akzeptieren und mit der Wertschöpfung auch Investitionskapital in die USA verlagern müssen.

Vom Gewinner zum Verlierer

Für den großen Globalisierungsgewinner Deutschland sind diese Bedrohungen und Gefahren auf der Import- wie auf Exportseite jedes für sich genommen gleichermaßen fatal. Noch fataler ist allerdings die gegenwärtige Zusammenballung der Import- wie der Exportrisiken. Die augenblickliche Koinzidenz von wirtschaftlichen und politischen Störereignissen, verbunden mit massiven inflationären Preissteigerungen, hat es in dieser Kompaktheit und Form in der Nachkriegszeit noch nicht gegeben. Chinas Null-Corona-Politik ist dabei, die westlichen Industrien lahmzulegen, quasi „auszutrocknen“. Was Russland auf der Energie- und Rohstoffseite schaffen kann, vermag China aufseiten industrieller Zulieferteile. Die wichtigste Frage, die deutsche Politiker beantworten müssen, lautet also: Wie kann man diese Risiken begrenzen, wie kann man ihnen begegnen?

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Auf der Importseite hat die deutsche Politik kurzfristig kaum andere Optionen, als sich händeringend um Energie- und Rohstoffersatzlieferungen auf dem leer gefegten Weltmarkt zu bemühen – und dabei gute kaufmännische Miene zum bösen Dekonstruktionsspiel zu machen. Langfristig muss auf der Energieimportseite die Eigenversorgung gestärkt werden, vor allem mit nichtfossilen Energieträgern. Experten gehen davon aus, dass zum Beispiel 70 Prozent der Erdölimporte durch Wasserstoff ersetzt werden können. Und am Ersatz fossiler Energieträger führt kein Weg vorbei. Ebenso wenig wie an Wasserstoff. Des Weiteren ist der Kohleausstieg verschiebbar, die Stilllegung der letzten Atomkraftwerke – falls noch technisch machbar – ebenfalls, beides der Not gehorchend, nicht dem Klimaschutz, und deswegen auch keine Dauer-, aber eine schnell realisierbare Notlösung.

Bei Rohstoffen ist Diversifikation der Bezüge aus dem Ausland angesagt. Und im Inland die Reaktivierung jener Chemiker- und Ingenieurtugenden, die zum Beispiel Anfang des vergangenen Jahrhunderts fehlenden Naturkautschuk durch Buna ersetzten. Naturwissenschaften und Ingenieurwesen müssen einen neuen Stellenwert erlangen.

Im Export dürften die Unternehmen von sich aus derzeit noch bestehende extreme Abhängigkeiten von einzelnen Märkten zurückfahren. Auch die Diversifikation der Produktionsstandorte scheint ein probates Mittel zur Risikominderung zu sein. Nicht weniger prooduzieren, aber an anderen Standorten, auch eine Rückverlagerung ins Inland, soweit das der Arbeitsmarkt zulässt, ist denkbar. Auch hier ist die Politik gefragt.

Anpassen und anpacken

Zugegeben, all diese Maßnahmen sind leichter vorgeschlagen als umgesetzt, erfordern bei allen Beteiligten aus Wirtschaft und Politik eine große Kraftanstrengung, kosten Zeit und Geld, was die Renditen sinken lässt, und beschleunigen den Preisauftrieb. Sie sind aber, um ein Wort der früheren Bundeskanzlerin zu strapazieren, „alternativlos“. Denn mit einem Schrumpfen des industriellen Sektors in Deutschland würden auch die benötigten finanziellen Ressourcen für Energiewende, Digitalisierung, Landesverteidigung und nicht zuletzt Sozialpolitik für eine alternde Bevölkerung schrumpfen oder unmöglich gemacht.

Nur auf eines sollte man sich nicht verlassen: Subventionen aus den Staatskassen können auf Dauer keinen Leistungsabfall oder ein Stottern des Motors der deutschen Wirtschaft ausgleichen. Ebenso wenig, wie Zinserhöhungen der EZB die Erdgaspreise senken können, vergrößern Steuersenkungen oder Rentenerhöhungen das Angebot an importierbaren Rohstoffen.

Nicht das Modell als solches, nur die Komponenten müssen angepasst und gegebenenfalls ausgetauscht werden. Die deutsche Gesellschaft hat nach zwei desaströsen Weltkriegen und deren verheerenden wirtschaftlichen Folgen eine gewisse Übung. Anpassen, anpacken, das Beste aus einer schwierigen Situation machen – das sind eigentlich deutsche Tugenden. Wir werden in Zukunft weniger importieren und stattdessen (wieder) mehr selber machen müssen. Die Voraussetzungen dafür sind nur rudimentär gegeben. Im Brennpunkt stehen Arbeitsmarkt-, Sozial- und Bildungspolitik. Die Aufgabe heißt neudeutsch „Transformation“.

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64 Kommentare

  1. Ein Artikel, dem man viele plausible Einsichten entnehmen kann. Nur über „Klimaschutz“, „Energiewende“ „Wasserstoff“ muß man einfach hinweglesen.
    Die „Reaktivierung von Chemiker- und Ingenieurstugenden“ wird leider mangels Masse nicht gelingen.
    Der Zug ist abgefahren dank eines fehlgeleiteten Bildungssystems.
    Ein Blick auf die Zahl der Studienanfänger, vor allem aber auf die der Studienabbrecher sollte genügen.
    Und die importierten Fachkräfte werden’s auch nicht bringen.

  2. Sehr geehrter Herr Dr. Becker, ich schätze Ihre Kommentare sehr, sehe aber
    eine Lücke, die sicherlich ihren Grund in Ihrer Biographie hat: Viele der von Ihnen genannten Gründe haben nämlich wenig mit dem Weltmarkt oder sonstigen externen Verwerfungen, sondern mit der deutschen und europäischen (EZB) Politik zu tun. Der sog. Reset ist nichts anderes als bewusste Deindustrialisierung. Deswegen sehe ich keine Hoffnung für Deutschland als einst führende Industrienation – wer die Interessenverbände der Wirtschaft kennt, weiss, dass von dieser Seite wenig oder gar kein Widerstand zu erwarten ist, solange die staatliche Politik für angemessene Gewinne garantiert und die Wettbewerber auf Distanz hält. Meine Welt des Ordoliberalismus ist untergegangen…

  3. So so Herr Dr. Becker, „Experten“ gehen also davon aus das 70% der Erdölimporte durch Wasserstoff ersetzt werden kann! Darf ich höflich mal fragen, wer denn diese „Experten“ sind. Das ist m.E. nämlich ein typisch ÖRR Ausdruck wenn man seine Ahnungslosigkeit verschleiern will. Oder können Sie uns dann mal erklären wie dieser Wasserstoff erzeugt werden soll? Doch nicht etwa aus Erdgas? Wie heute zu 99,99% in der chemischen Industrie? Oder etwa mit Hilfe von Strom ( etwa aus Wind und Sonne?), mit einem Wirkungsgrad von ca. 30% (ganz grob die gesamte Kette hochgerechnet). Ein paar kostenlose Anregungen für Ihren nächsten Beitrag bei TE.

  4. BASF hat seine Großinvestitionen in den USA und China getätigt.

  5. Am Anfang steht eine gute Schulbildung, das Abitur sollte wieder so schwer sein, daß wirklich nur die zum Studium geeigneten Abitur machen können. Aber die Politik hatte nur die Wählerstimmen der Eltern im Blick. Das Ergebnis kann man heute inden Parlamenten bewundern. Eine Änderung kann nur ein Krieg herbeiführen, den wir wieder haushoch verlieren müssen.

    • Leider hängt schulischer Erfolg in erster Linie von den Genen ab, wie Robert Plomin in seiner einzigartigen Zwillingsstudie zweifelsfrei nachweisen konnte. Mit anderen Worten, man kann wie z.B. die arabischen Länder alle Petrodollars dieser Welt in die hervorragend ausgestatteten Schulsystem Kuwaits oder Saudi-Arabiens investieren und landet dennoch bei den Schülervergleichstest (z.B. TIMSS) ganz unten, was dazu führt, dass ich noch nie ein Produkt kaufen konnte „Made in Saudi-Arabia“.

  6. Billige Energie gäbe es aus heimischer Braunkohle und Uran, wenn man denn wollte! Rohstoffe kann man noch immer und auch weiterhin auf dem Weltmarkt kaufen, wenn man denn wollte! MINT Kompetenzen und industrielles Know how kann man an Technischen Hochschulen und in der Fachkräfteausbildung an kommende Generationen weiter geben, wenn man denn wollte! Nein, Deutschland hat kein Problem mit der Weltwirtschaft, Deutschland hat ein Problem mit sich selbst. Die gesprengten Kühltürme vom KKW Philippsburg sind kennzeichnend für eine Auto-Aggressive Verhaltensstörung mit der sich das bunte, gegenderte, beste Deutschland aller Zeiten selbst zu Grunde richtet. Putin, oder andere, ist da gar nichts schuld….

  7. „Anpassen, anpacken, das Beste aus einer schwierigen Situation machen – das sind eigentlich deutsche Tugenden“
    Dieses „Anpacken“ ist aber mit der (jetzt schon) mehrheitlich migrantisch geprägten, jungen Generation gar nicht mehr zu machen! Etwas überspitzt formuliert: die „Kartoffel“-Tugenden bei den im neuen Jahrtausend Geborenen? Von denen viel zu viele statt echter Arbeit lieber eine Karriere als Influencer oder Rapper anstreben (oder direkt die Füße in der Shisha-Bar hochlegen)? Von denen viel zu viele sich in ihrem woken Wahn lieber auf der Straße festkleben, in Baumhäusern verschanzen, mindestens jedoch fürs Klima hüpfen? Von denen viel zu viele statt produktiver Arbeit lieber irgendwas mit Gender u. Diversität bevorzugen? Von denen viel zu viele tatsächlich nicht einmal wissen, was echte Arbeit bedeutet; die aber genau wissen, dass Rasta-Frisuren bei Weißen sie so dermaßen tangieren, dass sie…ach Gott, ich könnte noch lange so weiterschreiben.
    Die „Transformation“ ist längst vollzogen, allerdings nicht in Ihrem Sinne, Herr Dr. Becker. Das Spiel ist verloren.

    • So ist es. Quantitativ schrumpft die biodeutsche Jugend bereits erschreckend, qualitativ weniger leicht messbar noch stärker.

  8. Die Wasserstoffgewinnung hat einen großen Haken: Input 100 Prozent, Output etwa 25 Prozent.

    • Ist doch perfekt, wie für die Abgreifer von „grünen“ Subventionen gemacht. Selbst eine, nur mal theoretisch angenommene 100%ige EE-Erzeugung des Momentanverbrauchs lässt das Goldeselrad immer weiter drehen. Ein größeres Geschenk, als den vergoldeten Verlust von 66-75% des Outputs kann man den Erzeugern kaum machen.

    • Stimmt! H.W. Sinn hatte in seiner Weihnachtsvorlesung auf die Carnotschen Gesetze der Thermodynamik verwiesen, die die derzeit verfügbaren Speichertechnologien für Wind- und Solarstrom sündhaft teuer machen, also nicht wettbewerbsfähig. Die Chinesen wissen das und nehmen den Russen billige Energieträger mit Kusshand ab.

  9. Zum Zeitpunkt des Schreibens dieses Artikels war bestimmt noch nicht bekannt, was Frau Baerbock in New York in Richtung China sagte.
    Zuerst am Montag und dann noch mal am Dienstag.
    Die Chinesen sind stink sauer.

  10. Der „Wachstumsmotor USA“ ist völlig überschuldet und nur Dank der globalen Vormachtsstellung des Dollars noch kreditwürdig = überlebensfähig. Da sich immer mehr Staaten nach Alternativen zum Dollar für den internationalen Handel umsehen, ist diese Stellung in Gefahr und die USA werden alles tun um es nicht soweit kommen zu lassen. Den Euro haben sie schon mit den Krisen der letzten Jahre (Syrien-Migration, Finanz-, Ukraine, …) klein gekriegt. In diesem Zusammenhang sehe ich auch die „Provokation“ der Pelosi – vielleicht reicht die chinesische Reaktion ja um deren Dollarguthaben zu enteignen ;-). Auf den Binnenmarkt der USA sollte man sich also nicht verlassen.
    „Chemiker- und Ingenieurtugenden“ muss man nicht mehr bloß reaktivieren, sondern zuerst grundlegend aktivieren. Dazu ist aber weder das Bildungssystem noch die diverse junge Generaton in der Lage.
    Zu dem Wasserstoffblödsinn braucht man nur zu fragen, woher das H2 kommen soll, wenn nicht aus fossilem CH4.

  11. Der unbestreitbare Niedergang Deutschlands – der sich in jüngster Zeit immer mehr beschleunigt – hat eine einzige Ursache: Die vollkommen irrationale (links-grüne) deutsche Politik, die (rein ideologischen) politischen Weichenstellungen der letzten rd. 20 Jahre. Gescheiterte Energiewende, Vernichtung unseres Wohlstandträgers der Autoindustire durch durch nichts zu rechtfertigende Abgasvorschriften, hirnlose Masseneinwanderung in die Sozialsysteme, Euro-Einführung, EU überhaupt – wenn Deutschland wieder auf die Beine kommen will braucht es den Dexit, und, und. Es gibt m.E. kein einziges Politikfeld das z.Zt. noch funktioniert.
    Ein Sprichwort sagt: Schlechte Zeiten machen starke Männer, starke Männer machen gute Zeiten, gute Zeiten machen schwache Männer, schwache Männer machen schlechte Zeiten, schlechte Zeiten machen …. (kann sich jeder selber denken wo Deutschland in diesem Beispiel z.Zt. steht). Ich hoffe mal die neuen starken Männer (die zwangsläufig kommen werden), sind auch gute Männer, denn unsere Geschichte zeigt, daß es Irrwege aus schlechten Zeiten geben kann.
    Wenn die politischen Weichenstellung stimmen wird Deutschlands starker Mittelstand wieder zeigen was er leisten kann. Da bin ich positiv gestimmt.

    • Solange die neuen starken Männer ihre Ruckreden nicht mit einem „Bismillah“ beginnen und sich dabei über ihren Rauschebart streichen, ist mir alles recht….

    • Also „nichts funktioniert“ ist maßlos übertrieben.
      Hier ein Paar Beispiele von Dingen die funktionieren:

      • Impfung und Impfkampagnen – die Taschen von einigen Leute sind voll geworden
      • die Sicherheitskräfte – wenn man will kann man jeder Demo zerschlagen, Demo Anstüfter verhaften usw
      • die Justiz ist voll auf der Linie, andere Meinungen gibt es kaum, weil sie nicht toleriert werden.
      • Gendern in Medien und in den Schulen.
      • GEZ
      • Erhöhung der Diäten in den Parlamenten und in den Regierungen.
      • Verarschung der Leute – die bleiben ja da wo sie immer schon waren oder laufen kopflos zwischen FDP, Union, SPD und Grünen. Da hilft nix.

      Ich danke das reicht. Weitere Beispiele kann man liefern aber wozu.
      Wenn der Staat will kann er alles. Immer noch.Dass jeder es merken kann? Vlt ist das wahr aber fast jeder merkt es trotzdem nicht.

  12. Panta rei – alles fließt.
    Nur das Gas nicht. Jedenfalls derzeit nicht. Und deshalb brauchen wir jetzt ganz viel „Transformation“.
    Herr Dr. Becker, Sie sind da optimistisch. Zu optimistisch.
    Das Gemeinschaftsgefühl des 19. und 20. Jahrhunderts ist einfach nicht mehr da.
    Wir haben eine zersplitterte Gesellschaft, in der höchstes Ansehen und guten Verdienst generiert, wer im Namen der Weltenrettung mit zivilen Mitteln alles zerstört, was unser Land einst stark gemacht hat.
    Ricarda Lang kann man ja gerne mal am Delfinbecken treffen. Aber eine Transformation hin zu einer erfolgreichen Industriegesellschaft für das 21. Jahrhundert wird mit ihr nicht gelingen.
    Aus dieser zersplitterten Gesellschaft heraus lässt sich keine große Zukunft mehr bauen.
    Der unbändige Wille, ein durch den Krieg zerstörtes Land wieder aufzubauen und erfolgreich zu machen, ist längst nicht mehr da. Der unbändige Wille, Energie unbezahlbar zu machen und die Versorgungssicherheit aufzugeben, regiert mit Inbrunst.
    Deutschland war einmal Hochtechnologieland. Deutsche Ingenieurskunst war weltweit gefragt. Das kommt nicht wieder.
    Aus vielen Zukunftstechnologien haben wir uns ganz und gar verabschiedet. Z.B.Atomkraft für das 21. Jahrhundert.
    Kaufen Sie mal ein Smartphone, eine Netzwerktechnik für G 4 oder G 5, einen Computer , ein Laptop, dass ganz und gar in Deutschland entwickelt und gefertigt worden ist. Da greifen Sie ins Leere. In Taiwan nicht. In Deutschland schon.
    Wie schaut es bei Software aus ? SAP hat und hält Weltstandard. Danach war und wird es dünne.
    Und die Patente ? Ham wa nich weil können wir nich mehr.
    Die Welt kann Ingenieurskunst inzwischen besser und wirtschaftlicher als wir. So ein Desaster wie mit dem BER wird in China oder sonstwo in Asien sobald nicht passieren.
    Wir sind zu Experten für Selbstzerstörung geworden. Schon ohne Corona und ohne Russlands Krieg in der Ukraine.
    Unser Geschäftsmodell, das die Industrie überhaupt noch am Laufen hielt, war die sichere Energieversorgung aus Russland. Deshalb und nur deshalb hatte unsere Industrie hier noch Bestand. Dafür gibt es keinen Ersatz. Nochsoviel „Transformation“ wird bezahlbare Energie aus Russland nicht ersetzen können. Der Industriestandort Deutschland stirbt gerade am grünen Energiefieberwahn.
    Und nicht nur daran. Sondern auch daran, dass die Welt dazugelernt hat, und gerade China sich die technologischen Filetstücke herauskauft.
    Deutschland hatte immer die Theorie vom „Wandel durch Handel“. Die Volksrepublik China ist aber so nicht zur Demokratie geworden. Sondern sie hat die Demokratie in Hongkong systematisch zerstört und möchte jetzt Hand an Taiwan legen.
    Wenn sich jetzt China hier in Europa einkauft, dann steigt die Abhängigkeit von einem autoritären System. Wandel durch Handel bedeutet dann irgendwann das Ende der Illusion der „Freiheit“. Wenn unsere Wirtschaft von Peking gelenkt wird, dann ist das das Ende der Demokratie in unserem Land. Dann haben wir nicht mehr die wirtschaftliche Freiheit, die für eine Demokratie unverzichtbare Voraussetzung ist.
    Dieser Art der Transformation hat Deutschland derzeit nicht mehr viel entgegenzusetzen.

  13. ++ Langfristig muss auf der Energieimportseite die Eigenversorgung gestärkt werden, vor allem mit nichtfossilen Energieträgern. Experten gehen davon aus, dass zum Beispiel 70 Prozent der Erdölimporte durch Wasserstoff ersetzt werden können ++

    Herr Dr. Becker, ich halte diesen Kernsatz, für nicht zielführend. Die Energiewende ist Tod, und in 10 Jahren wird sie Geschichte sein.

  14. Nun ist AnalLena auf dem besten Weg es sich auch mit China zu verderben. All das gehört ja auch zu Schwabs Plan. Deutschland soll nun komplett Resettet werden?Was schon sehr erstaunlich ist, für ein so kleines und bald auch unbedeutendes Land.

  15. ++ Anpassen und anpacken ++
    Alte Weisheit über das Anpacken. Eine Mutter immer fester anziehen, folgt das Abreißen der Schraube. Und das ist der Zustand im besten Deutschland aller Zeiten, eine abgerissene Schraube. Da hilft kein anpassen und anpacken.

  16. Selten eine derartig unvollständige und tendenziöse Analyse gelesen. Trump und seine Zölle als einen wesentlichen Auslöser zu sehen – die EU hat weit früher Antidumpingzölle auf Stahl, Solarpanels und andere Produkte als die USA erhoben – ist grotesk. 30 Jahre grüner Wahnsinn, Monsterbürokratisierung und ständige ideologisch motivierte Eingriffe in jegliches industrielles Marktgeschehen sind die Sargnägel dieses Landes.

  17. Echt lächerlich, anpassen und anpacken. Was bringt denn das anpacken wenn das was man vorne aufbaut von der Politik hinten wieder eingerissen wird. Neue Ideen dürfen schon gar nicht mehr geäußert werden wenn sie nicht in die zerstörerische Ideologie passen. Nur ein Beispiel. Neue Dual Fluid Reaktoren verhindern das Risko eines Atomunfalls nahezu komplett. Mit den abgebrannten Brennstäben der bestehenden Kraftwerke kann so ein Reaktor noch 60 Jahre betrieben werde. Also löst sich auch für eine ganze Zeit das Endlagerungsproblem, zumal die Reststrahlung danach wesentlich geringer ist. Aber wird das irgendwo diskutiert oder beachtet. Nein, nicht mal im Ansatz, man hält an seinem verbohrten Standpunkt fest. So kann das nichts werden. Fazit, wer was kann wandert aus, Deutschland ist für lange Zeit nicht mehr zu retten.

  18. Ja, im vergangenen Jahrhundert gab es herausragende Ingenieursleistungen. Die Entwicklung von Kunstkautschuk in Buna war aber auch der Situation geschuldet, da Nazi Deutschland aufgrund von Sanktionen keinen Naturkautschuk einkaufen konnte. Ähnlich war es bei Erdöl, daher entwickelte man ein Verfahren zur Verflüssigung von Kohle zur Treibstoffgewinnung. Die letzten Anlagen zur Kohleverflüssigung wurden demontiert und nach China verkauft. Die Bundesrepublik ist auf eine Notsituation gar nicht vorbereitet und kann nie eine autarke Energieversorgung gewährleisten. Selbst wenn es heutzutage noch Erfindungen geben würde, die bahnbrechend wären, würden diese aus ideologischen Gründen nicht zur Anwendung kommen. Da der Staat mittlerweile ohnehin der größte Nutznießer hoher Energiepreise ist, besteht gar kein Interesse daran und dass die deutsche Wirtschaft respektive die Autoindustrie dadurch ruiniert wird, ist den Grünen Ideologen völlig egal bzw. kommt ihnen sehr gelegen.

  19. Über Jahrzehnte riesige Handelsbilanzüberschüsse einfahren mag kurzfristig gut für die Exportwirtschaft sein, besonders für die Aktionäre dieser Industriebetriebe. Für die Gesamtgesellschaft wuchsen die Risiken, von denen der wachsende Argwohn z.B. in den USA gegen das Exportwunderland Deutschland noch das geringste sein mag. Aber die Investitionen in diesen Export vereinnahmten Kapital, das dem Binnenmarkt entzogen wurde. Zu allem Überfluss sind die Überschüsse aus diesen Exportgeschäften nicht einmal gewinnbringend angelegt worden („stupid German money“), sondern verlieren unbesichert und unverzinst allein dieses Jahr über 7% an Wert (1 Billion auf Target-2-Konten). Und ohne den unterbewerteten Euro hätte es das Exportwunder so auch nicht gegeben.

    • Gegen den Titel des Exportweltmeisters gäbe es ja nichts einzuwenden, allerdings sollte der Exportweltmeister auch Importe in ungefähr gleicher Höhe tätigen. Vom „Überschuß“, der ja letztlich immer irgendwo als ein Guthaben anfällt, dem also keine Leistungen des Auslands gegenüberstehen, hat man nichts, außer man heißt Dagobert Duck.

      • Andere Länder gehen mit ihren Überschüssen anders um. Norwegen lässt das Kapital nicht unverzinst und unbesichert auf Target-Konten schlummern, sondern kauft beherzt über den Staatsfond Aktien, Anleihen und Immobilien weltweit und hat so einen Schatz angelegt, der jedem Norweger derzeit ein Vermögen von 240 000$ sichert.

  20. Ich bin direkt beim Anfang gescheitert. Da stand: „[…] Zulieferteile und Rohstoffe werden knapp, der Zugang zu wichtigen Märkten beschränkt.“
    Das ist so wie in den Hofmedien sind Hungeraufstände in Sri Lanka selbst entstanden und nicht durch direkte Aktivität der Regierung.
    Wir haben das doch gesehen. Die Lieferketten wurden auch in dem Westen kaputt gemacht und Zugang zu den Rohstoffe durch Sanktionen beschränkt.
    Produktionsstätten zurück ins Land zu holen, konnte man, hätte die Regierung das Land nicht durch Verteuerung der Energiequellen lahmgelegt.
    Malzeit.

  21. Deutschland hat keine Rohstoffe, mit die höchsten Steuern und abnehmende Lebensqualität durch unsichere Innenstädte. Energie soll gespart werden, Klimaanlagen sind verpönt und im Winter bleiben die Wohnungen eher kalt. Einfamilienhäuser sind geächtet, die Schulqualität mittelmäßig, Fleischverzehr wird missbilligt. Ein großes Auto wird kritisch gesehen, aber die Infrastruktur wird nicht erkennbar ausgebaut und Reiche sollen höhere Beiträge zur Finanzierung von Sofortrentnern aus dem Orient leisten. Strom gibt es zukünftig „angebotsorientiert“, dem Neusprech für Mangelwirtschaft. Rente ist nur ein Versprechen, aber Rücklagen dafür werden nicht gebildet. Der EUR gewinnt „Lira-Status“. Genau so hält man die Wissenselite im Land und fördert den Zuzug von Spitzenkräften aus aufstrebenden Nationen. Deutschland, Du hast fertig!

  22. Anpassen und anpacken. Solange die Politiker mit allen wichtigen Staaten über Kreuz liegen, sie maßregeln und sie mit Moralinsäure benetzen, wird das nichts mit anpassen. Und wo sollen sie denn anpacken, wenn die Güter knapp werden,die Moral sinkt, und das Vertrauen in die politisch handelnden Personen nicht mehr vorhanden ist. Es legt sich eine bleierne Ruhe über das Land. Wenn Baerbock von Aufständen faselt , ist das ein Zeichen das die Politik auch nicht mehr weiter weiß.Europa versinkt in die selbstgeschaffene Kloake.

  23. Berufseinsteigern würde ich raten ….
    nicht zu studieren (außer vielleicht mit dem Ziel „Landarzt“) sondern einen Beruf im klassischen Handwerk zu lernen, mit dem man an einer schwer verzichtbaren Stelle des Lebens seine Zukunft einigermaßen aufbauen kann. Dann aufs Land und Wurzel schlagen, die einen in den künftigen Stürmen halten.
    Ist zwar auf den ersten Blick langweilig, aber da reden wir in 20 Jahren nochmal drüber.

  24. Anpacken? Ich? Wozu und für wen?

    Ich bin ein alter, weißer, toxischer, strukturell rassistischer, mit ewiger Schuld beladener Mann. Da kann ich es keinem zumuten, von meiner Arbeit einen finanziellen Vorteil zu erzielen.

    Bevor ich anpacke, muß das Kernproblem beseitigt werden – eine komplette Entgrünifizierung dieses Landes und seiner Strukturen auf allen Ebenen.

    Sobald die ersten Arbeitskolonnen aus Mitgliedern und Verantwortlichen der aufzulösenden ökostalinistischen Blockparteien die Steinkohleschächte wieder freischaufeln und alle NGOs zerschlagen, enteignet und ihre Köpfe wegen Landesverrats verurteilt werden, fange ich an, das in Erwägung zu ziehen.

  25. Ergänzend zu den bereits abgegebenen Kommentaren möchte ich noch Folgendes anmerken:
     
    1.„Auf der Importseite hat die deutsche Politik kurzfristig kaum andere Optionen, als sich händeringend um Energie- und Rohstoffersatzlieferungen auf dem leer gefegten Weltmarkt zu bemühen.“
    Das sehe ich nicht so. Denn ursächlich für die derzeitigen Engpässe im Bereich von Energieträgern und Rohstoffen sind die Auswirkungen der sogenannten Energiewende und die gegen Russland verhängten Sanktionen. Die Ursachen sind also menschengemacht. Daher lautet die einzige Option, die Sanktionen unverzüglich beenden und die Maßnahmen der Energiewende auf einen gesunden Energiemix zurückzufahren.
    2.„Experten gehen davon aus, dass zum Beispiel 70 Prozent der Erdölimporte durch Wasserstoff ersetzt werden können. Und am Ersatz fossiler Energieträger führt kein Weg vorbei. Ebenso wenig wie an Wasserstoff.
    Im Hinblick auf die Wasserstoff-Euphorie melde ich Zweifel an. Um Wasserstoff herzustellen, werden nämlich große Mengen Wasser und Energie benötigt. Außerdem ist der Energieverlust beim Umwandlungsprozess sehr hoch. Über Herstellung und Eigenschaften von Wasserstoff sollte sich der Autor doch im Klaren sein. 

  26. „Anpassen und Anpacken“?
    Die Regierung (plus Merkel) hat etwas ganz anderes vor.

    Somit folgt der eine Teil der Bevoelkerung brav diesen Ideologinnen.
    Der andre Teil schaut ARD und ZDF, denn die wissen bescheid.
    Der andre Teil hat noch gar nicht verstanden, warum ploetzlich alles so teuer ist.
    Der andre Teil kommt von ganz woanders her, und hat mit deutschen Tugenden nicht soviel am Hut.
    Der andre Teil schiebt alles den Rechten in die Schuhe.
    Der andre Teil wartet auf seinen 12.Booster – (gegen Affenpocken).
    Der andre Teil denkt Putin sei an allem Schuld – oder Trump.
    Der andre Teil hat seine Schaefchen im Trockenen.
    Der Rest ….. hat resigniert.
    Und dann geht ein Ruck durch’s Land?

  27. Das Gesülze vom „sich neu erfinden“ ist das letzte, was man auf ein ganzes Land anwenden kann und soll.
    Da sind wir auf der Stufe, wo Scholz vom „wir“ und Habeck vom „nur noch kalt duschen erzählt“.
    Wenn Deutschland sein Geschäftsmodell kaputtmacht, die Erfinder ins Ausland gehen und die neuen „Fachkräfte“ übernehmen, dann ist Schluss mit Deutschland egal wie m/w/d/sonstwas es sich fühlt.

  28. Das neue Geschäftsmodell heißt Gutsein. Davon wird man zwar nicht satt und es wärmt nicht im Winter, aber darauf kommt es nicht an. Es bleibt das gutste Deutschland aller Zeiten

    • So sieht es aus.
      Aber mal gucken, was die ‚letzten Verklebten‘ dazu sagen werden, wenn sie demnächst aufgrund nicht mehr zu bezahlender Polizei-Loslöse auch bei Minusgraden einfach sitzengelassen werden … ;)))

  29. Die Politiker sondern zwar für die Mikrofone und die TV-Kameras permanent Hypermoral ab, aber ob sie von Moral getrieben sind oder von etwas ganz anderem, ist die Frage, besonders hinsichtlich der Lehrlinge von Schwab und Soros.

  30. „Denn mit einem Schrumpfen des industriellen Sektors in Deutschland würden auch die benötigten finanziellen Ressourcen für Energiewende, Digitalisierung, Landesverteidigung und nicht zuletzt Sozialpolitik für eine alternde Bevölkerung schrumpfen oder unmöglich gemacht.“

    Sorry, aber den Satz verstehe ich nicht.
    Die benötigten finanziellen Ressourcen für die „Energiewende“?

    Statt für die „Energiewende“ weitere „finanzielle Ressourcen“ in den Sand zu setzen, muss sie umgehend gestoppt und dauerhaft gecancelt werden! Denn sie ist komplett unsinnig und ruiniert unser Land für NICHTS!

    Die Computer-Klimamodelle, auf denen der ganze Wahn beruht, erweisen sich immer mehr als unzuverlässig. Die „globale Erwärmung“ findet zwei- oder dreimal langsamer statt als prognostiziert. Ob das CO2 damit überhaupt etwas zu tun hat, ist die große Frage, und wie groß der „menschengemachte“ Anteil am weltweiten CO2 ist, weiß niemand, da gibt es nur Schätzungen. In der Vergangenheit ist die Erhöhung des CO2-Gehalts der Atmosphäre den Wärmephasen GEFOLGT, sie war nicht der Auslöser. Aus welchem Grund soll das nun anders sein?

    Kein Mensch weiß heute, was in 20, 30 oder gar 50 Jahren sein wird. Es ist unseriös, etwas anderes zu behaupten. Ob die Menschen den Klimawandel beeinflussen können, ist ohnehin nicht in Stein gemeißelt. Deutschland kann dies keinesfalls, da es einen geschätzten Anteil von 2% des „menschengemachten“ CO2-Ausstoßes produziert, während viele andere Länder den ihren gerade erhöhen. Außerdem könnte jeder größere Vulkanausbruch oder auch ein Wechsel in der Sonnenaktivität ganz andere Probleme verursachen, z.B. eine Abkühlung der Erde.

    Deutschland darf kein weiteres Geld für die unsinnige „Energiewende“ verschwenden. Auch wenn Deutschland ab sofort 0% CO2 produziert, wird sich am Klima NICHTS ändern.

    • Das sind so Inkonsistenzen, die einem auf die Freudsche Tour verraten, das selbst kritische TE-Autoren so einiges längst als gegeben hinnehmen.

    • Die Energiewende hat bisher um die 500 Mrd. EUR gekostet, gut 100 Kernkraftwerke, wenn man sie in Serie gebaut hätte. Für die nächsten 80 Jahre hätten wir Energie und Klimaschutz, ob der nun nötig ist oder nicht. Endlagerung von Atommüll? Irgendwo werden wir doch 10×10 km finden, wo die unterirdische Strahlung egal ist – das sind doch alles Argumente von kleinen Kindern. Als wenn in Tausend Jahren keiner Strahlung erkennen könnte. Wenn nicht, dann ist das Problem regional so begrenzt, dass jeder Dammbruch „erneuerbarer“ Wasserkraftwerke schlimmer ist. Ach ja, der Deutsche jammert ja, wenn das Kernkraftwerk nicht versichert ist – ist ein Angriff vom Barbaren in Moskau aber auch nicht.

    • Der Treibhauseffekt ist physikalisch unmöglich, denn er widerspricht dem zweiten Hauptsatz der Thermodynamik. Computergenerierte Klimamodelle, die Prognosen für ein chaotisches System produzieren, hatten noch nie einen Hauch von Zuverlässigkeit, und es ist unmöglich, eine globale Temperatur zu messen und zu beurteilen, wie sie sich verändert hat. Deswegen heißt der erpresserische Unsinn jetzt Klimawandel. Klimawandel bedeutet, daß sich an allen Stellen der Erde die örtliche Wetterstatistik der letzten 30 Jahre (das ist das Klima) zum Schlechten (?) verändert hat. Es ist unmöglich eine statistische Größe schützen zu wollen (Klimaschutz). Das gelingt nur ausgepichten Wetterfreunden. Der Klimaunsinn ist ja leider politisch gewollt. Das Lügengebäude vom menschengemachten Klimawandel in aller Welt zu verbreiten, damit die schädlichen und teuren Maßnahmen einen triftigen Grund haben, ist die einzige Aufgabe des IPCC. Der einzige Vorteil diese Märchens ist, daß es bestätigt hat, daß auf den ersten Blick der Anteil von Personen, die logisch denken können unter Politikern recht gering ist. Wahrscheinlich wissen diese jedoch, auf welchen Unsinn die Bevölkerung eingeschworen wird, und schämen sich dabei nicht.

  31. „Anpassen und anpacken“
    Mit Verlaub, aber mit wem? Mit der bildungsfernen Jugend, die nicht anpacken will und kann? Mit den vermeintlichen „Fachkräften“ die nicht wollen und auch nie werden? Wer soll und vor allem will hierzulande noch anpacken? Die Anpacker haben in der Masse erkannt, daß sie nur noch Steuermilchvieh sind, wenn sie aufmucken auch Pack und Dunkeldeutsche. Die können sehen sich nach Auswanderungsmöglichkeiten um, die nicht können, weil Immobilienkredite und sonstige Fesselungen nötigen, machen nur noch das, was notwendig ist, um Job und Raten zu sichern. Hier packt keiner mehr an und vor allem für diese Politiker-und Herrschaftskaste sowieso nicht mehr. Der Zug ist abgefahren. Nur noch finanzielle Zwänge und Nöte der Masse der noch Steuerzahlenden halten das Gefüge halbwegs zusammen. Die Inflation wird auch das bei vielen beenden, weil sie dann nicht mehr können.

  32. Die größte Gefahr sehe ich nicht in den äußeren Faktoren, sondern im inneren Zerfall der deutschen Gesellschaft, resultierend aus der systematischen Zerstörung all dessen, was den Wiederaufstieg Deutschlands nach den 2 verheerenden Katastrophen des 20. Jahrhunderts möglich gemacht hat. Die ehemals „deutschen Tugenden“ werden seit langem eher belächelt, wenn nicht offen angefeindet, die alles erdrückende „woke Ideologie“ hat „Eliten“ geschaffen, die nicht nach Fähigkeit und Tüchtigkeit, sondern nach Identität und Haltung rekrutiert werden. Wie in allen diktaturähnlichen Gebilden stoßen gerade die Tüchtigen, wirklich kreativen und originellen Köpfe, schnell an die Mauern der Ideologie. Parallel mit der Zerstörung dieses intellektuellen Eigenkapitals läßt sich der zunehmende Verfall echter demokratischer und rechtsstaatlicher Verhältnisse beobachten: Wahlen können keine Veränderungen mehr herbeiführen, ja teilweise nicht einmal regulär durchgeführt werden, der Staat bricht permanent seine eigenen Gesetze, die klassische Gewaltenteilung wird mehr und mehr aufgeweicht und mit der Meinungsfreiheit, also der Freiheit, die eigene Meinung, abweichende Auffassungen vorzutragen ohne mit erheblichen Nachteilen rechnen zu müssen, ist es nicht mehr weit her, der Beispiele sind Legion. Der Abstand zu den „klassischen autoritären Systemen“ wie Rußland und China ist rasant im Schwinden begriffen, je höher sich die sog. Eliten parallel dazu aufs hohe moralische Roß schwingen. Eigentlich müßte sich Deutschland nicht „neu erfinden“, eher das immer noch vorhandene Gute wiederfinden und das, was diesem im Weg steht, mit allem Nachdruck beseitigen.

    • „Eigentlich müßte … Deutschland … das immer noch vorhandene Gute wiederfinden und das, was diesem im Weg steht, mit allem Nachdruck beseitigen.“

      Das wäre die einzige Rettung. Aber solange der Großteil der Bürger die mit Abstand dümmsten Narrative der letzten 2000 Jahre weiter brav glaubt, wird der Weg in die Katastrophe weitergehen.

  33. Wir leben in einer Zeit, in der es fähige Politiker braucht, um das Land wieder ins Fahrwasser zu bringen. Was wir haben, sind unfähige Ideologen, die meinen, Deutschland abschaffen zu müssen. Habeck, Scholz, Barbock, Faeser und wie sie heißen, gehören auf den Müllhaufen der Geschichte. Diese Regierung muss zwingend weg, aber Merkel hat mit ihrer Säuberung dafür gesorgt, dass Deutschland nicht wieder auf die Beine kommt.

    • Und diesen Zustand hat sie auch noch juristisch abgesichert, indem sie das Bundesverfassungsgericht nach ihrem Gusto besetzt hat.

      Die eklatanten Fehler, die die Schöpfer unseres Grundgesetzes einst machten, fallen uns jetzt tonnenschwer auf die Füße. Wenn die Vertreter einer staatlichen Gewalt von derjenigen anderen staatlichen Gewalt, die diese Vertreter eigentlich kontrollieren sollen, eingesetzt werden, dann muss das irgendwann schiefgehen.

      Dass es tatsächlich dazu kam, ist in der Tat Merkels „Verdienst“. Denn dieses DDR-Gewächs hatte und hat – im Gegensatz zu ihren Vorgängern – keinerlei Respekt vor dem Grundgesetz.

  34. Afrika ist im Umbruch. Mit chinesischer Hilfe wird dort die Zukunft stattfinden. Die Bevölkerung ist extrem jung und kann was bewegen.
    Vielleicht können ja bald Westeuropäer in Marokko, Äthiopien oder Südafrika ihr Glück „ein besseres Leben suchen“? Unser Lebensstandard wird nämlich rapide fallen.

    • In Afrika wird keine Zukunft stattfinden – die Überbevölkerung wird den Zuwachs „fressen“. Zukunft wird in den USA stattfinden. Technologie, Elite-Unis mit Milliarden-Budgets und selektive Einwanderungspolitik…und vielleicht Abschottung gegen ein untergehendes Europa (ex GB).

  35. Als in der Mitte des Artikels auch noch Trump Schuld sein soll, hab ich aufgehört zu lesen. Bis dahin war eh schon ziemlich viel falsch, z.B. freier Handel zwischen Volkswirtschaften, den hat es doch nie wirklich gegeben, angefangen von „Made in Germany“ um für die Briten deutsche Produkte madig zu machen über Milchsee, Butterberge, EU-Zölle etc. Freien Handel gab es nie. „rationales, kalkulierbares Handeln der Akteure“ gab es doch von deutscher Seite schon seit Jahrzehnten nicht mehr, siehe Euroeinführung, Eurokrise, Flüchtlinge, Atomabschaltung, Verbrennerverbot etc, etc. Und daran soll dann Trump Schuld sein? Hat Trump also heimlich das EU-Verbrennerverbot gefordert und die Energiewende? Das nachhaltige Zerstören der deutschen Wirtschaft geht einzig und alleine von den BRD-Politiker wie Merkel aus, verantwortliche Parteien: CDU/CSU/SPD/FDP/Grüne/Linke.

    • Ja, die schöne Erzählung, die vom freien Handel und dem rationalen Handeln aller Akteure bei vollständiger Information, ist einfach nicht tot zu kriegen. Deswegen hat es ja auch so gut geklappt, Ricardos Beispiel, und England und Portugal haben eine parallele wirtschaftliche Entwicklung genommen. Oder etwa doch nicht? Arbeitsteiliges wirtschaften zwischen Staaten, die eine produzieren Agrarprodukte und die anderen Industriegüter. Die einen bekommen statt Esel den Traktor und die anderen die volle Breitseite technologischer Entwicklung und boomender Wissenschaft. Wie lange wird es wohl dauern, bis der technologisch weit Fortgeschrittene dem Zurückgebliebenen seine Bedingungen diktiert?
      Es genügt der Blick auf einen stinknormalen Wochenmarkt um zu erkennen, dass selbst in dieser überschaubaren Umgebung nicht jeder die gleiche Chance hat sein Gemüse an die Hausfrau zu bringen.

  36. „Seit in Deutschland durch den Ukraine-Krieg eine große Energieknappheit droht“

    Nein!

    Seit in Deutschland durch „Energiewende“ und Sanktionen eine große Energieknappheit droht …

  37. Deutschland muss sich nicht neu erfinden, Deutschland muss sich von der Bevormundung ausländischer Mächte emanzipieren. Gleiches trifft natürlich auch auf die aktuelle Übermoral zu. Für den Moralweltmeister kann man sich schließlich nichts kaufen, für den Exportweltmeister schon. Grundsätzlich ist auch die Mitgliedschaft in der EU und im Euro zu überdenken. Gerade jetzt, wo die Inflation bei 9 % liegt, die Zinsen bei 0,5 % und die EZB deutsche gegen italienische Anleihen tauscht, sieht man, dass es nicht funktioniert. In einer unsicheren Zeit wie dieser wären die Deutschen mit ihren zuverlässigen Produkten und einer neuen D-Mark in der Tasche auf allen Märkten willkommen. Die Politik führt uns mit ihrer Besserwisser und Bevormundung in eine Sackgasse, in der wir erst unseren Wohlstand und dann unsere Zivilisation verlieren.

  38. Wenn wir so abhängig von Chips aus Taiwan sind, warum produzieren wir die nicht selber? Wir haben unzählige hochqualifizierte, neue Fachkräfte in Deutschland. Oder sind die nur für Kartoffelchips zu gebrauchen?

    • Die wirklich hochqualifizierten Deutschen verlassen dieses Land und die vermeintlich eingewanderten „hochqualifizierten“ leben von unseren Steuerzahlern. Dazu noch diese erbärmliche Ampel Politik unter der Führung der Grünen Deutschland „Hasser“.

    • Deutschland ist Lichtjahre vom 3 nm Chip entfernt. Hier reicht es gerade für einen Chip der den Kühlschrank steuert. Die USA haben ein 280 Mrd. Dollar Programm für die Aufholjagd beschlossen – „Never bet against America“. Deutschland hat bereits verloren, weiß es aber noch nicht.

  39. Ich habe noch nicht von einem erfolgreichen Industrieland gehört wo Energie unsicher bzw. teuer ist. So gesehen ist die Energiewende ein Wahnsinn und die Aussage dass man auf billige Energie aus Russland verzichtet und was dann Habeck und Baerbock veranstaltet haben pure Dummheit bzw. Nichtwissen von einfachen ökonomischen Zusammenhängen. Ich glaube nicht dass ein hochindustrielles, dichtbesiedeltes und rohstoffarmes Land wie Deutschland in einer ideologiegetriebenen Energiemangelwirtschaft überleben kann, Anpassen und Anpacken reicht beim besten Willen nicht aus, vor allem dann nicht wenn die Regierenden zum Großteil aus Studienabbrechern, Pseudophilosophen, Täuschern und ähnlichen arbeitsscheuen Gesellen besteht. Da hilft nur eins, Auswandern dahin wo Leistung noch belohnt wird.

    • Die „Energiewende“ ist ein Wahnsinn, wenn man von den Prämissen einer Realpolitik im Sinne der Wiederherstellung und des Erhalts des deutschen Wohlstands ausgeht. Wenn man von ganz anderen Absichten ausgeht, könnte sie durchaus Sinn machen.

  40. Eine Zinserhöhung der EZB würde den Euro gegenüber dem Dollar wieder stabilisieren und damit die Importpreise von Rohstoffen senken. Ene Umkehrung des Prozesses, der seit einem Jahr im Gange ist.

  41. Anpassen, anpacken, das Beste aus einer schwierigen Situation machen – das sind eigentlich deutsche Tugenden. “ gewesen. Die Boomer gehen in Rente, die Jungen wollen nicht und können es auch gar nicht mehr. Weder anpassen , noch anpacken. „Work life balance“ ist wichtiger und sie haben auch Recht damit. Sie haben doch gesehen, wie leicht diejenigen, die noch anpackten, die ihre Freizeit gaben, bei der Reorg, der Reorg, der Reorg einen Tritt in den Hintern bekommen.
    Anpassen müssen sich wohl Politiker und Manager, die Anpacker werden wenige sein. Vielleicht , allerdings eher unwahrscheinlich, erkennen Manager, dass Folienpinsler halt nur Folienpinsler sind und keine Anpacker.

    • Mal abwarten, wie lange „Work life balance“ noch Vorrang genießt, wenn die Leute ihre Mieten, ihre Energiekosten und ihre Lebensmittel nicht mehr bezahlen können. Natürlich werden Viele zunächst auf das „Bürgergeld“ spekulieren.

      Aber das „Bürgergeld“ muss erarbeitet werden, und wenn die Tendenz weiter anhält, die Arbeitenden zu bestrafen und die Faulenzer zu ermutigen, wird es ganz schnell kein „Bürgergeld“ und auch keine „Einheitsrente“ mehr geben, denn dann lösen sich diese sozialistischen Traumtänzereien in – nein nicht in Wohlgefallen, sondern – äußerstes Unwohlsein auf.

      „Das Problem der Sozialisten ist, dass ihnen irgendwann das Geld der anderen Leute ausgeht.“ (Margaret Thatcher) Der Zeitpunkt dürfte für dieses Mal nicht mehr allzu fern sein, denn der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht, und das Geld wird solange (ungedeckt) gedruckt, bis die Inflation alles überholt.

  42. Schin der Eingangssatz, dass der Ukraine Krieg eine Energieknappheit verursacht hat. Das assoziiert, dass es ohne diesen Krieg keine Energieknappheit geben würde. Richtig ist, dass unsere Regierung im Zusammenspiel mit der EU diese Energiekrise erst möglich gemacht hat.

    • „Richtig ist, dass unsere Regierung im Zusammenspiel mit der EU diese Energiekrise erst möglich gemacht hat.“
      So ist es. Das Ganze dann zu Lasten von uns Steuerzahlern. So fährt man die deutsche Wirtschaft mit Volldampf gegen die Wand und die monatliche Warmmiete für den Mieter und Eigentümer schießt durch die Decke. Diese grün glasierte Energiepolitik gibt Deutschland endgültig den Rest.

  43. Das aktuelle Geschäftsmodell ist einfach erklärt: wir zehren von den Anstrengungen der Vergangenheit und verschulden uns zu Lasten der Zukunft. Das nennt man auch Selbstüberschätzung.

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