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#friedlichzusammen

Ulrike Guérot in Berlin: Kein Verlass mehr darauf, dass man uns unsere Rechte zurückgibt

04.07.2022

| Lesedauer: 5 Minuten
In Berlin trat Ulrike Guérot als Gastrednerin bei der Corona-maßnahmenkritischen Initiative #friedlichzusammen auf. Ihre kurze Ansprache geriet zu einer Generalabrechnung mit dem Staat, den Gerichten und dem politischen Diskurs an sich.

Im Berliner Stadtpark Friedrichshain versuchte sich die Initiative #friedlichzusammen – unter anderem bekannt geworden durch die absurden Vorwürfe des Grünen-Politikers Janosch Dahmen – an einer neuen Protestform gegen die fortdauernden (Maskenpflicht in Bus und Bahn) oder für den Herbst erneut angedrohten Maßnahmen. Der Protest fand nun die Gestalt eines Sommerfestes mit Musik und Redebeiträgen im Park.

Als Veranstaltungsort hatte man sich Platz und Wiese am Spanienkämpferdenkmal ausgesucht. Ein Ort, der an den spanischen Bürgerkrieg zwischen Franquisten und Kommunisten erinnert und natürlich – wir befinden uns im einstigen Ost-Berlin – die letzteren heroisiert. Es könnte eine symbolische Wahl gewesen sein, denn eines wollen die Demonstranten von #friedlichzusammen ganz sicher nicht sein: Faschisten, auch wenn die „Antifa“ natürlich nicht fehlen konnte, die sich gleich auf der anderen Seite der Straße als kleiner Trupp aufgestellt hatte und gelegentlich etwas herüberbrüllte.

Der Ort an der nicht minder symbolträchtigen „Friedenstraße“ war am späten Samstagnachmittag gut gefüllt, als die Politikwissenschaftlerin und Publizistin Ulrike Guérot zu den versammelten ziemlich bürgerlich, linksliberal oder auch grün wirkenden Maßnahmenkritikern sprach. Als Hintergrundthema von Guérots Rede könnte man die liebgewordenen Überzeugungen des politischen Diskurses ansehen, die sie auf allen Seiten nicht verbohrt, aber doch mit sicherer Hand aufspürte und auf ihren Platz verwies – nämlich in die Mottenkiste der Geschichte. Vor allem aber war sie da, um Mut zu machen und zu empfangen.

Zunächst zählte sie ihr eigenes, bis dahin schmales Protest-uvre auf: Gegen den Irakkrieg, Anti-Austerity, Pulse of Europe, noch ein paar andere Ereignisse hatten sie da zu Widerspruch und Auf-die-Hinterbeine-Stellen angeregt. Und so kam sie auf den Namen der Initiative und damit Titel der Veranstaltung zu sprechen: „Friedlich zusammen“ – dieser Name sei an sich schon eine Zeitdiagnose. Er bedeutet nach Guérot im Grunde, dass man sich für Protest heutzutage rechtfertigen muss, dass man Störungen von außen und sogar unfriedliche Gewalt befürchten muss und deshalb schon vorab feststellt, dass man selbst es gut und friedlich meint.

Die durch und durch defensive Selbstbenennung sieht Guérot als Wendepunkt in der Kultur des Demonstrierens überhaupt. Diese Wende ging freilich nicht von den Demonstranten aus. Man sei als Demonstrant „de facto in die Position von Bittstellern“ gerutscht, so Guérot: „Wir bitten darum, dass es friedlich bleibt und dass wir friedlich zusammen sind.“

Und so kam auch ein gewisses Unbehagen Guérots an dieser Gesamtlage zum Ausdruck, denn das überwölbende Motto der Demonstrationsreihe sei eben nicht „Für Grundrechte“ oder „gegen deren Einschränkung“. Darin komme zum Ausdruck, dass „wir uns intuitiv schon als entrechtet empfinden“. Man begebe sich damit in einer Minderheitenposition, die man nicht verdient habe.

Guérot stellt dem eine Metastudie der Charité gegenüber, die eindeutig ergeben habe, dass die Verächtlichmachung in diesem Konflikt von der „Mehrheit“ (der Zustimmenden) ausgehe, nicht von der „Minderheit“ der Maßnahmenkritiker. Guérot scheint zwei Dinge zugleich zu sagen: 1. Diese Minderheit muss nicht unbedingt eine sein, es ist zumindest keine kleine oder auch vernachlässigbare Minderheit. 2. Die pejorativen, abwertenden Eigenschaften, die den Maßnahmenkritikern gerne unterstellt werden (Aggression, Verachtung, Mangel an Solidarität), kommen eigentlich ihren Gegnern, den Vertretern der angeblichen Mehrheit, zu. Die größten Kritiker der Elche waren selber welche.

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Allein dass man von der „anderen Seite“, dem „anderen Lager“ spreche, zeigt nach Guérot, dass man das friedliche Miteinander im gemeinsamen demokratischen Diskurs schon hinter sich gelassen habe. So erlebe man auch von der häufig als Gegendemonstranten anwesenden „Antifa“ keinen Dialog, sondern „Übergriffigkeiten, persönliche Anschuldigungen, Insinuierungen“ oder auch das „Nicht-zu-Wort-Kommen in bestimmten Fernsehsendungen“ (in Anspielung auf ihren letzten Auftritt bei Markus Lanz). In dem manchmal gegenseitigen Beschimpfen als „Nazis“ und der Selbstdarstellung als „Antifaschisten“ erkennt Guérot eine extreme Polarisierung, die politikwissenschaftlich gesehen immer die Vorstufe des Bürgerkriegs gewesen sei. Den wolle sie freilich nicht – daher ihr Gesprächsangebot an die Demo-Gegner von nebenan.

Die live gegebene Antwort der Antifa von der anderen Straßenseite war übrigens: „Wir reden nicht mit Nazis.“ Heiterkeit und Protest im Publikum. Guérot wies auch die Gegen-Charakterisierung der „Antifa“-Leute als der wirklichen Nazis zurück, sagte aber bedeutungsvoll: „Die alte Antifa ist nicht die neue Antifa.“ Kurz darauf verschwanden die Gegendemonstranten und „Anti-Schwurbler“ im schwarzen Habit von der gegenüberliegenden Straßenseite. Man könnte auch sagen, dass sie die Neuartigkeit nicht so sehr der Versammlung, aber von Guérots Worten, deren absolute Frankheit und Offenheit baff gemacht hatten.

Man kann ja auch keine gekaperten Flugzeuge abschießen

Nach diesen allgemeinen Vorbemerkungen kam Guérot auf das sachliche Thema der Demonstration zu sprechen. Als „Bittsteller“ hätten die versammelten Demonstranten „eine Ahnung, dass unsere Rechte schon verloren sind“: „Das zentrale Problem ist, dass wir uns nicht mehr auf einen Rechtsstaat verlassen können, der uns unsere Rechte zurückgibt, zumindest nicht in Sachen Corona.“ Sämtliche Klagen, so sagt sie voraus, würden kein Recht mehr bekommen, so wie man es in Weimar gesehen habe. Und das ist wohl der düsterste Moment ihrer kurzen Rede.

Guérot beklagte eine „ideologisierte Gerichtsbarkeit“ sowie „das Verantwortungslose der Funktionseliten dieses Landes“. Sie verglich unter anderem die offizielle Zahl der „mit und an Corona Gestorbenen“ mit den bisher bekannten Impfschädigungen und stellte fest, dass beide Zahlen etwa gleich bei um die 135.000 Fällen liegen. Daraus folgerte Guérot, dass auch jede Impfpflicht – etwa auch die bestehende für Pflegekräfte und Feuerwehrleute – gegen die Menschenwürde verstoße, auch weil es sich um ein „Menschenexperiment“ handelt, weil keines der im Umlauf befindlichen Gentherapeutika seinen Zulassungsprozess ordnungsgemäß abgeschlossen habe.

Auch das Bundesverfassungsgericht griff sie mit Verweisend auf die Urteile vom 19. November 2021 („Bundesnotbremse“) und 27. April 2022 – massiv an, weil es die einrichtungsbezogene Impfpflicht ohne persönliche Anhörung abgesegnet hat: „Wir wissen, dass das, was Karlsruhe entschieden hat, de facto nicht richtig ist. Jeder, der denken kann, weiß das.“ Der Staat dürfe kein Menschenleben riskieren, um potentiell andere Menschenleben zu retten – wie beispielsweise das Urteil gegen das „Abschießen“ eines von Terroristen gekaperten Flugzeugs gezeigt habe: „Das ist geltendes Recht.“ Damit habe sich Karlsruhe von seiner eigenen Rechtsprechung entfernt.

Irgendwann kam der Underground in die Charts

Vermeintliche Maßnahmenbefürworter (sind sie das wirklich?) nahmen Guérots öffentliche Worte zum Anlass, um sich mit dem Pandemie-Management zu solidarisieren und implizit die Entlassung Guérots durch die Uni Bonn zu fordern. In diesem Tweet wird Guérots Rede falsch dargestellt, als ob sie von „Impftoten“ gesprochen hätte.

https://twitter.com/Nightmare_Keks/status/1543329388544069633

https://twitter.com/Nightmare_Keks/status/1543325513875394561

Wie sie berichtet, ist Guérot zusammen mit 90 kritischen Wissenschaftlern an einer neuen Webseite beteiligt, auf der Argumente gegen eine Impfpflicht (https://7argumente.de) vorgetragen werden. Diese Gruppe wolle daran arbeiten, „den Datensalat“ zum Thema Corona aufzuarbeiten – eine gerade in Deutschland dringende Aufgabe, wie der Bericht der Sachverständigenrats gezeigt hat.

Zum Schluss hat Guérot noch einen guten Wunsch an die Protestbewegung, der sie mit diesem Tag sicher angehört: „Worauf ich warte, das ist, dass mit uns so etwas passiert wie mit den Beatles, die in einem Hamburger Jazzkeller angefangen haben – man nannte das Underground und hat es am Anfang nicht ernst genommen. Aber irgendwann kam der Underground in die Charts.“ Und so wie einst die Beatles aus dem Underground in die Charts gekommen seien – so solle auch die Maßnahmenkritik zum neuen Mainstream werden. „Das machen wir jetzt, ich freue mich darüber, dass es so viele sind, die das so sehen. Schönen Abend, schönen Sonntag und – no pasarán.“



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34 Kommentare

  1. Frau Guerot gilt ja als intelligente Frau und sie hat mit Vielem was sie über Corona bzw. den Massnahmen, den Umgang mit den Massnahmengegnern und den Umgang mit unserer Demokratie angeht völlig Recht. Eine ideologisierte Gerichtsbarkeit ist (zu) freundlich formuliert aber zu zu Ende gedacht nichts anderes als eine Diktatur.
    Gleichzeitig ist sie aber auch „glühende Verfechterin“ eines vereinten Europas aka den EU-Superstaat, der dann irgendwann in eine Weltregierung münden soll, was sie zu einer ideologisierten Publizistin macht.
    Sie möchte also auf der einen Seite die verlorengegangenen Rechte von einem diktatorisch geführten Staat zurück haben und damit die Macht von der Regierung wieder auf das Volk übertragen. Leider legt sie kein brauchbares Konzept vor wie dies gelingen soll, denn es war und ist ja die „Demokratie“ die uns in diesen diktatorisch geführten Staat gebracht hat.
    Auf der anderen Seite möchte sie die Macht in Europa…auf der Welt… zentralisieren. Also die (westliche) Welt die sich in Sachen Corona(massnahmen), Klima(massnahmen), Gender, Migration, dem Ukrainekrieg, etc. weitgehend einig ist und dementsprechend bereits jetzt ihre Durchsetzungsmacht (manchmal auch Ohnmacht) demonstrieren. Diesem Machtblock möchte sie durch Vereinigung eine Legalität zukommen lassen die die Völker dieser Welt noch ohnmächtiger werden lassen als sie es jetzt schon sind.
    Manchmal ist eins und eins ganz einfach zwei.

  2. ‚Kein Verlass mehr darauf, dass man uns unsere Rechte zurückgibt.‘ ? Soll das ein Witz sein? Noch nie in der Menschheitsgeschichte haben Mächtige Rechte freiwillig zugestanden! ? Wir müssen uns unsere Rechte nehmen und das wird gewisse, ich sage einmal, Reibungsverluste mit sich bringen. ? Aber auch das hat für die dann weniger Mächtigen sein Gutes, z. B. keine Halsschmerzen mehr! ?

  3. Werter „Michael Mayr“: Natürlich ist es ein „Menschenexperiment“ – Olaf Scholz selbst sprach von „Versuchskaninchen“ und Frau Esken von einer „Studie“.

    Das wir das „Verfassungsgericht“ in der Pfeiffe rauchen können, ist jedem klar, der das „Supergrundrecht-Klima-Urteil“ mitbekommen hat.

  4. „… die nächsten Millionen von Zuwanderern ins Land holen …“

    Wovon werden die dann ernährt, wenn die Deutschen die Läden (vergeblich) nach Grundnahrungsmittel absuchen? Wird dann die Regierung im besser aufgestellten Ausland Nahrungsmittel für die neuen Fachkräfte einkaufen, während die alteingesessenen Fachkräfte hungern und frieren?

    • Wir sind gerade in Bulgarien („Ärmstes Land der EU“), und hier gibt es alles im Überfluss. Öl, Mehl, Hygienepapiere etc. jederzeit.
      Die real existierende „künstliche Verknappung“ beschränkt sich offenbar alleine auf Deutschland; dessen Bürger lassen sich anscheinend immer wieder gerne belügen und für dumm verkaufen.

  5. Die alte Antifa sitzt heute im Bundestag, die Neue, genauso arbeitsscheue und kriminelle Antifa rennt frei auf den Straßen herum und brüllt ihre linksextremistischen, linksradikalen anarchistischen Parolen.
    Unterstützt mit einer Milliarde Euro Steuergeld im Kampf für den grünen Totalitarismus.  

  6. Guérot 2016:“… sprach sich dafür aus, Flüchtlingen Bauland zuzuweisen, wo sie eigene Städte gründen könnten. Europa sei groß und demnächst leer genug, um ein Dutzend Städte und mehr für Neuankömmlinge aufzubauen.“ Da weiß man, was man von dieser Schwurblerin zu halten hat.

    • Danke dafür! Man kann diese alten Zitate dieser Frau gar nicht oft genug bringen, denn auch wenn sie nun vom mainstream verfehmt wird und zuweilen richtige Sachen sagt, ist sie durch und durch jemand, der das Entstehen der katastrophalen Zustände von heute mitzuverantworten hat, da sie genau sowas lange, lange forderte!!!

    • Ich vermute mal, daß Frau Guérot diese Aussage mittlerweile nicht mehr so tätigen würde. Dazu müsste man sie mal befragen.
      Eine Schwurblerin ist sie für mich nicht, sondern sehr mutig.
      Mir ist es lieber, Menschen ändern ihre Meinung und ihren Weg. Dazu braucht es Mut und Reflexion. Etwas, das Vielen heutzutage leider fehlt…

  7. Die Gesetzeshütes des BVG sind nur noch eine Farce und Zumutung für die Bürger. Dieses Gericht, welches durch die Parteibonzen von CDU, Grünen, Linken etc. zusammengesellt wurde, braucht niemand mehr.

  8. „Das zentrale Problem ist, dass wir uns nicht mehr auf einen Rechtsstaat verlassen können, der uns unsere Rechte zurückgibt, zumindest nicht in Sachen Corona.“

    Linksstaat! Wir sind in einem Linksstaat. Die Geschichte zeigt uns, dass Grundrechte dann weg sind. Und die Herrschenden nicht durch Wahlen abgesetzt werden können, sondern i.d.R. erst durch den totalen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zusammenbruch abtreten. Blüht uns hier auch…

  9. Den Positionen von Frau Guerot kann man zustimmen. Genau so wie den druckreifen Reden von Herrn Drewernann. Beide werden in unserem Land nicht gehört. Unsere politische Elite vetschanzt sich im Elfenbeinturm und macht nur dass was ihr aufgetragen wird. Dazu gehört sicherlich nicht der Wille des Volkes. Dem Souverän.

  10. Wenn man die Twitter-Blase so überfliegt kann man nur zu einer Schlussfolgerung kommen, die Bildungsmisere hat inzwischen vollumfänglich zugeschlagen. Unglaublich was manche Leute auf diesem Medium für einen Unsinn zum besten geben.
    Frau Guerot hat vollumfänglich Recht und jedem, der das immer noch nicht kapiert, ist nun wirklich nicht mehr zu helfen.

  11. Sehe ich auch so. Schon gewisse Formulierungen („dass man uns unsere Rechte zurückgibt“) scheinen mir angesichts des Vorgefallenen sehr defensiv, ja resignativ.
    Allerdings: was ist die Alternative? 14.7.? Oder was dann im historischen Prozess anscheinend unvermeidlich gekommen ist: Jänner 1793 und 1794?
    Das schreibt sich in einem Post leicht. Die Realität wäre sehr viel schwieriger zu ertragen und tragen.
    Oktober 89 bleibt ein Wunschtraum. Vermutlich fehlen die ökonomisch-politischen Voraussetzungen.

  12. Der Bürgerkrieg, Chaos und Zersetzung sind der heilige Gral der Antifa. Das sie selbst dabei den Bürgerkrieg nicht überleben werden, scheinen sie nicht kapiert zu haben. Offenbar dürsten sie nach der Lektion.

  13. Ulrike Superstar!

    Aber da brechen sicherlich ein paar Brücken weg.
    Wie tapfer, wie klug.

    Hier steh ich nun und kann nicht anders.

    Sicherlich nur ein Flügelschlag, doch schlagen wir alle, wird es zu einem Sturm, der die Kriminellen hinwegfegen wird.

  14. Problem ist das Friedlich Zusammen eine eher linke Demo ist und nur weil die in der einen Sache recht haben, haben sie in 100 anderen Sachen unrecht.

    Es geht um eine Sache, nicht um die Verortung einer Demo. Würden Sie Frau Guerot nicht nach der Uhrzeit fragen wollen, weil sie eher links ist? Oder würden Sie ihr die Uhrzeit nicht abnehmen?

  15. Finde ich lustig. Sie war/ist ja eine linke Hardcore-Aktivistin.
    Wenn es um „Europa“ oder die „Flüchtlinge“ ging, habe ich sie als 150-prozentige eingeschätzt.
    Ich frage mich, warum sie bei Corona so gegen den linken Mainstream agiert, dessen Antreiberin und nicht dessen Mitläuferin sie sonst immer war.

    • Frau Guerot war immer eine unermüdliche Trommlerin für eine Brüsseler EUdSSR. Zentralistisch, totalitär, undemokratisch und elitengesteuert. Und dieser Neuauflage der Sowjetunion auf europäischem Boden hat sie ja nie abgeschworen.
      Jetzt kommen WHO, Pfizer, Schwab, WEF, Gates und die anderen Verbrecher dazwischen und klauen ihr sozusagen „die Butter vom Brot“ und scheinen „das Rennen zu machen“. Kein Wunder dass sie dagegen kämpft und rotiert.

      • Ihr Einstellung zu Frau Guerot teile ich. Ich weiß noch, wie sie vor vielen Jahren in Talkshows Gesprächsteilnehmer immer energisch korrigierte, dass es keine Länder mehr gäbe, sondern nur noch ein „Euroland“. Ihre „Begeisterung“ für die EU war grenzenlos.
        Oder wie sie vorschlug, ganze syrische Dörfer und/oder Städte nach Europa umzusiedeln.
        Wieso sie jetzt in einzelnen Punkten vom Mainstream abweicht, weiß ich nicht.
        Ich bin mir aber sicher, dass sie bei „Europa“ und Co immer noch energisch und „progressiv“ für das Gleiche kämpft wie früher.
        Frau Guerot gehört ganz sicher nicht zu meinem Verein.

  16. Frau Guérot weiß, was sie nun erwartet. Dennoch so eine Rede zu halten, findet meinen Respekt.

    In Sachen Corona ist sie mir nicht erstmalig positiv aufgefallen.

    Freilich, hier nur der Vollständigkeit halber, gilt auch: Sie ist mir erstmalig in Sachen Corona positiv aufgefallen.

  17. Am Treffendsten finde ich ihren Hinweis auf die „ideologisierte Gerichtsbarkeit“! Das ist des Pudels Kern! In der Geschichte der Bundesrepublik haben Exekutive und Legislative immer Mal wieder über die Stränge geschlagen, wurden aber durch Verwaltungs- und Verfassungsgerichte eingefangen. Der in Berlin im Kanzleramt dinierende Harbarth-Gerichtshof hat hingegen nichts mehr mit dem BVerfG früherer Tage gemein. Und da der Fisch vom Kopf her stinkt, wirkt sich das naturgemäß auf die Verwaltungsgerichtsbarkeit aus. Von rühmlichen Ausnahmen, die man in juris recherchieren kann, einmal abgesehen. Übrigens gilt die Ideologisierung auch für die genderistische ordentliche Gerichtsbarkeit (vgl. das abenteuerliche Urteil des OLG Frankfurt gegen die Bahn vom 21. Juni 2022 sowie das erstinstanzliche Urteil des LG Frankfurt). Dieser Typus von Richter toppt noch die gerade noch nachvollziehbare Karlsruher Entscheidung von 2017, indem jetzt dem nichtbinär Fühlenden Ansprüche zuerkannt werden. Hier wird der ideologisch geforderten Diktatur durchgeknallter Minderheiten über die staats- und bahnfinanzierende (Noch-) Mehrheit der BIP-Produzenten das Wort geredet. Schauerlich!

  18. Super Ulrike Guèrot , hat mir schon in der Sendung von Servus TV sehr gut gefallen . Da sind einigen die in der Runde mit dabei waren die Gesichtszüge entgleist . Ich weiss , sie war früher auch schon mal mehr auf Linie , aber seine Meinung ,seine Ansichten zu ändern ist nichts verwerfliches . Hat Lindner bisher auch nicht geschadet , naja kommt aber noch .

  19. „Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.“ Gerorge Orwell, britischer Schriftsteller.
    Hut ab vor der Courage, die Ulrike Guérot an den Tag legt.
    Wollen wir hoffen, dass in absehbarer Zeit immer mehr Mutige ihre Deckung verlassen und sich dem Unrechtsstaat nicht beugen werden.

  20. Ich mag ja Frau Guerot, ihr ruhige, sachliche und auf Verständigung ausgerichtete Kommunikation, auch wenn sie europapolitisch völlig schief gewickelt ist.
    Ihr Europa der jetzt noch halbwegs selbstständigen Mitgliedsländer als quasi als „Bundesländer“ in einem „föderal ausgelegten Bundesstaat Vereinigten Staaten von Europa“, mit Abgabe noch weiter Souveränitätsrechte nach Brüssel und Ent-Nationalisierung der Mitgliedsstaaten ist eine idiotische Vision, die leider bereits einen viel zu großen Machtanspruch nach BRÜSSEL – ohne großen parlamentarischen Einfluß, das kommt noch dazu – verlagert hat.
    Deswegen stelle ich bei ihren Reden, die durchaus die berechtigte Kritik formulieren, die übrigens schon viel früher von anderen vorgebracht wurde, eine kognitive Dissonanz fest, denn gerade das von ihr geforderte zukünftige „Europa“, bildet doch den Boden auf dem der jetzt von ihr beklagte verengte Meinungs- und Disskussionskorridor auch in DE gewachsen ist.
    Abgabe von Souveränität an eine weltfremde Bürokratie, Beispiele gibt es genug , „Green Deal“,Finanzpolitik (Staatsfinanzierung durch die EZB), agressive Sanktionspolitik im Gefolge der USA – diese sogar noch übertreffend – gg. RUS , Agrarpolitischer Schwachsinn siehe NL und jetzt als letzten Gipfel , das Beitrittsangebot an UKR, das ärmste, korrupteste Land Europas.

    Nein Frau Guerot, was sie in Teilbereichen für DE fordern, bemägeln und kritisieren ist nicht zu letzt auf den Hirngespinnsten eines „Vereinigten Europa“, soll heißen Bürokratiemonster EU, hervorragend gediehen für das sie jahrelang die Werbetrommel gerührt haben.
    Letztlich frisst die Revolution, der “ Vereinigten Staaten Europas“ mit Verbots-, Zensur- , Gender- ,Gleichmacherei- und zentralgesteuerter Politik ihre eigenen Kinder – jetzt sind sie an der Reihe.

    • Wenn ich mich recht erinnere, beschreibt Guerot Ihren Buch „Der neue Bürgerkrieg“ sogar ein „Europa der Regionen.“ Da scheint ihr wohl eine noch kleinflächigere Gliederung der „Republik Europa“ vorgeschwebt zu haben. Herr Klemm, ich teile Ihre Aussage zur europäischen Schiefwicklung von Guerots Europavisionen. Sei es wie es sei. Zu Corona, zur Einschränkung des Meinungskorridors, zur Ideologisierung von Exekutive, Justikative und Legislative hat sie die richtigen Einschätzungen getroffen. Das ist gut und lobenswert! Bei einem alten DDR- Mann regt sich dann aber doch Skepsis und ich stelle mir die Frage: „Warum tut sie das. Was sind ihre Motive?“ In einer Republik Europa, die sie beschwört, wird es ja nur noch viel schwieriger werden, Demokratie, wohlmöglich gar direkte Demokratie zu praktizieren.

    • Gute Analyse. Diese kognitive Dissonanz war mir bei Frau Guerot auch schon aufgefallen. Vielleicht ist es auch ein Anfall von Naivität. Denn der von Ihnen beklagte verengte Meinungs- und Diskussionskorridor, oder auch das Beugen von Rechtsstaatlichkeit, wird sich bei „noch mehr“ Europa mit Sicherheit nicht auflösen.

    • Man muß ja nicht zu allen Themen übereinstimmen, was eh selten bis nie der Fall sein wird.
      Nichtsdestotrotz zählt jede seriöse Stimme, die nicht einfach als Aluhut oder Schwurbeln beiseite geschoben werden kann und eine solche ist sie zweifellos.
      Auch die Künstler um Alles aufmachen und Alles auf den Tisch waren/sind solche.
      Die üblichen, billigen „Nazi“-Diffamierungsspielchen funktionieren halt nicht mehr, wenn aus „Team die Guten“ selbst der Widerstand aufkeimt.
      Dann müssen Argumente auf den Tisch, oder „TeamRegierungstreu“ sieht ruckzuck richtig dumm aus – so wie Lauterbach sich mittlerweile zur Realsatire entwickelt.

    • Genau. Die EU ist der „Völkerkerker“ das 21. Jh.s. Die EU in ihrer heutigen Form und Praxis ist autorität, wenn nicht totalitär. Zufällig liest man gerade heute von den Bauernaufständen in den NL wegen der geplanten Stilllegung von Höfen. Diese Apparatschiks müssen von der politischen Macht entfernt werden. Das ist rasch gesagt. Das Wie ist schwieriger. Die Methode Guérot schafft das nicht…

  21. Aus meiner Sicht sollte es nicht bei den Protesten bleiben. Wir müssen unsere Rechte, welche im GG verankert sind, zurückerobern! Das geht möglicherweise nur durch eine neue Partei. Neben der Wiedereinführung und Wirksamkeit aller Artikel unserer Verfassung sollte sie für Frieden, Freiheit, Demokratie und Selbstbestimmung aller Bürger unseres Landes eintreten. Das kann keine der rot-rot-grünen und schwarzen Parteien bieten. Auf, auf, in der demokratischen Tradition des Hambacher Festes, der Frankfurter Paulskirche und der Demonstrationen in Leipzig und Dresden aus dem Herbst 1989!

  22. Ulrike Guerot überrascht mit dezidiert freiheitlichen, rechtspolitischen Positionen. Chapeau! Mir wäre allerdings lieber wenn eine systematische Gesundheitspolitik, mit zeitnaher Datenerfassung und Verarbeitung, in die Charts käme, als die “ Apostel des Dagegenseins “ die nur kritisieren können, aber nie, seit Februar 2020 nicht, auch nur einen positiven Vorschlag machen konnten, mit dem man es überzeugend besser hätte machen können. Da Frau Guerot von Beruf Professorin für Europapolitik in Bonn ist, und man sie zum Thema schon mehrere Jahre kennt, ist ihr aber nicht zu trauen. Ihr Democracy Lab, Pulse of Europe, Europa der Regionen uvam. sind, europapolitisch, mit strahlenden Augen von Ulrike Guerot, und wortreich akademisch aufbereitet, mehr wie Greta/Louisa/FfF für den Klimawandel. Es würde mich nicht überraschen, wenn sie sich mit Frau von der Leyen gut versteht. Die EU-Kommission, und das sogenannte EU-Parlament, bekämen mit propagandistischer Unterstützung von Frau Guerot ihren Zentralstaat, bei dem niemand niemandem für irgend etwas verantwortlich ist, und das Stimmvieh wird mit pseudo-demokratischen Rätesystemen, die ihrerseits von NGOs dominiert werden, in den Regionen ruhig gestellt. Es wäre die Perfektion der post-demokratischen, föderalen Exekutiv-Diktatur.

  23. Respekt vor dieser Frau!
    Ich kann mit vielen ihrer politischen Ansichten nichts anfangen, die Genderei ihrer Texte ist mir ebenso zuwider. Aber die Frau ist eine Demokratin mit Leib und Seele und hat verstanden das es hier um alles geht. Gerade weil die meisten Prominenten sich wegducken und Frau Guerot schon vorher wusste, welche Repressalien sie erwarten, ziehe ich meinen Hut.
    In Deutschland benötigt man wieder Mut, um die Wahrheit zu sagen und für Grundrechte einzutreten. Soll noch einer sagen, es verbieten sich die Vergleiche, mit totalitären Systemen der Vergangenheit.

    • Auch wenn man vielleicht mit ihrer Einstellung zu Europa nicht einverstanden ist, verdient U. Guerot m. E. gerade jetzt hinsichtlich ihrer Bewertung der Coronazeit, der „Maßnahmen“, der Einschränkung der Grundrechte etc. etc. allerhöchsten Respekt. Ihr letztes Buch ist überaus lesenswert, die Gendersprache ist zwar störend, aber ändert nichts an dem überzeugenden Inhalt. Sie zeigt Mut und Überzeugungskraft, deshalb wird man ihr weiter sehr zusetzen, sie wird inzwischen vermutlich gefürchtet von den Verantwortlichen und dem Mainstream und muss große Nervenstärke zeigen.

  24. Es geht doch um eine „Transformation“. Erst werden uns viele Rechte weggenommen und einige die eingefordert werden zurückgeben werden.
    Salamitaktik: die ganze Salami wird gemopst, und wir bekommen ein paar Scheiben zurück …

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