Wer sich derzeit bei manchen Regierungen Mitteleuropas umhört, bekommt meist eher Pessismistisches zu hören, wenn es um den Ukraine-Krieg geht. Der Krieg werde Jahre dauern – „fünf Jahre”, sagte eine ranghohe Quelle in Belgrad diesem Verfasser. Dass es lange dauern werde, sei auch die überwiegende Meinung westlicher Gesprächspartner. Und danach werde es „die Ukraine nicht mehr geben”, zumindest „nicht in der Form, wie wir sie heute kennen”, fürchtet man sowohl in Belgrader wie auch Budapester Regierungskreisen.
Wenn diese Analyse stimmt, wird es als Folge des Krieges wahrscheinlich zu Grenzänderungen kommen. Nicht unbedingt de jure, aber doch de facto. Es sei denn, Russland erobert die Ukraine komplett in ihren gegenwärtigen Grenzen, und sieht davon ab, sie danach administrativ zu zerschlagen.
Oder Russland verliert komplett – und zerfällt danach dennoch nicht in Kleinstaaten.
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Es geht nicht nur um die Ukraine. Erste Anzeichen sind erkennbar für eine Annährung zwischen Rumänien und der Republik Moldau. Am 18. Juni unterzeichneten die Parlamentarier beider Länder in einer gemeinsamen Sitzung eine Deklaration, in der sie ihre unverbrüchliche Unterstützung für einen EU-Beitritt der Moldau erklärten. Sowohl die gemeinsame Sitzung als auch das Dokument wurden in beiden Ländern als historisch gefeiert und von manchen Beobachtern als Schritt in Richtung einer Vereinigung Rumäniens mit der Moldau wahrgenommen.
Es wäre eine populäre Entscheidung – rund 80 Prozent der Moldauer sind ethnische Rumänen. Es ist eine Vision, die in beiden Ländern seit dem Ende des Kommunismus viele Verfechter hat.
Warum „der” Westen nicht geeint ist gegen Putin
Jetzt ist der Krieg aber sowieso da und die russische Führung hat offen erklärt, den gesamten Süden der Ukraine bis hin nach Transnistrien erobern zu wollen. Die Moldau, mit nur 2,5 Millionen Einwohnern und Hunderttausenden ukrainischen Flüchtlingen, hat keine nennenswerte Armee.
Was läge da näher als ein Anschluss an das relativ große, militärisch recht starke Rumänien?
Die Moldau ware damit automatisch EU-Mitglied. Und Nato-Mitglied. Bislang ist Neutralität Verfassungsgebot in der Moldau, aber das würde nach einem Anschluss an Rumänien nicht mehr gelten.
Ohne Anschluss würde die Moldau wohl lange warten müssen bis zu einem EU-Beitritt, obwohl sie am 23. Juni zusammen mit der Ukraine offiziell Kandidatenstatus erhielt. Eine Lösung dieser Frage durch eine Vereinigung mit Rumänien wäre dann denkbar, wenn Russland den Krieg in der Ukraine gewinnt, Transnistrien sich an Russland anschließt, die Moldau in Panik nach schnellen Lösungen für ihre Sicherheit sucht, und die EU nicht bereit ist, die Moldau im Hauruck-Verfahren aufzunehmen, ohne Rücksicht auf die Erfüllung der Kopenhagener Kriterien. In dieser Lage würde ein Anschluss als letzter Ausweg bleiben.
Eine Panik-Lösung ist auch vorstellbar, falls die Ukraine eines Tages mit dem Rücken zur Wand steht, nach etwaigen großen Gebietsgewinnen der Russen. Auch da wäre eine Verschmelzung mit Polen ein letzter Ausweg. Sowieso würde Polen am liebsten selbst in den Krieg ziehen gegen Russland. Ein Zusammengehen Polens mit einer Rest-Ukraine würde automatisch bedeuten, dass sich die Nato mit Russland im Krieg befindet. Je nachdem wie sehr Polen den Westen dazu drängen möchte, wäre das ein Schritt, den Warschau vielleicht auch ohne den Segen Washingtons, Berlins und Paris zu unternehmen bereit wäre, wenn die Ukraine in letzter Not diesen Wunsch äußern sollte.
Nicht zuletzt auch deswegen, weil Teile der westlichen Ukraine historisch bis 1939 zu Polen gehörten. Lemberg gilt den Polen als eine polnische Stadt.
Wie der Krieg die Visegrád-Gruppe verändert
Am 24. Mai kündigte der Ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj gemeinsame Zollkontrollen mit Polen an, um die „Integration der Ukraine in die EU-Märkte zu beschleunigen”.
Und der viel gelesene pro-polnische Twitteraccount „Visegrád24” befeuerte die Fantasien seiner Follower mit dem Hinweis, viele polnische Politiker seien für eine „polnisch-ukrainische Union”. Wie man in der Ukraine darüber denkt, ist wahrscheinlich eine andere Geschichte.
Zugegeben, solche Anschluss-Visionen sind derzeit eher journalistisch, als dass sie tatsächlich politische Strategie relevanter Akteure wären. Die meisten Politiker und Experten halten eine solche Entwicklung für sehr unwahrscheinlich.
Aber zumindest in Kontinentaleuropa hielten die meisten Politiker und Experten auch einen Angriff Russlands auf die Ukraine für sehr unwahrscheinlich – bis es dann geschah.
Quatsch. Genau das, die Übernahme von staatshoheitlichen Aufgaben in der Ukraine, ist bereits vertraglich unter Dach und Fach. Keine Ahnung, woher der Autor seine Informationen bezieht. Wie gesagt, Unfug.
Für mich sind Frieden und Freiheit nicht verhandelbar. Deshalb nehme ich die kriegsbedingten Wohlstandsverluste in Kauf. Das unterscheidet mich von den vielen Ichlingen und brutalen Egoisten hier im Forum. Ich verurteile den Krieg gegen die Ukraine und das Morden zugunsten russischer imperialer Expansion. Punkt!
Und was ist, wenn Sie inmitten der NATO vom Rest der Welt isoliert sind? Der Euro ist außerhalb des Westen schon unter Dollar Parität gefallen, der selber keine Referenzwährung mehr ist. Und die Menge des Öls auf dem Markt und dessen Preise bestimmen die Hersteller.
Sieht schlecht aus mit ein wenig Wohlstand. Die unipolare Welt wird gerade gesprengt. Im Übrigen wird der gesamte Verband „ukrainische Armee“ vom Pentagon aus gesteuert. Die geben dort die Befehle. Und die USA wurden bereits von Russland direkt angegriffen – in einem anderen Teil der Welt, aber direkt.
Die Zeiten ändern sich. Ihre Einstellung unbenommen. Aber der Dreh-und Angelpunkt ist ein ganz anderer.
Egal wie es ausgehen wird. Wir werden einer der großen Verlierer sein. Das ehemalig wirtschaftlich und sozial starke Deutschland wird zurückbleiben als ein Land mit vielen wirtschaftlichen und sozialen Problemen.
Vielmehr sollten wir uns die Frage stellen, wer will uns zerstören, wollen wir das und was kann man dagegen tun.
Interessant finde ich die Unterzeile zu diesem Artikel.
Verabschieden wir uns nunmehr von der bisher als sakrosankt geltenden Nachkriegsordnung? Denn mit dem Zusammenbruch des Ostblocks bestand die Möglichkeit, aus faktischen Grenzen völkerrechtlich allseits akzeptierte zu machen. Warum hat man diese Chance vertan? Wollte man sich künftiger Konfliktherde nicht berauben?
diese Fusionsgedanken pfeifen ja zum Teil schon die Spatzen von den Dächern.
Duda und Selenksy scheinen ja die dicksten Freunde zu sein.
Ob da so eine Fusion auf Dauer gut geht, da habe ich ganz große Zweifel.
Wenn dann jede Seite Führungsanspüche hat….
Auch wenn Russland den Krieg verliert, sehe ich nicht warum das Land in Kleinstaaten zerfallen sollte. Es könnte dann eher sein das China dann seine massiven Gebietsansprüche in Sibirien durchsetzt. (Ich finde es immer wieder erheiternd, wenn hier einige Kommentatoren von der „chinesisch-russischen Allianz“ schwadronieren.)
Können sich Grenzen verschieben? Klar, kaum etwas ist so unbeständig wie Staatsgrenzen. Wer einen Globus mit Landesgrenzen besitzt muss den schon seit seiner Erfindung mindestens jährlich austauschen.
Wie das in diesem Fall ausgeht ist alles absolute Spekulation. Mit einer Ausnahme: Wie immer in der Geschichte ist die Wahrscheinlichkeit das irgend eines der Szenarien so kommt Null. Merke: Die Zukunft ist immer, nur nie so wie prognostiziert.
Der ferne Osten Russlands ist heute schon defacto chinesisch dominiert. Russland hat keine Leute, um dort zu siedeln. Russland steckt in massiver demografischer Falle. Russland geht bis zum Ural. Der Rest war und ist fragil. Alles ist in Bewegung. Moderne Russen hassen ihr Regime. Es sind die Habenichtse, die es als Imperium lieben.
Warum kürzt man die Sache nicht unblutig ab? Letzten Endes wird es sowieso so kommen, da kann man sich die vielen Toten, Verletzten und Sachschäden sparen.
Am Ende wird Rußland den Donbas, die Südukraine und die Krim, vielleicht sogar Transnistrien besitzen, Polen kriegt die Westukraine, vor allem Lemberg, und es bleibt eine Rest-Ukraine um Kiew, die politisch Wachs in Moskaus Händen ist. Moldau und Rumänien schließen mit Rußlands Einverständnis so etwas wie einen Bruderschaftsvertrag, bei dem die formale Eigenständigkeit gewahrt bleibt, de facto aber alle wichtigen Felder, vor allem die Wirtschaft, gemeinschaftlich gestaltet werden.
Die EU und die NATO sind Auslaufmodelle. Die Visegrad-Staaten werden mit ihren Nachbarn zusammenarbeiten und sich mit Rußland einigen. Weißrußland kriegt irgendeinen diplomatischen Krümel vom Kuchen ab und muß ansonsten akzeptieren, von Rußland abhängig zu sein.
Die USA hatten jetzt wohl Zeit genug, ihre Labore und alles, was sie sonst noch Verborgenes in der Ukraine betrieben haben, abzubauen. Sie können die Ukraine getrost aufgeben.
Entscheidend ist mal wieder der Mann im Weißen Haus. Eine senile Flitzpiepe wie Biden erreicht nichts. Was immer man von Trump halten mag, muß man doch zugeben, daß er hemdsärmelig eingegriffen hätte. Er hätte sich Selenskyj kommen lassen und ihn gehörig eingenordet – keinerlei Aufmüpfigkeiten gegen Rußland, schon gar kein Zündeln wie der Ausstieg aus dem Budapester Memorandum. Dann hätte sich Trump mit Putin zusammengesetzt und ein Männerbündnis geschlossen: Die Krim, der Donbas und die Südukraine werden russisch, dafür ist Ruhe in der Region, und Rußland und die USA halten gemeinsam China in Schach.
Die hier ausgesprochenen Szenarien würden weitgehende Gebiets/Staatsgrenzen-Veränderungen bedeuten und weitere Kriegsgefahren heraufbeschwören. Das kann D nicht unterstützen und wird von unseren Menschen nicht mitgetragen. „Gelüste“ von dem einen oder anderen Staat sind genauso abzulehnen wie der jetzige russische Versuch sich die Ukraine einzuverleiben.
D hat nach 1945 auf Gebiete verzichtet, das soll auch so bleiben.
Das sollte auch den anderen Staaten ein Beispiel von Realismus sein.
Wir,die Deutschen sind nicht bereit wieder wegen Gebietsveränderungen in einen Krieg hineingezogen zu werden.
Achso. 80% Moldauer sind Rumänen, also ist es gut, dass Moldau an Rumänien fällt, aber wenn nur 25% der Bevölkerung der Krim Ukrainer sind, ist es natürlich klar, dass die Krim ukrainisch ist und bleiben muss. Na dann, alles klar.
Falsch, 80 % der Moldauer sind ethnische Rumänen (selbe Sprache und Kultur). Trotzdem ist Moldau ein eigener Staat. Ob Moldauer ein eigenes Volk sind, ist durchaus umstritten. Es hat eben noch 20 % ethnische Russen dort bzw. russischstämmige Moldauer. Auf der Krim sind die Tataren die Urbevölkerung. Russen kamen dorthin als Eroberer genauso wie Ukrainer. Russland hat 1994 die Krim als Teil der Ukraine anerkannt im Petersburger Memorandum (=Staatsvertrag).
Dass die Polen auf Gebietsgewinne aus sind ist unbestreitbar.
Und ja wieso nicht die beiden Kunstprojekte der Neuzeit (Ukraine und Moldau), die keine geschichtliche oder kulturelle Historie besitzen, aufteilen? Ein Anschluss sollte nach einer ethnischen Aufteilung kein Problem darstellen. Moldau ist eh allein nicht wirklich überlebensfähig und das was von der Ukraine übrig bleiben wird, wird es auch sehr schwer haben…
Wenn sich Polen wieder in den Osten verschiebt könnte man ja das Unrecht das 14 Millionen Vertriebenen Deutschen gegenüber verübt wurde wieder rückgängig machen. Warum nur ganz weit im Osten die Grenzen verschieben? Schlesien, Ostbrandenburg, Pommern und Ostpreussen gibt es ja immer noch.
Warum wird ständig „Großalbanien“ vergessen. Albanien, Kosovo und Nordmazedonien werden bereits von ethnischen Albanern domniert. In wenigen Jahren wird dort Großalbanien gebildet werden. Auch die Nato hat hieran erheblichen Anteil. Der Krieg gegen Serbien zugunsten der Kosovoalbaner war ein Angriffskrieg ohne Rechtfertigung. In Nordmazedonien reißen Albaner im Wege demografischer Eroberung immer mehr Gebiete an sich. Nicht anders war es im Kosovo seit 1950. Und später dann wird Gewalt eingesetzt, um diese Gebiete aus den Staaten herauszulösen. Mal sehen, wann die Migranten den Ruhrpott oder gleich ganz NRW aus der BRD herauslösen. Alles ist möglich. Eine Allianz zwischen Moldawien und Rumänien wäre möglich und historisch stringent. Früher hab es das Fürstentum Moldau was sich auf die heutige Provinz Moldau in Rumänien sowie auf das Gebiet des heutigen Moldawiens erstreckte. Grenze war damals schon der Fluss Nistru/Dnestr zum russischen Zarenreich. Um den guten Artikel an dieser Stelle nachzuschärfen, Transnistriens Abspaltung entspricht der uralten historischen Grenze zwischen Fürstentum Moldau bzw. Besarabien (omanisch) und dem russischen Reich. Anders formuliert, dieser Teil dürfte historisch gesehen, eigentlich nicht zu Moldau gehören. Er war immer russisch. Eine Anbindung der Westukraine an Polen ist weder gewollt noch historisch begründbar. Galizien und Wolynien sind Banderaland, also Teil der Nationalukraine, also historisch besonders national ukrainisch orientiert. Man könnte es auch Kernukraine benennen. Die dortige Bevölkerung war und ist sehr patriotisch und hat immer blutig gegen Polen, Russen, Weißrussen (Ruthänen) und Bolschewisten (Sowjets) gekämpft. Das heutige Verhältnis zu Polen ist sehr gut, Gott sei Dank! Aber eine Angliederung an Polen wäre nicht durchsetzbar. Sowas würde alte Wunden aufreißen. Weder Polen noch Ukrainer wollen das.
Mir muss mal jemand erklären, was so toll an der EU ist, dass ein Land wie Deutschland da mitmachen muss. Ich sehe immer nur Probleme, die man mit allen anderen Ländern hat. Verzeihung für den Ausdruck, aber so manches Land in Osteuropa hat für mich den Charme einer Müllhalde und ist überhaupt kein gleichwertiger Partner. Mit den „Brüdern“ in Spanien, Italien und Frankreich sieht es auch nicht viel besser aus. Halb Afrika mit immer offenen Armen empfangen, hohe Jugendarbeitslosigkeit, früh in Rente gehen, keine Haushaltspolitik und wirtschaftlich kaum was los. Privat wären diese Leute nicht meine Kumpels. Es ist ja auch im richtigen Leben so. Wo beste Freunde Tür an Tür wohnen, klappt die Verständigung bald nicht mehr. Die EU ist auch so ein Fall von riesigen Missverständnissen und falschen Freundschaften.
Sie „vergaßen“ zu erwähnen,das das ukrainische Parlament ein Gesetz abgesegnet hat,das polnischen Bürgern die ukrainischen Bürgerrechte gibt und diese wählbar und wahlfähig in der Ukraine macht.
Das ist defakto schon der Anschluss der Westukraine an Polen!
„Sowieso würde Polen am liebsten selbst in den Krieg ziehen gegen Russland. „
Also derzeit will Polen, dass Deutschland in den Krieg zieht, wie es auch die Ukrainer wünschen und so viele JournalistInnen und selbsternannte Militärexpertinnen wie Frau Strack-Zimmermann.
Den Polen wird man in diesem Fall erklären müssen, dass da in Schlesien, Pommern und Ostpreußen auch noch offene Rechnungen existieren.
Vor 80 Jahren wurde Polen aufgeteilt zwischen Russland und Deutschland. Heute haben die Polen gelernt und sitzen (dank NATO) mit am Verhandlungstisch und diskutieren über die Aufteilung der Ukraine. Habe ich das so richtig verstanden? Und die Deutschen halten die Klappe? Ist das so korrekt wiedergegeben?
Es könnte alles so einfach sein: Die Vereinigten Staaten von Europa als Weltmacht.
Die heutigen Staaten wären ähnlich wie die Bundesländer in Deutschland teilweise eigenständig. Wir würden zusammenstehen gegen äußere Feinde und uns zusammen gegen Armutsmigration von anderen Kontinenten abschotten (was alleine in Deutschland politisch keinesfalls umsetzbar wäre). Wir hätten eine gemeinsame Armee und eine gemeinsame Verwaltung, was unendlich viel Geld sparen und alles effektiver und funktioneller machen würde. Wir müssten nicht mehr über Grenzen diskutieren.
Positiver „weicher“ Nebeneffekt wäre, dass Linke und Grüne in die Bedeutungslosigkeit abstürzen würden. Die finden im Grunde nur in Deutschland und mit Abstrichen ein paar Nachbarländern Interessenten.
So ist es. Wäre für die Regionen auf jeden Fall besser. Auch Lemberg gehörte zur KuK-Monarchie.
„… wird es als Folge des Krieges wahrscheinlich zu Grenzänderungen kommen.“
Ds ist ja wohl sicher wie das sprichwörtliche „Amen“ in der Kirche. Die Ukraine wird kleiner sein. Später wird man auf Zelenskij schimpfen, warum er das Minsker Abkommen nicht genutztund umgesetzt hat.
Nein, Rumänien und Moldawien werden nicht fusionieren. Auf Moldawien ohne Transnistrien hat erheblich russische Bevölkerungsanteile; ielleicht kommt es im Rahmen einer Ukraine-Friedenslösung zur Wiedervereinigung mit den Trans-Russen.
Und was Polen und die Ukraine angeht: Die um die von Russland geschluckten Flächen reduzierte Ukraine ist zu gross, um mit Polen zu fusionieren, das würde die Polen „unterbuttern“.
Von dem Artikel entnehme ich dass man die Grenzen da ändern darf wo es politisch passt. Wenn ich mich nicht irre, das ist das erste Mal, dass Kosovo in einem Artikel über Ukraine Krieg erwähnt wird. Was passiert wenn Herr Broder darüber erfährt? (darf man überhaupt Humor bei der Gelegenheit oder soll ich mich direkt bei dem Verfassungsschutz melden?).
Zu viel Moral stört. Das wussten Priester früher. In dem sehr katolischem Land aus dem ich ursprünglich komme, haben sie zB immer die Haushaltshilfen, die Prister haben sich meist liebevoll und nur aus Nächstenliebe über diese Kinder gekümmert. Nun das war damals. In den durch die Moral versauten Zeiten ist das verpönt, Priester können nur mit Kindern, mit den anderen Priestern oder in dem Puff. Was ist eigentlich besser: Moral und Leiden oder liebevolle Heuchelei und weniger Leiden? Wobei Heuchelei – Kosovo und Krim unterscheiden sich wohl in manchem auch in dem wer wen bombardieren darf und wer dann in den Haag ev. endet.
Sonst möchte ich nur sagen – in meinem altem Land hat immer schon über Polen von Meer zum Meer geträumt. Vlt kommt das noch mal. Übrigens: die einzige Besatzungsmacht die Moskau länger als einen Winter besetzt hat war Polen. war aber trotzdem nicht erfolgreich und das obwohl sie zur Hilfe durch Russen gerufen wurden. Das ist vielleicht eine andere Geschichte. Polen hat dem Joseph S. eins zu verdanken – das Problem mit Ukrainer, das Polen schon vor dem Krieg hatte und das während des Krieges eskalierte (100.000 polnische Bauern wurden durch UPA umgebracht), gab es dann doch nicht mehr – Polen wurde nach Westen verschoben und die polnische Bürger wurden aus Westukraine vertrieben.
Diese Frage kommt, zumindest teilweise, so oder so mit Königsberg auf den Tisch. Die baltischen Staaten und Polen sehen Königsberg als gewaltiges Problem. Und sollte Putin den Krieg verlieren, wovon ich ausgehe, kommt die obige Frage auf den Tisch. Dann wird es jedoch erst wirklich spannend. Wer erhält dann Königsberg?
Und es wird nicht nur territoriale Veränderungen geben. Die baltischen Staaten werden Lösungen für ihre großen russischen Minderheiten suchen und finden. Als Beispiel sei nur Narwa genannt.
Russland macht, was es will, aber die anderen bezichtigen, Öl ins Feuer zu gießen.
„Völkerrecht“ ist eines der neuen Lieblingswörter der westlichen NGO-Netzwerke, wie „Menschenrechte“
Was man national mangels demokratischer Mehrheiten nicht durch Parlamente bekommt, wird gerne über supranationale „Clubs“ gespielt
Von UN bis EU sind es solche „Clubs“, die sich selbst wahnsinnig wichtig nehmen, mit allerlei Titel schmücken und mit fantastischen Reden Welt und Klima mindestens schon 100x gerettet haben.
Wie bei fast allem was man Politik nennen könnte, geht’s auch in NGOs und den „Clubs“ primär um Geld, Posten und Titel für „die Richtigen“ aka „die Guten“, die echte und damit einzig relevante Macht bleibt aber immer bei der 3 Supermächten. Ihre jeweiligen Freunde können sich etwas in deren Glanz sonnen, aber nichts gegen sie entscheiden, Völkerrecht hin oder her.
Bezeichnenderweise haben sich die USA vor dem Irakkrieg einer internationaler Gerichtsbarkeit auch offiziell entzogen, der Patriots Act gilt bis heute und heißt sinngemäß „leckt uns, steckt Euch Papierkram in den Allerwertesten“
Die heute grassierenden Tribunalfantasien gegen Putin bzw Russland dürften ähnlich bildhaft ausgelacht werden, übermorgen bzgl China und Taiwan vermutlich auch.
Supermächte unterwerfen sich keinem Recht, sie nutzen es – solange es ihren Interessen dient. Nichts und niemand kann gegen eine der drei Supermächte irgendwas durchsetzen, wenn sie nicht wollen – that simple
Insofern hat der Gedanke staatlicher Fusionen, Beitritte durchaus seinen Charm, auch was künftige Grenzen und die Klärung eines neuen Zustandes betrifft.
Russland betrachtet die Ukraine als russisches Kernland, allerdings eher den östlichen Teil incl Kiev. Die heutige Westukraine gehörte vor 1939 zu Polen, insofern sind die alten Grenzen von vor 1939 ein historisch schlüssiger Ausgangspunkt für Überlegungen, wie ein „Zustand danach“ verhandelt werden könnte. Eine russische Ukraine bis zu den Grenzen von 1939 und eine Fusion des westlichen Rests mit Polen wäre eine Rückabwicklung der Hitler-Stalin Gestaltung von „Völkerrecht“ Anno 1939.
Klingt erst einmal evtl gewöhnungsbedürftig, entbehrt aber nicht einer gewissen inneren Logik.
So oder so wird die Zukunft der Ukraine (welchen Zuschnitts auch immer) irgendwann einmal zwischen Russland und den USA geregelt werden, weder in Kiew noch in Brüssel oder Berlin.
Ich hoffe, dass das mit den Grenzänderungen beigelegt wird. Meine größte Angst besteht ja nicht vor Russland, sondern vor der Nato, die seit ich denken kann, Kriege initiiert. Wenn das mit den Grenzänderungen klappt, gehört der Osten der Ukraine zu Russland, der Westen zu Polen und damit zur EU und die baut dann dort schöne neue Straßen und alle sind glücklich.
Cicero – Der ungerechte Frieden ist besser als der gerechte Krieg.
So ungerecht wäre es nicht, wenn die Rumänen zu Rumänien, die Russen zu Russland, die Polen zu Polen, die Ungarn zu Ungarn kämen.
Die Ukraine ist aktuell kein Staat. Ausgebeutet und ausgeraubt. Besetzt und fremdbestimmt. Beute der Oligarchen. Gern genommen als Puffer und Grenzgebiet. So etwas braucht man nur, wenn man sich nicht vertraut. In einem Europa der Gleichen braucht man das nicht.
Wer kann es besser nachvollziehen als wir Deutschen, wie gut und wünschenswert es wäre, in einem souveränen Nationalstaat zu leben. Ob die Ukraine eine Nation ist oder ein Gebiet mit einem Dialekt oder eine amerikanische Pseudokolonie – das sollen die Historiker entscheiden.
Es ist schon sehr spannend, wie stark die alten kulturellen Prägungen sind. Und das sieht man auch im Inland. Der Dummen-Kult der EU und der „BRD“ ist untypisch und unwürdig und hat mit Europa und Deutschland nichts zu tun.
Die ukrainischen Oligarchen dürften sich ebenfalls freuen. So viele Subventionen. Und so tolle „politische Geflechte“, die gepflegt werden müssen. Es sind dann Landschaftspfleger.
Eines der korruptesten Länder Europas und der Welt, das nehmen wir doch gere in die EU auf. Kommt ja nicht mehr darauf an. Merkt doch keiner.
Wenn die Grenzen vor 1939 eine Rolle spielen, dann möchte ich die Heimat meiner Familie in Schlesien wieder zurück. Und Pommern etc. pp.
Dieser Artikel ist mitnichten an der Realität vorbei. Das wird vielleicht nicht offen kommuniziert, in den Hinterköpfen wird aber überall genau so gedacht.
Um die Situation zu befrieden, bedarf es einer Restrukturierung Europas.
Ja, Europa, nicht EU.
Man muss das zusammenfassen, was zusammengehört und deshalb freiwillig zusammengeht. Was nicht freiwillig zusammengeht, gehört getrennt. Genau da gehören dann die „Gartenzäune“ verlegt, denn gute Zäune machen gute Nachbarn. Das alles muss mit Sorgfalt und klarem Kopf geschehen, denn Hauruckaktionen könnten einen Weltkrieg auslösen. Wir brauchen dringend stabile Verhältnisse. Aber diese müssen ausgehandelt und nicht ausgefochten werden, denn im Krieg verschwindet alles im Nebel. Auch die roten Linien. Und dann kommt die Eskalation.
Egal was manche Optimisten da auch erzählen:
Der Dritte Weltkrieg wird mit Sicherheit nicht rein konventionell ausgetragen werden.
Sehr schöne und nachvollziehbare Gedankenspielerei. Auf die Polen sollten wir ohnehin gut aupassen, da gibts einige Begehrlichkeiten. Das weiß auch Putin.
Nur wo sind die couragierten und pragmatischen Politiker, welche solche Entscheidungen anstoßen und das dann umsetzen könnten?
Und etwas weiter gedacht würde sich eine ethnische Staatenlösung im ewigen Kriegsgebiet zwischen Anatolien, Assyrien und Mesepotamien ebenso anbieten. Ich hab nie verstanden, warum man einen reinen kurdischen Staat nie fociert hat. Aber da blockieren Religionen und Großmachtträume jegliche vernünftige Lösung.
Da muss ich widersprechen: Russland hat widerrechtlich die Krim besetzt und seit Jahren mit inoffizieller Unterstützung russischem Militärs für Unruhen in der Ostukraine gesorgt. Beides hätte man mit Volksabstimmungen friedlich lösen können. Also bitte nicht den Aggressor mit einem Opfer vertauschen.
“ Lemberg eine polnische Stadt“ wäre für die Stepan-Bandera-Anhänger, wie den ukrainischen Botschafter Melnyk ( siehe Interview mit Feldenkirchen) seinen Aussenminister Kuleba, und die ganze nationalukrainische Elite wohl keine akzeptable Gesprächsbasis. Die Geschichte der Westukraine ist ausreichend bekannt, weshalb man nicht locker sagen sollte, dass ein Anschluß an Polen, damit EU- und Nato-Mitgliedschaft, eine realistische Perspektive sein könnte. Für „Moldau zu Rumänien “ könnte das anders sein, wenn Moskau und die moskaufreundliche Elite in Chisinau, die es seit 1991 gab und, es zuließe, und ein Anschluß von Transnistrien an die Ukraine möglich wäre. Schon vor 25 Jahren konnte man in Kyiv die Idee hören, der Russischen Föderation die Krim, mit Sewastopol, zu überlassen, und dafür Transnistrien als ukrainisch zu bekommen. Daraus wurde offensichtlich nichts. Russland hat damit den “ eingefrorenen Konflikt “ um Transnistrien, und damit auch Moldau/Bessarabien/Chisinau, bestehen lassen. Ob und wie sich das am Ende des tobenden Krieges auflösen könnte, ist unklar.
Warum wollte man keine Grenzänderungen?
Weil dann viel mehr ins Rutschen gerät!
„Kriege verändern Grenzen“
Richtig !!!
Und das ist nur eine Funktion von vielen, die Kriege erfüllen.
Organe, die Funktionen erfüllen kann man nicht ersatzlos streichen. Und weil es den Menschen bislang nicht gelungen ist, friedliche Institutionen zu schaffen, welche die Funktionen der Kriege übernehmen, so wird es nach 24.500 Kriegen der Menschheitsgeschichte weiter Kriege geben.
Ein übergeordnete internationale Organisation mit Legislative, Judikative und Exekutive (Gewaltmonopol) wäre wohl die einzige Lösung.
Wer dem nicht zustimmt, sollte sich vergegenwärtigen, dass nicht einmal ein Champions League Spiel ohne Regeln (Legislative) und Schiedsrichter (Judikative +Exekutive) funktionieren würde.
Und wer soll Präsident oder Kanzler dieser übergeordneten Organisation sein?
Ein Herr Biden, ein Herr Modi, ein Herr Xi Jiping oder doch Herr Putin?
Und was geschieht wenn sich einzelne Länder….oh sorry….Weltbereiche nicht an die aufgestellten Regeln halten und denen die Exekutive und Judikative am Allerwertesten vorbei gehen? Sollte man die militärisch auf Kurs bringen?
Ich glaube ganz zentral für Europa wird sein, welche Mächte von außerhalb versuchen sich Einfluss zu verschaffen. Heute natürlich die USA, und von innerhalb die EU.
Die Türkei wird es mit seinen ehemaligen „moslemischen Verbündeten“ wie Albanien, Kosovo, Bosnien versuchen.
Sicherlich auch China. Wobei China weit weg ist. Vielleicht noch andere?
Jedenfalls glaube ich, dass die Aktion von Putin nicht sehr schlau war. Wie es derzeit aussieht, kämpft Russland alleine waffentechnisch gegen den gesamten Westen. Indien, China und Co sind maximal neutral. Außerdem scheinen die Ukrainer motiviert zu sein, sich nicht erobern zu lassen.
Einen möglichen Sieg Russlands kann ich mir nicht vorstellen.
Die Aktion mag ein Fehler gewesen sein aber wenn es schlecht läuft befinden wir uns in einer Zeitenwende. Vielleicht sind wir schon mitten drin.
Der gesamte Westen ist nämlich schwach. Maulhelden sind wir. Arrogant sind wir. Wir sind der Mittelpunkt der Welt ohne uns geht nichts die anderen müssen so ein wie wir, dachten wir. Der Rest der Welt sieht gerade das wir Moral und einen Koffer voll Geld (der dann nur mit geborgtem Geld voll ist weil wir pleite sind) haben, mehr nicht.
Das so hoch gelobte Deutschland kann nicht mal eine eigene zuverlässige Energieversorgung für den Winter sicher stellen. Der Rest der Welt schüttelt den Kopf über uns. Das waffentechnisch alleine kämpfende Russland bringt gerade unser Land ins Wanken. Vielen scheint gar nicht klar zu sein in welche Krise wir hineinsteuern wenn man nicht endlich das Ruder herum reißt.
Russland muß nicht siegen, eine Niederlage bzw Kapitulation der Ukraine wird Putin vermutlich reichen.
In wenigen Monaten ist wieder Winter und wie man sich eine Ukraine ohne Rohstoffe aus Russland, ohne Zugriff auf eigene Kohle im Donbas, ohne offene Schwarzmeerhäfen etc vorstellen soll, bleibt derzeit das große Herbst-Geheimnis unserer „Strategen“ in Berlin, Brüssel oder Washington.
Der Klimawandel und Klimapolitik werden das Problem jedenfalls sicher nicht lösen.
Pfeifen im Walde? So wie China vom Westen zunehmen feindseliger behandelt wird, werden sie Russland stützen.
Überhaupt: Was ist ein „Sieg“? Russland hat inzwischen Luhansk und Donezk, wenn man wollte, könnte man noch eine Landbrücke nach Transnistrien schliessen, also Odessa annehmen, Das werden sie mE nicht machen.
Auf alle Fälle haben sie zusätzlich zu den beiden Provinzen und Krim genügend Land erobert, um etwas zum verhandeln zu haben. Diese Drei werden sie nicht zurückgeben. Njet.
Die nächste Regierung der Rest-Ukraine dürfte froh sein, die Odessa-Region behalten zu können und Zugang zum Schwrzen meer zu behalten.
Nun Sieg wie in dem Artikel dargestellt, wird es wohl nicht geben. Es ist vlt auch besser so. Komplett besetzte Ukraine würde den ewigen Partisanenkrieg an den Grenzen Europas bedeuten. Komplett geschlagenes Russland konnte in Bürgerkrieg natürlich mit der freundlichen Unterstützung aus Washington zerfallen – ob wir das wirklich wollen? Ich meine selbst die Kriegsgeilen in D. sollten wohl Abstand von solchen Ideen halten, wenn nicht wegen der Menschenleben in Russland, dann wegen der Zukunft des Arsenals mit vielen bekannten und unbekannten Massenvernichtungswaffen. So wie ich es sehe, wird es irgendwelche Kompromiss geben. Ob wir dann das noch wahrnehmen können (ohne Strom, Öl und Gas?) ist eine andere Sache aber irgendwann wird das Kämpfen aufhören. Wo ist dann die Grenze?
Dass Russland waffentechnisch gegen gesamten Westen kämpft ist wahr. Nicht nur das – es gibt wohl auch eine entscheidende Unterstützung durch die Nachrichtengewinnung und Aufklärung und möglicherweise direkte taktische Hinweise wie man die Kräfte einsetzen sollte. Was man aber nicht beachtet ist dass das Militär des Westens seit sehr lange keinen Wehrhaften Gegner hatte der zurück schlagen konnte. Da sieht der Kampf bis den letzten Ukrainer doch anders aus, wenn man darüber denkt, oder?
Bei Herrn Kalnoky kann man sicher sei keinen Träumer am Kugelschreiber ( der übrigens in Ungarn erfunden wurde) zu haben.
Da er die ganze Schnörkelage unserer Letterartisten durch Sachlichkeit entzaubert ist es immer sehr wohltuend seine Beurteilungen zu lesen. Auch diesmal durch historische Tatsachen gesichert eine fundamentale Expertise. Vielen Dank.
Der Krieg kann gar nicht mehr 5 Jahre dauern, weil die ukrainischen Freunde doch felsenfest behauptet haben, mit Ablauf des heutigen Tages sind die Russen am Ende. Und weil gar schon so viel Historie bemüht wird, bekommt das verführte deutsche Volk seine Ostgebiete dann auch endlich wieder zurück, wenn denn Russland demnächst untergeht? Das Volk konnte doch nichts dafür das es verführt wurde, und es ist doch heute wieder genauso, nur heißt der Begriff heute nicht mehr Lebensraum im Osten, sondern der tödliche Klimawandel mit dem Deutschland wieder einmal in den Abgrund geführt wird.