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Habecks "Alarmstufe"

Setzt die Kaufprämien für E-Autos aus und lasst die AKWs länger laufen!

23.06.2022

| Lesedauer: 3 Minuten
Robert Habeck ruft zwar die „Alarmstufe“ für die Gasversorgung aus, verweigert aber rationale Akut-Antworten: Die Förderung von E-Autos muss ausgesetzt werden – und Atomkraftwerke müssen länger laufen. Sonst droht die Energiepolitik völlig außer Kontrolle zu geraten.

Wirtschaftsminister Robert Habeck hat schon am heutigen Donnerstag ausgerufen, was eigentlich erst in einigen Tagen passieren sollte: die „Alarmstufe“ als zweite Stufe des „Notfallplans Gas“. Auslöser ist der drohende Zusammenbruch der Gaslieferungen aus Russland, die für über 50 Prozent der deutschen Gasversorgung stehen. Kriegstreiber Putin weiß das, Erpressungen des Westens als Antwort auf dessen Sanktionen liegen nahe.

Erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik wird es auf Anweisung der Bundesregierung zu einer vom Staat geplanten Einschränkung der Gasversorgung kommen. Es steht also quasi eine „Energie-Triage“ bevor, wer wie viel Erdgas erhalten darf in der Industrie und wie viel die privaten Haushalte für warme Stuben und Warmduscher im nächsten Winter. Die Jahre 1946/47 lassen grüßen.

Doch zugleich zeigen mindestens zwei Versäumnisse den mangelnden Realitätssinn der Bundesregierung. Dazu gleich.

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Fehlendes Gas bedeutet zwangsläufig auch eine negative Rückkoppelung auf die deutsche Stromversorgung. Denn bislang werden rund 12 Prozent der Gasimporte für die deutsche Stromerzeugung gebraucht. So viel Strom liefern zurzeit noch die verbliebenen drei Kernkraftwerke mit 12,5 vH an der deutschen Nettostromerzeugung von rund 570.000 Gigawattstunden. 

Zur Versorgung von Industrie und Haushalten reichte das nicht aus. Zusätzlich mussten bisher jährlich über 30.000 Gigawattstunden Strom importiert werden, davon auch Kohlestrom aus Polen und rund ein Drittel (9.800 Gigawattstunden) Atomstrom aus Frankreich. Hier haben sich die Bezüge im Jahr 2021 fast verdoppelt. Gründe dafür waren der planmäßige deutsche Ausstieg sowohl aus der Kohle wie aus der Kernkraft, die bislang für rund 35 Prozent der deutschen Stromerzeugung standen. 

Der Anteil der Erneuerbaren aus Wind und Sonne ist über 50 Prozent nicht hinaus gekommen. Der nun von allen Ampel-Koalitionären geforderte rasche Ausbau der erneuerbaren Energien zur Abwendung der absehbaren Strom-Unterversorgung im Winter 2022/23 (und den folgenden) ist reines Wunschdenken und weiße Salbe auf geschundene Verbraucherseelen.

Die Energiepolitik droht der Regierung außer Kontrolle zu geraten! In dieser Gefährdungslage 

  • Kernkraftwerke als sichere Stromlieferanten einer verschwurbelten grünen Ideologie zuliebe zusätzlich abzuschalten,
  • zusätzliche Stromfresser in Form von Elektroautos mit hohen Kaufanreizen in den Markt zu drücken, um damit Verbrennerautos, deren Versorgung mit fossiler Energie ohne Versorgungsängste reibungslos funktioniert, zu ersetzen und zu verschrotten (oder ins Ausland zu exportieren!),

entbehrt jeder Rationalität. 

Damit kein falscher Eindruck entsteht:

  • Dass die Transformation hin zu grüner Energieversorgung aus Klimagründen dringend erforderlich ist, steht außer Zweifel. 
  • Dass zur Erreichung einer CO2-Neutralität bis 2050 in der Energieversorgung und im Verkehr in der Vergangenheit unter völlig anderen geopolitischen Rahmenbedingungen weitreichende Pläne zum dualen und weltweit einmaligen Ausstieg aus Kohle und Kernkraft gefasst wurden, ist per se ebenfalls kein Grund zur Kritik an der Politik.

IN DER SACKGASSE DES ZEITGEISTES
Verbrenner-Aus 2035 – Das Schweigen der deutschen PS-Lämmer
Dass aber die politisch Verantwortlichen in einer absehbaren Notsituation der Volkswirtschaft immer noch unbeirrt und verbohrt an ihren langfristigen Plänen festhält und keine situativen Anpassungen und vorrübergehend Korrekturen vornehmen, ist hanebüchen. 

Die Beibehaltung der Kaufprämien für Elektroautos entbehrt aktuell jeglicher rationaler Grundlage. Die Betonung liegt auf aktuell. Dazu drei Aspekte zur Erklärung:

  • Laut aktuellem Stromspiegel liegt der Durchschnittsverbrauch eines Vier-Personen-Haushaltes in Deutschland bei 4.200 kWh pro Jahr. Ein Elektroauto (rein batterieelektrisch) benötigt etwa 2.400 kWh. Lädt dies zu 85 Prozent zuhause, erhöht sich also der Stromverbrauch eines Vier-Personen-Haushalts um knapp die Hälfte.
  • Die vorhandene Flotte von 47 Millionen PKWs benötigt in etwa 112 TWh zusätzlichen Strom. Das bedeutet mehr als 19 Prozent zusätzlichen Strombedarf, wenn tatsächlich morgen alle PKWs elektrisch unterwegs wären. Bei nur 10 Millionen wäre das mit 2,5 vH sicherlich verkraftbar.
  • Aber das deutsche Stromnetz hat eine vorgehaltene Leistung (= Stromreserve) von 68,5 Gigawatt. Um eine Million E-Autos gleichzeitig zu laden, benötigt man 350 Gigawatt, so die Experten. Diese Leistung muss als Minimum vorgehalten werden. Wie soll das geschehen?

Zusätzliche Stromverbraucher sind in der gegenwärtigen Zeit der drohenden Versorgungsengpässe des Teufels. Von daher sollte zumindest die Verkaufsförderung von Elektroautos mit hohen Prämien ausgesetzt werden. Kaffeemaschinen und Staubsauger werden auch nicht gefördert.

Clausewitz würde der grünen Ampel empfehlen, ruhig an ihrer Strategie festzuhalten, aber die Taktik anzupassen. Denn wichtig ist es, den Krieg zu gewinnen, einzelne Schlachten mögen dabei auch verloren gehen. Und der Landsmann aus Sindelfingen würde sagen: „Herr, schmeiß Hirn vom Himmel! Oder Steine!?!? Egal!! Hauptsache Du triffst!“

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28 Kommentare

  1. Schade, der richtige Ansatz dieses Beitrags wird leider verwässert. Der Autorsollte sich trauen, Wahnsinn als Wahnsinn zu bezeichnen.

    Der Abschnitt
    „Damit kein falscher Eindruck entsteht:

    • Dass die Transformation hin zu grüner Energieversorgung aus Klimagründen dringend erforderlich ist, steht außer Zweifel. 
    • Dass zur Erreichung einer CO2-Neutralität bis 2050 in der Energieversorgung und im Verkehr in der Vergangenheit unter völlig anderen geopolitischen Rahmenbedingungen weitreichende Pläne zum dualen und weltweit einmaligen Ausstieg aus Kohle und Kernkraft gefasst wurden, ist per se ebenfalls kein Grund zur Kritik an der Politik.“

    mag als Appeasement an grüne Ideologen gedacht sein.

    Die Wahrheit aber ist: Es ist und war völlig irrsinnig, Ziele und gar eine Transformation politisch zu beschließen, die sich physikalisch, technisch, wirtschaftlich und praktisch nie umsetzen lässt. Schon der Versuch, irgendwo auf den ersten Metern loszulaufen, kann nicht ohne die sozialen Verwerfungen der industriellen Revolution geschehen. Die Transformation scheitert an der Zerstörung des sozialen Friedens, an der Existenz von Despoten, an technischem Know How, an wirtschaftlichen Grundlagen, an Versorungsengpässen, etc.

    Und noch ein Denkanstoß: Die ganze Klimaideologie ist schon in den 1990ern nach dem aufgeflogenen Wissenschaftsbetrug von Santer und Mann vor 25 Jahren so richtig als politischer Fake entlarvt worden. Bis heute protegieren politische Netzwerke diese Leute und deren dubiose Ergebnisse. Wie lange kann man sich das noch leisten, ohne sich Mitschuldig am Desaster zu machen, das Energiewende heißt?

    • Kann Ihnen nur zustimmen. Dieses Gefasel vom CO2-gemachten Klimawandel ist einer unsinnigen Voodoo-Wissenschaft entlehnt, bei der mit eigenen Berechnungen die eigene aufgestellte Hypothese bewiesen wird.
      Welch ein Unsinn. Einstein sitzt auf Wolke sieben und schlägt sich vor Lachen auf die Oberschenkel angesichts dieser Dilletanten
      Wann wachen eigentlich seriöse Wissenschaftler auf und lassen sich nicht mehr von diesen „Wisssenschaftskünstlern“ ein X für ein U vormachen

  2. „Dass die Transformation hin zu grüner Energieversorgung aus Klimagründen dringend erforderlich ist, steht außer Zweifel…. “
    Das ist absolut falsch. Der Treibhauseffekt durch CO2 ist bei dem derzeitigen Stand von 400ppm in der Sättigung. Mehr geht praktisch nicht mehr, selbst bei 1000ppm.

  3. Eine interessante, kluge Analyse; doch leider wissen sie und ich um die Reichweite solch klarer Worte hier in der Kommentarzone eines (leider!) medialen Nischenprodukts wie TE. Dennoch schreibt man immer wieder; wohl auch, um sich den Frust unter Gleichgesinnten von der Seele zu reden…
    In der Realität bin ich inzwischen soweit ernüchtert zu behaupten, dass es in Deutschland keine rechtzeitige Rückkehr zur Vernunft mehr geben kann; der Karren steckt an an allen Ecken schon zu tief im Dreck!
    Große Teile der Bevölkerung sind mittlerweile so tief links-grün indoktriniert (oder auch schlicht zu sehr geistig derangiert), als dass eine stramm konservative Partei hier nochmal ans Ruder käme.
    Ich denke eher, die sich rapide verschlechternden Zustände werden letztlich in Anarchie und Bürgerkrieg kulminieren; mit deutlichen Vorteilen seitens der gewaltaffinen „Bereicherer“, die unser Land mehr und mehr vereinnahmen. Die Schuld an all dem wird man dann allerdings nur zu gerne bei AFD – respektive konservativen Bürgern (Spaltern und Hassrednern!) wie ihnen und mir – abladen wollen; das garantiere ich ihnen heute schon!

  4. Die Sache mit den „Klimagründen“ haben ja schon andere hinreichend kommentiert. Und die relativ geringe Zahl an E-Autos ist in der aktuellen Situation uninteressant. Dieser Artikel geht doch etwas am Thema vorbei.
    Was würde denn tatsächlich passieren, wenn die Gasspeicher leer sind? Dass es dann in vielen Wohnungen kalt wird und große Teile der Industrie den Betrieb einstellen müssen, dürfte ziemlich unangenehm werden. Ein existenzbedrohendes Problem entsteht aber dadurch, dass es dann unweigerlich zu einem Blackout kommen wird. Wenn die Gaskraftwerke ausfallen, wird man auch nicht mittels Stromimporten das Netz stabil halten können. Was dann passiert, kann jeder in der bekannten Studie eines Bundesamtes nachlesen.

    In der jetzigen Situation, wo mit dem beschriebenen Szenario durchaus zu rechnen ist, müssen sofort folgende Maßnahmen ergriffen werden:

    1. Weiterbetrieb der verbliebenen 3 KKW sowie Wiederinbetriebnahme der letztes Jahr stillgelegten 3 KKW.
    2. Wiederinbetriebnahme aller stillgelegten Kohlekraftwerke
    3. Um für größtmögliche Netzstabilität zu sorgen, ist der Einspeisevorrang für Wind- und Sonnenstrom aufzuheben.

    Ich gehe aber davon aus, dass, bevor die jetzige Bundesregierung Punkt 3 umsetzt, eher die Hölle bzw. Deutschland zufriert.

  5. „Dass die Transformation hin zu grüner Energieversorgung aus Klimagründen dringend erforderlich ist, steht außer Zweifel.“
    Und genau das ist das Problem, niemand stellt mehr ernsthaft die Frage welchen Einfluss Deutschland mit seiner Harakiri.Politik auf das Klima haben *KANN*. Rechnen wir es doch (noch) mal durch. Wir reden von (realistisch) ca 2 Grad Erhöhung bis 2100, und davon haben wir schon 1,2 Grad erreicht, bleiben also noch 0,8 übrig. Deutschland hat am weltweiten Ausstoss einen Anteil von 2%. Wenn wir also schon jetzt und heute klimaneutral wären hätte das bis 2100 einen Einfluss von 0,016 Grad, und jährlich von sagenhaften 0,0002 Grad. Das heißt: Egal was wir hier anstellen, es hat keinen messbaren Einfluss auf das Weltklima, aber es ruiniert dieses Land. Es geht wieder mal nur um Ideologie gepaart mit dem „teutonischen Furor“ der der Welt unbedingt zeigen will das wir die besseren Menschen sind und alles besser wissen.

    • Das 1,5°-Ziel wurde gestern vom grünen EU-Angeordneten Bloss als nicht mehr erreichbar bezeichnet. Laut ihm geht es nur noch darum den EU-Beitrag zum 2°-Ziel zu schaffen.

      Auch das IPCC passt die Zielvorgaben gerne einmal an. Das errechnete CO2-Restbudget für maximal 1.5° betrug zum 1.1.2018 genau 420 Gigatonnen, zum 1.1.2020 waren es immer noch 400 Gigatonnen. Da 2018 und 2019 mindestens 72 Gigatonnen in die Luft geblasen wurden, hat uns das IPCC also mindestens 52 Gigatonnen „geschenkt“.

      Die Summe der „key uncertainties“ im IPCC-Report für den Wert von 420 Gigatonnen betrug übrigens plus 920 und minus 820 Gigatonnen!

    • 1930-1940 war es in etwas so warm wie heute. Alle historischen Originalmessungen können das bestätigen. Es gibt keinerlei ernsthafte Gefahr, dass das Klima sich duaerhaft weiter erwärmen wird. Wir erleben eine natürliche Fluktuation, die uns nicht schadet.

  6. Ich kann diesem interessanten Artikel in vielen Teilen zustimmen! Nur brauchen wir wirklich diese Transformation zur grünen Energieversorgung? Sicher kann man Wind und Sonne nutzen, richtig, aber niemals ausschließlich. Das ist auch gar nicht notwendig, denn das Klima wird sich nichts vom Menschen diktieren lassen!
    Natürlich muss man die Politik dafür kritisieren, solche irrationalen Ziele wie CO2 Neutralität zu fassen. Warum und weshalb eigentlich diese Ziele? Damit einige Wenige auf dieser Welt mit diesem Geschäftsmodell reich werden und der Rest der Menschheit verarmt?
    Wenn man solche Hypothesen aufstellt, dann bitte mit faktenbasierter Begründung!

    • Dass die Transformation hin zu grüner Energieversorgung aus Klimagründen dringend erforderlich ist, steht außer Zweifel. 
    • Dass zur Erreichung einer CO2-Neutralität bis 2050 in der Energieversorgung und im Verkehr in der Vergangenheit unter völlig anderen geopolitischen Rahmenbedingungen weitreichende Pläne zum dualen und weltweit einmaligen Ausstieg aus Kohle und Kernkraft gefasst wurden, ist per se ebenfalls kein Grund zur Kritik an der Politik.

    Sorry, beide Dogmen sind kompletter Blödsinn. In 30 Jahren, interessiert sich kein Mensch mehr für diesen grünen Unfug. Pseudoreligiöses Geschwurbel der Extraklasse. ??

  7. „Damit kein falscher Eindruck entsteht:

    • Dass die Transformation hin zu grüner Energieversorgung aus Klimagründen dringend erforderlich ist, steht außer Zweifel. 
    • Dass zur Erreichung einer CO2-Neutralität bis 2050 in der Energieversorgung und im Verkehr in der Vergangenheit unter völlig anderen geopolitischen Rahmenbedingungen weitreichende Pläne zum dualen und weltweit einmaligen Ausstieg aus Kohle und Kernkraft gefasst wurden, ist per se ebenfalls kein Grund zur Kritik an der Politik.“

    Na, mein lieber Herr Doktor! Da haben Sie aber richtig mit dem falschesten aller Eindrücke gearbeitet. Ihr Text hebelt genau die vorgenannten Thesen hinten herum fast vollständig aus. Ich will das mal richtig stellen: Aus Klimagründen ist im Moment wirklich nur ganz „dringend“ erforderlich, vollständig zurück zu einer sachlich-wissenschaftlichen Debatte zu gelangen und ideologisierter Propaganda analog Ihres ersten Satzes Einhalt zu gebieten. Aus letzterer Ecke kommen nämlich diese schlimmen falschen Entscheidungen. Die sog. CO2-Neutralität ist ein rein politischer Kampfbegriff und als Arbeitsziel völlig unbrauchbar. Denn jegliche Form von Arbeit, Wirken, Produktion und Verbrauch wird immer auch mit der Produktion von mehr oder weniger CO2-Überschüssen verbunden sein. Dies macht uns die Natur einfach vor. Abgesehen davon sollte der Mensch endlich mal mit Demut anerkennen, dass er eben nicht alles kann und weiß. Z.B. ist er nicht in der Lage, auf 4 Tage im voraus zuverlässig das Wetter vorherzusagen.

  8. Nun ja, da man sich mit dem Öl-Embargo ab Jahresende noch tiefer ins eigene Fleisch schneidet, steht die Frage ob man mit Verbrennern besser fährt, im Raum.
    Den Wermutstropfen den ich sehe ist, dass mit dem Öl-Embargo vor allem der Osten inkl. Berlin betroffen. Mit Berlin träfe es dann zumindest mal die Verursacher direkt.

  9. Grundsätzlich hat der Autor recht. Der Strombedarf eines E-Autos ist gravierend. Mit den angegebenen 2400 kWh läuft der Elektrische ca.12000 km im Jahr (bei ca. 20 kWh für 100 km). Damit wird die E-Mobilität zum neuen großen Stromfresser im privaten Bereich.
    Und ohne grundlastfähige Stromerzeuger (Kernkraft, Gas, Kohle) wird man sein schönes E-Auto auch nachts bei Dunkelheit und Schwachwind gar nicht aufladen können. D.h.also tagsüber Auto laden und nachts zur Arbeit fahren 🙂

  10. Die Zahlen trügen. 2021 hatte Gas nur einen 10%igen Anteil an der Stromerzeugung, allerdings mit der Funktion des Lückenbüßers! Die so erzeugte Energiemenge kann ergo nur durch Importe, nicht durch Erneuerbare ausgeglichen werden. Denn wannimmer Gas verwendet wird (merit order), ist schlichtweg nix zu holen bei Petrus.
    Aber: Was meint der Autor bloß mit der Notwendigkeit zur Energiewende? Unsere Stromerzeugung hat einen globalen Anteil von 0,6%. Würde unser Land heute von der Weltkarte verschwinden, würde man das in den globalen Zahlen nichtmal merken.

  11. Geben Sie sich keinen Illusionen hin. Deutschland ist längst nicht mehr das Land der boomenden Wirtschaft, der Wissenschaft, der Vollbeschäftigung und des allgemeinen Wohlstands. Technologisch sind die Pflöcke zwischen Windmühle, Lastenrad und E-Mobil eingeschlagen. Mit der Stimme der Vernunft bringen Sie es hier allerhöchstens noch zum Staatsfeind Nummer 1. Wir sind kein Land mehr, sondern ein Experimentierfeld für selbsternannte Berufspolitiker, von denen jeder das entscheidet, von dem er weniger als nichts versteht. Da muss man auch keine Namen mehr nennen, denn wirklich jedes Ministerium untersteht einer Person, die keinerlei Nachweisbefähigung erbringen kann. Das ist aus meiner bescheidenen Sicht ein beklagenswerter Zustand.

  12. Ich möchte gerne wissen wie der “ Ausbau “ bis zum Winterbeginn gelingen kann ??? Nach 20 Jahren Ausbau fehlen denn schon wieder die „Wunderwaffen“? Um jetzt ganz schnell ohne Wind und Sonne doch noch die Welt zu retten? In Zeiten von Lieferkettenproblemen, Preisexplosionen für Rohstoffe, zuwenig „Fachkräfte die auch was können??? Nein, sorry. So wird das nichts.
    Übrigens konnte man schon seit März auf dem Rhein einen starken Anstieg der Kohleschiffe stromaufwärts fahrend beobachten… nur mal so nebenbei.

    • Dass die Transformation hin zu grüner Energieversorgung aus Klimagründen dringend erforderlich ist, steht außer Zweifel. 

    Das ist mitnichten so! Solche Vorstellungen werden lediglich als Begründung für die Ruinierung der industriellen Produktion angeführt. Ich lebe in Berlin, radele in den Havelbergen, die nichts anderes sind als Moränen, die ein eiszeitliches Urstromtal säumen. Ich war auch schon wandern im Elbsandsteingebirge, wo jeder mit eigenen Augen die Schluchten sehen kann, die von eiszeitlichen Schmelzwasserströmen in den Fels gefräst wurden. Eine klimatische Momentaufnahme vor Beginn der industriellen Revolution zu machen, diese dann zum „Normal“ zu erklären und zu behaupten, man habe es in der Hand, dieses „Normal“ für immer zu verstetigen, wenn man denn nur kein CO2 in die Atmosphäre einbringe, ist eine üble Irreführung der Menschen, geschaffen, um sich das Geld der arbeitenden Menschen für allerlei Hokuspokus in die eigene Tasche zu stecken und den „Great Reset“ voranzutreiben, der aber nicht great, sondern nur big ist.

  13. Herr Becker,
    das gigantische Problem, in dem wir uns gerade wiederfinden ist der Irrationalität folgender – auch von Ihnen bestätigter – Prämissen zu verdanken:

    • Dass die Transformation hin zu grüner Energieversorgung aus Klimagründen dringend erforderlich ist, steht außer Zweifel. 
    • Dass zur Erreichung einer CO2-Neutralität bis 2050 in der Energieversorgung und im Verkehr in der Vergangenheit unter völlig anderen geopolitischen Rahmenbedingungen weitreichende Pläne zum dualen und weltweit einmaligen Ausstieg aus Kohle und Kernkraft gefasst wurden, ist per se ebenfalls kein Grund zur Kritik an der Politik.

    Weder gibt es eine belastbare Evidenz, dass der zusätzliche anthropgene Ausstoss von CO2 in relevanter Weise das globale Klima verändert, noch können wir natürlich bedingte Klimaänderungen beeinflussen, insofern sind all diese „erneuerbaren Energietechnologien“ ausschließlich eines: unfassbar teuer (ineffizient) und damit massiv wohlstandsmindernd. Wenn wir dann noch wissen, dass sich die bevölkerungsreichsten Länder China und Indien berechtigterweise das Recht nehmen, soviel pro Kopf-CO2-Eintrag in die Atmosphäre zu leisten wie die Bevölkerungen der westlichen Industrieländer sich bis heute kumulativ erlaubt haben, dann wird es grotesk, da allein dieser CO2-Eintrag sämtliche Schellnhubersche „Leitplanken“ gerissen haben wird und wir bereits „verbrannt“ sind. Wir ernten nun die Früchte einer jahrzehntelangen – nur durch Wohlstandsverwahrlosung möglichen – und völlig kompetenzbefreiten Ideologisierung aller industriellen Technologien und werden im schlimmsten Fall den Sri Lanka-Kollaps erleben.

  14. Ich tippe darauf, daß das Gegenteil eintreten wird: Jetzt wo Musk mal ganz zufällig raushaut, daß die Gigafactory eine Geldverbrennungsmaschine ist, werden unsere Politiker wie ein Haufen aufgescheuchter Hühner noch mehr Subventionen reinpumpen, einen Gesichtsverlust will man schließlich nicht riskieren.

    • Wer von den in Verantwortung stehenden Politiker hat denn noch ein Gesicht? Nur die bezahlten Medien und die Öffentlich Rechtlichen gaukeln noch so etwas wie Macht und Glaubwürdigkeit vor. Man müsste nicht Wahlen fälschen, Meinungsumfragen kaufen und die Kritiker verfolgen, wäre es so, wie man dem Bürger vorgaukelt.

  15. „Dass die Transformation hin zu grüner Energieversorgung aus Klimagründen dringend erforderlich ist, steht außer Zweifel. “
    – Wie bitte??
    „Dass zur Erreichung einer CO2-Neutralität bis 2050 in der Energieversorgung und im Verkehr in der Vergangenheit unter völlig anderen geopolitischen Rahmenbedingungen weitreichende Pläne zum dualen und weltweit einmaligen Ausstieg aus Kohle und Kernkraft gefasst wurden, ist per se ebenfalls kein Grund zur Kritik an der Politik.“
    – Das ist nicht Ihr Ernst, oder? Wie wollen Sie das denn begründen??

    ich stimme Ihnen ja weitestgehend zu, aber mit diesen zwei Aussagen haben Sie Ihren Text doch ziemlich entwertet.

  16. „Damit kein falscher Eindruck entsteht:

    • Dass die Transformation hin zu grüner Energieversorgung aus Klimagründen dringend erforderlich ist, steht außer Zweifel.“

    Warum dieser Kotau, vor wem haben Sie Angst, Herr Becker?
    Diese Transition (um dieses schöne Wort aus dem Genderkontext mal zu gebrauchen) zur grünen Energieversorgung aus bewegter Luft und Sonnenstrahlen wird scheitern, im kleinen deutschen Rahmen und global natürlich sowieso.
    8 – 10 Mrd. Menschen werden sich nicht so kasteien lassen, wie das weltfremden grünen planwirtschaftlichen Sozialisten vorschwebt.
    Und es wird auch bei weitem nicht so dramatisch werden, wie diese Propagandatruppe „IPCC“ es „wissenschaftlich“ vorrechnet. Mal Vahrenholt lesen.
    Brauchbare grüne Energieversorgung kann im Grunde nur aus Kernkraft bestehen. Vielleicht gelingt es noch rechtzeitig, die Fusionsreaktoren massentauglich zu machen.
    Denn der Energiebedarf der Welt wird gigantisch sein und nein, auf puritanisch-pietistische Selbstbeschränkung des „globalen Südens“ und des „globalen Ostens“ sollten wir besser nicht hoffen.

  17. Herr Dr Becker ist physikalisch rechtzeitig dran mit seinen Vorschlägen, aber politisch zu früh. Ohne Blackouts oder Brownouts kapieren es die meisten Menschen nicht. Die Ampel ändert ihre Meinung frühestens im Oktober; vorher geht es uns noch zu gut.

  18. Bisher haben die Steine wohl noch niemanden so richtig getroffen, denn der Wahnsinn geht munter weiter , die selbst gemachte Energiekatastrophe nimmt ihren Lauf. Aber die Deutschen interessiert es mehrheitlich immer noch nicht, wie der meist gesprochene Satz auch im eigenen Umfeld, auf das Thema angesprochen annehmen lässt:“ Das machen die doch nicht!“ Ende der noch gar nicht begonnen Diskussion.

  19. Herr Becker die Grünen haben doch nun schon mehrfach fachmännisch erklärt dass das Netz der Speicher sein wird. Also alles kein Problem für unsere Grün:innen in der Regierung, das Netz wird es schon regeln.
    Eine Sache zur Kernkraft, selbst wenn der Robert die AKWs weiter betreiben wollen würde, wird es nicht funktionieren! Es gibt keine Betriebserlaubnisse, kein Personal und keine Betreiber, die wahnsinnig genug sind für dieses Höllenfahrtskomando in der Regierung auch nur einen Finger zu rühren!
    Nein, wir müssen wohl einen Blackout bekommen, es muss zur Katastrophe kommen…

  20. Dass die Transformation hin zu grüner Energieversorgung aus Klimagründen dringend erforderlich ist, steht außer Zweifel.

    Dem darf widersprochen werden und wurde auch schon tausendfach widersprochen.
    Richtig wäre diese Aussage, wenn Sie „aus Klimagründen“ ersetzen würden durch „aus ideologischen Gründen“.

    …und weltweit einmaligen Ausstieg aus Kohle und Kernkraft gefasst wurden, ist per se ebenfalls kein Grund zur Kritik an der Politik.

    Nicht einmal wenn die vorgegebenen Ziele sinnvoll erklärbar und plausibel wären, könnte man dieser Aussage zustimmen.
    Zu allererst darf aber an der Sinnhaftigkeit dieser Ziele gezweifelt werden.
    Unsinnige Ziele mit noch unsinnigeren Mitteln zu verfolgen führt genau in dieses Chaos, in dem wir jetzt feststecken.

    • Dem Klima ist das völlig egal, es macht einfach, was es will.

  21. Es kommt halt immer auf den Blickwinkel an. Es ist nicht fair, den Grünen fehlende Rationalität vor zu werfen. Sie wissen auch, dass 1+1=2. Es darf daher bezweifelt werden, dass die Grünen auch nur Ansatzweise die Interessen derer vertreten, die schon länger hier leben. Schließlich ist Habeck ja nicht umsonst auch Klimaminister. Und ein Tschem als Landwirtschaftsminister will ja auch die ganze Weltlebensmittelproduktion auf Grün switchen. Ganz zu schweigen, dass wir ja auch schon Kriege anderer Länder zu unseren eigenen erklären. Alos mehr Mut bei der Betrachtung der Lage.

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