Als die ungleichen Verbündeten 1945 das besiegte Deutsche Reich unter sich aufteilten, schob Imperator Stalin sein Sowjetunion genanntes, großrussisches Reich viele hundert Kilometer weiter nach Westen. Die heute zur Ukraine gehörenden, früher österreichischen Gebiete um Lemberg (Lwiw) und Stanislau (Ivano-Frankiwsk) wurden ebenso von Russland eingemeindet wie das polnische Brest und die baltischen Staaten. Die in den zuvor polnisch verwalteten Gebieten lebende, zumeist nicht-russische Bevölkerung wurde mit mehr oder weniger sanftem Druck aufgefordert, nach Westen zu migrieren. Rund 1,7 Millionen Polen und auch Ukrainer sollen den Gang in die ehemals deutschen Ostprovinzen angetreten haben.
„Tichys Einblick“ – so kommt das gedruckte Magazin zu Ihnen
Aus Königsberg wurde Kaliningrad – benannt nach Michail Iwanowitsch Kalinin. Der 1875 in Nordrussland geborene Berufsrevolutionär gehörte zu jenen, die 1917 die russische Macht usurpierten und das sozialistische Terrorregime aufbauten. Mehrmals offiziell Staatsoberhaupt der UdSSR, war er ein getreuer Gefolgsmann Stalins und zeichnete unter anderem den Massenerschießungsbefehl an polnischen Offizieren und Intellektuellen in Katyn ab. Kaliningrad wäre insofern – gemessen an deutschen Verhältnissen – in etwa so, als würde man eine Metropole „Göringstadt“ nennen. Weshalb und aus historischen Gründen die Stadt Kants ebenso wie die derzeit von Russland verwaltete, gleichnamige Oblast im Weiteren als Königsberg genannt werden wird.
Königsberg als Vorposten in Nato-Territorium
Dieses derzeit russisch verwaltete Königsberg, für Stalin gleichsam westlicher Vorposten des Imperiums innerhalb des eigenen Staatsgebiets, wurde mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion zur Exklave. Michail Gorbatschow soll deshalb, so wird erzählt, das nördliche Ostpreußen im Zuge der Verhandlungen über die DDR der bundesdeutschen Regierung zum Kauf angeboten haben. 48 Milliarden Deutschmark hätten damals im Raum gestanden – doch die Deutschen hätten abgelehnt und dem damaligen Außenminister Hans-Dietrich Genscher wird das Zitat zugesprochen, er wolle Königsberg nicht einmal geschenkt haben.
Sollte es so gewesen sein, so wird Genschers Ablehnung vor allem in den damals zu erwartenden, polnischen Ängsten ihre Ursache gehabt haben – zu präsent noch war die Erinnerung daran, dass die deutsche Forderung nach einem Korridor zwischen Reich und Exklave Ostpreußen maßgeblich zur Begründung des deutschen Überfalls auf den Nachbarn diente. Nun allerdings, rund dreißig Jahre später, wären vermutlich Balten, Polen und Deutsche froh, hätte damals der Bundesfinanzminister die in Euro knapp 25 Milliarden locker gemacht und auf das Konto der sowjetischen Regierung überwiesen. Denn im Jahr 2022, dem Jahr Eins des russischen Terrorüberfalls auf die Ukraine, ist Königsberg ein unsinkbarer Raketen- und Flugzeugträger der Moskowiter inmitten des Nato-Territoriums.
Selbst hochmoderne und atomwaffenfähige Iskander-Systeme sind nach Aussagen des Kreml in der Oblast stationiert – von der Nato als Verstoß gegen bestehende Abrüstungsverträge eingestuft, weshalb US-Präsident Donald Trump 2019 den Ausstieg aus dem INF-Vertrag erklärte. Auch liegt in Königsberg die russische Ostseeflotte – was sie allerdings äußerst anfällig macht für den Fall, dass es zwischen Russland und der Nato zu einem bewaffneten Konflikt kommen sollte. Behauptet wird zudem, dass Russland in Königsberg Atomwaffen stationiert hat.
Der Transit nach Königsberg
Wie am Vorabend des deutschen Überfalls auf Polen wird nun die Exklave einmal mehr zum propagandistischen Zankapfel. Denn nun hat das an Königsberg angrenzende Litauen Russlands Bahntransit durch sein Staatsgebiet erheblich eingeschränkt. Waren, die auf der Sanktionsliste der Europäischen Union stehen, verwehren die Balten die Durchfahrt. Das soll bis zur Hälfte der Transitgüter betreffen, darunter Erze und Metalle sowie Baumaterialien, aber auch Technologieprodukte.
Russland, China und US-amerikanische Ängste
Das entbehrt zwar nicht einer gewissen Ironie, wenn es von Menschen formuliert wird, die seit einigen Wochen einen anhaltenden Terrorakt organisieren, der gegen jeden Grundsatz zivilisierter Koexistenz und gegen jedes Völker- und Kriegsrecht verstößt und zudem noch zigtausenden Ukrainern Leben und Existenz kostet, doch es bedient jene russischen Hitzköpfe und Falken, die ihren eigenen Lügen glauben und mittlerweile einen militärischen Überfall auf Litauen und damit den offenen Krieg gegen die Nato fordern, um – wie einst die nationalen Sozialisten im Deutschen Reich – einen „Korridor“ zur Exklave zu erkämpfen und dabei gleich das gesamte, dazwischen liegende Land zu erobern.
Russland fehlen die militärischen Mittel
Davor allerdings wird sich Russlands nicht nur nach Völkerrecht kriminelle Führung hüten. Russlands konventionelle Streitkräfte haben sich in der Ukraine längst zum Gespött gemacht, weil es ihnen nach der Überraschung geschuldeten Anfangserfolgen nicht einmal mit Flächenbombardement und Totalzerstörung ganzer Landstriche gelingt, spürbare territoriale Gewinne zu verzeichnen. Auch soll nach westlichen Geheimdiensterkenntnissen bereits weit mehr als ein Viertel der gesamten russischen Streitmacht dem anhaltenden Widerstand der Ukrainer zum Opfer gefallen sein.
Einen offenen Krieg gegen die Nato kann sich Russland nicht leisten – konnte es noch nie, auch wenn alle Welt etwas anderes glauben sollte und wollte. Im Ernstfall, auf den die Nato mittlerweile vorbereitet ist, wird die Effizienz vor allem der US-Armee die russischen Landstreitkräfte derart treffen, dass weitere russische Vorstöße chancenlos blieben. Moskau bliebe dann nur der finale Griff zur Atomwaffe – wobei nach wie vor unbekannt ist, wie viel des angeblich verfügbaren Arsenals lediglich Putinsche Dörfer sind. Selbstmord aus Angst vor dem Tod? Auch wenn sich die russische Führung bis hin zum früher pragmatisch-rationalen Außenminister Sergej Lawrow in ihren Kokon aus paranoiden Lügen, Illusionen und Fehleinschätzungen eingesponnen hat, wird den Herren im Kreml immer noch ein Rest an Rationalität zugesprochen.
Also bleibt es bei der bislang erfolgreichen Taktik, den Westen mit wüsten Drohungen und Beschimpfungen vor sich her zu treiben. Litauen soll verängstigt werden – dessen Außenminister Gabrielius Landsbergis verweist allerdings zutreffend darauf, dass sein Land nur EU-Vorgaben erfülle. „Es ist nicht Litauen, das etwas tut – es sind die europäischen Sanktionen, die am 17. Juni in Kraft getreten sind“, ließ er am Rande des EU-Außenministertreffens in Luxemburg wissen. Josep Borell, dem Titel nach „Hoher Vertreter der EU für Außen- und Sicherheitspolitik“, flankiert: „Es handelt sich nicht um eine Blockade, sondern lediglich um das Transportverbot für bestimmte Arten von Waren. Der Transit auf dem Landweg zwischen Russland ist nicht gestoppt oder verboten worden.“
Es droht der totale Gaslieferstopp
Das allerdings wird die Moskowiter nicht davon abhalten, das begrenzte Transportverbot zur Versorgung der rund 430.000 in Königsberg lebenden Menschen mit nicht lebensnotwendigen Gütern zum Anlass zu nehmen, um weitere Daumenschrauben gegen die Europäer anzulegen. Dazu könnte in absehbarer Zeit ein Totalstopp der Gaslieferungen gehören.
Hier ist vor allem Deutschland äußerst anfällig, solange es aus ideologischen Gründen trotz Verlängerung der Kohleverstromung am Aus für die umweltfreundliche AKW-Technologie festhält. In gewisser Weise stellen die EU-Länder gegenwärtig bereits auf Kriegswirtschaft um, wenn nun beispielsweise auch Dänemark die Frühwarnstufe im Gas-Notfallplan ausgibt. Die russische Gazprom hatte Ende Mai den Lieferstopp an die dänische „Orsted“ mitgeteilt. Martin Hansen, Leiter der dänischen Energie-Agentur: „Die Situation ist ernst, sie wurde durch gedrosselte Lieferungen weiter verschärft.“ Deutschland hatte einen solchen Schritt bereits Ende März verkündet – die drastischen Lieferkürzungen durch Russland setzen die bundesdeutsche Regierung nun zusätzlich unter erheblichen Zugzwang.Zudem könnte Moskau darauf hoffen, die bisher recht einige Front gegen seine Terrorpolitik in der EU in absehbarer Zeit bröckeln zu sehen. Die Parlamentswahlen in Frankreich haben mit dem moskautreuen Altkommunisten Melanchon und der Putin-affinen LePen zwei Gruppen stark gemacht, die bereit scheinen, in ihrer EU-Aversion die Ukraine an Russland zu verraten. In Italien kriselt es ebenfalls: Die linksorientierte Chaotentruppe der „Cinque Stelle“ hat ihre ursprüngliche Zustimmung für Waffenlieferungen zurückgezogen – Mario Draghis Notkabinett ist in Nöten.
Nicht nur deshalb verhandeln die USA gegenwärtig mit Partnern und Verbündeten darüber, durch einen Ölpreisstopp und eine verstärkte Förderung die von Russland provozierte Energieknappheit abzufedern. Vor allem den ärmeren Ländern, die unter den aktuell extrem hohen Ölpreisen besonders leiden, soll damit geholfen werden – eine Maßnahme auch, um sie nicht länger in die Arme Putins zu treiben, der sie durch Sonderkonditionen lockt, in der internationalen Auseinandersetzung die Seiten zu wechseln.
Kein Krieg, nur eine Krise
Der russische Terrorangriff auf die Ukraine hat sich längst zum unerklärten Weltkrieg entwickelt. Alle wissen es – aber niemand traut es sich zu sagen. Selbst Peskow spricht nur von „einer langen Krise“, die es geben werde. Wobei er mit Blick auf zwei US-Bürger, die von russischen Einheiten als Kämpfer für die Ukraine gefangen genommen wurden, selbst ein Sakrileg begeht, wenn er trotz des russischen Kriegserwähnungsverbots davon spricht, dass für diese Gefangenen der Schutz der Genfer Konvention nicht gelte. Linientreu hätte er es auch damit begründen können, dass es sich nach russischer Lesart in der Ukraine um eine „militärische Spezialoperation“ und nicht um einen Krieg handelt – womit die Genfer Konvention ohnehin aus dem Spiel wäre.
Die deutsch-russische Superweltmacht
Allerdings ist die Halbwertzeit solcher „nie-wieders“ in der Politik erfahrungsgemäß eher kurz. Spätestens, falls irgendwann nach Putin eine rational-gemäßigte Regierung Russlands Geschicke in die Hand nehmen wird, wäre allen Beteiligten zu empfehlen, behutsam das verlorene Vertrauen wieder aufzubauen. Bis dahin allerdings werden weiterhin Drohungen und Lügen, Massenmord und Zerstörung die Tagespolitik bestimmen und zunehmend mehr als die Normalität des Faktischen akzeptiert werden.
Offenbar sind die Menschen so. Wenn ein Psychopath irgendwo zehn oder auch nur einen Menschen ermordet, greift völlig zu Recht über das berechtigte Entsetzen ein ausgeklügelter und effizienter Justizapparat, um den Täter seiner Strafe zuzuführen. Wenn jedoch ein Soziopath ein Nachbarvolk überfallen lässt und Tausende metzelt, dann ist das nur internationale Politik und der Massenmörder darf sich sogar noch auf internationalen Konferenzen feiern lassen. Aber so waren sie schon immer, die Fugen, aus denen die Welt immer dann zu geraten scheint, wenn die Normalität des Krieges die kurzen Zwischenphasen der Normalität einer zivilisierten Menschheitsepoche ablöst.
Danke und chapeau für Ihren Artikel, Herr Spahn! Alleine Ihre Begründung, Königsberg wieder zu seinem Namensrecht zu verhelfen, ist großartig – daran sollte man sich in der Welt ein Beispiel nehmen, vor allem aber sollte dies unsere vaterlandsvergessende „Regierung“ tun. Es war schon eine historische Schande, dass Kohl und vor allem der Verräter Genscher die schon Beinahe-Schenkung von Nordostpreußen an Deutschland durch Gorbatschow sich erlaubten (eine wahrer Schandfleck vor der deutschen Geschichte), dies abzulehnen. Wie die „Ampel“-Regierung, eine geradezu handverlesen vaterlandslose Clique, mit dem ostpreußischen historischen Erbe umgehen würde, wage ich mir nicht vorzustellen.
Die EU-Kommission wird die EU-Sanktionsrichtlinien „überprüfen“, nach denen Litauen den Güterverkehr zwischen Russland und der Oblast Kaliningrad behindert hat, was eine drohende Reaktion Moskaus zur Folge hatte. Dies sagte der Hohe Vertreter der EU, Josep Borrell, am Rande der Tagung des Europäischen Rates in Brüssel.
<<”Was ist Rußland?”, fragte Puschkin. Und antwortete: “Halbwilde Völker … ihre immer wiederkehrenden Empörungen, ihre Abneigung gegen Gesetze und Bürgersinn, ihr Leichtsinn, ihre Grausamkeit …” Aber wir sind seit jener Zeit nicht besser geworden, der Dichter hat nicht nur den damaligen Zustand Rußlands beschrieben, sondern auch die Zukunft des Landes vorhergesagt.
Das, was wir gegenwärtig durchmachen. Was die Menschen auch noch lange nach uns durchmachen werden.”>>
Anatoli Pristawkin, Ich flehe um Hinrichtung, 2000, S. 381
Langsam schreitet die Block-Bildung voran … auf der einen Seite scheint sich also nun ein Block Russland-China-Indien zu entwickeln. Unschwer vorauszusehen wohin die asiatischen Peripherie-Länder tendieren werden. Und ob die arabische Welt guter Erinnerungen an die USA hat? Oder Südamerika? China hat in Afrika massiv investiert in den letzten 2 Jahrzehnten, während die EU und die USA den afrikanischen Kontinent als Problem betrachtet hat. Und ob sich Indonesien, Mikronesien und Co auch in Richtung USA orientieren?
Viele viele Fragen. Wenns hart auf hart kommt, schaut es jedenfalls nicht wirklich gut aus. Für die USA und die EU. Und das vergessen glaube ich grad sehr viele.
Wirtschaftsleistung hin oder her. Bei der militärischen Macht sieht es schon ein wenig anders aus. Niemand weiss die genauen Zahlen von China oder Russland. Und ich glaube die will auch keiner so genau wissen. Besser wärs wir finden einen Weg aus der Krise, als das Ganze schlussendlich am Schlachtfeld auszutragen.
Der Rassemblement National ist nicht « putin-affin ». Die Frage ist doch, ob Sanktionen Sinn machen, die einem selbst mehr schaden als dem Gegner. Und dass der RN den Kredit einer russischen Bank bekam: keine andere Bank war bereit, einen Kredit zu gewähren.
Politisch sind die USA schwächer als ich dachte. Aber militärisch haben sie in all ihren Kriegen die Gegner in kürzester Zeit weggebombt. Sie konnten nur mit ihren Siegen nie etwas anfangen. Warum weiß ich nicht.
Ich halte das US-Militär technisch immer noch für die absolute Nummer 1 weltweit. Bei einem Häuserkampf, in dem täglich 1.000 sterben, hätte die USA keine Chance. Diese eigenen Verluste würden sie psychologisch nicht aushalten. Aber alles platt bomben, da sind sie unschlagbar.
Ich kann mir schon vorstellen, warum Genscher das Angebot Königsberg zu kaufen damals ausgeschlagen hat. Erinnert sich hier jemand an „IM Tulpe“?
Wenn nein, Spiegel Online hat noch einen interessanten Artikel dazu auf Lager.
Wenn die Deutschen Königsberg damals zurückgekauft hätten, wäre das Problem nicht mehr existent. Vielleicht haben die Russen ja noch Interesse daran, den Deal doch noch umzusetzen. Und das meine ich ernst.
Die Deutschen sind daran gewöhnt, alles mit Geld zu regeln und die Russen brauchen Königsberg strategisch doch gar nicht, wenn die Nutzung des russischen Atomwaffenpotentials so oder so im Raum steht. Geld könnten Sie derzeit viel eher gebrauchen. Und die paar Kilometer, die Königsberg näher am Westen dran ist, als Russland selbst, sind in Zeiten moderner Marschflugkörper und Hyperschallraketen völlig irrelevant.
Dafür gäbe es dann aber eine saubere Grenzziehung zwischen Russland und der EU und damit würde das Problem, dass da die Äste des Baumes vom Nachbarn ins andere Grundstück ragen, ganz gleich wem das Grundstück gerade gehört, aus der Welt geschafft.
Litauen und Polen sind genauso wie Deutschland EU Mitgliedsländer. Einen Korridor zwischen Deutschland und Königsberg bräuchte es wegen der EU-Niederlassungs- und Reisefreiheit nicht mehr und damit gäbe es auch keinen potentiellen Zwist zwischen Deutschland und Polen. Ganz im Gegensatz zum jetzigen Zwist zwischen Russland und Litauen.
Man erkennt am Fall Königsberg wunderbar, was das für Probleme auslöst, wenn ein Territorium zerklüftet ist und keine durchgehende Fläche.
Die Israelis kennen das Problem mit den Palästinensergebieten ja auch.
Und auch da, wäre eine derartige Lösung des Problems eventuell ein gangbarer Weg.
Man denke gut darüber nach. Das Problem kann man zum Vorteil aller Beteiligten friedlich und vor allem langfristig aus der Welt schafffen.
Kaliningrad bzw Königsberg hat einen Hafen über den alles direkt aus Russland importiert werden kann das nicht mehr über den Landweg lieferbar ist. Außerdem gibt es für leichte Güter die Option Luftfracht.
Angesichts des russischen Angriffskriegs ein sehr geringer Preis, den Königsberg zu zahlen hat. Ich denke, dass das Putin und Co auch bewusst ist, weswegen man deren Gerede am besten mit Nichtbeachtung würdigen sollte.
Was Sie schreiben ist auch richtig – Zugang zu der Enklave geht es auch durch das Meer. Finland und Estland können das Problem mit Sicherheit einfach lösen.
So geht Kampf um Frieden, nicht wahr?
Die Sportpalastrede kriegen wir aber doch nicht oder?
Herr Spahn, ihr Engagement in allen Ehren, aber je länger dieser Krieg dauert und je gravierender die Auswirkungen auf uns werden, desto mehr sinkt auch die Moral in der EU. Irgendwann werden die Meldungen aus der Ukraine zur Routine unter „ferner liefen“ und das ist der Punkt an dem Putin gewonnen hat, auch ohne mliltärischen Sieg. Und dieser Punkt ist dann erreicht, wenn Deutschland in die Rezession rutscht. Ich glaube nicht das der Normalbürger dann noch für die Ukraine bereit sein wird Opfer zu bringen. Und das ist dann auch der Punkt an dem die Politik bereit ist die Ukraine zu opfern.
„Erst kommt das Frssen, dann die Moral“.
Die Schande ist doch, dass Russland diese Region 1945 besetzt hat. Man hat Stalin dieses Schurkenstück in Potsdam durchgehen lassen und Europa damit bis heute vergiftet. Die Sache ist doch so: Russland will Krieg, Europa will Frieden. Deshalb kann es mit Russland nie ein nachbarschaftliches Verhältnis geben. Mit einem bösen Nachbarn kann der Frömmste nicht in Frieden leben. Leider!
Die Westmächte haben das doch „Russland nicht durchgehen lassen“, die angelsächsischen Mächte waren und sind doch nur daran interessiert, dass Deutschland zu existieren aufhört und – wahrlich! – sie haben ihr Ziel wohl jetzt erreicht.
Seinerzeit hatte ich die Möglichkeit, jemanden aus dem Bereich der Entscheidungsträger persönlich zu fragen. Er sagte mir damals: Als Deutsche hatte das natürlich eine große Faszination. Aber sie mußten auch politische Realitäten, Geschichte, Kriegsfolgen und Finanzen berücksichtigen: Nicht schon wieder Polnischer Korridor mit allen Ängsten von Deutschen und Polen, nicht schon wieder eine Enklave jetzt noch viel weiter von den Staatsgrenzen weg – und in das Gebiet hätte noch sehr viel Wiederaufbauleistung gesteckt werden müssen, die den Jüngeren nicht zu vermitteln war, und für gewisse Gruppierungen galten die Vertriebenen als die reaktionären Ewiggestrigen. Abbau von sowjetischen schweren Bau- und Umweltsünden, Wiederaufbau ausradierter Dörfer wäre finanziell schwer zu stemmen gewesen. Ostpreußen, sagte man mir, ist ein wunderbares Land, aber ob dessen Zustands hätte man weinend die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen, schlimmer als DDR-Ruinen-ohne-Waffen, die Regierung gefragt: Warum habt ihr euch sowas aufs Auge drücken lassen? Und wenn ich an gewisse Wessis denke, die in meiner Anwesenheit die Stirn hatten, den Mitteldeutschen wortwörtlich ins Gesicht zu sagen „Ihr Ossis habt zu gehorchen und den Mund zu halten. Wir können mit euch machen was wir wollen. Ihr seid beigetreten. Ihr seid unsere Kolonie“, dann kann ich mir bestens vorstellen, wie diese Gestalten sich in Ostpreußen zu den dort Bleibenden aufgeführt hätten.
„die seit einigen Wochen einen anhaltenden Terrorakt organisieren, der gegen jeden Grundsatz zivilisierter Koexistenz und gegen jedes Völker- und Kriegsrecht verstößt“
Kräftiger ging es anscheinend nicht?
Das was die Russen machen kann man anprangern und dagegen protestieren.
Alle Beziehungen abbrechen und sich selbst ruinieren ist dumm.
Das was die Russen jetzt machen praktizieren die Amerikaner seit 200 Jahren.
Ich werfe denen das noch nicht einmal vor. Es werden einfach die eigenen Interessen vertreten. Das sollte Deutschland auch mal tun. (ohne gleich wieder einen Weltkrieg zu starten)
Deutschland kommt mir fremdgesteuert vor. Wie Sie schreiben. Königsberg hätten wir vor 30 Jahren zurückkaufen können. Für, aus heutiger Sicht, Kleingeld.
Wegen den Polen haben wir das nicht gemacht. Jetzt sollen wir uns von der russischen Energie trennen. Für wen?
Das liegt doch nicht in unserem Interesse.
Ich habe das ja nie verstanden, warum Deutschland auf seine Ostgebiete verzichtet hat, die man spätestens mit dem 2 + 4 Abkommen oder Polens Beitritt zur EU zurückbekommen hätte. Diese Länder wieder in Besitz zu nehmen und aufzubauen, hätte übrigens mehr eingebracht als jede Einmischung in innerrussische Angelegenheiten. Überhaupt tut man gut daran, immer mal innezuhalten, um geschlossene Verträge zu hinterfragen. Hinsichtlich Nato und EU laufen die Dinge komplett aus dem Ruder. Was da mal vor einer halben Ewigkeit unterschrieben wurde, ist heute weitestgehend überholt und passt nicht mehr in die Zeit. Dieses unbedingte Beistandsversprechen wird rechtswidrig auf Länder ausgedehnt, die man nie in die Nato hätte aufnehmen dürfen oder im Fall Ukraine, keinerlei Anspruch auf Bestand haben. In der EU sieht es nicht anders auf. Die macht inzwischen den Eindruck, als ob sie ein sozialistischer Zentralstaat ist, der bis in die letzten Ecken privater Chatverläufe herumschnüffeln darf und per Dekret den Verbrennungsmotor aus der laufenden Produktion verabschiedet. Gegenwärtig haben wir allen Grund, um vor unserer eigenen Haustüre zu kehren und den Laden auf Vordermann zu bringen. Ob Putin irgendwann abdankt und dann jemand kommt, der im Westen zu Kreuz kriecht, halte ich persönlich für einen sehr abwegigen Irrglauben. Statt alles durch die deutsche Selbstverleumdungsbrille zu betrachten und empört zu sein, dass andere Nationen sich wie Nationen benehmen, die ihre eigenen Interessen verfolgen, ist etwas mehr Realitätssinn und Eigenliebe hilfreich. So wie es jetzt läuft, nimmt dieses Land niemand für voll.
Macht endlich Frieden, teilt die Ukraine auf, dort geht es nur um Großmachtinteressen. Die Ukrainer inkl. der Europäer und auch die Russen haben nichts von diesem Krieg. Arbeitet mit den Russen vernünftig zusammen, die sind uns kulturell viel näher als die Chinesen. Statt dessen ruiniert man alles und treibt die Russen direkt den Chinesen in die Arme. Dümmer geht es nicht.
Ich verstehe nicht, warum die Litauer so zündeln. Es geht doch nicht um russische Importe in die EU, sondern um TRANSIT.
Da braucht man nun wirklich kein „Putin-Versteher“ zu sein, um das nicht in Ordnung zu finden, was Litauen da anstellt. Schließlich sind die Russen im Königsberger Gebiet nicht die Initiatoren des Kriegs in der Ukraine.
Übrigens sind – historisch gesehen – die Litauer nicht unbedingt Unschuldslämmer. Nach dem ersten Weltkrieg wurde das Gebiet um Memel dem Völkerbund unterstellt. Litauen hat es annektiert. Konsequenzen? Keine.
Die Wehrmacht hat 1941 die Sowjetunion überfallen und vom ersten Tag an einen Vernichtungskrieg im wahrsten Wortsinn geführt: planmäßige Ermordung von Kriegsgefangen, Brandschatzen und Plündern tausender Dörfer, Verhungernlassen unwerter Slawen, totale Zerstörung von Industrie und Infrastruktur. Diese Verheerungen mussten sonst nur Polen und Jugoslawen über sich ergehen lassen. Dass mit Stalin ein Hitler gleichwertig blutrünstiger Diktator an der Spitze der UdSSR stand, ändert nichts an der einsamen Größe dieser Verbrechen, die von der vermeintlich sauberen Wehrmacht genauso wie von der später zum Alleinverantwortlichen gestempelten SS und den Einsatzgruppen begangen wurden. Slawen sollten genauso wie die Juden dezimiert und letztlich lokal ausgerottet werden. Es grenzt an ein Wunder, dass die deutsche Nation heute noch existiert und die Sieger 1945 keine Rache nahmen, sondern es beim Verlust der „Ostgebiete“, der Teilung in Einflußzonen beließen und sogar die Zustimmung zu einer Wiedervereinigung gaben. Die Westverschiebung Polens war letztlich nichts anderes als eine Umsetzung der Curzon-Linie von 1919, die damals weder vom frischgebackenen polnischen Staat noch von Sowjetrussland, die beide eigene Großmachtträume hatten, akzeptiert wurde. Polen konnte sich militärisch durch das „Wunder an der Weichsel“ – ein durch Stalin und Budjonnys Dummheit leichtfertig verschenkter möglicher sowjetischer und durch Pilsudskys Hazardspiel brillant errungener polnischer Sieg – durchsetzen und im Frieden von Riga die bis 1939 gültige Ostgrenze verhandlen. Auf Betreiben Stalins wurde unter Zustimmung der Westalliierten 1945 die Curzon-Linie von 1919 gültig; Polen wurde mit den ehemaligen deutschen Ostgebieten entschädigt. Sowohl Polen als auch die UdSSR siedelten dann rigide um: Polen aus der Ukraine nach Polen, Ukrainer und Ruthenen in die Ukraine. Die Deutschen wurden vertrieben. Die VR Polen sah in der Westverschiebung eine Chance auf ethnische Einheit; keine Deutschen, keine Ukrainer, keine Ruthenen mehr, also auch keine zukünftigen ethnischen Konflikte. Für die UdSSR war es nicht ganz so einfach; bis in die 50iger gab es nationalukrainische Freischärler zu bekämpfen und unfassbar gigantische Kriegsschäden zu beseitigen.
Es bringt nichts, die Weltpolitik durch eine ideologische Brille zu betrachten, wie es der Autor dieses Artikels tut. Die UdSSR hatte gute und sehr schmerzhafte Gründe, ihren Einflussbereich nach 1945 durch Vasallenstaaten auf Osteuropa auszudehnen und auch Königsberg als idealen Vorposten zu besetzen; die UdSSR hatte einen eklatanten Mangel an eisfreien Häfen und einem freien Zugang zur Ostsee. Das entschuldigt keine Verbrechen des Stalinismus, keine Verschleppungen, Vertreibungen, keine Unterdrückung Andersdenkender, aber es ist schlussendlich Geopolitik, bei der Ereignisse aufeinander aufbauen. Die Sowjetunion wollte unter allen Umständen ein zweites 1941 vermeiden, nahm dafür eine immer größer werdende Überdehnung der eigenen Mittel in Kauf und scheiterte schließlich spätestens 1989 mit dieser Strategie.
Noch der klassische Witz zum Verhältnis Polen-Russland zum Schluss: Ein Pole und ein Russe gehen in den Wald und suchen einen Schatz. Unter vielen Mühen graben sie ihn schließlich aus. Der Russe macht mit leuchtenden Augen den Deckel der prall gefüllten Schatztruhe auf und sagt zum Polen: „Wir teilen brüderlich.“ Antwortet kopfschüttelnd der Pole: „Nix brüderlich. Wir machen Fifty-Fifty.“
Da auch Sie nicht die Frage beantworten können woher diese Slawen, die im 7. und 8. Jahrhundert nach Christus auf den germanischen Gestaden plötzlich auftauchten, eigentlich herstammen – eine Frage zur Güte: Wo und wann in der Geschichte dieses Erdenrundes hat es jemals Faschismus oder Nationalsozialismus gegeben, ohne das zuvor der Kommunismus drohte sich breit zu machen? Das gern im Mund geführte Wort des Antifaschismus dreht die chronologischen Gegebenheiten (genau wie ihr Text) auf den Kopf.
Laut dem russischen Militärexperten Andrei Martyanov im Video unten im Link würde sich der Westen mit der NATO gegen Rußland eine blutige Nase holen. So stark sind die USA und die NATO nicht, wie sie vielleicht nach Außen im Moment erscheinen:
https://smoothiex12.blogspot.com/2022/06/my-yesterdays-talk.html
In zahlreichen Videos wird das von ihm in seinem Blog näher erklärt. Außerdem hat er zu dieser Thematik mehrere Bücher geschrieben.
In der mittleren Ebene des Pentagons und auch in der israelischen militärischen Führungsebene wisse man über die eigenen Defizite gegenüber Rußland schon Bescheid.
Hmm, 25 Mrd € – schade dass es so einen wie Elon Musk erst heute gibt. So hätte er sich sein eigenes Land locker kaufen können. Die Nerven die er jetzt aufwendet, um mit der einen oder anderen Regierungsvorgabe auszukommen wären ihm das vermutlich wert gewesen.
Wir als Deutschland sollten immer noch danach streben dieses Land zurück zu kaufen – gerne auch mit den 430.000 Einwohnern. Moralisieren vergeht, Hektar besteht.
Ich moechte mal eine Diskussion ueber die Sanktionen, die – so scheint es – nur gegen die eigene Bevoelkerung wirken. Das kann es doch nicht sein. Habeck ist anfangs auch falsch gelegen, als er gesagt hat, dass RU eigentlich immer bei Gas verlässlich geliefert hat und RU wohl auch daran interessiert ist, weiter Energie nach EU zu liefern.
Einfach mal die Geschichte lesen und feststellen, dieses Stückchen Erde vormals Prussen gehörte, dann im Laufe der letzten 600 Jahre Preußisch Deutsch wurde.
Das Land war länger im deutschen Händen, als die USA existieren.
Genscher hat damals den Menschen in der Region und unserem Land keinen gefallen getan. Genauso Schlesien und Pommern. Politiker handeln nicht im Interesse der Bürger, sonst wäre das Land bereits seit 30 Jahren wieder Europäisch, mit tollen Bauten, einen hohen Grad an Geschichte und Wissenschaft. Der ideale Ort für touristischen und kulturellen Austausch von Polen, Litauern, Russen, Deutschen, Schweden, etc. Aber was macht die sogenannte Elite?
Sie lassen weiter andere Kulturen nach Deutschland, das eigentlich noch mehr
Landfläche wieder benötigt.
Früher haben die Großmächte die Welt kolonialisiert. War nicht gut, wurde gestoppt. Dafür kommen die Leute aus armen diktatorischen Ländern jetzt eben direkt zu uns.
Ironie der Geschichte.
„Völkerrecht“ zählt einen Sch… Entscheidend ist wie stark jemand ist.
Und aktuell sieht Russland militärisch überraschend schwach aus. Überraschend ist aber auch, dass es die USA nicht schaffen, Staaten außerhalb des Westens zu Sanktionen zu bringen oder zu zwingen. Das zeigt: Politisch sind die USA schwächer als ich z.B. dachte.
Das heißt aber auch, für Litauen, Polen und die BRD erscheint das wie ein „Weltkrieg“, für Brasilien, Mexiko, Thailand, Indien, Ägypten, Nigeria, … ist das nur irgendein Krieg im TV.
Sanktionen sind nicht der Maßstab, die wirken mittel- bis langfristig; sie sind fragwürdig, wenn sie die Preise hochtreiben, die gegen die Sanktionen wirken; wenn dann auch noch der Eigenschaden dazukommt, werden sie noch fraglicher. Kurzfristig wirksam sind alle Waffenlieferungen von den Javelins bis zum Leopard 2. Biden schaffte es nicht einmal, Scholz – seinerzeit Moskaufreund – zur unverzüglichen Lieferung von abrufbereiten Geparden zu zwingen. Vier Monate hat Scholz blockiert – jetzt sind 7 Panzerhaubitzen angekommen.
Nanu, Hr. Spahn!?
Wo ist bei diesem Beitrag, Ihre sonst so angenehm kühle, professionelle Distanz zu dem Geschehen geblieben, über das Sie gerade berichten?
Mal abwarten, wer hier auf Dauer am längeren Hebel sitzt. Ich gehe mal davon aus, daß die litauischen (und alle baltischen) Häfen zu einem guten Teil mit Transitfracht aus Russland und vor allem aus Binnenländern wie Kasachstan Usbekistan und Umgebung ausgelastet sind.Wenn die Russen den Transit sperren kommen trockene Zeiten auf das Baltikum zu. Für die Russen dürfte es andererseits eine reine Kostenfrage sein mit Ihrem Transit auf die See auszuweichen.
Die Warenströme aus und nach Kasachstan dürfen eher über Rostov, Wolga-Don-Kanal Richtung Schwarzes Meer bzw aber direkt nach China gehen, oder irre ich mich da?
Die baltischen Häfen diesen dem Transit nach Kasachstan und Usbekistan? Wohl kaum, denn das Schwarze Meer liegt viel näher. Und außerdem hat Russland selbst Häfen an der Ostsee.
Auch wenn der Straßentransport durch Lithauen nicht durch einen separaten Korridor, eine Art Interzonenautobahn, organisiert zu sein scheint, sodass Lithauen die EU-Sanktionen auch gegen russische Fahrzeuge anwenden zu müssen glaubt, es bleibt doch fragwürdig, ob dies wirklich das Klügste ist. Die ganz große Mehrheit der Nachrichtenkonsumenten wird die Gegebenheiten in Lithauen nicht genau kennen, weshalb man nicht weiß, was man von der Sache zu halten hat. Die Tonlage, mit der lithauische Regierungsvertreter die Sache im TV begründen, und die Verantwortlichkeit der EU zugeschoben haben, ist auch alles eher als überzeugend. Der Transit ist eine lithauische Angelegenheit und kann nur von Lithauen mit Russland geregelt werden.
Eine Frage, wieso unterstellen Sie Russland, dass diese nicht vernünftig wären? Ist denn das Verhalten unvernünftig, wenn man vor seiner Haustür aufräumt, wo die NATO schon seit Jahren rum zündelt? Es wird auch hier immer noch mit zweierlei Maß gemessen. Die Russen führen nicht so wie die USA, durch gefälschte Beweise Rohstoffkriege und bomben wahllos Städte zusammen. Wenn man Russland kritisiert, dass sie im Nachbarland intervenieren, dann muss man auch die USA für ihre Rohstoffkriege mit hunderttausenden toten Zivilisten kritisieren, die man im nahen Osten am anderen Ende der Welt geführt hat. Alles Andere ist verlogen. Ich unterstelle Russland immer noch, dass sie einfach nur in Ruhe gelassen werden wollen. Der Westen will Russland aber nicht in Ruhe lassen. Und auch wenn Russland nun den Krieg führt, kam die ursprüngliche Agression von der NATO. Während die UDSSR zusammenbrach und Russland aufgehört hat seine damaligen Ziele zu verfolgen, haben die USA nie aufgehört. Man konnte es in den USA nie akzeptieren, dass der Kalte Krieg vorbei ist. Die USA sind auf dem geistigen Niveau des kalten Kriegs stehen geblieben und sind nicht erwachsen geworden. Und so hat man ein osteuropäisches Land nach dem Anderen in die NATO geholt. Es ist eine Lüge zu sagen, dass diese Länder das wollten. Die Regierungen dieser Länder wollten es, weil es für sie persönlich Vorteile gab. Im Westen nennt man es eben Lobbyismus und nicht Korruption, obwohl es Dasselbe ist. Dass Sie in Ihrem Artikel Russland indirekt absprechen einen Krieg mit einem anderen Land führen zu dürfen (weil es zufällig ein für die NATO strategisch wichtiges ist), ist mehr als frech. Auch bei Ihnen scheint noch nicht angekommen zu sein, dass JEDES Land auf dieser Welt das Recht auf nationale Interessen hat. Nicht nur der Westen. Und halten Sie sich bitte mit solch marzialischen Begriffen, wie „Terrorangriff“ zurück. Die USA, die wahllos Bagdad bombardiert haben, haben vielleicht einen Terrorangriff durchgeführt, aber sicherlich nicht Russland. Die zivilen Opfer sind selbst jetzt noch verglichen zu amerikanischen Kriegen sehr gering. Auch dumm, wenn selbst die OSZE bestätigt, dass es im Donbass einen Völkermord an der russischen Minderheit gab. Auch wenn „Faktenchecker“ versuchen es als Fake News darzustellen. Am Ende hat Russland evtl. doch gute Gründe für diesen Krieg. Auch jetzt geht es nur wieder um NATO-Strategie. Die Reaktionen des Westens sind völlig überzogen. Jegliche rote Linien wurden überschritten. Alles dient nur dazu jegliche beziehungen dauerhaft zu zerstören, Russland zu entmenschlichen und bei einem direkten Krieg nicht mehr abhängig zu sein. An der Ukraine steht und fällt alles. Die Ukraine sollte massiv mit NATO-Waffen aufgerüstet werden, und Mithilfe der Ukraine hätte man Russland angegriffen. Ohne, dass das Land in der NATO gewesen wäre, hätte man einen Marionettenstaat gehabt, über den man langfristig an die russischen Rohstoffe gekommen wäre. Denn genau darum geht es. Um den Hunger des Westens. Komisch, dass es erst in Georgien brodelte, dann der erfolgreiche Regimechange in der Ukraine, dann versuchte man Belarus zu destabilisieren, dann kurz vor dem Kriegseintritt Russlands der versuchte Regimechange in Kasachstan…Zufälle über Zufälle. oder auch die Finanzierungsversuche der russischen Opposition. Es geht nur um die Rohstoffe, die Europa nicht hat und. die man in den USA größtenteils ausgebutet hat. Und das imperium muss wachsen. Das konnte man schon am römsichen Reich sehen. Als man alles erobert hatte, kam der Zusammenbruch. Wenn die USA sich nicht bald ausdehnen können, werden sie als Weltmacht verschwinden. Das sieht man jetzt schon an den Schuldenexzessen. die Zombieunternehmen usw. Das System pfeift aus allen Löchern. Die Letzte Chance des machterhalts ist die Zerschlagung und Eroberung Russlands, da man dann so viele Rohstoffe hat, dass man sie selbst im Westen nicht in 10 Generationen verdummen kann.
Inhaltlich bin ich voll bei Ihnen. Aber bitte machen Sie Absätze in den ellenlangen Text…
Das mit Lügen ist schon eine interessante Sache. Demokratie in Libyen bedeutet wohl Menschenhandel auf den Märkten. Millionen schon mussten in Irak sterben, nachdem ein Vertreter USA in UN über die Massenvernichtungswaffen glatt gelogen hat. Letztens hat Belgien auch den goldenen Zahn von Lumumba seiner Familie übergeben. Der Aufstand in Kongo der zu dem Tod Lumumbas geführt hat, ist natürlich ohne Hilfe der CIA entstanden. Wie war es eigentlich mit dem Aufstand in Kosovo – da wurde Polizeiwache angegriffen und die entsandte Polizei Einheiten wurden zurückgedrängt und nach der Eskalationskette wurde Jugoslawien zerbombt. Wer hat die Angreifer an die Polizeiwache trainiert? Blockade des Landes ist wohl Casus Beli oder etwa nicht? Man blockiert natürlich nicht alles. Aber man blockiert auch alles, was man schon kurzfristig zum Leben braucht oder? In US State Department haben sie angeblich eine Redewendung oder ist das eine NATO Doktrin: tritt den Hund bis er beißt, dann erschieße den böser Köter.
Ich hoffe echt dass die Russen so schwach sind wie uns die „Experten“ sagen. Ich hoffe auch dass die Russen selbst wenn unter schwerem Angriff nicht die Nuklearwaffen einsetzen. Die Geschichte sagt uns, dass die Experten sehr oft irren vlt weil man nur die „richtigen“ zu Wort lässt. Die Geschichte zeigt auch, dass Russland wenn es um den Krieg geht. sich eher zurück hält. Nicht immer aber Teil des Problem der russischen Armee scheint keine Übung zu sein. Davon hat die US Armee zu Genüge.
Wenn es um Massenmord geht – gibt es schon Untersuchungen über Bombardierungen der zivilen Zielen in Dombass? Die gibt es wohl nicht, oder?
Man sollte mich nicht missverstehen. Ich will so wie jeder normaler Mensch, dass wir gewinnen. Nur ich sehe nicht warum ich jede Dummheit akzeptieren muss die mir Medien und Politik aufdrehen wollen und zwar jeder nächste dreister als die vorherige.
Ich wollte eigentlich aber etwas anders: Preisstopp. Das hat sogar der alte Sack in Washington DC auch gesagt. Ich habe in einem Land gelebt wo die Preise ziemlich gut „gebremst“ wurden. Das war eine prägende Erfahrung. Falls diese nicht vorhanden ist, kann man sich Geschichtsbücher nehmen. Ev. selbst denken. Preiskontrolle tut was man will, wenn überhaupt, nur kurzfristig. Wenn sie wirklich wirkt, wird der Markt mit Preiskontrollen in seiner Funktion gehemmt, weil die Hersteller die Kosten nicht gedeckt bekommen. Die Deutschen sind gut in Kontrolle da vlt schaffen sie gerade das. Sonst aber entsteht einen Schwarzmarkt. Aber lassen wir uns überraschen. Vlt können uns die Windräder und Fotovoltaik im Winter mit Wärme versorgen. Wir werden mal sehen. Wenn nicht ist Putin schuld.
Wäre Amerika so selbstsüchtig wie es von den Amerikakritikern stets mit maximaler Empörung unterstellt wird, gäbe es wohl keinen Landstrich mehr, keinen Platz an Sternen auf blauem Grund auf dessen Banner, den es sich nicht bereits unter den Nagel gerissen haben müsste. Letzteres steht aber einem zu russifizierenden Osteuropa, und in Bezug auf den Islam Westeuropa bevor. Mit allen einhergehenden und zumeist unumkehrbaren Folgen für die mehr oder weniger nativen Bevölkerungen! Man mag selbstvergessen einwerfen, dass die US-Amerikaner es nur „subtiler“ bewerkstelligen, gemessen am Ergebnis für die „Beglückten“, bleibt es ein Unterschied wie Tag und Nacht.
Werter luxlimbus,
Sie schreiben:
Ist es nicht so dass sie es probieren und es nicht immer klappt?
Dei Beglückten der Intervention der Vereinigten Staaten und dieser des Russlands sind gewiss unterschiedlich. Wie erwähnt – ob es alle so glücklich darüber sind durch USA befreit zu werden, ist eine interessante Frage. Ich denke, dass der libysche Staat existiert nicht mehr. Die Hunderttausende (ich denke das sind jetzt mehr als Million) die in Folge der Interventionen in Irak und in Syrien gestorben sind, werden uns das nicht sagen. Die ach so präzise Intervention in Kosovo hat selbst bei Angaben von USA hunderte wenn nicht tausende Menschen Leben gekostet. Ich verstehe schon was Sie meinen und ich würde auch lieber in D. als in Ukraine leben. Nun diese Wahl haben die Leute in Donbass eben nicht und die in Krim haben auch in einem Referendum 1991 entschieden dass sie eben nicht zu Ukraine gehören wollten. Das wurde dann mit Gewalt geendet aber die Entscheidung der Leute war da. Souveränität ist auch nur ein Wort heutzutage, ohne viel Bedeutung.
Manchmal muss man sich beteiligen. Das sah für USA bei WK2 anders wohl als jetzt, denken Sie nicht? In dem Moment man Waffen ergreift, um jemanden zu „helfen“, sollte man verdammt sicher sein, dass man ihm wirklich hilft. Das geht genauso wie bei den „Rettern“ in Mittelmeer deren Zahl deutlich gestiegen ist, nachdem wir in Libyen Demokratie eingeführt haben und deren Anwesenheit mehr Toten verursacht. Hier geht es um Schwächung Russlands. Dafür müssen Leute in Ukraine sterben?
Das ist auch noch ein anderes Problem. Ein Beispiel Chile: zugegeben: dem Land ist besser gegangen als den allen anderen „freien“ Ländern in der Gegend. Nur die Leute die Pinochet unterstützt haben, haben eigene Hände in Blut der anderen Menschen gewaschen und jetzt sind die Linken wieder an der Macht da. Hat sich das also gelohnt? So wie man die Minderheiten in Ukraine und in Baltikum auch behandelt hat mit Menschenrechten für alle nichts zu tun.
Ich akzeptiere, dass wir in Bündnis sind und das tun müssen, was uns der Chef sagt. Nur bitte dann Wahrheit sagen. Ich meine zB die Gaslieferungen sind nicht durch Russen blockiert, wie manche behaupten. Die Turbine für NS ist durch Siemens nach Kanada geschickt worden und da bleibt sie jetzt. Das ist nun so. In Butcha sind die meiste Leute durch Streumunition gestorben. Die russische Artillerieeinheiten, die so was noch benutzten, waren wohl nicht da. Die Ukraine haben davon deutlich mehr. Die Erschießungen der russischen Offiziere sind auch so eine Sache. Vlt ist das alles notwendig. Es ist aber auch eklig und menschenverachtend und jeder der das ohne weiteres unterstützt, nimmt auch ein Teil der Verantwortung dafür auf sich. Dann gibt es noch das: in den polnischen Medien gab es letztens einen Artikel wonach die russische Zahnärzte jetzt die Zahnfüllungen gar nicht mehr machen können. Vlt stimmt das auch, wer weiß das schon mit der ganzen Propaganda. Angenommen dass es stimmt, wieso ist die Zahnfüllung ein Kriegsmaterial? Fragen Sie sich wirklich nicht? Oder Spitzbergen – die russische Siedlung da kriegt jetzt nicht mal die Lebensmittel. Norwegen verweigert jeglichen Lieferungen den Zugang. Denken Sie dass es normal ist? Ist das weil die Russen Militäroperation gegen uns aus Spitzbergen ausführen? Echt? Die Wissenschaftler usw?
Mir ist Putin egal genauso wie Zelensky und Scholz und Brandon auch. Ich will für ihre Spiele nicht bezahlen und schon gar nicht will ich meinen Job los, nur weil jemand sich entschieden hat, dass Deutschland keine Industrienation sein muss. Oder wie soll ich alle die Aktivitäten von Habeck sonst bewerten – bis 2040 keine Gasversorgungsnetze in D., nur als Beispiel? Ich kann mich den Umbau meines Hauses auf Wärmepumpe gar nicht leisten., was nach ethischen Überlegungen, wie oben gezeigt, auch eine Rolle spielt.
Die Sanktionen müssen Sinn ergeben. Ich glaube nicht dass die meisten das tun. Man muss sie sich auch sie leisten können. Ich glaube nicht dass ich mich deutsche Sanktionen leisten kann.
Man sagt: dass man genau wenig jemanden alles glauben kann, wie jemanden nichts glauben kann. Die Medien in D. und Politik in D. aber auch in anderen westlichen Ländern, bemühen sich wirklich, damit ich an kaum was glauben kann, was sie sagen. Ich habe solche Situation schon mal erlebt. 20 Jahre des Kommunismus in Polen.
Ach noch was. Ich komme aus Polen und kenne die Geschichte. Deshalb glaube ich keinem Regierungschef und keinem Journalisten. Wenn ich nach Osten schaue, sehe ich Ländern, die kein Respekt für ihre Bürger haben. Das beinhaltet Ukraine auch. Wenn ich an Westen schaue, sehe ich leider das gleiche. Nur Wohlstand ist anders. Das kann sich aber schnell ändern.
Dazu Herr Gorbatschow, immerhin derjenige, der uns die Wiedervereinigung brachte, in einem Interview: „es haben auch Deutsche ein Interesse an der Aufteilung Russlands“ und im selben Interview „Amerika kann nicht ohne Feind leben.“ und „die USA müssen ja zeigen, warum sie so ein großes Militärbudget brauchen“. https://www.youtube.com/watch?v=IipaGt9WmcE
Ich sehe die Schuld also bei weitem nicht so einseitig verteilt, wie hier in den Artikeln gerne dargestellt wird.
Außerdem erinnere ich an die notorische polnische Querschlägerei der letzten Jahrzehnte:
-Extrastimmen im EU-Parlament
-das permanente Fordern von einer Billion Euro als Kriegsentschädigung trotz Erhalt der dt Ostgebiete
-ein seit 2008 stagnierendes BIP, obwohl sie jährlich knappe 15 Mrd Euro an EU-Zuschüssen einstreichen und trotz Blockade allein wegen des Geldes die EU auch nicht verlassen wollen
Und seit dem Aufmarsch der Russen in der Enklave um Königsberg hat Polen
die Justizreform zurückgenommen und bzgl der 1 Billion herrscht wohltuende Stille. Danke, Genscher!
Putin setzt doch nur die Sanktionen um, die der Westen ihm vollmundig angedroht hat. Wir sollten ihm dankbar sein. Er bestraft sich selbst. Oder…warten Sie…Moment…da läuft wohl was nicht nach Plan…
Die Vorbereitung der Nato auf den „Ernstfall“ sieht derzeit so aus, dass selbst GB und die USA einen Großteil ihrer moderneren Waffensysteme inklusive Munition in die Ukraine geliefert hat. Speziell in den europäischen Natostaaten sind die Magazine leer.
Das einzige, was die Russen können – wir erleben es gerade -, ist wahllos alles kaputtmachen durch Artilleriebeschuss, Wodka saufen und alte Kloschüsseln klauen. Mehr bringen die nicht zustande. Ich hab‘ vor den Russen keine Angst.
„Spätestens, falls irgendwann nach Putin eine rational-gemäßigte Regierung Russlands Geschicke in die Hand nehmen wird, wäre allen Beteiligten zu empfehlen, behutsam das verlorene Vertrauen wieder aufzubauen.“
Auch wenn es der Verfasser in Bausch und Bogen verwerfen wird, wird er sich nach dem eines Tages erfolgten Abgang Putins diesen noch zurückwünschen.
Die ihm nachfolgende Generation ist politisch damit aufgewachsen und sozialisiert worden, daß der Westen in Rußland nur eine „Regionalmacht“ sieht, die sich unterzuordnen hat.
Putin wollte Zusammenarbeit, der Westen einen billigen und willigen Rohstofflieferanten im Jelzin-Format.
Und das werden die Nachfolger nicht vergessen und ihre Lehren daraus ziehen. Im Gegensatz zu der zu erwartenden Haltung dem „Wertewesten“ gegenüber wird Andrej Gromyko noch als der Inbegriff von Entgegenkommen und Flexibilität erscheinen.
Ich vermag mir nicht vorzustellen, dass ich mir eines Tages einen terroristischen Massenmörder zurückwünschen werde. Aber ich räume ein: Schlimmer geht immer. Ob das dann allerdings einen solch absurden Wunsch verursachen könnte, wage ich trotzdem zu bezweifeln.
Sine ira et studio.
Und das fehlt hier.
Das Land gehört den Menschen, die dort leben und nicht irgendwelchen Politbonzen oder Diktatoren.
Königsberg ist eine Deutsch-Polnisch-Baltische-Stadt, die Dank Zwangsumsiedelung nun auch Russisch ist – also eine zutiefst Europäische Stadt.
Der Russische „Alleinherrschaftsanspruch“ ist logischerweise eine Farce … wie so ziemlich alles, was die Russische Propaganda, oder ihre bezahlten Trolle von sich geben.
Königsberg existiert nicht mehr. Der grösste Teil wurde im Sommer 1944 von britischen Bombern zerstört. Der Rest wurde in den Kämpfen um die „Festung“ Königsberg erledigt.
Ich denke die garantiert eisfreien Ostseehäfen wie Pillau sind für die Russen strategisch Gold wert.
Sie haben recht, Königsberg existiert nicht mehr. Auf ihren Trümmern erwuchs eine neue russische Stadt. Deren Name interessiert niemanden. Aus Leningrad wurde wieder Sankt Petersburg. Warten wir es ab. Vielleicht Sankt Putingrad ?
Die Häfen sind für Rußland uninteressant, waren es schon 1990, sonst hätten sie es Kohl nicht zum (Rück-) kauf angeboten. Das Geld dürfte den Westdeutschen nicht abgeschreckt haben, sondern die Furcht, daß „Deutschland“ (also die Bundesrepublik plus fünf „neue“ Länder) dann noch stärker östlich würde, was seinem Zug in den europäischen Bundesstaat via Euro verunmöglicht hätte. Königsberg hätte aus der westeuropäischen BRD wieder einen mitteleuropäischen Staat gemacht. Das wollten die rheinischen Eliten um jeden Preis vermeiden.
Seit es atomkraftgetriebene Eisbrecher hat und mit Hilfe des Klimawandels der auch in der Ostsee die Packeisgrenze nach Norden verschiebt, braucht Rußland den eisfreien Hafen Pillau (aka Baltisk) nicht mehr. Gorbatschow war klar, daß Kaliningrad zur Exklave werden würde, also wollte es es loswerden.
Aber man muß auch eingestehen, daß es 1990 für eine Rückgliederung der 1945 geraubten Gebiete zu spät war, das galt auch für Schlesein und Pommern. Diejenigen, die mit diesen Gebieten noch Heimat verbanden, hatten schon in den 1970er Jahren auszusterben begonnen. Die meisten hatten sich in Westdeutschland etabliert, ihre Kinder verbanden mit dem Osten nur die Erzählungen ihrer Eltern. Nach 1990 ist ja auch nur ein Bruchteil der DDR-Flüchlinge nach Ostdeutschland zurückgekehrt. 1970 wáre es noch gegangen. Für alles andere hatten Polen und die Sowjetunion den deutschen Osten zu gründlich zerstört. Die Folgen aber erleben wir bis heute, denn wirkliuch ein westeuropäisches Volk sind wird nicht dadurch gewordne, daß man uns unseren Osten gestohlen hat.
Ich drehe ja schon länger Clausewitz Satz gerne um, da er mehr der Realität entspricht: Der Friede ist die Fortsetzung von Krieg mit beschränkten Mitteln.
Wobei mir schon klar ist, warum Clausewitz das anders herum formuliert hat. Es findet zwar seit mindestens 10.000 Jahren irgendwo immer ein Krieg statt, aber an einer bestimmten Stelle überwiegt ja schon die Zeit ohne Kampfhandlungen. Systemisch bevorzuge ich trotzdem die andere Variante.
„Es handelt sich nicht um eine Blockade, sondern lediglich um das Transportverbot für bestimmte Arten von Waren. Der Transit auf dem Landweg zwischen Russland ist nicht gestoppt oder verboten worden.“
Das ist diese typische Scheinheiligkeit unserer Zeit. Es stehen so viele, auch lebensnotwendige Waren auf der Sanktionsliste, dass es sich praktisch ganz klar um eine Blockade russischen Territoriums, ein eindeutiger kriegerischer Akt, handelt.
Der kleinlaute Hinweis Litauens, dass es „europäische“ und keine litauischen Entscheidungen sind, ist ein klares Indiz für das Spiel mit dem Feuer, das da betrieben wird.
Noch ein Wort zu den Sanktionen. Inzwischen zeigt sich deutlich, dass viele Staaten Europas, darunter Deutschland, von Russlands Öl und Gas abhängiger sind, als Russland von den westlichen Einkünften.
Der Rubel rollt mehr denn je, aber „wir“ hoffen, dass der Winter nicht so kalt wird.
Hab auch nicht verstanden, warum Rußland russische Waren vom eigenen Staatsgebiet aus nicht über den litauischen Landweg in das ehemals deutsche Gebiet um Königsberg transportieren darf ?
Das ist doch so, als ob Kanada zusammen mit Rußland den Transport US amerikanischer Güter von den USA aus nach Alaska über den kanadischen Landweg verbieten würde ?
Da frage ich mich schon, ob sich die USA so eine illegale Blockade bzgl. Alaska von den Russen und Kanada gefallen lassen würde ?
Oder würden die USA dann auch nachgeben und Alaska auch nur noch über den Seeweg versorgen wollen ?
Der russische Militärexperte Andrei Martyanov meint in einem Video im Link unten, dass Rußland wohl Litauen nicht militärisch wegen der Blockade angreifen würde. Möglicherweise wird die Region Königsberg wohl durch eine Ausweitung des russischen Fährverkehrs dann die kommenden Jahre weiter versorgt werden ?
https://smoothiex12.blogspot.com/2022/06/june-22-1941-2022.html
Vollkommen richtig, bei einer derartigen Großstadt ist so ziemlich jedes Wirtschaftsgut lebensnotwendig, selbst das Baumaterial.
Wer das nicht erfasst, kann sich den Rest des Wertevortrags sparen.
Genauso der Hinweis, dass Kaliningrad ja auf dem Seeweg versorgt werden kann. Nun, dann ist auch das Abstellen von Gaspipelines kein Angriff, wie Habeck behauptet, denn wir können ja auch woanders kaufen.
Der Artikel scheint mir etwas zu kurz gesprungen. Natürlich ist ein Krieg in keinster Weise gerechtfertigt und zu verurteilen. Jedoch fehlen mir in diesem Artikel Aussagen, in wie weit das System in der Ukraine zum Ausbruch des Krieges beigetragen hat und somit nicht weniger schuldig ist als Russland. Und der ukrainische Präsident macht munter weiter das Sterben in seinem Land zu forcieren und die Schuld anderen in die Schuhe zu schieben. So zum Beispiel seine Aussage, wenn Deutschland früher die geforderten ( gefordert, was ich für eine Frechheit halte) Waffen geliefert hätte, würden tausende Menschen weniger sterben. Was geht Deutschland bzw. Europa der Konflikt in der Ukraine an, die weder EU noch Nato Mitglied ist. Es geht wieder mal nur um Osterweiterung bzw neue Absatzmärkte.
Sorry, aber in dem Artikel geht es um einen aktuellen Konflikt, der sich ausdrücklich mit Königsberg/Kaliningrad beschäftigt. Es lag nicht in dessen Absicht, die politischen Ver- und Entwicklungen zwischen Ostsee und Schwarzem Meer der vergangenen zweitausend Jahre aufzubereiten.
Beim Beitritt Litauens zur Europäischen Union war festgelegt worden, dass der baltische Staat den Transit in die russische Exklave Kaliningrad garantieren müsse.
Gegenwärtig ist der polnische Korridor bereits nicht mehr nutzbar. Kaliningrad ist nur noch über die Ostsee erreichbar.
Kann man wirklich beten, dass die Russen die Nerven jetzt behalten und Litauen nicht direkt militärisch angreifen werden.
Dass Herr Scholz hierzu seit Tagen und Stunden rein gar nix sagt, ist sehr beunruhigend.
Sieht Scholz denn nicht, dass wir am Rande des 3. Weltkrieges wegen dieser Blockade jetzt stehen ?
Was macht denn der Scholz, wenn Rußland morgen Litauen direkt angreift und einen Korridor nach Königsberg errichtet ?
Ihre Aussage ist falsch. Der Landtransit ist nach wie vor gewährleistet. Er wird lediglich für bestimmte Waren nicht mehr zugelassen, welche die EU-Administration auf ihre Sanktionsliste gesetzt hat. Ihre Aussage, Königsberg sei nur noch über den Seeweg zu erreichen, ist schlicht FakeNews.
Ein Transit ist eine reine Durchreise. Litauens Entscheidung, den Transit als Import zu bewerten, ist bestenfalls undiplomatisch und brisant.
Es handelt sich um Ware von Russland nach Russland und ich frage mich nicht alleine, wie das unter EU-Sanktionen passt. –
Ihre Interpretation meiner Aussage ist subjektiv und unsachlich. Mit nur noch über die Ostsee erreichbar, meinte ich exakt das, was anliegt. Litauen und die EU brechen Verträge über einen Korridor. Polen macht dicht. Bleibt nur noch die Ostsee.
Jeder versteht das, nur Sie nicht.
Und zwar unterstelle ich Ihnen einerseits Unwillen, der russischen Föderation etwas einzugestehen. Und dann ist es schlicht unsachlich, der Auslegung der EU und Litauens wörtlich zu folgen.
Vielleicht fühlen Sie sich auch ertappt, weil Sie mir „fake news“ zurufen. Journalist bin ich nicht und mache keine Nachrichten. Aber wäre ich einer wie Sie, hätte ich zuerst an die Blockade von Berlin 1948 gedacht.
Sie blenden aber noch mehr aus.
Hier soll ein Konflikt ausgeweitet und nach Europa getragen werden. In so einer Situation ist es verfehlt und falsch, wenn sich Litauen hinstellt und sagt, „die EU hat aber gemeint“ . Litauen hat das gesamte Sanktionsspektrum mit beschlossen. Totale Eskalation, Europa marschiert mit Hurra in einen Krieg, den die NATO längst verloren hat.
Es ist unter keinen Umständen vermittelbar, warum sich Deutschland von der Ukraine erpressen lassen soll. Mit der Drosselung von Gaslieferungen („wir können wieder hochfahren“) und der Niederlegung von Arbeit (Leoni Werk in der Ukraine) liegen Erpressungen vor.
Was wir mit der Ukraine zu schaffen hätten, erschließt sich mir nicht. Der Welt-Korruptions-Spiegel ordnet diese Geldwaschmaschine jedenfalls weiter hinten ein.
Es besteht jede Menge Beweismaterial und eine Anzeige, dass das Land gegen Verträge zur Verbreitung von Biowaffen verstoßen hat. Dieses Ukraine hat noch viel mehr zu klären, als ihren Hass auf die Regionen, die sich nicht ihren Bücherverbrennungen und Diskriminierungen anschließen.
Damit hat Deutschland nichts zu tun.
Was denn? Was? Wir haben doch für die Umsetzung der Minsker Abkommens auch keinen Finger gerührt. Wenn morgen nicht mehr über die Ukraine berichtet würde, dann hätten wir nur noch einen Robert, der uns Versorgungssicherheit schuldig ist. Die NSII Pipeline ist fertig und gefüllt. Sieht auch an der Stelle nach geplanter Erpressung aus.
Können Sie etwas zur Herkunft ihres Vornamens bekannt machen, Herr Spahn? Er wird oft in Litauen verwendet. Nur um der Transparenz willen. Danke.
Westukraine war auch mal polnisch. Nicht komplett natürlich, was eigentlich ein Teil des Problems darstellt. Ich frage mich was wäre, wenn Joseph der Größte doch nicht alle Polen ausgesiedelt hätte – würden die Ukrainer so brutal gegen die Russen in eigenem Land vorgehen? Vlt doch. Die hatten vor dem Krieg, während des Kriegs und danach auch keine große Hemmungen gehabt, außer dass man Munition sparen musste und deshalb alternative Methoden des Abschlachtens benutzen musste. Ist schon eine alte Geschichte aber sie haben doch letztens Bandera zum Nationalhelden gemacht, das bring Erinnerungen. Solche Umsiedlungen waren ein Teil der imperialen Politik seither es Imperien gibt. EU geht auch nicht anders vor, obwohl die Ziele vlt doch anders sind und selbst mit denen das wohl nicht reichen wird, weil die Architekten und Ärzte aus Maghreb sich nicht so gut integrieren. Das ist aber eine andere Geschichte.
Tja, Herr Spahn, alles richtig was Sie vortragen, nur betreibt „der Westen“ seit Jahren Politik im Blindflug, schwafelt lieber von Klimawandel, als über Realpolitik.
Wir selbst haben unsere liberalen Werte der neuen Angstgottheit Corona geopfert, diverse Wirtschaftsbranchen gleich mit.
Dieser offensichtlich im Westen flächendeckend ausgebrochene politische Schwachsinn, garniert durch Trans und Gender Kabarett, mußte faktisch jeden Gegner oder Rivalen zu der Ausffassung treiben, „die“ seien jetzt alle vollkommen verrückt geworden und man selbst können daher jetzt machen was wolle.
Das gilt ganz sicher nicht nur für Russland, ich denke das Gross der Welt hält uns mittlerweile für irgendwas zwischen geisteskrank und senil – und der offensichtlich senile US-Präsident ist der lebende Beweis dafür, dass die Einschätzung, der Westen sei nicht mehr ganz klar im Kopf, einen Realkern besitzt. Etwas kleiner von der Bedeutung, aber auch bildhaft für „den Westen“ sind wir incl EU. Seit 2018/19 gibt’s aus Brüssel und Berlin eigentlich nur noch Klima Klima Klima und Corona Corona Corona und Trans Trans Trans
Wenn uns Russland China Indien und mind halb Afrika für bekloppt hält, kann man dem nur schwer widersprechen – unsere Politik hat den Bodenkontakt tatsächlich weitgehend bis vollständig verloren, schwebt medial gefeiert durch irgendeine alternative Realität, in der es Geld vom Himmel regnet oder an Büschen wächst, Bürger nebst Unternehmen total grün zu werden haben, sich impfen zu lassen haben, mind 50% Steuern und Abgaben zu zahlen und im übrigen die Klappe zu halten haben – wer demonstriert ist Irgendwas-Leugner oder Nazi (von Kanada bis Berlin)
Der Westen hat seinen Anspruch auf Führung aus der früheren Mischung aus Stärke, Freiheit und ökonomischen Erfolg selbst ruiniert, aus dem Fenster geworfen. Der würdelose Abgang aus Afgahnistan als getretener Hund war der US/„Nato“ Offenbarungseid und das Betteln von Habeck und Biden in Katar oder Saudi Arabien um Gas und Öl gleich der nächste.
Dass „unsere“ Witzfiguren von Politikern international nicht mehr respektiert oder gar gefürchtet werden, ist doch offensichtlich.
Die vermeintliche „Nato“ Stärke ist weitgehend identisch mit der Stärke der USA und zu was die USA aktuell militärisch fähig sind, hat der absolut stümperhafte Abzug aus Afgahnistan gezeigt.
Dagegen ist Russlands Überfall in der Ukraine großes Kriegstennis dass es nur so qualmt.
Und unsere schlafwandelnden Blindgänger in Brüssel, Berlin und DC halten es für eine ganz tolle Sache, die Ukraine „unsere“ Werte gegenüber Russland verteidigen zu lassen, statt dass wir selbst unsere Werte verteidigen. Dann müßte man allerdings noch welche besitzen und auch bereit sein, dafür eigenes Blut zu vergießen – beides bezweifle ich mittlerweile.
Wie‘s weitergeht werden wir ja sehen, aber im Rückblick auf heute werden sich viele Historiker der Zukunft garantiert heftig den Kopf kratzen, wie das passieren konnte, dass im reichen und militärisch mächtigen Westen kollektives Schrumpfkopfdenken ausbrechen konnte, wie sich blühende Länder derart gründlich selbst enteiern und selbstversenken konnten.
Die Intention der damaligen Einheitsregierung war möglicherweise eine andere als die der heutigen Regierung. Heute haben wir Heiße Krieger am Ruder, in D, EU und USA. Damals waren es Kalte Krieger mit einem Hang zum Rationalen.
Genschmann und Kohl wollten beide das Einfache Ost-West, schwarz/weiß. Deutschland hat das auch reich gemacht. Nur hatte das sein Ende und das, was heute auf dem Parkett steht ist schlicht organisatorische und kognitiv nicht in der Lage, sich ein Beraterteam zusammenzustellen.
Es ist immer wieder ein Genuss, die klaren und präzisen Analysen Thomas Spahns zu lesen. Auf allen Seiten scheut man sich davor, das Wort „Krieg“ zu verwenden, obwohl jedem Einsichtigen klar ist, dass wir uns längst darin befinden. Vielleicht macht der Streit um das Transit-Verbot Litauens und der EU auch den naiven Kommentatoren in TE (Putin-Trolle begreiflicherweise ausgenommen) deutlich, dass der russische Präsident letzten Endes einen Angriff auf den Westen die von ihm bestimmte Friedensordnung plant – und dazu zumindest für ihn dazu auch die Bundesrepublik gehört.
Der Angriff auf den Westen läuft seit 2015. Wird halt nur nicht so berichtet. Auch nicht über Schäden an Leib und Leben, Hab und Gut.
Und jetzt haben sie den Fokus nach Corona noch ganz wo anders hin gelenkt.
„Spätestens, falls irgendwann nach Putin eine rational-gemäßigte Regierung Russlands Geschicke in die Hand nehmen wird, wäre allen Beteiligten zu empfehlen, behutsam das verlorene Vertrauen wieder aufzubauen.“
Das Russland zur Vernunft kommt, ist westeuropäisches Wunschdenken.
Verfolgt man die Geschichte Russlands zurück bis in die Zarenzeit, kommt zu keinem Zeitpunkt der Begriff „Vernunft“ auf, sondern Eroberungswahn. Der Russe krankt am geopolitischen Größenwahn. Westeuropa wäre gut beraten, so wie Amerika schon seit langem, sich auf eine Dauerkonfrontation mit Russland einzustellen.
was ist, wenn nach Putin ein weniger gemäßigter die Regierung übernimmt?
In der Duma erklingen einige Stimmen, die ein härteres & weitreichenderes Vorgehen fordern und Putin für das zögerliche Handeln, was der russischen Armee Verluste einbringt, kritisieren.
Es könnte alles anders ausgehen….
Da wird eher umgekehrt ein Schuh draus. Wenn der Westen zu Vernunft kommen sollte (Klimawahn, Gendergaga und Weltenrettung als Beispiel). Könnte man mit dem Kriegsgewinner Russland (was es ohne Zweifel sein wird) wieder vernünftige Beziehungen aufbauen. Bzw. umgekehrt. Da werden noch viele Kröten geschluckt werden. Und eine Dauerkonfrontation? Nach einem 1/4 Jahr Krieg schlottern hier schon allenthalben die Knie. Und in USA interessiert dieser Konflikt auch keinen. Die werden die Ukraine fallen lassen wie Afghanistan.
Russland ist wie China und andere Staaten kein europäischer Nationalstaat, sondern ein Imperium. Es gibt auch keine „natürlichen Grenzen“. Deshalb gilt seit Jahrhunderten: Ist Russland schwach, verliert es Gebiete. Ist Russland stark, gewinnt es Gebiete. Die Landesgrenzen sind nicht fest.