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Parteitag in Riesa

Chrupalla behauptet sich an AfD-Spitze – Weidel zur Co-Chefin gewählt

18.06.2022

| Lesedauer: 2 Minuten
Tino Chrupalla kann eine innerparteiliche Revolte abwehren und bleibt AfD-Chef. Gemeinsam mit ihm wird Alice Weidel die Partei führen. Im sächsischen Riesa bemüht sich die Partei um Geschlossenheit. Max Roland verfolgte den Parteitag.

Beim Parteitag der Alternative für Deutschland im sächsischen Riesa ist der zuletzt umstrittene Bundessprecher der Partei, Tino Chrupalla, im Amt bestätigt worden. Chrupalla erhielt 53,4% aller abgegebenen Stimmen. Sein Herausforderer, der Bundestagsabgeordnete Norbert Kleinwächter, unterlag mit 36,3% der Stimmen. Das Ergebnis ist knapp, bestärkt den Sachsen jedoch unter’m Strich.

Chrupalla sah sich in den letzten Wochen offenen Angriffen aus seiner Partei ausgesetzt. Er, der auch Fraktionsvorsitzender der AfD im Bundestag ist, gilt als Anhänger der parteinternen Strömung um den Thüringer AfD-Landeschef Björn Höcke. Einige Anhänger des liberal-konservativen Lagers der Partei hatten vor vier Wochen den öffentlichen Aufstand geprobt. „Tino kann nicht führen, keine Verantwortung tragen und verträgt keine Kritik. Er hat kein angemessenes Auftreten und kommt bei den Wählern nicht an“, erklärte Bundesvorstands-Mitglied Joana Cotar beispielsweise im Mai über ihren Chef. Der führende Bundestagsabgeordnete Jürgen Braun implizierte, Chrupalla mache die Partei „von oben kaputt“. Auch Chrupalla dezidiert russlandfreundliche Haltung stößt vielen Parteimitgliedern, insbesondere in Westdeutschland, auf. Weil die Kritik seiner innerparteilichen Gegner aber scharf und direkt in die Öffentlichkeit getragen wurde, verlor die angekündigte Revolte der „Liberal-Konservativen” schnell an Fahrt und Zustimmung.

Als neue Co-Parteichefin wurde die Fraktionsvorsitzende Alice Weidel gewählt. Weidel bekam 67 Prozent der Stimmen und schlug ihren Gegner Nikolaus Fest deutlich, der nur 21 Prozent der Stimmen erlangen konnte. Damit folgt sie im Amt auf den aus der Partei ausgetretenen Jörg Meuthen nach. Weidel kommt aus Westdeutschland und gilt als Vertreterin der Liberal-Konservativen, hat jedoch ihre vergangenen Querelen mit dem sozialpatriotischen „Flügel“ hinter sich gelassen und eine Art Burgfrieden mit den Leuten um Björn Höcke geschlossen. Viele trauen ihr wohl zu, die immer tiefer werdenen Gräben in der AfD zumindest ansatzweise überbrücken zu können.

Auch, wenn er nicht für einen Chefposten antrat: Auf dem Parteitag in Riesa war der informelle „Flügel“-Chef Björn Höcke trotzdem mit reger Aktivität aufgefallen. So setzte der Thüringer Landeschef unter anderem eine Satzungsänderung durch, die in Zukunft auch eine Einzelspitze erlaubt – bisher waren zwei Vorsitzende festgeschrieben. Der Parteitag entschied sich jedoch, dieses mal noch zwei Vorsitzende zu wählen. Auch, weil viele Tino Chrupalla alleine den Job nicht zutrauen. Ein Teil der Bundestagsfraktion wirft ihm etwa mangelnde Führung vor.

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45 Kommentare

  1. Bei einem Absturz auf 53% sollte man nicht von „behaupten“ sprechen.
    Und die Verliererrolle bei der nächsten Bundestagswahl ist damit auch schon vordefiniert.

  2. Die AfD geht (leider) den Bach runter. Die reaktionär-romantischen Positionen haben keinerlei Zukunftschance, die liberal-konservativen sind zu schwach, Protestwähler kann man immer nur für eine gewisse Zeit halten. Und: Sie haben keine Jugend!

  3. Umbenennen in „Mangelnde Alternative für Deutschland“ – diese Partei hat nichts mehr zu bieten als unangenehm schwitzende feiste Männer und einen selbstgerechten Chauvinismus, der zwar gut im Benennen der Probleme, aber richtig schlecht im Angebot an Alternativen ist. Reaktionär, revisionistisch, rassistisch bis ins Mark, eine ostdeutsche Geschmacklosigkeit, die ihre eigene Gülle für Kölnisch Wasser hält.
    So ist das im besten Deutschland, wenn du eine liberale Partei gründest. Erst kommen richtig gute Leute, die sich im Sinne der Sache einbringen wollen, dann kommen die radikalen Netzwerker, die alles niedermachen, was ihrem ideologischen Dogma widerspricht. Während linke Sektierer so die Piraten erst okkupiert und dann ruiniert haben, schaffen das nun die Faschobünde aus deutschen Mittelgebirgsprovinzen mit der AfD.

  4. Viele Deutsche, so auch ich, warten nicht auf einen sympathischen Malermeister, noch andere Führungskräfte in der AfD, die die Chancen, die diese Partei einst hatte, leichtsinnig verdorren ließen. Weit und breit ist in Deutschland leider keine wirkliche und tatkräftige Opposition zu sehen, die dem sozialistischen Wahnsinn linksgrüner Weltretter mit starken eigenen Konzepten Paroli bietet. Dabei hätten Gegner der linksgrünen Sozialisten durchaus sehr gute Karten. Denn immer mehr Menschen hier bekommen die ersten Folgen dieser Ideologie mehr und mehr bitter zu spüren. Schwerwiegende Folgen, die in überhaupt keinem Verhältnis zum angedachten Ziel stehen. Was hat der Welt die angeblich notwendige Neutransformation unserer Gesellschaft mit dem Zurückschrauben unserer Wirtschaft und damit tiefe Einschnitte in unseren Lebensstandard überhaupt gebracht? Der CO₂ Ausstoß steigt trotzdem sogar weltweit und auch die Temperatur steigt weiter. Die Umwelt wird zunehmend, besonders in den ärmeren Regionen der Welt, enorm zerstört und Kriege und ähnliche Gewalthandlungen haben nun sogar in Europa den Glauben an eine friedliche Welt in eine Angst vor atomaren Ausgang verwandelt. Unsere Gesellschaft ist inzwischen zu einem armseligen bunten Regenbogenverein verdummt und dazu immer weniger denk und leistungsfähig. Wann verbünden sich jetzt endlich politischen Kräfte, um diesem ganzen Wahnsinn etwas Hartes logisch entgegenzusetzen? Auch wenn sich hier leider in Bezug auf die AfD Beurteilung eine Blase gebildet hat und viele eine völlig andere Ansicht vertreten. Für mich als einer ihrer langfristigen Wähler und gleichgesinnte Gesprächspartner, scheint sie bedauerlicherweise heute nicht mehr die große politische Kraft, die das tatsächlich Notwendige erfolgreich ausweisen und in die Wege leiten kann. So werden wieder neue Nichtwähler aktiviert und bestimmte Kreise begrüßen das sogar noch.

  5. Die AFD braucht 2022 nur noch auf den Gasnotstand warten, dann kommt Bewegung in die Parteienlandschaft. Allerdings sollte sie sich beim Wahlkampf in Niedersachsen mächtig anstrengen.

    • Die AfD wird sich langfristig auf einem Level von 8 bis optimistischen 15% einpendeln. Mehr Wähler gibt es für die Positionen der AfD nicht. Das liegt aber nicht an der AfD, sondern an den Wählern. Wer die AfD nur wählen will, wenn sie gleich wie die Union oder FDP ist, der soll doch einfach beim Gewohnten bleiben.

      • Die Grünen /AL hatten die ersten Jahre noch weniger!

  6. Ich kann ja verstehen, dass diese Partei nach aussen hin demokratisch erscheinen möchte.
    Was ich mich aber frage ist, womit es neuerlich wirklich diktatorischen Parteien dazu gereicht, in die Parlamente als Regierung ein zu ziehen!
    Könnte es damit zusammen hängen, dass Mein Nachbar bei der „Machtübernahme der AfD auf „Mohammed“ verzichten müsste, der sich zuvor so fürsorglich um seinen Garten gekümmert hat, während seine Frau die Kinder im SUV bei der Kita abgeliefert hat?
    Könnte es sein, dass die zukünftigen Sushi dann von den Kindern dieser Eltern SELBER geliert werden müssten?
    Und könnte es sein, dass dann die komplette „Lebensplanung“ meiner Nachbarn durcheinander kommt?
    Diese Lebensplanung, die sich dann beim gelieferten Fastfood des Abends darüber streitet, welcher Job sich in der (sog.) Familie überhaupt noch lohnt?
    Tut mir also leid, aber eine Partei, die Legislaturperioden benötigt, sich selber zu finden, macht meinem Ärger über meine Nachbarn keinen Platz!
    Und ich finde, dass die AfD sich GENAU UM DIESES, meines vorher erwähnten PROBLEMS eigentlich einen Kopf machen sollte.
    Dekadenz ist übrigens nicht deshalb nur damit überschrieben, dass man lediglich einen Verfall der Gesellschaft beschreibt!
    Man muss das schon VERÖFFENTLICHEN!

  7. Euch beiden alles erdenklich gute und viel Erfolg ( das betrifft die Ganze AfD ), eint euch haltet zusammen, gebt der Presse nichts zu Fressen denn es stehen eine Menge Menschen hinter euch.
    Und die Aufgaben sind Immens.
    Der andere Teil der Altparteien ist grad dabei das Land an die Wand zu Fahren, siehe nur den Wirtschaftsminister.

  8. Doppelspitzen sind Blödsinn, immer verlogen und schieben dadurch zugekleisterte Konflikte nur auf, anstatt sie zu lösen. Bei keiner Partei, auch keiner linken, hat das je funktioniert. Selbst bei den Erfindern, den Grünen, nicht – hier ist Robert Habeck der klare Chef im Ring. Baerbock hätte es werden können, hat sich diese Position aber mit ihrem miserablen Wahlkampf ruiniert. So ist sie nun nur eine nette Orchidee, die der Geschlechterquote Genüge tut. Mit Habecks Dominanz hat sich bei den Grünen aber der Ultrarealo-Flügel durchgesetzt, erkennbar am klaren Bellizisimus der Grünen im Ukraine-Krieg. Nur bei der Atomkraft zögert Habeck noch, muß dies aber spätestens dann kassieren, wenn es im Winter zu Erdgasrationierungen und in ihrem Gefolge zu Strom-Blackouts kommt.
     
    Die AfD ist den Grünen ja in vielen ähnlicher, als beide Seiten wahrhaben wollen. Revoluzzertum gibt es 2022 nur von rechts, oder dem linksquerfrontlerischen Milieu, siehe die Impfgegnerszene. Geerbt von den Linken hat der neurechte Sektor auch die Bewertung Rußlands (früher: Sowjetunion) als unschuldige oder getriebene Friedensmacht, der der böse Westen aus den imperialistischen USA und dem infamen Albion zusetzt und ruinieren will. Dreist unterstützen sie ukrainische Faschisten, anstatt auf die von Deutschen unbesehen zu akzeptierenden Interessen Rußlands einzugehen, so daß diese keinen Krieg führen müssen. Frieden schaffen ohne Waffen (-lieferungen), die AfD ist also die Friedenspartei der 2020er(und nennt sich auch noch so!)  – so wie es die Grünen der 1980er waren. Es gibt, wenn man danach suchen will, noch weitere Parallelen, die ich fast schon putzig finde. Anstatt einfach eine Resolution zu verabschieden, „Deutschland braucht die Kernkraft, die letzten drei Kraftwerke sind am Netz zu halten, notfalls per Verstaatlichung, danach mindestens 20 weitere zu bauen“ ringt der Parteitag stundenlang um unerhebliche Nebensätze, ob man die Bewahrung der Schöpfung mit reinnimmt oder sie als Übergangstechnologie tituliert, damit auch niedersächsischen Waldschrate im Wendland oder neben der Asse nicht abgeschreckt werden. So gings munter weiter auf dem Parteitag. Ich sage Euch: DAS wäre der Parteitagsregie der Grünen NICHT passiert. Ich erinnere mich grüner Parteitage der frühen beide Jahrzehnte dieser Partei. Strickende Männer in Barfußlatschen, die Babys wickeln. Endlose Diskussionen über Satzungen, Sprachdetails und die Bedeutung der Butterblume an der dritten Rampe des Kamener Kreuzes. Oder wie man Lesben in Malawi oder auf den Komoren unterstützen kann. Verfolgt man den Live Ticker des Parteitages, den ein Konkurrenzmedium zu TE anbietet, geht es ganz genauso um Satzungsfragen, Tagesordnungspunkte, ob die Berliner für ihre illegale Liste mit Ausschluß bestraft werden sollen oder nicht. Wäre der Saal nicht in Blau (es ist wirklich passiert: Es gab eine Beschwerde, daß der Hintergrund der Bühne ein gelbes Band enthielt, dies sein eine ukrainische Farbe und damit ein hinterhältiger Anschlag der Liberalkonservativen auf die Rußlandfreunde des Flügels) ich würde nur am Kleidungsstil erkennen, nicht dem Grünenparteitag von 1992 beizuwohnen.
     
    Und nun stellt Euch dazu einen Parteitag der Grünen vor, 2022. Der Saal in gelbgrün, eine riesige Sonnenblume als Hintergrund. Die Redner, die Liste ebenso streng wie geräuschlos vor (!) dem Parteitag ausgeklungelt, alle Quoten sind erfüllt, alle happy. Dann der Einzug des Parteitagspräsidiums. Der gesamte (!) Saal steht auf, es wird ein Song von den Fanta Vier oder Haus am See von Peter Fox gespielt. Vorneweg Annalena Baerbock, lacht und zeigt beide Zahnreihen, weinrotes Etuikleid mit nackten Oberarmen und Rocksaum knapp über den Knien. Dann Robert Habeck. Anzug von Paul Smith (er ist jetzt Superminister für alles und heimlicher Kanzler sowieso) keine Krawatte, die Haare stundenlang von einem Starfriseur aus Berlin-Mitte gerichtet, zersaust und doch gestylt wie aus der Männer Vogue. Nicht auf Parship, aber in Berlin Prenzlauer Berg und der Kölner Südstadt verlieben sich jetzt 500 Frauen im Alter zwischen 30 und 50 gerade in ihn neu. Ricarda Lang, in bodenlangem grüngoldenem Hänger-Kleid (alles andere sähe zu unvorteilhaft aus), und dazu die weißhaarige Elfe Claudia Roth aus dem Roman von Tolkien, für die Altvorderen. Ein paar kleine Kinder, darunter vier afrikanische, rennen wie zufällig über die Bühne und werden von strahlenden Mütter aufgefangen, der Kongreß jubiliert und tanzt später auf der MS Hoppetosse und im Berghain, wo Kim Schmitz und der DJ Alle Farben auflegen werden.
    Und die Hauptstadtjournalisten des ÖRR und aller einschlägigen Medien, alle klatschen begeistert mit. Deutschland 2022, ganz bei sich.
     
    So geht eine professionelle Machtinszenierung, die selbst die Amerikaner nicht besser hinbekämen. Dem entzieht nur der, der es explizit will. Wer aber will nicht bei den Gewinnern sein?
     
    So drehen sich die Narrative und Milieus. Eine verkniffene und zerstrittene AfD, so weit weg von der Macht wie Space X vom Mars, zornig und ratlos, aber feilschen um Satzungsdetails, Schiedsgerichte und Nebensätze.
     
    Was begreift die AfD nicht? Wer die Macht will, muß sie ausstrahlen. Die Menschen müssen WOLLEN, von diesen Politikern beherrscht zu werden. So wie sie das einst bei Hitler, Adenauer oder Willy Brandt wollten. Oder wenigstens müssen sie sie für das geringere Übel halten. So wie Helmut Kohl oder Gerhard Schröder. Oder eben Merkel. Es ist VÖLLIG egal, was im Programm steht. Die Menschen lieben Gewinner, nicht nur in Fernsehshows. Habeck kann uns Heizungen, den Strom und den Arbeitsplatz abstellen – und Millionen lieben ihn dafür. Denn er ist der Ironman der deutschen Politik. Nein, ich liebe ihn nicht, wähle ihn nicht, will ihn nicht. Aber so viele andere tun es, und es gibt einen Grund dafür.
     
    Strahlt Björn Höcke, Alice Weidel oder Tino Chrupalla DAS aus? Nicht einmal in die unmittelbar eigenen Milieus. Das ist die schlechte Laune der AfD. Warum haben sie den Parteitag nicht von einem Deutsch-Rapper einleiten lasse, gefolgt von einem Lausitzer Bergmanns-Spielmannszug, der „we will rock you“ von Queen als Swingversion intoniert? Danach oben auf dem Präsidium Höcke neben Weidel. Dann Höcke, der das Ziel ausruft, Ramelow in Thüringen zu beerben. Die Tage lang hat ein Coach mit ihm die Rede geübt. Das wäre ein Anfang gewesen. Aber seht selbst, was bei herauskam. So wird das nichts, weder heute noch morgen.

    • Auch wenn ich mit manchen nicht einverstanden bin (Grüner Bellizismus als Realpolitik), ein Beitrag in herrlichen Bildern lieber Herr Hellerberger.

      Es stimmt, die Welt will betrogen sein, das Volk will beherrscht sein. In der Tat, ein professionelleres Aussenbild der AfD wäre wünschenswert und der Ansatz Rapper/Spielmannszug ist zwar auf den ersten Blick eine gute Idee, aber ist das nicht auch der erste Schritt um der CDU auf ihrem weg in die Vergrünung zu folgen?

      Konservative haben es schwer in der Aussenwirkung, da sie für Werte stehen, die zwar zu Glück und Wohlstand führen, aber totlangweilig und anstrengend sind. Darin besteht ihr Dilemma, entspricht ihr Auftritt ihren Werten und ihrem Empfinden kommen sie unattraktiv rüber, versuchen sie sich dem Zeitgeist anzubiedern wirken sie unglaubwürdig. Außerdem lässt sich viel besser und leichter für das schlechte Neue als für das gute Alte werben. Das haben die Grünen verstanden und lassen ihren Fantastereien einfach freien Lauf. Die anderen müssen folgen oder sind die „schlechtgelaunten“ Miesmacher und „Ewiggestrigen“.

      Hinzukommt, was der ein darf, wird dem anderen noch lange nicht zugestanden, denkt man an Westerwelles Projekt 18 und das Guidomobil. Die Grünen wären dafür gefeiert worden.

      Trotzdem haben Sie recht, wie man aussieht, so wird man angesehen, und bei der AfD wäre an der Aussenwirkung einiges zu tun, auch bei einem übermächtigen Gegenwind von Medien und Blockparteien.

      • Verehrte Herren, vergesst die Parteien – alle. Aus ihnen kommen keine Lösungen, keine Löser.

      • Das ist jetzt aber ein wenig hartherzig, bei all der Mühe mit Herrn Hellerbergers wunderbaren Parteitags-Choreografien. ?

      • Später wird’s schöner, auch der Herbst hat warme Tage.

  9. Tino Chrupalla, ein sympathischer Malermeister mit dem Herz am rechten Fleck – aber als Bundessprecher eines „gärigen Haufens“ leider etwas überfordert. Dennoch drücke ich ihm und Alice Weidel fest die Daumen: Macht etwas aus der zweiten Chance der AfD, denn Euro-Inflation und selbstinszenierte Energiekrise mischen die Karten vielleicht schon in diesem Winter neu.

  10. Die Kommentatoren auf Phoenix zum Parteitag sind echt der Knaller, selbst in manch einem Schnürsenkel interpretieren die noch einen deutlich erkennbaren Rechtsextremismus hahaha….. die Panik um deren lukrative Zwangsalimentierung hat da wirklich sämtliche Hemmungen beseitigt.

  11. Der Gedanke mit der Doppelspitze war ja, Ost und West in der AfD gleichermaßen zu repräsentieren. Aber so ganz wie gedacht, funktioniert das in der Praxis gar nicht: Tino Chrupalla zieht zuvorderst im Osten, während Alice Weidel in Ost und West gleichermaßen anspricht. Was eine wahrgenommene Schräglage zuungunsten Chrupallas erzeugt. Obwohl er ja eigentlich genau so agiert, wie es ursprünglich gedacht war. Alice Weidel „overperformed“ quasi ihre angedachte Rolle. Was man ihr natürlich nicht anlasten kann, sondern als besondere Fähigkeit lobend hervorheben muss. Dennoch entsteht dadurch diese Schräglage. Weidel qualifiziert sich eigentlich jetzt schon für eine Einzelspitze, die ja nun demnächst kommen wird.

    • Die Einzelspitze ist aber für den „Unaussprechlichen“ aus Thüringen gedacht.
      Dies sollte sich die AfD aber solange überlegen, bis sie es nicht macht, denn er dürfte für breitere Wählerschichten abschreckender sein, als ein ehrlich wirkender Chrupalla.

  12. Sie treffen den Nagel auf den Kopf. Statt die Union wieder Richtung Konservatismus zu schieben, hat die AfD diesen Boden so dick mit Mist bedeckt, dass die Union darauf nie wieder einen Fuß wird setzen können und sich deshalb jetzt mit Leib und Seele dem linken Zeitgeist an den Hals wirft. Die AfD hat bei ihrer historischen Mission nicht nur einfach nur versagt, sie hat alles noch schlimmer gemacht. Eine kleine Anzahl von AfD-Funktionären haben dadurch ein schönes Auskommen an Land gezogen, aber der Konservatismus in Deutschland ist mausetot. Ermordet von der AfD.

    • Wie kommen Sie denn auf den Unfug? Wenn jemand den Konservativismus erledigt hat, dann ja wohl Merkel und ihre Speichellecker. Hätten Sie die Beiträge von Chrupalla, WEIDEL und Co im Bundestag auch nur auszugsweise verfolgt, hätten Sie erkannt, dass Sie falsch liegen!

      • „Beiträge im Bundestag“ ändern nichts, Machtoptionen schon. Und die AfD hat es sowohl vermasselt, sich Machtoptionen zu eröffnen als auch die Union wieder zu konservativer Politik zu motivieren. Da könnt ihr mich runtervoten, wie ihr wollt.

      • Wenn Unsinn wiederholt wird ist es trotzdem immer noch Unsinn werter Niklas.
        Verbockt hat es eindeutig die CDU/CSU, die unter Merkel immer weiter nach links gewandert ist. Jetzt macht Merz einfach weiter mit diesem Irrsinn, offensichtlich sind dem die CDU/CSU Prozentzahlen aus der vergangenen Bundestagswahl noch zu hoch. Na gut, dann geht’s eben weiter nach unten.

    • Allmächtiger! Es sind in en letzten Jahren viele Morde geschehen, das stimmt, allerdings nicht durch die AfD!

    • Ich glaube Sie haben noch nie eine Bundestagsrede gehört oder die laufenden Statements der AfD zu den aktuellen Geschehnissen gelesen. Schade sollten Sie demnächst vor dem Kommentieren unbedingt machen. Dann wäre Ihre Wortwahl eine andere, vor allem das Wort Mist käme nicht mehr vor!

      • „laufenden Statements der AfD zu den aktuellen Geschehnissen gelesen“

        Das ist vollkommen unerheblich solange solche Nazis wie Höcke die Partei im Hintergrund dominieren können. Deshalb hat die AfD keine Chance die Politik zu verändern.

  13. Eine gute Bestandsaufnahme. Nach zwei grottenschlecht gemanagten Wahlkämpfen, haben sich die Wählerstimmen auf die Stammwählerschaft von maximal 10-15% reduziert. Dabei wird es höchstens bleiben. Die ADF ist eine Partei von älteren Leuten, unattraktiv für die Jungen und es fehlt ein metapolitisches Umfeld, wie es die Grünen mit ihren ganzen Umweltverbänden und NGO’s haben. Leider inzwischen ein totes Pferd!

  14. Ein gutes Team? Nach einem hochgebildeten Intellektuellen wie Gauland an der Spitze, nun weiter den gelernten Malermeister Chrupalla. Das reicht nicht für mehr als ein Wahlergebnis über 5%, aber nicht für eine Gestaltungsmöglichkeit in der Politik. Ich habe aber inzwischen den Eindruck, die AFD hat es ohnehin aufgegeben, den Niedergang Deutschlands irgendwie aufhalten zu wollen und begnügt sich mit ein paar lukrativen Posten für ihre Funktionäre. Sie ist inzwischen da angekommen, wo die Blockparteien schon lange sind.

    • Ich glaube mehr Malermeister würden der Politik insgesamt deutlich besser zu Gesicht stehen als Politologie-Absolventen. Das Problem in der Aussenwirkung von Chrupalla ist, dass er eben nicht wie ein Mann aus dem Volk wirkt, sondern wie einer der schlauer reden will als er ist.

      • Als Abgeordnete gebe ich Ihnen recht, ein Parteiführer dürfte aber schon ein gewisses Charisma haben.

      • Ernst jetzt? Bitte schauen Sie sich mal bei den aktuell Regierenden um von wegen Charisma! Also alleine Karl Lauterbach – da schreib ich mal lieber nichts! Herrn Scholz betitelte ich schon vor 20 Jahren als Mr. Valium.

    • Die AfD ist eine demokratisch gewählte Partei, die im Moment die einzige Alternative und wahre Opposition darstellt! Was sie an Änderungen durchbringen könnten bei der Dauerverunglimpfung und Beschneidung ihrer Rechte bleibt kümmerlich. Sonst erkenne ich keine Opposition bei den Parteien.

      • Die Partei hat eben leider nicht geschafft, einen relevanten Anteil an Wählerstimmen zu bekommen, und das in ihren besten Zeiten, die leider vorbei sind. Ich bedauere das, aber „read my lips“, das wird nix mehr mit der AFD. Wir bräuchten eine neue Oppositionspartei für die nächste Wahl.

      • „Wir bräuchten eine neue Oppositionspartei für die nächste Wahl.“
        Richtig, am besten die Spezialdemokraten und die Grünen als Opposition zu einer starken, stabilen und erfolgreichen AFD/Union Regierung!

    • „Das reicht nicht für mehr als ein Wahlergebnis über 5%,“

      Insbesondere das unsägliche schön reden von Putins Angriffskrieg hat die AfD die letzten Sympathien gekostet. Man kann die Probleme der Ukraine auch benennen ohne einen Massenmörder zu unterstützten.

  15. Egal wie die AfD von den Medien und dem politischen Gegner dargestellt wird. Sie war noch nie in Regierungsverantwortung und trägt keine Schuld an der desolaten Lage in diesem Land.

    • Sie war noch nie in Regierungsverantwortung „
      Genau das ist der Punkt. Sie wird auch nie in Regierungsverantwortung kommen wenn sich die Partei nicht neu aufstellt und von den Nazis in den eigenen Reihen trennt. Höcke könnte der Partei einen Gefallen tun und in die NPD übertreten.

  16. Da sehe ich lieber alles untergehen, was mir lieb und teuer ist, als diese zwei Kalbitz-Freunde zu wählen. Als Chrupalla und Weidel (!!!) sich für dessen Verbleib in der AfD aussprachen, war es für mich vorbei mit dem AfD-Wählen.

    • Ihrem Wunsch werden die grün angemalten Einheits-Brei Parteien entsprechen?
      Nach 16 Jahren Merkel kehren ihre Claqueure um Scholz & Harbeck den Rest Deutschland über die Klippe.

    • Wie soll denn Ihrer Meinung nach die AFD auftreten? So wie die Altparteien kann sie kaum daherkommen. Auf der Linie gibt es schon vier Versagerparteien, wie viele noch? Außerdem sucht die Presse nur nach Gründen und stellt vieles völlig übertrieben dar. Allein die Interviews bei Phoenix: man dachte auf dem Parteitag der NSDAP zu sein.

      • „Wie soll denn Ihrer Meinung nach die AFD auftreten?“

        Wer hat das denn verlangt? Es geht nicht um das Parteiprogramm sondern um die unsäglichen rassistischen und homophoben Kommentare von Höcke und seinesgleichen. Solange man sich nicht von diesem Bodensatz trennt bleibt die Partei nicht wählbar und nicht regierungsfähig. Da kann das Programm noch so gut sein – schade für Deutschland.

      • Da scheint die AfD generell die falsche Partei für Sie zu sein. Wer von all den bösen „rassistischen“, ‚homophoben“ und natürlich nicht zu vergessen auch „transphoben“ sowie „islamophoben“ Kommentaren des unwoken Bodensatzes verschont bleiben will, findet beispielsweise bei den Grünen (gibt es auch noch in den Geschmacksrichtungen Schwarz, Rot, Noch-Roter und Gelb) sicher eine passende Heimat. Aber Ihren Nicknamen müssen Sie noch ändern. Der ist nämlich auch ziemlich rassistisch.

  17. Es ist ein gutes Team, das bisher gewählt worden ist: Chrupalla, Weidel, Brandner, Boehringer und Harder-Kühnel. PHOENIX versucht jetzt krampfhaft daraus einen Rechtsruck (den es ja bereits seit Jahren geben soll ) und Höcke-Festspiele abzuleiten. Zu Wort kommt dann natürlich ein „Wissenschaftler“ (Prof. Wolfgang Schroeder), der genau das bestätigt. Objektive Berichterstattung war einmal!

    • Ein gutes Team? Vielleicht für die 10-15% Stammwähler, aber die ADF scheint sich seit einger Zeit sowieso selbstgenug zu sein.

      • Möchte von Ihnen mal konstruktive Kritiken hören und keinen Unsinn. Was würden Sie den anders machen als bisher?

    • Ach, übrigens: Stichwort Höcke-Festspiele:
      bei dem ständigen Mainstream-Draufprügeln vermisse ich immer einen kleinen Erklärungsversuch, wieso dieser Gott-sei-bei-uns es schaffen konnte, in Thüringen die AfD in den Umfragen zur stärksten Partei zu machen.

      „Weil alle Thüriger braun sind“ ist wohl auch den Mainstream mittlerweile zu peinlich, und eine andere -unpeinliche- Erklärung ist nicht in Sicht.
      Also wird ganz einfach geschwiegen.

      Ein ausgesprochen beredtes Schweigen, finde ich!

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