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Die Illusion von 1813

Die deutsch-russische Superweltmacht

13.06.2022

| Lesedauer: 6 Minuten
Tomas Spahns dritter Teil seiner Antworten auf Leserkommentare zum Themenkreis Russland und Ukraine. – Die Sehnsucht nach einer neuen eurozentrischen Weltordnung.

Aus vielen Kommentaren mit Putin-Affinität blickt die romantische Vorstellung einer neuen, eurozentrischen Weltordnung hervor.
Es ist die Illusion von 1813. Die Vorstellung, Deutsche und Russen könnten, wenn sie denn unverbrüchlich zusammenständen, gemeinsam einer Welt von Feinden trotzen, die das Alte, das Bewährte, das Traditionelle gefährdet. Es ist der Traum davon, Gewohntes und Vertrautes auf alle Ewigkeit gleichsam in einer Zeitkapsel einzufrieren und vor den allfälligen Veränderungen schützen zu können.

Dabei gilt seit eh: Das einzig Konstante ist die Veränderung. Jede Zeit, jeder Tag, jede Sekunde gebiert unvermeidlich das Neue, das Revolutionäre, das, was das Bewährte verändert, sodass es entweder erneuert in die Zukunft oder untergeht.
Doch die Vorstellung, Russland könne jene Werte retten, die im Westen von einem ständig mehr sich dem Wirklichen entfernenden Zeitgeist bedrängt werden, ist allein schon deshalb absurd, weil Werte nur gerettet werden können von jenen, die für diese Werte aus innerer Überzeugung kämpfen.

Und doch ist die Vorstellung, eine deutsch-russische oder russisch-deutsche Superweltmacht könne die Räder der Zeit zum Stillstand bringen, einer Betrachtung wert.

Deutschland: Nie ganz Westeuropa, nie ganz Osteuropa

Deutschland stand immer schon nicht nur territorial zwischen Russen und Franzosen. Während sich Russland in der Tradition des byzantinischen Ostroms entwickelte und zur imperialen Größe fand, war zwischen Deutschen und Franzosen trotz lang gepflegter Erbfeindschaft in den entscheidenden Momenten stets die gemeinsame Verankerung in der weströmischen Kulturentwicklung maßgeblich.

Auch heute noch lauert in Europa trotz Niedergang der christlichen Gemeinschaften stets das kirchlich-kulturelle Schisma zwischen Orthodoxie und Katholizismus. Es wirkt selbst dann noch, wenn in Russland staatlicher Atheismus und in Frankreich republikanischer Laizismus verordnet und damit die Vorstellung vermittelt wird, das klerikale Dogma habe sich abschließend ins Private verabschiedet.

Im Westen des Kontinents konnte der katholische Klerikalismus, getrieben durch die Reformation, den kulturgeschichtlich radikalen Umbruch durch die Aufklärung nur aufhalten, nicht aber verhindern.

Im Osten des Kontinents jedoch sollten die Vorstellungen der Avantgarde des 18. und 19. Jahrhunderts bis heute nicht ankommen: Ob Zarismus oder Kommunismus – das Bollwerk der Orthodoxie diente ihnen allen, um sich gegen die westeuropäische Moderne und deren Einflüsse erfolgreich zu wehren.

Die Deutschen befanden sich dabei stets dazwischen. Unter ihren Intellektuellen fanden sich die bedeutendsten Denker der Überwindung des klerikalen Diktats und der selbstzensierenden Denkverbote – und doch obsiegten regelmäßig die Beharrungskräfte, die die Radikalität des Wandels, wie sie Frankreich im 19. und 20. Jahrhundert prägte, zu keinem Zeitpunkt zuließ. Frankreich lebte vor, Deutschland folgte nach. Aber niemals mit dem Enthusiasmus und der Radikalität, die den „Welschen“ jenseits des Rheins zu eigen ist.

Die Deutschen sind der historische Puffer zwischen der Progressivität der Franzosen und der Orthodoxie der Russen. Sie wagten nicht die Deutlichkeit der laizistischen Loslösung und Überwindung des klerikalen Einflusses in der Politik wie in Frankreich – und sie verharrten nicht in der klerikalen Unbeweglichkeit der orthodoxen Spätmittelalterlichkeit, wie sie in Russland selbst die Sowjetära kennzeichnete.
Allein schon der Blick in die aktuelle Verfassung des Verhältnisses zwischen Staat und Kirche offenbart die deutsche Zwitterstellung: Intellektuell in Frankreich und emotionell in Russland erklärt sich Deutschland zu einem säkularen Staat – und kehrt seitdem die Mittelalterlichkeit der klerikalen Dominanz in der Politik um in die politische Dominanz im Klerus.

Selbst die im deutschen Kulturkreis geborene Reformation, die den Wandel in einem katholisch restaurierten Frankreich erst ermöglichte, steht exemplarisch für das Wesen der Deutschen. Nicht das Reaktionäre, wider die Zeit Beharrende als Ballast über Bord werfen, sondern es verbessern, es reformieren wollen sie. Das Alte, das Bewährte behalten, ohne auf das Neue, das Moderne zu verzichten.

Die Deutschen sind das ewige Scharnier zwischen Moderne und Orthodoxie. Sie sind es intellektuell, territorial, emotional. So werden sie der Puffer, der das Progressive ausbremst, bevor es in Russland ankommen kann, und der das Reaktionäre abfängt, bevor es in Frankreich zivilisatorische Restitution instrumentiert.

Als Mittler wie als Puffer verlieren sie immer dann, wenn sich die Orthodoxie und die Moderne gegen sie zusammenschließen. Doch sie gewinnen auch dann nicht, wenn sie sich für die eine oder für die andere Seite entscheiden – oder sich in Äquidistanz versuchen. Vielleicht deshalb schuf die Reformation ungewollt einen dritten Weg vorbei an den beiden kontinentalen Konkurrenten und zwischen diese hindurch, baute eine Brücke zu den reformatorischen Angelsachsen jenseits der Meere.

Nationalstaatsidee und Tribalismus

Deutsche und Russen standen 1813 gemeinsam gegen einen Franzosen, der Europa bis zum Ural und vielleicht darüber hinaus in einem kontinentalfranzösischen Weltreich vereinen wollte. Doch das großfranzösische Reich abschließend verhindern konnten die Deutschen erst an der Seite der Angelsachsen.

Die Ideen einer politischen Gesellschaft, die sich an bürgerlicher Vernunft statt dem Diktat der Obrigkeit ausrichtete und die jene Revolution der Franzosen gebar, die Napoleon an die Macht gebracht hatte, waren dennoch bei den Deutschen auf fruchtbaren Boden gefallen und sollte zumindest im 19. Jahrhundert einen ungeahnten gesellschaftlichen, wissenschaftlichen und technischen Fortschritt ermöglichen. Bei den Russen aber kamen sie bis heute nicht an.

Die Idee der französischen Revolution von einer Bürgergesellschaft ohne Autokraten aus Klerus und Adel war im 19. Jahrhundert infolge des napoleonischen Imperialismus um die nationale Komponente erweitert, von dieser überlagert und in Teilen auch ersetzt worden. Die Lehre aus dem Überrollen des Kontinentes durch Napoleons Armee lautete: Nur große und starke Nationalstaaten sind in der Lage, ihre kulturelle Identität gegen Aggressionen von außen erfolgreich zu verteidigen und damit ihre Identität zu bewahren.

Das auf die Revolution folgende Zeitalter der Nationalstaaten bedurfte zwangsläufig der einenden Identität und schuf in Pervertierung der Vorstellung von nationaler Einheit den archaischen Tribalismus von „Stämmen“, von Völkern als Bluts- statt Schicksalsgemeinschaften.

Russlands panslawistische Vielvölkerstaatsideologie eskaliert die Krise

Als 100 Jahre nach der Überwindung Napoleons durch die gemeinsam agierenden Russen, Deutschen und Briten die europäische Krise eskalierte, waren es die Russen, die noch vor den Deutschen mobil machten. Der russische Tribalismus träumte als Panslawismus davon, ein Großreich der vielen Völker zu schaffen, das vom pazifischen Kamtschatka bis an das Mittelmeer reichte. Er wurde zum Auslöser der ersten großen Katastrophe des 20. Jahrhunderts, als ein Panslawist den Thronfolger eines anderen imperialen Vielvölkerstaates ermordete.

Wieder 100 Jahre später hatte der nationalrussische Tribalismus des Alexander Dugin den Panslawismus abgelöst. Träumte Zar Nikolaus noch davon, die slawischen Völker unter der Fahne seines Zarenreichs der Romanow in einem Imperium der vielen slawischen Völker zu sammeln, vereinnahmt der Diktator Putin die Menschen slawischer Kulturkreise ohne jeden Umschweif unmittelbar als Blutsrussen und knüpft damit nahtlos an jene Weltanschauung an, die ein Deutschösterreicher namens Adolf Hitler in einem umfangreichen Schriftwerk für ein deutsches Blutsvolk niedergelegt hatte.

Es hat dabei keine Bedeutung, dass die Russen ursprünglich aus Skandinavien kamen und Germanen waren, bevor sie sich mit den slawischen Stämmen der Weiten Cisuraliens vermischten und bevor die Mongolen aus den Tiefen der asiatischen Steppe ihren eigenen, genetischen Teil zur Entstehung einer russischen Nation beitrugen.

Die bürgerlich-europäische Staatsidee der Nation als Schicksalsgemeinschaft auf Freiwilligkeit, wie sie in der Verfassung des Deutschen Reichs von 1871 festgeschrieben wurde, ist auch nach zweihundert Jahren nicht an Newa und Moskwa angekommen. Während im Brüssel der Europäischen Union der aus dem Ruder gelaufene Anspruch, Europas Nationen nach den Katastrophen des 20. Jahrhunderts in Freiheit und Selbstbestimmung zu einen, infolge der Übernahme durch internationalistische Sozialisten und Bürokratoren die Zukunft der Aufklärung vernichtet, fällt Moskau zurück in eine wirre Gemengelage aus kolonialem Imperialismus und tribalistischem Alleinvertretungsanspruch.

Was sich niemand einzugestehen wagt: Die deutsche Vorstellung, revolutionäre Ideen könnten durch friedliche Annäherung einer Logik des Wandels folgen, ist krachend gescheitert. Revolutionäre Ideen können nicht exportiert werden – Nationen müssen sie importieren, weil sie sich von ihrer Sinnfälligkeit haben überzeugen können. So, wie es die Ukrainer seit ihrer Souveränität immer wieder mit wachsendem Erfolg versucht haben und dabei an die Grenzen des großrussisch-orthodoxen Tribalismus gestoßen sind.

Die deutsch-russische Illusion

Wer der klassisch-deutschen Vorstellung von der Äquidistanz zu den Imperien frönt oder gar von einer deutsch-russischen Einheit träumt, verkennt, dass spätestens seit 1848 die beiden größten Nationen des europäischen Kontinents in ihrer politischen Kultur auf Wegen gingen, die trotz emotionaler Nähe intellektuell voneinander fort statt zueinander hin führten.

Die Vorstellung, dass Russlands Rohstoffe und Deutschlands Genie ein Reich des Unüberwindlichen schaffen würden, reicht dennoch selbst bis in US-amerikanische Kreise. Manch sonst hoch geschätzter Wissenschaftler bringt es damit bis in die bedeutendsten US-Magazine. Dabei hätte selbst ein US-zentrischer Amerikaner längst bemerken müssen, dass sich „die Deutschen“ ihr wissenschaftliches Genie seit 1933 selbst aus dem Körper operiert hatten, um es nach einem kurzen Aufflackern zwischen 1950 und 1970 abschließend den Illusionen einer „grünen“ Zukunft der wirklichkeitsfremden Späthippiephilosophie zu opfern, in der Energie „erneuert“ und Klima „gerettet“ werden kann.

Selbst bei der emotionalen Nähe, die immer noch zwischen Deutschen und Russen zu erkennen ist – der kulturelle und gesellschaftliche Weg ist längst zu unterschiedlich, als dass diese Paarung längerfristig zu einer stabilen Einheit werden könnte.
Das russische Riesenreich verharrt mental in der spätoströmischen Gemengelage aus totalitärer Systemgläubigkeit und göttlicher Berufung. Daran haben selbst die fast 75 Jahre eines aus westeuropäischen Intellektuellenkreisen importierten, atheistischen Nihilismus nichts ändern können.

Die Deutschen teilen sich – nach ebenfalls fast 75 Jahren – zwar zunehmend mehr die Systemgläubigkeit mit den Nachbarn im Osten – und doch hat die Orientierung an der Aufklärung im Westen seit Friedrich von Preußen, dem „Großen“, nicht mehr zu revidierende Spuren hinterlassen.

Das gilt auch dann, falls Russland eines Tages seinen zu kurzen Weg in ein demokratisch-freiheitliches System der bürgerlichen Selbstbestimmung fortsetzen sollte. Und wenn Deutschland seinen verloren gegangenen Weg zurück zu seiner verfassungsmäßigen, bürgerlichen Ordnung der Bonner Republik finden sollte. Intellektuell bewegen sich Deutsche und Russen trotz emotionaler Nähe in unterschiedlichen Welten. Partnerschaft kann möglich sein, wenn der selbstbestimmte Wandel in den Völkern Annäherung schafft. Mehr nicht. Die Illusion manch eines Deutschen, dass umgekehrt Annäherung Wandel von außen zu schaffen in der Lage ist, wurde zumindest in Russland krachend an die Wand gefahren. Je näher die Deutschen den Russen kamen, desto mehr rückte die russische Politik von den Deutschen fort.

Trotzdem träumt manch Deutscher immer noch und unverdrossen vom historischen Schulterschluss mit der osteuropäischen Orthodoxie.
Bei all diesen Orientierungen scheint hierbei zudem auch regionale Nähe eine Rolle zu spielen.

Sind die Süddeutschen eher katholisch-frankophil und die Norddeutschen eher protestantisch-anglophil geprägt, so mehrt sich die orthodox-russophile Sympathie, je näher der Betroffene zur Oder lebt.


Es folgt Teil 4. – Hier Teil 2 „Patrioten, Nationalisten, Faschisten, Antifaschisten”.

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32 Kommentare

  1. Eine „emotionale Nähe“ zu Russland kann ich beim besten Willen hier in Süddeutschland nicht erkennen. Vielleicht zu den Franzosen, die aber auch nur sehr zögerlich darauf reagieren.
    Die deutsche Politik war seit der Wiedervereinigung insgesamt fragwürdig und mündet nun langsam ins Chaos.
    Der Amerikaner wurde als Besatzer angesehen, statt zu begreifen, daß es Amerika zu verdanken war, daß die Russen nicht am Rhein stehen. Er mußte so schnell als möglich verjagt werden. Besonders dieses jämmerlich Westberlin spielte hierbei die unrühmlichste Rolle. Heute ist es im Nirvana verschwunden und Ganzberlin auf ehemaliges Ostniveau heruntergekommen.
    Die ausgestreckte Hand Putins nach der Wiedervereinigung hat man belächelt statt zuzugreifen und sich damit die Chance vertan, ein Bündnis USA-Deutschland-Russland zu schmieden, was heute in der Welt unangreifbar wäre.
    Deutschland stand in seiner gesamten Geschichte – bis auf die Zeit Bismarcks – auf einen jämmerlichen, verlorenen Posten, der durch das Selbstmitleid oder den Wiedergutmachungswahn, daß die Nazizeit hinterlassen hat, noch in unsinniger Weise konturiert wird.

  2. Ein Volk kann immer wieder aufstehen nach historischen Verirrungen. Genau deshalb ist ja „Toleranz, Multi-Kulti und erzwungen Masseneinwanderung“ die schärfste Waffe gegen einen Gegner oder Konkurrenten. Demografie ist unumkehrbar, im Gegensatz zu Politik, die im Handstreich um 180* gedreht werden kann.

  3. Das ist so ähnlich wie unter Kaiser Augustus einen Artikel über Gallien und Germanien zu schreiben, ohne jemals das römische Reich zu erwähnen.

    Das Bündnis Deutschland/Russland kann so „romantisch“ nicht sein, wenn es zur obersten Maxime des US Imperiums wird, dieses zu verhindern.

    Es geht hier nicht um moderne oder Orthodoxie, es geht um das angelsächsische Streben nach Weltherrschaft, dass schon immer dadurch ausgelebt wurde, potenzielle Konkurrenten gegeneinander aufzuhetzen, und als lachender Dritter übrig zu bleiben.

    Die Transformation Deutschlands (bzw die Abschaffung) beruht doch auch maßgeblich auf dem Bewusstsein der Angelsachsen, dass eben dieses Bündnis Deutschland/Russland ein tatsächlicher Konkurrent um die Dominanz in Eurasien und damit der Welt werden könnte.

    Wenn man einfach mal die offensichtliche Tatsache berücksichtigt, dass die Angelsachsen nicht mehr Anspruch auf die Weltherrschaft haben als alle anderen auch, und dass es völlig legitim ist sich gegen eine Unterwerfung durch das US Imperium zu wehren, wird auch das Bündnis Deutschland/Russland zu einer höchst sinnvollen Sache. Natürlich würde kein geistig gesunder das harte russische Joch dem guten amerikanischen Leben vorziehen – bis vor kurzem. Jetzt sind die USA aber Wolf im Schafspelz geworden, die alle unterworfenen und verbündeten Völker tatsächlich aus der Geschichte eliminieren wollen, und etwas besseres als das „Aussterben“ gibt es überall.

  4. Der Autor schwebt ein bisschen zu sehr in philisophischen, politisierenden und religiösen, stammesgeschichtlichen Welten. die harte Realität ist, dass im Westen die USA das Sagen haben und Deutschland zum inhaltslosen Papagei verkommen ist. Erst wenn eine deutsche Regierung „zum Wohle des deutschen Volkes“ ihren Amtseid ernst nimmt und deutsche Interessen identifiziert und aktiv vertritt, kann aus diesem verloren Häufchen wieder etwas werden. Und dann wohl auch ein interessengesteuertes Neben- und Miteinander mit Russland

  5. Wie ging der Satz über den Sinn und Zweck der NATO:

    To keep us (die Amerikaner) in (Europa), the Russians out and the Germans down.

    Und die Amis dürften nicht alleine hinter dieser Ansicht stehen… 😉

  6. Bei den meisten ist es wohl eher inzwischen ein gewisser Trotz gegen die penetrante Dauerpropaganda, die inzwischen sogar die alternativen Medien durchzieht.
    Und die letztendlich auch geopolitische Interessen der zB USA kaschieren soll.
    Da hilft auch alle Konstruktion des Autors nicht, die Russen wären halbe Mongolen etc nicht.

  7. Zuerst, ja die Religion von Russland stammt aus den Oströmischen Reich, während wir unser Religion vom weströmischen Reich bezogen haben.

    Ja, unserer Rechtsystem entstammt in Teilen der französischen-italienischen Raum, aber hier ist Knackpunkt, nur in Teilen.

    Große Teile des Bürgertums und Kaufmannsrecht, also die Basis für unseren Wohlstand, hat unser Kulturraum unabhängig entwickelt.

    Und hier kommt der Punkt, in Rahmen des sächsischen Recht, wurde dieser Rechtsraum bis nach Kiew und Moskau ausgeweitet, und bildet das Fundament für das dortige Bürgertum und Kaufmannsehre.

    Osteuropa(inklusive Russland) ist in diesen Punkt um Welten näher an Deutschland, als Frankreich, Italien oder Spanien.

    Einzig der angelsächsische Raum und Nordeuropa Teilen dieses Ursprung des Bürgertums und Kaufmannsrecht mit Deutschland.

    Ein Kulturraum und dessen Verstrickungen ist wesentlich komplexer, und gerade unser Rechtssystem hat nur zum Teil seinen Ursprung in Napoleon, viel wichtiger war das, was vorher da war, und eben mit Osteuropa geteilt wird

  8. Diese Hitler-Putin-Vergleiche gehen mir sowas von auf den Senkel.
    Herr Spahn flötet hier nur in weitschweifigen historischen Ergüssen das nach, was die USA schon lange befürchten und bekämpfen – deutsche Technik und Organisation und russische Resourcen – siehe Friedmann, Chicago Council on Global Affairs, Brzezinski, u.v.m..

    Der Zug ist inzwischen, Dank der US-DemocRats, einem bildungsschwindsüchtigen, Klima-, Gender- und Political Correctnessschwachsinn aus deutscher Perspektive gar nicht mehr möglich – da wenden sich die Russen lieber als Rohstofflakaien den Chinesen zu.

    Realpolitik zum Nutzen von DE – vergessen wir es.Das Erwachen wird schlimm….

  9. Deutschland könnte zusammen mit Russland endlich zur Vormacht in der EU aufsteigen. Egal ob Atomausstieg in Frankreich, LBGTA Rechte in Ungarn oder die Umverteilung von afrikanischen Flüchtlingen von Deutschland nach Polen & Osteuropa:
    Nur ein starkes Deutschland kann dies umsetzen!

  10. Russland sieht sich
    entweder in einer bipolaren Welt unter amerikanischem bzw. chinesischem Einfluss
    oder
    als Führungsmacht des Raumes zwischen der sibirischen Pazifik- und der portugiesischen Atlantikküste in einer tripolaren Welt. Den Weg dorthin hat Russland gerade beschritten.

  11. Russland ist mir 100 mal lieber als der ganze Westen zusammen. Diese verlogenen Regierungen lassen halt ihren Siegerstatus seit 45 immer wieder anklingen, siehe u.a. Treffen in Rammstein. Und wie was das mit Handy abhören von Merkel durch Obama?? Saubere Freunde haben wir da. Und ich sage es immer wieder, wer ist aus Ostdeutschland restlos mit Mann und Maus abgezogen?? Und wer ist noch immer da?? Scheinbar sind die Herrschenden zu dumm daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen, oder es gibt Geheimvereinbarungen seit 45, von denen kaum einer weiss. Und Frankreich erst, wird nie ein Freund der deutschen werden, da helfen auch 1000 Verträge nichts, aber leider ist Berlin zu blind und zu unfähig das zu erkennen. Eine selbstbewusste deutsche Regierung würden mit den Russen einen Friedensvertrag schließen und noch diverse andere Verträge zur langfristigen Zusammenarbeit und dann würden wir die Reaktionen unserer sogenannten Freunde im Westen schon kennenlernen, von wegen Freiheit, Selbstbestimmung usw. Das darf nur die Ukraine, wehe, die Deutschen kämen auf solche Ideen.

  12. klar,Pakistan/Indonesien als „Mengenvergleich“…absurdes Theater.
    Schon mal eines der beiden Länder besucht?
    in 10 Jahren hat Pakistan wohl 400 Millionen Bürger,aber immer noch keine einzige eigene Automobilfabrik auf eigener Erde,dafür Taliban in der Regierung )

  13. Ja, ja „Die Deutschen sind das ewige Scharnier zwischen Moderne und Orthodoxie“.
    Deshalb steigern sie das Wort Leopard wie seit jeher:
    Leopard, Panther, Tiger, Königstiger
    Und hoffen wie immer auf’s Köllsche Grundgesetz:
    § 3 – Et hätt noch immer jot jejange.

  14. Der große, kulturhistorische Hintergrund ist brilliant beschrieben. Aus diesem kann aber dieses oder jenes geschichtsmächtig in den Vordergrund treten. Es gibt keinen historischen Determinismus. Aktuell ist es Putin mit Dugin. Seit dem Ende der UdSSR war aber auch eine ganz andere Entwicklung möglich. Nicht nur Deutsche haben an die Möglichkeit eines Europa von Lissabon bis Wladiwostok gedacht. Auch Briten, Franzosen, Italiener u.a. Dutzende russische Firmen wurden über Hilfskonstruktionen an Börsen in London und New York gehandelt. Hundertschaften von britischen und amerikanischen Anwälten und Wirtschaftsprüfern haben Ableger in Moskau mit substantiellen Ausbildungsinvestitionen aufgebaut. Energiefirmen aus mehreren europäischen Ländern, nicht nur BASF/Wintershall und ÖMV, haben sich in Russland engagiert. Ohne die westliche Technolgie zur Gas- und Ölförderung könnte Russland heute längst nicht die Mengen fördern, die wir heute sehen. Alle haben für möglich gehalten, dass Wandel durch Handel und wirtschaftliche Entwicklung möglich sein könnte. Das war nicht nur eine deutsch-russische Sache. Nur eine verhältinsmäßig große Zahl von russischsprechenden Russlandkennern aus der ehemaligen DDR, einschließlich Frau Merkel, haben den Eindruck vermittelt, dass das deutsch-russische Verhältnis ganz besonders ist. In Kaliningrad/Königsberg verehren die Russen auch Immanuel Kant. Und, am 9. Mai 2005 war Bundeskanzler Schröder auf der Tribüne am Roten Platz. Wir wissen noch nicht wie es weiter gehen kann.

  15. „Eurozentrische Weltordnung wird es nie mehr geben“ Chapeau, nach dieser Formulierung hatte ich gesucht!

    Es gibt für diesen Zustand einen Fachbegriff: Die Euphorie, eine dem objektiven Zustand nicht entsprechende gesteigerte Gemütsstimmung.

    Kurz vor der Selbstauflösung im Tode träumt der Sterbende von den Dingen, die möglich gewesen wären, als wären sie noch möglich. Sie sind es aber nicht, weil es das träumende Subjekt selbst bald nicht mehr geben wird.

    Einzelne Deutsche mögen sich vielleicht noch nach Russland begeben können, so wie einzelne Russen sich nach Deutschland begaben, als die Zeiten dort schlecht waren.

    Aber ein „Deutschland“ als autonom handlungsfähiges Subjekt oder Konstrukt existiert nur noch auf dem Papier. Und auch da nicht mehr lange. Es handelt sich praktisch schon um einen Totenschein.

    Und daß die inhaltsfreie EU in irgend einer Form sich solchen Überlegungen auch nur hingeben könnte, ist ja wohl völlig undenkbar.

    • Deutschland ist fertig.

      Die selbstzerstörerische Todessehnsucht der Deutschen mit ihrer woken cancel culture Vernichtungspolitik gegenüber der deutschen Nation hat m.E. auch sehr viele Russen die letzten Jahre abgeschreckt.

      Den Selbsthass der Deutschen wollen viele Russen nicht bei sich haben. Viele Russen sind eher stolz darauf, Russen zu sein und sie sind auch stolz auf die eigene Nation. Es gibt schon einen russischen Patriotismus, der in der BRD völlig undenkbar wäre.

      Mir persönlich ist klar geworden, dass die Deutschen in einigen Jahrzehnten als Nation verschwinden werden. Bei den Russen bin ich mir jetzt aber nicht so sicher.

      Auch gehe ich davon aus, dass Israel mit Hilfe der pro Border und pro Nation Politik als demokratischer und jüdischer Nationalstaat langfristig überleben kann. Wichtig sind halt sichere und dichte Grenzen, eine starke Wirtschaft, gute Bildung und eine Armee mit Kampfkraft.

      Israel hat gezeigt, dass es gleichzeitig offen zu den USA, Europa und Rußland sein kann. Für mich persönlich ist Israel absolutes Vorbild. Dort wird jeden Tag vorgelebt, wie man als Nation überleben kann.

      Ich habe nie verstanden, warum die BRD nicht wie Israel werden will ?

      Ich habe Kontakte zu schwulen Künstlern und Nachtclubs in Tel Aviv und trotzdem kann man in Israel weiter mit den Russen reden… Dass Rußland ein wenig anders tickt, wird in Israel zwar registriert, aber deshalb wird Rußland nicht gleich als Feindstaat eingestuft und verteufelt.

      Warum also dieser totale Bruch der Deutschen mit Rußland und diese BRD-Hetze gegen Russen, wenn Israel jeden Tag zeigt, dass es auch anders gehen kann ?

      In dieser Hinsicht habe ich auch Zelensky nicht verstanden ? Er hätte es wie Israel machen müssen, also offen sowohl für die USA und EU als auch zur Rußland.

      Viele Russen haben gesehen, wie Frau Merkel mit ihrer No Border und No Nation Politik Deutschland systematisch zerstört hat.

      Die anvisierte New World Order mit der Weltregierung eines Klaus Schwab, die die Auflösung aller demokratischen Nationalstaaten in Europa einschließlich Rußlands und Israels sich als Ziel vorgenommen hat, hat bei vielen Russen abschreckende Wirkung entfaltet.

      Gerade die massiven Sanktionen des Westens bzw. der NWO wurden als Frontalangriff auf das russische Volk gewertet.

      Deshalb wollen einige Russen jetzt auch für immer mit dem Westen und der BRD brechen. Da sind einige in Moskau wirklich richtig sauer.

      Im Moment frage ich mich, wie die Deutschen einen endgültigen Bruch mit Rußland überwinden können, weil viele Russen den „teuflischen“ Westen jetzt als absoluten Feind ansehen.

  16. F, der beste Freund D’s …….Maerchenstunde vom Author…

    Mitterand I:
     “ …ich liebe D so sehr, dass ich lieber zwei davon habe“ (BRD+DDR)

    Er war klar gegen die Wiedervereinigung:

    Buch:
    „Mitterrand, the End of the Cold War, and German Unification“, Frédéric Bozo
    New York, NY, Berghahn Books, 2009, ISBN: 9781845454272; 450pp.; Price: £65.00
    Reviewer:
    Professor George Ross, Harvard University
     https://reviews.history.ac.uk/review/1024

    brilliant geschrieben,
    „Frédéric Bozo is a Professor at the University of Paris III: Sorbonne Nouvelle, where he teaches contemporary history and international relations. He is also a Senior Research Associate at the Institut français des relations internationales where his focus is on Atlantic and European security issues. “ wiki

    „The French always regarded the Germans, esp. their succesful economy, with greatest scepticism – they regarded Germany more as a competitor than a friend or partner. The question was always, for the French about hegemony and leadership in Europe, and there they wanted to cleary be more than only the Primus inter Pares, rather the Napoleonic Emperor of Europe (the EU).“

    Admiral Stansfield Turner, ehem. Commander 2nd US Fleet, and after Cdt. Allied Forces Southern Europe, thereafter CIA Chief….., in a talk in 2009, in La Jolla/Calif

    Euro:

    „The Euro was introduced, to ‚compensate‘ the overarching strength of the Deutsch Mark and the German economy“

    Jacques Delors, former Finance Minister of F, then Pres. Europ Commm.

    „Explaining the Impact of Jacques Delors: Conceptualizing and Assessing the Commission Presidency“

     Roger M. Scully, Department of Political Science,
    The Ohio State University,
    Derby Hall, 154 North Oval Mall,

    „On the Franco-German Euro Contradiction and Ultimate Euro Battleground“ by Jörg Bibow, Levy Economics Institute of Bard College, NYC

    Any questions ???

  17. Dabei gilt seit eh: Das einzig Konstante ist die Veränderung. Jede Zeit, jeder Tag, jede Sekunde gebiert unvermeidlich das Neue, das Revolutionäre, das, was das Bewährte verändert, sodass es entweder erneuert in die Zukunft oder untergeht.“:
    Ja das stimmt. So war es z.B. in der Zwischenkriegszeit (1918-1939), dass der Faschismus, der Nationalsozialismus, der Cäsarenpopulismus das Neue, das Moderne, das Revolutionäre war. Das Alte, das Verbrauchte waren die westliche Demokratien. Spätestens ab 1929, der Weltwirtschaftskrise hatten sie gezeigt, dass sie auf Krisen keine Antworten mehr hatten.
    Ob der Autor es wagt zu sagen: Auch da musste das Alte dem Neuen weichen?
    Oder im 17. und 18. Jahrhundert war der Absolutismus das Neue, das Moderne. Das Alte war, dass die Bürger gegenüber dem Herrscher gewisse angestammte Rechte hatten.

  18. Wer „Frankreich“ als Freund betrachtet,weiss nicht, wer die schlimmsten Feinde eines Deutschen sind….
    von Richelieu bis zum Wald von Compigne..es ging immer nur ums „Kleinhalten“,Geländeraub und Finanzierung der „Grand Nation“ durch die „Satelitenstaaten“.
    da sind mir die Russen lieber, klar in der Ansprache und verlässlich in Ihren Lieferbedingungen

    • Das ist nur die halbe Miete. Staaten haben keine Freunde (seien sie Franzosen oder Russen), Staaten haben Interessen!!! Die Frage ist hier, welches Interesse sollten wir mit unserer Mittellage in der E.U. haben, einen prorussischen Sonderweg einzuschlagen? Sollen wir mit Polen den Platz tauschen oder was?

  19. Der Westen und wir als Teil von ihm waren nach 45 super erfolgreich, weil wir positives Lebensgefühl vorleben konnte. Gutes Leben, in dem sich Arbeit lohnt, mit Coca-Cola, Hollywood oder Spanienurlaub belohnt wird, reichlich Essen auf dem Tisch war, gute Medizin jeden älter werden lies.
    Das war die weltweit beste und effektivste US-Propaganda vom unübertrefflichen Westen, seiner Freiheit, seinem Wohlstand für die breite Mehrheit der ganzen Bevölkerung.
    Das wollte und will der große Teil der Welt noch heute. Nur wollen wir selbst es nicht mehr. Das ist in meinen Augen unser Kernproblem mit dem Zeitgeist, unserer Moderne oder Postmoderne.
    Selbstzweifel, Unsicherheit und Identitätssuche als Folge von Wohlstand und evtl gar Überfluss. Mangels echter Sorgen haben wir uns tonnenweise Ersatzsorgen gebastelt, die in diffusen Klimaängsten wohl ihren kulturellen Höhepunkt gefunden haben – vermutlich eher ihren Tiefpunkt.
    Die laute und penetrante Regenbogen-Trans-Kultur wird bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit in den Mittelpunkt gezerrt, sie sei Teil unserer „Werte“.
    Man nennt es wohl irgendwas mit „woke“, aber dieser Kult des Selbstzweifels bei gleichzeitiger Selbstverliebheit, dürfte mittlerweile seinen Höhepunkt in den USA durchlaufen haben. Traditionalisten von Polen, Ungarn, Russland bis China haben diese „Mode“ stets abgelehnt bis verachtet, viele bei uns auch.
    Hier sehe ich den Kitt grenzüberschreitender Allianzen. Unser Zeitgeist hat teilweise schlicht ekelhafte und widerwärtige Übertreibungen generiert und wer dies für sich und seine Kinder schlicht nicht gut fand, mußte früher oder später überregional nach „Verbündeten“ suchen, weil hier die Angst regierte, irgendwo anzuecken.
    Dass Trump kein Woker ist, bleibt wohl unbestritten, was ihm hier bei den Unwoken sicher Sympathie eingebracht hat. Ähnlich Putin und Xi, die diesem Zeitgeist auch nichts sinnvolles entnehmen konnten. Ich übrigens auch nicht.
    Wenn diese extreme Übertreibung wieder auf den Boden der Realität zurückfindet, haben die USA wieder die besten Chancen, ein leuchtendes Vorbild für die breite Masse der ganzen Welt zu werden. Schlicht weil die breite Mitte aller Gesellschaften ein gutes und angenehmes Leben erreichen und führen wollen, in dem Arbeit belohnt wird, Freizeit oder Rente Spaß machen können.
    Der sauertöpfische Klimapanic-Kult verspricht nichts derartiges und wird vermutlich global nur abschreckend wirken, wie die Bekloppten, die nicht wissen was Mann und Frau bedeutet, aber ständig was von Identität schwafeln.

  20. Die Russen würden uns mit Sicherheit nicht so herablassend behandeln, wie es die Amerikaner tun. Merkel wird der Handschlag verweigert, Scholz in der Pressekonferenz wie ein dummer Junge abgekanzelt. Das ist kein partnerschaftlicher Umgang.

  21. Ich wünsche mir gute Beziehungen zu Russland. Russland gehört zu Europa. Grossmachtphantasien sind mir fremd – darum bin ich auch ein EU -Gegner. Ich wünsche mir ein vielfältiges Europa souveräner Staaten. Zwar wünsche ich mir auch gute Beziehungen zu den USA, aber die Angriffspolitik wie auch die Instrumentalisierung Deutschlands haben mir diese Beziehung verleidet. Ausserdem kommen von dort viele gesellschaftszersetzende Strömungen, die ich ablehne.Ich will als Deutsche in Deutschland leben und nicht in einem Multikulti-failed state, in dem die Einheimischen ausgebeutet und diskriminiert werden. Ausserdem wünsche ich mir ein jüdisch-christlich geprägtes Europa und kein islamisiertes. Engere Beziehungen zu Russland könnten uns dabei helfen, konservative Werte wie Familie, Christentum, die Wertschätzung eigener kultureller Errungenschaften und Bewahrung derselben zu stärken. Das ist keine Illusion. Über die uns aufgezwungene Masseneinwanderung der Muslime merken wir schliesslich auch die Islamisierung – und niemand schert sich darum, wie fremd uns das ist, wie sehr die Bevölkerung unter neuer Gewalt zu leiden hat. Hier wird gross über den angeblichen Tribalismus der Russen geschrieben und über den der Muslime verliert man kein Wort??? Eine Rückkehr zu alten Werten bedeutet die Wiederbelebung der individuellen Menschenrechte – statt eines Kastensystems aus Opfergruppen -, zu den demokratischen Grund- und Freiheitsrechten wie sie in unserer Kultur verankert waren bevor uns eine Art Sozialkreditsystem und sozialistische Plan-/Verbotswirtschaft in Form der Corona Massnahmen aufgezwungen wurde. Hier hätte die USA als freier Westen Punkte sammeln können, aber es zeigte sich, dass sie über facebook und google sowie über die Zwangsimpfungspläne sich allzu sehr China angenähert haben. Russland vielleicht auch, nachdem wir es ausgeschlossen haben, aber vielleicht gibt es dort trotzdem genügend Leute,die die neue Weltordnung ablehnen. Diese Chance will ich durch eine deutsch-russische Freundschaft wenigstens ausgetestet wissen. Kulturell würde mir das sehr passen, viel mehr als Islam, Kollektivismus, Woke-Kultur, Einebnung der Völker und Sozialismus.

    • Ich befürchte, was sie (und ich) wünschen ist völlig egal. Um zu verstehen was abgeht muss man verstehen was die mächtigen wünschen.

      Und das ist so archaisch wie zu Urzeiten.

  22. Mir sind die Russen sympathisch. Auch Russland in seiner jetzigen Form und Herrschaft ist mir sympathisch. Putin beschützt seine Bevölkerung vor der Dekadenz des Westens. Wie übrigens auch viele Länder in Asien es tun.
    Ich glaube dass Russland und Deutschland sich kulturell und historisch näher sind als viele Länder in Südeuropa oder als die USA zu Deutschland. Die Geschichte Deutschlands und Russlands ist eben eng verbunden.

    Ich würde mir eine Kooperation mit Russland wünschen, weg von den Amis. Das hat nichts mit Großmachtsfantasien zu tun, denn die werden von den Amis ja täglich bedient durch Angriffskriege auf der ganzen Welt bei denen Deutschland oft nur widerwillig mitmacht.

    • Also ich würde die autoritären monarchischen Regierungsformen, die wir als längstes in unserer Geschichte hatten, nun nicht unbedingt als diktatorisch beschreiben. Mit den tatsächlichen Diktaturen und den dahinter stehenden ideologischen Murks hatten wir dagegen keine wirklich guten Erfahrungen (einmal Totalbankrott, einmal gesellschaftlich-wirtschaftlich). Umsomehr verwundert mich die derzeitige hiesige Sympathie für ein Volk samt seiner autoritären Regierung, das diese Fehler nochmal begeht — wohl weil es in seiner Geschichte vom Schicksal, Karma, Nachbarn etc. noch nicht genug verpaßt bekommen hat. Dabei hat das Schicksal in diesem Fall doch gar nicht gegeizt.

  23. Man muss anders denken:
    Wie groß kann ein Machtbereich maximal werden, bevor er von seinem Aggregatzustand her von fest nach flüssig und dann zu gasförmig diffundiert und sich damit auflöst?
    Das Römische Reich ist an seiner Überdehnung zugrunde gegangen.
    Die Amerikaner gehen gerade an der Überdehnung ihres Reiches zugrunde.
    Den Russen wird das gleiche blühen. Genau genommen haben sie es ja schon hinter sich. Und es ist nicht gut ausgegangen.
    Die weltanschauliche Grundlage ist dabei zweitrangig. Es geht um Machtvakuen, die ab einer bestimmten Ausdehnung eines Machtbereiches nicht mehr gefüllt werden können.

    Es braucht also unweigerlich einen eigenständigen europäischen Mittelblock, der nach West UND Ost gute Beziehungen pflegt und die nordische Achse von West bis ganz nach Ost rund um den Globus herum zusammenhält.
    Die alte Ost-West Teilung ist das Resultat des Zusammenbruchs Europas gewesen. Dieser Zusammenbruch ist kein Normalzustand, der aufrecht erhalten werden sollte und auch nicht aufrecht erhalten werden kann.
    Das muss man endlich begreifen.
    Wir brauchen einen zusätzlich Pol in der Mitte. Und diesen Pol muss die EU und damit ihre europäischen Mitgliedsländer selbst aus dem Boden stampfen.
    Alles andere ist instabil und damit nicht im Sinne des Weltfriedens.
    Und nein, Machtvakuen füllt man nicht mit Geld, sondern mit Militär.
    Das sollte mittlerweile begriffen worden sein.

    • Es sollte doch wohl inzwischen unzweifelhaft klar sein, daß die EU nichts mehr aus dem Boden stampfen wird. Sie wird nur noch mit Deutschland finanziell untergehen und günstigstenfalls zerfallen. Was dann kommt, wird man sehen.

    • Die „EU“ ist nur eine Hilfskonstruktion der Nachkriegszeit,um durch die Umwandlung der originaeren Montanunion in die EG und EWG bis hin zur mehr sozialistischen EU Deutschland auszubluten und politisch klein zu halten.
      Dieses „Vehikel“ für den genannten Zweck wird NIEMALS eine richtige politische Rolle spielen,da unter dem Firniss der „Nehmerdankbarkeit“ die unveräusserlichen und nicht änderbaren europäischen Nationalitäten mitsamt Ihrer gegenseitigen Aversionen liegen.
      Was die USA am Meisten fürchten,und zwar schon seit 1939,ist die Achse Berlin-Moskau….Rohstoffe und Industrie in EINER Wirtschaftszone,DAS würde Ihre Vormachtsstellung sofort beenden…und ich würd mich drüber FREUEN

      • Die Achse Berlin – Moskau wird genauso wenig stabil sein, wie die Achse Berlin – Washington. Politik kann Physik und Biologie nicht überlisten.

      • Sie waere ein Win/Win,wohingegen die zweite eine Win/Loose Situation ist.
        Wirtschaftlich/Innen-wie Aussenpolitisch haben die deutschen nach 1945 IMMER die Schaufenstersituation mit der Realität verwechselt.
        Souverän waren wir seit 1945 NIE und konnnten dementsprechend auch keine eigenen Interessen umsetzen

      • Verstehen Sie mich nicht falsch:
        Wir brauchen gute Beziehungen zu Russland wie auch zu den USA. Wir müssen hier in Europa aber selbst für Ruhe und Stabilität sorgen. Und das geht nur, wenn Kerneuropa das selbst stemmt. Wir sind hier kein Protektorat von irgendeiner anderen Weltmacht. Europa war vor gar nicht langer Zeit selbst die einzige Weltmacht. Bis der damalige Dauerzwist zwischen Briten, Deutschen und Franzosen den Kontinent zerschossen hat.
        Das geht auch anders. Der Draht zu den Briten wackelt leider immer noch, weil bisher im Festlandeuropa niemand am Ruder war, der mit den Briten richtig umgegangen ist. Die Briten ticken wegen ihrer Insellage anders und brauchen Freiraum. Das geht.
        Was Mitterand und Kohl aber bzgl. deutsch-französischer Freundschaft angefangen haben, war goldrichtig. Es muss nur mal endlich auf stabile Füße gestellt werden. Niemand ist uns näher als die Franzosen. Es sind nämlich exakt 0 Zentimeter auf einer Länge von 448 km. Weder die Amerikaner noch die Russen sind so nah dran. Die Franzosen sind also die ersten Ansprechpartner, wenn es um Eigensicherung des europäischen Kontinents geht. Danach folgen die Briten und alle anderen Europäer hinterher.
        Erst dann folgen die USA und Russland.
        Sicherheit geht vor wirtschaftlicher Prosperität.
        Denn ohne Sicherheit gibt es auch keine stabile Wirtschaft.

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