Die deutschen Talkshows hatten den Ukraine-Krieg in den vergangenen Monaten oft als Thema. Allerdings waren die Debatten wenig fruchtbar. Zum einen waren es meist Journalisten und Politiker der zweiten Reihe, die sich heiß redeten – also Leute, die eher weit weg von den Entscheidungen sind. Zum anderen ging es im Wesentlichen darum, die Worte des Bundeskanzlers Olaf Scholz (SPD) zu deuten. Das beschäftigt zwar lange, bringt aber angesichts der nebulösen und widersprüchlichen Aussagen des Regierungschefs nur wenig.
Sandra Maischberger hatte da einen Gast einer ganz anderen Qualität zu bieten: Der stellvertretende polnische Außenminister Szymon Szynkowski vel Sek (PIS) war live zugeschaltet. Er ist in die Entscheidungen eingebunden und das in einem Land, das direkt an den Krieg angrenzt. Zudem gibt es einen weiteren großen Vorteil: Szynkowski vel Sek spricht Klartext.
„Tichys Einblick“ – so kommt das gedruckte Magazin zu Ihnen
Und nicht nur das: Die Haltung des Bundeskanzlers irritiere die Verbündeten. Während er sich bis heute weigere, nach Kiew zu fahren, telefoniere er ständig mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Das bringe zum derzeitigen Stand diplomatisch wenig, verleihe aber dem Kriegsherren in Moskau international jedes Mal „neuen Kredit“.
Es ließe sich kritisieren, dass Szynkowski vel Sek weniger Sendezeit bekommt als jeder der Teilnehmer am verzichtbaren Journalisten-Panel. Aber der polnische Vizeaußenminister äußert sich so klar, dass er den kurzen Auftritt wirklich effektiv nutzt.
Screenprint: ARD / maischberger
Das Gegenteil davon ist Lars Klingbeil. Er erklärt als Erstes, dass er als SPD-Vorsitzender nicht Teil der Bundesregierung sei. Für die tatsächlichen Entscheidungen sei er also gar nicht zuständig. Außerdem steht er in Sachen politischer Nebelbildung und Widersprüchen seinem Bundeskanzler in nichts nach. Bei Maischberger ist er also als nicht zuständiger Politiker, sondern als SPD-Vorsitzender. Also ist Parteipolitik Klingbeils Aufgabe. Nun ist das nichts Ehrenrühriges. Eigentlich. Aber für Klingbeil schon. Denn mit dem Vorwurf der Parteipolitik geht der SPD-Vorsitzende recht großzügig um – gegenüber anderen.
Polen streitet um die Deutung des „samtenen Systemwechsels“
Zumal die Redaktion dem SPD-Chef offensichtlich schon vor der Sendung Zugeständnisse gemacht hat: „Ich verstehe schon, warum Sie nicht mit mir, sondern nach mir bei #maischberger auftreten wollten“, schreibt der Vize-Außenminister nach der Sendung. Üblich sind an der Stelle Dialoge. Szynkowski vel Sek unterstellt Klingbeil, deshalb diese Konfrontation gescheut zu haben, weil er nach dem Regierungsmitglied Behauptungen aufstellen konnte, was die deutsche Regierung den Polen versprochen habe – ohne dass er einen Widerspruch von einem Sachkundigen erhält. Was Klingbeil dann im Einzelgespräch mit Maischberger behauptet habe, ist für den Polen die „völlige Unwahrheit“.
Klingbeil argumentiert nach dem Muster: Es ist nicht wichtig, was gemacht wird – sondern wer es macht. Was bei ihm sachliche Darstellungen sind, ist beim konservativen polnischen Regierungsmitglied Parteipolitik. Wenn die FDP-Außenpoltikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann den Kanzler für dessen Zögerlichkeit kritisiert, ist das auch Parteipolitik. Während seine Kritik an Strack-Zimmermann, die von ihm kommt, also von der SPD und folglich irgendwas anderes, irgendwas Gutes ist.
Das Gespräch mit Klingbeil leidet darunter, dass Maischberger sichtlich wenig Lust hat, die politische Luftmaschine zu Substanz zu zwingen. Die deutsche Bundesregierung hat gesagt, es gebe eine Absprache in der Nato, keine Kampfpanzer an die Ukraine zu liefern. Mehrere ausländische Regierungsvertreter haben gesagt, dass diese Aussage falsch sei. Aber das sind halt alles keine SPD-Mitglieder und folglich ist klar, was Klingbeil von denen hält: „Ich habe keinen Zweifel an der Absprache.“ Er habe darüber mit Scholz gesprochen, also ist doch offensichtlich, dass Klingbeil näher dran ist als die europäischen Regierungsmitglieder.
Chaos im Verteidigungsministerium: Das Maß der „Null-Bock-Ministerin“ Lambrecht ist voll
Immerhin hakt sie beim „Entlastungspaket“ nach. Warum denn die Mehrwertsteuer auf Lebensmittel nicht gesenkt werde? Weil die SPD keine Maßnahmen wolle, von der die Besserverdienenden genau so profitieren würden wie die Geringverdiener. Aber sei genau das nicht beim Tankrabatt der Fall? Da rettet sich Klingbeil in das „Kollege kommt gleich“ der Politik. Es brauche noch Zeit, solche Maßnahmen vorzubereiten.
Ansonsten arbeitet Klingbeil seine politische Agenda ab. Immer entlang der Linie, nur wenn die SPD es macht, ist es gut. Der Tankrabatt sei gut. Klar, kommt ja auch von der SPD. Aber Robert Habeck sei als Wirtschaftsminister zuständig. Falls der Tankrabatt also nicht weitergegeben wird, ist er schlecht, weil er von den Grünen kommt. Oder die Abhängigkeit Deutschlands von russischen Rohstoffen. Die billige russische Energie habe die deutsche Wirtschaft stark gemacht, aber verantwortlich war die Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Die Energiepolitik war also gleichzeitig gut, weil SPD, und schlecht, weil CDU.
Als Talkshow-Gast ist Klingbeil weder angenehm noch gewinnbringend. Gut ist er indes als Beispiel für einen Politiker-Typus, der nur für parteipolitische Luft taugt – aber aufgrund der Mechanismen der politischen Nachwuchsförderung früher oder später auch an Regierungstischen sitzen wird.
In der Sache ist an dem Ringtausch nichts auszusetzen. Niemand in der Bundesregierung und auch in der deutschen Waffenindustrie hat etwas dagegen, gute Waffen nach Polen zu exportieren.
Der eigentliche springende Punkt ist jedoch, dass Polen als Ausgleich für die an die Ukraine gelieferten rd. 230 T-72 gerne schnell und ohne Zahlung Leopard-II hätte, die jedoch nicht zur Verfügung stehen. Ende 2020 wurde berichet, dass von den 263 Leaopard-II der BW nur 93 einsatzbereit seien (- https://www.welt.de/politik/deutschland/article222365670/Bundeswehr-bedingt-einsatzbereit-Panzerdelle-beim-Leopard.html). Das hat sich nicht wesentlich geändert, weil die bis Ende 2021 geplante Modernisierung sich verzögert hat.
Die Behauptung, Polen sei durch die Lieferung der T-72 panzermässig wehrlos, trifft nicht zu. 2013 bis 2015 wurde 128 Leopard-Panzer nach Polen geliefert:
„The tanks were selected by Polish tank experts from among the three hundred Leopard 2s recently placed in storage after being taken out of service by the downsized German Army. The original 128 Leopards still had at least 75 percent of their operational life remaining.“ (https://en.wikipedia.org/wiki/Tanks_of_the_Polish_Armoured_Forces)
Auch aus GB hat Polen PAnzer bekommen: „Poland confirms T-72 tank delivery to Ukraine, with Challenger 2 tanks to fill gap“ (https://www.defensenews.com/land/2022/04/26/poland-confirms-t-72-tank-delivery-to-ukraine-with-challenger-2-tanks-to-fill-gap/)
Wie in dieser Quelle ebenfalls gemeldet, hat Polen 250 Panzer in den USA Bestellt: „Earlier this month, Poland signed a deal worth about $4.75 billion to buy 250 M1A2 Abrams SEPv3 tanks from the U.S.“
Fazit: Polen hat nicht den behaupteten Panzer-Mangel. Um mit dem polnischen Regierungsvertreter sachlich zu debattieren, ist der SPD-Halb-Vorsitzende Klingbeil die falsche Person, er ist kein Regierungsvertreter. Es ist zweifelhaft, dass er die Details der militärischen Abmachungen kennt, das ist Sache des BMVg und des Kanzlers.
Klingbeil ist nicht Sprecher des Kanzlers, sondern ein innerparteilicher Gegner.
Wenn es um die Kriegstrommel geht, wird von Öffe.-Rechtlichen auch schon mal ein PIS-Politiker eingeladen; diese sind ansonsten für links-grüne Journalisten (- und die dominieren ja im ÖRR) das personifizierte Böse.
Böse auf der Ebene von Orban, also nationalkonservativ. Das mag man in ARDZDF grundsätzlich nicht. Völlig schlimm.
Bei der Ukraine geht es allerding um einen guten Nationalismus, trotz Sprachverbote und Minderheiten-Bashing. Und dem zur Seite steht dann jemand von der PIS, der – weil für mehr Waffenlieferungen – nun bei ARDZDF ein Guter ist.
Ich denke der polnische Außenminister hat recht, Klingbeil lügt. Aber das ist so neu nicht, dass Politiker lügen. Aber der polnische Außenminister ist auch nicht ganz bei der Wahrheit. Polen unternimmt alles um aus dem Ukraine-Krieg das Maximale für Polen raus zu holen. Da gab es doch den polnischen Vorschlag, ihre Mig-29 abzugeben um dafür F-35 zu erhalten. Gleiches jetzt mit den deutschen Panzern. Norwegische Gewinne aus dem Gasverkauf sollten doch auch zum Gedeih Polens abgeführt werden. Und bzgl. territorialer Ansprüche ist Polen noch lange nicht durch, schließlich fiel Lemberg 1349 an Polen.
Wäre es nicht mal Zeit die Frage zu stellen, wie das alles finanziert wird? Der Buchwert so eines polnischen Panzers sowjetischer Bauart wird sich wohl im Cent-Bereich bewegen. Zahlt Polen die Differenz für den Leopard 2?
Wenn man ein paar Wochen zurück denkt und die Situation heute betrachtet, fällt etwas auf:
Vor ein paar Wochen jagte die SPD noch Gerhard Schröder medienwirksam durch die deutschen Filterblasen, man forderte Parteiausschluss, kreuzigte und prangerte den einstigen Heilsbringer als Verräter an. Was hat er getan?
Schröder tat exakt genau das, was Scholz bis heute ebenfalls tut. Er hat sich ausschließlich und demonstrativ NUR mit Putin unterhalten und eine Lösung des Konflikts gesucht. Eine adäquate Einbeziehung der Ukrainer und ihrer Interessen gab es nicht, man betrachtet die ukrainische Seite faktisch als irrelevant, man redet nach wie vor über sie hinweg, um mit Putin etwas auszuhandeln. Das tat Schröder, das tut Scholz, obwohl ein Blinder mit Krückstock aufrechter sehend feststellen kann, dass Putin mit Deutschland und EU-Europa unter diesen Umständen NIEMALS irgendetwas verbindlich aushandeln wird, weil hier NIEMAND auf Augenhöhe ist. Auf Augenhöhe sind alle die, die sich vor Ort an der Front auseinandersetzen, die dort unterstützen. Die haben eine Verhandlungsposition. Deutschland hat nicht einmal eine Vermittlerposition.
Deutschland hat nicht nur keine Verhandlungsposition, weil sich Deutschland nicht engagiert und einbringt, sondern dies bereits nicht von der eigenen unbeteiligten Definition her, dass die Ukraine als souveräner Staat selbst entscheidet. Deutschland hat entschieden, nichts zu entscheiden. Deutschland hat aber auch keine Vermittlerposition, wenn Deutschland und Scholz wirklich das tut, was er verspricht und behauptet – im Kontrast zu Schröder, der aus der Partei soll – die Verbündeten zu unterstützen. Also wenn Deutschland auf Seiten des Verteidigers ist. Indien oder China, die offen eine neutralere Position vertreten, könnten eher glaubhaft Vermittler sein und dabei auch Druck ausüben. Deutschland kann es nicht. Gleichzeitig in NATO, EU und Verbündeter, und gleichzeitig neutraler Außenstehender. DAS GEHT EBEN NICHT.
Taktisch und strategisch steht Deutschland im Nirwana, in Idiotistan. Hinzu kommt, dass Teile der Regierungsparteien einem Scholz, der jedem erzählt, was der hören will, selektiv auch noch glauben, was der sagt und das ernst nehmen.
Diese Regierung ist planlos und eine Gefahr für alle.
Habe die Sendung nur teilweise gesehen, man darf ahnen warum.
Mir graust vor solchen Beliebigkeiten.
Vor so viel „warmer Luft“.
Vor solchen derartigen selbstreferentiellen Dampfplauderern.
Vor solchem „Pudding“ der es schafft „Ruinen ohne Waffen zu schaffen“.
Über allem schwebt doch nur eine große Wahrheit – die Ukraine, also der Normalbürger dort, der wie der Normalbürger hier im Zweifel den sozialdemokratischen Wählerverrätern und grünlinken sexuell, sozial und wissenschaftlich schwer gestörten Spinnern der Grünen auf auch nur irgend etwas vertrauen oder bauen sollte, sah und sieht sich in der gesamten Geschichte dieser ideologischen Sekten doch schon immer so sehr getäuscht und betrogen, das man in dem Sinne sich lieber gleich und konsequent Russland zugewandt hätte. Das der klassische deutsche Alt- und Neulinke mit aus den jahrzehtnelangen Nachkriegspropagandahetzen resultierenden schwersten psychischen Schäden – egal ob SED,SPD,Grüne oder längst auch CDU und FDP wählend, weil im Zweifel untereinander so wenig unterscheidbar wie austauschbar in allen Phrasen, Lügen und Sprechmustern sich gegenseitig ohne jede Substanz und Inhalt überbietender Moralisierung des Lebens und der Gesellschaft inzwischen vollkommen orientierungslos und von den eigenen kindlichen Revolutionsgedanken gegen alles vermeintlich böse vollkommen zerfressen, nun bereits wie alle vollkommen resignierten konservativen Kritiker all der roten und grünen tatsächlich aber wirklich selbst tief braunen Gesellen im Land nun schon gar nicht mehr zur Urne schreitet, ficht doch all diese gierigen geifernden Fressnapferkämpfer nicht weiter an, hätte aber die Ukrainer warnen sollen. Leider – wie so oft- hängten Sie ihre Hoffnungen an die schon typisch deutsch anmutenden ewigen Durchhaltephrasen und hohlen Versprechungen deutscher Sozialisten, die eigentlich mit ihrem notorischen Verrat an ALLEM, was man frei, demokratisch oder gar brüderlich, tolerant und divers oder gar prinzipientreu bezeichnen könnte. Das hätte man Ihnen sagen sollen, was deutsche Ideologen immer wieder anrichten,wenn sie erstmal an der macht mit ihren Lügen und Phrasen angekommen sind. Jetzt ist das Kind im Brunnen und wieder einmal streiten Ideologen mit Ideologen und wir alle bezahlen es – im Zweifel mit unserer Gesundheit und dem Leben. Die immer noch ausreichende Masse Hirnbefreiter Deutscher, die lieber Phrasen und Lügen wählt, denen nun wirklich nach all den Lügen und Sprechblasen von angeblich strukturellem Rechtsextremismus, Frauenfeindlichkeit, notwendiger Sprachsäuberung, Corona, Eurorettung, Europa, Cumex, Bildungsnotstand, Fachkräftemangel, verrotteter Infrastruktur – ich will die ganzen Baustellen gar nicht immer wieder aufzählen – gar niemand mehr glauben können könnte, wird den derzeitigen Ulbrichts weiter Salär verschaffen, wie es die Fürsten und Könige der Geschichte schon immer ergaunerten und wie bereits das im vollständigem Widerspruch zu sämtlichen Phrasen derer zählt, die von Gleichheit und Gerechtigkeit schwurbeln. Das alles wird wieder mächtig zusammen knallen und jeder Kluge ist dann bereits weg aus Deutschland und Europa sowieso!
Unglaublich! Übersetzt: „Ihr bekommt kein Brot, weil sonst der Kuchen günstiger wird!“. Das ist natürlich kein Zitat von Lars Klingebeil, sondern von … nennen wir ihn doch einfach ´Anton Marionette´, ein entfernter Verwandter der französischen Königin, der neben der ihr zugeschriebenen menschenverachtenden Dekadenz noch ein gehöriges Maß an gutmenschlicher Bösartigkeit besaß. Man munkelt, dass sich viele seiner (Art)Genossen in der SPD-Nachfolgepartei SPD tummeln…
Ich denke auch, dass Deutschland sich nicht sonderlich beeilt Panzer zu liefern. Ich sehe hier aber vor allen Dingen, dass die Polen versuchen den größtmöglichen Profit für sich selbst herauszuschlagen. Es geht um 240 Panzer und wenn die Polen den neusten Leopard 2 fordern, dann geht es um mehrere Millionen pro Panzer wo am Ende ein Milliarden Betrag steht, welcher eingefordert wird.
Also für die Polen ein praktischer Deal. Der alte militärische Schrott wird kostenfrei entsorgt und danach stehen nach ihrer Vorstellung technisch hochwertige nagelneue Panzer im Fuhrpark. Scholz mag ja nicht die beste Figur machen, aber dass er den Polen diesen teuren Deal nicht realisierbaren Deal vorgeschlagen hat, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Vielmehr will auch Deutschland seinen Fuhrpark erneuern und deshalb Altbestände abgeben. Alles andere wäre ausgesprochen blöd.
Die Bundeswehr selbst hat 44 Panzer des Leopard 2 der neusten Generation geordert. Vier davon wurden im letzten Jahr ausgeliefert. Die Forderung der Polen ist somit wirklich absolut absurd, denn solche Hochleistungspanzer stellt man nun mal nicht so schnell fertig wie ein paar frische Brötchen.
Die Panzerschmieden stellen zwar Personal ohne Ende ein, aber die Produktion dauert und auch die Rüstungsindustrie ist auf Rohstoffe angewiesen.
https://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/nord-thueringen/kyffhaeuser/bundeswehr-neue-leopard-panzer-bad-frankenhausen-100.html
Hinzu kommt, dass auch Deutschland nichts abgeben kann, wenn es an Nachschub fehlt. Das Recht der Verteidigungsfähigkeit müssen die Polen den Deutschen auch zugestehen.
Bedauerlich finde ich, dass Maischberger in ihrer fachlichen Inkompetenz nicht nachgefragt hat und einfach mal wieder jeder behaupten konnte was er wollte.
Danke für den Lesetipp. Hubertus Knabe schildert Geschehnisse und Zusammenhänge mit vielen sinnvollen und präzisen Détails. Kein ungenaues Gelaber. Das unterstreicht seine Glaubwürdigkeit.
Für einen Journalisten, der sein Handwerk versteht, wäre es vermutlich keine große Kunst den Sprechblasenfabrikanten Klingbeil vorzuführen und zu entlarven. Für öffentlich-rechtliche Journalistendarsteller, die 16 Jahre lang kritiklos Merkels verantwortungslose Politik rund um die Uhr bejubelt haben, ist dies offenkundig eine unlösbare Aufgabe. So ist das halt, wenn man als politischer Propagandist das eigene journalistische Berufsethos vergessen hat und sich zum freiwilligen und würdelosen Jubelperser erniedrigte. Ist der Ruf erst ruiniert, dilettiert sich’s ungeniert.
Bundeskanzler Olaf Scholz besitzt nicht mehr die Richtlinienkompetenz, sondern ist nur noch eine Marionette des Parteivorstands. Saskia Esken, Kevin Kühnert und Rolf Mützenich ziehen im Hintergrund die Strippen, und Wladimir Putin reibt sich vor Freude die Hände. Ganz offensichtlich hat Deutschland, die Bundesregierung, beziehungsweise deren pazifistische Teil in der SPD und allen voran Olaf Scholz selber kein wirkliches Interesse daran, die Ukraine mit schweren Waffen zu unterstützen. Und es ist einmal mehr der Eindruck entstanden, die SPD sei, ungeachtet aller Kriegsverbrechen Russlands, „die fünfte Kolonne Moskaus“!
Bei allen Analysen! Was haben wir denn für einen Krieg und was sind die Ursachen? Ich habe nur einen Beitrag bei Berlin TV gesehen, bei den keine Scharfmacher und Moralisten mit eindimensionaler Ausrichtung ihre Meinung multiplizieren durften.
Angemerkt, es waren die ehemalige Behördenleiter der Geheimdienste, also BND und Verfassungsschutz. Mein Resümee dieser Gesprächsrunde war, es ist nicht alles Gold was glänzt! Eine fundamentale Erkenntnis! Leider wird sonst jeder zerfetzt der versucht eine Sachlichkeit in die Diskussion zu bringen, in dem man auch nur auf die Menschenrechtsverletzungen in der Ukraine vor diesem Krieg und auch über die einhellige Berichterstattung darüber verweist.
Was ich aber aus dem Gespräch mitgenommen habe war, dass der Behördenleiter des Verfassungsschutzes a.D. damit geprahlt hatte in der „Ostaufklärung“ die führende Kraft zu sein und man genauso gut wie die Amerikaner wusste, wann der Krieg beginnt.
Ausgehend von diesem Wissen muss ich mich fragen, warum man die Gasspeicher an Gasprom verkauft hat und warum wir sie nicht bis zum Bersten gefüllt haben?. Doch das Merkel- Regime läßt nur über ihren Pressesprecher verlauten, dass sie es genauso wieder machen würde und sie sich nicht beim dem Wähler rechtfertigen müsse.
Demokratie infernale!
Deutschland sitzt mal wieder zwischen allen Stühlen. Eine historisch geopolitische Konstante, leider. Ein links/rechts/mitte Problem erkenne ich da nicht.
Das impertinente öffentliche Verhalten ukrainischer und polnischer Politiker sollte meines Erachtens langsam mal eingehegt werden – trotz Habecks attestierter „Bringschuld“ Deutschlands, die ich im Zusammenhang mit osteuropäischen „Bruderkriegen“ nicht sehe. Aber ohne präemptives Schuldbekenntnis fühlt sich ein haltungskorrekter Deutscher wohl irgendwie nackt.
Meines Erachtens ist der Ukrainekrieg nicht Deutschlands Krieg, auch wenn wir inoffiziell zu einem Kombattantenstatus gedrängt werden. Polens Interesse an der Westukraine und Polens alte Rechnungen gegenüber Russland sind deren Bier.
Deutschland wird in absehbarer Zeit so oder so politisch isoliert und wirtschaftlich ruiniert sein und zwar unabhängig davon, wieviel Hektatonnen „schweres Gerät“ wir liefern könnten, wollten und würden.
Mir klingelt noch heute das affektierte Empörungsgehabe der Sozialdemokraten im Ohr, als vor rund 40 Jahren Heiner Geißler davon sprach: „Das nur der Pazifismus der 30er Jahre Auschwitz erst möglich gemacht habe!“ – Ich war damals 22 und noch zu jung, um den tieferen Sinn dieser These zu begreifen. Heute weiß ich, Heiner Geissler hatte recht!
Zwischen Pazifismus und der Intervention in einen kriegerischen Konflikt zweier Nichtbündnisstaaten besteht aber ein sehr, sehr weites Feld, Herr Koerner. Geißler ging es übrigens primär um die moralische Legitimation bewaffneter Verteidigung des eigenen Staates, welche damals von der „Friedensbewegung“ bestritten wurde.
Deutschland interveniert nicht, wenn sie Waffen liefert! Vielmehr muss wohl die komplette Friedensbewegung während der Ära Merkel in die CDU eingetreten sein. Denn sie haben die Bundeswehr in einen maroden Zustand versetzt, den wir heute zu beklagen haben. Wir haben uns blank gespart! Deutschland hatte sich eingebildet, sich aus der Verteidigung der Ostgrenze auszuklinken, weil es seit 1990 nicht mehr ein direkter Frontstaat ist. So sieht NATO-Solidarität „Made in Germany“ aus!
Tja. Das Habecksche wie der Grünen (wobei man darunter mehr oder weniger alle Altparteien subsumieren kann) Nutzen des Konflikts hinsichtlich der Deindustrialisierung eines vor Merkel doch gut funktionierenden Staates verläuft unter der Linie, auf die politisch-medial fokussiert wird.
Erst wenn wir hungern, frieren und auch sonst darben wird vielleicht dem einen oder anderen dämmern, was da Kräfte bewirken konnten, die nicht zum Wohle des Volkes agieren – in wessen Namen auch immer.
Wie Greta werden Selenskyj und Putin gut genutzt, um vom eigentlichen Drama abzulenken. Und über solche, die bei Maischberger auftauchen, wie über solche wie Maischberger selbst, haben dereinst schlaue Kabarettisten, die längst von der Bühne verschwunden sind, längst alles gesagt.
Deutschland ist eben einfach mal an allem schuld: wenn die Maximalforderungs-Ukros jetzt erwartungsgemäß den Kürzeren ziehen gegen Russland, dann liegt es NATÜRLICH an den „schweren Waffen“ die die Gaga-Ampel nicht liefern wollte oder sollte oder konnte. Was auch sonst.
Was Röttgen gestern bei Lanz gesagt hat war auch hammerhart. Die SPD verfolgt eine Art geheime Agenda, möchte mit Putin nicht brechen.