Der Filmemacher Andreas Gräfenstein hat über zwei Jahre Uwe Tellkamp begleitet und an diesem Film gearbeitet. Herausgekommen ist eine Dokumentation, die an journalistische Standards erinnert, für die die Öffentlich-Rechtlichen einmal geachtet wurden, wofür man ihnen auch Vertrauen entgegen brachte, bevor man dort den Aktivismus entdeckte, bevor man journalistische Standards, überhaupt Objektivität aufkündigte, weil Journalisten plötzlich ihre Aufgabe darin sehen, an der ideologischen Front zur Durchsetzung des guten Werkes, der Großen Transformation mitzuwirken.
So stellt die Entstehung und Ausstrahlung dieses Film entweder ein kleines Wunder dar oder eine unentschuldbare Nachlässigkeit bei der Abnahme des Films. Letzteren Eindruck könnte man gewinnen, wenn man die wütenden Reaktionen von Deutschlandfunk und Deutschlandfunkultur, übrigens vom selben Kritiker, wahrnimmt. So erbost sich Matthias Dell im besten DDR-Zensorenstil darüber, dass der Film „analytisch und intellektuell“ versage, „weil Regisseur Andreas Gräfenstein Tellkamp ohne Widerspruch zu Wort kommen lasse“. Das klingt als seien unsere Menschen – wie man in der DDR-Führung zu sagen pflegte – noch nicht soweit, dass sie diesen Film ohne Anleitung der öffentlichen Interpretationseliten richtig einordnen und ideologisch auch richtig zu verstehen im Stande sind.
Es mag den Deutschlandfunk und seinen Autor Dell befremden, dass in diesem Film auf Framing verzichtet wird, sondern die Meinungen, Darstellungen und Erklärungen von Uwe Tellkamp, von Susanne Dagen, Paul Kaiser, Monika Maron, Ingo Schulze, Heiki Ikkola, Jana Hensel, Frank Richter und der Journalisten Stefan Locke (FAZ) und Martin Machowecz (Die Zeit) in all ihrer Gegensätzlichkeit unkommentiert nebeneinander stehen. Natürlich widerspricht es allen Regeln betreuten Denkens, früher zu Zeiten des DDR-Fernsehen und Rundfunks einmal der „Klassenstandpunkt“ genannt, dass sich der Zuschauer selbst eine Meinung bilden kann und soll – und zwar einzig und allein aus dem Gehörten und Gesehenen.
Die Maßeinheit des Verlustes ist die Zeit
Der Bannstrahl des kühnen Streiters gegen alles, was er für rechts hält, bleibt demzufolge auf beiden Sendern nicht aus, denn „man kann an der öffentlichen Doku so beispielhaft sehen, wie wirkungsvoll rechte Sprachpolitik wirkt.“ Die so benutzte Meinungsfreiheit schaffe einen Raum, in dem Tellkamps Äußerungen nicht mehr kritisiert werden können. Es entstehe ein Vakuum für rechte, etwa rassistische Positionen. Dell insinuiert damit, dass Tellkamp rassistische Positionen vertreten würde und der Film ihm auf dem Leim gegangen wäre. Dass der Film die Positionen aller Beteiligten in ihrer ganzen schonungslosen Härte und leider auch Unversöhnlichkeit zeigt, dem Zuschauer zur Bewertung vorlegt, ist für den DLF und DLF Kultur offenbar nur eine missverstandene Meinungsfreiheit, denn ein aktivistischer Journalist kapituliert nicht. Allein die Wortwahl zeigt, dass es Dell und wohl auch beiden Sendern weder um Diskurs, noch um Meinungsfreiheit geht, denn wenn es wirklich um Meinungsfreiheit ginge, dann hätten doch DLF und DLF Kultur zwei unterschiedliche Kritiker bitten können. Doch so verdammt der gleiche Kritiker auf beiden Sendern diese Dokumentation. Seine Argumente werden durch die Wiederholung übrigens auch nicht besser. Wirklich sehr divers, lieber DLF und lieber DLF Kultur.
Die Hoffnung auf die Rückkehr der Erzähler
Die Reaktion des Kritikers von DLF und DLF Kultur schafft etwas, was der Film nicht wollte und nicht versuchte, er bestätigt Uwe Tellkamps Kritik, er bestätigt, dass Meinungskorridore existieren, nein mehr noch, er definiert sie, er macht sie transparent, er will bestimmen, was man im Fernsehen und im Rundfunk sagen darf und was nicht – und letztlich fällt er damit auch Tellkamps Antipoden wie dem Autor Ingo Schulze in den Rücken, in dem er die triste Realität hinter Schulzens Jovilialität zum Vorschein bringt.
Mehr sollte man über den Film nicht schreiben, denn er verdient es, dass ihn jeder selbst anschaut. Wäre öffentlich-rechtliches Fernsehen so wie diese Dokumentation, wäre sie nicht die Ausnahme, sondern die Regel, würde die Gebührendebatte abflachen, denn dann würden die Öffentlich-Rechtlichen ihren Kultur, Bildungs- und Informationsauftrag erfüllen und nicht vor den selbstgestellten Maßgaben der Gesinnung kapitulieren.
Tellkamps Wort im Film: „Niemals aufgeben. Das ist es“, ist vielleicht die Botschaft, die seine Kritiker verstört, denn sie fürchten sich davor, mit der Realität außerhalb der Funkhäuser, außerhalb ihrer kleinen woken Innenstadtbezirke konfrontiert zu werden.
Die 3Sat Dokumentation ist sehr eindrucksvoller Szeneeinblick. Der Zuschauer merkt, dass sich die Macher bemühen die Attitüde des Haltungsjournalismus bewusst zu zügeln, und „Brücken zu bauen“, indem sie Einsicht in beide Seiten der Frakturlinie zu geben. Es wird offen zugestanden, dass es zu einer Entfremdung zwischen der Welt des Journalismus, Politik & Kulturbetriebs einerseits und grosser Teile der Bevölkerung andererseits gegeben hat. Auch wenn ein reichlich gnädiger Unterton herrscht.
Dies zuzugeben und dem Gegenüber Gesprächsraum einzuräumen ist ein anerkennenswerter Schritt in die richtige Richtung zur Annäherung. Allerdings ist das Journalismus-Raumschiff noch viel weiter von der Bevölkerung entfernt, als es denkt. Aber Erkenntnis ist ja ein erster Schritt.
Weiter zugegeben, dass es zu diesem Zugeständnis des Journalismus wohl nicht ohne die offenbar sehr zähen Rechts/Links-Reibereien auf den Straßen in Dresden gekommen wäre. Wessis, die daheim wegen anderer Aspekte ebenso mit den Anfeindungen des Haltungs-Betriebs hadern, hätten mit scharfzüngigen Leserbriefen wohl nicht einen vergleichbaren Eindruck hinterlassen.
Mein Fazit an Tellkamp ist die Bestürzung über die ausgefeilte, hoch-arbeitsteilige Schlagkraft des alimentierten „Haltungsbetriebs“ der sich in einem sakralen Weltanschauungskampf gegen „Rechts“ wähnt. Ähnlich einer selbstgefälligen Jagdgesellschaft mit dem Werkzeugkasten der Sozialpsychologie treibt man Menschen über Hitwords, Kontaktschuld, seek&destroy, Markieren, Deplatforming, also in summa „cancel culture“ in den „sozialen Tod“. Die Ironie fällt wohl kaum auf, dass eine Anti-NS-Serie „Der stumme Tod“ zum Titel trägt. Keine Paralellen?
Das dürfen nicht nur Anhänger rechter Submilieus erfahren, sondern inzwischen auch medizinisch/sozial/pflegerisches Fachpersonal!
Die Ehrenamtlichen dieser Treibjagd zeigen intellektuelle Anspruchlosigkeit, denn sie scheint die inflationäre Verteilung des Attributs „Rechts“ selbst gar nicht zu stören, oder als widersprüchlich aufzufallen. Offenbar bemerken sie auch nicht den Kontrast zu ihrem kognitiven Bezugspunkt: ihre Gegner touchieren den historischen NS in den seltensten Fällen. Meist sind sie Konservative, Liberale, Arbeitgeber – und neuerdings einzelne Berufsgruppen. Ein neuer NS wäre abgesehen von anderen Aspekten allein demographisch unmöglich.
Oder leistet man sich die definitorische Vergröberung, im Bewußtsein seiner hegemonialen Position an den lange herbei-gesehnten Hebeln der Gesellschaftsgestaltung, und fährt ganz bewusst mit der metaphorischen Planierraupe durch die Lebenswelt der vermeintlichen Gegner, um eine „Neue (rote) Gesellschaft“ zu errichten? Schon wieder mal?
Weiter haben sie die Tugend und den moralischen Anspruch klassischer linker Faschismuskritiker verloren, denn sie bedienen sich der Methoden, deretwegen sie ihre „Gegner“ erst zur Gefahr erklärten. Früher war „links“ untrennbar verbunden mit Pazifismus, Gewalt- und Kriegsverbot, und daher moralisch überlegen. „Rechts“ wurde abgelehnt, weil es für Krieg und Aggression stand. Hannah Arendt wäre wohl angeekelt gewesen von den Gewaltorgien der Antifa-Milizen.
Schliesslich straueln sie ob ihres Anspruchs auf Deutungshoheit, welcher Hochmut, Masslosigkeit, mangelnde Weisheit und oberflächliche Bildung offenbart. Der moralische „Rübe-ab“-Furor vernichtet, fern von demokratischen Spielregeln und aufklärerischen Ansprüchen, bürgerliche Existenzen. Von dieser Wut ist dringend abzuraten, denn gemäss Karma führt Gutes zu Gutem, ebenso anders herum. Jedes Maß und Ziel wird heute überschritten.
Nun hat sich die Haltungs-Avantgarde mittels Corona-Politik ungebeten in die medizinische Fachwelt gedrängt, schlägt um sich, vernichtet Existenzen und verpfuscht mit ihrer blinden Dogmatik das Berufsfeld der Heilberufstätigen.
Leider beziehen Sie sich zu sehr auf eine Sicht der „neuen Bundesländer“. In der alten Bundesrepublik werden sehr wohl die FAZ, SZ und öffentlich rechtlichen als Informationsquelle genutzt. Wie Harald Schmidt gerade auch für sich in Anspruch nimmt-keine anderen Medien zu nutzen.
Daraus entsteht nicht nur eine unterschiedliche Weltsicht, sondern auch gestörte Wahrnehmung.
Die Dokumentation ist das beste Gegenbeweis. Ein öffentlich rechtlicher Sender gibt einem Autor jede Menge Raum und der beklagt sich in diesem Raum über mangelnde Orte um seine Meinung zu äussern. Das ist absurd und zeigt wie unterschiedlich Wahrnehmungen sein können.
Ich weiss was Sie meinen und gebe Ihnen Recht. Die Doku hat mich beeindruckt, weil sie die drückende Einengung eingefangen hat, unter der die Menschen unter der Vormundschaft der importierten „Geistes-Avantgarde“ zu leiden haben.
Aus einem anderen Grund (bin liberal-wertkonservativer aus med-Sektor) bekomme ich im westlicheren Teil des Landes die Einengung bzw. Abdrängung in schwächerer Form zu spüren. Aber die Wellenlänge ist mir sehr gut bekannt.
Der herablassende Unterton bei der „Brückenbau-Initiative“ aus Hamburg ist mir nicht entgangen, auch dass das garantiert nicht ganz freiwillig entstanden ist. Auch das strategische setup des Films. Es wurden rechtzeitig Bilder von ..gida + Fähnchen/Farben platziert, um dem Framing schon mal den richtigen Filter aufzusetzen. Diese alten Spielchen mit der Kontaktschuld kann man sich dann doch nicht ganz verkneifen.
Mein eingängliches Lob für die FAZler war mehr eine grundsätzlich anerkennende Zur-Kenntnisnahme gegenüber eines wahrnehmbaren, minimalen Zeichens des Versehens, einer Bereitschaft weg von Konfronation hin zu Gesprächsbereitschaft. Man muss sich ja nicht lieb haben, bin aber froh, wenn Teile des „woken Milieus“ mal langsam anfangen nachzudenken. Hoffentlich schreitet die Annäherung vorran. Denn der Anteil der Bevölkerung, den die nicht mehr „abholen“ wird monatlich grösser.
Die kommenden Zeiten werden vermutlich ökonomisch entbehrungsreich, da werden die hedonistisch orientierten Gesellschaftteile (nicht nur in Hamburg) den Gürtel enger schnallen müssen. Anderen ist das nicht fremd. Mir auch nicht, Vielleicht erwächst dem mehr Zusammenhalt oder ein erstmaliges Verstehen.
Der DLF ist wirklich zu einer Parodie des Schwarzen Kanals verkommen. Ob im „Büchermarkt“, „Kalenderblatt“ oder „Denk ich an Deutschland“ – allein durch die Auswahl der Autoren, Zeitereignisse oder Promis gerät der Sender zum grotesken linksgrünen Propaganda-Medium. Dass die Redakteure keinen Abstand nehmen und die Schräglage ihres Programms nicht wahrnehmen, sagt viel über ihre Denkkraft aus.
Tellkamps Neuerscheinung „Der Schlaf in den Uhren“ habe ich mir sogleich in der Landesbibliothek vorbestellt.
Mag sein, dass die 68iger das Ausgangsklima geschaffen haben, ich habe allerdings den Eindruck, dass es erst die „High-professionals“ aus dem havarierten DDR-Staat waren, die der effektiven Durchdringung unseres Staates die notwendige koordinative Intelligenz beigesteuert haben. Heute offensichtlicher denn je, dass sich der ein oder andere nicht mit dem Untergang dieses Systems abgefunden hat und immer noch auf Mission ist. Danke Herr Mai, dass Sie das mal in aller Klarheit beim Namen nennen.
Darum hat man sich seit 1991 anscheinend wohlweislich gedrückt. Aussen Bienchen und Blümchen, innen hochprofessionelle Kaderarbeit.
Traurig denk ich an die BRD.
Lieber Herr Mai, das haben sie hervorragend geschrieben – großartig. Das wird diesem Film, dieser Dokumentation gerecht. Als ich diese auf 3sat angeschaut habe, dachte ich, was für eine gelungenes Werk. So sollte Journalismus in den Öffentlich-Rechtlichen wieder funktionieren. Kulturzeit war mal meine regelmäßige Lieblingssendung, heute durch die „woken“ Journo-Blasen vollkommen versaut, Monothemen in Monomeinungen versunken und am Ende kommentiert der ewige 3sat-Soziologe Armin Nassehi.
Interessant, wie der ÖR-Sender 3Sat den Angriff auf das Ladengeschäft des Buchhauses Loschwitz und die existenzbedrohende Zerstörung der Bücher durch linke Gewalttäter einordnet:
„Im selben Jahr (2021) drohte die Lage zu eskalieren: Eine Buttersäurebombe wurde ins Buchhaus Loschwitz geworfen.“
Dieser Anschlag war nach Ansicht dieser Journalisten nur die Drohung einer Eskalation. Richtig ernst wird es also erst beim Angriff auf Personen?
Die Staatssender haben soviel an Vertrauen verspielt, das ich selbst bei einem TV-Beitrag der angeblich an alte Traditionen vor Merkel anknüpft, die nach Objektivität, Anstand und Fairness, das ich selbst dann sofort daran denken muss, wie der hier besprochene Herr Tellkamp in eine subtile Falle gelockt wurde.
Ich hatte den erstaunlich neutralen Programmhinweis meines EPG gelesen, mir aber unter dem Film das vorgestellt, was der Genosse von Radio DDR erwartet hat, für mich also Zeitverschwendung. Hab mich wohl getäuscht. Da bleibt die Mediathek.
Die Kritik Dells unter dem Aspekt zu lesen, dass er wohl einer der wenigen sein muss, der seit Jahren von Berufs wegen all die Krimis konsumieren musste, die der ÖR so anbietet, lässt noch tiefer blicken.
Für einen „Intellektuellen“ ist es natürlich schändlich, sich derart „abstandslos“ zum Zeitgeist zu offenbaren.
Kann diese Dokumentation nur empfehlen. Sie zeigt am Mikrokosmos Dresden exemplarisch die Zerrissenheit unseres Landes. Die Dokumentation lebt vom Originalton der Exponenten unterschiedlicher politischer Positionen, die weitgehend unkommentiert nebeneinander gestellt werden und so ganz unmittelbar auf den Zuschauer einwirken, der sich so selbst ein Bild von der geistigen Verfasstheit dieses Landes machen kann. Lediglich ein Zeit- Journalist mit unmittelbarem Bezug zum Thema und den handelnden Personen der Dokumentation tritt als weitgehend differenzierender Kommentator der Vorgänge und Aussagen rund um Tellkamp auf, allerdings ohne auf das heute übliche Klipp- Schul- Niveau abzusinken.
Zu guter Letzt gibt es auch einen Brandanschlag auf eine Buchhandlung, also Hass und Gewalt- allerdings von Links…
Fazit: Sehr sehenswert!!!
Wie sagte schon der „lupenreine Demokrat“ Idi Amin seinerzeit zu einigen Journalisten? „Sie haben die Freiheit zur Meinungsäußerung, aber für die Freiheit nach der Meinungsäußerung kann ich nicht garantieren“! Man muß ja nicht gleich „tot“ gemacht werden, „mund-tot“ reicht ja schon. Das nennt man dann „Demokratie“.
Die Dokumentation lässt den Autor Tellkamp bewusst? ins offene Messer laufen. Warum wurde er nicht darauf hingewiesen? Ingo Schulze ist dagegen als ruhiger feinsinniger Beobachter zu sehen. So entsteht der Eindruck eines sturen und frustrierten Autors.
Ich habe den Beitrag nicht gesehen, entnehme aber dem Artikel, dass hier seit langer Zeit einmal wieder versucht wurde, an die früheren Standards des öffentlich-rechtlichen Fernsehens anzuknüpfen. Vielleicht war es gar kein positiver Ausrutscher, sondern ein erster Versuch angesichts der Beitragsdebatte wieder etwas Boden gutzumachen. Wenn es so war, dann wollen wir mal hoffen, dass tatsächlich in nächster Zeit eine Kurskorrektur im links-grünen Regierungsfunk stattfindet. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.
Der DLF mit seinen beiden Programmen ist seit langem nur noch ein linksgrüner Kampfsender. Wer den ernst nimmt, ist selber Schuld.
Machen wir doch, was die vielen kleinen Pioniere wie Dell in den Gesinnungsredaktionen wünschen, widersprechen wir und drehen den Spiess um. Er fordert Widerspruch innerhalb der Doku für die, deren Meinung ihm (oder einem dahinterstehenden linken Verschwörerkollektiv, um in seinen kruden Denkstrukturen zu bleiben) nicht gefällt. Wo aber bleibt der Widerspruch für die Dell´s unserer Tage innerhalb derer Institutionen? Es gibt keinen, nur Lobhudelung, Preisung und Beförderung – auch wie in alten Komsomolzentagen.
Zitat:„man kann an der öffentlichen Doku so beispielhaft sehen, wie wirkungsvoll rechte Sprachpolitik wirkt.“ Wir sehen jedoch, wie in allem öffentlichen gesellschaftlichen Leben die grausame linke Sprachpolitik wirkt.
Das Phänomen der Linksextremisierung aller Lebensbereiche, wie Dell einer der vielen vielen Beispielhaften Vertreter ist, konnte nur auf dem ewig gährenden Boden ideologischer Verkrustung und Verhetzung wachsen, wie sie es im geschichtsgeklitterten nostalgisierenden linken Lager der Gesellschaft selbst nach den Lehren der linken Verbrechen mit so vielen Opfern nach nur 30 jahren wieder zur (fast)vollen Pracht und Blüte bringen konnte, die durch Fälschung, Verzerrung und Manipulation der öffentlichen Meinung alles bediente, was die Geschichte lehrte, eigentlich nie wieder geschehen können sollte.
Aber das wundert keinen mehr, denn wie in Russland, so auch im Merkeldeutschland über Jahrzehnte – wer die ideologische Resterampe der zerfallenen ideologischen Schurkenstaaten sich zu Eliten wählt, die mit ihrem kaiser- und Königinnengehabe alle Schalt- und Schnittstellen einst freier Gesellschaft WIEDER mit ihrem dreckigen Machenschaften, WIEDER mit tausenden Opfern durchpflügen dürfen, braucht sich über die heutigen Ergebnisse nicht wundern.
Das Gefährliche sind nicht die Tellkamps, sondern verkappte als angebliche Demokraten getarnte ideologische Fanatiker wie Dell, die wieder dieses Deutschland mit seiner schlimmen jüngeren Geschichte in neue Unglücke verhetzen dürfen, ohne innerhalb ihrer Ebenen Widerstand zu bekommen.
Solange diese vielen kleinen Putins bei uns weiter wirken und ihr ewiges rotes Gift verspritzen dürfen und überall Nazis wittern, weil sie nicht strengste ideologische Grundlagen einhalten und nachplappern, brauchen wir alle vor keinem russischen Putin Angst haben.
Genial bis zum Schluss (ihr Artikel), mehr will ich dazu nicht sagen. Die Dokumentation werde ich mir ansehen
Herr Mueller, es ist eine wunderbare Dokumentation, nicht zuletzt auch wegen der Landschaftsaufnahmen um Dresden, insbesondere von Dresden-Loschwitz, der Heimat der Buchhändlerin Susanne Dagen. Ihr Buchhaus ist der Treffpunkt der angegriffenen „Neurechten“. Tellkampf, als Autor natürlich stark geprägt von den Erfahrungen der DDR-Diktatur, kämpft für seine Überzeugung, die untergegangene Meinungsfreiheit (Man kann alles sagen, wird aber dafür ausgegrenzt und geächtet.)wiederherzustellen. Man möchte ihm manchmal mehr Ruhe in seinen Äußerungen wünschen, aber Tellkamp`s kämpferisches Auftreten zeigt neben seinem starken Willen, das Schlechte zum Guten zu verändern, auch seine inneren Verwundungen. Für mich ist Tellkamp ein durch und durch ehrlicher Mensch. Übernehmen wir seine Worte „Niemals aufgeben. Das ist es.“ in dem Sinne, dass wir uns einem neuen kommunistischen System nicht unterwerfen. Und natürlich, lesen wir seine Bücher und kaufen sie, wem es möglich ist, im Loschwitzer Buchhaus von S. Dagen.
Ein toller Kommentar zu einem wertvollen Artikel über einen besonderen Menschen.
Meine Hochachtung an alle drei Autoren.
Keiner wird später sagen können, er konnte die Fratze des heraufziehenden Sozialismus/Kommunismus nicht sehen und die Lakeien und Protagonisten nicht erkennen und sogar benennen können. Nicht nur in diesem Film wird deutlich, wie weit wir in diesem Lande schon wieder sind und wer die Antreiber sind.
Eine tolle Dokumentation. Bewegend und eingänglich. Aber es macht gleichzeitig auch wütend. Ich bin 90er jahrgang und im Osten geboren, habe alsi die Trennung selbst nicht erlebt. Aber die Art und Weise, die hier gezeigt wurde, die völlige Arroganz und Abgehobenheit macht wirklich sprachlos.
Danke für Ihre Kritik – macht Lust, die Doku anzuschauen: https://www.3sat.de/kultur/kulturdoku/der-fall-tellkamp-film-100.html
Und hier die Kritik Dells zum „umstrittenen“ Autor: https://www.deutschlandfunkkultur.de/der-fall-tellkamp-3sat-doku-von-andreas-graefenstein-ueber-den-skandal-autor-dlf-kultur-16f0408b-100.html
Danke für den Bericht über den Film und die Sicht von Herrn Tellkamp.
Gleich bestellt, den Roman.
habe mir die Doku in voller Länge angeguckt, ganz hervorragend. Dass den
Politpädagogen vom Fernsehen das so durchgerutscht ist kann man kaum glauben. Aber es ist auch sehr deprimierend zu sehen was in Deutschland abgeht. Alle offiziellen Institutionen dieses Landes agieren wie eine einzige große Stasizentrale.
Sie haben die unterschwellige Botschaft nicht erkannt. Schauen Sie sich nochmal den Beitrag der Rassismusbeauftragten an. Tellkamp und Pegida und Co sind arme Irregelaufene, die islamophob und rassistisch sind, was sich aber durch die DDR-Vergangenheit entschuldigen läßt.
Ich bin schockiert, daß es derlei im öffentlich-rechtlichem TV zu sehen gab. Man sollte solche Schreiberlinge nichtmal ignorieren. Die Qualitätskritik des DLF verpasste ich auch, Wetter war zu schön, aber einige Verisskritiken gab der Sender durch.
Darauf verlasse ich mich voll und ganz, ich werde mir das alles weder ansehen, anhören, noch anlesen, es ist wenig hilfreich, allein schon, weil das vermutlich nicht zeitgemäßen Diversity-Compliance-Standards genügen dürfte.
Das könnte mich verunsichern, aber typisch für diesen Nazisender DLF (Deutschland im Namen zu haben geht gar nicht!), solchen Rechtsaußenden eine Bühne zu geben!
Ich werde mich bei der Sendendenbeauftragten schriftlich beschweren!
1989 gab es ein Versprechen an uns alle. Für uns Ossis war es ein neues, für die Wessis ein erneuertes. Das Versprechen einer freien, demokratischen, auf der Grundlage des Humanismus und der Menschenrechte stehenden Gesellschaft, die alles das möglich macht, schützt und sichert, was 40 Jahre nicht möglich war und mit Füßen getreten wurde. Dieses Versprechen war so stark, dass der allmächtige Apparat der DDR sang- und klanglos zusammengebrochen ist, weil er dem nichts entgegensetzen konnte.
Der Umgang mit Tellkamp zeigt lehrbuchhaft was von diesem Versprechen geblieben ist. Er zeigt, wie die schlimmsten Eigenschaften des Deutschen, Rechthaberei, Leithammelei und Pedanterie, wieder die Oberhand gewonnen haben. Ironie, Humor, die Lust an der intellektuellen Auseinandersetzung, die auch Grobes verkraftet, zählen nicht mehr. Unsere Welt darf kein Tummelplatz für die unterschiedlichsten Ansichten mehr sein. Es ist sehr, sehr schade, zu sehen was nach 30 Jahren Wiedervereinigung, nach den größten Hoffnungen und der Freiheit der 90iger Jahre, aus Deutschland mittlerweile geworden ist.
Letztlich führt das alles nur dazu, dass sich immer mehr Menschen der Öffentlichkeit entziehen und sich von der Idee einer gemeinsamen Gesellschaft abkehren.
Der Film ist in der Mediathek weder von 3-sat, noch irgendwo anders zu finden. Wenn Sie eine Video-URL haben, Herr Mai, möchte ich Sie freundlichst um den Link zu bitten. Möglicherweise ist der Film längst aus dem Repertoire der Mediatheken verschwunden.
https://www.3sat.de/kultur/kulturdoku/der-fall-tellkamp-film-100.html
ein ganz toller Beitrag dieser Film,das sowas noch möglich ist in diesen besten Deutschland.Die Haltungsjournalisten heulen schon wieder im Chor.Schaut Euch diesen Beitrag unbedingt an.
Was mich dann doch beunruhigt ist die vermutlich größere Reichweite des „Haltungsjournalisten“ vom Deutschlandfunk als die von bspw. T.E. Außer den Beitrag anzusehen, sollte man auch dieses Beispiel für die sehr einseitige Kritik des Deutschlandfunks verbreiten, damit mehr Menschen erkennen, was bei uns nicht so ganz mit den Medien stimmt. Die hierzulande verbreitete irrwitzige Haltung zur Energiewende etwa gibt es in anderen vergeichbaren Industrieländern nicht oder nicht so stark ausgeprägt — mit den zur Zeit sehr deutlichen Konsequenzen. Ich habe da die Medien (vor allem den ÖRR) ganz stark im Verdacht, mit verantwortlich zu sein.
Vor ein paar Tagen hat das ZDF im Kommentarbereich zu einem Beitrag über Offshoreanlagen und Energiewende (samt Auftritt von Frau Kempfert) als weitere Informationsquelle auf Volker Quaschning verwiesen. Gut, das kann man machen, aber differenzierter darf die Meinungsauswahl schon sein.
Auch höchste Gerichte im Land verlassen sich hinsichtlich gut erfundenen Themen wie des „Klimawandels“ aber auch „Coronas“ auf einseitige Expertisen von u.a. „Modellierern“ und bemühen sich nicht, die fundierten Erkenntnisse echter Wissenschaft einzubeziehen.
Sie störten wohl „die Agenda“.
Der ÖR erweist sich als Sprachrohr von Scharlatanen. Und Herr Mai wundert sich ja schon, wie die Ausnahme durchrutschen konnte.
Ich muss zugeben, beim überfliegen des Fernsehprogramms meiner Tageszeitung bin ich auch auf diese Dokumentation aufmerksam geworden. Allerdings habe ich, in Erwartung eine der ohnehin von dem Mainstreammedien und dem ÖR veranstalteten Hetztiraden gegen Herrn Tellkamp auch ein ensprechend geframtes Machwerk serviert zu bekommen, auf das Anschauen verzichtet.
Mal sehen, wie lange es in der Mediathek noch auffindbar sein wird – Danke für die Rezension und den Hinweis auf eine vielleicht doch noch ordentlichen journalistischen Standpunkten gerecht werdende Fernsehsendung im ÖR.