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Zeitenwende

Autoindustrie absurd – abstürzende Produktion bei hohen Gewinnen

21.05.2022

| Lesedauer: 5 Minuten
Produktion und Absatz der Autoindustrie brechen regelrecht ein – in allen wichtigen Märkten. Das ließe für die Zukunft der Branche Schlimmes befürchten. Aber im krassen Gegensatz dazu macht die Branche satte Gewinne.

Mehr als drei Viertel der Investitionen bei Mercedes sollen künftig in SUVs und Limousinen fließen, sagte Konzernchef Olaf Källenius kürzlich. Der Anteil luxuriöser Modelle wie S-Klasse, EQS, GLS, Maybach, AMG oder G-Klasse am Gesamtabsatz soll bis 2026 um 60 Prozent steigen. Das kündigte Källenius bei einem „Strategy Update“ unter dem Motto „Economics of Desire“ am Donnerstag vor Investoren an der Côte d’Azur an, wie das Handelsblatt berichtet.

Was vor Kurzem am Firmament für den Laien der „Blutmond“ war, ist auf Erden gegenwärtig die Automobilindustrie: Beide stehen für spektakuläre Phänomene, die selbst den (vorgebildeten) Laien immer wieder ins Staunen versetzen.

  • Beim Mond ist das Verstehen noch am einfachsten: Der verschwindet im Erdschatten und taucht als rötlich Scheibe wieder auf. Und das geschieht ziemlich regelmäßig und ist prognostizierbar.
  • Bei der Autoindustrie ist es etwas schwieriger, weil hier die Fakten einfach nicht zusammenpassen wollen, auf den ersten Blick sogar sehr widersprüchlich sind. Und zudem ein singuläres Ereignis sein sollen – so jedenfalls die Meinung von Branchen-Insidern – also auch nicht prognostizierbar sind. 

Worin liegen die Widersprüche für die Autoindustrie im Frühjahr 2022? 

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Die Widersprüche liegen darin, dass gegenwärtig die Autoindustrie auf breiter Front bei Produktion und Absatz regelrecht abstürzt. Und zwar nicht nur auf einem Markt, sondern in fast allen wichtigen Märkten, auch in den USA. Eine Entwicklung, die es so in zurückliegenden Konjunkturkrisen noch nie gegeben hat und die eiegentlich für die Zukunft der Branche Schlimmes befürchten lässt.  

Was wiederum im krassen Gegensatz zur Gewinnsituation der Autobranche steht. Denn trotz weltweiten Volumenseinbrüchen auf ihren Hauptmärkten vermelden alle deutschen Hersteller für das ersten Quartal 2022 neuerliche Rekordergebnisse. Was wiederum zu einer Meldung der Automobilwoche passt, die lautet: „Auftragsstau in Autobranche auf Rekordkurs“ – Ein Mirakel! 

Wie passt das alles zusammen? Ein Blick auf die Fakten könnte Klarheit verschaffen, zunächst auf die Produktions- und Absatzentwicklung auf den wichtigsten Märkten für die deutschen Hersteller:

China

China hat sich in den letzten 20 Jahren zum wichtigsten Absatzmarkt für die deutschen Autokonzerne entwickelt, für Volkswagen, Mercedes-Benz und BMW ist er der größte Einzelmarkt. In guten Jahren hat der VW-Konzern rund die Hälfte seiner 10 Millionen Jahresproduktion in China gefertigt und verkauft, bei Mercedes-Benz und BMW sind es mittlerweile ein Drittel des Jahresabsatzes. Was früher den USA vorbehalten war, gilt nunmehr noch für China: „Wenn der chinesische Automarkt den Schnupfen hat, kriegen die deutschen Autobauer Gelbfieber, respektive eine Erkältung.“

Bereits in den vergangenen Jahren stockte das früher rasante Absatzwachstum etwas, 2021 sorgte insbesondere die knappe Chipversorgung für Produktionsausfälle. Im Frühjahr 2022 haben die Corona-bedingten drastischen Lockdowns ebenso drastische Auswirkungen auf den Automarkt. Chinas Behörden versuchen seit Wochen, Corona-Ausbrüche in verschiedenen Großstädten mit umfassenden Einschränkungen in den Griff zu bekommen: Die Menschen konnten in einigen Millionenstädten also nicht mehr raus. Wer aber eingesperrt ist, kann keine Autos kaufen. Und er kann auch keine bauen! 

VOM KäUFERMARKT ZUM VERKäUFERMARKT:
Die Autowirtschaft verändert sich radikal – aber nicht so wie gedacht
Im April 2022 ist der Verkauf von Autos an chinesische Verbraucher im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 35,7 Prozent eingebrochen, so laut Meldung des Branchenverbands PCA (China Passenger Car Association). Damit beschleunigte sich die Entwicklung im Vergleich zum bereits schwächeren März nochmals. Zudem scheinen die Händler ihre Lagerbestände abzubauen, denn Angaben des Herstellerverband CAAM (China Association of Automobile Manufacturers) über den Großhandelsabsatz brach der Absatz der Hersteller an die Händler in der Volksrepublik im Jahresvergleich um fast die Hälfte ein. Dass signalisiert einen Lagerbestandsabbau der Autohändler – kein gutes Omen für die deutschen Hersteller. 

Europa

In der Europäischen Union hielt die Marktschwäche an. Der russische Einmarsch in der Ukraine hatte bereits im Februar die Probleme der Autobranche verschärft und bei den Neuzulassungen in der EU für den niedrigsten Stand seit Beginn der Statistik vor 32 Jahren gesorgt. Die Auswirkungen der Lieferausfälle bei Kabelbäumen schlugen erst im März voll zu Buche, als der Absatz um 20,5 Prozent fiel.

Im April 2022 brach der EU-Automarkt abermals um ein Fünftel gegenüber dem Vorjahr ein. Verantwortlich für die Marktschwäche waren Lieferkettenprobleme wegen des Ukraine-Krieges sowie der weiter anhaltende Chipmangel. Nach Meldungen des Branchenverbandes ACEA sanken die Pkw-Neuzulassungen im April im Vergleich zum Vorjahresmonat um 20,6 Prozent auf 684.506 Fahrzeuge. 

Mit Ausnahme des ersten Corona-Jahres 2020, als die Produktion zeitweise europaweit stillstand, war dies der schwächste April seit Beginn der ACEA – Aufzeichnungen. Betroffen waren alle Länder, am meisten jedoch Italien, Frankreich und Deutschland. 

Am stärksten war der Verkaufsrückgang in

  • Italien mit minus 33 Prozent, 
  • gefolgt von Frankreich mit minus 22,6 Prozent, 
  • Deutschland (minus 21,5 Prozent) und 
  • Spanien (minus 12,1 Prozent). 

Auch in Großbritannien, das nicht mehr zur EU gehört, sanken die Zulassungen um 15,8 Prozent

Fast alle großen Autohersteller gerieten in den Abwärtssog. Besonders betroffen war Marktführer VW mit einem Absatzrückgang 30 Prozent. Ebenso die Opel-Mutter Stellantis mit minus 32 Prozent. Renault schrumpfte um 18 Prozent. Auch die Premiumhersteller BMW und Mercedes-Benz büßten zweistellig ein.

Deutschland 

Auch der deutschere Automobilmarkt litt weiter unter Versorgungsengpässen – nicht an Nachfrage. Der Rückgang der Produktion war jedoch schwächer als noch im Vormonat. Im April 2022 wurden in Deutschland 180.300 Pkw neu zugelassen, 22 Prozent weniger als noch im Vorjahresmonat (per April 806.000 Neufahrzeuge; minus 9 Prozent). Neuwagen sind weiter knapp, verkaufshemmend wirkte sich weiter der Mangel an Vorprodukten in der Produktion aus. Gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 beträgt der Rückgang in den ersten vier Monaten 32 Prozent. Die Elektro-Neuzulassungen sanken im April ebenfalls um 14 Prozent auf 43.900 Einheiten. Der Anteil von Elektro-Pkw an den gesamten Neuzulassungen lag im abgelaufenen Monat somit bei 24,4 Prozent. Die Neuzulassungen von rein batterieelektrischen Pkw (BEV) gingen um 7 Prozent zurück, die von Plug-In-Hybriden (PHEV) um 20 Prozent. Die Diskussion um eine Beendigung der PHEV-Förderung bei gelichzeitig langen Lieferzeiten zeigt offensichtlich Wirkung.

Der Hype um E-Autos lässt offensichtlich nach. Seit Januar wurden insgesamt 195.400 Elektro-Pkw zugelassen, nur noch ein Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Hinzu kommen Lieferzeiten von inzwischen bis zu über 12 Monaten für einzelne Modelle.

Prognose

Zu diesem trüben Absatzbild im Frühjahr 2022 kommen trübe Jahresprognosen hinzu. Nach neuesten Erkenntnissen des Duisburger CAR-Instituts (Center Automotive Research) fällt der globale Neuwagenabsatz 2022 auf den niedrigsten Wert seit 2011, also auf ein Zehn-Jahres-Tief. Danach werden im laufenden Jahr global nur noch 67,6 Millionen Neuwagen verkauft. Das wären rund eine Million Autos weniger als im ersten Corona-Jahr 2020 und der niedrigste Wert seit 2011. Wichtigster Grund für die Flaute bleiben anhaltende Produktionsprobleme wegen fehlender Zulieferteile.

Auch Deutschland ist davon betroffen. Hier soll der Jahresabsatz mit 2,47 Million um 6 Prozent gegenüber 2021 schrumpfen.

Die Pkw-Produktion in Deutschland fällt auf unter 3 Millionen in 2022, dem Niveau von 1976, zurück. Innerhalb von nur fünf Jahren hat sich damit die Inlandsproduktion von Pkw fast halbiert.

Schlussfolgerung

Müssen diese negativen Zukunftsperspektiven den Herstellern Sorgenfalten auf die Stirn treiben und den Finanzvorständen schlaflose Nächte bereiten?

Mitnichten! Denn:

  • Autos sind schon knapp und werden in diesem Jahr noch knapper.
  • Alle Hersteller haben inzwischen rekordhohe Auftragsbestände.
  • Die Lieferfristen von Neuwagen haben ungewöhnlich lange Zeiten bis zu einem Jahr und mehr erreicht. 
  • Als Folge der Verknappung ist die Marktmacht von den Autokäufern zu den Autoverkäufern gewandert; Rabatte sind fast völlig verschwunden. 
  • Die Hersteller haben erhebliche Preiserhöhungsspielräume, die auch genutzt werden. Die Gewinnmargen steigen.
  • Die Autopreise nebst Zubehör wie Reifen etc., werden deutlich steigen.
  • Die deutschen Hersteller driften zunehmend in ihrer Modellpolitik in die oberen Marktsegmente mit den höheren Gewinnmargen ab. Das ist kurzfristig erfolgreich, ruft aber längerfristig den Wettbewerb aus Asien auf den Plan.

Eine rasche Änderung der Marktenge ist nicht in Sicht. Für die Hersteller heißt das viel Gutes, für die Autokunden nicht.

Die Geschäftsaussichten für die Autoindustrie bleiben trotz Unterauslastung der Bänder sehr „auskömmlich“. Im Gegenteil: Höhere Gewinne bei niedrigeren Absatzzahlen sind ein Geschäftsmodell, das die Branche letztmalig in den 1960er Jahren erlebt hat. Und die heutige Managergeneration noch überhaupt nicht …

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51 Kommentare

  1. Es ist erschreckend das hier so viele ahnungslose Neidhammel kommentieren. Das hört sich ja fast an als wärt ihr alle schuldlos verarmt und versklavt. Übrigens nur mal eine kleine Botschaft: Die bösen Arbeitgebermonster haben jahrzehntelang Sozialbeiträge gezahlt und nehmen nun auch mal etwas davon in Anspruch (Kurzarbeitergeld).

  2. „Die Lieferfristen von Neuwagen haben ungewöhnlich lange Zeiten bis zu einem Jahr und mehr erreicht. “
    Westdeutschland passt sich dem ehemaligen Ostdeutschland immer mehr an.

  3. Da gibt’s noch andere Faktoren, die den Absatz reduzieren. Neuwagen mit hochwertiger Ausstattung (auch die der Nicht-Premium-Marken) werden größtenteils als Firmenwagen gekauft und landen erst nach den 3 Jahren Leasing beim Privatmann. Die klassischen Firmenwagenfahrer sind aber nun großenteils im Homeoffice und brauchen den Wagen nicht, oder fahren mittlerweile so wenig, daß es sich lohnt, den Privatwagen zu nehmen und eine Fahrzeugpauschale zu vereinbaren, zumal die Neuwagenpreise derart hoch sind und damit die Versteuerung des geldwerten Vorteils, daß man entweder nackte Mittelklasse fahren, oder massiv zuzahlen muß. Wenn der Arbeitgeber dann noch die Leasingrate vom CO2-Ausstoß abhängig macht, wird’s noch teurer und noch uninteressanter. Der klassische leistungsstarke Dieselkombi ist kaum noch zu kriegen (Ford Mondeo nicht mehr im Programm, Opel Insignia max. 170 PS etc.), und wenn, zu teuer (BMW/Mercedes ab ca. 70.000€), der Hybrid kostet schon von vorne herein deutlich mehr, bietet diverse Extras wie zum Beispiel Standheizung erst gar nicht an, benötig höhere Motorleistungen, um beim deutlich höheren Gewicht die selben Fahrleistungen zu erreichen, hat bei vielen Herstellern eine inakzeptable Reichweite (BMW Hybrid <400km, Diesel >1000km). Bevor ich mehrere hundert Euro im Monat Steuer und Zuzahlung leiste, nehme ich eher die Pauschale, kaufe mir einen Gebrauchten nach meinen Vorstellungen (dann kommen auch SUV, 2-Sitzer oder Cabrios wieder in die Auswahl, ebenso Jaguar XF oder Lancia Thema, die bei gleichem Listenpreis im Leasing unbezahlbar sind) und verringere die Kosten durch möglichst hohen Anteil Homeoffice.

  4. Na sowas! Als Folge von Corona-Politik und Weltwirtschaftskrieg gegen Russland können sich Autos und Autofahren nur noch Besserverdienende leisten. Huch! Ist das nicht genau das, wovon die regierenden Öko-Aktivisten sowieso träumten, um angeblich den Planeten zu retten? Die eigentliche Agenda ist jedoch eine ganz andere, denn es ist die Logik des Globalismus, die inzwischen (fast) alles beherrscht. Die Folge sind explodierende große Vermögen, wogegen der Rest der Menschheit gar keine Vermögen mehr aufbauen soll, damit er von denen, die die großen Vermögen haben, alles mieten und leihen muss. Energiewende hin oder her: Natürlich werden die Vermögenden (darunter besonders viele Grünen-Wähler) auch weiterhin Luxusautos fahren und pausenlos um die Welt jetten, wogegen sich der Pöbel zukünftig die Wasserkisten mit dem Lastenfahrrad holen soll und einmal im Jahr geht’s mit Bus und Bahn zum Zelten an die Ostsee oder in den Schwarzwald. Wer sich beschwert, ist ein Nazi! Der Wohlstand Deutschlands gründete jahrzehntelang auf drei Säulen: billige Energie, günstige Lebensmittel und bezahlbarer Wohnraum. Innerhalb nur eines Jahrzehnts haben die Globalisten und ihre willigen Helfershelfer in Politik, Medien und Wirtschaft die Axt an alle drei Säulen gelegt und damit den unaufhaltsamen Abstieg Deutschlands vorbereitet. Wozu das ganze? Ganz einfach: Um die stärksten Länder dazu zu bringen, sich einer neuen Weltordnung freiwillig unterzuordnen, muss man zuerst ihre Stärke brechen, denn in der neuen Welt kommt es nicht mehr auf die Stärke von Nationalstaaten an, denn die wird es nicht mehr geben, sondern nur auf das Funktionieren der neuen Ordnung.

  5. Gute Erträge in der deutschen Automobilwirtschaft sind kein Zeichen besonderer Innovationskraft, toller Produkte oder hoher Produktivität!
    Durch die Verschiebung von Kosten auf die Allgemeinheit seit etwa zwei Jahren kommt es zu „Mitnahmeeffekten“ der Unternehmen. Auch das ist ein Grund für gute Ergebnisse.
    Kurzarbeitergeld wird z.B. nicht einmal anteilig durch den Arbeitgeber getragen.
    Damit nutzen diese die derzeit noch geltende (Corona-)Regel aus, das bei fehlenden Teilen lieber die Bänder angehalten und die Mitarbeiter bei fast vollständiger Bezahlung (durch uns Steuerzahler) nach Hause geschickt werden. Mal schauen, ob die Ergebnisse ab dem 3.Quartal so bleiben…

    • Kurzarbeitergeld wird z.B. nicht einmal anteilig durch den Arbeitgeber getragen“
      Kurzarbeitergeld wird von der Arbeitslosenversicherung bezahlt. Die Beiträge zu dieser Pflichtversicherung teilen sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Wäre auf dem Gehaltszettel erkennbar, wenn man denn wissen wollte.

  6. Der Anteil luxuriöser Modelle wie S-Klasse, EQS, GLS, Maybach, AMG oder G-Klasse am Gesamtabsatz soll bis 2026 um 60 Prozent steigen.

    Mit dieser neuen Mobilität der Vermögenden und Reichen, befördert auch durch skandalöse Subventionen von E-Mobilität auf Kosten der Allgemeinheit, füllen sich die Konzerne die Taschen.

    Während der S-Klasse-Fahrer sich früher nur materiell erhaben fühlen konnte über den Polo-Fahrer in seinem Euro5-Gefährt, kann er sich heute auch noch moralisch überlegen fühlen, da er mit seinem 3-Tonnen-Lithium-Panzer ja, im Gegensatz zum Polo-Fahrer, „die Umwelt schont“.

    • Kosten für die Allgemeinheit entstehen beim E-Auto nur bei gewerblichen Anchaffungen. Ich habe für mein E-Auto die ganz normale Mehrwertsteuer bezahlt. Und wenn ich das mal durchrechne, dann hat der Staat dadurch weitaus mehr Kohle durch mich bekommen als die 6000€ BAFA Förderung. Ich hätte das Geld auch nehmen können und mir davon Gold kaufen können das ich in einen Tresor lege. Mehrwertsteuer 0. Wo sehen sie grade den Verlust bei sich? Auch auf meinen Strom zahle ich genauso wie sie zig Abgaben an den Staat, genauso wie beim Benzin.

  7. Die oben genannte Maxime der Französischen Revolution gab es eigentlich nie. Es wurde nur vorher niemals so schamlos kommuniziert wie heute, dass wir (das Volk) nur die Tiere der reichen Massentierhalter sind.

  8. Vielleicht sollte man prüfen , ob die Gewinne trotz Einbruch der Produktion und des Absatzes aus Steuergeldern bestehen , die den Herstellern in Form von Kaufprämien die den Kunden gewährt werden zufließen. Umverteilung nennt man das .

    • Nicht zu vergessen, die großzügige staatliche Alimentation, Kurzarbeitsregelung genannt, dürfte dem einen oder anderen Unternehmen auch nicht ungelegen gewesen sein. Wann jemals, hat man seine Produktionslinien ohne Zeitdruck und ohne weiterlaufende Personalkosten umstrukturieren, warten oder modernisieren können?

    • Kurzarbeitergeld für Arbeitsausfälle dürfte wohl ebenso dazu gehören wie die Initiative „Zukunftsinvestitionen in der Fahrzeugindustrie“ mit 1,5 Milliarden, Abwrack- und Investitionsprämien. Ein Musterbeispiel für den Beginn der „vierten industriellen Revolution“ (Schwab): Freisetzung von Arbeitskräften, Erhöhung der Profitmarge für die Firmenriesen bei gleichzeitiger staatlicher Mitwirkung zur Aufrechterhaltung der Nachfrage durch Zuschüsse und Förderprogramme? Am Ende besitzen wir nichts und die Megareichen alles. Glücklich werde ich jedenfalls damit nicht und der gute Davos-Klaus kann mich am Abend besuchen.

  9. Es war wohl doch richtig, daß Daimler und BMW die Werke in den USA gebaut haben, ich habe es damals hautnah mitbekommen, wie Daimler in Alabama hofiert wurde! Kein Vergleich zu hier. Ein guter Freund, ein Anwalt, hatte einiges zu tun mit div. Verträgen und schwärmte geradezu! Er fuhr mich ganz stolz herum und zeigte mir das Werk. Der Enthusiasmus über die Arbeitsplätze war grenzenlos. Es gibt sogar für Privatpersonen, die ein private business starten wollen eigens ein Begrüßungskomitee, eine Einwanderungshilfe, welches sich um den Papierkram kümmert und lokale Belange berücksichtigt, ganz ehrenamtlich! In D macht es keinen Spaß mehr Gewerbe zu betreiben. VW wurde systematisch zu Grunde gerichtet. Wenn die Einnahmen einbrechen, werden die Grünen verantwortlich sein, es war noch nie rosig für Mittelständler, aber jetzt wird es dramatisch. Vielleicht freuen sich unsere Nachbarländer auf gute deutsche Wertarbeit!

  10. Das Klientel,das diese Teuren Autos kauft,ist immer vorhanden.Auch in Deutschland.Sie werden die bekannten 2 Marken auch weiterhin Kaufen.Das Ausland, vor allen die grossen Länder ausserhalb der EU fahren BMW oder Mercedes.Es gibt hoffentlich noch Chefs die die Zukunft noch deuten und nicht die
    ELEKTOHYPE in vordergrund stellen.Ich stelle mir gerade vor in Alaska oder Sibirien(nur alsBsp.)die grossen Trucks mit Batterie vor, bei Minus 40 und mehr vor.Auch Suv sind genannt.Man kann ja mal träumen.

    • Ich glaube sie haben wohl etwas die Zeit verschlafen. Schauen sie sich die Fahrten in Norwegen an. Minus 20 bis minus 30 grad kommen dort ebenfalls vor und bereiten den modernen E-Autos keinerlei Schwierigkeiten. Aktives Thermomanagement ist längst Standard bei den Autos. Und bei -40Grad wird ihr Verbrenner ebenfalls nicht mehr starten. Es bleibt also durchlaufen, und das kann ein E-Auto genausogut. Und bei den Temperaturen wird ihnen das Getriebeöl sowie das Servo-Öl ebenfalls festfrieren.

      • Zum Thema Zeit verschlafen empfehle ich Ihnen Lektüre zu Additiven in Motor-und Hydraulikölen, dann entwickelt sich vielleicht auch Verständnis für problemlos funktionierende Verbrennungsmotoren in kalten Regionen. Das aktive Thermomanagement gibt es bei Verbrennern, als wasserbasierte Standheizung, auch schon seit mehr als 50 Jahren und reduziert die Reichweite ebenso wie bei E-Autos.

  11. Ich sehe die Automobilindustrie nur noch unter dem Gesichtspunkt der Erwerbstätigkeit für viele Bürger, die hoffentlich noch vielen Menschen einen Arbeitsplatz bieten kann. Das Produkt „Auto“ der neusten Generationen entspricht leider nicht mehr meiner Empfindung und der Emotion Auto wie ich sie habe. Das Auto der neusten Generation ist für mich eine rollendes Smartphone welches Daten sammelt und ist für mich vollkommen uninteressant geworden. Vom Design, der Emotion Auto der früheren Generationen will ich überhaupt nicht sprechen. Gut, dass es noch einen (Gebraucht) Markt mit „richtigen“, nach meiner persönlichen Vorstellung, Autos gibt. Ohnehin haben mich italienische und englische Modelle am meisten interessiert. Auch wenn sie vielleicht nicht so perfekt waren wie ihre deutschen Mitbewerber.

  12. Man sollte eben Umsatz nicht mit Gewinn verwechseln! Hohe Stückzahlen mit geringen bis gar keinen Margen ist kein Zeichen von wirtschaftlicher Stärke. Eher vom Gegenteil, denn ein Unternehmen lebt vom Gewinn und nicht vom Umsatz. Solche Grundlagen scheinen vergessen und müssen wohl wieder gelernt werden….

    • Und der Gewinn scheint durch die Subventionen in Form von Kaufprämien , die den Kunden beim Kauf von dem Elektroschrott gewährt werden , zu bestehen.

  13. Källenius macht doch alles richtig. Luxus geht immer. In Asien und den USA gibt es immer Bedarf nach tollen Autos. Die Kleinwagenserien die er einstellt, kann er in Deutschland sowieso nicht mehr verkaufen. Bei dieser Autohass-Stimmung und der Wohlstandsvernichtung können sich Deutsche ein neues Auto im Allgemeinen auch nicht mehr leisten. Und denen in den Mietskasernen wird kein Ladeport vor die Tür gebaut. Somit können die nur mit ÖPNV fahren. Zum Beispiel in den Urlaub nach Prora. Mallorca geht wegen Flugscham nicht mehr.

  14. Das ist doch mehr als offensichtlich. Es werden nur noch hochpreisige Produkte produziert und diese dann noch verknappt.

  15. Es ist ein „letztes großes Fressen“ im Ausverkauf. Wenn die deutschen Hersteller nur noch auf Premium setzen, denn werden die Asiaten ganz brutal ausschwärmen.
    Hyundai ist da auf jeden Fall ein etablierter Name, genau wie die bekannten Japaner. Vermutlich werden auch die Chinesen aktiv werden, denn Know-how haben sie ja von den deutschen Herstellern frei Haus in den Joint-Ventures bekommen.

  16. Die Entwicklung ist genau so wie gedacht und geplant. Luxusprodukte für die neue Feudalklasse und Slums für die Heloten, also 90-95% der Bevölkerung.

    Und damit die Verslummung des Normalos schneller geht werden die Gewinne aus der Steuerklasse besonders stark nach oben getrieben.

    Alles geliefert wie insbesondere von den 90% Heloten der deutschen Bevölkerung bestellt.

  17. Wenn die EU nicht wäre könnten sich die Pläne erfüllen, doch wenn sich das Verbot von Verbrennermotoren und synthetischen Kraftstoffen bewahrheitet, dürfte es schwer werden für die Autokonzerne. Für Grüne verbietet sich die Nutzung schon ideologisch zu Fuß, per Fahrrad Straßenbahn, E-Bus und Bahn. Die Mehrheit dürfte sich ein Batterieauto kaum leisten können . Dazu kommen die Stromkosten und bei den Betonsilos die Lade Möglichkeiten, nach Feierabend stundenlang Schlange stehen und beim Arbeitgeber müssten ebenfalls Ladestationen bereitstehen. Der Knackpunkt wird der Strom sein, sollte sich der Bestand von E-Autos, -Bus und – LKW sprunghaft erhöhen, dann werden viele Stromkabel ihren Geist aufgeben, wenn Strom genügend vorhanden. Wasserstoff wird sich nicht durchsetzen. Warum sollen die Ölstaaten Wasserstoff produzieren ? Ist die Luft feucht genug oder nemee Wasser aus den Meeren oder ist in den Wüsten der Grundwasserstand so hoch. Sie sollen aus Gas oder Öl den Wasserstoff herstellen und dies setzt sehr viel Co2 frei. So oder so, sind Habecks Worte in Schwedt und Leuna nur leere Hülsen. An Stelle von Schwedt würde ich Berlin nicht mehr mit Kraftstoffen und Kerosin versorgen.

    • Fortschritt gibt es nur mit günstiger Energie. Also ist Fortschritt in der grünen Politik kein Thema. Und die Sozen und die Union hofieren die Grünen wie blöd! Also wer Fortschritt möchte sollte dieses Land verlassen! Deutschland ist wie jemand der aus dem 25. Stock gefallen ist. Wir sind mittlerweile im 10. Stock und es ist alles bisher gut gegangen!

    • Das würde aber (leider) nicht dem Fahrdienst des Bundestags betreffen!

  18. Das Auto als exklusives Luxusobjekt für die Reichen – so war es vor der Massenmotorisierung und so wird es nun wieder sein.
    Es ist ein Mythos, dass die herrschende Clique gegen Autofahren ist. Sie will nur nicht, dass der gemeine Pöbel es tut. Für den gibt es ja das 9-Euro-Ticket.

  19. Weshalb sollen die OEMs noch produzieren, wenn sie mit staatlicher Unterstützung den höchsten Kostenfaktor, Personal, reduzieren können (Stichwort „Kurzarbeitergeld“ … es ist übrigens ein Irrglaube, dass die Rücklagen der ALV hierfür ausreichen. Hier sind erhebliche Staatszuschüsse (= Steuermittel) notwendig).
    Ein weiterer Punkt ist, dass die Gewinnmargen bei den Oberklasse-Modellen sehr „knackig“ ist. Bei verschiedenen OEM-Projekten wurden mir Zahlen genannt, die für einige Modelle nicht nur hoch, sondern sehr hoch sind.
    Als letzter Punkt sei noch genannt, dass das Thema „Ersatzteile“ bisher nur wenig beleuchtet wird. Der Posten „Ersatzteile“ ist für viele OEMs mittlerweile ein bedeutender Faktor des Gesamtumsatzes. Man sollte nicht vergessen, dass man bzgl. vieler Ersatzteile auf Teile zurückgegriffen werden muss, die vom OEM produziert werden, d.h. Drittanbieter bleiben aufgrund der Komplexität der Teile ausgeschlossen (und darunter verstehe ich nicht „Bremsbeläge aus Pappe“ von bestimmten dubiosen Anbietern).
    Der OEM verdient, der Kunde und Nicht-Kunde (als Steuerzahler) bezahlt.

    • Der grösste Blödsinn ist auch, dass man immer auf die Gesamtbilanz der grossen Unternehmen schaut. Die meisten von denen könnten doch morgen schon ihre Sachen packen und ihren Firmensitz nach Panama oder Singapur verlegen! Die deutschen Produktionen sind doch in den wenigsten Fällen systemrelevant für diese Unternehmen! Und unsere aktuelle Politik fördert diese Entwicklung immer weiter. BMW wird wohl in nicht all zu langer Zeit nur noch einen Verwaltungssitz neben dem Museum haben?

  20. Off topic..

    Wer seine LED-Leuchten zu Hause dimmt, hat sicherlich schon bemerkt, dass sich das letzte Viertel nicht mehr regulieren lässt- unterschreitet die LED ihre Durchbruchsspannung, dann geht sie schlagartig aus.
    Eine technische Einstellung am Dimmerelement kann das plötzliche Ausgehen jedoch verhindern…

    Betrachte ich nun die letzten Jahre linksgrüner Politik, dann findet man dieses Prinzip mit einer Ausnahme wieder: die Sperre fehlt!!
    Man regelt und regelt und plötzlich ist alles aus!!
    Dazu passend die neueste Forderung des Grünen Wirtschaftministeriums: Rückbau des Gasnetzes (Erschienen auf WO)!!

  21. Im angesprochenen Luxussegment werden die Hersteller weiterhin erfolgreich sein. Nur nicht in Deutschland oder in Europa.
    Der „Durchschnitssautokäufer “ leidet unter stetig steigenden Energiekosten und Inflation, es werden sich nur die ganz hartgesottenen Mitbürger ein margenträchtiges Fahrzeug leisten. Man hat andere Sorgen.
    Das wird auch die Autobranche zu spüren bekommen, bzw. spürt es schon.

    • Der deutsche Automarkt wird für die Herstellen immer bedeutungsloser. Das erkennt man schon am Design z.B. Kühlergrill BMW, hässlich wie die Nacht aber die Asiaten stehen drauf und so wird es dann gemacht.
      Insofern widerspreche ich Ihrer These, es wird die Herstellen wenig kratzen wenn der Deutsch keine Kohle mehr für das Auto hat solange der Markt in Asien brummt.

  22. Früher hieß es mal: „Das Auto, des Deutschen liebstes Kind!“ Auch das hat man dem Untertan (Deutschen) abgewöhnt, weil in diesem Land Denken zum Luxus geworden ist. Vieles an dieser Analyse (im Beitrag) bringt mich auf den Gedanken, wir sind zurück in der DDR… nur das heute der Gesamtdeutsche nicht mehr merkt, dass er nach „Strich und Faden“ verarscht wird. Da lobe ich mir die Ostdeutschen, die haben wenigstens gewusst, dass da was in der DDR nicht gestimmt hat und die Grenzen waren zu, sie konnten also nicht anders als abwarten. Heute sind die Gesamtdeutschen so verblödet, dass sie mit offenen Armen in die Scheiße rennen.

    • Als Ostdeutscher gab es Westfernsehen, um die Lügenpropaganda zu durchschauen.
      Das gibt es für die breite Masse heutzutage nicht. Wer liest schon NZZ oder TE – nur ein Bruchteil Wackerer …

  23. Mangelndes Angebot – idF. künstlich erzeugt- bewirkt eine -relativ- gestiegene Nachfrage. Soweit so gut. Aber es ist ein fluider Gewinn, der mM. nur kurzzeitig die Gier der Manager und Aktienbesitzer befriedigt. Wenn das „Volk“ -das es ja nach Meinung des beliebtesten Wirtschaftsminister im besten D€utschland das es bisher gab, nicht gibt, weil es soz. ein Nazi-Wort ist- eben seiner „Heimat“ -dito!- dh. seines erarbeiteten Besitz´ endgültigt als „Sondervermögen“ -YGL Lindner, Lingua quarti imperii- entlastet wird, wird auch die Nachfrage mangels Kaufkraft einbrechen. Autos kaufen keine Autos.(H.Ford)
    Und dann werden auch keine gepanzerten Luxuskarossen von YGLs, oa. berufsloser, normallebenuntüchtiger gekaufter Politschranzen und NGOs, auch die mit gestohlener Jugend, ohne Begleitschutz mehr durch die schönen Landschaften des Voralpenlandes ua. fahren, vor allem nicht mit Strom. Btw, es soll dem Chef von eAudi ja sein eigenes abgeraucht sein? Auch Y-Fly mit ihrem gern genutztem VIP.olitiker-Service wird dann gegroundet werden, und irgendwann wird´s auch im schönsten Wandlitz/Elysium dröge und gefährlich…….

  24. Ja, ich habe das Thema um die Neuausrichtung von Mercedes mit Verwunderung verfolgt. Aber schon als der Daimler-Konzern zerlegt wurde und die Nutzfahrzeuge eine eigene AG wurden war klar, da geht was komisches vor. Mercedes stellte dann Pläne vor, dass die Trucks & Bus mit ihren ganzen Marken so leichter und flexibler mit anderen Herstellsrn kooperieren kann, sprich kaufen oder gekauft werden kann. Mercedes ist der größte Nutzfahrzeughersteller der Welt. Unangefochten seit Jahrzehnten. Warum gliedert man diese Sparte aus? Ganz einfach! Die Chinesen brauchen sie nicht und ohne die Trucks & Bus ist Mercedes viel leichter von Geely zu schlucken. Hier wurden nämlich Pläne bekannt, dass Mercedes in Zukunft keine eigenen Verbrenner mehr baut sondern die von Geely „modifiziert“ und verbaut, wie man es mit den kleinen Dieseln in der A-/B-/C-Klasse mit Renault-Motoren tat. Nur jetzt eben die gesamte Palette. Alles über dem V6 oder sogar Vierzylinder stirbt eh, denn so sind in den neuen AMG nur noch der Vierzylinder-Turbo aus der A-Klasse mit E-Unterstützung das Maß der Dinge. Jetzt konzentriert man sich eben darauf, möglichst billig teure Autos nur noch für die oberen Zehntausend zu bauen. Die kleinen Volumenmodelle werden ersatzlos gestrichen. Diese Spezialisierung mag eine gewisse Zeit gutgehen, schließlich hat im letzten Jahr Mercedes weniger Autos als BMW verkauft aber trotzdem mehr Gewinn gemacht, doch dieser Markt ist schnell gesätigt und dann wird die Übernahme von Mercedes durch die Chiesen komplett. Und das liegt an solchen Vorständen wie Kalenius, die ganz nach Wunsch des roten Drachen agieren und alles vorbereiten. Insgesamt sieht man aber gerade an der Automobilindustrie, wo zudem der Hase im Pfeffer liegt. Denn die Personalkosten für ein Auto sind der höchste Einzelposten bei der Produktion (ein Mittelklasse Fahrzeug hat einen reinen Wareneinsatzwert von etwa 6-8k €, der Rest ist Personal und Marge sowie Standortkosten) und hier liegt das Problem. Die hohen Renditen, die die Aktionäre (ein Bruchteil der Bevölkerung hält Aktien und trotzdem tickern die Kurse durch jede Nachrichtensendung) allein zu Gute kommn, gehen auch auf die schlechten Löhne zurück bzw. haben Autos so teuer gemacht. Klar schreien viele, was die Autos heute alles könnten – aber die Elektronik aus Fernost ist extrem billig und so ist das, wie man ja aktuell sieht, kein Argument mehr. Es geht eben immer weiter auf Kosten und zu Lasten der Kleinen, die der Oberschicht billig ihre teuren Autos bauen und die sich dann über satte Renditen ihrer Shareholder-Anlagen freuen. Kaputte Welt! Aber der Crash wird kommen. In den USA, Europa und auch in China. Und dann wird sich das Weltbild schlagartig ändern. Der Ukraine-Krieg ist ein Blankoscheck für ganz viel Unsinn und da werden Sündenböcke gefunden, die gar nichts mit der Großwetterlage zu tun haben. Wie dem auch sei: Ich fahre meine 2016 neu gekaufte A-Klasse bis zum geht nicht mehr – ein neues Auto werde ich mir in Deutschland nicht mehr zulegen. Und das liegt nicht am Angebot sondern vielmehr an den Rahmenbedingungen….

  25. Da war doch mal was: 16 Jahre warten auf den Neuen, der gebrauchte teurer als der Neuwagen, weil eben sofort verfügbar.
    Bei so viel DDR hier im „Neuen Deutschland“ – warum sollte sich die DDR 2.0 nicht auch auf dem Automobilmarkt durchsetzen?
    Und die Grünenden kommen vor Freude nicht mehr in Schlaf…

  26. „Der russische Einmarsch in der Ukraine hatte bereits im Februar die Probleme der Autobranche verschärft und bei den Neuzulassungen in der EU für den niedrigsten Stand seit Beginn der Statistik vor 32 Jahren gesorgt.“
    Weil Russland in die Ukraine einmarschiert ist, werden schon seit Februar (!) in Europa weniger Autos gekauft?
    Also den Zusammenhang sollte der Autor mal näher erläutern, ich kann ihn jedenfalls nicht erkennen. Es ist aber immer gut, wenn breites Portfolio an Sündenböcken zur Verfügung steht.

  27. AUTOS NUR NOCH FÜR REICHE

    das ist das Ergebnis linksgrüner „Energiewende“-Politik. Unterstützt wird diese infame, bürgerfeindliche Politik noch durch Spritpreise auf Rekordniveau. Und der Sprit ist nicht (oder am allerwenigsten) wegen Putin so teuer (wohlfeile linksgrüne Lüge), sondern wegen der total irrsinnigen CO2-Abgabe.

    • Ein wesentlicher Unterstützer der sogenannten „Energiewendepolitik“ fehlt noch: Der verblödete, Schnäppchen jagende und Dschugelcamp konsumierende Souverän! Ein „Wähler“ der der Meinung ist, dass der regelmäßige Wechsel zwischen den etablierten Parteien irgend etwas mit freier Wahlentscheidung zu tun hätte! Oder er geht gar nicht wählen, „um sich rauszuhalten“. Dann überlässt er erst recht seine „Zukunft“ den linksgrünen Spinnern und deren Energiewendepolitik (NRW)! Die wollen die inzwischen erkennbare Lücke zukünftig mit pubertierenden Jungwählern auffüllen. Herzlichen Glückwunsch, Deutschland – aber Du willst es ja nicht anders!

  28. Eine ganz einfache Erklärung für diese bizarre Marktlage könnte sein, dass die gigantische Geldblase, die seit der Finanzkrise 2009 geschaffen wurde, nun mit Wucht in den Gütermärkten ankommt. Hier werden zunächts mühelose Gewinne erzeugt, die wiederum in Kürze weginflationiert sind und bald weder Produktions- noch Investitionskosten tragen können. Dann kommt der nächste Inflationsschub …
    Ich warte auf den Tag an dem Daimler mit einer Milliarde „Gewinn“ seine letzte S-Klasse verkauft …

  29. Machen wir es doch einfach konkret: Der neue Astra Sports Tourer ist gut gelungen und war auch preislich attraktiv. Inzwischen kann man ihn aber nur noch in teueren Ausstattungslinien bestellen. Das ist generell der Trend. Die Fahrzeuge kann man bei den Herstellern nur noch in Ausstattungslinien bestellen, an denen besser verdient wird. Oder es gibt gleich nur noch die teueren Modelle. Und der Witz dabei ist, dass das noch nicht einmal in die Inflationsrate eingeht.

    • Das liegt allerdings auch an den neuen EU Normen. Ein Auto muss mittlerweile zwangsweise sowohl Computer als auch Chemielabor auf Rädern sein. Warum wohl stellen alle Hersteller ihre Kleinwägen ein?

    • Kunden an denen man nicht ordentlich verdienen kann sind keine Kunden. Warum soll man für die produzieren?

      • Wenn man diese Kunden dann ausländischen Herstellern überlassen will, kann man das gerne so handhaben. Nur dann bekommt man hoffentlich nicht irgendwann Probleme wegen der zu geringen Stückzahlen… Und irgendwann sind viele der momentan „lukrativen“ Modelle/Ausstattungslinien auch vielleicht nicht mehr so besonders lukrativ, wenn nämlich die Subventionen für diese auslaufen.

  30. Ein nicht zu unterschätzender Faktor ist, dass die Automobilindustrie in Deutschland schon seit über zwei Jahren exzessiv das Instrument Kurzarbeit nutzt, um den Personalüberhang in der Produktion nicht selbst bezahlen zu müssen.

  31. Autos, knappes Gut. Also gehen die Preise nach oben mit sinkenden Fertigungs zahlen und Stückabsätzen. Dazu immer mehr Tendenz zu Hochpreismodellen. Für mittlere und kleine Einkommen werden Neuwagen bei fortwährender Inflation ohne Ausgleiche bald nicht mehr erschwinglich sein, was politisch auch gewollt ist. Die sollen zu Fuß gehen, Fahrrad fahren oder öffentliche Nahverkehrmittel benutzen. Das Auto wird wieder zu dem, was es ganz am Anfang seiner Geschichte auch war, ein Luxusgut für die besseren Besserbetuchten.

    • Ironischerweise sieht man in China die gegenteilige Entwicklung: Auto für Jedermann, als Ansporn für harte Arbeit und Linientreue. Also genau das Konzept, das auch Deutschland einst großen Wohlstand brachte.

  32. Absurd sind nur die Versuche, die Autoindustrie in Deutschland künstlich zu zerstören. Die Leute kaufen was sie wollen.

    • Nicht ganz, sie kaufen was sie können. Nur Wohlhabende kaufen was sie wollen. Und davon wird es immer welche geben. Die tragende Schicht einer funktionierenden Gesellschaft, die Mittelschicht, wird ausgedünnt.

  33. Die aktuelle Situation der Autoindustrie zeigt, dass Mengenproduktion bzw. hohe Absatzzahlen keine Grundvoraussetzung sind, um hohe Gewinne zu erzielen.

    Das ist in der Betriebswirtschaft und im Marketing keine neue Erkenntnis.

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