<
>
Wird geladen...
Panzerhaubitze

Warum die Ukrainer unbedingt westliche Geschütze wollen: Artillerie ist kriegsentscheidend

von Redaktion

12.05.2022

| Lesedauer: 2 Minuten
Seit Beginn des Ukraine-Krieges spielt Artillerie auf beiden Seiten eine wichtige Rolle, wie erneut russische Verluste belegen. Mit westlichen Geschützen können die Ukrainer die Oberhand im Ferngefecht erringen.

Zerstörte Pontonbrücken, ausgebrannte Fahrzeugwracks am Ufer – ein russischer Versuch, den Fluss Donez im Osten der Ukraine zu überqueren, ist mit schweren Verlusten bezahlt worden. Eine Bataillonskampfgruppe wurde fast komplett aufgerieben: Deutsche Medien sprechen von einem „Desaster“ und einer „Katastrophe für Putins Armee“. Dabei geht fast unter, dass die Russen es am Ende doch über den Fluss geschafft haben. Jedoch unter empfindlichen Verluste. Bilder, die vom ukrainischen Militär auf sozialen Medien veröffentlicht wurden, zeigen die kläglichen Reste der Kampfgruppe, zusammengezogen am Westufer des Donez.

Hier klicken, um den Inhalt von X anzuzeigen.
Erfahren Sie mehr in der Datenschutzerklärung von X.

Schwere Artillerie wurde auf den Punkt der Überquerung eingemessen, und noch bevor die Russen ihre Brücke vernünftig montiert hatten, schlugen die Ukrainer zu. Die Brücke wurde weitgehend zerstört, die Russen auf der anderen Seite mussten über die Trümmer der Brücke zurückweichen und ihre Ausrüstung zurücklassen. Nach ukrainischen Angaben soll die Lage an insgesamt fünf Stellen, an denen die russischen Truppen versucht haben, den Fluss zu überqueren, ähnlich aussehen. Die Bilder unterstreichen die Wichtigkeit des effektiven Einsatzes von Artillerie.

Der Waffengattung kommt im Ukraine-Krieg eine wichtige Rolle zu – auf beiden Seiten. Ob klassische Rohr-Geschütze oder Raketensysteme – bei ihren Angriffen auf die Ukraine setzen die Russen immer wieder auf den Beschuss vom Boden aus, zuletzt bei den Kämpfen um Charkiw. Doch auch die Ukraine hat ihre Fähigkeiten merklich verbessert, wie die Fotos vom Donez beweisen. Elementar sind hierbei vor allem westliche Artilleriesysteme. Insbesondere die M777-Haubitzen erweisen sich als „Gamechanger“. Dieses amerikanisch-kanadische Feldgeschütz zählt zu den modernsten der Welt. Die Haubitzen feuern in der Regel präzise Granaten ab, die mithilfe von GPS auf Ziele ausgerichtet werden können. Mit diesen „Excalibur“-Granaten soll die Ukraine bereits von kanadischer Seite beliefert worden sein. Auch die deutsche „Panzerhaubitze 2000“ dürfte von den Ukrainern bereits freudig erwartet werden: Sie kann ihre Granaten bis zu 40 Kilometer weit schießen und gilt als eine der besten Panzerhaubitzen der Welt. Im Afghanistan-Krieg waren solche deutschen Panzerhaubitzen mehrmals elementar, um Bundeswehr-Truppen im Feld wichtige Unterstützung zukommen zu lassen und ganze Gebiete zu sichern.

Die modernen westlichen Geschütze geben der Ukraine einen messbaren Vorteil im Kampf gegen Russland. So hat allein die M777-Haubitze eine deutlich höhere Reichweite als die russischen Geschütze, die fast ausschließlich noch aus der Sowjetära stammen. Für die Ukrainer kommt noch als Beweggrund dazu, dass ihnen für die alten, aus sowjetischer Zeit stammenden Geschütze die Munition ausgeht.

Der verstärkte Einsatz modernen, westlichen Artillerie soll sich bereits bemerkbar machen, berichtet die „Times of London“. Unter anderem sollen die Systeme ihren Beitrag im Kampf um Charkiw geleistet haben, wo die Russen deutlich zurückgedrängt wurden. „Was wir von den Ukrainern hören ist, dass (die Haubitzen) sehr nützlich sind“, erklärte auch Pentagon-Sprecher Kirby. In ähnlicher Weise zitierte ein Bericht des britischen Royal United Services Institute (RUSI) über die ersten Phasen des Krieges, der am 22. April veröffentlicht wurde, einen hochrangigen Berater des Kommandeurs der ukrainischen Streitkräfte, General Valerii Zaluzhnyi. Dieser Berater sagte angeblich, dass „Panzerabwehrraketen die Russen verlangsamten, aber was sie getötet hat, war unsere Artillerie. Das war es, was ihre Einheiten gebrochen hat“.

Anzeige
Ad
Unterstuetzen-Formular

WENN IHNEN DIESER ARTIKEL GEFALLEN HAT, UNTERSTÜTZEN SIE TICHYS EINBLICK. SO MACHEN SIE UNABHÄNGIGEN JOURNALISMUS MÖGLICH.

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

63 Kommentare

  1. Hier kann man die Spieltheorie bemühen, also die Logik „was macht der andere, wenn ich meinen Spielzug mache, und dann, und dann etc).
    Man muss sowas immer bis zum Ende durchdenken, incl. worst-case-Szenario. Manchmal ist das dem einzelnen nicht möglich, weil ihm die Detailkenntnisse fehlen oder er sich ideologisch selbst im Weg steht.
    Beide Seiten verstehen mehr oder weniger, dass ein Krieg wegen unserer „Informationsgesellschaft“ immer auch ein PR-Schlachtfeld ist, und man „häßliche Bilder“ so lang wie möglich vermeiden will.
    Also klar, dass man die ABC-Option erst zieht, wenn es gar keine andere Möglichkeit mehr gibt. Bis dahin gibts viele Möglichkeiten. Und Deutschland sollte sich diese Liste ansehen und überdenken, ob wir für diese non-latalen, und später letalen Maßnahmen wirklich adäquat aufgestellt sind. Denn etwas zu wollen (Mitmachen/ Gewinnen etc.) ist das eine, es auch zur Umsetzung bringen zu können – das ist eine Frage, wie man selbst aufgestellt ist.
    RU’s Optionen sind gleichzeitig die von China, Nordkorea, Iran, denn hier existieren Militärbündnisse.
    China’s Quantencomputer hängen am Internet, ebenso die Regimenter von Cyber-Miltär von Ost und West. Das Web kennt keine Landesgrenzen, damit kann alles zum Ziel werden, was mit dem Netz verbunden ist. Nicht ausgeschlossen, dass Cyberangriffe auf US/EU erfolgen. Handelstätigkeit stören/stoppen: Eine Störung der Zulieferung von Getreide, Bodenschätzen, Vorprodukten, Kohlenwasserstoffen, Medikamente (80% aus China, denn Generika sind in EU unrentabel zu produzieren) gibt abgesehen von den offensichtlichen Direktauswirkungen eine sehr starke Inflation. In Deutschland leben sehr viele Menschen von Staatsgeld, auch der Grossteil der „erst kürzer hier lebenden“.
    Wenn Güter im Supermarkt fehlen oder die Staatsknete nicht schnell genug mit der Inflation angehoben wird, dann „werden die Leute vorraussichtlich schwierig“. Die innere Sicherheit wurde kaputt gespart, die kann das wohl kaum abfangen, wenn es da mal eng wird.
    RU hat den Rubel bereits in ein festes Verhältnis zum Gold gefixt, also im weitesten Sinne das was man „Golddeckung“ nennt. Macht China das gleiche, wird es für Euro/USD schwierig, weil Investoren ihr Geld immer in sichere Währungen investieren. Der USD ist ohne Golddeckung, hier garantiert allein die militärische Power. Also Risiko von Währungsturbulenzen.
    Will sagen, Deutschland ist nicht stabil genug aufgestellt, um auf jedes Mittel der Hybriden Kriegsführung eine zufriedenstellende Antwort geben zu können. Auf einen heissen Krieg am Ende der Eskalationsspirale sowieso nicht.
    Weiterhin erstreckt sich die Kohlenwasserstoffabhängigkeit weiter in die Wirtschaft hinein als viele denken, es geht um mehr als nur die „Gasheizung“, sondern um die Produkte, die man darauf noch machen kann. Der Bedarf ist gigantisch, und der Umbau auf die grüne Industrie dauert erstens länger als z.Z. dargestellt und soll zweitens vom Endverbraucher bezahlt werden (Habeck wird keine Solarpaneele verschenken…).
    Der Westen hat laut erklärt, er strebe einen „Abnutzungskrieg“ gegen RU an, um dieses Land zu erschöpfen, und evtl. einen Aufstand der Bevölkerung od. des Militärs abzuwarten.
    Dieses Kalkül kennt der RU, denn es steht ja im Netz. Er wäre (rein aus der Spieltheorie heraus) doch blöd, sich auf dieses Spiel einzulassen, oder?
    Es ist nicht zu erwarten, dass sich RU auf einen Abnutzungskrieg einlässt, sondern einen „taktischen Befreiungschlag“ auf einer anderen Ebene führt: also alles von Cyber, Handel bis Währung. „Unruhe beim Gegner stiften“, „Nachschub unterbinden“, „Produktionsfazilitäten zerstören“, weitere Fronten eröffnen, etc.
    Vielleicht begreifen jetzt jene, die den Krieg so abfeiern (weil sie auf der Playsi so gut in Battlefield sind) wie breit das Problem ist. Und ob diese Nummer nicht etwas zu gross für Deutschland 2022 ist.
    Zum Thema „Stahl regnen“: bei allem Respekt, da drückt einer auf den Knopf, dann fliegt das Zeug durch die Luft wie Playmobil. In einer Eskalationsspirale gehr es darum, dass der andere immer noch grössere Waffen herbeikarren kann.

  2. Ach so, noch ein kleiner Beitrag zur Situation in der Ukraine vom ÖR ARD „Monitor“:

    https://www1.wdr.de/daserste/monitor/videos/video-krisenkatalysator-wie-mit-dem-kampf-um-das-erdgas-in-der-ukraine-weltpolitik-gemacht-wird-100.html

    und noch eine Betrachtung von prof.Mearsheimer/Uni Chicago von 2015 dazu:

    https://www.youtube.com/watch?v=JrMiSQAGOS4

    Die Geschichte läuft nicht erst seit 2022. Und gewarnt haben genug Menschen.
    Wo bleiben eigentlich die Milliarden (in den letzten 10 Jahren mind 22Mrd von der EU und US)+ die Milliarden jetzt?

  3. Für eine tragfähige militärische Einschätzung sind solche Detail oder Momentaufnahmen wenig aussagekräftig. Natürlich haben moderne Waffensysteme ihre Vorteile, nur waren diese offensichtlich in Afgahnistan eben kein Gamechanger, wir kennen den Ausgang der Geschichte.

    Jetzt soll die Ukraine deren praktische, militärische Bedeutung beweisen. Dass Russland diesen Konflikt mit angezogener Handbremse führt, wird niemand ernsthaft bezweifeln, die Ukraine ist nie ein Gegner auf Augenhöhe für Russland gewesen und wird bis auf einen ehrenhaften Verteidigungskampf zum Preis massivster, eigener Schäden wenig bis nichts erreichen.
    Aus Sicht der USA ist das allemal ein Erfolg, weil es Russland beschäftigt, viel kostet und medial hier schlecht aussehen läßt. Diese Form der „Zermürbung“ ist in weiter Ferne jenseits des Atlantiks sicher gewollt.
    Nur zahlen dafür eben die Ukariner/innen den Preis, keine Amerikaner.
    Die EU-Bürger verlieren die günstige Rohstoffquelle Russland, was die USA auch eher freut, erst recht wenn sie ihr eigenes LNG Geschäft nach Europa damit ausbauen könnten, egal wie aberwitzig es ist, hier politisch gegen Fracking zu sein, aber gleichzeitig Fracking-Gas aus den USA zu kaufen und über den Atlantik schippern zu lassen.
    Kurzum: Von diesem Stellvertreterkrieg auf Boden der Ukraine profitieren derzeit fast nur die USA.
    Die EU wechselt nur ihre Rohstoff-Abhängigkeiten incl Preisschilder und völlig desaströs ist es für die Ukraine, die sich durch närrische Politiker hat auf dieses geostrategische Glatteis ziehen lassen.
    Völlig egal, welche westlichen Systeme das Kampfgebiet der ukrainischen Verbände wirklich erreichen, die Schäden in der Ukraine werden immer nur noch größer und sie war schon bitterarm, bevor dieser Konflikt eskalierte.
    Und in ein paar Monaten geht es wieder in die Heizperiode, sollen nicht sehr viele Ukrainer einfach erfrieren. Bislang höre ich hier wenig zum Thema Vorsorge dagegen, insb nichts dazu ohne wieder auf russisches Gas angewiesen zu sein.
    Dass die Ukraine jetzt schon an den Pipelines „rumspielt“, sollte ein mehr als klares Signal sein, was hier gerade (und künftig) passiert, dass Gazprom bzw Rosneft den Nachschub drosseln oder ganz einstellen (werden), ist dabei wenig bis gar nicht überraschend.
    Damit drängt sich in wenigen Monaten die Frage auf, wie die Ukraine über den Winter kommen will, von wo und wie sie versorgt werden soll, wenn es Russland nicht zulässt/will. Alte wie neue Pipelines sind leichte Kriegsziele, LNG-Anlander auch, Kohlezüge auch.
    Ich hoffe für alle Menschen der Ukraine, daß sie sich vor dem Winter in Sicherheit bringen können, der aller Voraussicht nach der bitterste in Europa seit Jahrzehnten wird, egal wie relativ milde er von den Temperaturen ausfällt.

  4. ich bin mir sicher dass die Worte unserer Politiker auch wenig mitfühlsam wären, wenn Frankreich oder Polen hierzulande einmarschiert, unsere Dörfer und Städte abbruchreif schießt und unsere Zivilisten angreift. Da ist es herzlich egal ob die Soldaten „von oben“ Befehle bekommen oder nicht.

  5. Was ist die Alternative zum Krieg? Sich wieder von Russen unterdrücken lassen? Lieber stehend sterben als kniend leben.

    • Ja, so sehen es „die Ukrainer“ anscheinend. Und es ist ihr „gutes“ Recht als souveräner Staat.

      Es prügeln sich Zwei. Beobachtet von einer Menge. Die sich nicht direkt einmischen will, um eine Massenschlägerei zu verhindern. Stattdessen wird in der gesamten Umgebung die Infrastruktur zerstört. Wobei die vorher schon aufgrund der Pandemie und der Lehmannkrise fast an Ende war.

    • Die Grünen haben im Landtagswahlkampf plakatiert, jetzt sei Frieden das wichtigste. Aber ist das so? Die Freiheit und vor allem die Wahrung der Würde des Menschen ist sicher wichtiger! Wie es das Grundgesetz schon besonders zum Ausdruck bringt und die Menschenwürde in Artikel 1 ganz weit nach oben schiebt! Wer die Würde des anderen anerkennt, führt auch keinen Krieg gegen ihn!
      Die Friesen sagen: lieber tot als Sklave!
      Man mag von der Ukraine auf der Basis des eigenen Wissens halten was man will, aber der russische Angriff war barbarisch und verbrecherisch. Deswegen muß man der Ukraine beistehen.

  6. Wenn Selenski nun mit unseren Waffen und Geldern auch die Krim zurückerobern will, dann ist es Zeit, unser weiteres Engagement zu überprüfen. Wir wollen vor allen Dingen eins: Ein schnelles Ende des Krieges. Dazu gehört, das auch die Ukraine lernt sich mit Russland zu arrangieren. Es ist nicht im Interesse Deutschlands, einen eskalierenden russischen Bürgerkrieg zu finanzieren.

    • Diese Situation ist aber im Interesse der USA und auch Brüssels.
      Auf ihre jeweilige Art denken beide auch imperial, wollen immer mehr Einfluß und Macht (natürlich mit dem großen Unterschied, daß die USA wirklich ein Staat und militärische Supermacht sind, die EU weder noch)
      Darin unterscheiden sich beide aber im Kern nicht mehr von Russland oder China, nur halt mit anderem Marketing aka Werte-PR
      Diese „Werte“ waren früher Demokratie, Freiheit, Wohlstand und Konsum für die Bürger.
      Reisefreiheit, Wohlstand und Konsum für die Bürger wurden mittlerweile auch von China und Russland als „was gutes“ übernommen, ist also kein Exklusivvorteil des Westens mehr.
      Die Bürger Russlands und Chinas haben die letzten Jahrzehnte stark davon profitiert, viel privaten Wohlstand und Luxus aufgebaut – zumindest die, die irgendwie die neuen wirtschaftlichen Freiheiten in eigenes Einkommen uo Vermögen umwandeln konnten.
      Bleiben fast „nur noch“ politische Unterschiede zwischen USA, Russland und China, was die jeweiligen Parlamente bewirken können, wie graduell die Justiz von der Politik wirklich unabhängig ist, welcher Grad progressiver Ideale in Medien und Gesellschaft „Alltagsnormalität“ ist, welchen Grad staatlicher Gewalt gegen Bürger eingesetzt wird, wenn sie nicht so tun, wie es sich die Regierung wünscht. Unsere Coronapolitik hat allerdings den Gap des Westens gegenüber Russland und China als totalitäre Staaten leider sehr negativ, antiliberal verkleinert, wir haben viele unserer Freiheitstraditionen verloren, unter dem Jubel unserer Presse und fast aller Parteien.
      Russland und China wurden beide deutlich kapitalistischer und in Teilbereichen liberaler, wir leider in einigen sehr wichtigen Bereichen totalitärer, antiliberaler, unfreier.

  7. TE, das Liberal-Konservative und die Panzerhaubitze. Was hier zum Ukraine-Konflikt abgeliefert wird, ist wirklich eine „Granate“ an Parteinahme, Kriegsbegeisterung und unfreiwilliger Komik – Panzerhaubitze 2000, die wird wohl das neue Sturmgeschütz der Demokratie. Aber es wäre nicht das erste Mal, dass aus einem solchen ein Bettvorleger wird. Denn für den Journalismus gilt wie für‘s Militär, dass der gewinnt der schneller schießt und besser trifft.

  8. Ohne Lufthoheit kann man keinen Krieg gewinnen.
    Dies Desaster wird die Russen dazu veranlassen, erheblich mehr Feuerkraft einzuetzen – und das wird dann natürlich in den westlichen Medien anklagende Bilder von beschädigten Gebäuden etc geben.
    Ich habe den Eindruck, dass die Russen das US-Modell „Shock and awe“ (- bekannt vom Irak-Krieg) nicht anwenden wollen, um bei dem – im Prinzip – ukrainischen Brüdervolk keine, auch psychologische, verbannte Erde zu erzeugen, bevor Bodentruppen kommen.
    Militärtaktisch ist das wohl falsch, es ist mit hohen eigenen Verlusten verbunden.
    Für die Ukrainer kann man sich natürlich freuen.

    • Zitat: „Ohne Lufthoheit kann man keinen Krieg gewinnen.“

      > Richtig!

      DOCH die militärische Weisheit sagt aber auch: kein Krieg ist nur aus der Luft zu gewinnen.

  9. Amerika wird bis zum letzten Ukrainer, ja sogar bis zum letzten Europäer kämpfen. Könnte aber sein, dass es dann recht einsam um den Hegemon ist.

  10. „Dabei geht fast unter, dass die Russen es am Ende doch über den Fluss geschafft haben,….“……..was, liest man den Artikel und die darin enthaltenen Aussagen der ukrainischen Armee und der westlichen Medien hinsichtlich der doch recht deutlichen Überlegenheit der „ukrainischen“ Waffen und der hohen Verluste auf russischer Seite, eigentlich unmöglich sein müsste.

    • Mhh, ob hier ein Teil der russ. Soldaten dann doch noch die Flußüberquerung geschafft haben, ist in doch diesen Fall unerheblich und egal. Denn abgesehen davon, dass hier ein russ. Battalion seinen gesamten gepanzerten Fuhrpark verloren hat, so haben hier dann doch auch die überlebten russ. Resteinheiten bei ihren zuvor eingeübten und aufeinander eingespielten Kampffähigkeiten starke Einbußen erlitten. Oder auch im Vergleich mit z.Bsp. einer Fußballmanschaft etwas anders gesagt: wenn ein Teil einer aufeinander eingespielten/-trainierten Fußballmannschafft warum,auch immer plotzlich wegfällt, dann ist deren (fußballerische)Kampfwert stark geschwächt und kaum noch vorhanden.

  11. „Artillerie ist kriegsentscheidend“ Aber nur im Abnutzungskrieg. Oder wollen Sie wie 14-18 mit den Geschützen die russischen Linien tagelang eindecken und anschließend mit der Infanterie stürmen? Ohne Offensivkräfte ( Panzer und Luftstreitkräfte im Verbund ) werden Sie die Russen ZEITNAH nicht aus dem Land bekommen. ein jahrelanger Stellungskrieg auf ukrainischem Boden droht, oder wollen Sie diese hochkomplexen Waffensysteme auch noch liefern ( inkl. Wochenendschnupperkurs in Munster ). In Ihrer Logik wird uns gar nichts anderes mehr übrig bleiben! Eine weitere Eskalationsstufe. Waffenlieferungen an die Ukraine ist und war der falsche Weg. Davon bin ich nach wie vor überzeugt.

  12. Sollten solche Berichte im Grundtenor stimmen und nicht nur Einzelfälle darstellen bestürzt mich eigentlich nur die absolut fahrlässige Aufklärungsarbeit der Russen, daß sie solch ein Harakiri begehen bzw. so fahrlässig ihre Truppen verheizen. Solche Fakten sollten doch den Russen bekannt sein. Die Art wie dieser Krieg oder diese Operation durchgeführt wird, läßt auf fahrlässige Einschätzungen, Überheblichkeit ggf. sogar Sabotage aus dem Inneren heraus schließen. Daß sich eine Weltmacht militärisch punktuell so vorführen läßt, das verwundert dann doch.Oder niemand hat aus den Fehlern von Afghanistan gelernt, zu was vermeintliche untermiltarisierte aber voller Eifer (religiös oder national) agierende Einheiten fähig sind.

    • Jedenfalls heizen die Umstände und das Vorgehen Spekulationen an. Meine persönliche Spekulation – ich spekuliere gerne – ist: Teile der russischen Truppe spielten auf Zeit. Auf die Zeit, bis Putin das zeitliche segnet, während dieser aber unerwartet lange gesundheitlich durchhält.

      Die Rechnung war: Putin hat ohnehin nur noch x Tage zu leben oder im Amt aus gesundheitlichen Gründen, Putin hat kein klares Kriegsziel erklärt, nicht einmal das Wort Krieg verwendet, also kann man militärisch rückblickend auch nicht versagen. Klar war, dass Putin noch schnell einen kleinen historischen Erfolg brauchte. Auf der Gegenseite stand für Teile des Militärs mit der russischen Invasion einen Flächenbrand zu starten und mindestens Vergeltungsschläge zu erhalten, obwohl der Nutzen des Krieges gering ist, nur symbolischen Chrakter hat angesichts Russlands Rohstoffvorkommen für Jahrhunderte. So oder so wird es eine Zeit nach Putin geben, in der russische Entscheidungsträger nicht schon vorher verheizt sein wollen, sondern auf internationaler Bühne noch durchstarten wollen. Wer will sich dort schon diesen Krieg und die Verbrechen ankreiden lassen? Die Zeit Putins ist abgelaufen, der Machtkampf ums Erbe dürfte schon längst laufen.

  13. Pzh2000 – laß es Stahl regnen!
    Neben den aus Deutschland und Holland zukünftig an die Ukraine gelieferten 12 Pzh2000-Systeme, liefern auch schon die Franzosen ihre schwere selbstfahrende Haubitze vom Typ „Caesar“ welche nicht nur auch sehr wirksam ist, sondern auch den Vorteil hat durch die Selbstfahreigenschaften schnell an andere Orte verlegbar zu sein.

    Ein weiterer auch nicht unwichtiger Vorteil bei solch ein modernsten System wie bei der Pzh2000 oder M777 ist, dass damit der Beschuß im Notfall auch wortwörtlich und metergenau bis auf wenige Meter vor die eigenen Soldaten/Stellungen gelegt werden kann.

    • Glauben Sie ernsthaft, dass solche System an der Front überhaupt ankommen, geschweige denn effektiv eingesetzt werden? Egal, ob die Haubitzen per Bahn geliefert werden oder auf eigenen Ketten aus Polen kommen, sie werden einladende Ziele für russische Angriffe v.a. aus der Luft sein. Und die relevanten Bahnlinien scheinen bereits alle ausgefallen zu sein.

  14. „Gamechanger“
    Auf meiner täglichen Hin- und Rückfahrt ins Freibad zum Schwimmtraining vorbei am Kraus-Maffei-Wegmann-Betriebsgelände sehe ich seit einigen Tagen mindestens einen, manchmal auch zwei Panzer, heute eine PzH 2000 per Tieflader ausfahren. Nicht einmal den Anstand besitzen sie eine Plane überzuziehen, ich warte auf den Tag an den die ersten Weltkriegshetzer als Claqeure am Straßenrand Beistandsbekundungen skandierend Gelb-Blaue-Fähnchen schwenken.
    Übrigens, wenn ich mir die bisherigen Pro-UKR-Demonstranten anschaue, die gleiche Klientel die immer noch mit den Kaffeefiltern im Gesicht im Freien unterwegs ist.

    P.S.
    Wieviel PzH will DE liefern? 7 (in Worten: ***SIEBEN***) – s.o.

  15. Ich befürchte, dieser „Westen“ begeht einen SEHR großen Fehler. Mein Vater war einfacher Soldat in der deutschen Wehrmacht und mußte Eisenbahnzüge nach Arabien begleiten. Er hat es glücklicherweise überlebt, sonst gäbe es mich nicht, sprach später immer wieder von der „…… Gefahr“, niemals von der „roten Gefahr“, und ich sehe immer deutlicher, er hatte recht.

    • Zitat: „sprach später immer wieder von der „…… Gefahr“, niemals von der „roten Gefahr“, und ich sehe immer deutlicher, er hatte recht.“

      > Mhh, im Gegensatz zu 1940 wo es die „deutsche Gefahr“ war die bei den „Roten“ einmarschiert waren und wo sich dann die „Roten“ verteidigt hatten/mußten, ist es heute 2022 die „rote Gefahr“ die aggressiv ein anderes Land überfallen hat und dort einmarschiert ist.

      Man kann und muß wohl sagen, dass sich nicht nur die Zeiten ändern, sondern das sich leider auch die „Gefahren“ ändern.

    • Und worauf wollen Sie hinaus? Dass der Westen zusieht wie ein Land, welches ganz offensichtlich nach Westen ausgerichtet ist in einem völkerechtswidrigen Angriffskrieg seitens der Russen angegriffen und unterjocht werden soll? Nennen Sie es wie sie wollen, rote Gefahr oder nicht, aber Russland hat seine Füße in eine Fremde Wohnung gestellt.

  16. Durch die Lieferung von Panzerhaubitzen und der Ausbildung ukrainischer Soldaten in Deutschland, lassen wir uns immer mehr in den Ukraine-Konflikt hineinziehen, was für Deutschland verhängnisvoll werden könnte. Mit dieser Maßnahme und den geplanten umfangreichen Waffenlieferungen des Westens wird weiteres Öl in Feuer gegossen. Wo ist der Plan B, der eine weitere Zerstörung und Kriegstote auf beiden Seiten verhindert? Hat nicht unsere Regierung geschworen, Schaden vom Deutschen Volk abzuwenden. Über die bisherige Vorgehensweise unserer Bundesregierung bin ich entsetzt!

    • Zitat: „Wo ist der Plan B“

      > Mhh, vielleicht sollten Sie mal Putin fragen welchen Plan oder Plan B er hat und vorschlägt??

      Und mit Blick auf die Ukraine(r) kann zumindest ich nur sagen, dass ich vollstes Verständnis dafür habe, wenn die Ukraine(r) NICHT damit einverstanden sind den aus Moskau kommenden Aggressor einfach mal eben xx Teile von der Ukraine an Rußland abzutreten.
      Man stelle sich nur mal vor, irgendein sich fühlender Neu-Napoleon fällt hier in Deutschland ein weil ihm grad danach ist z.Bsp das wirtschaftlich gut aufgestellte Bayern mit Gewalt übernehmen zu wollen. Welchen Plan B sollte es dann (auch) hier aus deutscher Sicht wohl geben sollen/können??

      • Der Einmarsch der Russen ist ohne Zweifel ein völkerrechtswidriger Angriffskrieg, sowie die vielen Angriffskriege der USA gegen Vietnam, Jugoslawien, Afghanistan, Irak, Libyen, die durch Lügen begründet wurden. Hat Deutschland den angegriffenen Ländern mit Waffenlieferungen geholfen, um sich zu verteidigen? Nein, sondern teilweise im Gegenteil! Die EU und Deutschland haben den Angreifer USA teilweise noch unterstützt.
        Wer die Vorgeschichte zum Ukrainekrieg kennt, weiß jedoch, dass der Westen an diesem Konflikt eine große Mitschuld trägt. Ich empfehle hierzu die Bücher „Russland im Zangengriff“ (Peter Scholl-Latour) und „Die einzige Weltmacht“ (Zbigniew Brzezinski) zu lesen. Das letztgenannte Buch kann man auch als Roadmap zu diesem Krieg verstehen.
        Weitere Waffenlieferungen werden zu keiner Deeskalation führen, sondern im Gegenteil, nämlich zu mehr Zerstörung und Toten und an den Rand eines Atomkrieges. Letztlich handelt es sich um einen Stellvertreterkrieg der USA gegen Russland, den keiner gewinnen kann. Die einzige Möglichkeit den Krieg zu beenden, sind Verhandlungen beider Kriegsparteien mit einem Ergebnis der beiderseitigen Gesichtswahrung. An diesem „Plan B“ muss sich unsere Bundesregierung konstruktiv beteiligen.

    • und sie meinen wenn die halbe Ukraine sich auf den Weg in den Westen macht weil ihre Heimat zu einem vom Russen besetztes Land wird in denen geplündert wird wie man nur will, wäre es besser? Was ist denn ihre Lösung? Zuzusehen? Ich finde es gut dass der Russe sich eine blutige Nase holt.

    • @Tenorstimme,
      treten Sie in der Betrachtung der Situation einfach mal ein paar Meter zurück, betrachten Sie die Situatuion aus geostrategischer Sicht: Machblöcke, Wirtschaftszentren (als Konkurrenz zueinander), Rohstoffe..
      Es fällt sicherlich nicht leicht (und schon gar nicht richtig..), aber Menschen, ganze Völker, zählen im Spiel der Könige maximal als leichtes Bauernopfer.
      Wenn man dazu die Verhaltensmuster der Spieler in den letzten mind. 50 Jahren betrachtet, sich davon lößt, das der Ukrainekonflikt erst spontan im Januar 22 entstanden wäre…
      Dann werden Zusammenhänge und Planstrategien auf einmal recht deutlich sichtbar.

  17. Na ob die Handvoll amerikanischen Haubitzen nun Kriegsentscheidend werden sei mal dahingestellt! Und wie viele Panzerhaubitzen 2000 soll es geben?
    Auch wird es dann mit der Versorgung schwierig werden, denn jede hat Art andere ja wohl ihre eigenen Geschosse…
    Also deutsche, amerikanische und russische…
    Was aber außer Frage steht ist, dass das Leiden der Bevölkerung weiter gehen wird.

    • Das geht unter Russischer Besatzung auch weiter – egal wie man es dreht und wendet, es gab vor dem Putin-Angriff Versager: Macron + Merkel als Garantiemächte des Waffenstillstandes und Scholz + Macron, weil beide darauf spekuliert haben auf 3-4 Tage Blitzkrieg – Freiheitswille gegen Söldner geht immer zugunsten der Freiheit aus, wenn die Bevölkerung bewaffnet ist: Deutschland ist da noch ein total Versager!

    • Zitat: „denn jede hat Art andere ja wohl ihre eigenen Geschosse…
      Also deutsche, amerikanische und russische…“

      > Also was zumindest die NATO-Mitglieder betrifft, deren Munition ist -soviel ich weiß- standartisiert damit es hier im Ernstfall eben kein Wirrwahr oder Engpaß geben kann. Ausgenommen sind hier aber natürlich die Waffensysteme aus russ. Produktion wie diese vor allem noch in den Ländern der Ost-EU genutzt werden.

  18. Der Beitrag ist zu kurzatmig. Gehen wir auf den Vorbildkrieg des heutigen Krieges zurück, den 2. Weltkrieg. Das bietet sich schon deswegen an, weil auf den nahezu gleichen Schlachtfeldern gekämpft wird, und weil letztlich die weitgehend die gleichen Waffensysteme zum Einsatz kommen. Die höhere Wirksamkeit heutiger Systeme ist unerheblich, da sie für beide Seiten gilt und sich somit nivelliert.
    Warum kurzatmig? Die deutsche Wehrmacht errang gegen die Sowjets (alias Russen) bis zum Sommer 1942 gewaltige Siege, binnen Jahresfrist wurden fast 2 Millionen sowjetische Gefangene eingebracht, bei insgesamt 3 Millionen deutschen Soldaten.
    Selbst bei den Westalliierten befürchtete man, nachdem die Krim gefallen war, einen sowjetischen Zusammenbruch. Er kam aber nicht.

    Denn die Kriege in diesem Land sind reine Abnutzungskriege. Gerade weil die russische Armee, aus innenpolitischen Gründen nicht generalmobilisiert, zu schwach ist, einen Blitzkrieg a la deutscher Westfeldzug 1940 zu führen (sie haben es ja versucht und sind gescheitert wie das deutsche Heer 1914 an der Marne) müssen sie darauf setzen, das Russland am Ende viermal so viele Einwohner hat wie die Ukraine und rüstungstechnisch autark ist. Das ist übrigens anders als 1941, wo sie ohne die Lieferungen der Alliierten wohl 1942 am Ende gewesen wären.

    Der Krieg wird sich also daran entscheiden, ob die Russen mehr ukrainische Waffen zerstören können, als die Amerikaner nachliefern. Die deutsche Wehrmacht konnte das ab Herbst 1942, nachdem die Iranroute stand, nicht mehr, endgültig nicht mehr, als Hitler mit „Zitadelle“ die entscheidenden deutschen Reserven verheizte, gegen den Rat und Widerstand Mansteins, der das vorhergesehen hat. Die jetzige Lage in der Ostukraine ähnelt frappierend „Zitadelle“ mit dem Frontvorsprung. Aber solange der Nachschub über die Straßen und Eisenbahnen aus Polen rollt, steckt Putin in der gleichen Falle wie Hitler im Frühjahr 1943, als die Alliierten in Nordafrika vorrückten. Stalin fand damals den Ausweg. Ich bin mir nicht sicher, ob Putin ihn erkennt. Macht er es wie Hitler, ist Russland im Winter am Ende.

    • Viele Parallelen, die sich ja bekanntlich nicht treffen werden. Sie haben den kleinen aber feinen Unterschied aber vergessen zu erwähnen: Russland ist 2022 Atommacht.

    • Russland ist die größte Atommacht der Erde! Und hört, was er, Putin, gesagt hat: Sollte es zum großen Krieg kommen, wird es keinen Sieger geben.
      Ich halte Putin für einen ehrlichen und weitsichtigen Mann! Ob er auch prophetische Gaben hat, werden wir dann leider nicht mehr erfahren!

  19. Was in dieser ganzen medialen Euphorie völlig untergeht ist, wie sehr wir hier inzwischen fast Kriegspartei sind. Und auch, dass das was völlig Neues ist – der Wesen bricht hier im Grunde einen seiner Grundsätze nach dem anderen. Euphorisch jubelnd wird auf Kanälen inzwischen berichtet, wie mit westilchen Informationen und westlichen Waffen russische Soldaten getötet werden. dVielen Journalisten ist nicht klar, dass das eigentlich ein Tabubruch – gerade in der Kombination.
    Und aus dem ganzen wird auch das Problem entstehen, dass die Ukraine einen immer größeren Sieg verlangen wird – was allein schon ökonomisch zur Belastung werden wird, denn alles funktioniert nur, weil man ziemlich schrankenlos in die westlichen Steuertöpfe greift. Mal ganz abgesehen von den Eskalationsgefahren, die inzwischen völlig bagatellisiert werden.
    Mein Eindruck – das ist dabei, ziemlich grundsätzlich aus dem Ruder zu laufen.

    • „…was allein schon ökonomisch zur Belastung werden wird…“, vor allem, wenn uns die Ukraine selbst das Gas abstellt!!!

  20. Schon interessant ist wie schnell wir von ‘nur Verteidigungswaffen’ zu 58 Tonnen Offensiv-Ungetümen eskaliert sind. Als jemand der während seiner Offizierausbildung (als Infanterist) in Idar-Oberstein vor diesen Stahlungetümen gestanden hat, gibt es fuer mich keinen Zweifel wie das von russischer Seite gesehen wird. Ganz nach John Mearsheimer muss man sich hier in strategischer Empathie üben – man muss nicht mit dem Gegner übereinstimmen, um zu akzeptieren wie dieser einen solchen Akt sehen könnte, eindeutig als Aggression. Ich unterstütze ja die Lieferung von Defensivwaffen wie etwa Panzerabwehr – oder Luftabwehrraketen. Aber die Lieferung des weltweit modernsten und schwerstgepanzerten Artilleriegeschützes trägt nur zur weiteren Eskalation bei. Leider hat Kanzler Scholz, der ansonsten der einzige kühle Kopf dieser Koalition zu sein scheint, diesen Kampf offenbar verloren. Zu diesem und anderen Themen haben die hervorragenden Podcaster von WilleWahrheit (Geheimtip – unbedingt abonnieren): https://www.youtube.com/channel/UC2Fw-s2RO2XeSCQZSVjvUlg 

    • frage mich,was die russische aufklärung macht?haben die keine haubitzen oder drohnen.lese immer nur von russischen verlusten.

  21. Die Sprache des Krieges ist furchtbar verschleiernd. Da wird ein Batallion „aufgerieben“- das bedeutet den Tod von 500-800 jungen Männern. Ein solcher Angriffskrieg ist ein Verbrechen. Komme keiner mit irgendwelchen Rechtfertigungen. Es gibt keine.

    • Nun, laut gehorten Nachrichten sollen hier auf russ. Seite „nur“ etwa 100 Angreifer getötet worden sein.

      Der hier aber wohl wesentlich wichtigere Punkt ist, dass anscheinend der komplette gepanzerte Fuhrpark vernichtet wurde. Wobei dieser vernichtende ukrainische Feuerüberfall bei den Russen mit Sicherheit aber auch eine gewisse psychologische Wirkung hinterlassen hat welcher sich auf russ. Seite im weiteren Kampfeinsatz bemerbar machen wird.

      So geht es nun mal im Krieg zu und trifft hier auch mit Blick auf die sinn- und wahllose Zerstörung der ukrainischen Zivilstruktur mit den russ. Aggressoren die Richtigen.

    • Und wie sieht es mit staatlicher Notwehr, auch Präventivkrieg genannt, aus? RU hatte mindestens 5 gute Gründe, sich keine weitere Provokation gefallen zu lassen. In der Hinsicht führt Russland, betrachtet man die Historie und Verlogenheit der tatsächlichen Angriffskriege der Amis/ NATO, haushoch. Diese Relationen sollten für eine verantwortungsvollere (!) deutsche Politik Grund sein, über den weiteren Verbleib in einer aggressiven Militärkoalition scharf nachzudenken….Kosten sollten die Verursacher der Malaise tragen!

    • Ein solcher Angriffskrieg ist ein Verbrechen.

      Jetzt musste ich aber laut loslachen über diesen höchst lächerlichen Versuch, die Tatsachen umzudrehen. Wer hat nochmal wen angegriffen?

  22. Schön, dass wir mittlerweile ganz freimütig zu Kriegsgegnern Russlands geworden sind und die Ukraine bei uns unbefristet Kredit für allerlei Kriegsgerät hat. Wir könnten ja fair sein und dies allen zur Verfügung stellen, die auch Opfer eines Angriffskrieges geworden sind: den Kurden im Nordirak, der Region Rojava in Nordsyrien, den Jemeniten usw. Da würde es herrlich aus allen Rohren knallen und diese Konflikte wären auch sicher ganz schnell zu Ende.
    Da ja letztlich wir Steuerzahler die ukrainische Neubewaffnung bezahlen müssen, wäre es nur gerecht, wenn Lindner uns allen auch Anteilsscheine an der Beute, bzw. an den zukünftigen Einnahmen der Ukraine nach dem erfolgreichen Abschluss der Kampfhandlungen ausstellte. Oder vielleicht Vorzugsaktien der entsprechenden Waffenhersteller ausgäbe. Halt irgendwas, dass es sich auch für uns lohnt, hier den Beutel aufzumachen. Nach Gegenrechnung der bisher durch Sanktion, Boykott undkünstliche Verknappung gestiegenen sonstigen Kosten natürlich.
    Selenskij ist auf jeden Fall ein Naturtalent; er hat die richtigen Partner mit den Spendierhosen an Land gezogen und lässt sich jetzt den Krieg bezahlen. Die kanadischen Superhaubitzen, sicher mindestens ums doppelte teurer wie so eine olle russische 2S1, gibt es ja nicht geschenkt. So macht man es richtig. Wenn die EU nicht die Lust verliert und die Waffenhersteller nicht wegen Reichtum schließen, kann das noch Jahre so weitergehen.

    • Und nicht vergessen: Sollte die Ukraine es schaffen die Russen von ihrem Territorium zu verdrängen, was ich grundsätzlich befürworte, dann wird sie vermutlich umgehend in die EU aufgenommen. Dann ist dort ein total zerstörtes Land, welches Unmengen an Geld benötigt, um einen Wiederaufbau zu leisten. Und jetzt kommt die Preisfrage aller Preisfragen: Welches Land in der EU wird den Löwenanteil des Wiederaufbaus bezahlen? Vermutlich das, welches gerade einmal dem aufstrebenden Konkurrenten Indien 10 Mrd Euro geschenkt hat, aber für die mitverschuldete Ihr-Katastrophe zögerlich bis gar nicht bezahlt! Und ob die ukrainischen Oligarchen auf einen Großteil ihrer Milliarden verzichten zu Gunsten ihres Heimatlandes, bezweifele ich.

      • Die Deutschen sind beim Wiederaufbau aber fair. Sie wollen nur bezahlen. Verdienen am Wiederaufbau werden vor allem die Amis, Engländer, Franzosen, Chinesen. Da soll mal keiner behaupten, wir wären Kriegsgewinnler.

    • . …..daß die kanadier im hinblick auf die ukraine immer sofort dabei waren und sind, beweisen nicht nur die haubitzen, sondern auch die gefangennahme eines kanadische n generals und die geschichte der kanadischen vizepräsidentin krystia freeland…….wieso?
      schluß und gruß aus cambridge/mass.

    • Selenskyy ist in vielerlei Hinsicht ein Naturtalent.
      Er hat es geschafft, von knapp 18% Zustimmung im Oktober auf fast 90% Zustimmung jetzt zu kommen. Zu dem Zeitpunkt kamen auch seine Verwicklungen zu den Pandora Papers wie auch Ihor Kolomojskyj in die Öffentlichkeit, der übrigens seine Wahl finanziert hat, und erst danach wieder ins Land kam, nachdem er vorher vor der Strafverfolgung abgehauen ist. Es gab Gerüchte über Neuwahlen, also wählte Selenskyy seitdem den Weg nach vorne. Im Winter erst folgte die größte Offensive seit Beginn der Kampfhandlungen 2014 gegen die Ostukraine, die Verstöße gegen die Waffenruhe haben sich da vervielfacht. Punkten konnte er so vor allem bei den Ultranationalisten, deren bester Freund er auch ist, und wo er gerne mit Bataillonsmitgliedern mit Wolfsangeln und SS-Sonnen oder -Totenkopfabzeichen sich zeigen lässt.

      Er hat es also angeblich innerhalb eines Jahres geschafft, das die Bevölkerung all seine Untaten vergessen hat, oder das er mehrere Privatwohnungen im Herzen Londons wie auch anderen Teilen der Welt besitzt, oder das die Ukraine den größten Anteil an korrupten Amtsträgern in der gesamten Welt hat, und er selbst auch etliche Millionen auf dem Konto hat. Und nun darf er sich vom Westen alles bezahlen lassen, auch die Jahre – und Jahrzehntelange Misswirtschaft, die das Land von einer Beinahe-Pleite in die nächste gebracht hat, und niemand fragt mehr nach seinen eigenen Missetaten…

      • Wen interessiert diese russische Propaganda? Hier geht es um den Vernichtungskrieg eines imperialistischen Diktators, der nicht zuletzt auch sein eigenes Volk mit brutalen Mitteln unterdrückt.
        Und dieser Diktator residiert nicht in Kiew.

  23. Wir schaffen das noch , das Putin , Kernwaffen begrenzt einsetzt .
    Da kämpft eine Olograchie gegen eine andere Olograchie und die USA gießt kräftig Öl ins Feuer und wir Vassalen maschieren wieder mal mit .
    Wie blöd muß man sein und in NRW werden die Kriegstreiber wieder gewählt .
    Danke für nichts , falsch, danke für absebares Elend und >Untergang

    • Mit dieser Meinung, dass die Amerikaner „Öl ins Feuer gießen“, stehen Sie leider ziemlich allein da! Die Redaktion hat sich ja eindeutug auf die Seite der westlichen Waffenlieferanten geschlagen! Wie naiv zu glauben, dass immer noch mehr westliche Waffen Putin besiegen oder zum Einlenken zwingen könnten! Das Gegenteil wird der Fall sein!

      • …klaaar, die westlichen medien gießen fleißig mit!

      • Zumal uns jetzt die Ukrainer(!) das Gas abdrehen und hier die Wirtschaft zerstören! Ja gegen wen kämpfen die eigentlich?

      • und ihre Lösung? Wie die Kirchen eine Kerze ins Fenster stellen und hoffen dass es besser wird?

  24. Gut so, die westliche Überlegenheit wird sich immer stärker bemerkbar machen.

    • Stimmt, die „westliche Überlegenheit“ macht sich schon bemerkbar.
      Der Rubel ist auf einem Rekordhoch, während der Euro ins Bodenlose stürzt, und wir kurz vor einer ausgewachsenen Wirtschaftskrise stehen, gegen die die Euro-Krise oder die „New Economy“ ein kleiner Misthaufen war. Aber hey, es geht doch nichts um eine schöne Nachkriegs-Hungersnot, sterbende Menschen, die keine Medikamente bezahlen können, oder auch verreckende Alte, weil deren Altenheime keine Heizungen mehr zahlen können bzw. werden.
      Hauptsache, man ist auf der ideologisch richtigen Seite! Dafür vernichtet man auch den über Jahrzehnte hart erarbeiteten Wohlstand.

    • Ja wenn Sie bereit sind, für diesen Wahnsinn zukünftig stark erhöhte Energiekosten und über Steuer-Sonderabgaben den Krieg der Ukraine zu bezahlen – dann liegen Sie völlig richtig! Wenn Sie -wie ich – dazu keine Lust verspüren, sollten Sie Ihre Position vielleicht nochmal überdenken!

    • Besonders dann, wenn Putin uns den Gashahn endgültig zudreht. Das wird eine wahre Freude, wie wir dann unsere Überlegenheit unter der weisen Führung durch Habeck und Co. beweisen können.
      Wir sind am Ende, stehend k.o. Nur das Trägheitsmoment der grossen Massen (Gebilde) verhindert aktuell noch, dass das für jeden schon sichtbar wird. EU-Land wird in der Zukunft nur noch am Katzentisch mitspielen. Die weltweit teuerste und demnächst auch schlechteste Energieversorgung wird ab jetzt ziemlich zügig dafür sorgen. Die Amis haben einen schweren strategischen Fehler gemacht. Um Russland zu neutralisieren, haben sie die EU von billiger Energie abgeschnitten und damit geopfert. Nur werden sie uns noch brauchen. Diese Nummer beschleunigt den ohnehin schon stattfindenden Niedergang durch die wahnwitzigen Klimaschutzallüren der EU derartig rasant, dass es schon in wenigen Monaten zu interessanten Verrenkungen der europäischen Politik kommen wird.
      Das nächste Feuer wird wohl um Indien herum entfacht werden. Nichts wäre für die Dollarstrategen gefährlicher als eine Allianz der Todfeinde China, Pakistan, Indien und dann gemeinsam mit Russland.

      • Zita: „Besonders dann, wenn Putin uns den Gashahn endgültig zudreht.“

        > Mhh, wozu ich eigentlich dahin tendiere zu sagen: ja, hoffentlich!

        Denn wenn Putin den Gashahn zudreht, vielleicht wachen ja dann einige der Schlafmichel im Land auf und fangen an zu merken was auf diesem Land dank der „Weltwetterretting“ und sonstigen linksideologisierten und sozialistischen Irrsinn auf uns zu kommt.
        Wobei ich hier aber auch an das von NGO’s und Lobbyisten wie beim Krebs durchfressene EU-Brüssel und an den dortigen Allmachtsphantasien an ein einzelstaatenloses „1000-jähriges 4. Reich“ mit einer sozialistisch-diktatorischen „Brüsseler Zentralregierung“ denke.

        Ja, vielleicht hat es tatsächlich etwas Gutes wenn Putin -vor allem für Dummland- den Gashahn zudreht…..

      • Putin liefert 25 bis 30 % weniger Gas an die Ukraine,die Ukrainer zweigen ihren Bedarf aber weiterhin ab.Ergo kommt die von der Ukraine abgegriffene Menge nicht in der EU an.Den Schaden hat wer ? Davon ausgehend , dass Putin einen Krieg gegen die Bevölkerung der Ukraine vermeiden will/wollte , wird er womöglich den Gashahn erst vollständig schliessen,wenn die Heizperiode in der Ukraine beendet ist.
        Wer hat den Schaden ?

      • Pakistan gegen Indien? Viele Alternativen für Stellvertreter-Kriege haben sie dort nicht!

    • merken sie eigentlich nicht,was da wirklich abgeht?? vor rammstein,war scholz nicht bereit zu liefern,nun doch,nach dem im die haare gewaschen wurden aus washington und london..aber wir sind ja weeeeit weg und haben damit ja nichts zu tun..schland ist das erste land,was mal sorichtig auf der felge kaut,wenns darauf ankommt.

Einen Kommentar abschicken