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Neue Trendstudie „Jugend in Deutschland“

Nach Lockdown: Ein Viertel der Jugendlichen berichten über Depressionen

10.05.2022

| Lesedauer: 3 Minuten
Eine neue Studie zeigt das Ausmaß der Folgen von Corona für Jugendliche. Die Häufigkeit von Depressionen und Suizidgedanken ist auf einem besorgniserregend hohen Niveau.

Jetzt, wo langsam wieder die Sonne rauskommt und, zumindest vorerst, auch die letzten Corona-Maßnahmen fallen, könnte man fast vergessen, wie massiv die Belastungen in den letzten zwei Jahren waren – und das insbesondere für Kinder und Jugendliche. Von heute auf morgen mussten sie auf nahezu alles verzichten, was ein normales junges Leben ausmacht: Schule, Bildung, Treffen mit ihren Freunden, Sport, Partys und was sonst noch alles dazugehört. Sie wurden sozial isoliert, ihre körperliche, psychische und geistige Entwicklung zum Teil massiv gefährdet. Statt Hoffnung, machten Politik und Medien ihnen Angst. Und wofür? Für ein Virus, das für sie selbst kaum eine ernstzunehmende Gefahr darstellte. Eine neue Studie zeigt nun deutlich, wohin das geführt hat – zu einer Jugend, die pessimistisch in die Zukunft blickt. Einer Jugend, die unter Depressionen, Stress und sogar unter Suizidgedanken leidet.

DIE MASKE MUSS WEG
Neue Studie zeigt: Ansteckung abhängig vom Alter – nicht von der Maske
Zu dieser erschreckenden Bilanz kam die Trendstudie „Jugend in Deutschland“ von Simon Schnetzer und Klaus Hurrelmann, die jedes halbe Jahr einen aktuellen Eindruck über den Zustand unserer Jugend geben soll. Für die neue Ausgabe wurden im März 2022 dabei über 1.000 Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 14 bis 29 Jahren in einer repräsentativen Umfrage untersucht – unter anderem im Hinblick auf ihre Psyche, nach dem „Corona-Schock“. Und die Ergebnisse haben es in sich: Fast die Hälfte aller Befragten gab an, dass sich ihre psychische Gesundheit verschlechtert hat. Bei ungefähr 30 Prozent haben die Beziehung zu Freunden, der Lebensstandard und die körperliche Gesundheit gelitten. Die am häufigsten berichteten Belastungen seien Stress (45 Prozent), Antriebslosigkeit (35 Prozent) und Erschöpfung (32 Prozent). Daneben berichteten 27 Prozent, an Depressionen zu leiden – das heißt mehr als jeder vierte Befragte. 13 Prozent hatten das Gefühl von Hilflosigkeit und 7 Prozent berichteten sogar von Suizidgedanken.

Diese neuen Zahlen zeigen eindrücklich, was die Corona-Maßnahmen bei jungen Leuten angerichtet haben. Inzwischen sollte das aber leider keine Überraschung mehr sein. Denn schon seit Beginn der Corona-Zeit zeigte sich deutlich, was die soziale Isolation mit Kindern und Jugendlichen macht. Schon Mitte 2020 konnten im Rahmen der COPSY-Studie bei 31 Prozent der untersuchten 7- bis 17-Jährigen deutliche psychische Auffälligkeiten festgestellt werden – ein Plus von 13 Prozent im Vergleich zu den Referenzdaten. Und der Trend setzte sich fort: Die Zahl der Therapieanfragen stieg laut der Deutschen Psychotherapeuten-Vereinigung (DPtV) von 2020 zu 2021 um 60 Prozent. Immer wieder berichteten Ärzte, wie der Kinderarzt Dr. Jakob Maske, von „psychiatrischen Erkrankungen in einem Ausmaß, wie wir es noch nie erlebt haben“. Das führte zwischenzeitlich sogar zu einer Triage in der Kinder- und Jugendpsychiatrie – und zu einem enormen Anstieg von Suizidversuchen. Im Frühjahr 2021 waren es dreimal so viele wie in Vor-Corona-Zeiten.

WO DIE TRIAGE REALITäT IST
Folgen der Lockdowns: Dramatische Lage in der Kinder- und Jugendpsychiatrie
Und auch jetzt nach dem Ende der meisten Maßnahmen wird sich daran so schnell nichts ändern – denn psychische Krankheiten gehen nicht einfach per Knopfdruck wieder weg. Selbst wenn der Auslöser für das Auftreten einer solchen Erkrankung aus dem Leben verschwindet, braucht es oft jahrelange Therapien, um einem Menschen zu helfen, seine Ängste und Depressionen zu überwinden oder wenigstens zu verbessern. Viele werden sie überhaupt nicht mehr los und müssen ihr Leben lang Medikamente und/oder Hilfe in Anspruch nehmen.

Die durch Russlands Angriffe auf die Ukraine entfachte Angst vor einem Krieg kommt dem potenziellen Gesundungsprozess sicherlich nicht zugute. Laut der Jugend-Trendstudie versetzt er über 70 Prozent aller Teilnehmer in Furcht. Über zwei Drittel sorgen sich vor den damit verbundenen hohen Energiepreisen und Inflation. Etwa ein Viertel fürchtet längerfristig, in Angst vor dem Krieg leben zu müssen, selbst zum Militär eingezogen zu werden oder gar einen Atomkrieg zu erleben. Die Kriegsangst könnte laut den Autoren aber auch deshalb so belastend sein, weil die jungen Leute die psychischen Folgen der Corona-Pandemie noch nicht überwunden haben. Neue Ängste verschlimmern vorhandene Belastungen und andersherum. Die Jugend kommt aus der Krise nicht mehr raus.


Sollten Sie das Gefühl haben, dass Sie Hilfe benötigen, kontaktieren Sie unbedingt die Telefonseelsorge. Unter der kostenfreien Rufnummer 0800-1110111 oder 0800-1110222 bekommen Sie Hilfe von Beratern, die Ihnen Hilfe bei den nächsten Schritten anbieten können. Hilfsangebote gibt es außerdem bei der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention. Im Netz gibt es – Beispielsweise bei der Stiftung Deutsche Depressionshilfe – auch ein Forum, in dem sich Betroffene austauschen können.

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18 Kommentare

  1. Wenn ich solche Berichte wie diesen lese muss ich immer an meine Kindheit und Jugendzeit zurückdenken.
    Wir kannten keinen Masken- und Impfzwang, wir durften zur Schule gehen, wir durften auch die Wohnung verlassen (es sei denn es gab von den Eltern Stubenarrest), um im Freien zu spielen mit unseren Freunden. Man unterhielt sich noch von angesicht zu angesicht.
    Man machte uns nicht mitverantwortlich wenn uns die Grosseltern bei Grippe oder ähnlichem besuchten und sie dann eventuell an einer Lungenentzündung, … starben.
    In der Jugendzeit spielten wir Fussball, aber nicht nur im Verein, Handball, fuhren Rad, gingen Schwimmen …
    Desweiteren gingen wir ohne Maske und Mindestabstand zu Konzerten unserer Bands, man ging zur Disko, da gab es auch keinen Maskenzwang und Mindestabstand, oder die Hallen oder Diskotheken waren nur lt. staatlicher Anweisung nicht vollausgelastet, das Gegenteil war sogar der Fall. Man musste auch keine irrsinnigen Gesundheitstests durchführen, um Zutritt zu erhalten.
    Bäder, sofern vorhanden, waren geöffnet und auch ohne Einschränkungen nutzbar.
    Und was erleben die Corona-Kinder und -Jugendlichen? Schulverbot, Masken- und Impfzwang, teilweise Verbot die Wohnung zu verlassen, da bleibt dann ab und zu nur das Handy oder Internet, um mit der Aussenwelt in Kontakt zutreten. Obwohl auch das manchmal nicht bleibt bedingt durch die Zensierung durch die sogenannten sozialen Medien.
    Man sollte diesen Kindern umgehend die Hilfe zukommen lassen, die sie benötigen!!!
    UND man sollte die Verantwortlichen, jeder Couleur, für diese Erkrankungen zur Veranwortung ziehen und zwar nicht nur ein Drohen mit dem kleinen Finger, nein diese Leute sollten dafür mit allen Mitteln eines Rechtsstaates zur Verantwortung gezogen werden.

  2. Man kann nur hoffen, dass die Coronapolitik und ihre Folgen doch noch öffentlich aufgearbeitet werden. Den Kindern und Jugendlichen wird es nur wenig helfen, aber vielleicht zumindest soweit, dass sie verstehen, was und wer sie dahin gebracht hat und sie sich nicht noch selbst für ihre Depressionen verurteilen müssen.

    • Damit dies eintritt muss der gesamte politische Apparat von CDU, CSU, FDP, SPD, GRÜNE und LINKE abgewählt werden, denn es sägt eigentlich nicht einer den Ast ab auf dem er sitzt. Und die Abwahl dieser Clique wird durch die Mehrheit der dummen Michel verhindert.

  3. Ein Volk, was in Angst und Schrecken versinkt ist einfacher zu regieren. Es läßt sich leichter drangsalieren und schluckt jede Repression mit Freude. Von Anfang an sagte ich, daß es die Jungen sind die am meißten zu leiden haben. „Wenn du deine Maske nicht richtig aufsetzt wirst du deine Oma töten“!!! Wie soll eine Neunjährige darauf seelisch reagieren? Solche Sätze sind wirklich gefallen und das von denen die sie Leerkörper nennen und selber Panik schieben. Jeder Mensch reagiert auf negative seelische Einflüssen anders. Viele Kinder und jugendliche haben, so wird es genannt, „dicht“ gemacht, eine reine Abwehrreaktion gegen das Böse dieser Welt. Nach jeder Krise in der Welt gab es einen Neuanfang verbunden mit Hoffnung und den Willen es besser zu machen. Genau dieses wird es mit Corona nicht geben, die Kinder und Jugendlichen merken, daß es keine Hoffnung und Zukunft gibt, weil man ihnen diese verwehrt. Ob Corona, Klima, Krieg das sind Hilfsmittel der Herrschenden der Welt den freien Willen jedes Menschen in die Knie zu brechen. Sie sollen Verfügungsmasse werden um den Reichtum und Macht einiger weniger zu mehren und dabei keinen Widerstand befürchten zu müssen. Ich danke dem Herrn für die Gnade der frühen Geburt, ich werde nur die Anfänge noch miterleben, was grausig genug ist, aber die nach mir kommen tun mir Leid. Die „letzte Generation“ haben wir ja bereits.

  4. Was bei der Politik ankommt: Wir werden euch schon klein kriegen! Der Anfang ist gemacht, jetzt geht es darum, Lockdowns & Masken zu verstetigen. Hat ja bereits der ‚gute‘ Streeck formuliert: Im Sommer ist grundsätzlich Entspannung angesagt, um Winter müssen wieder ‚Maßnahmen‘ ergriffen werden.

  5. Sorry…aber mein Verständnis dafür ist eher marginal. Depressionen wegen Lockdown…kein feiern, keine Party? Bei uns im „Kiez“ ging bis auf die Gastronomie alles so weiter wie bisher….im Gegenteil…viele Kids wurden von Ihren Eltern endlich mal an die frische Luft zum spielen geschickt….nie waren die Spielplätze/Straßen voller. Und die Teens? Wie wäre es mit Sport im Park statt in der Vereinsorganisation? Sprach gestern mit meiner hochbetagten Mutter davon…ihre Jugend verbrachte sie auf dem Feld beim Bauern….für 10 Pfennig am Tag Disteln rupfen….Verpflegung war selbst mitzubringen, während der Bauer unter den seinen die Würste verteilte. Dazu noch Tiefflieger, Bunker, Armut. Essensmarken…ja Essensmarken hatte man….nur kein Geld um das Essen auch zu bezahlen. So sind viele der heute Alten groß geworden….waren die „depressiv“? Nein…die haben dieses Land aus dem Schutt wieder aufgebaut (sorry…auch gegen das Narrativ der Gastarbeiter-Aufbau-Geschichten). Die Hätschel-Jugend von heute, soll sich verdammt nochmal am Riemen reißen, ich hab das Gejammer satt. Bin mal gespannt auf den ersten Black-Out…kein Telefon/Handy/Internet/TV mehr….kein warmes Wasser (gar kein Wasser da Pumpen nicht pumpen) und der Rest geht auch nicht mehr. Was dann wohl los ist?

    • Die „Storys“ von früher will die Jugend heut genauso wenig hören wie wir das damals nicht wollten als unsere Eltern anfingen: „Also früher….“ und natürlich hat nicht gleich jeder junge Mensch mit Depressionen zu tun. Fakt ist aber, daß wir nur noch im Angst,- und Panikmodus leben (sollen) und es gibt nun mal Menschen die psychisch labil sind und dann empfänglicher für „Störungen“ sind. Und Fakt ist auch, daß weder eine unbeschwerte Kindheit noch Jugend aufzuholen ist. Eine meiner Töchter (17) hat vor 1,5 Jahren eine Bulimie entwickelt, weil sie ihr Leben geprägt von Verboten, massiven Einschränkungen, keine Freunde treffen, keine erste Liebe etc. buchstäblich zum Kotzen findet! Wenn Sie sehen würden was in diesen Spezialkliniken für Essstörungen los ist, Sie würden es nicht glauben!

    • Ich kenne solche älteren Menschen auch und weiss aus eigener Erfahrung was es heißt auf gewisse Dinge verzichten zu müssen, da es diese Dinge einfach sehr schlecht gab oder überhaupt nicht.
      Aber wir sollten die Kinder und Jugendlichen nicht dafür zur Verantwortung ziehen, weil es heute Telefon/Handy/Internet/TV und auch fliessend kaltes und warmes Wasser, usw. usf. gibt.
      Sorry, die wachsen/wuchsen damit auf, wie meine Genration damit aufwuchs in der Freizeit mit Freunden im Freien zu spielen, sich mit ihnen angesicht zu angesicht zu unterhalten, die auch in ihrer Freizeit aufs Feld oder in die Betriebe ging um zu arbeiten(zumindest im Osten).
      Und was man hierbei auch noch berücksichtigen sollte uns wurde es nicht verboten die Schule zu besuchen, in der Freizeit die Wohnung zu verlassen (es sei denn man hatte Stubenarest von den Eltern her), zu unserer Zeit gab es keinen Masken- und Impfzwang, damals wurden wir auch nicht für den Tod unserer Grosseltern mitverantwortlich gemacht, wenn man mit einer Erkältung, Grippe oder ähnlichem von Ihnen besucht wurde und sie dann eventuell an einer Lungenentzündigung, … starben.
      Und noch eins depressive Menschen hat es schon immer gegeben, mal mehr, mal weniger und scheinbar haben Sie auch keine Ahnung was zu einer Depression führen kann und eventuell sollten Sie auch mal darüber nachdenken, dass jeder Mensch eine eigenständige Persönlichkeit ist und jeder reagiert auf Dinge der Umwelt anders.

  6. Es sind „nur“ unsere Kinder, die hier „vor die Hunde gehen“! Man kümmert sich lieber um andere und das aufopferungsvoll! Das ist so beschämend, passt aber wiederum in die Gesellschaft der unterwürfigen, maskierten Gutmenschen! Aber das wird sich rächen, irgendwann!

  7. „Laut der Jugend-Trendstudie versetzt er über 70 Prozent aller Teilnehmer in Furcht. Über zwei Drittel sorgen sich vor den damit verbundenen hohen Energiepreisen und Inflation.“
    Die Corona-Politik w a r und i s t ein Krieg im eigenen Land gegen die eigene Bevölkerung. Was das mit Menschen macht, wissen wir doch. Es gibt genügend Aufzeichnungen und Studien über die Zeit vor, während und nach dem zweiten Weltkrieg.
    Hier ist es kaum anders, nur mit dem Unterschied, dass es nichts mit den Händen wieder aufzubauen gibt, an dem man gesunden könnte. Es geht einfach immer weiter und wird immer schlimmer.

    • Genau, bitte dick unterstreichen: „Die Corona-Politik war und ist ein Krieg im eigenen Land gegen die eigene Bevölkerung.“

  8. Seit einem halben Jahr (Testpflicht) darf ich nicht mehr in die Firma. Ich habe mittlerweile auch schon Depressionen. Interessiert aber keinen.

  9. „Sie wurden sozial isoliert, ihre körperliche, psychische und geistige Entwicklung zum Teil massiv gefährdet.“

    Natürlich wurden sie sozial isoliert, denn mit „social distancing“ waren eben nicht die 1,5m Abstand gemeint, denn diesen Abstand nennt man „physical distancing“.
    Wir wurden und werden bis heute nach dem Biderman „Diagramm des Zwangs“ seit über 2 Jahren psychologisch gefoltert, um unseren Willen zu brechen – man sieht jetzt auch, bei wem es schon geklappt hat: Bei all jenen, die immer noch „freiwillig“ eine Maske tragen.

  10. In der Lockdown-Hierarchie befinden sich unsere Abgeordneten ganz oben. Sie lümmeln in Sitzungen herum, zwischendurch gibt es Lachshäppchen und zum Feierabend ein Glas Rotwein. Am anderen Ende der Hierarchie sind die Kinder: einsam, verzweifelt, abgestumpft. Sie können ihre Freunde nicht sehen und mit der Schule geht’s den Bach runter. Dazu kommen einige, die den „kleinen Pieks“ nicht so gut weggesteckt haben. Und im kommenden Herbst geht alles wieder von vorne los …

  11. Gut, dass Tichys Einblick darüber berichtet. Scheint die Qualitätsmedien nicht zu interessieren.

  12. Bei allem Verständnis für die Belastungen der sog. „Coronamaßnahmen“: man sollte es vermeiden, die Leute geradezu in depressive Zustände hineinzuüberzeugen. Der „gesellschaftliche“ (also von ebenso lautstarken wie einflußreichen extremistischen Minderheiten erzeugte) Druck, wie man sich zu fühlen, wie man zu leben, was man zu fürchten, was man zu lieben hat, ist längst eine Pest geworden. Wer nicht gerade zur Quarantäne verdonnert war, konnte ja trotzdem das Haus verlassen und warum jammern da Leute, die auch in Vor-Corona-Zeiten im öffentlichen Raum stets die earbuds im Ohr stecken hatten und eifrigst in ihre smartphones vertieft waren, ohne jeglichen Kontakt zur Außenwelt aufzunehmen oder ein Interesse daran zu signalisieren.
    Grund zur Depression gibt es freilich genug: die immer aufdringlichere Propagandabeschallung, die Vernichtung des „Wohlstands für alle/die meisten“ durch die Folgen der grünen Ideologie, die Spaltung der Gesellschaft in eine gutbetuchten Minderheit, welche sich die Folgen des grünen Klimafetischismus leisten kann und den Rest, der schrittweise der Pauperisierung, dem Verlust von Selbstverständlichkeiten der vorigen Jahrzehnte zugeführt wird. Auch die systematische Dekonstruktion aller Werte im Zeichen linksfaschistisch-woker „Transformation“, der Verlust von echter Meinungsdiversität und politischem Pluralismus, die Einschüchterung durch die woke „cancel-Unkultur“, die Überfremdung durch Massenzuwanderung aus inkompatiblen Kulturen, die wachsende Unsicherheit und Roheit im öffentlichen Raum – da bedarf es schon großer Resilienz, nicht depressiv zu werden, es sei denn, man reiht sich bereitwillig in die Reihen der Mitläufer ein.

    • Einverstanden! Allerdings können wir die individuellen Erfahrungen der Kinder und Jugendlichen nicht mit unseren Lebenserfahrungen gleichsetzen. Sie haben ihre eigenen Lebenswelten, obwohl sie „mit uns unter einem Dach“ leben und die jungen Leute sind vielschichtig – es gibt die Lauten, Dummen, Mitläufer, Kritischen, Rebellischen, Intelligenten. Man muss wirklich genau hinschauen, es gibt viele, die nicht die H&M-Uniform tragen.

      Wir, Erwachsene, beide psychisch resilient und nicht vorbelastet, waren Ende des Jahres 2021 selbst an dem Punkt, uns eine Auszeit aus dem alltäglichen Wahnsinn gönnen zu müssen. Und ja, viele konnten/können das nicht. Diese Zeit – ohne Corona – und dann wieder zurück im Lande Mordor hat diesen Eindruck des Irrsinnigen vertieft und gleichzeitig zu distanzieren geholfen.
      Unser volljähriges Kind, ebenfalls psychisch stabil, hatte bereits Anfang 2021 Anzeichen von Hoffnungslosigkeit gezeigt, zwei Freundinnen mit Suizidversuchen, tw mehrfach. Eine ist nach einem Intermezzo ins Leben zurück in der Klinik. 2. Studienplatz futsch, einen 3. Versuch wird es wohl nicht geben, Dauermedikation.
      Diese Signale sind für Eltern, deren Kinder keinen Einblick in ihre Gefühlswelt zulassen, in der Anfangsphase schwierig zu erkennen. Wir hatten aber Glück und selbst wenn sich die Jugendlichen bei uns im Wald trafen mit Pizza und Getränken, selbst wenn sie die Lockdown-Regeln umgingen (nur unter wahren Freunden möglich), selbst wenn die Jugendlichen politisch interessiert sind (TE, Reitschuster, Ausland) – hat es ihnen die Sicherheit der Zukunft geraubt. Sie haben zwei wichtige Jahre ihrer Entwicklung verloren, die Unbeschwertheit der Jugend und waren zusätzlich den miserablen Online-Bildungsversuchen, dem Masken- und Testzwang, der Lehrer- und Mitschülerdenunziation sowie dem Impfdruck an Schulen und Universitäten ausgesetzt.
      Um unser Kind zu retten, sind wir unserer Intuition gefolgt und haben es vor mehr als einem Jahr ziehen lassen. Es wurde kein 3G oder 2G erlebt, kein Impfdruck, normales Leben. Als wir uns wiedersahen, waren Informationen bekannt, aber die extremen Auswüchse hier, waren unbegreiflich.
      Ein Zurück gibt es nicht mehr.

  13. Ich denke, ganz so einfach ist dieses Thema nicht, es geht nicht alleine um die Art der „Maßnahmen“ wegen einem neu entdeckten Virus, nicht nur Jugendliche empfinden das Verhalten des Staates bei Demonstrationen, eine Teuerungswelle (die zweifelsohne zu einem großen Teil auf wirtschaftliche Spekulationen beruht), unausgewogene Berichterstattungen in den Massenmedien incl. ÖRR, nicht öffentlich offen diskutierte Genderbewegung, Angst-und Panikmache auf vielen Ebenen ohne sachliche Diskussionen u.a. als Bedrohung einer EHEMALS als frei empfundenen Gesellschaft, weder die jugendliche- noch die erwachsene Bevölkerung ist so blind und verblödet, wie so mache es sich denken und wünschen.

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