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Triggerwarnung: „Beleidigend und verstörend“

Cancel Culture: Englische Universität warnt vor Orwells „1984“

von Redaktion

25.04.2022

| Lesedauer: 2 Minuten
An der Universität Northampton wurde vor George Orwells berühmter Totalitarismus-Warnung gewarnt. Eine Dystopie bestätigt sich selbst.

Die englische Universität Northampton hat Anfang des Jahres eine „Triggerwarnung“ für George Orwells Klassiker „1984“ herausgegeben. Denn das Buch enthalte Inhalte, die manche Studenten vielleicht „beleidigend und verstörend“ finden könnten, heißt es.

„1984“ ist eines von mehreren Büchern, vor denen Studenten in Northampton gewarnt wurden, die ein Modul namens „Identity Under Construction“ belegen. Gewarnt wird, dass das Modul „herausfordernde Themen im Zusammenhang mit Gewalt, Geschlecht, Sexualität, Klasse, Rasse, Missbrauch, sexuellem Missbrauch, politischen Ideen und beleidigender Sprache behandelt“.

„Triggerwarnungen“ sind im angloamerikanischen Raum nichts Neues – auch in Deutschland tauchen sie allmählich auf. In der Vergangenheit haben sie etwa schon „Sherlock Holmes“, „Harry Potter“ oder „Herr der Ringe“ getroffen. Und nun ist eben auch Orwells dystopischer Klassiker im Visier. „Triggerwarnungen“ können aber schnell die Vorstufe zur Verbannung sein, wenn dann nämlich „Safe Spaces“ errichtet werden, aus denen alles, was jemanden „triggern“ könnte, entfernt wird. Nicht nur Bücher, sondern auch Menschen, unliebsame Redner zum Beispiel, die vom Campus vertrieben werden sollen, weil ihre Ideen bei irgendjemandem „unwohle Gefühle“ hervorrufen könnten.

Der konservative Unterhausabgeordnete Andrew Bridgen sagte der Daily Mail: „Es hat eine gewisse Ironie, dass Studenten jetzt Triggerwarnungen erhalten, bevor sie 1984 lesen. Unsere Universitäten werden schnell zu dystopischen Big-Brother-Zonen, in denen Neusprech praktiziert wird, um die Reichweite des intellektuellen Denkens zu verringern und Redner, die sich nicht daran halten, auszuschalten.“

Er meint: „Zu viele von uns – und nirgendwo ist das deutlicher als an unseren Universitäten – haben freiwillig unsere Rechte aufgegeben, um uns stattdessen einer homogenisierten Gesellschaft anzupassen, die von einer liberalen Elite regiert wird, die uns vor Ideen ‚beschützt‘, von denen sie glauben, dass sie zu extrem für unser Empfinden sind.“


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40 Kommentare

  1. Gestern habe ich einen Agenten-/Actionfilm in der Mediathek gesehen. Er war mit diversen Triggerwarnungen versehen, man sollte ihn sich erst mit 16 Jahren anschauen. Wenn ich mir bewußt einen solchen Film aussuche, dann ist mir doch auch klar, dass in diesem Genre z. B. auch Gewalt vorkommt. Warum muss man also davor warnen. Amüsiert habe ich mich, dass vor sexuellen Szenen gewarnt wurde, was in diesem Genre auch üblich ist und sich mittlerweile jeder Jugendliche echte Pornos auf seinem Handy anschaut oder anschauen kann. Und dann kam der Hammer, Alkohol und Rauchen! Halbwegs in Erinnerung blieben mir ca. 3 Whiskys und 2 Flaschen Wein. Derartige Warnungen sind ja schon lächerlich.
    Aber: Dort, wo Warnungen notwendig sind, da erfolgen keine. Vor der Wahl unserer Abgeordneten und insbesondere unserer Entscheidungsträger (Minister, Kanzler, Präsident, Bundestagspräsident) sollten derartige Triggerwarnungen en masse erfolgen, damit der Wähler im Voraus weiß, welche Pfeiffen von den diversen Parteien aufgestellt werden. Ein Heer von Studenten ohne Abschluss, Personen ohne jegliche Ausbildung, selbsternannte Kenner der Materie, die sich bislang nie in einem Beruf beweisen konnten oder bewiesen haben, allein die letzten 3 Verteidigungsministerinnen, die gar nicht wissen, was die BW ist, Politiker aus dem linksradikalen Bereich, die am liebsten Deutschland abschaffen wollen, und die alle wollen ein 82-Mio-Volk regieren. Hier sind Triggerwarnungen mehr als angebracht!

  2. Triggerwarnungen sind Gebetsmühlen wie ‚Nazi‘ oder ‚Angriffskrieg‘. Gläubige drehen sie mechanisch, andere hören Quietschen. Alles im grünen Bereich. Waterboarding wie NetzDG und DSAct sind bedrohlich. Altdeutsch hieß das Brausebad, safe spaces hieß Schutzhaft. 

    Nur die Endlösung StGB beseitigt Fremddenken nachhaltig. Meinungsfreiheit ist Opium fürs Volk, macht süchtig und kann für Eliten tödlich sein. Button-Update: Selber denken? Nein Danke! Slogans: Ich lese nichts, was Buchstaben hat. Ich denke vegetarisch.

  3. Die Gleichsetzung von – vorgeblichen – „psychischen“ Schmerzen mit körperlichen Schmerzen hat diesen Quatsch ermöglicht. Nach dem Prinzip „Beweise mir das Gegenteil“ kann man beliebig Schmerzen behaupten, Opferstatus reklamieren und Forderungen stellen.

    Es liegt letztendlich ein Einvernehmen vor zwischen den vorgeblich Hypersensiblen und offiziellen Stellen, die so tuen, als ob sie ihnen diese Hyperempfindlichkeit glauben.

    Ich glaube beiden Seiten nicht. Ich halte dieses lächerliche Schauspiel für eine Masche, die dazu dient, eine bestimmte Agenda durchzusetzen.

  4. Kita, Schule, Ganztag – stets unter Obhut linksverdrehter, meist selbst kinderloser, junger Frauen ohne ernsthafte Lebenserfahrung, aber mit Gendersternchen-pause-expertise. Als Unterhaltung nach „Feierabend“ öffentlich-rechtliches Kinderprogramm.
    Danach dann Uni, ohne dazwischen „Schule der Nation“ oder gar eine Ausbildung, dafür aber Jungparteimitglied.
    Die sind dann die „Studierende“ wohl überwiegend der Sinnlosstudiengänge, die sind es, die „safe spaces“ brauchen. Karrierechance allenfalls mal vom Prof. oder vom erfolgreichen Kommilitonen mal Blick aufs Hinterteil bekommen zu haben, „#metoo“, ließe sich ja verklagen, so in dreißig oder vierzig Jahren.

    Bis es soweit ist dann Hangeljob zu Hangeljob, zwischdrin vielleicht mal Kinderzeit, weil Teddybären zu forsch geworfen am Willkommenstreff, und nun sitzen sie da.

    Tja, einfach grundsolides Handwerk erlernen, danach Uni mal für paar Semester, um auch das kennengelernt zu haben, idealerweise noch Dienstzeit dazwischen, dann könnte das Leben schön sein.

    Könnte – denn ehe der Klempner ein Rohr verlegt, ein Altenpfleger mit Omi erste Partie Schach gespielt oder eine Frisöse Schere zur Hand nimmt sind, wenn selbstständig in Meisterschaft, erst einige Kubikmeter Formularpapier zu bearbeiten.
    Darum hat doch niemand mehr Bock darauf, Selbstständigkeit zu wagen und genau das ist der ganze Sinn dieser unüberschaubaren Flut an Vorschriften aus Brüssel, Berlin, Landeshauptstadt.
    Ein Bauer sagte mal irgendwo, mit den ganzen auszufüllenden Formularen könne er seine drei Kinder 24/7/365 beschäftigen, so richtig schön mittelaltermäßig, im Anschluß dann mit den Kopien seine 15 Hektar mulchen.
    War natürlich etwas überspitzt gesagt, aber was Wahres ist wohl dran.

  5. Wie der alte Lichtenberg so treffend feststellte: „Wenn ein Buch und ein Kopf zusammenstoßen und es klingt hohl, ist das allemal im Buch?“.

  6. Wenn Romeo und Julia schon eine Triggerwarnung bekommen, weil da ein Doppelsuizid stattfindet ist`s mit dem eigenen Denken nicht mehr weit her. Die woken rührmichnichtan Studenten sind allein nicht überlebensfähig und müssen von der Gesellschaft durchgefüttert werden. Warum eigentlich? Weil wir sonst, auch in den anderen westlichen Ländern, ein riesiges Heer nutzloser Mitesser hätten die einfach Arbeitslos, besser Beschäftigungslos wären. Die Masse der gesellschaftlich Nutzlosen steigt und steigt. Was komischer Weise ihre Bedeutung in der Gesellschaft fördert und sie zu Bestimmern macht. Wir werden also zunehmend von nutzlosen Gestalten regiert deren einziger Daseinszweck ist, nutzloses Gebabbel von sich zu geben. Da die Verblödung und Infantilisierung der Bürger immer weiter fortschreitet finden die auch reichlich Gehör. Es widerspricht dem gesunden Menschenverstand aber so ist es. Übrigens, wenn ich mal Triggerkommissar für einen Tag sein dürfte, wären die Nachrichten in unseren Medien doppelt so lang denn vor jeder würde ich eine Warnung schalten. Im TV z.B. dann nicht wie die Apothekerhinweise schnell runtergerattert sondern schön langsam, daß auch der Blödeste kapiert was gemeint ist.

  7. Seit Jahren überfluten junge Menschen mit mangelhaften Vorkenntnissen und begrenztem Bildungsvermögen die Universitäten. Die Gesellschaft sollte grundsätzlich klären, welche Funktion eine Universität in und für unsere Gesellschaft hat. Volkstümliche Kita für die etwas älteren, orientierungslosen Kinder, oder Bildungs- und Diskussionszentren für besonders begabte junge Menschen. Es hilft niemandem, wenn das freie, selbstständige Denken an den ehemals freien Universitäten eingeschränkt, oder sogar verboten wird, um den Aufenthalt der vielen überforderten jungen Menschen zu rechtfertigen. Die Zahl der vielen Studienabbrecher, die am Ende sogar noch ein Regierungsamt erhalten können, steht für den Trend, mangelhafte Bildung auch noch als Qualitätsmerkmal zu deklarieren. Cui bono….Wem nützt das?

    • Mich würde interessieren, wer sich da als Alarmsirene bzw. Triggerwarner betätigt. Sind das Gremien oder Einzelpersonen, sind das Professoren, sind das Verwaltungsmitarbeiter der Uni oder ist das die Studentenselbstverwaltung?

      • Wäre ich nur eine Alarmsirene, wäre es nicht schlimm. Viele von denen, die sich heute mangels sinnvoller eigener Perspektiven an den Universitäten tummeln, gehören da leider nicht hin. Das ist traurig, vor allem für all diejenigen, die scheitern und abbrechen. Wer vor irgendeinem Inhalt, einer These, oder Theorie „geschützt“ werden will, gehört nicht an eine Universität. Kritisches, selbstständiges Denken und offene Diskussionen sind Wesensmerkmale von qualifizierter, wissenschaftliche Ausbildung.

  8. Der Deutsche Bundestag und der ÖRR sollten dann auch Triggerwarnungen herausgeben. Denn sehr viele bekommen bei denen regelmäßig „unwohle Gefühle“.

  9. LinksGrünlicher Totalitarismus durch die Universitäten in die Herzen und Hirne der Gesellschaft. Denen ist keine Absurdität peinlich. Wehret den Anfängen!

  10. Triggerwarnung bei einem Buch, weil es wahr wird? Weil der Autor weitsichtig war? Kaum. Denn „früher“ wurden solche Inhalt in der Schule besprochen. Und statt Günther Grass zu lesen, der als Guter sehr bemüht war, nicht für andere wie Helmut Kohl einzutreten, die eine „Nazi“Vergangenheit wie er selbst hatten, hätte mal Der Archipel Gulag aufgenommen werden sollen.

    Triggerwarnung für Erwachsene. Aber 16jährige wählen lassen. Jeder kann ein Buch aus der Hand legen. Keiner, der kein Blut sehen kann, muss Medizin studieren; keiner, der keine Toten sehen kann, muss ein Seminar Rechtsmedizin belegen. Oder muss Filme wie Das Schweigen der Lämmer ansehen. Aber die Nachrichten berichten schamlos ohne Trigger. Keiner regt sich auf. Hüpfen, kleben, aber persönlich die Waffe in die Hand nehmen und die Ukraine unterstützen? Stattdessen hier zerstören. Gewalttätigen Islam aktiv unterstützen, aber sich den Konsequenzen im Gastland verweigern?

    Wir sind verlogen, ideologieverseucht.

  11. Wie absurd das Ganze ist, läßt sich kaum noch beschreiben. Ein Buch, dass vor schrecklichen Entwicklungen in der Welt warnt, vor diesem Buch wird gewarnt. Das kann sich kein normaler Menschenverstand mehr ausdenken.
    Warnungen und Beispiele gab es genug. Und trotzdem leben wir in Zeiten, die uns in ein riesiges Freiluftgefängnis, gespickt mit Verboten und Denk- und Sprechvorgaben, hineinpressen wollen. Was hier mittlerweile zur Hassrede umgedeutet wird, spottet jeder Beschreibung. Und außerdem: Hass ist gesetzlich nicht verboten. Wenn jemand mein Kind umbringt, darf ich ihn hassen. Wenn mir jemand permanent böses tut, darf ich ihn hassen. Wenn jegliche Kritik zur verbotenen Hassrede umgedeutet wird, ist eine Bestrafung von Kriminellen nicht mehr möglich. (Siehe Antisemitismus-Demo in Berlin!).
    Der Anfang war die political corectness – damit wurde der Startschuss gelegt, den Menschen einen Maulkorb zu verpassen. Die Maske der Corona-Pandemie wurde zum Gessler-Hut. Nur äußerst reiche Menschen sind noch in der Lage, dagegen vorzugehen – siehe Elon Musk mit Twitter. Hoffentlich hat das Auswirkungen.

    • Paßt zu der richterlichen Entscheidung, daß heute jeder jeden verklagen kann von dem er sich beleidigt „fühlt“! Das Gericht muß nicht mehr entscheiden, ob eine Beleidigung stattgefunden hat oder nicht sondern es muß nur feststellen, daß der Kläger sich beleidigt gefühlt hat. Da ist der Richter nur noch für die Strafzumessung erforderlich. Deshalb wird auch jede Kritik zur Haßrede erklärt was widerum Strafbewehrt ist. Qui bono?

  12. Die Universitäten sind ein Biotop für Wesen geworden, die nur noch in Biotopen lebensfähig sind. Sie sind in weiten Bereichen zu Verwahranstalten für verweichlichte Kinder degeneriert. Sie sind längst keine Orte der Wissenschaft mehr, jedenfalls ausserhalb der Mint-Fächer. 80 Prozent derer, die heute „studieren“, haben auf einer wissenschaftlichen Ausbildungsstätte nichts zu suchen. Trigger-Warnungen für angehende Wissenschaftler sind einfach nur noch absurd, mal ganz abgesehen vom konkreten Anlass hier.

  13. Dieses Phänomen „Safe Spaces“ scheint sich aus dem englischsprachigen Uni-Raum über die Welt auszubreiten, wohl primär im Bereich der „Geisteswissenschaften“
    Sprechen und Diskutieren über irgendwas, bereitet mancher/m „unwohle Gefühle“ vor denen „geschützt“ werden soll.
    Dieser Idee folgend werden „Triggerwarnungen“ wie Hinweise auf Zigarettenpackungen erteilt oder gar Lehrinhalte „gecancelt“ sprich gestrichen, verbannt.
    Schon dieser Ansatz ist grundfalsch und im Unibetrieb geradezu lächerlich
    Wer im Studium „unwohle Gefühle“ spürt, ist entweder a) im falschen Studienfach eingeschrieben oder b) generell nicht fürs Studium geeignet und c) evtl ein Fall für eine Psychotherapie, wenn er/sie tatsächlich studienbedingt an Unwohlsein leidet.
    Ehrlich gesagt glaube ich schon von Ansatz nicht, daß es um „unwohle Gefühle“ geht, sondern um einen Vorwand, irgendeinen Autor oder Professor, irgendein Buch oder Lehrinhalt entsprechend einer „links-identitären-Ideologie“ zu bekämpfen, aus dem Lehrbetrieb entfernen zu können – also um Politik und deren Durchsetzung.
    Darum geht es doch im Kern.
    „Man“ will per Hinweis auf eigene Befindlichkeiten etwas unterbinden, mit Wirkung für und gegen alle! Anwesende, von ProfesX bis KommilitonInnen – individuelle Gefühle sollen Folgen für ALLE haben, statt dass man einfach kurz raus geht, wenn man sich wirklich „unwohl fühlt“ (was ich in diesem Kontext schon bezweifle, da die „problematischen Trigger“ scheinbar Linien von „politischen“ oder ideologischen Auffassungen folgen)
    Wer durch „linientreue“ Darstellungen zb irgendeiner Genderthese nicht! getriggert wird, weil diese der eigenen Grundhaltung entspricht, kann und darf im Uni Betrieb auch durch die Gegenthese nicht emotional getriggert werden, denn dann geht es scheinbar nur um das fehlende Inventar, mit anderen Meinungen umgehen zu können, woraus sich für mich a) ergibt: ungeeignet für Studienfach oder Uni generell.
    Der wissenschaftliche Erkenntnisgewinn wird seit jeher aus These und Antithese geschöpft, aus Annahmen und ihrer „Bekämpfung“ durch Widerlegung in der Sache und eben nicht durch Verbannung wie im düstersten Mittelalter.
    Wer das nicht kann oder will, kann oder will eben nicht wissenschaftlich denken und arbeiten und ist damit an der Uni deplaziert und sollte eher an einen „Konvent“ wechseln, wo nur die „reine Lehre“, Dogma oder Ideologie existiert.
    Eine Uni, die dem wissenschaftlichen Prinzip nicht mehr folgt und sich den Idealen der Aufklärung nicht mehr verbunden sieht, sich vielmehr am Nasenring der Gefühligkeit einschränkt und sich Lehrinhalte passiv aggressiv „untersagen“ läßt, verrät „die Wissenschaft“ – nicht mehr, nicht weniger.

  14. Erste Frage, reicht das Leseverständnis vieler heutiger „Studenten“, die Brisanz des Buches Orwell 1984 in allen Feinheiten zu erfassen?
    Zweite Frage, gibt es Orwell 1984 auch schon als Comic? Damit könnte der Kreis der „Leser“ erfolgreich erweitert werden.

    • Ja, gibt es. https://viewcomics.me/comic/1984-the-graphic-novel
      Mal die anklingende, wie meist vermutlich eher durch Ignoranz bzgl. des Themas gespeiste- Überheblichkeit- beiseite gelassen. Abseits der fast schon Vergötzung von „1984“ gibt es vmtl. tausende weitere Werke, ob Buch oder Comic, die dieselben Themen behandeln, wie 1984.

  15. Das kommt von der Larmoyanz verschiedener Gruppen, die sich als Opfer von allem und jedem stilisieren und damit kompensieren, dass sie den Anforderungen eines Studiums, einer Arbeitswelt oder eines Kulturkreises, in denen sie sich bewegen eigentlich gar nicht gewachsen sind.

    Früher hießen die Safespaces für derart Überforderte Familie oder betreutes Wohnen.

  16. „Zu viele von uns – und nirgendwo ist das deutlicher als an unseren Universitäten – haben freiwillig unsere Rechte aufgegeben, um uns stattdessen einer homogenisierten Gesellschaft anzupassen, die von einer liberalen Elite regiert wird“
    Dieser Satz ist komplett falsch, die Gesellschaft ist nicht homogenisiert („ein Volk“), sondern im Gegenteil immer stärker fragmentiert. Ständig werden neue Minderheiten kreiert die natürlich diskriminert sind und daher besonders behandelt werden müssen (also Privilegien geniessen). Und natürlich gibt´s Gezerre im Opferranking. Der normale Bürger kommt dabei vollständig unter die Rädes, ein „wir“ gibt es nur noch in der eigenen (Opfer-) Gruppe. Und wir werden nicht von einer „liberalen Elite“ regiert sondern von einer Politikerkaste, deren Handeln immer höufiger totalitäre Züge annimmt. Cancel culture, die Zensur der Social media und der permanente Kamof gegen „Rechts“ sind nur die offensichtliche Spitze des Eisbergs. Das Endzeil der großen Tranformation ist ein sozialistisches System, und das ist immer totalitär. Aber ohne Zweifel liefern die Universitäten einen Großteil der Apologeten des „Great Reset“.

    • Nichts an diesem Satz ist falsch!
      Denn 1.) Rechte, „was ist das?“ fragt der Haltungsbeflissene.
      2.) Für Letzteren g i b t es keine Fragmentierung. Denn die „Anderen“ sind die „Gestrigen“. Diejenigen über denen man so dumm wie arrogant haushoch steht. Der „Dreck“ sozusagen, der folgenlos desavouiert, diskreditiert diskriminiert schließlich kriminalisiert und damit beherrscht werden kann/muss.
      3.) Das was gestern tatsächlich mal eine Elite – welche auch immer – WAR ist längst ersetzt durch den wissens- und intelligenfreien „Matsch“ der Beliebigkeiten“ der sich im Postulat des „Wir“ repräsentiert fühlt.
      4.) Ja, das Endziel besteht – nachlesbar in den Postulaten des Marxismus- Leninismus, nicht aber bei den (blinden) Apologeten des Great Reset – in einer Funktionärs- bzw. Kasten-Gesellschaft. Ganz simpel: Die Einen herrschen, die Anderen werden beherrscht.

  17. Orwell hat schon nach dem 2. Weltkrieg mit Büchern wie 1984 oder Animal Farm vor dieser Cancel Culture gewarnt. Das kommt dabei heraus, wenn man den Dummen Macht überlässt.

  18. Die armen des selbständigen Denkens entwöhnten Studenten könnten ja beim Lesen von George Orwells „1984“ die Parallele zur aktuellen Realität erkennen…… Wollen sich die pseudoreligiösen Wokie-Kolonnen vielleicht davor schützen?

    • genau den Gedanken hatte ich auch – aktuell kommt es einem grade so vor, als wäre Orwells 1984 das Drehbuch für den Umbau der Gesellschaft in der sogenannten westlichen Welt.

  19. Um einen anderen großen Briten bzw. Wiki zu zitieren:

    „Die kindlichen [Studierenden] leben scheinbar sorgenfrei und glücklich, aber völlig unreflektiert und verweichlicht in einer paradiesischen Umgebung, sehen ähnlich aus wie heutige Menschen und scheinen alle relativ jung zu sein. Es ist dem Zeitreisenden anfangs unverständlich, wer sie ernährt und kleidet, da sie offensichtlich nie zu arbeiten brauchen.“

    Wenn wir für „unsere“ Eloi doch auch ein paar Morlocks hätten…das wäre schön…

  20. Wir lasen „1984“ im Englisch-LK. Und jetzt das. Wie krank ist das denn? Gibt es für eine solche „Warnung“ nachvollzieh- und -lesbare Gründe, nicht nur inhaltsloses Geschwurbel?

  21. Diese „Trigger-Warnungen“ haben einen „Streisand-Effekt“.
    (Als Streisand-Effekt wird das soziologische Phänomen bezeichnet, wenn der Versuch, eine unliebsame Information zu unterdrücken, das Gegenteil erreicht, indem das ungeschickte Vorgehen eine öffentliche Aufmerksamkeit erzeugt, die das Interesse an der Verbreitung der Information deutlich steigert.)

  22. Um so erstaunlicher, dass die Briten den eher vom Gegenteil der Woken initiierten Brexit durchgesetzt haben.

  23. Dem Artikel hätte eine Triggerwarnung vorangestellt werden müssen!

    Nun kommen womöglich Leute auf die Idee, „1984“ mal selbst zu lesen und werden total verunsichert.
    Lesen – Gott behüte! – Leute noch das andere, weit schlimmere, Machwerk des Autors, dessen Titel ich hier nicht nennen werde, denn für „Farm der Tiere“ werde ich nicht noch extra Werbung machen, landen die wahrscheinlich ganz in diesem rechtsextremistischem Verschwörungstheoretikersumpf, weil der Weg von Orwell zu Fahrenheit 541 oder Schöne Neue Welt oder Die Zeitmaschine in einschlägig sortierten Bibliotheken, online wie offline, oft nur einen Schritt ausmacht.

    Ich sehe das ja gar erschröcklich bei mir: Vorgenannt erwähnte Literatur steht bei mir ja auch und diese Scheußlichkeiten starren mich gar grimmig an, daß ich es ebenso noch zum kleinen Radio schaffe, woraus mir der Deutschlandfunk etwas Beruhigung verschafft, spätestens beim ersten „Künstler – Pause – innen“ bin ich wieder halbwegs bei mir.

  24. So seltsam diese „Trigger-Warnungen“ , seltsam kindergärtnerinnenhaft wie so Vieles in diesen merkwürdigen Zeiten. Und eine gute kritische Aussage des Abgeordneten Bridgen. In einem liegt er jedoch komplett falsch: „…um uns stattdessen einer homogenisierten Gesellschaft anzupassen, die von einer liberalen Elite regiert wird, die uns vor Ideen ‚beschützt‘, von denen sie glauben, dass sie zu extrem für unser Empfinden sind“. Diese uns regierende Elite ist alles andere als “ liberal“. Sie ist undemokratisch, indoktrinierend, zutiefst intolerant und auf bestem, offenbar gewolltem Weg in den Totalitarismus.

  25. Gerade die Bücher, vor denen die woke Blase warnt, sollten unbedingt gelesen werden. Am besten man besorgt sich diese Titel antiquarisch. Das gilt nicht nur für „1984“. Auch in den Neuauflagen der Bücher Astrid Lindgrens wurde kräftig zensiert und umgeschrieben. Heute gilt „Fahrenheit 451“ von Ray Bradbury.

  26. In Deutschland nicht neu. Hier ist schon seit Jahrzehnten mit der Bundesprüfstelle eine Behörde aktiv, die Erwachsene vor jugendgefährdenden Schriften schützt. Dem vorgelagert ist die Freiwillige Selbstkontrolle, die in einem ersten Schritt die gröbsten Zumutungen für das Gemüt des Unt..Bürgers entschärft.

  27. Diese Warnungen zeigen doch sehr deutlich, wie nahe Herr Orwell mit seinem Buch der aktuellen Realität gekommen ist.

  28. Meine Mutter, Jahrgang 1925, hatte Zeit ihres Lebens häufiger Bücher gelesen die ihr laut Index librorum prohibitorum verboten waren. Das betreute Denken der Kirchen wurde durch das der neuen „Religion der richtigen Haltung“ ersetzt. Die Freiheit des Denkens muss man sich immer wieder erkämpfen, in jeder Generation.

    • Es ist Zeit, Hardcopies von diesen Bücher zu beschaffen.

      • Bitte anfangen mit „Fahrenheit 451“.
        Wer das Buch oder den Film dazu kennt, wird wissen warum.

      • Ihren Hinweis kann ich nur unterstreichen.
        Der Film, mit dem unvergeßlichen Oskar Werner als Montag, ist sehr eindrücklich und ein Filmkunstklassiker.

      • Genau das.
        Nebenbei: Bücher zu verbrennen oder verfälscht neu zu veröffentlichen, ist mit weit mehr Aufwand verbunden, als am Computer einfach auf „löschen“ zu drücken. Und es fällt der Öffentlichkeit auch mehr auf. Echte Bücher aus echtem Papier gehören deshalb in jede gute Bibliothek.

    • Auch ich habe liebend gern Bücher gelesen, die nicht „erwünscht“ waren, im Osten. Ich komme also aus der Zukunft.
      Einen Trost gibt es: die Witze könnten wieder besser werden.

      • Ja, es ist Zeit, alte Sozialismuswitze aufzuwärmen.
        Radio Eriwan ist gut.

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