Trotz des Frühlings holden, belebenden Blick und den Corona- befreiten Hoffnungsgefühlen hat sich der alte Winter noch nicht in rauen Berge zurückgezogen. Im Gegenteil, in der deutschen Industrie droht im Frühjahr 2022 eine neue Eiszeit.
Vor allem die Autoindustrie droht unter die Räder zu kommen – aber nicht die eigenen. Ihre Leidensliste, in 2021 nur kurz durch Rekordergebnisse unterbrochen, scheint nur noch eine Richtung zu kennen, nämlich zu wachsen. Anstatt kürzer, wird sie monatlich länger: erst die Covid-19-Pandemie, dann die Chipkrise, im Anschluss die Rohstoffpreis-Explosionen auf allen Weltmärkten, gefolgt vom Ausbruch des Ukraine-Krieges inclusive Kabelbaum-Mangel. Und wer geglaubt hat, das eine oder andere Problem müsse doch bald einmal ausgestanden sein, der hat sich geirrt: Jetzt kam obendrauf auch noch der China-Lockdown.
Und der verheißt nicht nur kurzfristig sondern auch und gerade langfristig nichts Gutes.
Kurz nach dem chinesischen Neujahrsfest kehrte die Corona- Pandemie im größten Markt der Welt, China, mit voller Wucht zurück. Für die politische Führung des Landes, die eine Null-Corona Politik als Zielsetzung verfolgt und zuvor die Pandemie voll im Griff zu haben glaubte, eine erschütternde Überraschung. Über große Teile des Landes wurde ein scharfer Lockdown verhängt. Mit menschenleeren Straßen in Millionenstädten, Fabrikschließungen und gekappten Verkehrsverbindungen. Und mit düsteren Bildern in den Medien, die an George Orwells Science-Fiction Roman „1984“ erinnerten. Schanghai und andere Metropolen wurden von der Außenwelt abgeschnitten, kein Mensch in der 25-Millionen-Stadt durfte über Wochen auf die Straße.
Die Bänder in den Autofabriken stehen still. VW, Mercedes-Benz, BMW und all die anderen müssen wegen Chinas rigider Null-Covid-Strategie immer wieder zuschließen.
Dazu Tesla als Beispiel: Auch Tesla wurde mit seinem größten Werk in Shanghai und einer Jahreskapazität von 500.000 Autos vom Lockdown voll getroffen und musste schließen. Die sogenannte Gigafactory in Shanghai ist das größte Werk von Tesla. Durch den Betriebsstopp seit dem 28. März wurden mehr als 50.000 Fahrzeuge nicht gebaut. Das Werk bedient nicht nur den chinesischen Markt, sondern exportiert auch viele Fahrzeuge nach Europa und Japan.
Rund drei Wochen später, am 19. April, nahm die Fabrik die Produktion mit 8.000 Mitarbeiter wieder auf; das sind etwas mehr als die Hälfte der Belegschaft von Ende 2021 mit 15.000 Mitarbeitern. Vor dem Produktionsstopp arbeiteten bei Tesla drei Schichten, die rund um die Uhr und sieben Tage pro Woche produzierten.
Um die Produktion nach dem dreiwöchigen Lockdown möglich zu machen hat Tesla seine MitarbeiterInnen in Shanghai aufgefordert, in der Gigafactory zu übernachten – den Schlafsack und drei Mahlzeiten gibt es frei Haus. Tesla Chef Elon Musk selber hat das vor vier Jahren bei der Eröffnung der Gigafactory in Shanghai vorgemacht und öffentlichkeitswirksam einige Nächte in der Fabrik verbracht, um die über Wochen hinweg problematische Produktion des Model 3 zu überwachen. Angeblich soll Musk in einem Schlafsack auf einem schäbigen Sofa übernachtet haben.
So wie Tesla geht es auch den deutschen Herstellern VW, Mercedes-Benz, BMW und all den vielen Zulieferern auch. Alle müssen wegen Chinas rigider Null-Covid-Strategie immer wieder zuschließen. Wegen des harten Corona-Lockdowns in Schanghai sitzen Mitarbeiter von vielen Firmen zum Teil in den Gebäuden fest und können nicht nach Hause. Sie sind praktisch im Werk eingeschlossen.
Der Autohersteller VW (und andere) greift während der harten Quarantäne in China zu ungewöhnlichen Maßnahmen, um seine in der Fabrik eingeschlossenen Mitarbeiter bei Laune zu halten. Diese würden mit Filmabenden und Fitnessübungen unterhalten, nachdem die Produktion wegen der Abriegelung der Stadt stillgelegt wurde (Automotive News China, Schwesterblatt der Automobilwoche).
Die Lage während des Corona-Lockdowns in Schanghai hat weitreichende Folgen. Neben Herstellern wie Volkswagen sind auch viele Zulieferer von den Auswirkungen betroffen. So übernachten etwa 200 Mitarbeiter des schwäbischen Zulieferers Marquardt seit Tagen am firmeneigenen Standort im Stadtteil Pudong. Dazu wurden dort laut Firmensprecher provisorische Duschen und Schlafplätze eingerichtet, auch die Versorgung mit Nahrungsmitteln sei gewährleistet. (Automobilwoche.)
Der Stuttgarter Autozulieferer Bosch hat die Produktion in seinem Werk im nordostchinesischen Changchun ebenfalls wieder eingeschränkt aufgenommen. Ein Werk für Thermotechnologie in Shanghai bleibt dagegen geschlossen, wie Bosch mitteilte. Zwei Werke für Kraftfahrzeugkomponenten in Shanghai und im benachbarten Taicang arbeiteten derzeit aufgrund des Lockdowns in einem geschlossenen Kreislauf, bei dem die Mitarbeiter auf dem Werksgelände leben, essen, arbeiten und schlafen.
Die deutsche Autoindustrie trifft dieser scharfe Lockdown ins Mark. In keinem Land der Welt betreiben deutsche Automobilbranche mehr Fabriken als in China, nirgends verkaufen deutsche Autohersteller so viele Fahrzeuge wie dort. Die deutschen Autohersteller betreiben Werke an 19 Standorten (Schaubild 1), davon der VW-Konzern allein 13. Rund ein Drittel der sechzehn Millionen Pkw, die in 2021 weltweit unter deutschem Markenzeichen produzierten wurden, rollten von chinesischen Fließbändern. Der Absatz deutscher Autos in China lag im Corona-Jahr 2021 bei fast 7 Millionen (Schaubild 2). Der VW Konzern verkauft mit rund fünf Millionen die Hälfte seiner globalen Jahresproduktion von zehn Millionen in China! Importiert davon wurden nur wenige wie Porsche. Alle übrigen wurden alle vor Ort in China hergestellt.
Selbst der Jahresabsatz der Nobelmarken BMW und Daimler ist inzwischen auf jeweils 800.000 Pkw gestiegen, von denen allerdings immer noch 20 Prozent aus Deutschland und USA importiert werden. Rein rechnerisch hängt also fast jeweils ein Werk in Deutschland komplett vom China-Absatz ab.
Auch wenn es der deutschen Autoindustrie gelungen ist, die Beschäftigungsrisiken via Eigenfertigung vor Ort weitgehend nach China „outzusourcen“, so gilt das nicht für die Ertragsrisiken. Ohne florierendes Chinageschäft ist für die Branche die Transformation hin zur Elektromobilität kaum zu stemmen.
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Und damit rückt die Grundsatzfrage nach den Risiken und Abhängigkeiten der deutschen Industrie generell wie jene der Autoindustrie im speziellen ins Bild. Anschauungsmaterial dafür liefern die letzten Jahre zuhauf. Schlussfolgerungen ebenfalls.
In den ersten Jahrzehnten nach dem Krieg galt unter deutschen Ökonomen die sichere Erkenntnis, dass Europa eine Grippe bekommt, sobald die USA einen Schnupfen hat. Inzwischen ist China an die Stelle der USA getreten, wobei die erste echte Nagelprobe nach dreißig Jahren Boom in China erst jetzt mit der aktuellen Corona-Welle eingesetzt hat.
Die Automobilwoche hat in Bezug auf die aktuelle Abhängigkeit der deutschen Autoindustrie den Analogieschluß zu den Nachkriegsjahren gezogen: „Hat China einen Schnupfen, kriegt die Autoindustrie eine Lungenentzündung“(Burckhard Riering). Und das stimmt zunehmend, die Fakten lügen nicht. Nur mit dem Unterschied, dass grippale Effekte in der Regel nach kurzer Zeit vorübergehen – die deutsche Abhängigkeit Deutschlands von China dagegen von Dauer, da struktureller Natur ist. Der wachsende Wirtschaftskonflikt zwischen China und dem Westen dürfte das Ganze nur noch schlimmer machen.
Copyright: Automobilwoche
Denn die China Bänder in deutschen Autofabriken stehen still. VW, Mercedes-Benz, BMW und all die anderen müssen wegen Chinas rigider Null-Covid-Strategie immer wieder zuschließen. Die gesamte Wertschöpfungskette ist davon betroffen, auch die Zulieferfirmen fertigen weniger oder nichts. Aber da deren Fabriken auch für Werke und Abnehmer im Ausland, so vor allem Deutschland und anderen Regionen, zuliefern und produzieren, kommt es auch dort zu Produktionsausfällen.
Und es werden aus China weniger Rohstoffe wie Aluminium, Stahl, Lithium, oder Speicherchips oder Batteriezellen für E-Autos etc. exportiert, womit die Versorgungsprobleme deutscher Abnehmer weiter zunehmen. Und Fertigwaren für den Export können überdies nicht verschifft werden, da wichtige Exporthäfen von der Pekinger Führung ebenfalls geschlossen wurden.
Neben Covid als Ursache gibt es politische Lieferausfälle, wie zum Beispiel Kabelbäume oder Neon-Gas aus der Ukraine, oder generell für Rohstoffe aus Russland. Von einer sicheren Lieferung von Erdgas oder Erdöl und Kohle der deutschen Volkswiertschaft ganz zu schweigen.
Es brennt an allen Enden der automobilen Wertschöpfungskette. Zu den Unsicherheiten auf der Beschaffungs- und Produktionsseite sind nunmehr mit China Unsicherheiten auf der Absatzseite als Covid-Folge dazugekommen. Menschen im Lockdown sind nicht unterwegs und kaufen auch keine Autos! Im totalen Lockdown, wie China ihn bislang praktiziert hat, bricht die gesamte strategische Planung der Autoindustrie zusammen.
Die Planungssicherheit ist weg. Die Lehren der zurückliegenden Wochen für dir deutsche Autoindustrie sind: Die Branche darf sich beim Absatz wie bei der Produktion nicht allein auf China verlassen. Und bei der Produktion und Logistik vor allem nicht auf sicher geglaubte Teile und Energie- und Rohstofflieferungen aus totalitären Staaten.
Manche glauben, dass könne für Europa oder Deutschland langfristig eine Stärkung als Produktionsstandort bedeuten. Das ist nur bedingt richtig. Europa ist rohstoffarm, seine Rohstoffe sind seit der Renaissance Geist und technisches – besseres – Wissen. Der Kampf um Rohstoffe hat begonnen. Europa kann der externen Abhängigkeit davon beim Import nur eine fortgesetzte technologische Überlegenheit seines eigenen „Produkt- und Exportsortiments“ entgegensetzen, quasi als Abhängigkeit ausländischer Kunden von deutschen Gütern –und Produzenten. Sollten diese, wie zum Beispiel Putzmeister oder Kuka, von ausländischen Staaten aufgekauft werden, hat Deutschland auf Dauer ein Problem.
Daimler CEO Ola Källenius hat es in einem Interview in der Süddeutschen Zeitung auf den Punkt brachte: „Wir leben in einer neuen geopolitischen Realität… Vor so einem Hintergrund muss jede ökonomische Region darüber nachdenken, wie sie Sicherheit und Teilunabhängigkeit schafft… Zu glauben, dass jede Wirtschaftsregion sich re-regionalisieren könnte, ist eine völlige Illusion.“
Mehr noch, das wäre eine komplette politische Dummheit.
Ich kann mir nicht helfen …
…habe nur ich den Eindruck, dass hier im Forum (speziell unter den Kommentaren) nicht klassischer Konservatismus, sondern eher so etwas wie Gestrigkeit ausbreitet? Speziell wenn es um die Vison von einer „unbeschränkten Autarkie“ geht???
„Zu glauben, dass jede Wirtschaftsregion sich re-regionalisieren könnte, ist eine völlige Illusion.“
Das ist mal einer der heutzutage nur wenigen intelligenten Sätze auf die man nur noch selten stößt.
Man kann vielleicht in Zukunft wieder mehr darauf achten nicht alle Eier in einen Korb zu legen, also durch Portfoliostreuung in Zukunft das Risiko wieder besser zu streuen, aber wer davon ausgeht er könnte wieder eine „Insel“ bilden hat echt den Schuss nicht gehört. Das geht vielleicht auf einem Wohlstandsniveau von Venezuela, Kuba oder Nordkorea. Und selbst das können die Drei nur halten weil sie weiterhin über externe „Sponsoren“ verfügen. (Venezuela hat immer noch Öl, Kuba vor allem die Auslandskubaner und Nord Korea China).
Besonders die Deutschen sind ja „Romantiker“ und träumen von „Kleinheit“ und „Autarkie“. Wobei der Begriff der „Romantiker“ für mich infantile und letztlich lebensuntüchtige Individuen beschreibt die wie Peter Pan nie erwachsen werden wollten und damit am Ende einfach nur lebensuntüchtig sind. Deswegen pflegen sie eine kindliche Bullerbü Sicht auf die Welt und kapitulieren vor der Komplexität und Geworfenheit der Welt. Sie sind schlicht Realitätsunfähig. Eine Krankheit die sich inzwischen als Spur der geistigen Verwüstung durch den ganzen Westen zieht, aber in Deutschland schon immer einen ihrer Hotspots hatte.
Der Autarkiegedanke kommt ja nur aus der Hoffnung sich mit anderen nicht auseinandersetzen zu müssen, keine Konflikte aushalten zu wollen und Unsicherheiten nicht ertragen zu können.
Ach ja: Und das mit dem „Liefern besserer Produkte“ funktioniert eben auch nicht mehr. Denn da haben andere Regionen nun mal massiv aufgeholt. Techniken des Mittelalters wie Vogelschredder sind halt keine zukunftsfähigen Produkte. Und auch die USA werden irgendwann wieder mehr liefern müssen als Hollywood Blockbuster und Finanzdienstleistungen. Insbesondere dann wenn eines Tages die Imperialrendite aus dem Besitz der Leitwährung wegfallen sollte.
Es ist eher nicht vorstellbar, das ausgerechnet die Rüstungsindustrie nicht mit Lieferengpässen und Rohstoffproblemen konfrontiert wäre. Vermutlich fällt das unter die Geheimhaltung und nur deshalb ist es so still um dieses Thema.
Vermutlich haben die Lockdowns das vorrangige Ziel, nicht Corona zu bekämpfen, sondern den Westen zu schwächen (woran selbiger auch nicht unschuldig ist). Vielleicht gibt es einen Deal mit Russland, wer weiß das schon. Aber Schuld ist letztlich die deutsche Industrie selber, denn sie hat sich in fremde Hände begeben und in ihrer Existenz von fremden Mächten abhängig gemacht. Das rächt sich nun und auch ein Herr Källenius wird das noch kapieren.
Wie anders hätten die Unternehmen überleben sollen? D ist politisch insgesamt auf Auslagerung aller unliebsamen Jobs ausgerichtet. Alles im Ausland. Und jetzt kommt noch das LieferkettenG hinzu.
Diese „zufälligen“ Nebeneffekte aufrichtiger Pandemiebekämpfung, „zufällig“ parallel zum Ukrainekrieg. Ist sicher reines Pech und hat mit nichts anderem zu tun. Müsste man annehmen, daß wir in einem Wirtschaftskrieg stecken, müsste unsere gesamte politische Klasse sich Fragen lassen, auf welcher Seite sie eigentlich stehen.
Vermutlich wüssten sie es selbst nicht.
Wer schon mal den Smog in Peking gesehen hat, der wundert sich nicht, daß es da zu „Atemwegserkrankungen“ kommt. Daß irgendwelche Tests da auf irgendwas von dem Dreck in der Luft bzw. dann logischerweise den „Atemwegen“ anschlägt ist ebenfalls logisch. Mit „Carola“ hat das nix zum Tun.
Wer alles in ein kommunistisch – also per Definition von Irren bzw. Psychopathen – regiertes Land outsorcet hat halt verloren. So blöd können nur Deutsche sein.
Das ist wie im Krieg, je länger und angreifbarer die Nachschubwege werden, desto weniger bekommt die Front, daran ist die Wehrmacht schon in Russland und Afrika gescheitert. Aber selbst vorausschauende Unternehmer wie Wolfgang Grupp von Trigema, die das Outsourcing nach China nicht mitgemacht haben, werden in der Heimat letztendlich durch die irrationale Energiepolitik ruiniert.
Vorausschauender Unternehmer, der eine Empfehlung für die totalitären Grünen ausspricht?
https://www.augsburger-allgemeine.de/politik/Baden-Wuerttemberg-Konservativer-Trigema-Chef-Grupp-wirbt-fuer-Kretschmann-und-Gruene-bei-Landtagswahl-id59058876.html
Der bedient mit seinem Kleinunternehmen das Schickeria Luxus-Segment das eine gewisse „Darstellung“ erfordert. Italienische Luxusschuhe lässt man ja auch in Italien fertigen, nicht weil der Hersteller da so „lokal“ oder „mitarbeiterfreundlich“ denkt, sondern weil es zur Imagepflege (und selbiges bringt da den Gewinn) gehört.
Nicht das mich da jemand falsch versteht. Grupp macht das unternehmerisch super und hat seine Marke klar fokussiert. Aber mit diesem ganzen Haltungs-, Lokalitäts- und sonstigen Stuss hat das so gar nichts zu tun.
P.S. Deswegen wirbt er ja auch für die „Grünen“. Sind schließlich seine Kunden.
„…wie China ihn bislang praktiziert hat, bricht die gesamte strategische Planung der deutschen Autoindustrie zusammen.“ Und das ist natürlich alles nur Zufall.
Es gab schon vor 20 Jahren Menschen, die haben gesagt: „Es ist Irrsinn, die Läger abzubauen und auf Schiffe, Straßen und Schienen zu verlegen.
Es ist Irrsinn, die wichtigsten Zulieferer, die früher um die Ecke oder nur ein paar Kilometer entfernt saßen, ans andere Ende der Welt zu versetzen.
Es ist Irrsinn, eine funktionierende Wirtschaft vor Ort zu zerschlagen und sich von Importen abhängig zu machen.
Es ist Irrsinn, Geld zu drucken, um eine drohende Wirtschaftskrise zu bekämpfen.
Es ist Irrsinn, eine „Dienstleistungsgesellschaft“ zu propagieren und den 1. und 2. Sektor kaputtzumachen.“
Diese Menschen wurden bestenfalls belächelt, die normale Reaktion war „Aluhüte“, „Spinner“, „Romantiker“, „Wachstumsfeinde“, „unverbesserliche Pessimisten“. Manchmal wünsche ich mir fast, ein „Aluhut“ zu sein statt eines Realisten…
Wieder dieser Stuss vom „verlegen der Lager auf die Transportebene“. Man Leute, wie wäre es mal mit fünf Sekunden nachdenken und nicht jeden Unfug nachplappern nur weil er in das eigene, höchst naive Weltbild passt.
Die Lager wurden nicht „verlagert“, sondern eliminiert. Lager sind Folge ineffizienter Prozesse und treiben die Kosten. Zunehmende Arbeitsteilung ist eine notwendige Voraussetzung zur Erhöhung des Wohlstands (ergibt sich direkt aus den zweiten Hauptsatz der Thermodynamik).
Kein Lieferant muss „um die Ecke“ sitzen. Wo der räumlich sitzt ist völlig egal. Wesentlich wichtiger ist unter welcher Jurisdiktion der steht.
Eine „funktionierende Wirtschaft vor Ort“ ist Subsidenzwirtschaft und ermöglicht das Leben auf dem Niveau der Steinzeit. Alle Hochkulturen basieren auf einer ausdifferenzierten Arbeitsteilung mit großer räumlicher Ausdehnung. Das war schon im Altertum und auf allen Kontinenten so. Und trotzdem hat es auch in diesen Zivilisationen für 90% der Bevölkerung nur für ein Wohlstandsniveau wie in der Steinzeit gereicht (die haben sich auf dem Acker nämlich den Rücke krumm gebuckelt).
Zu „Romantikern“ habe ich schon was geschrieben. „Spinner“ ist da das falsche Wort. Infantil trifft es besser.
P.S.: Das mit dem Geld ist ein anderes Thema.
All diese Krisen kann man aber auch unter einem Stichwort zusammenfassen: Mißmanagement. Wer auf Teufel-komm-raus outsourced, die Produktion wichtiger Teile in andere Länder, gar nach Asien verlagert, keine Rohstoffreserven hat, keine Lager mehr hat – also jeder dämlichen Managementmode und Beraterempfehlung folgt – der landet auch in dieser Krise. Wer bei dem ganzen Mist nicht mitgemacht hat, hat auch jetzt keine Krise. Nur dummerweise haben fast alle mitgemacht.
Die letzte und die allerletzte deutsche Regierung haben glücklicherweise dafür gesorgt, dass das alles kein Problem sein wird. In weiser Voraussicht wurden CO2-Steuer eingeführt und Energiepreise gesteigert und das Verbrennerverbot ist auch auf dem Weg. Die deutsche Autoindustrie wird in wenigen Jahren (Monaten?) -wie beabsichtigt und auch angekündigt- auf dem Niveau von Portugal sein. „Die gesamte strategische Planung der deutschen Autoindustrie“ ist also mitnichten „zusammengebrochen“, das Gegenteil ist der Fall. Und die Zukunft Deutschlands liegt sowieso bei Lastenrädern!
Der Kabelbaum-Mangel ist ein hausgemachtes Problem, da die Automobilzulieferer den zwei Euro Stundenlohn in der Ukraine nicht widerstehen konnten. Die fünf Euro Stundenlohn in Marokko waren für deutsche Pfennigfuchser einfach unerträglich hoch, sodass man «leider» in die Ukraine umziehen musste.
Selbst schuld, erst die Fabrikation fast aller Teile ins Ausland verlegen und in Deutschland hohe Preise verlangen-dafür in den USA die Autos zu Dumpingpreisen anbieten. Und sich von der EU vorschreiben lassen welcher Antrieb verbaut werden darf. Wo waren die Gewerkschaften ? Ach ja, auf den Parteitagen der SPD und Grünen.
Die meisten Menschen, die an SARS-CoV-2 starben, waren über 80 Jahre alt, die über 70-Jährigen waren dann betroffen, wenn sie mehrere schwere Vorerkrankungen hatten, dasselbe trifft auf für 60-Jährige zu. Eine Übersterblichkeit, wie von Politikern und Medien immer verlautbart, hat es aber nicht gegeben, auch keine Überbelegung der Intensivbetten. Dass es regional teilweise zu Überlastungen gekommen war, wie z.B. 2020 in Italien oder New York, hatte andere Gründe. Länder mit harten Lockdowns kamen zu ähnlichen Ergebnissen wie solche, die keine machten (wie Schweden). Insider vermuten, dass es ganz andere Gründe gibt, die Regierungen zu Lockdown-Maßnahmen veranlassen – es geht um einen inoffiziellen „Eingriff“ auf die weltweiten Finanzmärkte, da das Geldsystem schon seit 2008 in einer schweren Krise stecken würde.
Carola Maßnahmen der Chinesen treffen die Deutschen besonders hart – das klingt nach einem durchdachten Plan.
Immer schön alles auslagern und an China verscherbeln. Kraftwerke abschalten und Werke schließen. Das wird noch großartig werden.
Andere Nationen haben Strategen. Wir haben Gender, Klima, Corona und LGBTQ. Wir sind verloren.
Es sei denn, die deutschen Ingenieure erklären den Soziologen und Juristen und rückgratlosen BWLern mal, wo der Hammer hängt.
Von nichts kommt nichts. Ideologie kann man nicht essen. Unterwürfigkeit ist keine Währung, nirgends. Deutsche, steht auf !
Was hat wohl China davon, wenn sie die europäische Wirtschaft in die Knie zwingt? Das nennt man Macht. Und kann es sein, das sie damit ihre Unterstützung Russlands auf ihre Art zeigen. Europa tritt auf wie ein 60 jähriger Ex-Boxer, der immer noch meint, er könnte Weltmeister werden. Hier sind andere Mächte am Werk.
Ich halte das für einen verdeckten „ökonomischen Krieg“ gegen den Westen oder „Decoupling“-Simulationen. Vermutlich werden chinesische Firmen irgendwie bevorzugt und gewinnen so Vorteile oder können aufholen.
Es könnte auch eine Rache für die Waffenlieferungen der NATO an die Ukraine sein. (die eigenen Nachteile werden in Kauf genommen)
Das ist der Wirtschaftsweltkrieg. Der Westen schneidet Russland vom Zahlungssystem ab und China sanktioniert uns durch die Hintertür. Ehe man es im Westen merkt, dass man gerade einen schlafenden Riesen (Russland-China-Indien) weckt, ist es längst zu spät. Der Katzenjammer wird nur größer sein als der, dass man China als neue Wirtschaftsweltmacht aufgebaut hat. Chinesen sind nun mal sehr ehrgeizig, die westliche Elite hingegen überheblich und dumm.
Man sollte endlich zur Kenntnis nehmen, dass die Null-Covid-Strategie geopolitisch motiviert ist und nicht medizinisch!
Man schießt immer auf den russischen Bären und stellt China als liebevollen Drachen dar!
Dem Europäer wird die Butter dick vom Brot genommen und die merken es nicht einmal, und wenn, dann freuen sie sich!
Wie soll man denjenigen in Bevölkerung und Wirtschaft ein Licht aufgehen lassen, die schon seit mehr als 2 Jahren blind sind und damit diesem Deutschland wie nach dem zweiten Weltkrieg sonst keine Anderen geschadet haben.
Eine ehemals erfolgreiche Wirtschaftsnation für den neuen, linken und „woken“ Kapitalismus ala USA und ebensolchen EU-Interessen geopfert, außerhalb Europas lachen sie über Euch, warum fehlt den meisten Verantwortlichen jeder gesunde Menschenverstand?
„… kehrte die Corona- Pandemie im größten Markt der Welt, China, mit voller Wucht zurück …“
Verzeihung, Herr Becker, aber nicht die Pandemie kommt mit Wucht zurück, sondern eine irre Corona-Politik. Und die Wirtschaft sowie die Öffentlichen Kassen haben nicht unter dem Virus gelitten, sondern unter unangemessenen politischen Entscheidungen wie „Lockdowns“ und Quarantaine für gesunde „PCR-Kranke“.
Sollten Sie mit „Wucht“ die Zahl der Toten und Schwererkrankten gemeint haben, so seien Sie beruhigt: Es gibt keine pest- oder auch nur spanisch-grippe-ähnlichen Todeszahlen.
Es gibt den irrsinn einer Null-Covid-Politik, die als Konzept auch noch durch einige deutsche Politikerköpfe geistert.
Schöne neue Welt des Globalismus!
Ob jetzt wohl hier und da mal die Erkenntnis aufscheint, dass die hochgejubelte Globalisierung doch nicht das Gelbe vom Ei ist?
„Vor so einem Hintergrund muss jede ökonomische Region darüber nachdenken, wie sie Sicherheit und Teilunabhängigkeit schafft… Zu glauben, dass jede Wirtschaftsregion sich re-regionalisieren könnte, ist eine völlige Illusion.“ Mehr noch, das wäre eine komplette politische Dummheit.“
Die Re-Regionalisierung sollte angesichts dessen, was wir aktuell erleben, für überlebenswichtige Güter das erste Gebot sein!
Illusion? Dummheit?
Haben wir nicht in den letzten Jahren erlebt, dass plötzlich so Manches ging, was vorher als „unmöglich“ bezeichnet wurde, wenn es nur POLITISCH GEWOLLT war?
China sitzt auf einem Devisenschatz. Die KP kann einen monatelangen Lockdown anordnen und genüßlich zusehen, wie die Langnasenländer wie die Dominosteine umfallen. Covid? Ja, ja, sicher. Eher Rache für die Opiumkriege.
Das sind keine Folgen von Corona, das sind Sanktionen gegen den Westen.
Sie heißen nur nicht so und können jederzeit gesichtswahrend aufgehoben werden. Oder verschärft werden.
Wir haben Lockdown, kennste.
Es ist nur komisch, daß der Lockdown in Shanghai ausgerechnet mit dem Ukraine-Krieg zusammenfällt.
Ein Schelm, der schlechtes dabei denkt.
Es ist noch seltsamer, das gefühlt alle unsere Waren aus Russland oder der Ukraine stammen sollen, obwohl der Außenhandelssaldo das definitiv nicht hergibt.
So ist das halt. Das billigste an einer Torte ist (war) das Mehl. Wenn mir aber das Mehl fehlt fallen bei mir 100% Umsatz weg, obwohl mir Wertmäßig nur 1% der Rohstoffe fehlen.
Da müsste man schon komplett zynisch sein, um zu unterstellen, es ginge den Chinesen nur darum, dem Westen eins reinzuwürgen. Die Cousine meiner Frau steckt in Shanghai fest. Das ist absolut keine Spaßveranstaltung. Im chinesischen Social Media werden Memes über die französische Revolution gepostet (und dann schnell zensiert). Auch die KPCh ist im Alarmmodus.
Nein, das ist bestimmt keine Spaßveranstaltung, aber mit Carola hat das trotzdem nichts zu tun. China ist seit der kommunistischen Revolution eine brutale Diktatur – der sich der Westen, trotz aller gegenteiliger Beteuerungen, bereitwillig ausgeliefert hat – und versteht absolut keinen Spaß, und nach dem, was in den letzten Wochen so umhergelaufen ist, waren die Chinesen mit der Diktatur nicht mehr so ganz zufrieden, also müssen die Daumenschrauben angelegt werden. Ein Vorwand dazu findet sich immer…