Dass die Inflation, sprich die Geldentwertung, eine Art Steuer ist, mag eine „Binsenweisheit“ sein. Dennoch ist sie wahr. Im Unterschied zu einer Steuer trifft sie jedoch nicht alle gleichermaßen; sie trifft vor allem ärmere Bevölkerungsschichten. Da helfen auch keine Energiekosten-Zuschüsse für Wohngeldempfänger und anderes mehr.
Anfang Februar dieses Jahres lag die Inflationsrate im Euroraum noch bei 5,1 Prozent. Ende März 2022 verzeichnete sie einen Sprung auf durchschnittlich 7,5 Prozent. Es ist damit der höchste Stand seit der Euro-Einführung.
In vier Euro-Staaten ist die Rate inzwischen zweistellig. Laut Eurostat liegt sie in Estland bei 14,8 Prozent, in Litauen bei 15,6 Prozent in Lettland bei 11,2 und in den Niederlanden bei 11,9 Prozent. Deutschland verzeichnet 7,6 Prozent.
Noch im Februar dieses Jahres rechnet die EZB im Jahresverlauf mit einem Rückgang der Inflation, also mit einem vorübergehenden Phänomen und war der Ansicht, die Inflation werde durch „Sonderfaktoren“ getrieben. Aktuell geht die Währungsbehörde von einem Anstieg der Preise in 2022 von 6,0 Prozent aus, wie sie am Freitag mitteilte. Wie das bei zu erwartenden Lohn-Preis-Spiralen erreicht werden kann, bleibt mindestens eine Denksportaufgabe.
Auf der Homepage der EZB heißt es: „Das wichtigste Ziel der EZB besteht darin, die Preise stabil zu halten. Wir arbeiten für die Menschen im Euroraum und sorgen dafür, dass der Wert des Euro erhalten bleibt.“ Und weiter: „Stabile Preise sind der beste Beitrag, den die Geldpolitik zum Wirtschaftswachstum leisten kann.“
Davon kann keine Rede sein. Vor Ostern tagte der EZB-Rat. Mit ihrer Entscheidung zur Zinspolitik tat sich die EZB schwer; besser gesagt, sie tat gar nichts. Der Rat beschloss, den Leitzins auf dem bisherigen Niveau von null Prozent zu belassen. Eine Zinswende ist demnach offenbar nicht in Sicht. Die EZB scheint die Zeichen der Zeit nicht zu deuten.
Das Anleihekaufprogramm der EZB namens APP, also die Übernahme der „Wertpapiere“ der Staatsschulden in die Bilanz der EZB, „soll ab April bei 40 Milliarden Euro monatlich liegen und dann im Mai auf monatlich 30 Milliarden sowie im Juni auf 20 Milliarden Euro sinken“, schreibt das Handelsblatt. „Die seit der jüngsten EZB-Ratssitzung im März eingegangenen Daten hätten innerhalb des Gremiums „die Erwartung bekräftigt, dass die Nettokäufe von Anleihen im dritten Quartal abgeschlossen werden sollten“, heißt es im Statement der Notenbank. „Je länger die EZB an ihrer sehr lockeren Geldpolitik festhält, desto mehr steigen die Inflationserwartungen der Menschen und setzt sich die sehr hohe Inflation dauerhaft fest“, sagt Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer.
Ebenfalls eine „Binsenwahrheit“ ist, dadurch, dass die EZB als Notenbank von Banken Staatsanleihen oder auch Unternehmensanleihen kauft, erhöht sich die im Umlauf befindliche Geldmenge. Kommt mehr Geld in Umlauf, zieht die Konjunktur an und die Inflation steigt. Man bezeichnet das schlechthin auch als „Gelddrucken“.
Die EZB-Bilanzsumme stieg Ende August 2021 auf rund 8,2 Billionen Euro. Das sind rund 80 Prozent des Bruttoinlandprodukts im Euroraum. Ende Dezember 2021 war der Euroraum mit 100 Prozent des BIP verschuldet. Vom Stabilitätspakt, der ein Ziel von 60 Prozent setzte, ist der Euroraum damit weiter entfernt denn je.
Doch zurück zur Geldentwertung namens Inflation. Die EZB unternimmt zu wenig, eigentlich gar nichts, um die Geldentwertung zumindest abzubremsen. Den Ankauf von Wertpapieren hat sie noch immer nicht beendet und will ihn voraussichtlich erst Ende des dritten Quartals 2022 beenden. Merkwort: voraussichtlich.
Auch in unserem Nachbarland Schweiz wird über den Preisanstieg debattiert, selbst wenn dort die Rate noch bei 2,4 Prozent verharrt. Die Streitfrage der Ökonomen lautet: Droht die Teuerung in mittlerer Frist auch in der Schweiz auf ein amerikanisches oder europäisches Niveau zu steigen?
Während in der Schweiz mit einer nominalen Aufwertung des Franken gerechnet wird, stürzt im Euroraum die Währung ab. „Nachdem die Währungshüter abermals offengelassen haben, wann sie mit höheren Zinsen gegen die Inflation vorgehen, fiel der Euro auf den tiefsten Stand seit fast zwei Jahren“, nämlich unter die Marke von 1,08, berichtet die Welt. Dies habe damit zu tun, dass die EZB betonte, sie werde „irgendwann“ die Zinssätze anheben – nachdem das Anleihekaufprogramm beendet worden ist. „Ein schwacher Euro erhöht den Inflationsdruck, weil die meisten Rohstoffe in Dollar gehandelt werden und sich so der Einkauf verteuert.“
Indessen warnt der Deutsche-Bank-Vize vor einer zweistelligen Inflationsrate. „Unsere Prognose ist, dass wir im Laufe des Jahres bei einer Inflationsrate von sieben bis acht Prozent liegen werden“, erklärte Karl von Rohr in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS). „Für den Fall, dass die Energieimporte stärker limitiert werden, könnten wir sogar zehn Prozent und mehr sehen.“ Und weiter: „Das Vermögen schmilzt wie Eis in der Sonne.“ Insgesamt müssten sich die Bürger auf Inflationsraten einstellen, „wie wir sie seit den Siebzigerjahren nicht mehr gesehen haben.“
Mit Blick auf die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) sagte von Rohr, dass er baldige Zinserhöhungen für „dringend erforderlich“ halte, „damit die Inflationserwartungen sich nicht auf hohem Niveau verfestigen.“ Doch mit dem aktuellen Ratsbeschluss der EZB sieht es derzeit mitnichten danach aus. Der Weg zu einer „galoppierenden Inflation“ scheint vorgezeichnet.
„Die seit der jüngsten EZB-Ratssitzung im März eingegangenen Daten hätten innerhalb des Gremiums „die Erwartung bekräftigt, dass die Nettokäufe von Anleihen im dritten Quartal abgeschlossen werden sollten“
Im dritten Quartal nun also, vor kurzem hieß es noch, dass die Anleihenkäufe im Juni beendet werden sollen. Die lügen, wenn sie den Mund aufmachen.
Die Anleihenkäufe werden garantiert im dritten Quartal beendet, im dritten Quartal von 2035, falls es den Euro samt EU bis dahin überhaupt noch gibt.
Im Übrigen sind die fortgesetzten Anleihenkäufe, die allerallerspätestens 2018 beendet werden sollten, nachdem sie schon mehrfach verlängert wurden, ein sehr gutes Maß für den katastrophalen Zustand der Eurozone.
Zum Verbrechen am arbeitenden Volk werden sie, da die Einkommensentwicklung bei weitem der wachsenden Geldmenge hinterherhängt, das ist eine kalte Enteignung der Leistungsträger und die pflegt sich auf Dauer stets bitter zu rächen.
Je länger diese Käufe stattfinden, desto abhängiger werden die Staaten davon, auch und ganz besonders Deutschland mit seinem vom Größenwahn geprägten Weltsozialstaat.
Die EZB sitzt in der Falle. Durch den Nullzins halten sich die sogenannten Zombiefirmen gerade noch so am Leben. Mit der Flutung von Geld ohne Gegenwert (FIAT-Geldsystem) steigt zwangsweise die Inflation. Es wurde massiv verhindert, dass unwirtschaftliche Unternehmen in die Pleite gingen. Durch die quasi Abschaffung der Insolvenzanmeldepflicht haben sich die Zombiefirmen angehäuft. Wenn die EZB die Zinsen anhebt, dann gehen Wirtschaftsfachleute davon aus, dass die verschleppten Insolvenzen nachgeholt werden. Die Fachleute beziffern die Anzahl der Zombiefirmen auf 15-20%, was soviel bedeutet, dass die Arbeitslosenzahl um genau diese Prozentzahl ansteigen wird. Wenn das passiert, dann wäre es der Supergau. Damit es nicht passiert nimmt man die Inflation in Kauf und schröpft die kleinen Bürger.
Kurzarbeitergeld das in der Automobilindustrie vom Staat ausgeschüttet wurde, obwohl die Autofirmen Rekordgewinne vermelden, trotz massivem Einbruch der Produktion, zeigt, dass der Staat in die Wirtschaft massiv eingreift. Es hat sich eine Allianz zwischen dem Großkapital und der Politik etabliert zu Ungunsten der Steuerzahler. Der Steuerzahler muss die Schulden abbezahlen die jetzt aufgetürmt werden. Die Großkonzerne behalten ihre Gewinne. Bevor der Euro über die Wupper geht wird noch kräftig von unten nach oben umverteilt. Und damit keiner merkt wie die Politiker versagt haben, schiebt man alles auf Herrn Putin, die Coronapandemie und die „alternativlose“ Klimarettung und sonstiges Gedöns was man bei der Tagesschau und dem HEUTE- Theater so konsumieren darf.
Die wenigsten haben es bis jetzt gemerkt noch werden sie es merken, und dies als gottgegeben hinnehmen und weiterhin Ihr Kreuzchen machen wo sie es seit Jahrzehnten gesetzt haben.
Ich kann Euch nur empfehlen geht mit Eurem ersparten Geld raus aus dem EURO. Raus aus dem Einflussgebiet der EU und diversifiziert Euer Depot. Wir werden alle zur Ader gelassen. Am meisten diejenigen die Ihr Geld auf dem Girokonto, Sparbuch, Kapitallebensversicherung und sonstigem Buchgeldsystemen lassen. Es wird noch sehr bitter werden für diejenigen die das nicht erkennen und entsprechende Vorkehrungen treffen.
Verehrte Wirtschschaftredaktion von TE, um die Lage zu verstehen, und die EZB, sollten Sie Ihre Illusion ablegen, die EZB sei eine “europäische” Notenbank oder überhaupt eine Notenbank. Wären Sie dazu bereit, und vielleicht sogar vom liberalkonservativen Traum der “europïschen Einigung” abzurücken, so wäre der Blick frei auf das, was die EZB wirklich ist und was sie auch zukünftig tun wird.
Der Euro war niemals bloß als Währung gedacht, in der Art wie der Dollar, der Jüan oder das Pfund. Er wurde eingeführt, um zu verhindern, daß das wiedervereinigte Deutschland nach 1990 wieder zu einer souveränen Nation werden würde, was es unweigerlich wieder in eine halbneutrale Mittelposition in Europa geführt hätte – ansatzweise erkennen wir das ja bereits an der prorussischen Tendenz der SPD-dominierten Außenpolitik der letzten 20 Jahre. Mit dem Euro und der EZB erhielt vor allem Frankreich, sekundär die übrigen Mittelmeerländer Zugriff auf die deutsche Wirtschaftleistung, ohne daß ein Krieg geführt werden mußte. Dies ist vollständig gelungen, dabei half sicher die Mischung aus deutscher Selbstverleugnung und Paneuropäismus.
Die EZB vertritt die Interessen Frankreichs und Italiens, die für sie die höchste Relevanz haben. Jetzt, vor den Präsidentschaftswahlen in Frankreich, ohne eine klare Führung des EU-Befürworters Macron, wäre ein Zinsschnitt ohnehin undenkbar gewesen, das wäre beste Wahlkampfhilfe für Marine Le Pen gewesen. Das ist aus meiner Sicht zwar überflüssig, da auch Le Pen nicht aus dem Euro austreten würde, aber es zeigt, wo die Prioritäten liegen.
Die EZB geht dabei davon aus, daß Deutschland – insbesondere im Gegensatz zu Italien, Spanien, Griechenland oder Belgien noch genug abbruchfähige wirtschaftliche Substanz hat, um durch eine weitere Inflation hindurchzukommen, ohne zusammenzubrechen wie derzeit etwa Sri Lanka. Charakteristisch für Deutschland ist sein Gesellschaftsmodell aus extremen Staatseinnahmen bei gleichzeitig für ein westlich-kapitalistisches Land ungewöhnlich geringer Vermögens- und Immobilienbesitzquote. Die Deutschen sind seit den Bismarck’schen Sozialreformen ein Volk von Wohnungsmietern und Staatsrentnern, das bedeutet, sie sorgen nicht privat mit Vermögensaufbau und Kindern vor, sondern setzen auf Ansprüche an und Fürsorge durch den Staat. Das ist gesellschaftlich möglich und durchsetzbar, weil die Deutschen fest und unverbrüchlich an den Staat und das grundsätzlich Gute darin glauben (egal ob sie links oder rechts sind). Der Verlauf der Corona-Krise und ihre Handhabung in Deutschland und Österreich haben erneut gezeigt, wie wirkungsmächtig derartige Mentalitäten sind, und praktisch unabhängig von Tagespolitik oder politischen Verortungen.
Umgekehrt stellen hohe Inflationen in Frankreich und Italien, aber auch Spanien und Griechenland kein Problem dar und beeinflussen kaum politische Entscheidungen. In all diesen Ländern ist die immobile Eigentumsquote deutlich höher als hierzulande, selbst im vermeindlich so armen Griechenland. Die Zession der Fürsorge an den Staat ist nicht annährend so tiefgreifend und durchgängig wie in Deutschland, wo große Teile der Bevölkerung und der Wirtschaft am Tropf des Staates hängen. Die nach dem 2. Weltkrieg in der Ära Ehrhardt angestoßenen Änderungen dieses Zustandes, sehr zaghaft dann nochmal unter Schröder, sind in den langen Jahren von SPD- oder den Sozialromantiker der CDU geführten Regierungen längst wieder einkassiert worden, die Staatsquote höher denn je.
Daher trifft uns die Inflation nun doppelt, während sie im Club Med kaum am Alltag etwas ändert. Die dortigen Gesellschaften haben schon immer mit hoher Inflation gelebt, das unmittelbare Leben war und ist familiär-solidarisch statt staatssolidarisch abgesichert und damit staatsunabhängig. Wird die Geldentwertung zu arg, kommen neue Scheine mit drei Nullen weniger. Die Italiener kamen vor dem Euro bestens mit einer Währung zurecht, bei der bereits eine Pizza einen vierstelligen Betrag kostete, die Peseta war kaum mehr wert.
Für Deutschland gibt es aus dieser Zwangssitation nur den Ausweg raus aus dem Euro. Nur so kann die Währung aufgewertet und die Zinsen erhöht werden. Anschließend wird Deutschland durch eine massive und harte Rezension gehen (müssen), die aber dringend notwendig wäre, um es von der mühlsteinartigen Zombiewirtschaft zu befreien – und noch wichtiger, um endlich die linksliberalen Eliten aus ihren Machtpositionen zu entfernen. Energiewende oder Pazifismus werden wir anders nicht los, ebenso wenig wie die Masseneinwanderung.
Das geht freilich nicht, wenn der liberalkonservative Sektor, der ja immer noch wesentliche Teile der Wirtschgaftselite stellt, weiter die linksliberalen Narrative transportiert und unterstützt. Innerhab des Systems aus EU, Euro und Sozialdemokratismus ist keinerlei Änderung des Status Quo möglich, das erbärmliche Lavieren der CDU und ihres Vorsitzenden Friedich Merz beweist das exemplarisch. Das sei auch der Redaktion von TE ans Herz gelegt, die doch immer noch davon träumt, es könne wieder so werden wie unter Ludwig Ehrhardt. Nur: Als der regierte, hatten wir die DM und gerade mal die “Montanunion”. Dann kamen Willy Brandt, die SPD, die EWG und Norbert Blüm und der Rest ist bekannt.
Nochmal bei Google Translator durchlaufen lassen, dann stimmt wenigstens die Grammatik.
Was viele nicht wissen, die AfD war bei ihrer Gründung eine Partei die sich gegen den Währungswechsel von der DM zum EURO aussprach. Am Ende hat B. Lucke recht behalten….
Schmarrn, beim Wechsel von der DM zum Euro gab es die AfD doch überhaupt noch nicht. Sie wurde erst 2013 gegründet.
Allerdings war sie bei der Gründung eine Euro-skeptische Partei, insofern haben Sie recht mit Lucke.
Was soll das Gejammer? Die politisch mehrheitlich gewollte EZB wollte Inflation zur Schuldenbewältigung und erreicht sie auch. Wer nicht schon vor 10 Jahren auf reale Werte umgesattelt hat, dem ist heute auch nicht mehr zu helfen.
„Die EZB scheint die Zeichen der Zeit nicht zu deuten.“
Oh doch, sie deutet die Zeichen der Zeit ganz genau. Würde sie den Zins auch nur etwas anheben, implodiert Italien, danach der Euro. Das wissen die ganz genau.
Lagarde – noch ein Merkelsches Produkt, wie von der Laien, aber wenigstens ehrlich vorbestraft in der Tapie Affäre. Auch wenn die EBB, die European Bad Bank, „unabhängig“ ist wie ein deutsches Verfassungsgericht (im Gegensatz zu polnischen Gerichten). Merkel hat seit der „alternativlosen“ Griechenlandrettung diesen Weg in den ökonomischen Abgrund unterstützt, durch Personalpolitik und Schweigen. In den richtigen Händen ist diese Dame für manchen mehr wert als etwa ein Raketenschlachtschiff.
Aber es war halt nicht nur sie – minutenlang von Klatschhasen applaudiert, wie damals auf dem Parteitag in Essen, wo sie nach ihrer Wahl in honeckerscher Dimension betonte, sie werde sich nicht an den zuvor getroffenen Parteitagsbeschluss zur doppelten Staatsbürgerschaft halten. Direkter kann man Demokratieverachtung und die Verachtung der Partei, der frau angeblich nahestünde, nicht formulieren.
Nun sanieren sich die EU-Mitglieder über Inflation, Börsen- und Immobilienblase durch knallharte Enteignung und zwar ohne ideologisches Programm wie im Kommunismus. Damit fällt die EZB intellektuell hinter die SBZ zurück. Dass sich nun auch noch die Europäische Kommission verschulden kann (WER hat da zugestimmt?), ist eine weitere Quelle für die Schuldenjunkies. Und wenn das nicht mehr klappt, gibt es ja den Rat, das Parlament, den Wirtschafts- und Sozialausschuss zum weiteren Schuldenmachen. Auf die deutschen €-Münzen gehört der Spruch „Gold gab ich für Eisen“.
Der Euro gehört abgewickelt, mit der Wiedereinführung nationaler Währungen mit einer mehrjährigen Übergangsfrist. „Scheitert der Euro, dann scheitert Europa“. Stimmt Angela, beides gescheitert.
Der Artikel beruht auf dem Narrativ, daß es die Aufgabe der EZB sei, die Preise stabil zu halten. Das ist natürlich der größte Betrug des Jahrhunderts. Die Aufgabe der EZB ist es vielmehr, die EU zusammenzuhalten! Und wenn sie die Zinsen erhöhen würde, würde die EU wie eine Handgranate explodieren. Also, die Aufgaben die Preise stabil halten und die EU zusammenhalten widersprechen sich diametral und können nicht gleichzeitig wahr genommen werden! Daß die europäischen Bürger sich so lange für dumm verkaufen lassen, ist wieder mal ein Beweis dafür, daß daß Volksverdummung über Massenmedien funktioniert!
Die EZB ist ein rein politische Institution geworden. Das Wohl der Bürger steht nicht im Fokus. Es geht rein um kostenlose Finanzierung der Pleitestaaten in der EU (Italien und Frankreich an vorderster Stelle). Wie erbärmlich ist die Aussage einer EZB, dass Sie Berechnungsfehler gemacht hat oder Entwicklungen vollkommen falsch einschätzt? Diese EZB hat nur noch den Zweck einer gigantischen Umverteilung von arm und Mitte zu reich. Lagarde und Schnabel verdienen daran gut.
Wenn Italien und Frankreich nicht mehr finanziert werden würden, dann käme es zu einem Bankencrash der auch deutsche Firmen und besonders Banken und Versicherungen und damit ganz Deutschland mit in den Abgrund reißen.
Somit ist Deutschland im Euro gefangen. Man kann nur sein Vermögen in Fremdwährungen anlegen …
Wie denn? Im Ernstfall werden alle Fremdgeldkonten gesperrt und das Geld vom Staat eingezogen? Dasselbe gilt für Edelmetalle. Egal was Sie machen, so lange Sie in der Gerichtsbarkeit der EU verbleiben wird man Sie letztlich enteignen.
Die EZB kann die Zinsen nicht erhöhen….nur 0,5% und die Südländer sind pleite/zahlungsunfähig. Das war abzusehen und wurde von so jedem „nicht Merkel-hörigen“ Volkswirtschaftler bei der EURO Krise vorausgesagt. Es hat schon seinen Grund, warum im ÖR-TV nur noch Herr Fratzscher auftritt. Die Inflation wird weiter steigen und steigen….leider geht es nicht von heute auf Morgen….die Enteignung findet schleichend statt und wir alle werden zu Kasse gebeten. Ein Währungsreform kann ich mir momentan nicht vorstellen….aber ich habe mir auch keinen Krieg in der Ukraine vorstellen können.
„Auf der Homepage der EZB heißt es: ‚Das wichtigste Ziel der EZB besteht darin, die Preise stabil zu halten.'“
Ich frage mich, ob die „Eliten“ noch irgendeine Form von Scham empfinden, wenn sie das Fußvolk für dumm verkaufen. Was der ÖRR täglich in Vollendung aufführt, ist nun auch bei den sog. Währungshütern der Normalfall. Bestverdiener, die aus ihrer Wohlstandsblase heraus Staatsfinanzierung auf Kosten des kleinen Mannes (meine Güte, nicht gegendert!) betreiben. Die jahrelang angeblich zu niedrige Inflation war immer nur ein Vorwand fürs Gelddrucken.
Ich hatte schon bei der Einführung des Euro ein ungutes Gefühl, unsere eigene starke D-Mark gegen ein Gebilde auszutauschen, dass „mitgehangen-mitgefangen“ suggerierte bei der Vielzahl an weitaus finanzschwächeren Ländern, die da unbedingt mitmachen wollten. Heute weiß ich warum: Wie sich das Ganze entwickelt hat, hätte ich das ungute Gefühl eher als ein riesengroßes Alarmzeichen werten sollen. Wir sind seitdem nicht mehr Herr über unsere eigene Währung und Finanzpolitik.
„Verkauft“ wurden wir von Helmut Kohl für die Zustimmung zur Wiedervereinigung. Klug war das nicht.
Glaubt wirklich einer, dass beim Kampf gegen Europa die EZB als wichtiges Instrument der Fremdbestimmung über die Nationalstaaten vergessen wird?
Ned schwätza, macha. Ein Krügerrand kostet 1800 €. Depot einrichten, ExxonMobil kaufen (ja, ist ganz bäh), dann ist man im Dollarraum, oder Nestle, dann ist man im Schweizer Franken. Kleines Problem: man kann auch verlieren. Aber es nützt nichts, mit dem Fuß aufzustampfen, man muß sich der Situation anpassen und das Beste daraus machen.
Für die Prozeßhansel: obige Ratschläge sind keine Finanzempfehlungen.
Die EZB will eine Hyperinflation.
Eine Revolution kommt immer aus der Mittelklasse: die Oberklasse ist mit dem System zufrieden, weil es für sie arbeitet. Die Unterklasse ist zu beschäftigt damit, sich zu ernähren um sich um etwas zu kümmern.
Also muss aus der Sicht derer, die eine Revolution verhindern wollen, die Mittelklasse abgeschafft werden.
Genau das tut eine Hyperinflation: Die Oberklasse wird nicht geschädigt, weil ihnen zugesteckt wird, in was sie investieren sollen.
Die Unterklasse hat nichts, verliert also auch nichts.
Die Mittelklasse verliert alles.
Genau wie beabsichtigt.
Viel lieber als eine Zinserhöhung wäre mir eine Geld-zurück-Garantie für alle leeren und nach zwei Jahren sachlich falschen Versprechungen der Corona-Zeit. Das Geld wäre dann ja nicht weg sondern nur woanders.
Das Eurosystem bedeutet nichts anderes, als das ein Land ein Kredit aufnehmen kann und alle zusammen den Kredit über die Inflation zurückzahlen müssen. Länder wie Italien haben viele Bürger damit reich gemacht. Da nun wie zu erwarten diese hoch verschuldeten Länder die Mehrheit in der EZB haben, ist auch keine Zinserhlhung zu erwarten.
Denn wieso sollten sie auch auf die Umverteilung von Wohlstand aus Deutschland verzichten?
Die EZB wird erst eingreifen, wenn eine Hyperinflation droht, denn mit einem Ende des Euros wäre auch die Umverteilung vorbei. Aber sicher wird das dann auch verbunden sein mit einer EU Vermlgenssteuer/Enteignungen, über die dann die Schuldenlast dieser Länder von von allen/Deutschland zurück bezahlt wird
Die herkömmlichen Möglichkeiten einer Zentralbank sind ausgeschöpft: Zinserhöhung ist gleich sofortiger Staatsbankrott etlicher Euro-Länder. Aber die neue Welt der Digitalisierung hält auch neue noch viel brutalere Methoden bereit, allen voran die Abschaffung des Bargeldes, die täglich vorangetrieben wird.
Herr Sinn hat dazu einen hervorragenden Vortrag bei der ÖAW gehalten. Darin äußert er sicht auch zur EZB. Die Mehrheit in der EZB ist mittlerweile der Club-MED, wo Länder wie Italien den Ton angeben. Italien hatte vor dem Euro oft Inflationsraten von über 10 %. Die Schuldenstaaten sehen das locker. Nur der deutsche Michel mit seinen Lebensversicherungen und Sparbüchern hat noch nicht kapiert, was hier abläuft. Nämlich die Transferunion 4.0. Das wird noch richtig übel…
…..die ezb müßte doch mit dem klammerbeutel gepudert sein, wenn sie jetzt die zinsen erhöhte. wo beiben die lohn und gehaltsforderungen? wo bleiben die investitionen der unternehmen? von der politik werden doch nur sektorale anreize gegeben. und verwandte berichten mir, daß trotz des drohenden getreideminus aus der ukraine und russland, die bauern statt für den kochtopf für den tank getreide produzieren und das auf riesigen feldern in der ehemaöigen ddr!deutschland muß tatsächlich durch den impfstoff vergiftet worden sein! bedenkenloser kann man nicht an die wand prallen.
at least from washington!
Es rächt sich, was uns leichtfertig und blind versprochen wurde. Wir Deitsche bezahlen mit sinkendem Wohlstand. Dabei trifft es immer die Ärmeren. Bis die sich wehren.
Die EZB kann ihren Kurs nicht ändern: Da sind die Wahlen in Frankreich und Frau Lagarde ist von Macrons Gnaden, zum anderen sind alle Südstaaten nach einer Zinserhöhung pleite. Deutschland zahlt, hat aber kaum eine Stimme bei der Bank.
Der Euro wäre die erste Währungsunion, die überleben würde.
Wenn die EZB für Zinserhöhungen das Leitmotiv hat „Wenn nicht später, wann dann?“, hinkt sie den Marktentwicklungen hinterher – aber so was von …
Inzwischen haben die Märkte die Initiative ergriffen und treiben die Zinsen hoch. Gut zu sehen an der Umlaufrendite der Bundeswertpapiere: sie lag am 28. Jan 2022 bei „-0,21 %“ und am 12. April bei „+0,75 %“ ! So schnell kann das gehen. Es fällt mir schwer mir vorzustellen, wie die EZB den Anschluss wieder finden will, eine ziemlich brenzlige Situation: Frau Lagarde findet sich gerade in der Rolle des Zauberlehrlings (Goethe) wieder …
Ist aber nicht ihre Schuld alleine, denn im EZB-Rat wird abgestimmt: jedes Land hat EINE Stimme egal wie groß: Malta alleine schon kann die Stimme Deutschlands neutralisieren, oder mit Zypern zusammen überstimmen. Ein schwerwiegender Webfehler in der Konstruktion des Euro. Die Politik kümmert sich lieber um das korrekte Gendern, statt die höchst dysfunktionalen Verträge um den EURO herum neu zu verhandeln.
Wie auch immer, man möchte der EZB zurufen: „Don
t say: "there
s still time“ or „maybe next time“, because there´s also the concept of „It´s too late“Tatsächlich knallen doch im Hintergrund die Sektkorken, weil sich durch die Inflation viele Schuldenstaaten de facto entschulden können. Die EZB muss dafür nur gegen die vertraglichen Vereinbarungen verstossen und ihren Job zur Wahrung der Geldwertstabilität nicht machen. Wen interessiert es? Die Verträge in der EU sind doch längst nicht mehr das Papier wert, auf dem sie stehen.
Mit dem Euro sitzt Deutschland in der Falle und die Verräter sitzen im Finanzministerium und der Bundesbank. Wer 30 % an der EZB hält, sollte sich im EZB-Rat nicht mit einer lumpigen Stimme abspeisen lassen. Das Euro-Abenteuer hätte schon längst beendet werden müssen.
Die Finanzgeschichte lehrt, dass eine zweistellige Inflation nur um den Preis einer harten Landung der Wirtschaft zu stoppen ist – sprich eine länger dauernde Rezession. Deutschland hat das in den 70er Jahren erlitten. Nur haben sich mittlerweile die Fundamentaldaten der deutschen Wirtschaft signifikant verschechtert mit einer enormen Verschuldung und einer Demographie, bei der auf 1000 in den Ruhestand wechselnden Bürgern nur noch 666 junge Berufseinsteiger folgen. Es fehlt der Wumms, der das Land aus einer Rezession befreien könnte.
Falls die EZB die Zinsen erhöht werden die Zinsen auf die angehäuften Schulden aus der Merkel-Zeit zu einer Lawine, die erst die Banken, dann die Südstaaten und dann Deutschland überrollt.
Die Kernschmelze des Euros deutet sich an – zumindest wird es nun offiziell eine Weichwährung werden.
PS: mal sehen wie meine Goldminen-Aktien sich entwickeln …
Mit der Installation von La Garde als Präsidentin der EZB hat Macron doch seine Politik des lockeren Geldes und damit der Alimentation der Südfraktion abgesichert. Von der Leyen (vernachlässigbar) wurde von ihm doch nur auf den Kommissionthron gehoben, damit Weizman nicht den EZB-Chefsessel beanspruchen konnte. Diese Dame (LaGarde) von Macrons Gnaden wird Kurs halten, unterstützt von der deutschen Schnabel, bis die kümmerlichen Geldvermögen v. a. der deutschen Sparer in südlichen „Sümpfen“ versickert sind.
Zinserhöhung = Ende des Euro.
Galoppierende Inflation = reale Verringerung der Staatsschulden
Im ersten Fall ist das Lieblingsprojekt der Links-„Progressiven“ vorbei, aus, Ende, finito.
Im zweiten Fall können sie weiter und noch mehr Geld verbraten, für Afrabiermigranten, Windmühlen, Gendergaga gegen rächts.
Was wird wohl passieren?
Ich nehme gern Wetten an.
Wenn die EZB und dann die Banken die Zinsen erhöhen würden, gäbe es Firmenzusammenbrüche und auch – infolge steigender Hypothekenzinsen – Unruhen bei den Kleinen und mittleren Einkommen. (Doch, auch Menschen mit kleinem Einkommen haben ein Haus und Hypotheken, besonders auf dem Land.)
Bei den mittleren bis höheren Einkommen, wo es viele Grünenwähler gibt, würde ein Ende der Null-Zins-Politik die Immobilen- und Börsenblase beenden, von der diese Schicht profitiert.
Also: Besser nicht dran rühren, weiter machen wie bisher. Schulden über Schulden auftürmen, sie per Inflation entwerten und mit weiter für gute Laune bei den Habenden sorgen.
Jahrelang hat man gehört das die EZB sich selber ein Ziel von 2% Inflation gesetzt hat. Nun ist sie an diesem Ziel jämmerlich gescheitert. Daraus kann es nur eine Konsequenz geben: alle Verantwortlichen fristlos, ohne Abfindung, entlassen.
In jedem normlen Wirtschaftsunternehmen werden Verantwortliche bei Nichterreichen von Zielen entlassen. Warum hier nicht?
Sehr gute Frage, wenn man sich vor Augen führt, dass Frau Lagarde in Frankreich 300 Mio Euro veruntreut hat: Überall in Europa werden die Böcke zu Gärtnern gemacht:
„Und ist es auch Wahnsinn, so hat es doch Methode!“
Viele westliche Staaten sind faktisch Pleite! Nicht erst seit Corona! Die Strategie der EZB ist einfach erklärt. Zuerst Geldmenge massiv erhöhen – und dann, wenn die Verschuldung immer stärker steigt, das Geld mit Negativzinsen und Inflation wieder „einsammeln“. Ob diese Strategie aufgeht, ist zu bezweifeln. Jedenfalls ist es Diebstahl.
In Artikel 127, Absatz 1 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union (AEU-Vertrag)
„Das vorrangige Ziel des Europäischen Systems der Zentralbanken ist es, die Preisstabilität zu gewährleisten.“
Ziel verfehlt, Abmahnung, Personal abberufen.
Chaos komm und Sturm brich los, dass wir Euch die Segnungen unserer neuen Weltordnung und unseres digitalen Geldes aufpressen können! Denn dann heißt es für Euch: Sterbt oder Stimmt zu. Lagarde ist mit dem WEF und seinen angeschlossenen Institutionen (Blackrock, Vanguard) bestens verbandelt. Da sind alle Hebel auf Selbstzerstörung des Währungs- und Wirtschaftssystems gestellt. Diese Leute sind skrupellos.
Lieber Herr Tichy,
wie Sie als Liberaler sicher wissen, hängen Preise nicht (unbedingt) von der absoluten Geldmenge ab, sondern von Angebot und Nachfrage – Achtung: Nach einem bestimmten Produkt !
Eine Erhöhung des Leitzinses wird daher mitnichten dazu führen, daß Gas dann günstiger wird. Solange Gas Mangelware ist, steigt dessen Preis.
Die Aufgabe unserer (und da stimme ich mit Ihnen überein) ‚glorreichen‘ Regierung ist es daher, die Produkte des ‚Mangels‘ heranzuschaffen.
Um beim Gas zu bleiben: Schaffft Gas heran !!!
Ob aus Diktatur 1 (Rußland) oder aus Diktatur 2 (Katar) ist sekundär, Hauptsache, es ist genug da.
Das – und genau das – ist die Aufgabe unserer Regierung: Energie (Gas) herbeischaffen, damit wir nicht frieren müssen.
Und dann hat sich auch die Inflation (zumindest bei Gas) erledigt.
Das fehlt mir leider bei dem aktuellen Kriegs-(Energieboykott)-Geschrei: Die Regierung hat die Aufgabe, unsere Energieversorgung sicherzustellen, nicht, die Interessen der USA zu vertreten, die uns gerne ihr LPG zum x-fachen Preis verkaufen möchten.
Gruß
Jörn Mertes
Der Preis eines Produktes steigt, weil die Nachfrage das Angebot übertrifft. Umgekehrt fällt er, wenn das Angebot die Nachfrage übertrifft. Business as usual.
Wenn aber alle(!) Preise stramm im Gleichschritt steigen, dann haben wir entweder Mangel an allem, oder es liegt an der Geldmenge.
Ok. Halten wir fest:
Wenn man Geld druckt (Anleihekäufe), steigen alle Preise.
Wenn man das Angebot verknappt (Lockdowns), steigen alle Preise.
Wenn man Energie verteuert (CO2-Ablass), steigen alle Preise.
Was passiert nun, wenn man das Angebot verknappt und Energie verteuert und Geld druckt?
Suizid scheint mir der passende Begriff.
Es wird Zeit, daß die deutsche Regierung, als bisheriger Motor und großzügiger Geldgeber für die EU, der EZB mal eine deutliche geldpolitische Ansage macht, bevor die ganze EU in die Krise fährt. Herr Scholz könnte sein finanzpolitisches Gewicht hier mal ausspielen.
Für die EZB gibt es viele Gründe für die Inflation: gestiegene Energiepreise insbesondere in Deutschland, abgerissene Lieferketten durch Coronamassnahmen, erhöhte Lebensmittel Preise wegen des Ukraine Krieges. Alles richtig, bloss den wesentlichen Grund für die anziehende Inflation, nämlich das Geldmengenwachstum, den nennt sie nie. Und warum: weil sie ihn selbst verursacht hat.
Die Deutsche Bundesbank war politisch unabhängig und dem Ziel der Preisstabilität verpflichtet. Sie verfolgte eine konsequente mittelfristig ausgerichtete Stabilitätspolitik. In Deutschland war deshalb die Inflation niedrig und die Währung stark. Hingegen waren in Frankreich, Italien und vielen anderen südeuropäischen Ländern die Zentralbanken den Finanzministerien unterstellt. Zinsänderungen wurden politisch entschieden und die Zentralbanken hatten diese Entscheidungen umzusetzen. In der Folge waren die Inflationsraten hoch und die Währungen werteten gegenüber der Deutschen Mark ab.
Mit der Schaffung der Europäischen Währungsunion im Vertrag von Maastricht (1992) wurden wichtige und bewährte Prinzipien durchgesetzt, die auf dem Modell der Bundesbank beruhten. Hierzu gehören die Unabhängigkeit der EZB und der nationalen Zentralbanken und das enge Mandat, als vorrangiges Ziel Preisstabilität zu gewährleisten.
Ferner wurden den Mitgliedstaaten Grenzen der öffentlichen Haushaltsdefizite und der Verschuldung gesetzt. Im Rahmen der europäischen Regeln verblieben die Finanzpolitiken in der Eigenverantwortung der Mitgliedstaaten. Als weitere konstitutive Elemente wurden die monetäre Staatsfinanzierung verboten (Art 123 AEUV) und die Haftung der Europäischen Union und der Länder für die Verbindlichkeiten einzelner Mitgliedsstaaten in der Nicht-Beistandsklausel ausgeschlossen (Art 125 AEUV).
Die Wirtschaftspolitik verblieb weitgehend in nationaler Verantwortung, soweit die Kompetenz in Art. 3 und Art. 4 AEUV nicht explizit ganz oder teilweise auf die Europäische Union übertragen wurde. Die Unabhängigkeit der Europäischen Zentralbank ist damit ausschließlich auf das Mandat der Preisstabilität beschränkt. Dieser Status gilt weder für die Bankenaufsicht noch für die Rolle der EZB bei der Sicherung der Finanzstabilität, noch für die anderen Bereiche der Wirtschaftspolitik.
Schockmomente wie Finanzkrisen ermöglichen große Veränderungen. Nachdem in Reaktion auf das Platzen der Dotcom-Blase zu Beginn des Jahrhunderts die starken Zinssenkungen der EZB Immobilienblasen, schnell steigende Staatsausgaben und exzessiven Konsum in einigen südlichen Eurostaaten und Irland begünstigt hatten, bereitete der Ausbruch der europäischen Finanz- und Schuldenkrise 2010 den Weg für den direkten Ankauf von Staatsanleihen. Bis dahin hatte die Geldpolitik der EZB auf Refinanzierungsgeschäften basiert, bei denen die EZB nur zeitlich begrenzt Wertpapiere mit Rückkaufvereinbarung von den Geschäftsbanken gehalten hatte.
Der EZB-Rat gab mehrheitlich im Mai 2010 dem Druck der europäischen Staats- und Regierungschefs nach, sich an der Rettung Griechenlands mit dem neuen Securities Markets Programme (SMP) zu beteiligen. Das Tabu des Verbots der monetären Staatsfinanzierung war damit gebrochen und die Unabhängigkeit der EZB von politischem Einfluss beschädigt.
Mit seiner Devise „Whatever it takes“ und der Ankündigung eines neuen Ankaufprogramms dämmte EZB-Präsident Mario Draghi auf dem Höhepunkt der europäischen Staatschuldenkrise im Juli 2012 stark auseinanderklaffende Risikoprämien auf die Anleihen südlicher Euroländer ein. Auf SMP folgte im September 2012 das Outright Monetary Transaktions-Programme (OMT) als konditioniertes „Bail-out-Versprechen“ der EZB gegenüber Euro-Problemländern.
Wegen angeblicher Deflationsgefahren wurden die Zinsen im Jahr 2014 in den negativen Bereich gesenkt und im März 2015 folgte in einer Phase guter Konjunktur ein neues umfangreiches Ankaufprogramm für Staatsanleihen (Public Sector Purchase Programme, PSPP). Dieses wurde wiederholt als „im Rahmen des Mandats“ bezeichnet, da die Inflationsrate deutlich unter der zwei Prozent-Marke lag, die EZB aber kurzfristig eine höhere Inflationsrate in Richtung zwei Prozent erreichen wollte. Allerdings kaschierte sie damit die wahren Absichten ihres Handelns, nämlich die Insolvenzrisiken unsolider Mitgliedstaaten zu reduzieren.
Die EZB-Interventionen und die Negativzinsen verursachten beträchtliche Marktverzerrungen und eine massive Umverteilung von Sparern und Gläubigern zu Regierungen und Schuldnern. Auch zwischen den Eurostaaten wurde als Folge der ungleichmäßig über den Euroraum zugunsten südeuropäischer Staaten verteilten (gezielten) langfristigen Refinanzierungsgeschäfte – (T)LTROs – umverteilt, ohne demokratische Legitimation. Auch das Interbankzahlungssystem TARGET2 entwickelte sich zu einem impliziten Kreditmechanismus für Problemstaaten im südlichen Euroraum.
Zusätzlich zu diesem Programm hat die EZB mit dem Ausbruch der Corona-Krise und der wirtschaftlichen Rezession als Folge des Shutdown das Pandemische Notfallkaufprogramm (PEPP) mit über insgesamt 1.350 Mrd. Euro aufgelegt. Da die öffentlichen Schulden in allen Eurostaaten stark anwachsen, sollen die Refinanzierungskosten der Mitgliedstaaten niedrig gehalten und die drohende Insolvenz wichtiger Länder vermieden werden.
Auch die Transfer- und Haftungsunion, die durch die europäischen Verträge verhindert werden sollten, wurde durch die Geldpolitik der EZB zementiert.
Und das TARGET2-Zahlungsverkehrssystem hat sich zu einem impliziten Kreditmechanismus entwickelt, dessen Kredite nicht explizit bewilligt werden müssen.
Gleichzeitig entwertet das „billige“ Geld der EZB schleichend die Ersparnisse und bläht Aktien- und Immobilienpreise auf, was der jungen Generation und der Mittelschicht in Europa schadet. Platzende Finanzmarktblasen führen zu einschneidenden Krisen, deren Therapien durch bedingungslose, niedrig-verzinste Kredite die Unternehmen zombifizieren. Daraus resultierende sinkende oder sogar negative Produktivitätsgewinne drücken auf die Löhne. Null- und Negativzinsen schaden den Banken, die ihrer Funktion beraubt werden, eine effiziente Allokation des Kapitals im Euroraum sicher zu stellen. Im Ergebnis wird die in Art 127 AEUV verankerte offene Marktwirtschaft mit freiem Wettbewerb beschädigt, ohne dass das Ziel der Preisstabilität erreicht wird.
Fazit: In der Währungsunion wurde konzeptionell und rechtlich nur die Geldemission vergemeinschaftet. Die meisten anderen Bereiche der Wirtschaftspolitik und insbesondere die Finanzpolitik verblieben auf der nationalen Ebene und von der Geldpolitik getrennt. Der EZB wurde nur die Preisstabilität als alleiniges Ziel mit auf den Weg gegeben und ihr die Staatsfinanzierung verboten.
Weil die Regierungen sich jedoch nicht an die Verpflichtungen des Stabilitätspakts hielten, ließ sich die EZB in die Rolle des Kreditgebers der letzten Instanz für die Staaten drängen. Die EZB griff somit in die den Staaten vorbehaltene allgemeine Wirtschaftspolitik über, schuf über die Aufblähung von Vermögenspreisen Risiken für die Finanzstabilität und beeinflusste in nicht zu vertretendem Maß die Vermögensverteilung innerhalb und zwischen den Eurostaaten.
Als sehr alte Frau habe ich 1963 Frankreich eine Abwertung mitbekommen: aus 1000 Franc wurde ein neuer Franc, der zur DM 1:1 umgerechnet wurde, ende 2001 war ein Franc nur ca. 0,30 DM wert, Mit der Lira war es ebenso. In der Schule haben wir noch mit Lire und Centesimi gerechnet. Da weiß man doch wo die Reise hingeht.
Tach.
Mikado, ein Spiel für Politiker und Beamte. Alle die sich in bestimmten Bereichen der Weltpolitik und Weltwirtschaft auskennen wissen was sie zur Zeit tun.
Wer sich als Erster reagiert sich mental bewegt und meint ein Hölzchen zu ziehen, ist dann eventuell der Loser, dem dann alles in die Schuhe schieben kann.
Bestes Beispiel war 2010 die Bundeskanzlerin und ihr damaliger Finanzminister.
Die haben nur ein bischen geschummelt,sprich den Deutschen keinen reinen Wein eingeschenkt, sondern jede Menge Baldriantee verabreicht und die Chose konnte weitergehen. Der Staatsbankrott wurde verhindert. Das hat der damalige Finanzminister 5 Jahre später in einer weinseligen Runde zum besten gegeben. Wann kommt unser Porschefahrer zur Erkenntnis und schenkt uns reinen Wein ein, klares Wasser mit Durchblick reicht vielleicht auch schon.
Es macht wenig Sinn die Zinsen zu erhöhen, wenn ohne Anleihenkauf die Zinsen von allein durch die Decke gehen würden.
Genau dies ist ja auch von der EU-Nomenklatura beabsichtigt: die Mittelschichten werden nun endgültig in die Massenarmut und damit Massenabhängigkeit administriert.
Das Dilemma in dem wir stecken, sieht so aus: die Inflation wird zweistellig, das sehen alle, deren Euros über 10% weniger, als an vorheriger Kaufkraft hat.
Um diesen Wertverfall des Euros zu dämpfen, müsste die EZB den „Leitzins“ in den einstelligen positiven Prozentbereich anheben, zu dem sich die Geschäftsbanken Kredite bei der EZB, besorgen können.
Dann werden aber alle Kredite viel teurer, und sehr viele Unternehmen sind schon stark verschuldet. Das beschleunigt deren Insolvenzen wegen hoffnungsloser finanzieller Situation.
Es liegen zwei Ursachen für die Inflation vor, zu erst wurde zu viel Euro-Geld in Umlauf gebracht, als an Sachwerten im Euro-Wirtschaftsraum real existieren.
Dann wurden Corona-Lockdowns von „Politik-Kaspern“ zur Blockade der Wirtschaft verordnet, und nun würgt man den Rest der Wirtschaft mit Sanktionen ins Grab. Wer riskiert denn noch in Deutschland, in irgendwas Privates zu investieren?
Ein größerer Krieg und anschließend eine Währungsreform stellt alles wieder auf Anfang und der neue Wirtschaftsboom kann beginnen.
Die Euro-Inflation entschuldet die überschuldeten EU-Südstaaten. Das will Frau Lagarde nicht behindern. Bezahlen tut überproportional Deutschland.
Leid tut mir Deutschland nicht, denn das Volk hat wieder und wieder die Traumtänzer-Politiker gewählt, die für angeblich höhere Ziele diese Transferunion einführten und dann nie beenden wollten. Selbst jetzt sehe ich keine Anzeichen, dass Deutschland sich gegen die Traumtänzer-Politik in so vielen Bereichen wehrt. Es wird noch dicker kommen.
Die EZB ist mit der Macht ausgestattet, die notwendig ist, um Deutschland auf das Niveau von Italien und Griechenland oder noch weiter unten, zu bringen. Das niedrigste Rentenniveau, das höchste Renteneintrittsalter, Negativzinsen, geringste Immobilienquote, die höchsten Energiekosten usw. So führt man das Volk aus dem Blickwinkel von Sozialisten. Wir sollen lernen zu gehorchen!
Natürlich ist der EZB alles bewusst. Dahinter steckt doch pure Absicht. Wer der EZB angenommen hat, bei der erhöhten Inflation würde es sich nur um ein vorübergehende Sache handeln, war sehr naiv. Sorry.
Die EZB finanziert nun durch ihr Auflaufprogramm (viel wichtiger als die Zinsen) seit mehr als zwei Jahren vollständig das Defizit der Eurostaaten. Und da niemand diese Schrottpapiere kaufen würde hat sie gar keine Alternative. Eine hohe Inflation entwertet zusätzlich rasch insbesondere die Rentenansprüche aller Bürger des Euroraums. Das ist der eigentliche Sparstrumpf der jetzt enteignet wird.
Es wird auch nicht zu einer „Lohn/Preisspirale“ kommen den die Lohnerhöhungen werden dramatisch hinter der Inflation zurück bleiben. Klar, bringt k
Ja auch sonst nichts. Drei Jahre 5 bis 8% Reallohnverlust und schon ist das alles einigermaßen eingerenkt.
Wird der gemeine Bürger das schlucken? Klar wird er das. Und zwar ohne Murren aber mit viel Gejammer z.B. in den Kommentaren auf TE.
Die EZB weiß genau was sie tut und welche Konsequenzen ihr Handeln für die Bürger der EU hat.
Der eigentliche Skandal ist, dass es keinen lauten Aufschrei und Proteste der Bürger gibt!
Anscheinend geht es ihnen noch zu gut und viele wissen wohl noch nicht, was da auf sie zu kommt (ich gehe davon aus, dass die Menschen in diesem Forum wohl wissen, was auf uns zukommt).
Für den Durchschnittsbürger sind momentan noch andere Themen wichtiger, z.B. ziehe ich heute die rot- oder blaugefärbte FFP-Maske an wenn ich im FREIEN spazieren gehe, oder wie gendert man Feuerwehrmann.
Zum Glück haben wir keine anderen Probleme…
Stimmt nicht ganz was Sie schreiben. Es trifft vor allen Dingen die Bürger im Norden bzw. die Volkswirtschaften in denen die Bürger über relativ wenig Sachvermögen ( Aktien Immobilien Gold ) verfügen aber dafür über irre viel Sparvermögen. Zusammengefasst: der deutsche Bürger. Neben der Geldentwertung noch einige Stichworte: Gemeinschaftshaftung, mit die höchsten Energiepreise auf der Welt in Deutschland, Spitzenwerte bei den Steuern und Abgaben, keine Investitionen in der Infrastruktur, Schulwesen vollständig am Boden, Bundeswehr ist praktisch nicht mehr vorhanden, Einwanderungsprobleme überhaupt nicht bewältigt . Keine Hilfe für die Opfer der Flutkatastrophe von der EU, nachdem über 100 Milliarden Euro vom deutschen Steuergeld in genau diese EU geflossen sind. Nicht zu vergessen: Herr Lauterbach. Na denn, frohe Ostern!
Die Volkverdummung, mitbefeuert von immer mehr „Volksvertretern“ und gut bezahlter „Arbeit“ und somit nicht wehtuender Inflation,begleitet von einer schmierenden Propagandamaschinerie, zeigt ihre Wirkung, bezahlen wird der bisherige Mittelstand und eine schulisch verzogene Jugend.
Die Gruende sind bekannt. Die zunehmende Verschuldung insbesondere im club mediterrane, geleitet von Macron und Draghi mit eigenen Zielen ebenso wie die zwingenden Folgen fuer die Buerger, die die Zeche der grossen Transformation zahlen, zum einen durch eigene Verelendung zugunsten der Elite, zum anderen durch das, was man „Verzicht“ nennt und die Abhängigkeit der Buerger weiter erhöht. Zudem ist klar, dass eine Wende frueher oder spaeter unangenehme Folgen fuer die Machthaber nach sich ziehen wuerde, offenbar unangenehmer als die mehr oder weniger schleichende Entwertung. Ausserdem sind Menschen mit Immobilieneigentum, wie wir sie vor allem club mediterrane haben, weniger betroffen als die Sparer, aber Eigentumslosen, hierzulande. Da die EZB, genauer die Herren Macron und Draghi (oder ihre Nachfolger) nichts daran aendern wird, bliebe fuer die Nordlaender nur der längst ueberfaellige Ausstieg. Besser waere natuerlich der Nichteinstieg gewesen, nicht fuer den club mediterrane natuerlich. Aber selbst die Liberkonservativen hoffen weiterhin auf Godot, Jahr fuer Jahr, vergeblich, auf eine Änderung der EZB-Politik. Erstaunlich naiv, aber so sind sie halt.