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Vielleicht ist die Erklärung ganz simpel

Auf der Suche nach Motivation: Bestimmt Putins Befindlichkeit den Überfall? – Teil 2

19.04.2022

| Lesedauer: 8 Minuten
Im ersten Teil wurde dargelegt, dass der Vernichtungskampf Putins gegen die Ukraine keiner tatsächlichen Ratio folgen kann. Welche Erklärung es dennoch geben könnte, ist Inhalt der nachfolgenden Überlegungen.

Im ersten Teil wurde dargelegt, dass der Vernichtungskampf Putins gegen die Ukraine keiner tatsächlichen Ratio folgen kann. Welche Erklärung es dennoch geben könnte, ist Inhalt der nachfolgenden Überlegungen.

Die Legende von den Faschisten

Aufschlussreicher als die von Putin bemühten Narrative von der Nato-Bedrohung und einem Genozid in der Ukraine ist die Erzählung von den Nazis und Faschisten, die die Ukraine angeblich quälten. Ivan Rodionov, als Chefredakteur des Berliner Ablegers des russischen Staatssenders RT Putins Mann für Kreml-Propaganda im deutschsprachigen Raum, erklärte mir in einem freundschaftlich geführten Gespräch im Anschluss an eine gemeinsame Talkshow recht detailliert, dass diese Nazi-Erzählungen beim russischen Volk tiefe Emotionen auslösten. Deswegen stehe Russland vorbehaltlos hinter Putins Vorgehen in der Ukraine.

Kurzum: Nichts verfängt bei dem einfachen Russen mehr, als jene vom KGB und der Sozialistischen Internationale kultivierte Hasserzählung gegen das, was dort als Faschist bezeichnet wird.

Ganz im Sinne der kommunistischen Lesart ist ein Faschist auch für einen Putin jeder, der zwei Grundbedingungen erfüllt: Der Faschist ist erstens gegen die Weltherrschaft des Kommunismus und gegen diesen überhaupt, sowie zweitens jemand, der den reaktionären, bürgerlichen Vorstellungen von souveränen Nationalstaaten anhängt.

Es liegt auf der Hand, dass diese Kopplung notwendig ist, denn die kommunistische Weltdiktatur des Proletariats verlangt zwangsläufig den sozialistischen Internationalismus in der Überwindung eben jener bourgeoisen Nationen, die zudem in dieser Erzählung die alleinige Verantwortung dafür tragen, dass es regelmäßig zu kriegerischen Auseinandersetzungen kommt, welche erfahrungsgemäß nur zwischen Nationalstaaten stattfinden können.

Der ukrainische Nationalismus ist Faschismus

Naheliegend insofern, dass die Faschisten-Erzählung nicht nur der ungeteilten Zustimmung des Durchschnittsrussen zur „militärischen Spezialoperation“ im Nachbarland dienen sollte, sondern dass Putin auch selbst zutiefst davon überzeugt war und ist, es in der Ukraine tatsächlich mit Unmengen jener Faschisten zu tun zu haben. Schließlich verstößt allein schon die Vorstellung von einem ukrainischen Volk, das sich selbst in einem Nationalstaat organisiert, nicht nur gegen die großrussische Nationalphantasie, sondern per se gegen die sozialistische Internationalismus-Doktrin.

Wir dürfen hierbei unterstellen, dass Putins großrussische Vorstellungen nur unbewusst einer identischen bourgeoisen Gedankenwelt entspringen – in seiner sozialistischen Erziehung prägt ihn hingegen immer noch die Vorstellung, dass das einst sowjetische Russland gleichsam nur der erste Kristallisationspunkt des weltumspannenden Internationalismus ist auch dann, wenn der Sozialismus sich als Gesellschaftsform in Putins Vorstellungen ebenso überlebt hat wie die Demokratie. Die antifaschistische Ablehnung des Nationalstaats übrigens eint Putin beispielsweise mit Angela Merkel, die in ihrer DDR-Prägung mit einer Nation auch nichts anzufangen wusste – vor allem nicht mit ihrer eigenen, der deutschen, deren Wohl zu dienen sie dennoch offenbar in einer Anwandlung von politisch-pragmatischer Mogelei mehrfach geschworen hatte.

Als plötzlich Hass des Putins Gesicht verzerrte

In der konkreten Situation, in der Putin nun seinen Überfall auf das Nachbarland zu begründen suchte, bediente er sich insofern sehr rational auch jener kommunistischen Faschismuserzählung, um sein Volk hinter sich zu einen. Doch zudem geschah etwas, das jene westliche Vorstellung einer Putin gern zugeschriebenen, rationalen Intelligenz in ihren Grundfesten erschütterte.
Wirkte der Herr des Kreml bei seinen Auftritten ohnehin schon aufgeschwemmt und etwas unkonzentriert, so wandelte sich sein Gesicht an einer Stelle zu einer hassverzerrten Fratze, als er, ohne Namen zu nennen, gegen die demokratisch gewählte Führung der Ukraine als von einer „Bande von Rauschgiftsüchtigen und Neonazis“ geiferte.

Hier brach sich etwas Bahn, das ganz tief unter der sonst so stoischen Fassade des KGB-Mannes lauerte. Etwas, von dem Insider berichten, dass es immer dann geschieht, wenn Putin sich persönlich angefasst fühlt. Der sonst so scheinbar kühl abwägende Politiker wird unvermittelt zu einem verbalen Schläger, der im in Leningrad erlernten Gossen-Jargon rhetorisch um sich prügelt. Erfahrungen dieser Art mussten schon andere machen beispielsweise dann, wenn sie es gewagt hatten, auf Pressekonferenzen Fragen zu stellen, die Putin missfielen, weil sie seine Kompetenz zu hinterfragen schienen.

Was aber könnte es sein, das Putin mit Blick auf Kiew derart aus der Rolle fallen und zu einem hasserfüllten Berserker werden lässt?
Die Antwort auf diese Frage lässt sich möglicherweise in einem Vorgang finden, der für westliche Beobachter derart fern der Vorstellung liegt, dass statt dieser möglichen, überaus simplen Antwort ständig nach hintergründigen, machtpolitisch definierten Ursachen und Begründungen suchen lässt.
Um diese mögliche, simple Antwort dennoch geben zu können, müssen wir ein paar Jahre zurückspringen.

Die Antwort gibt eine Sitcom

Im Jahr 2015 – Putin hatte gerade die Krim annektiert und den Osten der Ukraine faktisch in Besitz genommen – produzierte eine ukrainische TV-Produktionsgesellschaft mit dem Namen „Kvartal95“ etwas, das als Sitcom bezeichnet wird. Eine Sitcom ist ein Projekt, bei dem die einzelnen Folgen keinem von Anfang bis Ende durchdachten Drehbuch folgen, sondern die Leitidee situativ von Folge zu Folge auch mit viel Improvisation weiterentwickelt wird. Das hat zur Konsequenz, dass manche Handlungsstränge plötzlich verschwinden können oder sich angerissene Dramaturgien unerklärt umkehren. Naheliegend, dass dieses auch bei dieser Sitcom festzustellen ist – das allerdings hat nichts mit Putin zu tun.

Die Sitcom, die sich der russischen und der ukrainischen Sprache bedient, wurde in diesen Ländern zu einem unerwarteten Erfolg, und ihr Hauptdarsteller, ein jüdischer Ukrainer, der sich einen Namen als Comedian gemacht hatte, erst zum Star und dann in der realen Welt zu jenem Präsidenten, den er in der Sitcom verkörperte. Es dürfte unnötig sein, den Titel der 23 Folgen von jeweils rund 20 Minuten Dauer an dieser Stelle zu erwähnen – der Vollständigkeit halber tun wir es dennoch: Sie heißt auf Ukrainisch „Sluha narodu“ und im verwandten Russisch „Sluga naroda“, was beides auf Deutsch „Diener des Volkes“ bedeutet.

Man kann es so sagen: „Diener des Volkes“ war es, was den Hauptdarsteller Wolodymyr Selenskyj erst zum Star und dann am 21. April 2019 mit einer Zustimmung von knapp 73 Prozent in der Stichwahl zum Präsidenten der Ukraine machte.

Der Schauspieler verkörperte durch seine unerwartete Wahl an sich schon etwas, das dem mächtigen Nachbarn im Kreml überhaupt nicht gefallen konnte. Denn die überzeugende Zustimmung, die Selenskyj zum Politiker machte, verknüpfte dieser unverhohlen mit der Feststellung, dass ähnliches in allen Ex-Sowjetrepubliken möglich sei, wenn das Volk es wolle. Das konnte und musste durchaus als Kampfansage gegen jenen Putin verstanden werden, der vor nichts mehr Angst hat als davor, dass auch sein russisches Volk es wagen könnte, sich von ihm zu emanzipieren.

Eine Sitcom, die mehr als Komödie ist

Das allerdings allein ist es nicht, was das Verhältnis Putins zu Selenskyj prägt. Die eigentliche Ursache ist in jener Sitcom zu suchen und zu finden, in der das Kvartal95-Team nicht nur eine umfassende Beschreibung der ukrainischen Realität mit ihrer Korruption, dem allgegenwärtigen Nepotismus und den strippenziehenden Oligarchen im Hintergrund liefert, sondern auch wiederholt an die Ukrainer appelliert, dieses „System des Proletariers“, wie es explizit bezeichnet wird, endlich zu überwinden.

Unverhohlen auch propagiert Selenskyj alias Wassyl Petrowitsch Holoborodko die nationale Identität der Ukrainer und ihr natürliches Recht, selbst über ihr Geschick zu entscheiden. Dazu gehört aus Sicht des Dank Crowdfunding unerwartet gewählten Sitcom-Präsidenten unausweichlich die Westbindung der Ukraine und das Ziel, Mitglied der Europäischen Union zu werden – wenngleich die zwar humoristisch vorgetragene, aber dennoch offensichtliche Darstellung der ukrainischen Binnenverhältnisse verstehen lässt, warum ein solcher Weg noch vor mancher Hürde stehen muss.

Ein Auftritt Merkels

Gleichwohl ist es einer von vielen unterhaltsamen Höhepunkten, als Holoborodko auf dem Fußweg zu seinem Amtssitz plötzlich einen Anruf auf Smartphone erhält. Am anderen Ende der Leitung meldet sich das Bundeskanzleramt, das nach der bejahten Frage, ob sie mit „dem Präsidenten“ verbunden seien, sofort die Verbindung zu Angela Merkel herstellt. Die damals wichtigste Frau Europas hält sich nicht lang mit Vorrede auf, sondern platzt sofort heraus: Es sei ihr eine besondere Freude, dem Präsidenten zur Aufnahme in die EU zu gratulieren.

Die floskelreiche, gegenseitige Freude springt ein wenig hin und her, bis Holoborodko sagt, dass das ukrainische Volk Merkel zu ewiger Dankbarkeit verpflichtet sei. Darauf eine kurze Schrecksekunde – und Merkels Nachfrage: Wieso Ukraine? Sie spreche doch mit dem Präsidenten von Montenegro!
Holoborodko klärt, nun schon sichtlich entgeistert, auf – die Telefon-Merkel macht es kurz, vermeldet ein „falsch verbunden“ und bricht das Gespräch ab. Holoborodko ist am Boden zerstört.

Wer sich das Vergnügen machen möchte, diese und andere gut platzierte Spitzen im Original anzuschauen: Bei arte läuft gegenwärtig das Original mit deutschen Untertiteln, abrufbar auch über die dortige Mediathek.

Drei kräftige Spitzen gegen Putin

Es sind solche Szenen, die die gut besetzte Sitcom nicht nur lebensnah, sondern auch unterhaltsam machen. Und dazu gehört neben Merkel, die als Finanzquelle des maroden ukrainischen Staatshaushalts gleichsam ständig über allem schwebt, auch Wladimir Putin als ständige Bedrohung für den jungen ukrainischen Staat. Dreimal wagte es die Kvartal95-Crew dennoch und gerade deshalb, den Präsidenten des Nachbarlandes zwar indirekt, dennoch aber unmittelbar in den Mittelpunkt ihrer Satire zustellen.

In der ersten Szene betritt der frisch inthronisierte Präsident das ukrainische Parlament, dessen Abgeordnete, alle eher am eigenen als am Wohl des Volkes interessiert, sich wie üblich lärmend fast schon prügeln über irgendwelche belanglosen Anträge. Holoborodko möchte zu ihnen sprechen, ist aber angesichts des Tumults chancenlos – bis er laut in den Saal ruft: „Putin wurde gestürzt!“. Sofort herrscht Stille, Selenskyj/Holoborodko kann seine Ansprache halten.

In der zweiten, deutlich später platzierten Szene herrscht wiederum Tumult. Dieses Mal sind es aufgebrachte Bürger, die dem Sitcom-Präsidenten angesichts von Reformen, die Holoborodko auf Druck der Weltbank durchsetzen musste, ein ständiges „Schäm Dich, schäm Dich“ entgegenschleudern. Wieder versucht der Präsident, sich Gehör zu verschaffen. Wieder chancenlos. Bis ihm die Situation im Parlament einfällt und er erneut „Putin wurde gestürzt!“ ruft. Sofort Ruhe – und Selenskyj leise zu seinem Begleiter: „Das funktioniert immer!“

Werden bereits diese Szenen einem Putin im Kreml mehr als despektierlich erschienen sein – und wir dürfen unterstellen, dass er die Sitcom spätestens gesehen hat, als Selenskyj realer Präsident geworden war -, so setzt das Team dem in der Abschlussfolge als tatsächlich letzte Sequenz das Sahnehäubchen auf.
Als das unbestechliche Holoborodko-Team in der biederen Wohnung der Eltern einen ersten, wichtigen Sieg über die Korruption feiert, indem es den mit Stanislaw Boklan perfekt besetzten Ministerpräsidenten und zynisch-eloquenten Strippenzieher in einer Liveshow entlarvt hatte, klingelt wieder einmal das Smartphone des Präsidenten. Der, in Feierlaune, gibt das Ding einem Kumpel, der annimmt, um abzuwimmeln. Doch es kommt anders. Der Mittelsmann wendet sich etwas irritiert an Selenskyj/Holoborodko: „Für Dich. Der Präsident der Russischen Föderation.“ Darauf die ungläubige Rückfrage des total Überraschten: „Putin???“. – „Nein, der Neue!“.
Damit endet die Sitcom.

Putin wird zutiefst beleidigt sein

Es ist offensichtlich, dass der uneingeschränkt humorlose Putin im Kreml neben der Despektierlichkeit spätestens diesen Abschluss als persönliche Attacke auf seine Präsidentschaft aufgefasst haben wird. Und wir können davon ausgehen, dass das Team um den späteren Präsidenten der Ukraine es auch genauso gemeint hat. Allerdings dürften die Akteure 2015 noch nicht davon ausgegangen sein, dass ihre gut gemachte Satire durch die Wahl Selenskyjs tatsächlich Realität werden würde. Für Putin allerdings müssen diese hintergründigen Angriffe auf sein zunehmend entrücktes Selbstverständnis eine tiefe Kränkung dargestellt haben – der sich zudem das ukrainische Volk in Gänze schuldig gemacht hat, als es den Chef einer „Bande von Rauschgiftsüchtigen und Neonazis“ 2019 zu seinem Präsidenten machte.

Und so sollten wir bei allen Analysen und der Suche nach den globalpolitischen Zielen des Wladimir Putin auch bedenken, dass der eigentliche Auslöser seines terroristischen Überfalls ein überaus unmenschlich-menschlicher sein könnte: Die Rache eines zutiefst beleidigten Psychopathen dafür, dass es ein unbedeutender Gaukler und dahergelaufener Schauspieler sowie dessen ukrainische Faschistenbande gewagt haben, ihn, den unantastbaren Präsidenten der Supermacht Russland, auf solch erniedrigende Weise der Lächerlichkeit preiszugeben.

Vielleicht finden wir hier zudem sogar die Erklärung für jenes ominöse „Z“, welches auf allen Fahrzeugen der Terrorarmee prangt, die in die Ukraine eingefallen ist. Denn das lateinische „Z“ ist die Transkription des kyrillischen „З“. Und dieses wiederum ist in der russischen Schriftsprache der erste Buchstabe des Nachnamens des ukrainischen Präsidenten, welcher wiederum im Englischen mit einem „Z“ beginnt. Kann es also sein, dass es sich bei dem gesamten Überfall auf das Nachbarland als „Operation Zelensky“ ursprünglich nur und ausschließlich darum drehte, dass Putin seine persönlichen Rachegelüste an einem Schauspieler ausleben wollte, der zum Präsidenten wurde? Dafür spräche zumindest der schnelle Vorstoß auf Kiew über Weißrussland und die umgehende Aufforderung Putins an das ukrainische Militär, die „faschistische Bande“ in Kiew abzusetzen und zu inhaftieren. Der nun erfolgende Umweg über den Süden und Osten des Landes wäre dann nichts anderes als der verzweifelte Versuch der Moskowiter, doch noch irgendwie das Gesicht zu wahren und am 9. Mai irgendetwas als Sieg des Fehlschlags verkünden zu können. Die möglichen Rachegelüste eines Leningrader Straßenschlägers auf dem Sessel des Präsidenten des flächenmäßig größten Landes der Erde wären damit allerdings nicht befriedigt.

Zugegeben auch: Die Suche nach politischen und sonstigen, tiefsinnigen Beweggründen dafür, dass der Präsident Russlands sein eigenes Volk durch den Überfall auf ein Nachbarland zutiefst beschädigt und zudem zum Massenmörder an Unschuldigen wird, ist ohne Zweifel spannend und bleibt unverzichtbar. Vielleicht aber auch ist die ganze Angelegenheit tatsächlich derart einfach und simpel mit einer tiefen, persönlichen Kränkung zu erklären, die zu verschleiern sich Putin komplexe Russlandsbedrohungs- und Genozidszenarien ausgedacht hat.

Es wäre zumindest nicht das erste Mal in der Geschichte, dass eine menschliche Befindlichkeit in eine große menschliche Katastrophe geführt hat.

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51 Kommentare

  1. Entgegen Herrn Spahns farbenprächtigen Konstruktionen und Zuschreibungen bezüglich der Person Putins, scheint mir ausgerechnet dieser, der Einzige der in diesem Konflikt rational handelt. Verdeckt wird dieses lediglich durch seine Fehleinschätzung hinsichtlich der Umsetzbarkeit seines Vorhabens.

    Jede andere Großmacht hätte in vergleichbarer Situation ebenso gehandelt. Da gibt’s gar nichts herumzupsychologisieren. Aber gönnen wir ruhig Herrn Spahn die Freude endlich ungezügelt und bar jeglicher Einwände auf seinen „Liebling“ eindreschen zu können. Leider fehlt dem Ganzen bei allem Unterhaltungswert und trotz eindrucksvoller Belebung des Kommentarbereichs weiterhin eine rationale und objektive Komponente.

  2. Professor Max Otte hat auf Twitter eine Aufsehen erregende Quellensammlung von Rnaud Bertrand übersetzt. Es ist eine bemerkenswerte und in der Treffsicherheit der einzelnen Zitate eine deprimierende Sammlung eindringlicher Warnungen von Historikern, Geostrategen, Militärs, Top-Diplomaten, ehemaligen Ministern, CIA-Experten und Ex-Botschaftern. Dazu gehört auch der ehemalige Top-Analyst der CIA in Russland, der zugibt, dass der Krieg ein Fehler der USA ist. Sie alle hatten – teils schon seit den frühen 90er-Jahren – davor gewarnt, die NATO bis an die Grenze zu Russland zu erweitern.
    Was wir jetzt sehen, lag als klare und präzise Einschätzung quasi auf dem Tisch. Die Warnungen wurden ignoriert, weil eine expansions- und kriegslüsterne Allianz aus führenden Politikern in den USA und Hauptstädten der NATO-Partner sowie Globalisten, Neoliberalen und machtbesessenen Milliardären in der Rüstungs-, Finanz-, Pharma- und Big-Tech-Branche nicht an den Warnungen interessiert war. Es geht ihnen um Einfluss – um jeden Preis.
    Max Otte tweetet eine brisante Quellensammlung [POLITIK SPEZIAL] – YouTube

  3. Die so genannten Putin-Trolle sind halb so schlimm – die gibt’s nur in den sozialen Medien. Die NATO-Trolle dagegen treiben ihr Unwesen auch in den „Qualitätsmedien“ und in der Politik, was viel schlimmer ist. Denn die sozialen Medien muss ja niemand lesen, wenn sie ihn ärgern. Den Folgen der idiotischen Politik dagegen entrinnt keiner. Und die tägliche Indoktrination durch ZDF & Co muss jeder zumindest bezahlen, auch wenn er diese Institutionen für Volksaufklärung und Propaganda nicht konsumiert.

    • Müssen wir wirklich?? Was wäre, wenn (nur) jeder Fünfte im Land den A… in der Hose hätte, seine Zwangsabbuchung zu widerrufen? So viele Strafverfahren wären gar nicht zu bewältigen! Damit wäre auch der ständigen Versuchung im Lande, das Grundgesetz nach Belieben den eigenen politischen Machenschaften anzupassen, gegengewirkt! Was wäre, wenn Verfassungsrichter, die einer Einladung zum Kaffeekränzchen bei der Kanzlerin folgen, mit sofortiger Wirkung ihres Amtes enthoben würden? Was wäre wenn Regierungsmitglieder, die den obersten Verfassungsschützer des Landes entlassen, weil dessen Erkenntnisse nicht dem gewünschten politischen Inhalt entsprechen, mit sofortiger Wirkung zum Rücktritt gezwungen werden? Ja, was wäre dann? Die Demokratie hätte wieder Oberhand und die Verfassung wäre wieder geschützt! Das wäre ein zweites 1989! Aber das wird es nicht geben- warum? Weil der „Souverän“ im Land sich nicht für selbiges interessiert. Er konsumiert lieber Dschungelcamp, mainstreamverseuchten Tatort, oder will endlich mal zum Ballermann auf Malle! Zwischendurch macht er Jagd nach Schnäppchen, putzt Sonntags mit lautstarker Audioanlage seinen tiefergelegten Audi um gesehen und gehört zu werden und glaubt allen Ernstes, dass an den ständig steigenden Spritkosten Putin schuld sei! Wahlentscheidung trifft er frühestens in der Wahlkabine – wenn überhaupt! Oder er geht gar nicht hin, „weil sich ja sowieso nichts ändert“! Die nächsten Wahlergebnisse in Kürze werden es beweisen! Das ist doch der Grund, dass -wie Sie schreiben- keiner der idiotischen Politik entrinnt! Das ist der Grund, wenn dann einige Parteien auf Grund ihrer mageren Punkteausbeute koalieren, dabei andere besser platzierte aus dem Felde drängen, um dann öffentlich vom erteilten Regierungsauftrag zu schwadronieren. Aber vielleicht ändert sich das ja, wenn erstmals unsere konsumverwöhnten Bevölkerung ’nachhaltig‘ im Kalten sitzt! Nicht wegen Putin, – wegen der unfähigen grün/roten Energiepolitik.

  4. Ein hervorragender Artikel, der den Wahninn des russischen
    Bürgerkrieges auf diese küchenpsychologische Ebene herunterbricht.
    Ich halte die Vermutungen des Autors für plausibel. Eben weil es nicht das erste mal wäre, das der Wahnsinn des Krieges durch gekränkte Befindlichkeiten von Herschern ausgelöst wurde.
    Das letzte Beispiel, an das ich mich erinnern kann, war der fatale und genauso irre Irak Krieg, den die USA 2003 begonnen haben. Wochen vor dem Einmarsch verhöhnte Saddam Hussein auf üble Weise die USA im irakischen Fernsehen, und auch persönlich den damaligen US-Präsidenten George W. Bush. Dieser, darauf angesprochen, entgegnetedamals dann auf einer Pressekonferenz eisig und an den heutigen Putin erinnernd „man werde sich um den Herrn noch kümmern“. Kurze Zeit später erfolgte der Einmarsch der USA in den Irak , reale Kriegsgründe hingegen mussten gesucht und konstruiert
    werden („Massenvernichtungswaffen“).       

  5. Zwei Minuten Recherche bei Wikipedia: 1. Das „Z“ wurde schon in Syrien 2011 vereinzelt angetroffen, 2. -es bezeichnet westliche Armeeeinheiten. Westen heißt auf russisch „Zapad“, jedenfalls, wenn man so „transkribiert“, wie Sie „Zelenskij“….

    • Wenn Sie meinen… Aber es sollte Ihnen nicht entgangen sein, dass es kein „Z“ im russischen Alphabet gibt!?
      Meine Theorie für die Verwendung dieses Zeichens ist etwas pragmatischer: Da beide Konfliktparteien vielfach noch die gleichen Militärfahrzeuge und sonstigen Ausrüstungsgegenstände aus alten Soviet-Zeiten verwenden, hatten die Russen vielleicht die Befürchtung, viele unnötige Verluste durch „friendly fire“ zu erleiden, weil nicht hinreichend zwischen Freund und Feind unterschieden werden kann. Um die eigenen Kobattanten optisch besser zu kennzeichnen, hat man sich ev. dazu entschieden, diese mit einem „Z“-ähnlichen Zeichen zu markieren, auch wenn dies die Tarnfähigkeit etwas verschlechtert.

      • Ockhams Rasiermesser würde sagen: „Z“ steht für Westen, so interpretiert ja auch die ukrainische Armee dieses Zeichen. Latinisiert wurde es, weil es aus drei geraden Strichen besteht und somit als Zeichen sowohl leichter anzubringen, als auch deutlicher erkennbar ist, als ein verschnörkeltes griechisches „з“, wie запад.

      • Und ja, friendly fire mag der Grund sein, überhaupt eine Kennzeichnung vorzunehmen, sicher aber nicht: „Zelenskij“.

    • Das „Z“ bezeichnet überhaupt nichts und schon gar nicht „westliche Armeeinheiten“. Es ist ein Zeichen, daß selbst der blödeste Russe aus der hinterletzten Ecke Sibiriens sich gerade noch merken kann, um nicht auf die eigenen Leute zu schießen. Die Klamottenfahrzeuge Russlands und der Ukraine kommen eh aus der selben Produktionshalle.

  6. Dass Putin seiner Abneigung Selenskyjs alle strategischen Positionen hintanstellt, ist vielleicht vorstellbar, aber doch weit hergeholt. Denn strategisch gesehen kann Russland, wie sich die Dinge jetzt darstellen, in der Ukraine nur verlieren. Was als nächstes kommt, ist kaum vorauszusagen – evtl. doch etwas gegen „NATO-Territorium“ , aber die große Entscheidungsschlacht wird in der Ukraine nicht mehr gesucht werden.

  7. „Die Dämonisierung Putins ist keine Politik! Sie ist lediglich das Alibi für die Abwesenheit von Politik.“
    Henry Kissinger

    • Lobbyismus für einen fremdländischen und feindlichen Diktator und Kriegsverbrecher ist Verrat am eigenen Land. Ein Verhalten, welches dem einer zum Islam konvertierte IS-Braut extrem ähnelt.

      • und was ist dann die Kollaboration mit der uns beherrschenden „Elite“ ? Putin zumindest wird unsere Lebensart nicht zerstören, der will nur billiges Gas verkaufen…

    • Kissinger hat dies aber lange vor dem Überfall auf die Ukraine gesagt.

      • Und? Kosmopolitismus ist zeitlos! Sie können aber auch mit der konkreten Position Kissingers, die er 2014 ZUM sich anbahnenden Ukraine-Komplex nochmal sehr deutlich gemacht hat, Vorlieb nehmen:
        „Die Ukraine aus russischer Sicht darf niemals bloß ‚Ausland‘ sein“ Der Westen solle daher eine Linie wählen, die auf „Aussöhnung“ abzielt. Zudem sollte die „Ukraine nicht der #NATO beitreten“. https://washingtonpost.com/opinions/henry. &nbsp;

  8. Möglich das sie recht haben. Ich habe gestern die These gehört das Putin den Amerikanern auf den Leim gegangen ist die ihn so lange gereizt haben bis er sich zu seiner Wahnsinnstat hat hinreißen lassen. Sollte es so sein wäre es genial, sie entledigen sich nicht nur des russischen Problems ohne selbst einen eigenen Schuss abzufeuern, durch die dumme Brutalität der Russen gibt es nun die reale Chance, das das russische Öl im Boden bleibt und dafür im Gegenzug die Amis mit gutem Gewissen ihre Ölförderung hochfahren und für teuer Geld auf dem Weltmarkt verkaufen können.

  9. Werter Herr Spahn (und auch die anderen Redakteure): Ich kann mir gut vorstellen, wie schwer es ist, tagein tagaus die zahllosen teils unter die Gürtellinie zielenden kritischen Kommentare der Putintreuen (teils echte TE-Leser, teils Trolle) unter den Artikeln lesen zu müssen, noch dazu jeweils mit Dutzenden Daumen hoch von Gleichgesinnten oder Trollkollegen bzw. Bots.

    Das sollte Sie aber nicht dazu verleiten, in einer Trotzreaktion den ukrainischen Präsidenten, seine Hinterleute (ukrainische und US-amerikanische) und das Handeln seiner Regierung ausschließlich durch die rosarote Brille zu betrachten.

    Selbstverständlich kann ein Quereinsteiger als Spitzenpolitiker gute Arbeit leisten, sogar ein ehemaliger Schauspieler ist dazu in der Lage (Ronald Reagan hat es bewiesen). Jedoch ich persönlich kann Zelensky nicht ernst nehmen, für mich ist er eine Sprechpuppe ohne Charakter oder Integrität. Sein Umgang mit der Opposition und seine ausdrückliche Missachtung der vertraglichen Verpflichtungen aus dem Minsker Abkommen lassen ihn als Partner des Westens denkbar ungeeignet erscheinen.

    • Ein Putin-Troll spielt die Rolle des Nachdenklichen – einfach lächerlich.

    • Können Sie sich vorstellen, dass nicht hinter jeder anderen Einschätzung etwas anderes steckt als ein Bot, ein Troll oder ein „Putintreuer“?
      So kann man sich natürlich von Zweifeln auch isolieren.

  10. Mich stört bei solch komplexen Zusammenhängen immer wieder die schnelle Polarisierung nach Gut/Böse bzw. Schwarz/Weiß.
    Wenn ich das Schwarze erkannt habe, dann ist das andere das Weiße ist grundsätzlich total falsch.
    Das Valentinsmassaker 1929 war schrecklich und die ausführende Gang wurde von allen anderen als besonders böse angesehen. Daraus zu folgern, dass die Opfer die Guten waren, die Mitleid und Unterstützung bräuchten war bekanntermaßen falsch. Beide Seiten zu bekämpfen konnte jedoch das Problem dahinter auch nicht lösen, denn das war die Prohibition und ihre Auswirkungen.
    Als primäre Ursache könnte man u.a. die Bierfasszerhackenden Suffrogetten werten. Ursache zu sein heißt aber nicht zwingend schuldig zu sein, was ebenfals immer wieder gerne falsch gesehen wird.
    Schon Macchiavelli erkannte:“Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt.“ Ob es eine Nötigung ist oder nicht, obliegt dabei nicht der Beurteilung des Nötigenden, sondern der Sichtweise des Genötigten – zumindest wenn mein Ziel Frieden ist.

  11. Nichts ist unmöglich und wenn man sich Putin’s Gehabe als Eishockeyspieler, Lachsfischer, wilder entblößter Reiter anschaut, kann man ein extremes Geltungsbedürfnis diagnostizieren. Körperlich trotzdem sichtbar ein Schwächling, muss er auf der Persönlichkeitsebene extrem verwundbar und reizbar sein. Und dazu die Veräppelung durch einen TV-Komiker, der dann auch noch real der Präsident der abtrünnigen Ukraine wird. So einfach und billig könnte es in der Tat sein. Dazu kommt dann, dass er in seiner wütenden Attacke zu dumm ist zu erkennen, dass er den USA die beste Möglichkeit verschafft hat, das Putin’sche Russland vom Spieltisch der Weltwirtschaft abzuräumen.

    • Ob Putin ein extremeres Geltungsbedürfnis hat als viele andere Menschen/Politiker, mag dahingestellt sein, er macht zumindest kein Hehl aus selbigem.
      Dass er in einem Dilemma steckte durch den beabsichtigten Natobeitritt der Ukraine, das war sein Problem. Wenn er ihn zulässt, steht die USA vor seiner Haustür und holt (sich) womöglich die Krim zurück. Marschiert er ein, wird Russland eben der Zugang zur Weltwirtschaft gestrichen. Er hat sich für letzteres entschieden. Aus seiner Sicht wohl das kleinere der beiden Übel.

    • „das Putin’sche Russland vom Spieltisch der Weltwirtschaft abzuräumen.“
      da bin ich mir nicht so sicher. Alleine die Währungs-Gold-Bitcoin-Ölkoppelung im Zusammenspiel mit dem übernommenen Target2 Handelssystem sind schon sehr beachtenswerte Punkte, Dazu der Aufbau des Swift Gegensystems, Blockbildung mit Asien, Südamerika, letztlich auch über die asiatische Schiene mit Afrika…
      man schaue sich die Geldmengenentwicklung M1-M3 in EU/USA an, habe Bretton Wood im Hinterkopf, sehen die Anerkennung des Yuans als Ölwährung von Saudi Arabien…
      Die aktuell 13,3% Inflationsrate in den USA (unsere dürfte real ähnlich liegen) verbessert die Situation nicht.

  12. Ständig das gerede von “ den Russen“!. Ich glaube dass der normale Russe genau wie alke anderen Menschen auf der Welt überhaupt keinen Krieg will. Und als führendes Volk sehen sie sich sicher nicht. Die gibt es viele andere , due das eher tun.

    • Putins Eroberungskriege wurden bisher vermutlich immer von einer deutlichen Mehrheit der von ihm unterdrückten und ausgeplünderten russischen Bevölkerung unterstützt.

      • ich wäre auch gerne so unterdrückt und ausgeplündert wie die Russen. Googeln Sie doch mal nach „Waffenrecht“ oder „Steuersätze“ in Russland.

      • Dann mal schnell ab in die neo-sowjetische Diktatur, in der jeder auch nur halbwegs erfolgreiche Unternehmer Vertreter des Repressionsapparates in sein Unternehmen holen muss, um nicht von diesen geschlossen zu werden! Husch, husch!

  13. Antiwestliche Propaganda, Desinformation und Verschwörungstheorien. Wer sich so gerne gegen Deutschland stellt, kann unser Land gerne verlassen. Das gilt für Putin-Unterstützer genau so wie für Islam-Fans. Dass Putin-Lakaien meist auch das islamische Terrorregime im Iran und die islamischen Terrororganisationen Hisbollah und Hamas unterstützen, ist kein Zufall. Hauptsache Vaterlandsverrat.

    • Sie haben sich bei Ihrem Nick um eine Ziffer vertan.

  14. Möglich ist alles. Der Judenhass des „böhmischen Gefreiten“ war auch nie rational erklärbar (im Gegenteil, er hat D massiv sowohl in den 12 dunklen Jahren – bspw. durch den Exodus der jüdischen Eliten, wie Einstein – als auch danach geschadet), war aber möglicherweise persönlich motiviert…

  15. Putin verliert, wenn er nicht gewinnt, und Selenskyj gewinnt, wenn er nicht verliert.

  16. der Gag ist ja , wenn ich mich vor dem Ukrainekrieg in Mainz auf den Marktplatz gestellt hätte , mit Deutschlandfahne und und gerufen hätte , ich bin stolz ein Deutscher zu sein und ich werde mein Vaterland bis aufs Blut verteidigen , hätte ich die Polizei , den Staatsschutz und die Antifa am Backen gehabt von den Medien rede ich erst gar nicht .
    Was Putin als Faschisten ansieht ( Nationalisten) passiert hier doch genauso.
    mit der Keule bekommt jeder Kritiker hierzulande eins über den Schädel , wenn er nur das Wort Deutsche Interessen in den Mund nimmt .

  17. Küchenpsychologische Überlegungen scheinen Herrn Spahn sichtlich eher zu liegen als harte faktenbasierte Geopolitik, wie sie z.B. Peter Scholl Latour in seinem Werk „Russland im Zangengriff“ vorgestellt hat. Kann man natürlich machen, dient aber wohl eher dem Bedürfnis nach Erklärungsmustern für ein Publikum, dem die geopolitische Gemengelage in dieser Region samt den Interessen aller Beteiligten zu komplex und zu schwierig ist. Da Deutschland und die EU angeblich keine Geopolitik treibt, die USA und Russland, (selbstverständlich auch China) sehrwohl, ist eben die typisch bundesdeutsche Machart, Ursachen zu finden, für Ereignisse wie wir sie jetzt beobachten können, solche wie sie Herr Spahn liefert.

    • Letztem Endes kommt bei Katastrophen viele zusammen. So wird es auch hier der Fall sein.

  18. Es scheint nicht neu zu sein, dass Putin dünnhäutig und schnell sehr persönlich beleidigt ist. Die Antwort heißt Rache. Diese Persönlichkeitscharakteristik hat er wohl mit Trump gemeinsam, weshalb Letzterer Putin bis kurz vor dem Überfall auf die Ukraine als “ smart – genial “ bezeichnete. Seelenverwandte eben. Es kann sehr gut sein, dass Selenskyi`s Diener des Volkes viel mehr mit dem Überfall zu tun hat als wir jemals mit Sicherheit wissen können. Es erklärt aber nur die personenbezogene Kriegsentscheidung, und nicht, warum ein Lawrow, und die Militärelite, willenlos mitmachen und dann auch noch das “ Bubenstück“ in den Graben fahren, weil sie sowohl die eigene Kraft, und ganz besonders die Kraft der Ukrainer, völlig falsch eingeschätzt haben. Und es erklärt auch nicht, warum sich bisher niemand gefunden hat, der Putin wegputschen könnte, um den Brudermord in der Ukraine, und die Beschädigung Russlands für Jahrzehnte, abrupt zu beenden.

  19. Dass westliche Putin-Unterstützer meist auch Unterstützer des islamischen Terrorregimes im Iran und der islamischen Terrororganisationen Hamas und Hisbollah sind, ist kein Zufall. Sie werden zu den ersten gehören, die zum Islam übertreten. Leider endet nicht jeder von ihnen so schnell wie Manuel Ochsenreiter, der, nachdem seine gewaltkriminellen Aktivitäten für Putin aufflogen, in Moskau auf typisch KGB/FSB-Art per Herzinfarkt entsorgt wurde. Der antideutsche Bolschewist und Putin-Einflussagent Jürgen – Nie wieder Deutschland – Elsässer kann weiterhin seine antiwestliche und antideutsche Propaganda und Desinformation verbreiten. Deutschland ist nicht mehr wehrhaft und nicht in der Lage, diese fünfte Kolonne zu stoppen.

    • Es sollte nicht den Anspruch erheben, denken zu können. Jedem politisch auch nur halbwegs gebildeten Menschen in Deutschland ist bekannt, dass Figuren wie Jürgen Elsässer, Götz Kubitschek und Vertreter des sozialistischen und NS-nostalgischen Höcke-Flügels nicht nur ein sehr stark ausgeprägtes Faible für den neo-sowjetischen Diktator Putin sondern auch für das islamische Mullah-Regime im Iran und die islamischen Terrororganisationen Hamas und Hisbollah haben.

  20. Es wäre zumindest nicht das erste Mal in der Geschichte, dass eine menschliche Befindlichkeit in eine große menschliche Katastrophe geführt hat.“
    und das trifft nicht nur auf Putin zu, auch auf Selenskyi.

  21. Deutschland muss auch endlich anfangen, mit aller Härte gegen die Putin-Unterstützer im eigenen Land vorzugehen. Putin-unterstützende Organisationen müssen verboten, deren Vermögen eingezogen werden. Das betrifft auch Putin-finanzierte Propaganda-Medien wie etwa „Compact“. Ausländische Putin-Unterstützer gehören genau so abgeschoben wie Putin-unterstützende Doppelstaatler, denen der deutsche Pass entzogen werden muss. Deutsche Putin-Unterstützer müssen wegen Billigung von Straftaten belangt werden. Es sind Vaterlandsverräter in der Tradition von August von Kotzebue. Ein besseres Schicksal als dieser haben sie nicht verdient. Die sowjetkommunistischen Propaganda-Denkmäler gehören genauso beseitigt wie es ein Verbot sozialistischer und kommunistischer Symbole bedarf.

    • Ich möchte Frau Merkel, Herrn Steinmeier et.al. keineswegs als Putinunterstützer bezeichnen. Aber im Sinne ihres Vorschlags wäre es ganz sicher ein guter erster Schritt, diesen ihre Apanage auf Steuerzahlerkosten zu entziehen.

      • Merkel, Steinmeier & Co haben als Putin-Unterstützer eklatant gegen deutsche Interessen gehandelt. Eine Kürzung ihrer Apanage wäre das Mindeste.

  22. Lieber Herr Spahn, da ist aber die Phantasie mit Ihnen durchgegangen 😉
    Natürlich treffen persönliche Beleidigungen immer irgendwie, aber denken Sie an unseren TV-Clown Böhmermann. Wegen solch eines „Hirnis“ bricht auch kein Krieg los.
    Ich glaube eher daran, daß sich Russland ins Nirwana gedrängt sieht und auf sich aufmerksam machen will. Amerika war mit China beschäftigt, China steigt dermaßen aus dem Nichts auf, daß Russland an den Rand der Bedeutungslosigkeit geriet. Amerika fing an, es als Lokalmatador zu bezeichnen. Zudem hat Russland zwar jede Menge Rohstoffe, aber keine Industrie, die daraus Kapital schlagen kann. Russische Produkte sind weltweit bedeutungslos, wenn es außer der Matroschka und Kaviar überhaupt welche gibt.
    Putin wollte ein Zeichen der Stärke in die Welt setzen und mit einem Handstreich den ungeliebten Selensky entmachten, sowie die Ukraine wieder deutlich ins Russische Reich einverleiben. Gleichzeitig sollte das Militär damit seine übergroße Stärke demonstrieren und dem uneinigen Westeuropa indirekt drohen, die Russlandsanktionen, die ohnehin ständig liefen, einzustellen.
    Das hat alles von vorn bis hinten nicht funktioniert. Symbolisch ist Moskau untergegangen (Schiff Moskwa) und in der Realität tatsächlich auch, denn wer will aus der westlichen Welt mit Moskau überhaupt noch etwas zu tun haben?
    Damit wird Putin und sein Russland zum angeschossenen Wildtier, welches zukünftig irrlichternd in Europa für Angst und Schrecken sorgen wird. Eine Situation, die sich wahrlich niemand wünschen konnte. Und auch der Ami scheint diese Situation recht nüchtern zu betrachten und zu konsternieren, daß es irgend wann sowieso krachen wird.

  23. Alles hochspekulativ und wenig zielführend: das verbrecherische Abschlachten muss aufhören. Es wird keine Lösung auf Grundlage des geltenden Völkerrechts geben, aber ein friedliches Zusammenleben der Pro-russischen Ukrainer und der Pro-westlichen Ukrainer ist nicht mehr vorstellbar. Schuld sind beide Seiten! In welchem Ausmaß? Hilft momentan auch nicht weiter. Wir brauchen ein baldiges möglichst kleinteiliges UN-Referendum aller jetzigen Ukrainer über die Zugehörigkeit ihrer Gebiete. Grundsätzlich bin ich gegen Grenzverschiebungen in Europa, weil quasi jede Grenze durch entsprechende Propaganda verschoben werden könnte und dadurch oft wieder neues Unrecht entsteht, aber hier ist das Kind in den Brunnen gefallen. Mit Krausen sehe ich auf die schon in die NATO aufgenommenen Baltischen Staaten mit teilweise noch viel höherem russischem Bevölkerungsanteil. ES WAR FALSCH STAATEN IN DIE NATO AUFZUNEHMEN, DIE INTERNE UNGELÖSTE PROBLEME HABEN. Das kann die gesamte westliche Allianz unterminieren.

  24. Die menschliche Befindlichkeit spielt immer und gerade auf der Politbühne eine grosse Rolle.

  25. Leider wird in fast allen deutschen Medien, mit wenigen Ausnahmen, eine absolut einseitige Sicht auf die Kriese verbreitet. Und nein, der Konflikt begann nicht erst mit dem Einmarsch der Russen. Seit 2014 war das scheinbar kein Thema, erst jetzt steht der Bösewicht fest und man schlägt sich auf die Seite der „Guten“. Für mich eine unerträgliche, einseitige Betrachtungsweise. Gab es seit 2014 in der Ukraine keine Toten, tausende? Was macht das Pentagon mit Biolaboren in der Ukraine? Die Russen ziehen marodierend und mit dem Vorsatz, alles platt zu machen durch die Ukraine? Ernsthaft? Und es gibt wieder Sippenhaft, wie vor 80 Jahren? Scheinbar lebt es sich mit einem klaren Feindbild leichter.

  26. Hört sich zwar an wie Küchenpsychologie, aber man sollte die menschlich allzu menschlichen Beweggründe nie bei der Betrachtung außen vor lassen. Vermutlich ist es eine Melange aus verschiedenen Motivationen, die zum Krieg geführt hat. Am Ende bewegt mich am meisten das Leid der unschuldigen Zivilbevölkerung. Wie bei allen Kriegen bleibt man als Zeitzeuge meist ratlos zurück. Die wirklichen Hintergründe und genauen Abläufe werden wir erst in einigen Jahren – wenn überhaupt – erfahren.

  27. Um Putin und Russland zu verstehen, scheint es mir ratsam, sich nicht unbedingt auf Narrative von Ivan Rodinov zu stützen, sondern sich eher mal mit Bürgern oder ehemaligen Bürgern der Russischen Föderation zu unterhalten, die ethnisch gesehen nicht dem russischen Staatsvolk angehören oder angehörten.
    Da kann man dann auch tiefe Einblicke und Informationen erhalten, deren Wiedergabe an dieser Stelle äußerst unschicklich wären

  28. Jede Menge wichtiger Politiker und Diplomaten, bedeutsame internationale Verträge und Weiteres von aufgeblähter, monströser Bedeutung. Und dann ein bewaffnet geführter Konflikt mit zigtausenden von Toten, Millionen auf der Flucht, hunderttausende ohne Zuflucht und zerstorter Heimat, eine transeuropäische Krisenstimmung mit Potential zur ausgewachsenen Wirtschaftskrise mit bedrohlicher Auswirkung auf hunderte Millionen Menschen. Und über allem droht die Gefahr der Auslöschung des Lebens, wie wir es kennen auf dieser Welt. Und das alles, weil sich zwei partout nicht nicht riechen können? Wie im Kindergarten stellt man jetzt die Frage, wer angefangen hat. Nur dass es hier keinen Erzieher gibt, der die beiden einfach mal für eine halbe Stunde in getrennte Ecken stellt, um die Gemüter zu kühlen. Nein, hier wird die Bevölkerung mit in den Streit hineingezogen, auf den Endsieg eingestimmt und auf dem Spielfeld verheizt. Irre, einfach nur irre.

  29. Ja, die russische Seele ist dunkel und die von Putin schwarz wie die Nacht. „Der“ monosynaptische Russe lässt sich mit dem Wort „Faschisten“ triggern wie Pawlow´s Hündchen (im Gegensatz zu den freiheitlich gesonnenen und reflektierten Menschen westlicher Couleur, die sich durch gar nichts triggern lassen) und Selensky ist für Putin die inkarnierte Gefahr des realistischen Kampfes gegen seinen russischen Nepotismus.
    Apropos Nepotismus, Herr Spahn. Die Vorgeschichte von Selenskys bltzartiger politischer Karriere, dessen private und geschäftliche Verbundenheit mit dem ukrainischen Oligarchen Kolomojskyj und das gemeinsame Hobby, zig Millionen auf Offshore-Konten anzulegen („Pandora-Papers) ist Ihnen sicherlich bekannt?
    https://www.bpb.de/themen/europa/ukraine/342240/dokumentation-offshore-geschaefte-selenskyj-und-kolomojskyj-in-den-pandora-papers/

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