Wenn in irgendeinem Land der Welt etwas Aufmerksamkeit erregendes geschieht, halten es deutsche Feuilleton-Redakteure traditionell für ihre Pflicht, Schriftsteller aus jenen Ländern in ihrem Blatt zu Wort kommen zu lassen. Die daraus resultierenden Texte bieten meist wenig literarischen und noch weniger Erkenntniswert, sondern eher betuliche Auftragsprosa.
Ein aktueller Beitrag des ukrainischen Schriftstellers Juri Andruchowytsch in der FAZ vom 8. April (S. 9) fällt nicht in diese Kategorie. Er ist nicht harmlos. Er enthält diese schauerlichen Sätze:
„Wie würde ich mir wünschen, dass sie nur Marodeure wären. Das würde bedeuten, dass sie, trotz alledem, Menschen geblieben sind. Schlechte, böse Menschen, aber Menschen. Aber alles, was wir sehen, zeugt von Entmenschlichung. Russlands Bevölkerung hat sich erfolgreich selbst entmenschlicht. Das ist eine Antiwelt. Das ist ein Teil der Menschheit, der freiwillig zum Antimenschentum übergegangen ist.“
Dem Autor mag man diese Worte vielleicht verzeihen. Er ist Bürger eines überfallenen, kriegsversehrten Landes, in dem Tausende seiner Mitbürger von Soldaten des Agressorstaates Russland getötet werden. Verständlich auch, dass ukrainische Soldaten für ihre russischen Feinde den nicht sehr schmeichelhaften Kollektiv-Spitznamen „Orks“ geprägt haben.
„Tichys Einblick“ – so kommt das gedruckte Magazin zu Ihnen
Andruchowytsch und das FAZ-Feuilleton haben der ukrainischen Sache keinen Gefallen getan – noch schlimmer: Sie schaden der Sache der russischen Opposition und damit der einzigen Hoffnung auf einen dauerhaften Frieden in Osteuropa. Der Artikel und vor allem, dass er in der FAZ erscheint, spielt Putins Regime in die Hände. Wer ein Feindeskollektiv entmenschlicht und dämonisiert, stärkt vielleicht den Kampfeswillen der eigenen Seite, aber er verstärkt dadurch auch den Zusammenhalt zwischen der feindlichen Führung und deren Volk. Putin und seinem Regime kann es nur recht sein, wenn die „russische Bevölkerung“ von ukrainischen Intellektuellen im deutschen Leitfeuilleton zum „Antimenschentum“ erklärt wird. Den Russen selbst wird so jede Aussicht, sich vom Putinismus und dessen verbrecherischem Angriffskrieg loszusagen, abgesprochen. Seht her, kann die russische Staatspropaganda anhand dieses FAZ-Textes verkünden, sie hassen uns alle ohne Unterschied, halten alle Russen für „Antimenschen“.
Nein dieser Text des ukrainischen Schriftstellers, dieses Dokument des undifferenzierten Russen-Hasses hätte von einer verantwortungsvollen Redaktion nicht publiziert werden dürfen. Es geht hier längst nicht nur wie sonst bei Hatespeech-Shitstormen um Gefühle der Kränkung einer Minderheit. Solches Schreiben ist in hohem Maße politisch verheerend: Wenn in deutschen Leitmedien ein derartiges Dokument erscheint, kann bei russischen Oppositionellen der Eindruck entstehen, dass man sie hier aufgegeben hat, dass man auf ihren Widerstand gegen das Putin-Regime keinen Wert mehr legt, dass ein Sturz des Putinismus hoffnungslos oder gar nicht mehr erwünscht ist, weil ja dieser russische „Teil der Menschheit“ nur eine verlorene „Antiwelt“ ist.
Wenige Tage vor diesem schauerlichen FAZ-Text wurde auf YouTube ein sehenswerter Video-Bericht des Magazins „Vice“ aus der Südukraine veröffentlicht, in dem eine Reporterin vor allem das Leid der Verwundeten und der Hinterbliebenen zeigt. Da berichtet eine alte Frau namens Alexandra im Krankenhaus, wie ihr Mann verwundet wurde, während man diesen samt Wunden auf einer Bahre liegen sieht. Verflucht sie „die Russen“? „Ich bin sehr zornig gegen Putin“, sagt sie weinend. Ihr Mann starb ein paar Tage später, erfahren wir. Ein ukrainischer Soldat sitzt mit der Reporterin im Schützengraben und nachdem er gerade von seinem gefallenen Freund erzählte, sagt er laut Untertiteln, sie müssten „fucking shitty Russia“ besiegen. Er lacht.
Doch die interessanteste Episode ist die über die junge Olga. Sie hat nahe Familienangehörige in Russland und ruft ihre russische Tante Swetlana vor laufender Kamera an. Die Tante weint hörbar. Und als Olga sie fragt, was Swetlana in den dortigen Medien hört, berichtet die russische Tante laut Untertiteln: „Die Nazis foltern Menschen … Sie vergewaltigen und missbrauchen sie … Olga, die verheimlichen das vor euch … Die russischen Streitkräfte befreien die Ukraine von Nazis“. Und als die britische Reporterin sie direkt am Telefon fragt, ob sie Putin glaubt, sagt sie: Ja, da es um die Befreiung der Ukraine von den Nazis gehe, unterstütze man Putin.
Diese Swetlana ist sicher nicht „entmenschlicht“. Sie weint um das Leid ihrer ukrainischen Nichte. Aber Russen wie sie stehen im Bann des bizarren, bösartigen putinistischen Narrativs von der vermeintlichen „Nazi“-Herrschaft in der Ukraine. Putins Regime hat auf der kollektiven Erinnerung an die tatsächlichen Nazi-Gräuel des Zweiten Weltkrieges, die für die Sowjetunion identitätsstiftend war, eine bizarre „Nazi“-Wahnwelt der Gegenwart errichtet, in der die Konsumenten russischer Staatsmedien nun gefangen sind.
Danke für diesen Beitrag! Es gibt anscheinend noch ein paar Menschen, für die Völkerverständigung auch und gerade in der Krise ein echtes Anliegen ist – und nicht nur ein Schönwetteraustausch mit Gleichgesinnten.
Wir sollten unsere kulturellen und menschlichen Brücken gerade zu den Bürgern jener Länder aufrechterhalten, deren Regierungen uns nicht wohlgesonnen sind.
Nur so kann Frieden gelingen
Einen gewissen Erfolg dieser Art sehen wir übrigens gerade bei Russland in der Ukraine: „Stell Dir vor, es ist Krieg, und Deine Armee hat eigentlich keinen Bock darauf“
Richtig ist das die Russen in Russland die besten Verbündeten der Ukraine sind. Richtig ist auch, dass viele Russen Putin’s Unmenschlichkeit unterstützen, egal gegen wen. Die Letzteren sind dem Gründungsmythos der USSR in 2ten Weltkrieg verfallen, sie wollen nicht eingestehen das Der Krieg in 1939 begann, mit Stalin an Hitlers Seite, erst 1941 wurde die zweite Front eröffnet. Da war Hitler schon angeschlagen und Westalliierte haben sofort geholfen. Vor Moskau 1941waren auch Britische Flugzeuge und Panzer im Einsatz, lange vor L&L. Dann wurde in erster Linie mit Amerikanischen Material gewonnen, Hitler’s Industrie war in erster Linie mit den Westalliierten beschäftigt, höchstens 20% der Industrie bedienten die Ostfront! Das Leiden der Soviets kann nicht bestritten werden, aber Leiden hat nicht den Krieg entschieden, Bomben und Material schon. Stalin ist nicht angetreten Auschwitz zu befreien, aber trotzdem haben Russische Soldaten Auschwitz befreit und Blutzoll geleistet Hitlers Regime zu beenden. Nur hat der jetzige Überfall auf die Ukraine absolut nichts mit Nazis zu tun sondern nur mit Putins Machtgier. Und was Russische Soldaten jetzt in der Ukraine tun hat fatale Parallelen zu den Nazis. Die Kriegsziele in NOVOSTI veröffentlicht versprechen ausdrücklich Massenmord, Folter, Konzentrationslager für Ukrainer. In der Tat sind die Bilder von jungen Mädchen, vergewaltigt und ermordet nur die Spitze des Eisberges. Aber wir müssen nicht nur Ukraine mit ALLEM was wir haben unterstützen, wir müssen auch denen in Russland helfen, die sich Humanismus bewahrt haben.
Sicher wird jetzt Russen Blutschuld vorgeworfen, das ist Unsinn, aber mein Name hat mir oft Ärger gebracht, obwohl mein Opa Opfer der Nazis (und meine Familie nicht den Ariernachweis erbringen könnte) war. Ich habe dafür ein gewisses Verständnis, aber eben kein unbegrenztes.
Ob Innenministerin Faeser jetzt gegen die FAZ wegen Hass und Hetze vorgeht? Sicher nicht, denn diese Attribute sind ja ihrer Meinung nach ausschließlich „Rechts“ vorbehalten. Also, derartige Blätter liest man einfach nicht.
Staatlich geduldete pauschale Menschverachtung und Hasstiraden, so wie wir sie in den letzten Jahren und Monaten auch schon anderweitig erleben mussten, provozieren eine weitere Spaltung der Gesellschaft. Ersetzen wir doch einfach mal „die Russen“, zum Beispiel, in „die Türken“. Hätte es die FAZ gewagt, einen solchen, auf sämtliche Türken Hass ausdrückenden Artikel zu veröffentlichen? Vermutlich nicht, was auch mehr als richtig gewesen wäre. Sind solche diskriminierenden Artikel vielleicht Ausdruck der berühmten europäischen/westlichen Werte, die angeblich anderen Rechts-und Gesellschaftssystemen und Staatsformen überlegen sein soll? Wohl kaum! Werte, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte, die der Willkür unterliegen, führen direkt zu deren Abschaffung.
Tatsächlich ist das zaristische Russland zum ersten Opfer des westlichen „Fortschritts“ geworden, der deutsche Kaiser hat den Lenin mit vielen Reichsmark nach Russland geschickt und dieser hat geliefert. Allerdings mit überraschenden Spätfolgen.
Nein, den Untergang der westlichen Zivilisation haben nicht die Russen eingeleitet, sie waren die ersten Opfer einer Entwicklung, die Angelsachsen, der einzige germanische Stamm, der die Überlegenheit des römischen Rechts nicht erkannte, ausgelöst hat.
Protestantische Angelsachsen wie ein Hume (nicht das Sein bestimmt das Sollen, sondern das beliebige Wollen), Malthus (Menschheit als Plage), Hobbes (der Terrorstaat Leviathan), Darwin (Rasenkunde) und sein Cousin Galton (Eugenik) samt ihrem positivistischen Recht (common law) sind in ihrer Hybris (siehe die Ansprache von U.S. Senator Albert J. Beveridge vor dem U.S. Senat am 9.1.1900) für den Untergang der kontinentaleuropäischen Zivilisation und auch für den „Drang nach Osten“ verantwortlich.
Dieser FAZ-Artikel ist reinste Volksverhetzung.
Die FAZ ist schon lange nicht mehr das was sie mal war. Das setzt dem Ganzen jedoch die Krone auf.
Die beherrschende mediale Welt ist tendenziell im Schwarz-Weiß-Modus unterwegs. Genau deshalb fehlen solche Differenzierungen, die so wichtig sind.
Wir unterstützen die Ukraine, also ignorieren wir hier ebenso vorhandene Hassbotschaften und geben Melnik eine immer größere Bühne. Wir sind (richtigerweise) gegen den russischen Angriff, also schaffen wir ein unmenschliches Gesamtbild von den tumben Russen – der Boden hierfür war bereits vorhanden – und bewerten Putin als einen von allem losgelösten Alleinherrscher.
Sollten wir uns nicht auch darauf konzentrieren, welchen Einfluss Oligarchen in beiden Ländern nahmen und nehmen, welche weltweiten Machteinflüsse noch dazu kommen und wie Wege aus dem Konflikt heraus aussehen könnten?
Wäre es nicht klüger, der russischen Kultur die ihr zustehende Achtung auszusprechen und trotzdem dem kriegerischen Überfall klar entgegen zu treten?
Der Artikel zeigt den ganzen Widerspruch der Situation auf, denn der ukrainische Schriftsteller Juri Andruchowytsch offenbart in seinem Artikel in der FAZ unmissverständlich faschistisches und nationalistisches Gedankengut. Daraus könnte man, wenn man wollte, auf die Gemeinheit schließen und somit hätte die Tante Swetlana Recht.
Das wäre allerdings zu einfach gedacht, denn natürlich leben in Russland und der Ukraine zu einem überwiegenden Teil höchst anständige, gute Menschen.
Alle dort, aber zunehmend auch hier sind Opfer von Propaganda. Unsere ukrainischen Flüchtlinge waren zum Beispiel entsetzt, als wir sie über Bandera aufgeklärt haben. Sie hatten ihn verehrt ohne zu wissen, wer er wirklich war.
Meine Frau, Russin, musst so auch lernen, dass Menschen, die Bandera verehren nicht gleichzeitig Nazis sein müssen.
Dieser Lernprozess auf beiden Seiten ist unsere einzige Chance ohne langzeitiges Blutvergießen die Ukrainekrise zu bewältigen.
Nur ist es leider so, dass Hass noch nie ein guter Ratgeber ist und das Texte die in solcher Emotion geschrieben werden besser noch dreimal überschlafen werden sollten, bevor sie veröffentlicht werden.
So befeuert man den Krieg, anstatt ihn zu beenden. Ich mache der FAZ große Vorwürfe und bedanke mich bei TE für die gute Einordnung!
Selbstverständlich ist es ein natürlicher Impuls, sich erst einmal auf die Seite der Überfallenen zu schlagen.
Aber die ‚andere Seite‘ vollkommen zu entmenschlichen…?
Seid Ihr bekloppt geworden, liebe Mit-Deutsche?
Könnt oder wollt Ihr nicht mehr differenzieren zwischen Menschen und Menschen?
Seid Ihr mittlerweile so blind, dass Ihr bei aller Sympathie- oder sogar Identifizierungspropaganda nicht mehr unterscheiden könnt und wollt?
Es gibt nicht DEN Ukrainer, es gibt nicht DEN Russen – und wenn ein ehemaliges Qualitätsmedium wie die FAZ sich inzwischen in den Bereich der kollektiven Enthumanisierung einer ganzen Bevölkerungsgruppe vorwagt, sehe ich noch schwärzere Zeiten, als wir sie journalistisch sowieso schon seit Jahren haben.
Welche Zeiten werden da gerade wieder reaktiviert?
So ist es.
Genauso wenig gab und gibt es ‚den Deutschen‘. Meine Eltern und Großeltern sind weder Hunnen noch Nazis. Sie mussten sich allerdings über Jahre bzw. Jahrzehnte so betiteln lassen.
Literaten sind oft nicht gerade mit großer politischer Weisheit geschlagen – denken wir nur an unseren Günter Grass. In diesem Fall scheint die FAZ nun endgültig zum Kampfblatt des grünen deutschen Beliebigkeitsbellizismus übergegangen zu sein. Dieses Blatt wird mehr und mehr zum Landser-Heftchen für die (schein)gebildeten Stände.
Es ist schon erstaunlich, wie schnell die Menschen verrohen und sämtliche Mitmenschlichkeit über Bord werfen, wenn die Situation es erlaubt.
Ich habe vor Jahren mal in der Kommentarsektion dieser Website geschrieben, dass die zivilisatorische Schicht, die Mutter Theresa von Heinrich Himmler trennt, sehr dünn sei. Ich fühle mich darin bestätigt. Jetzt und immer wieder.
Manchmal reicht dafür schon ein ganz banaler Tritt auf den Fuß.
Sie haben natürlich vollkommen recht. Trotzdem ist es mit den meisten Russen tatsächlich ziemlich schlimm. Die russische Intellektuelle berichten schon mit Horror darüber, wie blutwulstig betrachten meisten Russen, wie es weiter in der Ukraine vorgegangen werden sollte. Auch sprechen sie über immer mehr Liebe und Verständnis zu Hitler im russischen Mittelklasse, was sie erstaunt beobachten.
Ich kann ihre Sichtweise überhaupt nicht bestätigen. In Russland ist die Schlechtmensch/Gutmensch- Verteilung (auch Ar….ochdichte genannt) identisch mit der in Deutschland, Ukraine und jedem Land der Welt. Am Stammtisch haben wir diese auf 4% festgelegt.
Leider ist es so, dass je näher man der Macht und Öffentlichkeit kommt, diese …Dichte zunimmt. Das erklärt vermutlich ihre Wahrnehmung.
Wie kann eine Zeitung wie die FAZ einen solchen Artikel veröffentlichen. Hass und Hetze in Reinstform! Es erinnert an die schlimmsten Zeiten. Das muss Konsequenzen haben in einem Rechtsstaat. Ich habe auch nur ein begrenztes Verständnis für den ukrainischen Autor, der ein geschundenes Land verteidigen will. Er macht doch genau dasselbe, was er den Russen vorwirft. Er kann das im ukrainischen völkischen Beobachter schreiben, aber nicht in der FAZ!
Es ist schon sehr erhellend,mit welchem Hass und welcher Hetze die sich selbst „die Guten“ nennenden unterwegs sind. Orwell in Reinkultur!
Der Beginn jeden Krieges : Der Gegner wird zum Untermenschen erklärt.Der Philantrop Soros leistet ganze Arbeit.Da können wir uns noch auf Einiges gefaßt machen.
…..mit dem präsidenten und seinem botschafter in deutschland auf gleicher höhe…..ich höre gerade die johannespassion……trotzdem muß ich mich erbittern…..leben wir im zeitalter des unmenschen?
trotzdem dem forum und den autoren schöne ostern aus cambridge/mas.!
Wundert mich leider gar nicht bei der FAZ. Die schwimmt bereits seit Jahren im übelsten Zeitgeist mit und beschimpft dessen Kritiker ähnlich „sachlich“ wie der alt-linke Mediensumpf …
Wissen Sie, man wird immer jemanden finden, den andere Leute dann für einen Intellektuellen halten. Man sagt schließlich auch, dass Robert Habeck ein Schriftsteller sein soll, was mir persönlich egal ist. Wenn ich jetzt mal in die Rolle von Putin schlüpfe und weltweit ein geächtetes A—-ch bin, dann muss man sich nicht wundern, dass ich dem Narren, der auf meiner Türschwelle tanzt, einen Watschen gebe. Das hat sich auch lange genug angekündigt. Trotzdem hätte ich mir als Putin mehr Verständnis gewünscht. Schließlich behandelt man mich, also Putin, schlechter als jeden Hochkriminellen in Deutschland. Da kann man ein Mörder und Vergewaltiger sein, da gibt es Resozialisierung und einen Psychologen. Putin wurde wenigstens 10 Jahre kaltgestellt, sanktioniert, nicht beachtet, und von Ansehen noch unter Erdogan und auf die Stufe mit Assad gestellt. Egal, die Schreiberei ist echt sinnlos. Das Kind ist nun in den Brunnen gefallen und wir, die Unterschicht, dürfen es ausbaden. Gleich heute Abend noch, mit hohen Preisen an der Tanke oder beim Lieferanten für Heizöl. Der Kanzler weiß bis heute nicht, was ein Liter Benzin kostet, und wie viel davon in einen Tank passt.
Danke, Sie beschreiben hier sehr treffend die Sachverhalte, welche all die Guten und Gerechten so gar nicht sehen wollen. Vielmehr scheinen diese hellauf begeistert von der entstandenen Situation zu sein, die sie offenbar keinesfalls entschärfen wollen, ganz im Gegenteil.
Danke, dass Sie hier aufmerksam reagiert haben.
Deutschland darf weder auf ukrainische noch auf russische noch auf amerikanische Propaganda hereinfallen.
Und dass die FAZ jetzt kommentarlos ukrainische Propaganda verbreitet ist schon ein starkes Stück. Das zeigt, wie sehr die Qualität verloren gegangen ist.
Der Autor des Artikels ist selbst entmenschlicht.
Sonst würde er nicht völlig empathielos alle Russen zu entmenschlichten Personen erklären.
Wenn er diese Geisteshaltung auch schon vor dem Krieg hatte, dann wird klar, warum sich die russische Minderheit in der Ukraine nicht wohl und sicher fühlt.
Weil beide Seiten gegeneinander aufgehetzt sind und aufgehetzt werden.
Spricht dafür bei einem evtl. Waffenstillstand, dauerhaft UN-Sicherheitstruppen in die Ukraine zu schicken, um die russische Minderheit vor Anfeindungen durch die ukrainische Mehrheit zu schützen.
Vielleicht hätte die FAZ den Artikel um einen erläuternden Hinweis ergänzen können: Trotz Vorbehalten hat sich die Redaktion dazu entschieden, den vorliegenden Text als Zeitdokument zu veröffentlichen. Unsere Redaktion distanziert sich ausdrücklich von allen Äusserungen, die der Bevölkerung Russlands als Ganzer die Menschlichkeit abspricht.
Was ich jetzt sage, ist reine Spekulation. Aber ich vermute, dass vor 1991 die meisten Menschen in der Ukraine russisch als Muttersprache sprachen und sich als Sowjetbürger ansahen. Und ob sie gewusst hätten, was der Unterschied zwischen Russen und Ukrainern ist?
Wäre die Ukraine irgendwann um 1991 zur russischen Provinz erklärt worden, würde sich die überwiegende Mehrheit der heutigen Ukrainer als Russen fühlen.
Ich wollte nur sagen, wie beeinflussbar Menschen sind. Wobei die Unterschiede (auch sprachlich) zwischen Ukrainisch und Russisch nicht so groß sind. Anders als z.B. bei den Balten oder den Moldawiern oder Kasachen.
Es kann gut sein, dass Putin mit seiner Politik die Leute erst zu Ukrainern gemacht hat. Hätte er eine cleverere Politik gemacht, hätten sich vielleicht viele als Russen gesehen.
Tatsächlich hat sich die Ukraine 1991 für unabhängig erklärt mit einer Zustimmung von 90% bei einer Wahlbeteiligung von 84%. Im Osten waren es immerhin noch 2/3 und selbst auf der Krim waren mehr als 50% dafür.
In Rußland hetzten die Staatsmedien! Das da ist die Meinung einer ukrainischen Privatperson im Feuilleton einer nicht-staatlichen Zeitung. Wenn die russischen Oppositionellen den Unterscheid nicht erkennt, dann hat es mit der Opposition nicht viel auf sich.
„Ist das nicht Hatespeech, Hassrede, Aufwiegelung zum Völkerhass?“
Ist es. Meiner Erfahrung nach wird aber nicht mal die „Antidiskriminierungsstelle“ des Bundes das so sehen wollen: Denn offenbar ist die ethnische Identität des Opfers das entscheidende Kriterium dafür, dass Hass „Hass“ ist und nicht etwa „Meinung“ oder gar „Satire“.
„Solche Entgleisungen tun der ukrainischen Sache keinen Gefallen – und schaden der russischen Opposition.“
Herr Knauss, Ihre moderate Stimme ist eine Wohltat in dieser blindwütigen Woge der Kriegspropaganda, die seit Wochen über uns herschwappt und von der sich so viele einfach mitreißen lassen.
Doch es geht in diesem Fall nicht darum, ob es am Ende ein Schuss in den Ofen ist: Es geht um die Verlogenheit einer Presselandschaft und ganzen „Zivilgesellschaft“, die sonst immerzu vorgibt „Hass und Hetze“ gnadenlos zu verfolgen, aber solche Zeilen dann in den bekanntesten Tageszeitungen lautstark propagiert. Ganz neu ist es indes nicht. Autoren wie Hengameh Yaghonochwas oder Deniz Yücel ist ja schon seit vielen Jahren erlaubt, geifernden Hass gegen indigene Deutsche, den Staat und die Nation zu speien.
Gut geschrieben! Leider ist die Hetze, wenn auch subtiler, inzwischen auch in manchen „alternativen“ Medien angekommen. Dem Dank an Herrn Knauss schließe ich mich an.
Unsere „Presselandschaft“ entpuppt sich halt.
Früher war der Franzose der „Erzfeind“. Was aus solcher Propaganda wurde, kann ein jeder wissen.
Bei der Berliner Zeitung kritisieren sie den Soziologen Armin Nassehi, der beim Aufbau des Feindbildes auch laut ist und in der Zeit seinen Sermon veröffentlichen konnte: https://www.berliner-zeitung.de/kultur-vergnuegen/hauptsache-alle-gegen-russland-der-feindbildaufbau-des-soziologen-armin-nassehi-li.221328?pid=true
Bei der Welt bemerken sie vor Tagen: „Autokorsos für Putin offenbaren Integrationsdefizite bei Russlanddeutschen“.
Wer hat aus dieser Richtung hinsichtlich der Demonstrationen zum „al-Quds-Tag“ jemals ähnliches vernommen?
Weit sind wir wieder gekommen. Viel zu weit.
Wer wird ein Interesse haben, uns derart für den nächsten Krieg bereit zu machen?
Ich finde jetzt schon entsetzlich, wie viele angeblich ganz genau wissen, was da zwischen den Mächten vor sich geht und ihre Hand dafür ins Feuer legen würden.
Dass man sich da mal nicht gehörig verbrennt.
Vorsicht mit der Wahrheit. Putin führt den Krieg nicht allein. Es sind Russen, die in die Ukraine einmarschiert sind. Es sind Russen, die Ukrainer töten. Es sind Russen, die dort alles zerstören. Es sind Millionen Russen, die das dulden und unterstützen. Es sind wenige Russen, die den Krieg ablehnen. Schluss damit, die 144 Millionen Russen aus der Haftung zu nehmen. Nicht Putin führt Krieg. Russland führt Krieg. Ja, die Wahrheit ist schwer zu ertragen. Es sind Russen, die Kriegsverbrechen begehen. Teilweise sind die Bengel um die 20 Jahre alt. Was soll dieser ganze Dreck? Wollen wir Russen in Schutz nehmen, ein Tätervolk? Nicht Hitler hat Juden vergast sondern tausende Deutsche, die in KZ wüteten. Nicht Hitler hat Europa überfallen, sondern Millionen seiner Soldaten. Macht euch endlich ehrlich mit diesem kranken Russland!
Guter Einwand. Die Russen in Verantwortung nehmen? Ja! Aber genau zu diesem Zweck darf man sie nicht kollektiv zu Antimenschen erklären.
Ist es nicht ein bizarrer Treppenwitz der Geschichte, daß ausgerechnet diejenigen, die vorgeben, so sehr gegen den Faschismus zu sein, genau dieses Verhalten an den Tag legen?