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Ärger mit den Oligarchen

Warum Putin die Gasrechnung in Rubel beglichen haben möchte

31.03.2022

| Lesedauer: 5 Minuten
Der Wunsch Putins, die russischen Gaslieferungen von westlichen Käufern nicht mehr in Euro oder Dollar, sondern in Rubel begleichen zu lassen, hat weniger mit den Käufern zu tun, als vielmehr mit den Empfängern, den sogenannten Oligarchen.

Manchmal ist man bass erstaunt, mit welcher Unbekümmertheit und Arroganz manche Entscheidungen des russischen Diktators Wladimir Putin von der Vielzahl sogenannter Experten in den hiesigen TV-Studios beurteilt werden. Als säße da im Kreml ein Mann, der einzig darüber nachdenken würde, wie er dem Westen ein Schnippchen schlagen könne. Ein solches Beispiel ist die Bewertung der Forderung Moskaus, seine Rohstofflieferungen in den Westen in Rubel, anstatt wie bisher in den Hart-Währungen wie Dollar und Euro, zu bezahlen. Damit, so tönte es von den “Neunmalklugen”, wolle der Kreml seine Handelspartner vorführen, indem er sie zwinge, die West-Valuta bei der Russischen Zentralbank in Rubel zu tauschen. In diesem Fall unterliefen die westlichen Abnehmer das von ihnen selbst verhängte Embargo, zu dem auch das Verbot von Geschäften mit der Russischen Zentralbank gehört. Gleichsam solle mit diesem Manöver der sich im freien Fall befindliche Rubel stabilisiert werden.

Diese Logik ist genauso abenteuerlich, wie sich “Max und Moritz” das Geschehen in einer freien Marktwirtschaft vorstellen. Zum einen kann Putin jederzeit selbst die eingenommenen Devisen in Rubel transferieren! Was er übrigens mit dem größten Teil des Geldes (im Jahr annähernd 400 Milliarden Dollar) auch macht. Bekanntlich ist die im Inneren Russlands geltende Währung der Rubel. Auf seiner Basis funktioniert der innerrussische Geldverkehr in fast allen Bereichen. Vom jährlichen Ertrag verbleiben nach Erkenntnissen westlicher Wirtschaftsinstitute und Geheimdienste lediglich 20 Prozent in der Herkunftswährung.

Und genau da liegt für Putin in Wahrheit der “Hase im Pfeffer”. Diese vertraglich vereinbarte Prozedur will die “Nummer 1”, wie seine Umgebung Putin nennt, abstellen. Betroffen davon wären vor allem die rund zwanzig mächtigsten Oligarchen im Reich des neuen Zaren. Vielleicht erinnern sich noch manche an die Fernsehbilder eines Zusammentreffens des damals neuen Präsidenten Wladimir Putin mit den mächtigsten und reichsten Magnaten des Landes im Frühjahr 2000. Mit am Tisch saß das absolute Schwergewicht dieser Klasse, der Multi-Milliardär Boris Beresovski, der nur wenig “leichtere” Chodorkowski und andere, so wie auch der nicht minder mächtige Deripaska.

Unmissverständlich machte Putin klar, dass er der “Herr im Hause Russland” ist und von seinen Gästen absolute Loyalität verlange. Insbesondere sollten sich die Herren von jeder Form der Einmischung oder Beeinflussung politischer Prozesse fernhalten. Wer sich nicht daran halte, so die klare Botschaft, habe mit Konsequenzen zu rechnen. An diese Art des Umgangs gewohnt, erhob sich kein Widerspruch. Dann nahm sich der “Chef” einzelne Oligarchen persönlich vor. Besonders demütigte er Deripaska. In einer von dessen Fabriken hatte sich infolge von Schlamperei ein schrecklicher Unfall mit schlimmen Folgen für Menschen und Umwelt ereignet. Putin befahl den Unternehmer zu sich an die Spitze des Tisches und ließ sich von ihm eine Verpflichtung unterschreiben, nach der er für die Folgen des Desasters in jeder Hinsicht hafte und dafür eine Milliardensumme Entschädigung in Dollar leiste.

Deripaska war so eingeschüchtert, dass er im Laufschritt nach vorn eilte und unterschrieb. Danach vergaß er vor Aufregung, Putin dessen Montblanc-Kugelschreiber zurückzugeben. Auf dem halben Weg zurück schallte dem Vorgeführten der Ruf Putins nach: ”Halt, sie haben etwas vergessen – meinen Stift.” In gebückter Haltung bewegte sich der Superreiche zurück und legte mit einer entschuldigenden Geste das edle Stück vor dem Besitzer ab. Jeder im Raum hatte diese Zwischeneinlage als klare Warnung an alle verstanden!

Kreml kündigt jahrzehntelangen Deal auf

Aber Putin wäre nicht Putin, wenn er nicht auch einen Deal mitgebracht hätte, der da kurz und knapp lautete: ”Ihr haltet euch aus meinen Dingen raus, und ich halte mich aus euren heraus.” Da aber bei Treffen in solchen Kreisen immer auch die Devise: ”Nur Bares ist Wahres” gilt, machte der Kremlherr auch gleich noch die Schatztruhe auf. Ein Fünftel der Erlöse aus den Rohstoffexporten könnte die ”feine Gesellschaft” unter sich aufteilen. Gar nicht erwähnt werden musste, dass die Betreffenden keinerlei Befürchtungen vor Polizei und Justiz bei der Abwicklung ihrer Geschäfte haben müssten. Sie genossen quasi eine vom Zaren verbriefte Immunität.

Nur zwei der Mitspieler hielten sich nicht an die Regeln. Der eine war Boris Beresovski, zu dem Putin zuvor eine enge Beziehung aufgebaut hatte. So finanzierte dieser gewaltige Medienguru PR-Kampagnen, um die Popularität des Jelzin-Nachfolgers in bis dahin nicht gekannte Höhen zu treiben. Den ersten Fehler machte B., als er in der Moskauer neureichen Schickeria mit seinen guten Kontakten zu “meinem Freund Wladimir” prahlte. Nichts verachtet Putin mehr als Geschwätzigkeit. Schnell kühlte sich das Verhältnis ab. Der Ausgestoßene wollte dies nicht hinnehmen und begann öffentlich, Putins Politik zu kritisieren. Mehr noch – er gründete oppositionelle Organisationen und unterstützte kremlkritische Parteien. Schließlich kam es so, wie es immer kommt! Er wurde außer Landes getrieben und gründete in New York das Emigranten-Center “Freedom House”. Gleichzeitig finanzierte er Anti-Putin-Kampagnen in allen Gattungen der Medien. Sechs Mordanschläge des russischen Geheimdienstes schlugen fehl. Mittlerweile galt B. als der bestgeschützte Mann der Welt. Am Ende doch alles vergeblich!

Man fand den Mann aufgehangen in seinem Londoner Penthouse. Es sollte wie Selbstmord aussehen, aber die Experten des britischen Geheimdienstes fanden heraus, dass die Verknotung des Strickes nicht vom Toten selbst gefertigt sein konnte, sondern von Dritten – möglicherweise sogar erst nach dem Tode – “fabriziert” worden sei. Abschließend konnte der Tathergang aber nicht ermittelt werden.

Ein weiterer, der aus der Reihe tanzte, war der Öl-Tycon Michail Chodorowski. Auch er gründete eine Anti-Putin-Partei. Als die Verstaatlichung seiner Ölfirmen drohte, versuchte er, diese in letzter Minute an US-Unternehmen zu verkaufen. Doch wieder war Putin schneller. Chodorowski wurde verhaftet und verbrachte viele Jahre unter verschärften Bedingungen in den Straflagern Sibiriens. Schließlich wurde er in den Westen entlassen und zum Schweigen verpflichtet. Doch der Mut verließ ihn nicht. Erst in dieser Woche warnte er den Westen vor weiteren Aggressionen und Angriffskriegen Russlands: ”die Ukraine ist erst der Anfang.”

Nur wenige Tage nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine verfassten siebzehn Oligarchen einen offenen Brief an Putin, indem sie die kriegerischen Handlungen scharf verurteilten und die sofortige Beendigung forderten. Der Kreml reagierte unmittelbar. Alle siebzehn wurden zu Putin einbestellt. Wladimir Putin eröffnete ihnen kurz und bündig, dass sie sich nicht an die Vereinbarung von 2000 gehalten hätten. Damit sei der gesamte Deal in Frage gestellt. Sollte sich so etwas wiederholen, müssten sie harte Konsequenzen tragen. Was Putin nicht sagte, war, dass er die Strafe schon beschlossen hatte.

Rubel Poker über Exporterlöse nur Nebenschauplatz

Der vereinbarte Anteil aus den Exporterlösen könnte, im Falle der Bezahlung in Rubel auch nur in der heimischen Währung in Moskau überwiesen werden. Dies alles natürlich nur unter strikter Kontrolle der Geldflüsse und deren Verwendung. Die Verärgerung des Westens war für ihn nur ein Nebeneffekt. Es leuchtet ein, dass dieses Manöver die Oligarchen schmerzhaft trifft. Das wenigste, was sie gebrauchen können, sind russische Rubel! Keine Bank der Welt, außer der Russischen Staatsbank würden diese in Dollar umtauschen. Sie waren es gewohnt, das “Putinsche Schweigegeld” nach Belieben rund um die Welt zirkulieren zu lassen und nicht zuletzt damit ihren luxuriösen Lebensstil, inklusive stattlicher Immobilien, prächtiger Luxusjachten und Privatflugzeugen, zu finanzieren. Hinzu kommt, dass größere Teile dieser Schätze mittlerweile bis auf Weiteres von den westlichen Staaten konfisziert worden waren, wie auch die Konten der Verfügung entzogen sind.

Bitteren Humor verriet übrigens Londons Oberbürgermeister, indem er in dem beschlagnahmten Palast des Oligarchen und noch “FC Chelsea Besitzers”, Roman Abramowitsch, Obdachlose einquartierte. Der Oligarch selbst hatte den Einmarsch in die Ukraine verurteilt und angekündigt, den Erlös aus dem Verkauf seines britischen Fußballclubs komplett für ukrainische Flüchtlinge zu spenden.

Man darf gespannt sein, wie der Kampf zwischen dem Mächtigsten und den reichsten Russen weitergeht, wobei eines schon jetzt klar ist, er wird mit harten Bandagen geführt.

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77 Kommentare

  1. „Bitteren Humor verriet übrigens Londons Oberbürgermeister, indem er in dem beschlagnahmten Palast des Oligarchen und noch “FC Chelsea Besitzers”, Roman Abramowitsch, Obdachlose einquartierte. Der Oligarch selbst hatte den Einmarsch in die Ukraine verurteilt und angekündigt, den Erlös aus dem Verkauf seines britischen Fußballclubs komplett für ukrainische Flüchtlinge zu spenden.“
    Es regiert heute im ach so rechtsstaatlichen Westen, hier in London, offenbar nur noch die Willkür. Wer definiert denn, wer oder was ein „Oligarch“ ist, und welcher Rechtsgrundlage beruhen diese Beschlagnahmungen und Enteignungen? Kann mir das mal einer beantworten?

  2. „Diese vertraglich vereinbarte Prozedur will die “Nummer 1”, wie seine Umgebung Putin nennt, abstellen. Betroffen davon wären vor allem die rund zwanzig mächtigsten Oligarchen im Reich des neuen Zaren.“
    Kann Herr Gafron eigentlich mal eine Definition von „Oligarch“ bringen? Die Einstufung als solcher liefert ja heute im ach so rechtsstaatlichen Westen anscheinend die Rechtfertigung für so ziemlich jede Enteignung oder zumindest Beschlagnahme von Vermögenswerten. Regiert hier inzwischen die blanke Willkür?
    „Vielleicht erinnern sich noch manche an die Fernsehbilder eines Zusammentreffens des damals neuen Präsidenten Wladimir Putin mit den mächtigsten und reichsten Magnaten des Landes im Frühjahr 2000. Mit am Tisch saß das absolute Schwergewicht dieser Klasse, der Multi-Milliardär Boris Beresovski, der nur wenig “leichtere” Chodorkowski und andere, so wie auch der nicht minder mächtige Deripaska.“
    Vielleicht erinnert sich Herr Gafron mal daran, daß wir heute das Jahr 2022 schreiben, die Multi-Milliardäre Beresovski, Chodorkowski wie auch Deripaska entweder – wie es die gesetzliche Lage hergibt – entweder vor Gericht gestellt und verurteilt, außer Landes gebracht oder mindestens politisch an die Leine gelegt wurden? Mit dem Ergebnis, daß seit dem Amtsantritt Putins heute wieder der Staat und nicht mehr diese „Oligarch“ genannten Wirtschaftsmagnaten regieren? Im Unterschied zur Ukraine, wo diese „Oligarchen“ bestimmen können, wer Präsident wird?

  3. kann hier jemand das Problem mit der „Gasrechnung“ für Doove erläutern….die Kunden haben vorher in Euro an Bank A überwiesen, nun sollen sie in Euro an Bank B überweisen, seit wann bestimmt mein Kunde auf welcher Bank ich mein Konto haben muß, das bestimmt immer der Zahlungsempfänger und wird auch nicht vertraglich geregelt, bzw. kann jederzeit geändert werden..
    Die Oligarchengeschichte ist eine nette Abrundung, Fakt scheint doch aber wohl zu sein, daß die Bank A gepfändet also die Zahlungen „eingefroren“, Rußland also keinen müden Cent, Kopeke oder was auch immer für sein Geld erhält ? Oder nicht?
    Die ganze Diskussion im Westen darüber ist an Scheinheiligkeit wohl kaum noch zu überbieten…

  4. Durch die Entrichtung des Kaufpreises würde der Rubel natürlich wieder aufgewertet werden, das ist klar.
    Ich wünschte, der Euro könnte auch wieder aufgewertet werden.
    Tatsache ist jedenfalls, dass wir seit mit dem Atomausstieg und dem Verzicht auf einheimische Braunkohle immer mehr Gas und Öl von Putin gekauft und damit seine Kriegsvorbereitungen mitfinanziert haben.
    Das sollte man mal die FFF-Kids („Frieren für Frieden“) mal verklickern.

    • Ist mir nicht ganz klar. Putin könnte sich doch auch einfach das benötigte Geld drucken lassen, so wie das hier bei uns schon Gang und Gebe ist. Stichwort: Monetarisierung der Staatsschulden / Keynesiasismus. Der Spontispruch der Grünen „Wozu brauchen wir Kraftwerke, der Strom kommt doch aus der Steckdose“ ist erweitert worden um „Wozu brauchen wir eine Wirtschaft, daß Geld kommt doch von der Bank“.

  5. Die Motivation Putins bzw. der Chefin der russ. Zentralbank ist finanztechnischer Natur. Die Zentralbank etabliert einen Eigenhandel mit Rubel vs. Euro, um den Rubel zu stützen. Die Oligarchen spielen dabei keine Rolle.

  6. Unser Erfolgsrezept mit relativ billiger Energie für die Industrie und einem wachsenden Heer von Billiglöhnern bricht jetzt in sich zusammen.Putin hat uns noch einmal eine Schwämme an Neubürgern in unser Land gespült welche leider unser Sozialsystem noch mehr belasten. Hinzu kommt der Wandel in der Industrie wo immer weniger Menschen benötigt werden für die Wertschöpfung. Aber die Grünen setzen ja auf einen Bauernstaat vergangener Zeiten.

  7. So wie es ausschaut ist das Target2 Modell auch anderswo gern gesehen:
    The much-vaunted Russia-India RUB-INR tradeflaunted as the previous catalyst for “the end of the dollar!” is, according to the Indian press, looking far more mundane. The Business Standard reports India and Russia may keep RUB out of the proposed INR-RUB trade, given its high post-sanctions volatility: payments for the rising level of commodity trade that is indeed happening are likely to be settled in INR *pegged to the dollar*, and deposited in an Indian bank account. Under the proposed trade mechanism, when India imports goods from Russia, INR equivalent to the dollar value will be deposited in an Indian bank account. When India exports goods to Russia, Indian exporters can be paid from the same account in INR. You know who used a similar arrangement to work around sanctions?
    (https://www.zerohedge.com/markets/rabobank-dont-rub-me-wrong-way)
    noch interessanter ist aber dieses Wirtschaftsmodell um den Rubel zu fixieren/stärken:
    https://www.zerohedge.com/geopolitical/gotgoldorrubles-did-russia-just-break-back-west
    das könnte den Amerikanern noch um die Ohren fliegen..

  8. Ich glaube, dass wir uns ein Problem schönreden, wenn wir in der Forderung von Rubelzahlungen eine Disziplinierungsmaßnahme für Oligarchen sehen. Es gibt derzeit durch die Sanktionen faktisch ein Exportverbot nach Russland. Russland braucht aber westliche Technik für seine Wirtschaft und westliche Konsumgüter, um das Volk bei Laune zu halten. Die Einnahmen in EURO/Dollar stehen Russland aufgrund der Sanktionen bei West-Importen derzeit nicht zur Verfügung. Aber die russische Zentralbank könnte sie ja jederzeit für den innerrussischen Zahlungsverkehr in Rubel tauschen. Warum will Putin dann, dass wir Öl und Gas in Rubel bezahlen? Weil der Westen aufgrund der Exportverbote nach Russland derzeit keine Rubeleinnahmen hat! Und wie kann der Westen an Rubel kommen, wenn die russische Zentralbank ihm keine zur Verfügung stellt? Der Westen muss etwas nach Russland exportieren und sich in Rubel bezahlen lassen, dann hat er Rubel! Und genau das will Putin m.E. durch die Bezahlung in Rubel bewirken. Es kann ja wohl auch nicht sein, dass wir uns mit russischem Gas einen warmen Hintern machen, und die Russen sollen dafür auf Ersatzteile, Rittersport-Schokolade und sonstige Segnungen westlichen Wohlstands verzichten. Russland will nicht nur etwas an den Westen verkaufen, sondern dort für die Einnahmen auch etwas kaufen können. Die geforderte Bezahlung in Rubel ist dafür ein Hebel. Fazit: Entweder wir lockern die Sanktionen bei Lieferungen nach Russland oder wir bekommen sehr bald kein Gas mehr.
    PS: Warum gibt es in der gesamten deutschen Medienlandschaft keinen Wirtschafts-Journalisten, der sich bei einem der mind. hundert in Deutschland über die oben angesprochenen Zusammenhänge informierten Wirtschafts- und Finanzfachleute schlau macht?
    Und noch eine Anmerkung zu den russischen Exporteuren (Oligarchen): Diese brauchen wahrscheinlich 99% der ihnen „zugestandenen“ 20% der EURO/Dollar-Einnahmen, um ihre Unternehmen in Russland durch den Zukauf westlicher Technik und westlichen Know-hows am laufen zu halten.

  9. Diese vielen Luxusjachten und Paläste werden bestimmt an jemanden verhökert und zu Geld gemacht, der dieses mit ehrlicher, sozial gerechter Arbeit in einem demokratischen Staat mit supi-dupi moralischen Werten verdient hat, nicht wahr?

  10. Sehr interessant. Die Person Putin scheint für das System wichtiger zu sein, als gemeinhin gedacht. Immerhin ist genau diese Fixierung auch sein größter Fehler gewesen, denn nur so konnte es dazu kommen, dass er in allen wesentlichen Bereichen Fehlannahmen getroffen hat: die Günstlinge hatten zu viel Angst vor der Wahrheit.
    Allerdings halte ich das Verhalten des Londoner Bürgermeisters auch für absolut nicht hinnehmbar. Das ist reine Willkür und ich denke, wer sich moralisch überlegen dünkt, sollte auch so handeln. Andere ausländische Investoren in GB werden ihre Schlüsse ziehen. Und das ist am ende der größte Trumpf, den Putin in der Hand hält: er hat die Rohstoffe, die auch diejenigen 75% der Welt die ihn nicht sanktionieren gerne hätten.

  11. „Sie (die Oligarchen) genossen quasi eine vom Zaren verbriefte Immunität.“
    Business Insider:
    „Doch offenbar gibt es auch Ausnahmen (von den Sanktionen). So berichtet das „Wall Street Journal“, dass das US-Finanzministerium den Oligarchen Alischer Usmanow verschont habe – aus Sorge vor den Auswirkungen auf die Weltwirtschaft. Usmanow wurde von der Europäischen Union als einer der „Lieblingsoligarchen“ von Russlands Präsident Wladimir Putin bezeichnet und besitzt ein Nettovermögen, das „Forbes“ auf 14 Milliarden US-Dollar schätzt.

    Nur die deutschen Politiker spielen mit ihrem Land Rumpelstilzchen und reißen ihm alle Beine aus.

  12. Hartwährungen Dollar und Euro? Im Ernst?
    Was in diesem Artikel fehlt, ist die gleichzeitige Ankündigung der zukünftigen Golddeckung des Rubels, diese Maßnahme steht dem „Der Kaiser ist nackt“ in nichts nach. Russland hat sich damit aus der weltweiten fatalen Fiatgeldschwemme verabschiedet, kann aber, im Gegensatz zu Libyen seinerzeit, nicht einfach von der Landkarte gewischt werden. Die Golddeckung des Rubel wird das Ende des Petrodollar und damit auch des Euro einläuten, und es ist klar, daß die in diesen „Währungen“ ausgestellten Schecks schon seit mindestens 20 Jahren ungedeckt sind – 95% der Euro-Staatsanleihen werden von der EZB gegen neue Euros gekauft, sonst könnte zB Deutschland nicht mal mehr die Zinsen auf seine Staatsverschuldung leisten…

  13. Ich habe heute nacht darüber nachgedacht und finde den Gedankengang gar nicht so abwegig. Alledings sehe ich dies nicht als Affont gegen die Oligarchen, sondern als Schutz. Da den Oligarchen ja ebenfalls das Auslandsvermögen konsfiziert wird, bekommt man mit dieser Masche das Geld unter Ausschaltung der Sanktionen in das eigene Land.
    Wäre es zum Schaden für die Oligarchen gadacht, dann würden ja Putin und der Westen unter einer Decke stecken.
    Naja, möglich wäre dies. Zumindest bei einem Teil unserer Regierung. Denn der macht Umweltpolitik auf Kosten der Kriegsopfer in der Ukraine.
    Man instrumentalisiert die Toten in diesem Krieg, um die Tierhaltung abzuschaffen, um die Energiewende durchzusetzen.

  14. „Warum Putin die Gasrechnung in Rubel beglichen haben möchte“

    Weil er nicht der Idiot ist, als den man ihn im Westen gerne dargestellt wissen will.

    • Einspruch. Mit diesem Krieg hat er jedenfalls bewiesen, dass er durchaus auch ein Idiot ist. Er hätte „russische“ Interessen auch anders durchsetzen können. So hat er für mich ein nur schwer zu reparierendes Chaos angezettelt. Dass der „Westen“ auch seinen Beitrag geleistet hat, dürfte klar sein. Ich bin gespannt wie die Akteure aus dem Schlamassel herauskommen.

      • Putin wird das Rennen gewinnen…wetten!

    • Und da Putin den Wechselkurs des Rubels selbst bestimmen kann, ist seine Entscheidung alles andere als idiotisch.

  15. Die Einschätzungen über das warum Putin was macht, sind leider völlig falsch Herr Gafron. Hier dreht es sich um die Zerstörung der Wirtschaft des Westens und da sind wir auf dem Besten Wege hin.

    Diese Gläubigkeit, dass man Geld benötigt das einen vom Westen festgelegten Gegenwert besitzt ist schon nahe an der Idiotie. Preisstopp und irgendwann eine Generalmobilmachung werden es den Russen ermöglichen das Spiel solange sie wollen zu betreiben. Und der Schritt zur Rubelzahlung ist der erste dafür.

    Jetzt wird es erstmal kalt und die wohlstandsverwahrlosten Kinder werden in den kommenden Jahren schmerzhaft lernen was ein Wirtschaftskrieg für Folgen hat.

    • Wenn man sich die Welt-Gesamtverschuldung ansieht und den Anteil daran, der auf den „Westen“ entfällt, dann erkennt man, auf welchen tönernen Füssen unsere Wirtschaft und unser Wohlstand steht: Schuldenberge, die uns nur so lange nicht unter einer Lawine begraben, wie wir an deren Erklimmung glauben (lat. credo). Ein US-Wirtschaftsjournalist nannte es „…einen Elefanten, der auf einem Zahnstocher jongliert.“ Umwelt-Wirtschaftsminister Habeck nennt es „…nur Geld…“.

    • Schon der Saulus Habeck mutiert inzwischen zum Paulus. Es geschehen anscheinend noch Wunder.

  16. Die große Schwäche westlicher Demokratien ist, dass ihre Vertreter nicht wirklich verstehen, wie Russland, China und z.B. Indien wirklich funktionieren. Das sind halt keine Labervereine, sondern man muss ihnen geschlossen gegenüber treten! Trump hat das zumindest versucht, aber die EU ist damit gescheitert und wird unter der Führung der Ampel weiter scheitern. Außerdem kennt Herr Putin auch den Korruptionsindex in der EU und der scheint wohl nicht zu verachten zu sein. Die Sanktionen gegen Russland sind zwar nicht wirkungslos, werden aber aus meiner Sicht zu keinem Systemwechsel führen. Dass wir mit unserem Energiebezug aus Russland Putins Krieg finanzieren, ist eine Legende der Medien und der Politik fürs Volk!

  17. In den MSM wird schon wieder behauptet das Scholz Putin abblitzen lassen hat. Ich habe das anders gestern in den Hauptnachrichten gesehen. Hr. Scholz war kreidebleich im Gesicht und hat wieder herumgeeiert wegen dem begleichen der Gasrechnungen aus Russland. Wie abblitzen lassen sah das ganz und gar nicht aus.

  18. Sagte Lafontaine nicht schon vor 5 Jahren in einem Interview, Deutschland sei keine Demokratie sondern eine Oligarchie?

  19. Die FED und die EZB „drucken“ seit Jahren Dollars und Euros, als gebe es kein Morgen. Diese zus#ztlichen Milliarden landen alle bei den ganz reichen Gläubigern, die nicht wissen, wohin damit. In der hektischen Suche, diese krisensicher anzulegen, werden die Immobilien und sonstige Vermögenswerte aufgekauft, was diese in schwindelerregende Höhen treibt, die Geldblasen kommen jetzt auch unten, beim kleinen Mann an und er merkt schmerzlich, daß sein Geld, was er sich so mühsam zusammengespart hatte, jeden Tag schrumpft und schrumpft.
    Der Dollar wird durch den Petrodollar bisher vor dem völligen Absturz bewahrt. Falls es gelingt,den Petrodollar zu schwächen, und es sieht im Moment so aus, da0 das gelingt, ist das das Ende von der Vormacht der USA.
    Dagegen sind für die USA alle Mittel recht. Es wird in diesem Jahr noch sehr spannen werden.

  20. Super Artikel Herr Gafron. Das bringt mich mehr zum Nachdenken als alles, das ich bisher über den Krieg und Putin gelesen habe.

  21. Netter Versuch – für ökonomisch Ahnungslose.
    In Wahrheit ist das die einzige Möglichkeit, den Absturz des Rubel-Wertes zu stoppen.
    Merkwürdig ist schon die Überzeugung des beinharten Atlantikers, dass es das gute Recht des Westens ist, die Zahlungswege für Russen zu kappen und damit Russland ökonomisch zu ruinieren, aber Gegenmaßnahmen als gemein empfunden werden.

  22. Interessiert es denn irgendjemand, was mit Hunter Biden und der Finanzierung der Biolabs in der Ukraine und den Kinderpornos abgeht? Ist immer einfach sich an den Zug des gerade populistischsten Bösewicht zu hängen, aber Putin regiert nicht für Europa, sondern für sein Land. Und das macht er nicht unclever. Schämen dagegen würde ich mich, daß Macron jetzt auffliegt mit dickem Pharma-Deal, welches sicher nicht bei ihm halt macht. Da würde mal ein kleiner Watergatejournalist benötigt, was das noch für Kreise zieht! So lange schön weiter mit Kopf einziehen. Mal sehen ob das durch geht…

  23. RU bekommt doch so der so Euro oder USD in die Kasse.
    Wenn die Käufer in Rubel zahlen müssen, müssen die die ja vorher auch kaufen.

  24. Devisenbewirtschaftung und Disziplinierung

  25. Russland weiss genau, dass der Euro und der Dollar das zeitliche segnen! Die Frage ist, wann nicht ob!
    Ich bin mir sicher, dass die Zukunft in Asien liegt. China und Indien werden den wirtschaftlichen Schaden der Russen im Westen mehr als kompensieren!
    Das bedeutet rosige Aussichten für China und Indien! Beide übernehmen die Leaderschaft und benötigen das Öl und das Gas aus Russland.
    Das wird ein Win Win Geschäft! DIE SPIELE HABEN BEGONNEN!

  26. Der Werte-Westen zeigt gerade, wie man sich selbst sanktioniert- einmalig in der Weltgeschichte!

    • im Sommer sind Midterm Wahlen.
      Bidens /Dems Umfragewerte waren absolut im Keller
      jetzt werden Rüstung und Ölindustrie gepampert bis zum geht nicht mehr.
      Das Geld für die Arbeitsplätze wird idealerweise aus dem Ausland eingesogen..
      Mit der ganzen Aktion haben die Dems versucht ihre politische Position in den USA zu stabilisieren.Wie üblich mußt dafür ein äußerer Feind über die Klinge springen.
      Bislang springt die Ukraine über die Klinge..

  27. Ist jemand ein Diktator, wenn er mit Hilfe der Medien und seine Einheitspartei Gerichte und Polizei bei Skeptiker durchgreifen lässt? Ihm genehme Maßnahmen das Grundgesetz aussetzt, Andersdenkende als Nazis ausgrenzen läßt, quasi Arbeitsgerät auf drückt?
    Wollte es nur mal wissen! Dann gibt es also doch sozialistische Faschisten?

    • Natürlich gibt es sozialistische Faschisten. Die Nachfolger der abgetauchten SED (die lediglich umbenannt wurde) sind doch schon längst wieder am Ruder. Die ehemalige FDJ Sekritärin für Propaganda und Agitation hatte Zeit genug um das Feld zu bestellen.

  28. Schaffen wir erst mal Ordnung bei uns. Es gibt immer noch Firmen, die mit der aggressiven Diktatur in Russland Geschäfte machen und sich Ihre Taschen füllen wollen:

    „Quadratisch. Praktisch. Blut“, twitterte der sonst auch nicht zurückhaltende ukrainische Botschafter am Dienstag in Anlehnung an den Werbespruch der Firma. Am Donnerstag dann legte der Außenminister nach: Ritter Sport berufe sich bei einem Russland-Rückzug auf „schwerwiegende Folgen“, sagte Kuleba. „Ein Verbleib in Russland bringt jedoch schlimmere Folgen mit sich, etwa einen fatalen Reputationsschaden. Hör auf, Kriegsverbrechen zu sponsern, Ritter Sport. Rettet die Marke.““

    Da kann ich als bisheriger Ritter Sport Liebhaber nur sagen: Solange Ihr Schwaben weiter mit Putin Geschäfte macht, kaufe ich andere Marken. Meine Lebensmittelhändler fordere ich auf diese „Putin Sport“ aus den Regalen zu nehmen. Schämt Euch!

    • Es gibt Frauen die diese Ritter-Erzeugnisse aufkaufen.
      Begründung: Man schadet den Russen und Ritter kann mit Russlandgeschäften kein Geld mehr verdienen.
      Ich liebe mein Land immer mehr…

  29. Unbestritten ist, die von RUS gehaltenen, jetzt eingefrorenen aber auch benötigten Devisen sind blockiert, fehlen also zur „Stabilisierung „ seiner Wirtschaft und des Regimes.
    Um sich hiervon zu lösen bedarf es für RUS einer grundlegenden Änderung des Bezahl- und Verrechnungsverfahrens im Rohstoffexport. Dies wird ja mit der geforderten Rubelzahlung, möglicherweise auch Edelmetalle, sowie Einbindung und Ausbau alternativer zum „Petrodollar“ anzuwendenden bi- und multilateralen Wechselkurs- und Verrechnungssysteme mit VR China und Indien ja wohl bereits verhandelt. Auch die russische „Goldhandelsinitative“ zähle ich dazu; ergänzend die Umstellung von Petrodollarverträgen für die Rohstoff-lieferungen. Dies dürfte im Besonderen im Handel mit VR China von Vorteil sein, zumal der in RUS benötigte Konsumgüterbedarf auf dieser Handelsebene ausreichend gedeckt werden kann, sozusagen indirekter Tauschhandel- Öl/GAS gegen Rubel – Konsumgüter gegen Rubel.
    Desweitern sind die in RUS getätigten westlichen Investitionen Sachwerte, die als Ausgleich für „beschlagnahmte“ russische Devisen kommen werden. In letzter Konsequenz wird RUS die Bezahlung der Rohstoffe von Vertragspartnern mit denen keine bilateralen Währungs- und Zahlungsmodalitäten auf Grund von sogen. „Sanktionen“ vereinbart sind, nur noch auf Basis Erdöl/Erdgas gegen GOLD – Rubelzahlungen sind von G7 abgelehnt -vornehmen, oder es bleiben lassen. Dies kann einem schon seit langen nicht mehr durch Gold gedeckten „ US$“ durchaus den Garaus machen. Auch geht der Hinweis
    „ein einfaches Abdrehen des sogenannten Gashahnes würde erhebliche Schäden in den Gasfeldern Westsibiriens hervorrufen und vor allem die Gasströme im Untergrund empfindlich stören..“
    in die Irre.
    Überschüssige Gasförderung kann, wie es schon lange vor langer Zeit noch üblich war, einfach abgefackelt werden umso eine Überdruckproblematik zu entspannen – so what, Umgang mit Überschussproduktion, eben wie wir es der EU-Landwirtschaft mit der Vernichtung von Butterbergen und Milchseen kennengelernt haben.
    Bei der Erdölförderung ist es nicht ganz so einfach, da das Öl z.T. in den konventionellen Lagerstätten durch den geologisch entstehenden Druck gefördert, bis nach Druckabfall mit Pumpen unterschiedlichster Verfahren ein Erdölfeld weiter ausgebeutet wird. Demnach kann RUS einen Teil seiner Förderkapazitäten durch Abstellen der Pumpenförderung, sogar ohne Vergeudung wie beim Gas, durchaus reduzieren.
    Der Westen, speziell DE, wird auf einige Jahre hinaus, bis die deutsche Energiewende greift und in vollem Umfang den deutschen Bedarf decken wird – wenn überhaupt – zugrunde gerichtet. Das Habecksche „LNG-Liefversprechen“ ist ja von der katarischen Seite bereits ins Reich der „Märchen aus 1001-Nacht“ verwiesen worden – einen „Letter of Intent“ habe ich vom Kinderbuchautor noch nicht gesehen.
    Übrigens wird der immer wieder vorgetragene Hinweis auf gebrochene Verträge mit RUS, Forderung zukünftiger Zahlung zukünftig in Rubel, auch nicht durch ständige Wiederholung glaubhafter. Noch wird geliefert und gezahlt – das Geld liegt eben fest und ist für RUS nicht brauchbar.
    Auch sind die staatlichen Sanktionen die Ursache für die Eingriffe in die, wie auch von Scholz erwähnten, privatwirtschaftlichen Handelsverträge zwischen Lieferant (z.B. Gazprom) und Abnehmer (Energieversorger). Soweit mir erinnerlich gilt es bei internationalen Handelsverträgen gem. Welthandelsorganisation durchaus als möglich, als einer von übergeordneten staatlichen Regularien betroffener Handelspartner, von einem Vertrag zurückzutreten bzw. ihn bis zur Wiederherstellung der ursprünglichen Ausgangslage außer Kraft zu setzen.
    Hier in den Tenor von wohlfeilen Sanktionsmaßnahmen einzufallen, die wie absehbar ist RUS in die Gefolgschaft der VR China treiben und dabei noch die unsere eigenen Interessen zusätzlich massiv zu schädigen, ist fehl am Platz.
    Leider steuert der von den USA angezettelte Konflikt, als maßgeblicher Gewinner, zusätzlich von den US-Vasallen angefeuert auf militärischen Aktionen – ugs. Krieg genannt – zu. Der Schaden für die USA wird gering sein. Wirtschaftlich, solange der US$ die dominierende Währung ist – können sie, wie seit Bretton Woods US-Dollar in unbegrenzter Zahl drucken, die US-Rüstungsindustrie wird weiter boomen. Außerdem würde ein Krieg auf den europäischen Kontinent begrenzt, Amerika ist weit genug weg und eine direkte Atomprovokation mit der Bedrohung eines Gegenschlags werden die USA nicht riskieren.
    Europa, und insbesondere Deutschland ist der garantierte Verlierer dieses Konflikts, ein Umdenken wird in der deutschen Politik wohl nicht stattfinden. Die US-Doktrin der Verfeindung von DE und RUS, schon jahrelang postuliert in der US-Politik, (z.B. :Chicago Council on Global Affairs/Friedman: „Deutschland bildet zusammen mit Russland eine ernsthafte Gefahr für die Weltmachtpolitik der USA.“) greift immer noch.
    Bei noch jahrelanger Fortdauer dieses Konflikts in Europa kann sich die USA, wie von Obama bereits verkündet, dem Schwerpunkt im pazifischen Raum um das Gerangel der Weltherrschaft mit der VR China stürzen. Allerdings eine Spiegelfechterei, ausschließlich zum Wohle der Politik-, Finanz- und Wirtschaftseliten von Big-Tech, Big-Defense und im Kielwasser Big-Pharma und hinter den Kulissen wird fleißig zusammengearbeitet, z.B. Bio-Labor Wuhan.
    Europa , vornehmlich DE, zu schwach, ebenso wie RUS , da im Konflikt gebunden – RUS ist jetzt endgültig die von Obama verspottete Regionalmacht, zusätzlich noch als Handelslakai mit der VRC die sich mit den USA die Welt aufteilen werden.
    Es wird auf einen Schein-Wettkampf der USA mit der VRC hinauslaufen.
    Schöne neue Welt !

  30. Ein Regierungschef, der jemanden „verantwortlich“ fuer seine Taten macht ?
    Bei uns ruft man kurz aus Suedafrika an und macht eine Landtagswahl rueckgaengig.
    Dann bestellt man wichtige Richter zum Abendessen und macht Ihnen klar, wie die Welt funktioniert ?
    WireCard, CumCum, Vorteilsnahme bei Maskendeals/Bonuszahlungen, …..
    Viel zu lange die Liste des „besten Deutschlands aller Zeiten“.
    Suum cuique.

  31. Was soll dieses Gefasel von: „Verträge müssen eingehalten werden“, wenn im Nachsatz von weiteren (nutzlosen) Sanktionen die Rede ist (Habeck)?
    Wen will Scholz verdummen, wenn er sagt, man bestehe auf die Bezahlung in Euro oder Dollar? Diese wird doch von Russland gar nicht abgelehnt!
    Was von Russland jedoch abgelehnt wird, ist die Überweisung der Einnahmen auf Konten welche der Kontrolle durch die USA/EU unterliegen. Deutschland und alle anderen betroffenen Länder können jederzeit bei der russischen Zentralbank direkt Dollar/Euro gegen Rubel tauschen. Diese werden dem Lieferanten auf dessen Geschäftskonto gutgeschrieben und der Käufer erhält eine Quittung über die Bezahlung mit eingetauschten Rubel. Mit diesem Schachzug verpufft allerdings die ein Großteil der Wirkung des „Einfrierens“ russischer Konten (manche sagen auch schlicht Diebstahl dazu). Aber diese Wahrheit mag man dem aufgepeitschten Bürger nicht zumuten. Man mag auch nicht eingestehen, sofern man es überhaupt zu erkennen vermag, dass man sich immer tiefer in die Sch…. reitet, letztlich aber keine andere Wahl haben wird.
    Der Eiertanz ist doch schon voll im Gange. Wie war gleich nochmal das Resultat des gestrigen Telefonats Putin/Scholz?
    Russland schickt eine Delegation vorbrei, die mit der deutschen Seite die künftigen Zahlungsmodalitäten „erörtern“ wird?!
    In der Zwischenzeit sondert der BK, der WiMi und die Außenamtende weiter ihren Vertragstreue- und „harte Haltung“-Sermon ab, und werden am Ende behaupten, der „freie Westen“ hätte sich gegen den Diktator durchgesetzt. Putin wird den Europäer diesen Propagandatriumph nicht streitig machen, warum auch, ist es doch für ihn ein klarer Wirkungstreffer und bei nächster Gelegenheit wird Russland weiter Exportgüter in dieses Portfolio aufnehmen.
    Nachtrag:
    Habe gerade gelesen: Habeck „denkt“ über die Enteignung deutscher Tochterfirmen von Gazprom und Rosneft nach.

  32. Hallo Herr Gafron, morgen ist der 1. April, ich wette es dauert nicht bis Mai und in der Weltwirtschaft sind ganz andere Gewichtungen eingetreten. Die eher von nüchternen Zahlen richtig interpretierenden, logisch planenden, kompetenten Fachleuten gestaltet wird.
    Ob beim Brückenbau oder den Währungen, was zählt ist worauf man sich verlassen kann, weil man zunächst richtig analysiert und dann in klaren strategischen Schritten systematisch vorgeht, bis man sein Projekt feierlich für die Bevölkerung freigeben kann.
    Wichtig in diesem akuten Konflikt waren die gewaltigen weltweiten Beschlagnahmen russischen Eigentums. Auf welcher Rechtsgrundlage wurde das von welchem Weltrat beschlossen?
    Obwohl Russland weiter bereit bleibt Lieferverträge zu erfüllen aber seine Konfiszierten Mrd. Eigentum an Devisen zurückhaben will, und Dollar oder Euro nicht mehr als Währung trauen kann, ist das konsequente Logik. Eines Händlers der die totale Abhängigkeit seines Kunden, der ihn beschimpft, beklaut und zum Lumpen erklärt, gelassen hinnimmt.
    Der zoffende zickende Kunde muss eben in die Wechselstube gehen und sich anderen Zaster zum Zahlen besorgen. Wo ist das dramatische Problem?
    Wir werden es erleben wie es weitergeht, Schritt für Schritt, bis das nächste Projekt funktioniert, da bin ich optimistisch.

  33. Von Hartwährungen im Zusammenhang mit Dollar und Euro kann man nur noch reden, wenn man die uferlose Gelddruckerei und die Inflation unter den Teppich kehrt und zum Beispiel auch vergisst, dass der Euro seit seiner Einführung die Hälfte von seinem Wert gegenüber dem Schweizer Franken verloren hat.

  34. Vorweg, ich bin kein Finanzwisschenschaftler, aber dass Rußland die Zahlung, nach den diversen Sanktionen, in heimischer Währung haben will, kann ich nachvollziehen. Was daran könnten die Abnehmerstaaten daran auszusetzen haben?

  35. Ich glaube der Autor weiss ganz genau worum es geht.
    Es geht um nicht mehr und nicht weniger als dem Petrodollar den Garaus zu machen. Sollte dieses Vorhaben gelingen, die Anzeichen dafür sind gegeben, ist es für die USA das Ende des Lebens auf Kosten anderer Staaten. Wer wäre noch so verrückt, Waren und Diensleistungen den USA zur Verfügung zu stellen (Deutschland 2021 + ~60Mrd.$), und sich dafür mit Zahlungsversprechen abspeisen zu lasse. Die Auslandsverschuldung der USA beträgt Stand Ende 2021 ~30,6 Billionen USD. 30.600.000.000.000$ ungedeckter Greenbacks die nur deswegen als „Bezahlung“ akzeptiert wurden, weil eben bisher nur gegen diese Öl- und Gas gehandelt werden durften. Was mit Ländern geschieht, die sich dem zu widersetzen wollten, ist am Beispiel Libyen zu sehen. Allerdings ist die in Libyen so erfolgreich praktizierte „Disziplinierungsmaßnahme“ sowohl für Russland als auch für Saudi Arabien, mit seinem Schutzpatron China, ausgeschlossen.
    Fakt ist, sollte das o.g. Ziel erreicht werden, stehen die USA mehr als nur mit dem Rücken zur Wand.

    • …die gesamten ungedeckten Verbindlichkeiten betragen übrigens über 160 (!!) Billionen USD. Das ist fast das Doppelte der gesamten jährlichen Weltwirtschaftsleistung. Die USA ist Exportweltmeister – ihr wichtigstes Exportgut ist der „$“ der US-FED. Wirtschaftsleistung und Wohlstand basierend auf ungedecktem Spielgeld, auf dessen „Rendite“ man angewiesen ist.

    • Ich danke dafür auch – weil man hier, hoffentlich, auch andere Sichtweisen kommentieren kann.

  36. Danke Herr Gafron….ich mag mich hoffentlich irren, aber mit erscheint Ihr Artikel der erste Rationale hierzu bei TE zu sein….
    Immer mehr kommt (belegt) bzgl. der Biowaffenlabore heraus (legitime Kriegsgrund)…
    Für mich nicht !!!! Aber völkerrechtlich….
    Lawrow heute in China zur Afghanistankonferenz…
    Die Brics-Stataen geschlossen zusammen, die Welt kommt ohne den Westen aus…die USA erhöhen ihren russ. Ölimport…
    Die EU schafft sich ab…soll man weinen oder dankbar sein?
    Die Russen mögen uns sonst etwas antun (Eigentum nimmt sich eh Brüssel), aber sie werden uns unsere Identität nicht nehmen…für Klaus Schwab und co. scheint das aber das oberste Ziel zu sein.
    Die Deutschen handeln nach dem Motto; „ich halte die Luft an bis ich tot bin und Du bist schuld“ – kümmert nur niemanden..

    • Für ein Ende der EU können alle Europäer nur dankbar sein, niemand, wirklich niemand braucht diesen korrupten Misthaufen; ich schätze, daß alleine das Ende der Brüsseler Bürokratie allen EU-Steuerzahlern 20% mehr im monatlichen Säckel läßt.

  37. Ach Herr Gafron, wenn Russland die Ware gegen Dollar liefert, wird dem Land durch Sanktionen die Verfügungsgewalt über das Geld entzogen, es wird eingefroren, einem „Treuhänder“ übergeben, klingelt da was? Das ist als wenn Sie beim Einzelhandel einkaufen und bezahlen, der Einzelhändler aber nicht über das Geld verfügen kann, nur mit Ihrer Erlaubnis. Würde der Einzelhändler das machen, weil „Vertrag ist Vertrag“? Übrigens sind die „erfolgreichsten“ Oligarchen nach Jelzin in den Wertewesten geflüchtet und wurden dort als Wunderknaben begrüßt, diese waren ja „die Guten“.

  38. Wie funktioniert eigentlich internationaler Handel? Und wie unterläuft man Handelsbeschränkungen?

    Es ist doch so, dass Waren in die eine Richtung geliefert werden und in die andere Richtung ein Gegenwert fließen soll, der nicht der Willkür des Warenempfängers unterliegt. Zwar ist der Rubel genauso eine Fiatwährung wie Dollar und Euro, aber um Rubel zu erwerben, muss nachgefragte Ware nach Russland geliefert werden, denn in Russland ist man derzeit an Euro und Dollar nicht sonderlich interessiert, nicht nur seitens der russischen Zentralbank.

    Und Euro und Dollar werden für Russland ohne Wert bleiben. Seit 2014 hat Russland einen großen Teil seiner Fremdwährungsreserven in physisches Gold – selbstverständlich im eigenen Land lagernd – umgeschichtet. Angeblich bindet Russland nun den Rubel an Gold – und nutzt die Abhängigkeit des Westens von Energieimporten als Gegenschlag zu den Wirtschaftssanktionen. Es ist die reine Verzweiflung, wenn Klimasozialist Habeck groß verkündet, die Bezahlung in Rubel – das heißt Gold – abzulehnen. Nach der Zerstörung der globalen Lieferketten durch die globale Corona-Governance ist dies wohl für das internationale Währungsgeflecht der Anfang vom „Ende der Globalisierung, wie wir sie kennen“, wie es BlackRock-CEO Larry Fink ausdrückte. Es war lange eine spannende Frage, wie die notwendige Korrektur der Ungleichgewichte durch das globale Fiat-Geldsystem wohl erfolgen würde. Der vernünftige Weg hätte mit einer Verkleinerung der Staatsapparate angefangen – je früher, desto besser; je später, dann aber mit umso größeren Schritten. Im Grunde war schon zum Ende des Kalten Krieges klar – wenn nicht schon früher –, dass der vernünftige Weg nicht beschritten würde. Das globale Konzert der Staaten wird den libertären Erwartungen an Politik gerecht und hat sich aus penetranter Uneinsicht in das Notwendige auf den schmerzhaftesten Weg mit den höchsten Kollateralschäden begeben. Es wird ihn auch kaum mehr verlassen können. Das Blame Game läuft.

    Quelle: EF-Magazin, Russland will für Erdöl und Erdgas in eigener Währung bezahlt werden
    Die FED muss weg – und de EZB ebenso!

  39. Aus all der Jongliererei und den inneren Querelen in Russland wird klar, dass die Welt so, wie sie sich die Grünen mit ihrem Mainstream vorstellen, nicht funktioniert. Es wird gewaltige Einschnitte geben, denn die Währungen, v. a. der Euro, halten sich am seidenen Faden, und die wirtschaftliche Verflechtung wird nicht nur durch den Krieg zerstört, sondern durch die Grünen.
    Ich halte es für eine Fehlkonstruktion der Systeme, dass man Milliardensummen auf sich vereinigen kann. Weder ist Microsoft z. B. so gut, dass die Milliardenguthaben berechtigt sind, noch sind die Oligarchen so toll, dass sie diese Geldberge ansammeln können. Möglicherweise will Putin das ändern, aber hoffentlich nicht durch die Etablierung eines neuen Kommunismus.

    • Der Kommunismus hat in Deutschland erheblich bessere Chancen als in Russland.

    • Möglicherweise will Putin das ändern, aber hoffentlich nicht durch die Etablierung eines neuen Kommunismus.“

      Der neue Kommunismus wird doch seit mindestens 2008 schrittweise hier etabliert, ohne russisches Zutun.

  40. Was habe ich vor noch nicht mal zwei Tagen gelesen, in unseren MSM: “ Scholz hat Putin davon überzeugt, doch in Euro zu zahlen“ oder “ Robert Habück. hat in Katar für Gasversorgung von Deutschland gesorgt“? Ist diesen bescheuerten MSM Schreiberlingen nicht klar, das es auch sie treffen wird, wenn bei uns die Lichter ausgehen?

    • Überlegen Sie mal, welche Berufe ergreifen die Bewerber denen man keine qualifizierende Berufsausbildung in einem technisch gut aufgestellten Unternehmen angeboten hat?

    • Das wird noch etwas dauern, verehrter Mitleser/ verehrte Mitleserin: Unsere DDR-Parteisekretäre haben ihr Herrschaftsgebaren erst eingestellt, als ihre privilegierten Frauen ebenfalls nichts mehr einzukaufen bekamen. Auch das heutige Unterdrückungsregime (vor allem hinsichtlich von Intelligenz) wird scheitern.

  41. Der Stecker wurde bereits gezogen.
    Putin ist ein Judoka. Die Bewegungen des Westens bringen den Westens selbst zu Fall. Im Moment ist der Westen in der Luft/ im freien Fall/ im Film immer der Zeitlupenmoment. Der Westen begreift noch gar nicht, was passiert. Wasser fließt immer bergab. Wenn es einen goldgedeckten Rubel gibt, dann gibt es morgen einen goldgedeckten Yuan und übermorgen kann man mit Dollar und Euro den Ofen heizen.
    Welcher Idiot hat den Bären geärgert ? Was für Dummköpfe regieren uns ? Wir müssen zuerst vor unserer eigenen Tür kehren.

    • Um mit Dollar und Euro über den Winter zu kommen, müsste noch mehr davon gedruckt werden … aber es fehlt bald der Rohstoff (Zellstoff), der kommt u.A. nämlich auch aus R. …

  42. Herr Putin sollte nicht so viel reden. Er sollte jetzt dem Westen einfach den Öl- und den Gas-Hahn zudrehen und keinerlei Rohstoffe mehr liefern. Dann wissen nicht nur die Russen, sondern auch die Europäer mal was Erpressungen und Sanktionen gegen Menschen und Völker bedeuten.  

  43. Deshalb macht Putin es ja. Es kommt bei der Durchschnittsbevölkerung sicher sehr gut an, wenn er „die da oben“ mal wie kleine Schuljungen zusammenstaucht.
    Historisch hat sich eine Tyrannis / eine Diktatur gar nicht so selten aus dem Schutz der „kleinen Leute“ vor den Oligarchen entwickelt. (Ob es ein wirklicher Schutz war, sei mal dahingestellt, aber die Leute haben es so empfunden.)
    Und ob die antike Römische Republik für den einfachen Römer (vom Provinzialen ganz zu schweigen) besser war als die nachfolgende Diktatur der Cäsaren, wage ich zu bezweifeln. Die meisten Opfer hat der antike Cäsarenwahn unter den Adligen.

  44. Da deren Auslandsvermögen eingefroren ist und sie nirgendwo außer 3. Welt Länder hinkönnen, bleibt ihnen wohl nichts anderes übrig als zu Putin zu halten.Interessant wäre die Frage, ob man sie direkt verhaften würde, wenn sie um Asyl bitten würden. Auf der ein oder anderen Yacht wird sicherlich mehr Edelmetall liegen, als in manchen Banken. Nur das mit der Durchsuchung beim anlegen in einen Hafen, dürfte sich in vielen Ländern dann unangenehm gestalten.

    • Mit viel Geld lässt es sich insbesondere in Ländern der Dritten Welt sehr gut leben. Und da gibt es sehr schöne Flecken, wo nicht nur das Klima heiß ist!

  45. Sechs Mordanschläge des russischen Geheimdienstes schlugen fehl.“:
    Ganz kapier ich das nicht. Ich weiß nicht, ob Putin all die möglichen Mordanschläge wirklich gemacht hat. Wenn er es aber wirklich angeordnet hat, verstehe ich wieso diese ungewöhnlichen Tötungsarten gewählt werden. Muss es unbedingt ein ganz ganz seltenes Element, das keiner auf der Welt hat, sein?
    Kann man nicht die üblichen Tötungsarten von Terroristen oder Mafiosi verwenden? Dann weiß man nicht genau, wer der Täter ist. Denn solche Tötungsarten könnte sich auch ein unzufriedener Geschäftsfreund leisten.
    Wenn Putin wirklich diese Tötungen in Auftrag gibt, verstehe ich nicht, warum man es nicht unauffälliger macht? Einfach in der Nähe eines westlichen Hauptbahnhofs mit dem Messer abstechen lassen, und er taucht noch nicht mal in der Statistik auf.

  46. Danke, für diese wichtige Klarstellung. Der Umgang der Mächtigen in Moskau erinnert an die Fehden der Patrizier im Florenz der Renaissance. Giftmord war damals eine häufige Todesursache. Man hockte in seinem Wehr/Wohnturm und beäugte sich argwöhnisch. Hin und wieder wurden ausländische Söldner angeheuert, um den Gegner zu masskrieren. Mehr als fünfhundert Jahre später gibt es wenig Neues unter der Sonne.

  47. Daß, mit Verlaub, „primitive“ linke Agitatoren, wie der Herr Khan, auf den Zug des westlichen, moralisierenden Furors aufspringen, sollte niemanden Wunder nehmen, denken diese Politikerdarsteller doch maximal, wenn überhaupt, bis zu ihrer Nasenspitze ???☹️?????

  48. Dann wundert es mich nur, dass woanders ständig über einen Staatsstreich in Russland spekuliert wird! Die hiesigen Medien überbieten sich ja in Anspielungen auf regimekritische russische Oligarchen, die es Putin gern heimzahlen würden! Wie üblich: Alles Schall und Rauch! Wer in Russland seit 1999 an der Macht ist, weiß, was zu tun ist, um diese zu erhalten! Wir Demokraten denken ja nur im Vierjahres-Rhythmus und glauben naiverweise, das sei der Lauf der Welt! Aber woanders ticken die Uhren anders!

  49. Haben die russischen Oligarchen jetzt also auch Indien gezwungen, dem zukünftigen gegenseitigen Handel auf Rubel-Rupien-Basis zuzustimmen?

    Je reißerischer die Artikel zu diesem Thema werden, umso treffsicherer scheinen die Handlungen Putins zu sein. Anders kann ich mir das nicht erklären.

  50. Sie meinen, er sollte dabei bleiben, dass die USA die Guthaben „einfrieren“ können? „Einfrieren“ ist eine Umschreibung für stehlen.
    Sie meinen, Putin würde damit nicht der ganzen Welt vorführen, dass Guthaben in Dollar unter der Gnade der USA stehen und somit kaufmännisch Blödsinn sind?
    Was, wenn China mitzieht? Mit den Saudis ist das schon im Gange. Die VR China sind unser wichtigster Handelspartner. Werden unsere Politiker auch sagen, wir zahlen nicht in Yuan?
    D kann Lieferungen aus der russischen Föderation nicht so zügig ersetzen. D ist eben zunächst einmal gebunden.

  51. Die geschilderte Anekdote ist, was mich zum Beginn dessen Amtszeit zum „Putinversteher“ werden ließ.
    Ich hatte das schon längst vergessen, aber danke, Herr Gefron, daß Sie daran erinnerten, denn die Sache mit dem Stift zeigte: Hier räumt einer auf.
    Denn nicht vergessen: Putin war gewählt, die anderen nicht.

    Nett indes „Experten des britischen Geheimdienstes fanden heraus, dass die Verknotung des Strickes nicht vom Toten selbst gefertigt sein konnte“ – hm, kommt einem bekannt vor, derlei. Muß ich nicht schön finden, aber so geht es wohl zu in der Welt der Reichen, Schönen und Mächtigen.

    Was Sie, Herr Gefron, leider gar nicht erwähnen, ist die geopolitische Frage. Sollte Putin es gelingen, eine Parallelwelt abseits des Dollars („Hart-Währungen wie Dollar und Euro“, jaja), nämlich Handel mit Rubel, Rupie und Yuan zu etablieren, was Sie leider nur mit einigen Nebensächlichkeiten abtun, wäre es mit der Währungsherrlichkeit der FED vorbei.
    Darum geht es meines Erachtens in erster Linie bei diesem Konflikt, der ja nicht, wie Sie selbst anhand Ihrer genannten Beispiele skizzieren, mit Krim/Ukraine begonnen hat.

    Ich nenne da gern Beispiele. Da war ein Gaddhafi, Diktator, klar, aber der hatte sein Land im Griff und – sofern nicht aufmuckend – ließ es sich in Libyen wohl einigermaßen erträglich leben.
    Rumms! Da flogen die Raketen, da krachten die Bomben, da war’s vorbei.
    Der hatte ja tatsächlich die Idee, sein Öl auch in anderer Währung als in Dollar zu verkaufen.
    Ähnlich schon der Saddam Hussein. Der hatte auch solche Ideen. Wurde dann aufs Glatteis geführt – Schwapp! – hatte man Vorwand, wegen Einverleibung des britengemachten Kuwaits zuzuschlagen.
    Iran, Venezuela… ich halte die ganzen Diktatoren dort allesamt für Verbrecher an der Menschheit, aber im Kern geht es immer darum, die Dominanz des Dollars angegriffen zu haben, darum diese „Regimechanges“. Das geht da doch nicht um Demokratie oder gar Menschenrechte.

    Nun gut, so wirklich Einblick in die Welt der Hochfinanz habe ich selbstverständlich nicht, aber Tendenzartikel vermag ich sogar als Aushilfsgeisteswissenschaftler zu erkennen, beispielsweise an solchen Sätzen:
    „Bitteren Humor verriet übrigens Londons Oberbürgermeister, indem er in dem beschlagnahmten Palast des Oligarchen und noch “FC Chelsea Besitzers”, Roman Abramowitsch, Obdachlose einquartierte.“
    Haha, wie lustig! Das könnte glatt von einem Böhmermann kommen.
    Was will man denn sonst damit machen? Gleich den Palast an Gates und Co. verhökern?
    In der Bundesrepublik würde eine derartige Aktion übrigens ganz sicher als Antisemitismus (Abramowitsch ist Jude) gebrandmarkt, was natürlich Blödsinn wäre, aber darf ruhig angemerkt werden.

  52. Warum spricht niemand (auch bei Tichys Einblick nicht) bei Jeff Bezos, Bill Gates und Konsorten von Oligarchen? Bezos ist dann „Gründer“ oder Gates ist „Chef“ von Microsoft, usw. usf.
    Oh, aber die böses Russen sind „Oligarchen“.
    Framing soweit das Auge reicht…

  53. Bei allen Kujonierungen, die auch Xi falls aus seiner Sicht erforderlich vornimmt, scheint das Interesse der Oligarchen an einer Fortsetzung der Herrschaft des Despoten immer noch gross genug zu sein, um nicht zu Mitteln zu greifen, die ihnen finanziell und informell offen stuenden. Am Geld duerfte es nicht scheitern und ihre Kenntnisse vom Aufenthaltsort des Despoten sollten hinreichen, zumindest präzise genug „gestaltet“ werden. Vermutlich fürchten sie aber eine moegliche Nachfolge noch mehr als Wlad den Grossen, der ihnen letztlich doch immer noch wohlgesonnen ist.

  54. Der erste Artikel,den ich zu diesem Thema lese, der Sinn ergibt.

    • In der Tat. Es könnte aber auch mit SWIFT und den Sanktionen zusammenhängen. Für Rubeltransaktionen braucht Russland SWIFT nicht. Um das letztendlich beurteilen zu können, muss aber die genauen Zahlungsströme und die Sanktionsmechanismen kennen.

      • Russland ist seit März 2022 vom 3. größten zum 2. größten Gaslieferanten der USA aufgestiegen. Die Banken, die diesen Handel abwickeln unterliegen nicht dem SWIFT-Ban. Sleepy Joe hat es schön warm u. preisgünstig, die moralbesoffenen Deutschen frieren für den Frieden und nehmen im Anschluss, das dreckige, Fracking-Gas der USA, dass CO2-geschwängert über den großen Teich tuckern muss. DE wird abgewickelt….

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