Seit vielen Tagen ähneln sich die Nachrichten und Analysen über den militärischen Kampf in der Ukraine. Sie beginnen meist mit einem Satz wie diesem vom britischen Verteidigungsministerium am heutigen 18. März: „Die russischen Streitkräfte haben minimale Fortschritte gemacht in dieser Woche.“ Den ukrainischen Kräften gelingt es weiterhin, die vollständige Umzingelung der Hauptstadt Kiew zu verhindern. Kharkiv, Chernihiv, Sumy and Mariupol bleiben eingekesselt, werden beschossen.
Aus dem russischen Überfall ist ein festgefahrener Krieg geworden, in dem sich die Positionen der gegnerischen Streitkräfte nur noch wenig bewegen, weil dem Angreifer ganz offensichtlich die militärische Kraft, vermutlich sowohl materiell und personell, fehlt für große raumgreifende Offensiven.
Vieles spricht mittlerweile dafür, dass die Vorteile der angegriffenen Ukraine in diesem Krieg mittlerweile an Bedeutung zunehmen: Dazu gehört nicht zuletzt der große Kampfeswille ihrer Soldaten. Die Ukraine kann womöglich auf mittlere Sicht sogar mehr Soldaten einsetzen als der russische Aggressor. Die Bevölkerung steht in erstaunlicher Geschlossenheit zu ihrem Präsidenten Selenskyj und die Armee kann auf Wehrpflichtige und Freiwillige zählen – im Gegensatz zu Putin.
Eine volle Mobilmachung Russlands, also auch der unbeschränkte Einsatz von Wehrdienstleistenden würde zwar zu einer erdrückenden Übermacht Russlands auf dem Schlachtfeld führen und, so der österreichische Ex-Offizier und Militärexperte Gustav C. Gressel, „den Krieg zuungunsten der Ukraine entscheiden, aber womöglich auf Kosten der Regimestabilität in Moskau“. Ob Putin es darauf anlegt, ist fraglich.
Gressel analysiert für die Stiftung Liberale Moderne (des Grünenvordenkers Ralf Fücks) die Schwierigkeiten der russischen Armee, die sich daraus ergeben, dass Wehrdienstleister aus den Kämpfen herausgehalten werden sollen. Die Tatsache, dass von jedem russischen Regiment nur eine Bataillonskampfgruppe eingesetzt wird, weil nur je ein Bataillon und Teile der Unterstützungseinheiten (Artillerie, Pioniere usw.) keine Wehrdienstleister hat, macht die Führung größerer Einheiten kompliziert. Und sie erklärt, warum die Russen sich so schwer tun, Angriffe durchzuführen, die über die Bataillonsebene hinausgehen.
https://twitter.com/oryxspioenkop/status/1504818486564036618
Mit dem russischen System der Bataillonskampfgruppen lässt sich rasch eine Drohkulisse an der Grenze aufbauen oder kurze, handstreichartige Schläge führen – wie 2008 in Georgien, aber nicht so leicht ein umfassender Krieg, in dem große Einheiten in Divisionsstärke ausgedehnte Landgebiete und ganze Städte gegen einen gut organisierten Gegner einnehmen müssen. Die jetzt verfügbare Truppe, so folgert Gressel, „reicht zur Fortsetzung des Krieges, aber nicht, um unmittelbar eine strategische Entscheidung zu erzwingen“.
In dem Krieg, wie er sich nun entwickelt, kann Putins Russland deswegen immer weniger Hoffnung haben, mit schnellen Offensiven entscheidende Orte einzunehmen und der ukrainischen Armee schnell entscheidende Niederlagen beizubringen, die die Ukraine zum Aufgeben zwingen würde. Stattdessen geht es nun für beide Seiten darum, den Gegner zu ermatten und zu demotivieren, indem man ihm empfindliche Verluste zufügt und demonstriert, dass man selbst den längeren Atem hat. Auf russischer Seite geschieht dies auch durch Raketenangriffe auf zivile Ziele in den belagerten Städten und teilweise auch auf Ziele weit weg von der Front, wie zuletzt mehrfach im Raum Lemberg (Lwiw).
Je länger der Krieg dauert und je mehr junge Russen in ihm sterben, desto schwerer dürfte es dem Moskauer Regime fallen, die eigenen Soldaten zum Kämpfen zu motivieren. Sehr viele Indizien weisen darauf hin, dass das schon jetzt sehr schwer fällt – nicht zuletzt die Tatsache, dass nun schon mehrere russische Generalmajore gefallen sind. Sie sahen sich offenbar in der Pflicht, „von vorne“ zu führen, um ihre Soldaten anzutreiben. Auch das ist offensichtlich gescheitert.
Für Russland sei, so Gressel, der 1. April ein entscheidendes Datum: „An diesem Einrückungstermin rücken nicht nur hunderttausende Wehrpflichtige in die Armee ein, sondern scheiden auch ebenso viele wieder aus (im preußischen Militärjargon ‚ausmustern‘ genannt). Diese werden für Vertragsverhältnisse in der Armee angeworben, um sie in den Krieg schicken zu können.“ Gressel rechnet nach diesem Datum mit einer „qualitativen und quantitativen Verbesserung der russischen Lage“. Allerdings könnte es auch zunehmend schwerfallen, ausreichend Wehrdienstleister zu gewinnen, die bereit sind, sich als Zeitsoldaten zu verpflichten. Dafür wird es darauf ankommen, wie glaubwürdig die russische Propaganda wirkt.
Für die ukrainische Seite ist es nicht nur operativ wichtig, den Russen Verluste zuzufügen, sondern vor allem, dass diese öffentlich werden. Deren Dokumentierung, etwa durch die Internetseite oryx, ist darum von großer Bedeutung. Die Zahlen sind erschütternd und die Bilder dazu zu sehen noch mehr: Die Russen verloren – Stand 18. März 14 Uhr – demnach mindestens 1520 Fahrzeuge, 703 davon zerstört. Da die meisten Besatzungsmitglieder zerstörter Fahrzeuge zumindest verwundet, in vielen Fällen auch gefallen sein werden, kann man also allein daraus eine mittlere vierstellige Zahl Gefallener und Verwundeter folgern. Und da geht es nur um in Bildern dokumentierte Verluste. Je mehr von diesen Zahlen und Bildern zur russischen Bevölkerung durchdringt, desto schwächer dürfte der Rückhalt für Putins Krieg unter den Russen und erst recht russischen Soldaten werden.
https://twitter.com/oryxspioenkop/status/1504800180746473475
Dass bei oryx „nur“ 379 Fahrzeugverluste der Ukrainer dokumentiert sind, muss nicht unbedingt bedeuten, dass die Ukrainer weniger Tote und Verwundete zu beklagen haben als die Russen, sondern dürfte auch damit zusammenhängen, dass die ukrainische Armee sehr viel weniger motorisiert und gepanzert ist und ihre Soldaten daher zu einem größeren Teil abgesessen infanteristisch kämpfen.
Wie auch andere Militärexperten kommt Gressel zu einem für die Ukraine relativ optimistischen Fazit. Sie habe „die Chance, Russland in einen Ermattungsfrieden zu zwingen, ähnlich wie das Finnland 1939/40 im Winterkrieg gelang“. Doch dazu brauche sie „dringend westliche Unterstützung“. Er rät vor allem zur Lieferung von Waffen und Ausrüstung sowjetischer Bauart aus Beständen der mittelosteuropäischen Nato-Länder, da die ukrainischen Soldaten an diesen bereits ausgebildet seien. Es müsse mit Blick auf den 1. April das Ziel des Westens sein, „ in der noch verbliebenen Zeit die ukrainische Armee soweit zu unterstützen, dass die diesem neuen Angriff standhalten kann und durch schnelle, harte und breite Sanktionen die russische Wirtschaft vor diesem Datum lahmzulegen“.
Ich vermag über die Moral und Motivation der russischen Truppen nicht zu urteilen -generell wirken auf mich mindestens in Video- und Fernsehaufnahmen die Kombattanten beider Seiten wie eine nur dürftig disziplinierte, in Räuberzivil uniformierte und auch nicht professionell ausgebildete Zotteltruppe-, doch wird der angebliche „Kampfesmut“ des „wie ein Mann hinter Zelenskij“ stehenden „ukrainischen Volkes“ durch die Bilder von den Grenzen zu Polen, Weißrußland, der Slowakei, Ungarn und Rumänien und aus den Tiefgaragen in Kiew und Charkow konterkariert, auf denen offenbar tausende wehrpflichtige Männer im „besten Alter“ entweder aus dem Land zu flüchten trachten oder aber sich als Zivilisten vor dem Krieg verstecken.
„Dying for Ukraine or Zelenskij“ wollen die jedenfalls nicht.
So weit kann es also mit den militärischen und staatsmännischen Qualitäten des -seit dem 24.02.2022- „Großen europäischen Politikers“ Zelenskij (solche Töne klingen ja auch in zahllosen Beiträgen auf „TE“ an), der selbst in hiesigen Qualitätsmedien (Alpen-Prawda aka „SZ“) vor Jahresfrist noch als kokainsüchtige Mafia-Marionette des Oligarchen Kolomoisky beschrieben wurde („…die Ukraine verdient Besseres“) und in den unzähligen TV-Performances aus Kiew auch entsprechend herumlallt -das fällt ja nun tatsächlich auf- in den Augen von dessen Landsleuten nicht her sein.
Da Selenskij -offenbar inspiriert durch Trotzki
s Kriegskommunismus oder sowjetische Partisanenschinken- unter Bruch allen Kriegsrechts und dem Applaus der Medien und Politiker des "Westens" zudem Molotow-Cocktails und Kalschnikows an Zivilisten (Halbwüchsige, Frauen und Greise) verteilen läßt und diese nach Art des Reichministers Hinkefuß zu "fanatischem Widerstand" gegen die russischen Eindringlinge aufstachellt (sich selbst aber im Bunker versteckt; in Endlosschleife verbreitete Aufnahmen Zelenskijs "von Besuchen an der Front" sind Retortenaufzeichnungen aus dem Donbass aus dem Jahr 2019) -wohl wissend, daß Putin
s Truppen mit solchen Franc-Tireurs kurzen Prozeß machen werden-, sollte man neben Putin auch gleich Zelenskij, die entsprechende Eskalationen des Krieges anheizenden, „westlichen Politiker“ und idealerweise noch George W.Bush (wg. dessen Irak-Überfalls), Obama (wg. des nicht erklärten Angriffskrieges gegen Libyen am Kongreß vorbei), Sarkozy und Cameron in selbiger Sache sowie Frau Albirght, Clinton, Scharping, Schröder und Fischer (wg. des sog.Jugoslawien-Krieges in 1999) und Netanjahu vor den Internationalen Strafgerichtshof stellen. Ebenso die iranischen Mullahs und Assad, König Salman (Yemen) und Erdogan (Syrien, Kurden).Kurz: Es fände sich eine illustre Runde bekannter Politiker dort ein.
Und würden diese dann auch einmal konsequent verurteilt, dann wäre die Welt womöglich ein besserer Platz.
Viele dieser Kandidaten haben übrigens den Einsatz von sog.DU-Munition, einer besonders teuflischen Art der Kriegsführung, zu verantworten.
“ Gressel (lt. Artikelverfasser österreichischer Ex-Offizier und Militärexperte -noch nie gehört von Ihnen, Herr Gressel) analysiert für die Stiftung Liberale Moderne (des Grünenvordenkers Ralf Fücks)“
Des Grünenvordenkers Ralf Fücks. Nee is klar. Rußland- und Putinkenner ist der natürlich auch?
Eigentlich sollte die seriöse Debatte damit beendet sein. Aber um mal etwas mehr Fakten herein zu bringen:
„die Schwierigkeiten der russischen Armee, die sich daraus ergeben, dass Wehrdienstleister aus den Kämpfen herausgehalten werden sollen.“
„herausgehalten werden KÖNNEN“ müßte es heißen. Denn tatsächlich besteht die gesamte aktive russische Armee in einer Stärke von ca. 900.000 Mann zu zwei Dritteln aus Berufs- bzw. freiwillig länger dienenden Zeitsoldaten. Deren Anteil wurde seit 2008 verfünffacht. Priorisiert wurden dabei Marineinfanterie, Luftlandetruppen und Spezialkräfte (Speznas) – also schnell und flexibel einsetzbare, offensiv ausgerichtete Truppenteile. Genau diese Berufssoldaten und nicht etwa die von Leuten wie Herrn Gressel mit Vorliebe imaginierten verängstigten, kaum ausgebildeten und halb verhungerten Hunderttausenden von jungen Wehrpflichtigen werden jetzt in einer Stärke von einigen Zehntausend Mann in der Ukraine eingesetzt.
Und wenn man mir nicht glauben sollten, dann vielleicht de Konrad-Adenauer-Stiftung, die doch eher weniger im Ruf einer Putin-Versteherin steht:
https://www.kas.de/de/web/die-politische-meinung/artikel/detail/-/content/bubble-trouble
„Seit vielen Tagen ähneln sich die Nachrichten und Analysen über den militärischen Kampf in der Ukraine. Sie beginnen meist mit einem Satz wie diesem vom britischen Verteidigungsministerium am heutigen 18. März: „Die russischen Streitkräfte haben minimale Fortschritte gemacht in dieser Woche.““
Lieber Herr Redaktion-Spahn (oder habe ich gar die Ehre, es beim anonymen Artikelverfasser mit jenem bei TE inzwischen gern zitierten legendären polnischen General Skrzypczak zu tun zu haben, der immer wieder – leider im Ruhestand befindlich – glasklar den unmittelbar bevorstehenden Sieg der ukrainischen Truppen über den russischen Aggressor voraussagt): Wenn Sie immer nur sich selbst sprich die eigene Seite zitieren, werden Sie einer objektiven Darstellung der tatsächlichen militärischen Lage in der Ukraine wohl kaum näherrücken.
Sollte eine objektive Darstellung beabsichtigt sein.
Was will Putin auch machen? Er hatte ja gewiss nicht vor, einen Haufen Asche zu erobern, der wirtschaftlich nichts wert ist. Er muss ja für den Wiederaufbau sorgen und die Bevölkerung hasst ihn, wenn das Land verwüstet ist. Das wollte er vermeiden, hat leider nicht geklappt, also kommt jetzt die Brechstange, weil eine Niederlage für ihn noch problematischer ist. In meinen Augen ist das der Anfang vom Ende von Putin. Er wird geschwächt an der Macht bleiben, Russland international isoliert und wirtschaftlich am Boden und vollends abhängig von Chinas Gnaden. Das Volk wird das eine Weile mitmachen, aber der Teller bleibt leer. Und mit schwachen Staatsmännern geht die russische Geschichte nicht zimperlich um, das wird auch er wissen.
„Was will Putin auch machen? Er hatte ja gewiss nicht vor, einen Haufen Asche zu erobern, der wirtschaftlich nichts wert ist. „
Und was machen wir, wenn der überhaupt nicht vor hat, irgendetwas in der Ukraine zu „erobern“? Wenn der ganz einfach nur das wollte, was er immer wieder laut und deutlich gesagt hat, nämlich die Festschreibung des Neutralitätsstatus der Ukraine, die eine Absage an die NATO-Mitgliedschaft des Landes beinhaltet inklusive der Stationierung von Angriffsraketen an den russischen Grenzen? Also Sicherheitsgarantien für Rußland?
Sowie vor allem, das Ende des militärischen Vorgehens der ukrainischen Regierung gegen die eigene Bevölkerung in den Ostukraine, die seit 8 Jahren anhält und Tausende von Menschenleben gekostet hat. Die geforderte Anerkennung der „Volksrepubliken“ dürfte vorübergehend sein und dem Schutz dieser Bevölkerungsteile dienen. Mittel- bis langfristig wäre Rußland mit Sicherheit sogar an einer Wiederherstellung der territorialen Einheit der Ukraine interessiert, eventuell über eine Förderalisierung des Landes.
Das die Generäle von vorne führen hat weniger mit der Moral der Truppe als mit dem Umstand zu tun, dass für die Größe der zu erobernden Gebiete die personellen Ressourcen zu knapp sind. Daher gibt es keine zusammenhängende Front, sondern auf sich selbst gestellte Kampfgruppen, die sich wiederum nicht zu weit von ihren Versorgungslinien entfernen können, da diese extrem anfällig sind. Die Generäle können daher gar nicht von hinten führen, weil es ein hinter der Front nicht gibt.
Im Übrigen zeigen die Russen ähnliche Videos wie die Ukrainer. Nur halt mit umgekehrten Vorzeichen. Was also wirklich passiert, ist aus der Ferne überhaupt nicht und aus der Nähe nur begrenzt zu beurteilen. Das ist auch nicht ungewöhnlich, dass selbst Kommandeure im Feld keinen genauen Überblick haben.
Einiges an Background lieferten die Videos vom Panzermuseum Munster. Die erklären sehr anschaulich, warum es nicht viel zu sagen hat, wenn es Videos von aufgebende Technik zu sehen gibt: die Panzer wurden zu einem Zeitpunkt entwickelt, zu dem die sowjetische Einsatzdoktrin diese als Wegwerfartikel betrachtete. Wartungs- und Reparaturfreundlichkeit waren nicht priorisiert. Das erklärt auch die Schwäche der Versorgung: es war für die ehemalige Sowjetarmee überhaupt nicht notwendig, eine Versorgung für alle Panzer bereitzuhalten, da im Ernstfall die Ausfälle so hoch gewesen wären, dass die für die ursprünglich eingesetzte Technik zu schwachen Versorgungsmöglichkeiten dann eben doch gereicht hätten.
Was daher offensichtlich geworden ist, ist, dass die russische Armee historisch bedingt in der Breite falsch gerüstet ist. Die Fahrzeuge der Infanterie sind zu leicht gepanzert und dadurch fehlt den Panzern die direkte Begleitung und der resultierende Schutz durch Infanterie. Die Panzer selbst sind zu schwer zu reparieren. Mit der Armata-Familie sehe das Ganze anders aus. Nur fehlen den Russen die Ressourcen, die Armee mit dem modernsten Gerät in der Breite auszustatten. Für Paraden reicht es, mehr aber auch nicht. Und das dürfte nun auch Putin und Co klar geworden sein.
„…weil dem Angreifer ganz offensichtlich die militärische Kraft, vermutlich sowohl materiell und personell, fehlt für große raumgreifende Offensiven.“ Auch wenn ich mich zum aktuellen Geschehen aufgrund der kompletten Desinformation auf beiden Seiten nicht äußern möchte, zeigt sich natürlich ganz klar: Russland kann fehlende militärstrategische Qualität nicht wie in den Kriegen des 20. Jahrhunderts mit Quantität mehr versuchen auszugleichen. Mit nur einer um 40 Millionen größeren Bevölkerung als Dtld. lassen sich nirgendwoher mehr die Massen an Soldaten an die Front werfen, wie wir das „bisher“ gewohnt waren. Das kann aber in diesem Krieg bewirken, dass eine schnellere Eskalationskaskade entsteht und angesichts eine drohenden konventionellen Niederlage die leider zu Hauf vorhandenen Massenvernichtungswaffen zum wahnwitzigen Einsatz kommen könnten. Wir können nur hoffen und beten, dass bei den Verantwortlichen in Russland diese Option NICHT ernsthaft in Erwägung gezogen wird.
Putins Überfall oder Putins Rettungsaktion, das ist hier die Frage. Im Krieg stirbt die Wahrheit zuerst.
Und da nun ganz anders berichtet wird, wie von Korea, Vietnam, Afghanistan, Irak, Libyen, Syrien .. wo der Wertewesten „Rettungsaktionen“, sprich nation bombing und regime change, praktizierte, ist eigentlich alles klar: Quod licet Iovi, non licet bovi …
Nichts Neues unter der Sonne. Was war übrigens die Strafe für My Lai, hunderte aus nächster Nähe ohne Not abgeschlachteter Zivilisten, Frauen, Männer, Kinder, Alte? Zwei Wochen Hausarrest für den Kommandierenden vor Ort.
Augustinus wie Nietzsche hatten Recht: Staaten ohne Gerechtigkeit sind Räuberbanden und Staat nennt sich das kälteste aller kalten Ungeheuer. Gilt auch für den Wertewesten.
Hätte, könnte, wäre, offensichtlich … nichts genaues weiss man nicht. Aber man weiß, dass die Ukrainer das schaffen. Und die Russen verlieren werden. Und das sagen Leute, die aus ihren warmen Stuben, 1000de km weit weg, die Sache „analysieren“. Klar, aber nur der Russe macht Propaganda. Wir, die Guten, sind immer ehrlich.
Und wieso in aller Welt glauben wir, dass der Krieg schnell sein muss? Vielleicht wollen es die Russen langsam? Und was haben die denn zu verlieren wenn’s länger dauert? Wer meint, dass das zu Problemen in der russ. Bevölkerung führt, der versteht Russland überhaupt nicht. Hat WWKII nicht deren Opferbereitschaft gezeigt? Ausserdem – die Sanktionen der letzten Jahre hat deren Volk zusammengeschweißt. Von daher – man darf die Russen nicht unterschätzen.
Ausserdem wäre es fair auch mal zu erwähnen, dass die ukrainische Armee auch einen hohen Anteil an Söldnern hat (wohl auf beiden Seiten). Man google nach Blackwater / Erik Prince. Der hat eine recht pikante Geschichte in der Ukraine. Und es dürfte klar sein, dass solche Söldner auf’s Äusserste gehen. Kriege & Militär ist ihr Leben u. die sterben dafür. Die sterben aber eben nicht für die Seele der Ukraine.
Zitat:
„Wer meint, dass das zu Problemen in der russ. Bevölkerung führt, der versteht Russland überhaupt nicht. Hat WWKII nicht deren Opferbereitschaft gezeigt?“
Die damaligen Russen hatten viel mehr Angst vor der Grausamkeit Stalins als vor allem Anderen.
Offensichtlich scheint es so, dass sich die russischen Streitkräfte als ziemlich inkompetent erweisen. Ihre Ziele sind nicht erreichbar, der „Blitzkrieg“ – so er vorgesehen war – ist gründlich gescheitert.
Auf der andren Seite „… der große Kampfeswille [der ukrainischen] Soldaten. Die Ukraine kann womöglich auf mittlere Sicht sogar mehr Soldaten einsetzen als der russische Aggressor. Die Bevölkerung steht in erstaunlicher Geschlossenheit zu ihrem Präsidenten …“ wird der Grund für das Scheitern der Russen angeführt.
Für mich erscheint hier ein Widerspruch. Die ukrainische Armee verfügt über 209.000 Soldaten und 900.000 Reservisten. Die Luftwaffe hat 98 Kampfflugzeuge nebst 59 Transportflugzeugen, 15 Hubschraubern und 61 Schulflugzeugen. Hinzu kommen 11 Verbände mit 3 Luftabwehrsysteme mit über 300 Raketen. Das Heer handelt mit drei Armeekorps in 32 Kampfverbänden. (Aufzählung ist nicht vollständig.)
Und nun meine Frage: Wofür brauch die Ukraine von Deutschland Waffen, wenn es bisher gelang, den russischen Vormarsch so effektiv zum Scheitern zu bringen? Und warum sehen wir in den Medien ukrainische Soldaten – in einem Krieg – meist ohne Waffen und Kampfgerät?
Die schlichte Frage: Wo ist die ukrainische Armee? Die Erfolge sind ja da wie die Rauchwolke eines explodierenden russischen Panzers zeigt.
Der beginnende Terrorkrieg gegen die Zivilbevölkerung ist Indiz, dass der russische Feldzug gescheitert ist (vergleichbar serbischen Einkesselung Sarajevos) . Der russische Wehrpflichtige versteht Putins geopolitischen Sorgen nicht, aber der ukrainische Soldat versteht sofort, dass seine Heimat angegriffen worden ist.
Gefährlich wird mit der Zeit die russische Heimatfront. Wird es einen Putsch geben, in der Art des Berija Coups, der Chrustschow an die Macht brachte?
Hinsichtlich der vermeintlichen Greultaten der Russen sollte man berücksichtigen, dass die Russen mit der klaren Order einmarschiert sind, die Zivilbevölkerung zu schonen. Dies ist auch verständlich, da es sich bei einem erheblichen Teil der Bewohner in der östlichen Ukraine um ethnische Russen handelt, die von der nationalistischen Regierung der Ukraine massiv diskriminiert wurden. Dies geschah insbesondere deshalb, da in vielen Städten der Ostukraine die Einwohner gegen den von der Obama – Administration inszenierten Regime Change 2014 auf die Straße gegangen sind. Ein besonders eindrucksvolles Beispiel ist Mariopol. Dort haben die Menschen im Mai 2014 friedlich protestiert, wurden aber von Poroschenkos Spezialkraäften zusammengeschossen. Videos davon sind immer noch leicht zu finden. Zur Strafe hat man dann die bekennenden Nazis des ASOW Regiments dort stationiert. Und genau diese Verbände sind es, die die aus ihrer Sicht feindlichen, da russischer Abstammung und zudem gegen die Putschistenregierung eingestellt, als menschliche Schutzschirme missbrauchen. Die ASOW – Leute und nicht die Russen haben die Evakuierung durch Verminen der Fluchtwege und Beschuss der Fluchtrouten verhindert. Die Russen haben ein vitales Interesse, die Zivilisten aus den Städten zu kriegen. Das liegt doch auf der Hand. Selenskis Strategie ist im wesentlichen auf die Emotionalisierung der Bevölkerung im Westen gerichtet. Das wird ihm leicht gemacht, da durch die inzwischen komplette Gleichschaltung nahezu aller Medien jede noch so plumpe Fälschung, jeder Fake unkommentiert an die „Zielgruppe“ durchgeleitet wird. Der gesunde Menschenverstand im Westen ist bekanntlich schon länger im Urlaub, wie wir in den letzten 2 Jahren beobachten konnten. Die gleiche Hysterie macht man sich hier auch zu Nutze. Es läuft ein mieses Spiel auf Kosten der Ukrainer, aber auch der Europäer, die sich vor den Karren der USA spannen lassen.
Hier mal die „Zehn Grundsätze der Kriegspropaganda“ von Lord Arthur Ponsonby:
1. Wir wollen den Krieg nicht.
2. Das gegnerische Lager trägt die Verantwortung.
3. Der Führer des Gegners ist ein Teufel.
4. Wir kämpfen für eine gute Sache.
5. Der Gegner kämpft mit unerlaubten Waffen.
6. Der Gegner begeht mit Absicht Grausamkeiten, wir nur versehentlich.
7. Unsere Verluste sind gering, die des Gegners enorm.
8. Künstler und Intellektuelle unterstützen unsere Sache.
9. Unsere Mission ist »heilig«.
10. Wer unsere Berichterstattung in Zweifel zieht, ist ein Verräter.
Volltreffer!
Weshalb führt Russland nach eigenen Angaben die besondere Militäroperation? Zum Schutz der russischen Minderheit vor einem Genozid! Wie führt Russland nach eigenen Angaben die besondere Militäroperation? So, dass Zivilisten nicht in Mitleidenschaft gezogen werden! Was hat Russland nach eigenen Angaben in der Ukraine entdeckt? Verbotene Massenvernichtungswaffen! Wie darf die besondere Militäroperation nicht genannt werden? Krieg!
„Die Russen leiden unter Organisationsschwächen, weil sie Wehrdienstleistende nicht einsetzen wollen oder können.“
Nur zur Info: Die Ukrainer haben ab Tag 1 des Kriegs russische Wehrpflichtige gefangen genommen und sie vor laufender Kamera ihre Eltern anrufen lassen. Vor zwei oder drei Tagen hat dann selbst Putin zugegeben, dass Wehrpflichtige eingesetzt werden. Entgegen seiner Befehle selbstverständlich! Großes Ehrenwort.
Und von den aktiven Battalionskampfgruppen haben die Russen bereits 2/3 bis 3/4 im Einsatz. D.h. ohne eine Mobilmachung von Reservisten können die kaum Verstärkung schicken.
Nein und nein! Was dagegen verboten ist, ist der Einsatz von Wehrpflichtigen außerhalb der Grenzen der Russischen Föderation. Sagen zumindest die russischen Gesetzte so. Und dann ist da noch die kleine aber feine Tatsache, dass es in den BKG überhaupt Wehrpflichtige gibt. Das sollten nach Vorgaben der russischen Armee Verbände sein, in denen nur Berufs- und Zeitsoldaten dienen.
Ich denke wir sehen hier die russische Variante des Geistersoldaten. Die Kommandeure geben gegenüber dem Ministerium Berufs- und Zeitsoldaten statt Wehrpflichtige an, um sich die Differenz beim Sold in die eigene Tasche zu stecken.
Na, ja, lieber solche Aktionen als die Rheinwiesenlager der USA 1945, wo man 1,6 Mio Deutsche Soldaten nicht als Kriegsgefangene anerkannte und sie im nassen und kalten Vorfrühling ohne Schutz unter freiem Himmel zusammen pferchte und ihnen eventuell 2 Scheiben Weißbrot am Tag gab. Sehr viele erfroren, verhungerten und verdursteten. Praktisch auf Anweisung Roosevelds.
Na ja, „Grüne“ und „Krieg“ schließen sich ja bekanntlich nicht mehr generell aus (siehe Joschka F. oder Annalena B.), von daher gesehen ist die Analyse eines österreichischen „Militärexperten“ für eine grüne Stiftung ja nicht per se etwas Besonderes. Trotzdem wäre ich da doch sehr vorsichtig, was den Nutzen einer solchen Analyse betrifft.
Feststellen muss man auf jeden Fall, dass die Russen es anders machen als die Amerikaner. Die Amerikaner und ihre Verbündeten haben zum Beispiel im Irak zunächst wochenlang massiv bombardiert, bevor Bodentruppen ins Land gingen Auch in der Bundesrepublik Jugoslawien wurden Elektrizitätswerke und andere Infrastruktur zerstört. Im Irak gab es dann bis zum Abzug der Amerikaner auch rund 100.000 zivile Tote, was im Wertewesten nicht zu einem Aufschrei führte. Die Russen scheinen vorsichtiger vorzugehen. So funktionieren in der Ukraine noch weitgehend die Stromversorgung und der Propagandaapparat. Das könnte sich aber auch als militärischer Nachteil für die Russen erweisen.
„Feststellen muss man auf jeden Fall, dass die Russen es anders machen als die Amerikaner. Die Amerikaner und ihre Verbündeten haben zum Beispiel im Irak zunächst wochenlang massiv bombardiert, bevor Bodentruppen ins Land gingen“
Ja. Ebenso wie bei der völkerrechtswidrigen Bombardierung von Serbien wurden auch bei der militärischen Invasion des Irak, die unter den fadenscheinigsten Begründungen („rollende Biowaffenlabore“) vorgenommen wurde, flächendeckende Bombardierungen vorgenommen. Es wurden zwar auch gezielt militärische Anlagen mit Cruise missiles und gelenkten Bomben zerstört. Aber vor dem unmittelbaren Eimarsch wurden sowohl im 2. Golfkrieg (1991) wie auch im 3. Golfkrieg flächendeckende Bombardierungen vorgenommen, die unter der Zivilbevölkerung zu hohen Verlusten und Zerstörung auch der zivilen Infrastruktir mit sich brachten.
„Die Russen scheinen vorsichtiger vorzugehen. So funktionieren in der Ukraine noch weitgehend die Stromversorgung und der Propagandaapparat.“
Da man seitens der russischen Regierung eben KEINE massiven Feuerschläge gegen ukrainische Städte mit Artillerie und Luftwaffe vornehmen will, in denen sich das ukrainische Militär und die Paramilitärs verschanzt haben, um die Zivilbevölkerung zu schonen, bleibt nur die Einkreisung und Abschnürung der ukrainischen Truppen. Bei der regulären ukrainischen Armee funktioniert das auch.
Wo man aber seitens des russischen Militärs in die Städte hineingehen muß, um den Widerstand meist der ukrainischen Paramilitärs und der von außen geschickten Söldner zu brechen, die entgegen aller militärischen Logik weiterkämpfen, bleibt dann nur der Weg des Häuserkampfes und des nfanteristischen Vorgehens „Mann-gegen-Mann“. Das bringt den russischen Truppen dann auch entsprechende Verluste, trotz technischer Überlegenheit. Da hier nur Berufs- oder Zeitsoldaten eingesetzt werden- aus denen die russische aktive Armee zu 2/3 besteht -, die den Belastungen eines solchen Kampfes viel besser gewachsen sind als etwa Wehrpflichtige, bringt das am Ende den Erfolg und schont auch weitestgehend die Zivilbevölkerung wie von russischer Regierung und Militärführung beabsichtigt..
Verlustmeldungen sowohl der eigenen wie auch der gegnerischen Seite ist keinerlei Glauben zu schenken, da reine Propaganda. Tatsächlich werden die sich erst zeigen wenn sich der Pulvernebel lichtet. Obwohl das auch dann schwierig sein wird wie die Kriege im Irak zeigen.
Es wird niemals mehr gelogen als vor Wahlen, im Krieg und nach der Jagd.
Insbesondere die Ukraine führt einen Medienkrieg. Hierzu wurde schon im Nachgang des Regime Change 2014 begonnen, mit britischer Unterstützung Einheiten für information warfare aufzubauen. Entsprechende Expertise haben die Briten ja schon in Syrien mit den Filmkünstlern mit den weißen Helmen bewiesen. Auch da war übrigens die komplette Presse im Westen gleichgeschaltet, so dass selbst ganz erbärmliche Fakes nicht bemerkt wurden bzw. werden sollten (z.B. recycling immer derselben Opfer-„Darsteller“, völlig unplausible Schadensbilder etc.). Damals scheute man sich noch nicht einmal davor, die dort wütenden Al Kaida – Ableger als „gemäßigte Rebellen“ zu heroisieren, nur weil sie ihre Opfer nicht mehr bei lebendigem Leib verbrannten wie der IS, sondern ihnen ganz langsam bei vollem Bewusstsein den Kopf abschnitten. Heute heroisiert man die Bandera – Fanboys der ASOW und AIDAR Regimenter, die die Taktiken des IS adaptieren und ebenfalls Feuersstellungen in Schulen und Krankenhäusern errichten, gern auch mit Zivilisten im Keller. Insofern sollte man hinsichtlich der angeblichen gewaltigen Erfolge der Ukrainischen Armee vorsichtig sein. Die Russen sind mit nicht einmal 150 Tausend Mann in ein Land einmarschiert, dessen Armee zu Friedenszeit mehr als 200 Tausend Mann stark war und die 8 Jahre lang vom Wessten militärisch aufgerüstet und geschult wurde. Jeder militärisch halbwegs gebildte Leser wird wissen, dass man als Angreifer, gerade wenn man ein fremdes Territorium besetzen will, eine deutliche Übermacht benötigt. Deshalb glaube ich nicht einmal die Hälfte von dem, was man uns hier über die angeblichen Kriegsziele der Russen und den Verlauf der militärischen Bewegungen erzählt.
„Klar dokumentierte Abschüsse“, aber es existiert nicht einmal ein Bild, intressant – schon mit Bild wäre vielfach wohl gar nichts klar dokumentiert – vgl. „Photoshop“ oder die Tatsache, daß die Belligranten vergleichbares, ex-sowjetisches Material einsetzen – wenn das einmal völlig zerstört oder explodiert ist, kann nur aufgrund eines Photos zumeist niemand mehr sicher sagen, was das einmal gewesen sein soll.
I.ü. eine dubiose Seite ohne jedes Impressum (kann jedenfalls keines finden).
Dafür finden sich allerdings „objektive Berichte“ dieser Art:
„By Stijn Mitzer Russia and Russian-backed separatist forces have been staging a number of false flag operations in Eastern Ukraine throughout mid-to-late February 2022 to fabricate a pretext for an invasion of Ukraine by Russian forces. Russia has long conducted such false flag operations to portray itself or allied […]“
Insoweit ist mindestens für mich auch alles klar – „just one more outlet of propaganda bullshit“.
Was nun in der Ukraine tatsächlich vor sich geht, werden die nächsten 4 Wochen zeigen.
Wenn bis dahin die russische Offensive an den bisher erreichten Punkten -die teilweise fast 200 KM weit in der Ukraine liegen und ca.400 KM Breite abdecken (Südfront) – festgefahren sein sollte, dann redete ich auch von „Putin`s bungled war“.
Es ist allerdings auch möglich -und mindestens nach der sowjetischen Militärstrategie, die das Denken der höheren, russischen Troupiers noch beherrschen dürfte, nicht unwahrscheinlich-, das schwerpunktmäßig Kräfte zusammengeballt werden, um dann ohne Rücksicht auf eigene auf Verluste die Frontlinie bestimmten Stellen mit starken Panzerverbänden zu durchbrechen, die ukrainische Armee großräumig einzukesseln, aufzurollen und dann zu vernichten – zunächst außerhalb der großen Städte.
Die militärische Karte, die sich auf „wikipedia.com“ unter dem Stichwort „russian invasion of Ukraine“ mit mehr oder weniger tagesgenauen Updates findet, scheint genau das anzudeuten.
Denn die Ukraine ist ja nicht Afghanistan sondern ein wohlbekanntes Terrain, in denen die sowjetische Armee derartige Operationen immer wieder geübt hatte.