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Ukraine aus polnischer Sicht

General Skrzypczak: „Ich klage Frankreich und Deutschland an, die Ukraine verraten zu haben“

von Gastautor

25.02.2022

| Lesedauer: 6 Minuten
Während sich Deutschland um das Gas für die Heizung sorgt, sieht sich Polen von russischen Raketen bedroht: zwei Länder mit unterschiedlichen Sichtweisen auf die Ukraine. Fazit des polnischen Generals Waldemar Skrzypczak: „Die angekündigten Sanktionen sind Heuchelei.“ Von Berthold Löffler

Geht es um die mediale Bewältigung der Ukraine-Krise, zeigen sich Unterschiede zwischen verschiedenen europäischen Ländern. Der Unterschied zwischen Deutschland und unserem unmittelbaren östlichen Nachbarn Polen ist dabei besonders aufschlussreich. Was in deutschen Medien eher als abstrakte Gefahr für den Frieden in Europa wahrgenommen wird, wird in Polen als reale Bedrohung gesehen. Wo in Deutschland um die Versorgungssicherheit mit russischem Erdgas gefürchtet wird, sieht man sich in Polen von russischen Raketen bedroht. Wo in Deutschland fast verzweifelt diplomatische Spielräume beschworen werden, die es im Augenblick gar nicht gibt, äußern die Medien in Polen eher die Sorge vor allzu großer Nachgiebigkeit, zu der westliche Nato-Länder aus polnischer Sicht neigten.

Bedrohung

Der gelernte Historiker, ehemalige polnische Außenminister und heutige PiS-Europaabgeordnete, Witold Waszczykowski, sagt in einem Interview gegenüber dem Nachrichtenmagazin „wPolityce“ am 22. Februar, Polen müsse sich nicht erst seit der berüchtigten Rede Putins am Montag bedroht fühlen. Das Vorspiel zur heutigen Lage habe Lukaschenko abgeliefert mit seiner Aktion, Migranten über die Grenze nach Polen zu treiben. Vor wenigen Wochen habe es sich auch herausgestellt, dass russisches Militär bereits an der weißrussisch-polnischen Grenze stehe. Dort seien außerdem Luftlandekräfte disloziert, die die Ukraine aus Richtung der weißrussisch-polnischen Grenze angreifen könnten.

Das alles bedeute, dass Polen auf lange Sicht gesehen russischen Truppen nicht nur an seiner Grenze zum Kaliningrader Gebiet, also dem Nordteil Ostpreußens, gegenüberstehe, sondern möglicherweise auch an der polnisch-ukrainischen Grenze. Der Journalist Marek Pyza kritisiert in derselben Ausgabe von wPolityce, dass weder Washington noch Berlin noch die polnische Regierung unter Donald Tusk die Salamitaktik der Russen hätten sehen wollen: „Der rote Teppich wurde ausgerollt, und Putin betrat ihn mit seinen blutverschmierten Stiefeln. Nächster Halt – die baltischen Staaten. Und später?“

Die augenblickliche Lage

Eine interessante Beurteilung der augenblicklichen Lage stammt vom ehemaligen Chef der polnischen Landstreitkräfte, General Waldemar Skrzypczak. In einem Interview mit wPolityce sagt der General am Dienstag, Putin werde die Ukraine vermutlich in Etappen schlucken. Allerdings nicht die gesamte Ukraine, sondern nur ihren östlichen Teil. Im Westen der Ukraine habe Putin nicht genügend Anhänger; deshalb könnte er es bei einer Besetzung der Westukraine mit einer antirussischen Partisanenbewegung zu tun bekommen. Das wiederum könnte zu einer Situation führen vergleichbar mit der, mit der die russische Armee in Afghanistan konfrontiert war.

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Das russische Szenario sehe vor, Schritt für Schritt immer größere Teile der Ukraine über die Volksrepubliken Lugansk und Donjezk an Russland anzuschließen. Mit diesem Ziel operierten russische Spezialkräfte seit einigen Tagen auch schon außerhalb der russischen Separatistengebiete zwischen Mariupol und Odessa. Sie hätten die Aufgabe, lokale Aufstände gegen die ukrainische Staatsmacht anzuzetteln. Die Aufständischen riefen dann die Unabhängigkeit von Gebieten aus, in denen sie die Herrschaft an sich gerissen hätten. Anschließend bäten sie die russische Armee um Hilfe, weil ihnen angeblich ein Genozid durch die ukrainische Armee drohe. Im Zuge der vorgeblichen Rettung russischer Bürger schicke Putin dann Truppen, die diese Gebiete annektierten.

Die gesellschaftlichen Auswirkungen der in Polen als Bedrohung empfundenen russischen Ukrainepolitik thematisiert ein Artikel, der am Montag (21.02.2022) in der angesehenen katholischen Wochenzeitung „Tygodnik Powszechny“ erschienen ist: „Die Gefahr einer russischen Invasion der Ukraine hat in unserer Gesellschaft tief verborgene Traumata geweckt.“ Immer mehr polnische Kinder fragten ihre Lehrer, ob es zum Krieg kommt. Von ähnlichen Befürchtungen wüssten Psychotherapeuten zu berichten.

Im Unterschied zum Konflikt um die Krim 2014 sei der Konflikt jetzt „an den Schwellen unserer Haustüren“ angekommen. Diese Lage vertiefe die Beunruhigung der polnischen Gesellschaft, weil sie nur kurze Zeit nach dem Ende der Migrationskrise an der polnisch-weißrussischen Grenze entstanden sei. In der Generation der ältesten Mitbürger würden dadurch Kriegstraumata wieder freigesetzt. Traumatische Ängste, die nie die Chance auf eine psychotherapeutische Aufarbeitung hatten, weil die Kriegsgeneration völlig in Anspruch genommen war mit dem Wiederaufbau des Landes.

Die Autoren des Artikels in „Tygodnik Powszechny“ gewinnen der jetzigen Lage aber auch eine gute Seite ab. Seit Jahren hätten Polen und die baltischen Länder erfolglos versucht, den europäischen Mainstream davon zu überzeugen, dass Putin nur totales Misstrauen verdiene. Der Westen habe sich taub gestellt, wie etwa bei Nord Stream 2 zu sehen war. Er habe passiv zugesehen, wie die russische Armee modernisiert wurde und ihre zahlenmäßige Stärke zugenommen habe. Er habe passiv zugesehen, wie „aus Bataillonen Regimenter und aus Regimentern Divisionen“ geworden seien. Heute stünden in Weißrussland Eliteangriffsverbände, die von der chinesischen Grenze abgezogen worden seien. Diese Truppenverlegungen verängstigten den Westen, aber sie bewirkten immerhin, dass selbst ehemalige Anhänger einer vorsichtigen Politik gegenüber Russland, wie etwa Frankreich und Deutschland, heute anders auf Putin blickten. Jetzt sei Polen im Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit.

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Eine Wiederbelebung erfahre zum Beispiel das Weimarer Dreieck aus Deutschland, Frankreich und Polen. Die Stärkung der militärischen Sicherheit Polens und der baltischen Länder sei jetzt immerhin zum Thema geworden. Besonderes Gewicht aber gehe von der Tatsache aus, dass die Zahl der amerikanischen Soldaten an der Weichsel auf 10.000 Mann verdoppelt würde. Das habe eine geradezu „therapeutische Wirkung“. Denn es sei schwer vorstellbar, dass Russland ein Land angreife, in dem Truppen des mächtigsten Staates der Welt stationiert seien.

Genugtuung und Freude über die Ankunft der US-Soldaten teilt mehr oder weniger das gesamte politische Spektrum der polnischen Medien. In der traditionsreichen linksliberalen Wochenzeitung „Polityka“ erscheint am Dienstag ein Artikel unter dem Titel „Austin reist auf einem Abrams-Panzer nach Polen. Das muss Russland nervös machen“. Der Sicherheitsexperte der Zeitung, Marek Świerczyński, befürchtet in seiner Analyse, dass sein Land nur noch wenig von einem heißen Krieg trenne. Mit unverkennbarer Befriedigung kommentiert er deshalb die Tatsache, dass US-Verteidigungsminister Lloyd Austin am 18. Februar mit einer „guten Nachricht nach Polen gekommen ist“: Diese Nachricht besteht in der Zustimmung der USA zur Lieferung von 250 Abrams M1-Panzern an die polnischen Panzertruppen. Deren Stolz wiederum bisher, neben 700 Panzern russischen Typs, 250 deutsche Leopard II gewesen sind. Die Tatsache, dass Austin den russischen Verteidigungsminister in Moskau angerufen hat, verleitet den Autor dazu, in schadenfroh-ironischem Unterton zu vermuten: „Es ist nicht sicher, ob sich Minister Schojgu ganz wohl fühlte bei seinem Telefonat mit Austin aus Polen.“

Bezeichnend für die im Falle einer äußeren Bedrohung konsensuale politische Kultur Polens ist eine Nebensächlichkeit, die erst auf den zweiten Blick auffällt. Świerczyński scheint die Aktivitäten des derzeitigen „Ministers für nationale Verteidigung“, Mariusz Błaszczak, der dem rechten politischen Lager angehört, durchaus würdigen zu können, um sich dann aber in den rüstungstechnischen Einzelheiten verschiedener Arten von panzerbrechender Munition mit einer Hingabe zu verlieren, die von den Lesern eines linksliberalen Blattes in Deutschland als geradezu obszön empfunden worden wäre.

Was tun?

Die Wochenzeitung „Tygodnik Solidarność“ der Unabhängigen Selbstverwalteten Gewerkschaft Solidarność berichtet am Dienstag von einem Statement, das der ehemalige polnische Verteidigungsminister, Antoni Macierewicz, gegenüber „Polskie Radio 24“ abgegeben hat. Macierewicz äußerte darin die Befürchtung, dass Putin auch Polen angreifen könne. Er geht davon aus, dass Russland „danach strebt, ganz Europa zu beherrschen, zuerst die Ukraine, dann Mittelosteuropa, am Ende auch den von Deutschland geschaffenen europäischen Bundesstaat.“

Als Gegenmittel empfiehlt der ehemalige Verteidigungsminister seinem Land, sich auf die eigene nationale Sicherheit zu konzentrieren. Um dieses Ziel zu erreichen und um die polnische Armee im gebotenen Umfang zu stärken, hält Macierewicz die Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht für unverzichtbar. In diesem Sinne, so die polnische Armeezeitung „Polska Zbrojna“ am 22. Februar, hat die Regierung beschlossen, ein „Gesetz zur Verteidigung des Vaterlandes“ auf den Weg zu bringen. Dieses Gesetz soll sicherstellen, dass Polen über Streitkräfte verfügt, die in der Lage sind, einen Angriff aus dem Osten abzuwehren oder am besten so stark sind, dass es zu einem Angriff gleich gar nicht kommt.

Die deutsche Politik kommt nicht gut weg

Nicht verwundern dürfte auch die Tatsache, dass die polnischen Analysen der Ukraine-Krise auch die Rolle und das Verhalten Deutschlands ins Auge fassen. In seinem Interview mit wPolityce vom 22. Februar bekennt General Skrzypczak auch, dass er von den Sanktionen, die der Westen gegen Putin verhängt, nichts halte. Alle entsprechenden Verlautbarungen der USA und Westeuropas schreckten niemanden. Sie seien westliche Heuchelei. Der Westen habe Putin faktisch erlaubt, ukrainisches Territorium zu annektieren.

ANGESICHTS DES RUSSISCHEN ANGRIFFS
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Insbesondere Frankreich und Deutschland hätten die Ukraine verraten und die Ukrainer ihres Rechtes auf einen souveränen Staat beraubt. Der ehemalige polnische Außenminister bezweifelt in seinem Interview gegenüber wPolityce am selben Tag, ob der Westen zu wirksamen Sanktionen überhaupt bereit sei. Oder ob es nicht so laufe wie es eben für gewöhnlich laufe. Die Russen im Kreml sagten, der Westen mache zuerst eine Menge Lärm, beruhige sich dann aber schnell wieder und kehre zum „business as usual“ zurück.

Besonders beunruhigt zeigte sich Waszczykowski über das Verhalten des deutschen Bundeskanzlers. Der sei wankelmütig und habe lediglich die Aussetzung von Nord Stream 2 beschlossen, nicht aber die gänzliche Einstellung des Projektes. Das unsichere Verhalten der europäischen Eliten, der EU, der europäischen Institutionen und Deutschlands müsse also mit Vorsicht betrachtet werden. Denn eigentlich wäre es angebracht, sämtliche Überlegungen zu Nord Stream 2 oder zu einer weiteren Zusammenarbeit mit dem imperialen Russland sofort abzubrechen.

Bei einem auch nur flüchtigen Blick auf die polnischen Medien fällt ein weiterer Unterschied zu den deutschen Verhältnissen auf. Wo sich die Nation bedroht fühlt, wo die Unabhängigkeit Polens auf dem Spiel steht, schwinden die Unterschiede zwischen rechts und links. So zerstritten das Land gerade in letzter Zeit innenpolitisch ist, so verbissen die innenpolitischen Auseinandersetzungen ausgetragen werden, die Sorge um Freiheit und Unabhängigkeit der polnischen Republik, die Souveränität des Staates und die Wirksamkeit der nationalen Verteidigung ist nahezu durchgehend partei- und richtungsübergreifender nationaler Konsens. Die polnische Armee gilt als Garant der Freiheit und genießt dabei traditionell das höchste Ansehen aller staatlichen Institutionen, was die Befragungen des wichtigsten polnischen Meinungsforschungsinstituts CBOS immer wieder bestätigen.

Nachtrag, Donnerstag, 24. Februar: Nun bestimmt Kriegsberichterstattung die polnischen Medien. Die „Polityka“ erscheint mit der Schlagzeile: „Panzer auf dem Weg nach Kijew. Russland hat gewaltige Kräfte bereitgestellt. Wo wird Putin anhalten?“ wPolityce meldet, dass ein Raketenangriff auf Charkow stattgefunden habe und die Ukrainer vier russische Panzer in der Umgebung der Stadt vernichtet hätten. Der polnische Verteidigungsminister Błaszczak habe die polnischen Streitkräfte in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt.

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57 Kommentare

  1. Deutschland bzw. Frankreich und die Ukraine haben kein Militärbündnis. Es wäre verrückt, der Ukraine wegen Krieg mit einer Atommacht zu riskieren. Das sollte jeder General wissen. Nun müssen viele unschuldige Ukrainer dafür sterben, dass ihr Präsident jahrelang mit hohen Einsätzen gepokert und sich verkalkuliert hat. Und auf der anderen Seite des großen Teichs sitzen indessen viele Kriegsgewinnler, die nun zu Spottpreisen russische Aktien kaufen und ihr eigenes Fracking-Gas für Unsummen verkaufen können. Möchte man den Dingen auf den Grund gehen, sollte man sich immer fragen: cui bono?

  2. Diese Anklage kann ja wohl nur die politmediale Kaste Deutschlands betreffen.

  3. Nach meinem Kenntnisstand gehörten sie doch dem russischen Machtbereich an und nur durch einen geistlosen russischen Präsidenten haben sie ihren Machtbereich verloren und sich auch noch bereit erklärt, sich auf die eigenen Grenzen zurückzuziehen und das haben sie nun davon, wären sie gleich an der Elbe geblieben, dann hätten wir diese Probleme nicht.

    Dann auch noch den Deutschen und den Franzosen einen Vorwurf zu machen ist doch abenteuerlich, aber bei solchen Gestalten, die uns vertreten, die auch noch vom Kriegstreiber Russland sprechen, kann man sich doch nur bestärkt fühlen das Ganze noch richtig anzuheizen und zum Schluß sind wie immer die Deutschen die Dummen und das scheint unser Los zu sein, bei all den Schwachmaten die uns die letzten Jahrzehnte vorstanden von einigen Ausnahmen abgesehen.

  4. General Skrzypczak: „Ich klage Frankreich und Deutschland an, die Ukraine verraten zu haben“Hört sich nach starken Worten an. Doch welche Grundlage hat er dafür? Etwa Lex Eigennutz? Der deutsche Reflex sofort schuldhaft betroffen zu sein, sobald irgendjemand mit dem Finger auf uns zeigt wird langsam genetisch. Mir fehlt nur noch die Behauptung, Deutschland sei Schuld an dieser Inversion.
    Selbst die starke und immer streitwillige US Regierung schickt keine Truppen.
    Global geht es doch nur um Ökonomie und globale Strategie und erst an zweiter oder dritte Stelle um „lokale Effekte“. Wen es den Heuchlern von allen Seiten auch dem entfernten Berlin um Menschen ginge, hätte man die Korruption in der Ukraine zumindest thematisiert. Hier sei mal angemerkt, dass viele Ukrainer mal einen Asylurlaub in der EU gemacht haben und dann freiwillig mit einer fetten Rückkehrhilfe ( um die 5000€ ) nach Hause gefahren sind. Das Geld hat dann für ein Jahr oder ein kleines Haus gereicht.
    Also schaut euch einmal die Asylbewerberzahlen für die gesamte EU aus der Ukraine an! Wer soll denn da verteidigt werden ? Schaut euch mal die Korruptionsberichte für die Ukraine an.
    Ich klage auch an, auf Grundlage des klaren Menschenbildes!

  5. Polen hat ja schon ein-, zweimal in der Geschichte versucht, die missliche nationale Lage gegen den östlichen Nachbaren zu korrigieren. Gern auch, nachdem es durch dritte Mächte überhaupt erst zu einer nationalen Lage kam. Das war nie von Bestand und wird auch diesmal unter „anti-Putin-Flagge“ nichts, langsam sollten sie das verstanden haben.

    • Hitler-Stalin Pakt und Katyn machen die Versuche Polens, nach Osten zu erweitern nicht ungeschehen.
      „Ab März 1919 gelang es Polen im Polnisch-Sowjetischen-Krieg, weite Teile der Ukraine und von Belarus einzunehmen.“
      Da hat die Polen keiner zu gezwungen und der Landgewinn im Frieden von Riga war ganz nett, es wurde danach z.T. zügig polonisiert.
      Alles Konfliktstoff, der nachwirkte.
      Das Gewäsch von Zynismus und Trollen kann Herr Dr. sich sparen, solche faktenfreien „Diskursebenen“ sind einschlägig bekannt.

      • Wenn man will, dass man uns in einem anderen Licht sieht, so steht es auch den Polen zu.

    • Wenn man auf irgendetwas ärgerlich sein will, dann sollte man es auf den ÖRR sein und den naiven Geschichtsbüchern.

  6. Wenn die Ukraine verraten wurde dann 2014 durch die Akzeptanz des Putsches, nach dem mit dem gewähltem Präsidenten Neuwahlen vereinbart waren.

  7. Putin hatte mit dem Säbel gerasselt, um den Westen an den Verhandlungstisch zu zwingen und die NATO-Osterweiterung zu stoppen, denn er möchte in der Ukraine genauso wenig Raketenstützpunkte wie die USA auf Kuba. Außerdem war die Situation im Donbass festgefahren. In Minsk hatte man vereinbart, das Luhansk und Donezk eine Teilautonomie erhalten sollen. Weder die Ukraine noch der Westen waren bereit Russland in diesen Punkten entgegen zu kommen. Verhandlungen sind sinnlos, wenn man nicht bereit ist, Zugeständnisse zu machen. Da Säbelrasseln und Verhandlungen zu nichts geführt haben, versucht Putin es nun mit Aggression. Kennedy wäre dazu vermutlich auch bereit gewesen, wenn Russland in der Kubakrise nicht nachgegeben hätte. Ja, Putins Angriffskrieg ist völlig inakzeptabel und völkerrechtswidrig, aber ich denke, er hätte verhindert werden können, wenn die Ukraine und der Westen kompromissbereit gewesen wären. Am meisten leidet nun die viel zu selbstbewusste und stets fordernde Ukraine. Wenn jenseits des Zaunes ein großer Hund bellt, dann reize ich den nicht, denn er könnte über den Zaun springen. Großen wirtschaftlichen Schaden tragen auch Russland und die EU. Die lachenden Dritten sind die USA und China, die vom Streit zwischen Russland und der EU profitieren dürften. Die USA können nun teures Gas nach Europa verkaufen und China bekommt billiges Gas aus Russland. Es würde mich außerdem nicht wundern, wenn China die Gunst der Stunde nutzt und sich Taiwan einverleibt.

  8. Der letzte Macht das Licht aus. Dieser Satz gilt wohl nicht nur für die ehemalige DDR.

  9. Oder anders: Ein Stummer erklärt einem Tauben, was ein Blinder gesehen hat. DE live.

  10. In Deutschland gibt es nur noch eine Politbagage, die es sich auf Kosten der Steuerzahler bequem eingerichtet hat und 365 Tage Geschenke in alle Welt verteilt, um sich beliebt zu machen. Das eigene Volk wird hier völlig verachtet. “ Wir schaffen das “ Wir müssen vorangehen “ Oder Habeck die letzten Tage : Ist doch nur Geld. Diese ganze Sippe müssen wir loswerden, sonst ist das unser Untergang. Wer das jetzt nicht sieht und noch immer schläft, wird wach wenn es in der Wohnung kalt wird und der Strom ausfällt.
    Offene Grenzen für Alle, während unsere Steuerkasse verschleudert wird. So Leuten wie Merkel und Cum Ex Scholz muss der Prozess gemacht werden.

  11. Ich weiß, man soll nicht verallgemeinern. Beim Querlesen des Artikels sind mir gleich diese Sätze aufgefallen:

    Der Westen habe sich taub gestellt, wie etwa bei Nord Stream 2 zu sehen war. Er habe passiv zugesehen, wie die russische Armee modernisiert wurde und ihre zahlenmäßige Stärke zugenommen habe.

    Nun, durch Nord Stream 2 fließt noch kein einziger Kubikmeter Erdgas. Ein Sanktion dieser Leitung erweist sich für den Augenblick als absolut wirkungslos. Nicht nur das. Sie wird den Glauben an die Rechtssicherheit von Investionen massiv schädigen.
    Sanktionen auf dem Energiesektor bzgl. Gas, Öl und Steinkohle sind ein Schuss in das eigenen Knie. Wenn der letzte Kubikmeter Erdgas aus der Leitung verfeuert wird, wenn der letzte Brocken Steinkohle aus dem Bunker abgezogen wird, dann dauert es keine 3 Tage, bis in Deutschland die öffentliche Ordnung gefährdet ist. Es wird Anarchie herrschen, die vielleicht noch mit Waffengewalt in Schach gehalten werden kann. Danach wird nichts mehr so wie früher sein.

  12. Deutschland – wie immer naïv und weltfremd. Otto v. Habsburg hat in einem seiner letzten Interviews im Jahr 2008 schon vor Putin gewarnt, es gebe erschreckende Parallelen in den Karrieren von Hitler und Putin. Putin sei ein „sehr gefährlicher rasender Funktionär“ [ siehe: https://youtu.be/eMJnmOREBeE %5D

  13. Wo ist nochnal das ganze Geld hin, das die Ukraine zum „Aufbau der Verteidigung“ bekommen hat?

  14. Deutschland hat niemanden verraten! Es ist klug, sich nicht von einer USA hörigen Regierung in einen Krieg hineinziehen zu lassen. Aus russischer Sicht hat die Ukraine Russland verraten.

    • Deutschland hat seine eigenen Interessen verraten und nicht mal erkennen lassen, sich dafür überhaupt einzusetzen. Und dann reist der Azubi Scholz nach Moskau und meint, da etwas erreichen zu können. Der hätte fahren MÜSSEN, nämlich Biden, hat sich in Wortklauberei ergeben. Es ist die USA, die seit Jahren die Ukraine destabilisiert und korrumpiert haben und daher konnte Putin erwarten, dass auch die USA als Gesprächspartner auftaucht um den jetzt ausgebrochenen Konflikt zu vermeiden.

  15. Zitat 1: „Mariusz Błaszczak, (……….) um sich dann aber in den rüstungstechnischen Einzelheiten verschiedener Arten von panzerbrechender Munition mit einer Hingabe zu verlieren, die von den Lesern eines linksliberalen Blattes in Deutschland als geradezu obszön empfunden worden wäre.“

    > Na ja, was nun Deutschland und so ganz allgemein deren Linksliberalen betrifft, da gelten bei denen ja schon jene als rechts die nicht mit Teddys werfen oder als Bahnhofsklatscher die per Zug einflutenden paßlosen „Bereicherer“ und „RentenkassenAUFfüller“ begrüßen.

    ~~~~~~~

    Zitat 2: „Die deutsche Politik kommt nicht gut weg“

    > Ansonsten und mit Blick auf obiges Zitat_2 kann ich den polnischen General Skrzypczak nur zustimmen und recht geben.

    Dieses Dummland ist politisch vor allem die letzten 7, 16 und etwa 30 Jahre seit den ~1990er immer mehr und mehr verblödet und immer näher an den gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, finanziellen und kulturellen Abgrund geführt worden.
    Wobei hier dann auch mit Blick auf die letzten Zeilen doch auch sehr bemerkenswert und auffälig ist, dass UMSO jünger, unausgebildeter und lebensunerfahrener die „Regierungselite“ wurde, UMSO mehr, schneller und näher ging es in mehrerer Hinsicht auf den Abgrund zu. Oder bilde ich mir dies mur ein?

  16. Die Nato Osterweiterung ist eine Provokation und immer noch mehr Abschreckung aufzubauen, wird irgendwann Konsequenzen haben, die niemand will.

    • Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, wie recht Polen und Balten hatten, den NATO-Schirm rechtzeitig über sich aufzuspannen, so ist der Beweis nun durch Putin ‚glänzend‘ erbracht.

  17. Nicht die Bundeswehr. Das ganze Land wurde zum Gespött der ganzen Welt.
    Oder um es mit den Worten von Merz zu sagen:
    „Ich finde, wir haben Angela Merkel viel zu verdanken. Sie übergibt das Land in einem im Großen und Ganzen guten Zustand“.
    Und so ist es auch unter der Ampel.

  18. So, Schluss jetzt mit dem ganzen diplomatischen Geschwafel von „Sanktionen“, die so oder sie niemanden interessiert, der die Panzer bereits rollen lässt.

    Si vis pacem para bellum!

    Wir brauchen hier und jetzt eine funktionierende und schlagkräftige militärische Verteidigung der EU!
    Die Polen haben weitgehend recht, hängen aber noch zu sehr an den Amerikanern, die mit den Provokationen der Biden Administration diese Eskalation überhaupt erst ausgelöst haben.
    Dass die Polen weiterhin auf die Amerikaner schauen, ist zwar aus dem Blickwinkel eines nicht vorhandenen EU Verteidigungsbündnisses verständlich, aber am Ende nicht zielführend.
    Die Verteidigung Europas muss die EU stemmen und nicht die NATO, denn die NATO zieht gerade den Schwanz ein und schaut zu.
    Die Amerikaner haben mit Scholz‘ Absage an Nordstream 2 ihr Ziel bereits erreicht und halten sich aus direkten Kämpfen mit den Russen natürlich heraus.
    Dass es überhaupt so weit gekommen ist, liegt also an den divergierenden Interessen zwischen Europa und den USA.

    Wir müssen hier und jetzt selbst für Abschreckung sorgen!
    Nichts ist überzeugender, als ein großes geladenes Schießeisen, was man bei Verhandlungen grinsend auf den Tisch legt.
    Abschreckung spricht für sich selbst. Wenn man keine eigene Abschreckung hat und permanent nur zetert und heiße Luft produziert, was passiert dann?
    Man wird vom gegenüber ausgeknockt!
    Und genau das passiert gerade:
    Die Russen knocken uns aus.

    Man stelle sich zum Vergleich mal folgendes Szenario in der Disco vor:
    In der einen Ecke steht ein in sich ruhender, muskelbepackter Kampfsportler, der andauernd von einem nervös herumzeternden Milchbubi provoziert wird. Wie lange geht das wohl gut und wie geht das aus?
    Es wird nicht lange dauern, und der Kampfsportler schickt den Milchbubi gezielt zu Boden. Das ist genau das, was hier gerade läuft.
    Die EU ist ein vollkommen unsouveräner Haufen von zerstrittenen Quatschtanten, der nur heiße Luft produziert und damit keine Abschreckung aufbaut, sondern erst recht dazu einlädt, von anderen aus den Schuhen gehauen zu werden. Und genau das muss endlich aufhören!

    Die EU braucht zwingend eigene militärische Abschreckung und weit weniger nervöses und penetrantes Personal an der Spitze, was nur provoziert und mit fremder Leuts Geld um sich wirft, aber nicht in der Lage ist, echten Widerstand leisten zu können.
    Wenn ich andauernd anderen auf der Nase herumtanze, dann darf ich mich nicht wundern, wenn sie mir ihre Faust ins Gesicht schlagen.
    Und wenn ich dann nicht in der Lage bin, so einen Schlag zu kontern und zudem auch noch ein Glaskinn habe, dann liege ich nicht nur am Boden, ich habe mich auch vollends blamiert und werde zum Gespött der Leute.
    Die EU blamiert sich gerade bis auf die Knochen.

  19. Zitat 1: „Mariusz Błaszczak, (……….) um sich dann aber in den rüstungstechnischen Einzelheiten verschiedener Arten von panzerbrechender Munition mit einer Hingabe zu verlieren, die von den Lesern eines linksliberalen Blattes in Deutschland als geradezu obszön empfunden worden wäre.“

    > Na ja, was nun Deutschland und so ganz allgemein deren Linksliberalen betrifft, da gelten bei denen ja schon jene als rechts die nicht mit Teddys werfen oder als Bahnhofsklatscher die per Zug einflutenden paßlosen „Bereicherer“ und „RentenkassenAUFfüller“ begrüßen.

    Zitat 2: „Die deutsche Politik kommt nicht gut weg“

    Ansonsten und mit Blick auf obiges Zitat_2 kann ich den polnischen General Skrzypczak nur zustimmen und recht geben.

    Dieses Dummland ist politisch vor allem die letzten 7, 16 und etwa 30 Jahre seit den ~1990er immer mehr und mehr verblödet und immer näher an den gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, finanziellen und kulturellen Abgrund geführt worden.
    Wobei hier dann auch mit Blick auf die letzten Zeilen doch auch sehr bemerkenswert und auffälig ist, dass UMSO jünger, unausgebildeter und lebensunerfahrener die „Regierungselite“ wurde, UMSO mehr, schneller und näher ging es in mehrerer Hinsicht auf den Abgrund zu. Oder bilde ich mir dies mur ein?

  20. General Skrzypczak: „Ich klage Frankreich und Deutschland an, die Ukraine verraten zu haben“
    Nicht nur Frankreich und Deutschland haben die Ukraine verraten, sondern die EU, alle europäische Länder, alle westlichen Länder und die Nato. Und der Amerikaner, der hat sie alle für seine Zwecke instrumentalisiert und missbraucht.
    Die haben die aktuelle Kriegssituation herbeigeführt und die Ukraine verschaukelt. Die haben der Ukraine das Assoziierungsabkommen angeboten, dann in die EU, den Euro und anschließend in die Nato. Und die wussten, dass so was mit einem Staat direkt an der Grenze zu Russland nie gutgehen kann. Eine geplante pure Provokation gegen Russland.
    Und jetzt lässt man die Ukraine fallen wie eine heiße Kartoffel.
    Dieser Krieg wurde vom Westen angezettelt, die Leidtragenden sind die Ukrainer und die Russen.

    • Durch die Aufgabe einer eigenen, weitgehend unabhängigen Energieversorgung hat sich Deutschland freiwillig in die Gruppe der Leidtragenden eingereiht. Die jetzt beschlossenen und weiteren Sanktionen werden daher auch DE schmerzhaft treffen.

  21. Polen – kritische Stimmen von dort sind ebenso verständlich wie die Angst vor russischer Agression – aber die Problematik des Beitritts zur NATO dürfte auch den dortigen Militärs von Beginn an klar gewesen sein, ebenso wie angeblich Zusagen seitens der NATO in Richtung Russland. Und davon, dass es keine „Freundschaften“ zwischen Ländern gäbe sondern nur „Interessen“, laß ich ebenfalls.
    Polen scheint das Thema Energie wesentlich weniger zu berühren als Deutschland. Liest man über die Energieversorgung Polens, erkennt man jedoch auch, warum. Laut einem Bericht scheint Kohle immer noch der Hauptenergieträger zu sein, von ehemals ca. 90% soll der Anteil bei mittlerweile ca. 65% liegen und soll bis 2030 auf ca. 56% sinken. Der Export soll laut dieser Veröffentlichung wegen der hohen Kosten (größere Tiefen der Vorkommen) und Qualität angeblich unrentabler geworden sein. Polen setzt angeblich neben Atomstrom auch auf Erdgas, aber woher kommt dieses Gas, woher bekommt das Land sein Erdöl? Das auch die USA Erdöl aus Russland importieren, ist zwischenzeitlich kein Geheimnis mehr. Doch zurück zu Polen und eine Passage aus der Veröffentlichung:
    „Die Gefahr einer Abhängigkeit von russischem Gas soll hierbei insbesondere durch die Baltic Pipe, eine Erdgasleitung zwischen Dänemark und Polen, sowie das Flüssiggasterminal in Świnoujście verhindert werden. Es erscheint fraglich, ob ein Bezug überwiegend aus den Nordländern und den USA ausreichend sein wird. Zumal verflüssigtes US-Frackinggas neben den hohen Kosten, aufgrund hoher Methanfreisetzung klimapolitisch fragwürdig ist.“
    „Besonders beunruhigt zeigte sich Waszczykowski über das Verhalten des deutschen Bundeskanzlers. Der sei wankelmütig und habe lediglich die Aussetzung von Nord Stream 2 beschlossen, nicht aber die gänzliche Einstellung des Projektes.“ – Die polnischen Stimmen mögen hier ihre Berechtigung haben, zudem die deutsche Politik keine Erleichterungen wegen der hohen Energiekosten für die Bevölkerung vorsieht (anders als Polen!), damit auch die vielen NGO´s noch kassieren können.
    Aber es gibt in Deutschland nicht nur hochbezahlte Politiker, sondern auch eine Bevölkerung, die letztlich die Rechnung aller zu bezahlen hat, und die es vmtl. bald leid, für all die Konsequenzen verfehlter Energiepolitik (insbesondere zu Zeiten der Merkel-CDU) zu zahlen.
    Deutschlands Weg von Appeasement, Realitätsverweigerung und grüner „Weltrettung“ – ein Erfolgsmodell sind diese Ideologien m.E. weder für diese EU und schon gar nicht für die „Welt“, die außerhalb Deutschlands ohnehin meist (oder gänzlich?) anders tickt.

  22. Wie bitte? Frau Baerbock hat doch bereist gesagt, sie steht an der Seite der Ukraine und das Brandenburger Tor wird in den Nationalfarben des Landes illuminiert. Was wollen diese Leute denn noch? Undankbar!

  23. Die Ampelregierung aus SPD/Grüne und FDP wird bereit sein, die Ukraine zusammen mit Selenskyj für ihr Ziel, die Rettung der Welt und dem Klima, zu opfern. Menschen die nicht ihre Ansichten teilen sind mutmaßlich keiner Menschenrechte würdig. Ideologisch steht die gesamte Regierung wahrscheinlich eher in der Linie mit Marx, Lenin und dem wahren Sozialismus. Putin vollendet mutmaßlich seinen Auftrag, für den er einst in der DDR eingesetzt wurde zu seiner eigensten Befriedigung. Endlich tragen wahrscheinlich die Mittel, die im Westen zur Zersetzung der Demokratie und dem Marsch durch die Institutionen eingesetzt wurden ihre Früchte. Deutschlands Demokratie und seine Wehrhaftigkeit ist vermutlich nur noch eine leere Hülle mit dem Anstrich des Antifaschismus

  24. Wer hat den Atomausstieg und Nordstream 2 zu verantworten? In wessen Amtszeit ist die Bundeswehr zu einer Truppe mutiert, die selbst gegen die Schweizergarde bestenfalls beim Schach gewinnen kann? Und wer wird wieder die beliebteste Politikerin im nächsten ZDF-Barometer sein? Richtig!

  25. Schaut man sich die Vorgehensweise der russischen Armee in der Ukraine an, dann erscheint zum einen eine viele milliardenschwere Investition in einen europäischen Iron Dome zur Abwehr von Raketen, Kampfflugzeugen, Drohnen und Kampfhubschraubern unverzichtbar. Dieser Iron Dome muss selbstverständlich entlang der Ostgrenze bzw. im Baltikum, Polen, Slowakei, Ungarn und Rumänien installiert werden. Darüber hinaus ist eine moderne Drohnenflotte zur Zerstörung von schwerem Gerät am Boden (Panzer, Raketenwerfer, Haubitzen) notwendig. Diese Drohnenflotte wäre ebenso in den genannten Grenzstaaten zu stationieren. Aus der naiv verträumten (angeblichen) Friedensdividende von Angela Merkel (ca. 5.000 deutsche Panzen wurden von der CDU und Merkel zusammengeschmolzen auf ca. 250, von denen aktuell nur noch 50 fahrbereit sind) werden exorbitante zukünftige Kosten, die um ein Vielfaches höher sein werden, als wenn man die Bundeswehr seit 1990 auf einem brauchbaren Abschreckungsniveau belassen hätte (Putin-Zitat: „Um Berlin einzunehmen, reicht mir aktuell die Moskauer Feuerwehr.“). Ein neuer Rüstungswettlauf mit Russland ist unvermeidbar. Je schneller und beherzter er angegangen wird, um so besser.

    • Sie haben völlig recht. Am Besten fragt man einmal in Israel nach. Die wissen ihr Land zu verteidigen. Allerdings haben die Gegner dort keine hochwertigen Raketen.

  26. Bei allem Respekt für die polnische Besorgnis, man muß von allen polnischen Stimmen immer zuerst deren notorische Russophobie und Larmoyanz herausfiltern. Es ist seit ca. 20 Jahren bekannt, dass Putin das Ergebnis vom Dezember 1991 betreffend Ukraine korrigieren möchte. Es ist tragisch, dass dies jetzt mit militärischer Gewalt geschehen soll, obwohl sehr fraglich ist, dass er damit in der Ukraine, und in Teilen auch im eigenen Land, Sympathien, oder überhaupt irgend etwas gewinnen wird. Polen ist ein souveränes Land, worauf sie mit gutem Recht großen Wert legen. Einverstanden. Dann müssen sie aber auch ihre alltägliche, und bei Bedarf auch militärische, Grenzsicherung zuerst einmal selber auf die Beine stellen. Seit der polnischen EU-Mitgliedschaft erhält Polen auch substantielle Hilfen aus diesen Töpfen. Es ist aber nicht akzeptabel, wenn Polen, und andere, meinen, dass die EU ein Dukatenesel wäre, und nicht das was es tatsächlich ist, eine Relaisstation zwischen Netto-Zahlern und Netto-Empfängern. Der Nato-Bündnisschutz steht überhaupt nicht in Frage, und ist immer primär in US-Händen. Sowohl für Polen, als auch für die Baltischen Republiken, die beide nicht, ethnisch oder historisch-kulturell, russisch sind. Sie sind nicht Teil des Putin’schen Phantomschmerzes über den Verlust von “ heiliger russischer Erde „.

  27. Die polnische Kritik an Deutschland kann ich insofern verstehen, als unsere Politiker und Medien sich als Oberlehrer in gesellschaftlichen Fragen aufspielt und in Polen die rosaplüschene Gender-Ideologie einführen will. Gleichfalls spielen die Deutschen bzgl. Grenzschutz mit gezinkten Karten anstatt unserem Nachbarn eindeutig bei der Abwehr illegaler Ströme zu unterstützen.
    Es ist schade, dass sowohl die linken Deutschen als auch viele Rechte unfähig sind, das konservative, stolze Polen zu respektieren und deren Sicherheitsbedürfnisse zu verstehen.

    • Ich stimme Ihrem kommentar zu. Allerdings hat auch Polen seine Schattenseiten, und diese vertragen sich recht gut mit Deutschlands Schattenseiten.
      Die Tage-und Billiglöhner in der Wirtschaft. Unter anderem in der Bau-und Immobilienbranche hat man seit vielen, vielen Jahren recht gut mit Ukrainern verdient.Da ich selber beruflich hin und wieder Einblick in dieser Branche hatte kann ich das bestätigen.

      „In Deutschland ist die Ausbeutung unsichtbar, versteckt in Einfamilienhäusern in der Hamburger Vorstadt. In Polen ist es anders. Zwei Vorfälle haben besonderes Entsetzen ausgelöst.“
      https://www.buzzfeed.com/de/pascalemueller/die-wehrlosen-arbeiter-ukraine-polen

      W. Putin hat diesen Punkt in seiner Ansprache benannt. Nicht detailliert, aber man wußtre worum es geht.

  28. Gerade als Pole sollte dem General Skrzypczak doch nur allzu bewußt sein, dass Deutschland auf Grund seiner aus der Vergangenheit resultierenden, historischen Verantwortung Waffen nur in Krisengebiete liefern kann, wenn es mit seiner „Staaträson“ vereinbar ist.
    Aus dem gleichen Grund kann es die Freiheit auch nur „Am Hindukusch“ oder im Wüstensand von Mali militärisch verteidigen.

  29. Man kann davon ausgehen, dass Putin und Russland jede denkbaren Sanktionen als mögliche Größe in ihre Strategie eingebaut haben und Willens sind, diese auch zu tragen. Polen scheint zu vergessen, dass dieses Land selber von russischem Gas abhängig ist, genau wie Deutschland und eine ganze Reihe anderer EU – Staaten. Nordstream II scheint bis auf lange Zeit oder für immer, nicht in Betrieb zu gehen und wäre eine Investitionsruine, was dann der Gegenpart zu den EU-Sanktionen wäre. Man kann die gegenseitigen Schrauben natürlich immer enger ziehen, dann stände möglicherweise auch Nordstream I zur Disposition und die Pipelines durch Polen und die Ukraine. Mitteleuropa völlig abschnitten von russischen Gas und Öl wäre dann das Extremszenario. Interessant wäre, wie es die USA mit russischen Ölimporten halten werden, falls bestimmte Entwicklungen eintreten.

  30. Die Polen haben den Schuss gehört, wir noch nicht. Deutschland muss sofort seine Kampfpanzer verzehnfachen, Lufthoheit über dem eigenen Staatsgebiet sicherstellen und den Ostseeraum dominieren. Mit weniger als 50 U-Booten und 50 weiteren relevanten vessels wird es nicht gehen. Die Werften in MV sind gerade unterbeschäftigt.
    Allgemeine Wehrpflicht muss auch wieder eingeführt werden.
    Daneben natürlich sämtliche Kohlekraftwerke wieder in Betrieb nehmen. Bei den AKWs wird es am Personal scheitern.
    Si vis pacem para bellum! Wir hätten gar kein Problem, wenn die BW noch ihre 3000 Leopard II hätte und wir davon 500 an die polnische Ostgrenze verlegen könnten. Die Ukraine wäre zwar trotzdem weg, aber dem Bären die Grenzen aufgezeigt. Aktuell stehen wir mit runtergelassenen Hosen da und suchen nach dem Klopapier.

  31. Ich weiß nicht ob ‚betrogen‘ das richtige Wort ist , ein Beispiel warum das belanglos ist:
    Ein deutscher Rüstungskonzern stellt seit vielen Jahren eine der besten Flugabwehr-Waffensysteme der Welt her (KWM Gepard), aktuell hat das Unternehmen 50 Stück davon auf dem Hof stehen und könnte diese sofort liefern. Aber was haben wir denn davon bei der Bundeswehr im Einsatz, unglaubliche 0 = keine, wir hatten bis 2010 420 Einheiten davon zur Flugabwehr in den Divisionen des Heeres, die sind alle eingestellt worden, aus Kostengründen.
    Wenn wir derzeit keinen Mucks von uns geben hat das einen praktischen Hintergrund, denn wir haben nix, wir können nix und wir haben deswegen auch nix anzubieten, wir sind nackt, wie der Heereskommandant es treffend ausgedrückt hat. Da kann man nur ganz kleine Brötchen backen, und die noich so reiche obermoralische Deutsche Gesellschaft sollte sich am besten anschließen und einfach mal die Backen halten !

  32. Wenn man genau wissen möchte, wie es um weitere Aktionen der westlichen Welt gegenüber Ukraine und Rußland bestellt ist, lese man Ephraim Kishons „Wie Israel sich die Sympathien der Welt verscherzte“ aus „Arche Noah, Touristenklasse“ von 1963! Kann man bei Google lesen.

  33. Wo sind jetzt die Sonderzüge für die Flüchtlinge?
    Diesmal handelt es sich wirklich um Menschen die vor dem Krieg fliehen, diesmal sind es wirklich Frauen, Kinder und Alte. Hier könnte Deutschland wirklich helfen, damit kennen sie sich aus, anders als mit der Verteidigung.

    • Unsere Neubürger werden vor Staunen nicht fassen können, dass Frauen und Kinder aus den Kriegsgebieten flüchten, obwohl sie gar nicht wehrpflichtig sind, während die in Polen arbeitenden Männer die Heimreise in die Ukraine antreten, um dort zu kämpfen.

  34. „…darin die Befürchtung, dass Putin auch Polen angreifen könne“:
    Wenn Putin nicht verrückt geworden ist, wird er das derzeit nicht machen.
    Sollten sich die USA irgendwann aus Europa zurückziehen, sieht es anders aus. Aber dann sitzt ein anderer Herrscher im Kreml.

  35. Auch wenn das Kind in Sachen Ukraine nun in den Brunnen gefallen ist und weil sich eine gefährliche Bedrohungslage für Polen und die Baltischen Staaten ergibt, hat das Ganze hoffentlich eine positive Wirkung auf die Reste vernünftigen Denkens im Westen. Verabschiedung von linksgrünen Spinnereien und Weltbeglückungsphantasieen zugunsten des Wiedererstarkens konservativer Werte und an Eigeninteressen orientierter und vernunftgeleiteter Wirtschafts- und Sicherheitspolitik.

  36. sieht man sich in Polen von russischen Raketen bedroht“:
    Meine Einschätzung: Die USA unter Biden haben im Grunde gar keinen Bock auf das Ganze. Das deckt sich mit meiner Einschätzung, dass die USA sich weltpolitisch eher zurückziehen und auch die Gewichtung der Weltgegenden ändern.
    Aber an die NATO-Abschreckungstaktik wird sich auch Biden halten. Sonst kann er die NATO gleich auflösen. Deshalb werden nun auch NATO-Truppen nach Osten verlegt. Sollte also ein Angriff auf ein NATO-Land von Russland statt finden, werden somit automatisch auch amerikanische Soldaten verwickelt sein.
    Sollte Putin so verrückt sein, ein NATO-Land anzugreifen, gibt es eine Art europäischen Weltkrieg.

  37. Was lese ich eben:

    FDP-Chef Christian Lindner plädiert nach dem russischen Angriff auf die Ukraine für direkte Strafmaßnahmen gegen die Führung in Moskau. In der Sitzung der EU-Finanzminister in Paris forderte Lindner nach Teilnehmerangaben vom Freitag, dass auch gegen Präsident Wladimir Putin und Außenminister Sergei Lawrow persönliche Sanktionen verhängt werden.

    Bisher dachte ich Frau Baerbock sei am peinlichsten, jetzt holt Lindner aber auf… Was sollen denn „persönliche Sanktionen“ sein? Und was sollen sie bewirken? Lindner entwickelt sich rasend schnell zum grössten Politversager seit 30 Jahren….

    • „Lindner entwickelt sich rasend schnell zum grössten Politversager seit 30 Jahren….“
      Das ist gar nicht möglich. Uneinholbar an der Spitze der größten Politversager ist uneinholbar Frau Merkel. Nichts desto trotz ist und bleibt Lindner ein Politversager, aber wer in dem aktuellen Kabinett ist das nicht.

    • Herbert Grönemeier hat mal gesungen:
      “Kinder an die Macht….“. So ist es also, wenn Kinder an der Macht sind.
      Alles klar?

  38. Die Polen sind halt noch nicht so völlig degeneriert wie der „alte“ Westen.
    Das genau das der Kern des Problems ist wird auch in den alternativen Medien mit erheblicher Vehemenz verdrängt. Ein Kommentar aus der JF bringt es gut auf den Punkt:

    „Doch es ist nicht nur berechnende Machtpolitik, die aus Putins, die Invasion begleitender Rhetorik spricht, es ist auch eine fundamentale Verachtung für den Westen, dessen Zivilisation man beim Degenerieren zusehen kann wie einem Moribunden im Sterbebett. Putin weiß, daß er es in der EU mit Pussy-Staaten zu tun hat, mit dekadenten, debilen, ihrer selbst nicht mehr gewissen Kulturen im Niedergang. Ihre national-kulturelle Identität opfern sie praktisch kampflos vordringenden vitalen Einwanderern, die Keimzelle der Gesellschaft, die Familie, verqueren Ideologen.
    Die eigene Nachkommenschaft huldigt einem ad absurdum geführten „Menschenrecht auf körperliche Selbstbestimmung“ auf dem Altar einer völlig aus dem Ruder gelaufenen Frauenbewegung, und in den Kreisen der Gebildeten wird allen Ernstes die Frage erörtert, ob man mit einem Geschlecht geboren wird oder sich dieses selbst aussuchen kann. Als hätte es noch eines allerletzten Beweises für die multiple Neurose bedurft, an der der Westen (einschließlich der USA) kollektiv erkrankt ist, konnte der russische Präsident in den vergangenen zwei Jahren mitansehen, wie eine universelle Angststörung die gesamte westliche Hemisphäre lähmte.“

    Ich habe keine persönlichen Kontakte zu Russen, dafür aber zu Chinesen. Und die teilen diese Sichtweise exakt (vor 20 Jahren war das noch anders). Der „Westen“ ist sturmreif und seine Konkurrenten wissen das. Es kommen interessante Zeiten auf uns zu.

    • Sie, die JF und Ihre chinesischen Freunde sprechen mir aus der Seele!

    • Was die Degeneration (West)deutschlands am meisten vorangetrieben hat, liebe(r) ThinkSelf, ist die Implementierung „starker“ Frauen in nahezu allen wichtigen Institutionen!

  39. Die Polen fühlen sich von den russischen Raketen bedroht. Vielleicht fühlen sich auch die Russen von den an ihren Grenzen aufgestellten Raketen bedroht. Allein die Wahrnehmung der gegenseitigen Bedrohungen könnte vielleicht ein Nachdenken bei den Bedrohern auslösen und die Bedroher in die Schranken weisen. Niemand hat ein Privileg auf Bedrohung. Das müssen einige Bedroher noch lernen.

  40. Wenn sich jetzt noch die Verbündeten gegenseitig Vorwürfe machen, ist das kaum zielführend und produktiv. Polen ist doch Mitglied der Nato und der EU, von daher kann man da doch erstmal beruhigter sein als die Ukraine. Wenn Russland ein Nato-Land angreift, ist der Rest inklusive D. dabei. Und dann wird es nicht nur um die geplatzten Energielieferungen aus Russland gehen. Da geht vielleicht die eine oder andere Seite „all in“. Da kann es sein, dass man keine 90 BAB Brücken in Deutschland mehr abreisen muss. Die sind dann abgerissen. Insofern sollte man versuchen einen Flächenbrand zu verhindern, gegenseitige Schulzuweisungen bringen da nicht viel. Die Ukraine ist nicht erst seit gestern ein Problem, jetzt sollte man Schadensbegrenzung betreiben. Das Wichtigste ist doch, dass es keine Menschenopfer gibt und man irgendwie wieder in eine Verhandlungsposition kommt. Wir werden sehen wie kompromissbereit die Parteien sind und wie geschickt die Beteiligten ihre Interessen vertreten und aushandeln.

  41. Die der NATO angehörenden westlichen Staaten machen sich keine Illusionen über kriegswillige ukrainische Kreise und kümmern sich deshalb lieber um die eigenen Interessen. Und es ist eben weder im Interesse Frankreichs noch Deutschlands, sich in einen von kriegswilligen ukrainischen Kreisen angezettelten Konflikt hineinziehen zu lassen noch solch einen Konflikt zu verstärken. Hilfreich für ein Verständnis der gegenwärtigen Situation wäre eine sachliche und nüchterne Analyse a l l e r unterschiedlichen Interessen und Interessensgruppen [Regierungen, Waffenlieferanten, Investoren …]. Wer als damals schon erwachsener Durchschnittsbürger die Entwicklung der Ukraine seit 1991 verfolgt, weiss, dass es antirussische und kriegswillige ukrainische Kreise gibt. Erreicht wurde jetzt schon, dass die antirussischen Ressentiments in der Ukraine sich verstärken. Der entfachte Bruderkrieg schädigt und schwacht die Ukraine aber auch Russland schwer. Dass es in Polen und dem Baltikum einen Hass auf Russland gibt, ist bekannt. Auch da darf man sich nicht hineinziehen lassen.

  42. Das Gejammere der Polen geht mal garnicht. Einerseits werden sie genau von diesen EU Partner beschnitten, erpresst und bevormundet. Andererseits: Als NATO Mitglied sind sie Teil des Problems, was Putin mit dem sogenannten Westen und der Belastbarkeit seiner Zusagen hat. Niemals würde Russland einen NATO Mitgliedsstaat (auch nicht im Baltikum) angreifen, weil dies den Automatismus eines de facto Weltkrieges nach sich ziehen würde. Putin ist machtbesessen in Bezug auf die russische Historie aber nicht wahnsinnig.

  43. Wenn ich mir jetzt die letzten 2 Tage Sigmar Gabriel wieder so anhöre, wie er auch seinen Freund Schröder aus der SPD „Hannoverconnection“ verteidigt, dann muss man doch auch sagen, die SPD gehört auch zum System Putin. Es ist doch auch wirklich merkwürdig, dass ausgerechnet Scholz wieder die härteren SWIFT Sanktionen ablehnte.

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