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Solidarität ist halt nur ein Wort

Deutschlands Ukraine-Politik – keine Linie, keine Orientierung, kein Ziel

20.02.2022

| Lesedauer: 9 Minuten
Russlands gegenwärtige Macht ist des Westens Ohnmacht. Daran ändert sich auch dadurch nichts, dass Putins Imperialismus gegenwärtig die Regierungen des Westens vorübergehend zusammengeschweißt hat. Reden wir nicht drum herum: Die Ukraine ist verloren und Putin wird die Sanktionen überleben.

Rund zwei Milliarden Euro habe die Bundesrepublik Deutschland bislang in die zivile Entwicklung der Ukraine gesteckt, verkündet voller Stolz Christine Lambrecht, Minister für Verteidigung, am Vorabend des erwarteten Überfalls der Putinschen Konföderation auf das mittelosteuropäische Land. Bundeskanzler Olaf Scholz unterstreicht: „Wir sind der größte Geldgeber seit 2014 für bilaterale und wirtschaftliche Hilfe!“ Das solle auch künftig so bleiben.

Die Bundesrepublik pumpt also Unsummen von Geld in dieses Land zwischen Schwarzem Meer und Bug. In ein Land, das seit seiner Unabhängigkeit von Russland ständig auf einem brüchigen Pfad zwischen Demokratie und Oligarchie, zwischen West und Ost, zwischen Marktwirtschaft und Korruption wankt. Und das nun, wenn nicht alle Signale missgedeutet werden, kurz davor steht, in einer blutigen Schlacht erneut zur Kolonie der Moskowiter Zaren zu werden.

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„Tichys Einblick“ – so kommt das gedruckte Magazin zu Ihnen
Reden wir nicht drum herum. Die Ukraine ist auch ohne Putins Bedrohung weit entfernt davon, mit westeuropäischen Maßstäben gemessen werden zu können. Der innerukrainische Konflikt zwischen russisch-affinen Bevölkerungsteilen und jenen patriotischen, nach Westen orientierten Ukrainern, die ihren östlichen Nachbarn weder Holodomor noch Krim-Annexion verzeihen können, ist ungelöst. Die osteuropäische Pest der staatlich zumindest geduldeten Korruption hat ihre Tentakel nach wie vor tief auch in die ukrainische Wirtschaft gewoben. Und doch: Die Bürgerproteste nicht nur in Kiew, die zweimal dazu geführt hatten, eine mafiöse, moskau-orientierte Clique von der Macht zu verdrängen, spricht eine klare Sprache. Die Mehrheit des ukrainischen Volkes will weg vom Hegemon an der Moskwa, hin zum trotz aller autokratischen Bestrebungen in Brüssel immer noch als halbwegs freiheitlich zu verstehenden Konsens der Staaten Westeuropas.

Erneuter Verrat an der Ukraine

In einer solchen Situation schien der bundesdeutsche Geldeinsatz segens- und hilfreich. Und doch kaschiert er nur einen erneuten Verrat an den Ukrainern, der gegenwärtig im NATO-Schulterschluss seinen Niederschlag findet. Den ersten Verrat – manch einem Zeitgenossen mag dieser Hinweis aus den unterschiedlichsten Gründen nicht gefallen – begingen die Deutschen, als ihre Wehrmacht 1941 Stalins Sowjetimperium überfiel und dabei die Ukraine besetzten. Anfänglich von den durch Stalins Terror desillusionierten Ukrainern als Befreier empfangen, sollte sich die Freude darüber, der russischen Knechtschaft entronnen zu sein, schnell in das Leid unter einer entmenschten, tribalistischen Herrschaft germanischer Herrenmenschen verkehren. Genau das, diese deutsche Unfähigkeit, die eine westeuropäische ist, die Ukraine zu verstehen, setzt sich aktuell fort.

Die Europäer westlich der Weichsel – und da gehören die Nachkommen der europäischen Nordamerikamigranten dazu – haben bis heute ein gänzlich ungeklärtes Verhältnis zu jenen Menschen, die an der russischen Westperipherie leben, ein Idiom der russischen Sprachfamilie sprechen und religiös eher bei der Orthodoxie als beim Katholizismus zu verorten sind.

BILLIGE BEDROHUNGEN
Der Westen ist nicht wehrlos, aber willenlos
Für die Schergen Adolf Hitlers waren die Ukrainer Sowjetmenschen. Nicht-arische Slawen, die gleich den Russen bestenfalls als ewig Unterworfene den germanischen Herrenmenschen zu Diensten hätten sein dürfen. So schafften es Wehrmacht und SS im Eiltempo, aus potentiellen Verbündeten gegen die Rote Armee des Schlächters Stalin erbitterte Feinde zu machen. Und lieferten gleichzeitig den besten Beweis dafür, dass Kriege, die aus ideologischen statt aus pragmatischen Gründen geführt werden, jedweder rationalen Basis entbehren und sich so unweigerlich irgendwann gegen die eigenen Interessen kehren.

Dieses unreflektierte, tribalistische Denken prägt auch heute noch den Umgang mit der Ukraine. Für viele, die aus dem Westen des eurasiatischen Wurmfortsatzes nach Osten blicken, sind Ukrainer nichts anderes als fehlgeleitete Russen. Wer so denkt, verneint eine eigene ukrainische Identität und rechtfertigt den Moskauer Imperialismus. Gleichzeitig unterstreicht er sein eigenes, völkerverachtendes Denken, indem er den Ukrainern ihr Recht auf Selbstbestimmung abspricht.

Nicht viel besser aber auch die andere Sicht, aus der sich westeuropäisches Handeln gegenüber der Ukraine speist. Auch dieses Denken, welches sich perfekt in den Aussagen der deutschen Politiker wiederfindet, basiert immer noch auf jenen tribalistischen Wurzeln des nationalen Sozialismus. Auch dieses Denken sieht in den Ukrainern eigentlich immer noch Russen – nur eben solche, welche es zu unterstützen gilt, solange sie ohne eigenes Risiko als Gegenpol zur Moskowiter Mafia als Machtmittel gegen Wladimir Putin instrumentalisiert werden können.

Zwei Milliarden Ablasszahlungen

Um die gefühlte Demokratisierung gegen Putin zu unterstützen, pumpt die Bundesrepublik ihre bislang zwei Milliarden (das ist eine 2 mit neun Nullen und entspricht zwei Fünfteln des Jahreshaushalts des Bundeslands Saarland) in ein Fass ohne Boden. Es sind Ablasszahlungen, gespeist aus dem ständig schlechten Gewissen, die weder etwas mit Demokratisierung noch mit humanitärer Hilfe zu tun haben. Denn sie erfolgen ohne Strategie, ohne ein dadurch zu erreichendes Ziel. Und sie sind genau deshalb doch so absolut symptomatisch für die bundesdeutsche Außenpolitik, die nicht weniger ziellos in Afghanistan und Mali agierte und deren gesamte, sogenannte Entwicklungspolitik lediglich dadurch geprägt ist, Ablass für den gefühlten Wohlstandsfortschritt und angebliche, koloniale Gräueltaten zu erbetteln.

DEUTSCHLAND IST MACHTLOS
Der deutsche Scheinriese ist, wenn es drauf ankommt, ein Zwerg
Überrollt Putin die Ukraine, sind die bereits ausgeschütteten zwei Steuermilliarden für die Katz. Man hätte sie auch in der Nordsee versenken oder auf dem Brocken verbrennen können.

Was jedoch noch schändlicher ist: Wie gegenüber den weißrussischen Oppositionellen, denen vollmundig westeuropäische Solidarität bekundet wurde, obgleich jedem klar war, dass kein einziger westeuropäischer Politiker auch nur den kleinen Finger rühren würde, sollte der Langzeitdiktator nicht von allein ins Stolpern geraten, sind auch die Solidaritätsschwüre Richtung Kiew nichts anderes als wohlfeile Lügen. Schlimmer noch: Sie haben den Ukrainern eine Unterstützung vorgegaukelt, an die niemals ernsthaft zu denken war, weil dem Westen, weil der NATO jede Fähigkeit zur Konsequenz verloren gegangen ist.

Die NATO-Osterweiterung ohne strategisches Ziel

Als dem westlichen Verteidigungsbündnis die Staaten der westrussischen Peripherie nach dem Zusammenbruch des Sowjetimperiums gleich reifen Trauben in den Schoß fielen, hat man sie gern genommen – und manch ein NATO-Offizier mag sich längst schon fragen, ob das Baltikum, ob Rumänien und Bulgarien überhaupt den Einsatz einer gegen Russland gerichteten Kriegsmaschinerie wert sind. Der NATO-Osterweiterung fehlte zu jedem Zeitpunkt ein klar definiertes, strategisches Ziel. Wirtschaftlich ist vor allem das Baltikum gänzlich unbedeutend – auch wenn es zur Europäischen Union gehören darf und mit dem Euro bezahlt. Militärstrategisch ist seine Bedeutung lediglich insofern interessant, als dadurch tatsächlich die NATO-Präsenz ein paar Kilometer weiter Richtung Moskau verschoben wurde. Weshalb auch Putin zumindest in dem Fall Recht hat mit seiner russischen Paranoia, wenn er in den westlichen Demokratien keine Partner, sondern Feinde sieht. Was sie für ihn, wenn auch nicht für Russland oder das russische Volk wiederum insofern auch sind, als jene nach Demokratisierung strebenden Volksbewegungen, wie sie in der Ukraine den Putin-Vasallen Janukovic weggefegt haben und wie sie den anderen Putin-Vasallen in Minsk hinweggefegt hätten, hätte Moskau nicht rechtzeitig den Deckel drauf gemacht, die eigentliche und tatsächliche Gefahr für die Herrschaft der Korruptokratie des KGB-Offiziers darstellen.

Das tatsächliche Problem ist Putin – nicht Russland

Apropos Putin: Einmal mehr stellt die Geschichte aktuell unter Beweis, wie sehr Karl Marx mit seinen untauglichen Versuchen, sogenannte Gesetzmäßigkeiten menschlich-gesellschaftlicher Entwicklungen definieren zu können, falsch lag. Geschichte wird von Menschen gemacht – nicht von Gesetzmäßigkeiten. Mit seinem propagandistisch auf Spur gebrachten Volk der Russen scheint er der Wahnvorstellung zu unterliegen, das zerbrochene russische Imperium gleich einem Zar Peter oder einem Stalin zu neuer, alter Größe und Weltgeltung bringen zu müssen. Doch auch das ist nur Camouflage. Unter der Fassade des neuen Zaren dominiert die Angst, durch des Volkes Zorn von der Herrschaft hinweggefegt zu werden und nicht nur ins Bodenlose zu fallen, sondern für die Korruption seiner Herrschaftsmafia zur Rechenschaft gezogen zu werden.

ANGST DER TYRANNEN UND TYRANNEI DER ANGST
Der Tisch im Kreml
Der angebliche, militärische Sicherheitsaspekt, wegen dessen öffentlich behaupteter Unverzichtbarkeit Putin kurz davorsteht, einen als Verteidigungskrieg getarnten Eroberungsfeldzug zu starten, ist in seinem eigentlichen Kern das Verlangen, um sein russisches Herrschaftsreich herum einen Gürtel von totalitär beherrschten Staaten zu legen, damit das Virus der Selbstbestimmung des Volkes sich nicht unmittelbar vor den Toren Moskaus festsetzen und von dort in das Reich des neuen Zaren einschleichen kann.

Putin fürchtet nicht die amerikanischen Raketen – er fürchtet die Ideen der westeuropäischen Aufklärung, die er und seine Vorgänger bislang erfolgreich über Jahrhunderte vom eurasischen Riesenreich haben fernhalten können.

Wie der Westen Putin das GO erteilt

Das nicht zu erkennen, offenbart nun wiederum die Unfähigkeit der Politik von EU und NATO, die glaubten, mit halbherzigen Verhandlungen und der faktischen Preisgabe der Ukraine den Zorn des russischen Bären besänftigen zu können. Putin ist nicht interessiert an Verhandlungen. Sein ausschließliches Interesse ist die Sicherheitsgarantie seiner absoluten Herrschaft. Genau die aber kann ihm der Westen nicht geben, will er nicht auf seinen ständig deklarierten Anspruch auf Menschenrecht und Selbstbestimmung verzichten. Deshalb schafft sich Moskau gegenwärtig in der von russischen Rebellen beherrschten Ostukraine mit dem absurden Vorwurf eines angeblich von der Ukraine geplanten Völkermords seinen eigenen Sender Gleiwitz. Der Westen und die NATO schauen wie gebannt zu und haben für Putin letztlich bereits die Signale auf Grün gestellt. Die angedrohten Sanktionen können den KGB-Mann nicht schrecken. Ganz im Gegenteil: Er wird sie instrumentalisieren, um seine indoktrinierten Russen noch näher an sich zu binden.

HELDS AUSBLICK – 2022/2
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Hätte hingegen der Westen tatsächlich die Unabhängigkeit der Ukraine von russischer Hegemonie sicherstellen wollen, dann hatte er zwei entscheidende Fehler niemals begehen dürfen. Die Verlautbarung, die Ukraine werde „auf absehbare Zeit“ nicht in die NATO aufgenommen werden, gab Putin die Sicherheit, bei nicht-militärischen Attacken gegen Kiew keine westlichen Reaktionen befürchten zu müssen. Die fast schon gebetsmühlenmühlenhafte Wiederholung Joe Bidens und Jens Stoltenbergs, keine US- und NATO-Truppen in der Ukraine zum Einsatz zu bringen, sollte Russland seine Invasion beginnen, gab Putin dann zudem die Sicherheit, die frühere Kolonie ohne überregionalen Krieg wieder unter seine Herrschaft bringen zu können.

Putin müsste ein Idiot sein, diese Freigabe durch den einzigen militärischen Gegner, den er gegenwärtig fürchtet, nicht zu nutzen. Die Sanktionen meint er überstehen zu können – vor allem auch dann, wenn bei den anstehenden Kämpfen „unbeabsichtigt“ die Gaspipeline durch die Ukraine erheblichen Schaden nehmen und die Gasversorgung der EU nur mittels Nordstream 2 gewährleistet werden kann.

Putin hatte der NATO gezeigt, wie sie vorgehen muss

Dabei hat Putin selbst vorgemacht, wie in solchen Situationen vorzugehen ist. Als er seine militärischen Ziele in Syrien gefährdet sah, ließ er sich vom wankenden Assad zu militärischer Hilfe rufen. USA und NATO ließen es geschehen, weil sie den großen Krieg nicht riskieren wollten.

FRANKREICH BEENDET MILITäRPRäSENZ
Das nächste Afghanistan? Europäische Soldaten verlassen Mali
In der von Russland bedrohten Ukraine hätte ein umgekehrtes Szenario ebenso gewirkt. Ein Hilferuf der legitimen Regierung in Kiew an USA und NATO zu Beginn der russischen Truppenkonzentration an den Grenzen hätte zwar einen diplomatischen Aufschrei Moskaus zur Folge gehabt – aber einen Krieg verhindert. Denn Putin hätte es niemals gewagt, NATO und USA direkt anzugreifen. Die Appeasement-Politik aber, die von der üblichen Fehleinschätzung ausgeht, dass das Gegenüber ebenso denkt wie man selbst, war die förmliche Einladung an den Autokraten, nach Belarus nun auch die Ukraine heim in die russische Welt zu führen.

Insofern gilt die Feststellung: Die USA und mit ihr die NATO haben die Ukraine aufgegeben. Selenskyjs Auftritt vor dem Münchner Sicherheitsforum war nichts anderes als ein Placebo – und seine Vorhaltungen gegenüber dem Westen mehr als berechtigt und zudem diplomatisch zurückhaltend.

Wie die NATO ihre Unfähigkeit unter Beweis gestellt hat

Keine Linie, keine Orientierung, kein Ziel – die NATO nebst der militärisch bedeutungslosen EU haben einmal mehr ihren gegenwärtigen Zustand der Unfähigkeit unter Beweis gestellt. Wobei es deutlich mehr ist als nur die eigene Unfähigkeit, weil das westliche Bündnis falsche Hoffnungen schürte und damit potentielle Partner in die Irre und die Selbstvernichtung geführt hat.

Man kann trefflich darüber streiten, ob Länder wie die Ukraine und Weißrussland tatsächlich zum Konzert westlicher Werterepubliken gehören sollen. Man mag sogar darüber streiten, ob die Völker dieser Länder entgegen den allgegenwärtigen Sonntagsreden das Recht haben, selbst und unabhängig darüber zu bestimmen, ob und welchem Bündnis und welcher Regierungsform sie angehören wollen. Doch diesen Streit muss man ehrlich führen.

EIN ANDERER BLICK
Putin: In der Ukraine verkalkuliert, dem Westen gegenüber erfolgreich
Wenn der Westen die Völker von Staaten wie Weißrussland und Ukraine als Teil der eigenen Wertegemeinschaft empfindet und den dortigen Bevölkerungen das Gefühl vermittelt, willkommen zu sein, dann ist es mit heuchlerischen Solidaritätsbekundungen nicht getan. Dann hätte im Falle Minsk die dortige Opposition mit allen Mitteln unterstützt und der dortige Diktator gestürzt werden müssen. Vor allem aber hätte dann nicht nur Geld ohne konkrete Zweckmittelbindung nach Kiew überwiesen, sondern gezielt mit Fachexpertise und entsprechendem Personal der schnelle und umfassende Umbau von einer korrupten Postsowjetwirtschaft in ein marktwirtschaftliches, demokratisches System betrieben werden müssen. Und es hätte die Einbindung in die militärische Strategie und Struktur der NATO erfolgen müssen.

Die Ukraine ist längst verloren gegeben

Wenn man aber genau dieses nicht tut; wenn man die Ukraine letztlich verloren gibt, weil man an deren demokratische Zukunft offenbar nicht zu glauben bereit ist oder Angst vor dem Konflikt mit Putin hat, dann soll man auch so ehrlich sein, dieses ohne heuchlerische Scheinsolidarität so zu benennen. Und dieses nicht erst in dem Moment, in dem ein souveränes Land von seinem übermächtigen Nachbarn bedroht wird.

Wenn nun Putin tatsächlich die Ukraine mit fadenscheinigen, herbeigelogenen Begründungen überfallen sollte, dann gehen die Opfer, die dieser Krieg fordern wird, auch und unmittelbar zu Lasten jener Politiker des Westens, die der Ukraine falsche Versprechungen gemacht haben, die sie, vielleicht sogar aus guten Gründen, nicht bereit oder in der Lage waren, einzulösen.

REZENSION
„Occupied“ – eine gar nicht so irreale Fiktion aus norwegischer Produktion
Einem Putin begegnet man entweder mit Härte – oder damit, dass man vor ihm kuscht. Die weichgespülte Politik der verbalen Menschen- und Demokratierechtsverteidiger aber erreicht das genaue Gegenteil: Sie ist die Einladung an Moskau, seine Linie der Härte ohne Rücksicht auf Menschenleben und souveräne Selbstbestimmung fortzusetzen. Fällt nun die Ukraine, wozu der Westen Moskau förmlich eingeladen hat, wird als nächstes Finnland auf der Liste stehen. Dann das Baltikum und die Schwarzmeeranrainer. Putin wird immer einen Anlass finden, aus angeblich humanitären Gründen anzugreifen. Vor allem Estland mit seinem hohen Anteil russischstämmiger Bürger könnte der nächste Kandidat auf der Liste angeblicher Völkermörder sein.

Finnland, dem Stoltenberg bereits auch in Richtung Moskau signalisiert hat, dass es als Nicht-NATO-Mitglied keinen Beistandsanspruch hat, ist mangels militärischer Rückendeckung sogar noch eher als nächster postsowjetischer Kolonialanspruch gefährdet. Wie der zahnlose Tiger EU reagieren wird, wenn im EU- und Euro-Mitgliedsland der Finnen und Samen russische Vasallen in Helsinki die Macht übernehmen, wird bei allem Sarkasmus fast schon unterhaltsam zu betrachten sein und könnte an die norwegische TV-Serie von der russischen Besetzung erinnern.

Nein – dieser Konflikt im Herzen Europas trägt nicht nur Putins Schuld in sich – und die des russischen Volkes nur insoweit, als es der Lügenpropaganda des Kremlherrn mangels anderer Informationsmöglichkeiten willenlos Glauben schenkt. Die eigentliche Schuld aber liegt bei der sozialdemokratisch-internationalistischen Kuschelpädagogik der westeuropäischen Staatenlenker, die der Wahnvorstellung unterliegen, Weltpolitik ließe sich in einem Zustand der egomanischen Autokraten durch einvernehmliches, vernunftgesteuertes Entgegenkommen machen.

Die geplatzte Illusion des globalen Weltfriedens

Die Illusion, nach dem Ende des 75-jährigen Krieges der europäischen Imperien von 1914 bis 1989 würde die Menschheit in einen Zustand kollektiver Glückseligkeit fallen, zerplatzt gegenwärtig wie jene berühmte Seifenblase. Weltpolitik spielt heute wie schon immer auf den Grundlagen von Macht und Machtdurchsetzung – nicht auf femininer Kuschelpädagogik und dem heuchlerischen Entgegenkommen bis hin zur Selbstverleugnung.

RENé CUPERUS
Ein niederländisches Plädoyer „für ein vorsichtiges Europa“
Die Erkenntnis des pragmatischen Seins anstelle des illusionären Scheins hätte bedeutet, dass der Westen sein Interesse oder Desinteresse an Mittelosteuropa von vornherein ehrlich hätte definieren und strategisch wie militärisch manifestieren müssen. Halbherzige Solidaritäten aber führen nur dazu, dass sich ganze Völker in einen unnötigen Opfergang begeben. Hätte der Westen der Ukraine von vornherein deutlich gemacht, dass seine Zukunft ausschließlich unter russischer Hegemonie zu finden sein wird, wäre den Ukrainern der nun voraussichtlich anstehende Opfergang erspart geblieben. Hätte er hingegen die Ukraine als Mitglied der eigenen Wertegemeinschaft verstehen wollen, wäre es weder mit fadenscheinigen Solidaritätsbekundungen und schon gar nicht mit 5.000 Schutzhelmen und Milliardenschecks getan gewesen.

Doch es entspricht der Mentalität der zeitgenössischen Politikergeneration, darauf zu vertrauen, dass einem irgendwelche Trauben ohne eigenes Risiko in den Mund fallen – und ohne zu erkennen, dass der gierige Fuchs bereits im Gebüsch lauert.

Russlands gegenwärtige Macht ist des Westens Ohnmacht. Daran ändert sich auch dadurch nichts, dass Putins Imperialismus gegenwärtig die Regierungen des Westens zusammengeschweißt hat. Wie lange diese Gemeinsamkeit hält, werden wir spätestens dann erfahren, wenn ein Ukrainekrieg tatsächlich die Gasversorgung aus den Quellen Sibiriens zum Erliegen bringen wird. Frieren für Kiew wird vielen Westeuropäern nicht minder unerträglich sein wie die Vorstellung, für die Stadt am Dnepr Soldaten zu opfern. Reden wir nicht drum herum: Die Ukraine ist verloren und Putin wird die Sanktionen überleben.

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91 Kommentare

  1. Interessanter Artikel!

    „Unter der Fassade des neuen Zaren dominiert die Angst, durch des Volkes Zorn von der Herrschaft hinweggefegt zu werden…“

    Volkes Zorn: Es gibt in Russland nicht nur ein „russisches“ Volk. Und was durch romantisch verklärtes Hinwegfegen verursacht wird? Volkes Zorn hat Lenin und Stalin hervorgebracht. Die Folgen sieht man am Schah von Persien, an Gaddafi. An Afghanistan. Früher an der französischen Revolution. Aktuell auch an Teilen der USA. Vielleicht auch irgendwann an der grossen Transformation in D und der EU?

    Jeder sollte sich hüten, ein Hinwegfegen als wünschenswerte Alternative und als Weg (wohin eigentlich) zu betrachten. Das kann schwer nach hinten losgehen.

    Es lässt sich nicht ändernändern, D liegt am Rand zweier tektonischer Platten. Die Freiheit grantiert uns die USA/Nato Platte. Auch wenn die demokratische Freiheit sich inzwischen sabotiert. Die Sprengung der anderen tektonischen Platte wird uns aber nicht den gewünschten Frieden beingen.

    Leider ist es beim Schachspielen so, der Zuschauer kann interessante Theorien entwickeln, die eigentlichen Spieler werden ihre Gedanken nicht preisgeben.

    „… dass Kriege, die aus ideologischen statt aus pragmatischen Gründen geführt werden, jedweder rationalen Basis entbehren und sich so unweigerlich irgendwann gegen die eigenen Interessen kehren.“ Was auch daran liegen kann, dass Hitler kein Staatsmann war. Er konnte nicht sehen, wann er den Krieg beenden musste, und er konnte die Zugewinne aus dem Krieg nicht in Frieden verwandeln

    „…sondern gezielt mit Fachexpertise und entsprechendem Personal der schnelle und umfassende Umbau von einer korrupten Postsowjetwirtschaft in ein marktwirtschaftliches, demokratisches System betrieben werden müssen.“ Wie in Afghanistan? Weil die Ukraine uns irgendwie näher ist? Eher kommen „fremde Kulturen“ zu uns. Weil gerade D sich aufgibt, sich von innen vernichtet. Weil die EU meint, ohne echten Kassensturz immer noch ein Land finanzieren zu kkönen.

    Ich denke, der Westen hat sein Blatt überreizt. Ich hoffe nur, dass am Ende nicht auch noch weitere oben im Artikel genannte Länder darunter leiden müssen. Weil sie über die Ukraine zu Verhandlungsmasse werden.

  2. Der Autor irrt, die rotgrüne Politik hat ein Ziel: billiges Gas aus Russland für die Energiewende.
    Für die irrsinnige Energiewende braucht rotgrün- auch wenn es kein Politiker gerne ausspricht- viele neue Gaskraftwerke, um Blackouts zu vermeiden. So steht es auch im Koalitionsvertrag.
    Also gibt man viele leere Lippenbekenntnisse, tut aber nichts. Putin wird weiter hofiert, an die Ukraine schickt man ein paar alte Helme mit einem zynischen Spruch.
    Der Preis der grünen Anti-Atomkraftbewegung ist nicht nur das Klima, Naturgebiete und Wohlstand, nun auch der Frieden in Europa, Menschenrechte und bald tausende Tote.

  3. Der Westen zusammengeschweißt? Wo denn?
    1) Niemand in der NATO will die Ukraine oder auch nur die neuen NATO-Mitglieder verteidigen. Zur Hölle nochmal, nur 19% der Deutschen geben an im Kriegsfall überhaupt das eigene Land verteidigen zu wollen. Wie ausgeprägt da die Bereitschaft sein wird für z.B. Albanien oder Nord-Mazedonien in den Krieg zu ziehen bzw. um etwas genauer zu sein gegen Russland in den Krieg zu ziehen, kann sich jeder selbst ausmalen. Man könnte sogar die Frage stellen ob selbst unter dem alteingesessenen NATO-Mitgliedern noch so etwas wie Verteidigungsbereitschaft herrscht. Würden Franzosen für Polen in den Krieg ziehen? Fraglich.
    2) Die USA haben bisher nicht erkennen lassen, ihre eigenen Ölimporte aus Russland zukünftig zu unterlassen. Und die sind nicht gering. Deutschland soll sich ins eigene Fleisch schneiden, NS2 canceln und eine komplett neue Energiepolitik ohne russisches Öl und Gas aus dem Boden stampfen. Das wird unterhaltsam werden.

  4. Wenn ich mir den Zustand der Infrastruktur in der Bundesrepublik anschaue,die Altersarmut bei einem beträchtlichen Teil unserer Rentner,die Unsicherheit auf den Strassen für normale Bürger, die steigende Inflation, die erdrückenden Engergiekosten,die Einschränküng der Meinungsfreiheit durch cancel culture,die militärische Bedeutungslosigkeit der Bundeswehr etc., dann frage ich mich weshalb unsere Politiker ungefragt Millarden in ein korruptes Land pumpen. Außedem wurde ganz sicher nicht nur(wenn überhaupt) die Ukraine verraten, sondern auch das russische Volk welches den höchsten Blutzoll im zweiten Weltkrieg erleiden musste.Die Unterstützung des korrupten Sytems der Regierung Jelzin und seiner Oligarchen durch den Westen mit dramatischen sozialen Folgen für Rentner, Beamte und Soldaten in Russland ist auch erwähnenswert,Die einsseitige Betrachtungsweise des Autors wird besonders deutlich wenn er am Schluß noch feststellt, der Westen hätte sich dem Irrglauben des Weltfriedens hingegeben.Wieviel Kriege hat denn der Autor wohl da vergessen ?? Beispielhaft erwähnt : Falkland, Afghanistan, 6 Tage Krieg, Irak Krieg, lybien, Syrien und der IS ?Stört also nur Putin den Weltfrieden ??

  5. Eine scharfsinnige Analyse. Entgegen einigen konservativen und sozialdemokratischen Sympathisanten teile ich die Ansicht, dass Putin alles andere als ein „lupenreiner Demokrat“ ist. Vielmehr wird er mit zunehmender Dienstzeit immer machtgieriger und brutaler. Insofern ist die Ausweitung seines Machtbereichs auf Kosten der Ukraine eine Gefahr für ganz Europa. Mit der Anerkennung der ostukrainischen „Volksrepubliken“ ist der nächste Schritt der Aggression getan. Ob er Finnland und Estland als nächste Staaten auf seiner Watchlist hat, halte ich jedoch noch für spektakulär, aber auch nicht für ausgeschlossen. Wo ich habe etwas Heiterkeit in der Analyse verspürte, war als die Rede auf die „westliche Wertegemeinschaft“ kam. Ohne die Dinge gleichzusetzen, aber diese angebliche Wertegemeinschaft konnten wir gerade in Deutschland, Kanada, Australien usw. mit dem Corona-Regime „genießen“, um Cancel Culture, Islamisierung, Klimafanatismus gar nicht zu erwähnen. Die Heuchelei- und Propagandamechanismen gleichen sich immer mehr. Was uns noch unterscheidet, ist der größere Wohlstand und die noch besehenden Restbestände eines Rechtsstaats.

  6. Ich vermute, der russische Machthaber hatte es von Anfang an auf die Gebiete der Aufständischen abgesehen und die Kriegsdrohung war nur Ablenkung.

    Da es keine Invasion geben wird, werden die Sanktionen deutlich sanfter ausfallen und in ein oder zwei Jahren erfolgt dann der Beitritt in die Russische Föderation.

  7. „Innere Angelegenheiten“ als Tatbestandsmerkmal des Interventionsverbotes 

    Guten Abend Herr Tomas Spahn.
    „Dann hätte im Falle Minsk die dortige Opposition mit allen Mitteln unterstützt und der dortige Diktator gestürzt werden müssen.“

    Sie rufen hier öffentlich dazu auf, die UNO-Konventionen des Völkerrechtes nicht mehr zu akzeptieren und geben damit Putin Recht, der ungefähr 2007 gesagt hat, dass der Westen sich ans Völkerrecht nicht mehr hält. Doll, wirklich doll!

    Dachte bisher, dass Deutschland aufgrund seiner Vergangenheit etwas gelernt hat, sie zeigen, mit dem Lernen war es wohl nichts.

    Auch möchte ich ihnen mein „Danke Schön“ aussprechen. Ich habe mich immer gefragt, wie die grüne Ideologie so mächtig werden konnte. Nun weiß ich es, weil es den denkenden Konservativen nicht mehr gibt. Recht weicht Werten, die natürlich jeden Tag neu definiert werden können – von den Guten, zu denen sie mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht gehören werden.

    Also schmeißen sie den Rechtsstaat weg, was werden sie dann noch anderes haben, als eine Räuberbande?

    PS: Was unterscheidet eigentlich den „Wertewesten“ noch von den europäischen Idioten, die sich in 2 Weltkriegen verheizen ließen? Corona- & Klima-Angst scheinen noch nicht genügt zu sein, dauert wohl zu lange, bis der Westen unten liegt, jetzt muss auch noch ein Krieg sein, geht dann schneller. Bin ich froh, dass ich diesen Mist nicht mehr lange mitmachen muss, nur die Enkel tun mir leid.
    PS2: Putin erkennt ‚Volksrepubliken‘ in Ostukraine als unabhängig an.
    Putin stellt Staatlichkeit der Ukraine infrage
    Bin mal gespannt, was die Idioten in Berlin und Brüssel nun machen werden. Panzer, Flugzeuge, Schiffe und Energie haben sie ja nicht mehr, marschieren sie wie Hitler in die Ukraine ein? Hätte nie gedacht, dass eine Kultur wie der Westen, so schnell den Bach runtergehen kann, da war die Ahrflut ja nur ein Vorspiel. Irgendetwas sagt mir, das wird er wohl mit China abgestimmt haben und nun „Wertewesten“? Staaten haben Interessen und keine Freunde, scheint das Deutschland es mal wieder lernen muss, leider. Aber die Grünen werden wohl einen Stuhlkreis einrufen, der es dann lösen wird. Ob sie eingeladen werden, wage ich zu bezweifeln.

  8. ANBEI

    Gerade ist folgende TLX-Meldung erschienen……:

    > „Im russischen Staatsfernsehen wurde während einer Putin-Rede gezeigt das Putin mit einer Unterzeichnung die ukrainischen Gebiete Donezk + Luhanks als eigenständige Staaten anerkannt hat.“
    Weiterhin sagte Putin, dass die Ukraine kein souveräner Staat wäre.“ ENDE

    >> Da kann man nun ja gespannt sein wie EU-Brüssel und Deutschland mit ihren angekündigten Sanktionen reagieren wird.

  9. Ich muss Ihnen leider recht geben, Herr Spahn – in allem. Danke auch dafür, dass ein Artikel wie dieser in TE erscheinen darf.

  10. Es zeugt nicht gerade von politischer Weitsicht, wenn eine fanatische nationalistische Mehrheit, eine kulturell andere Minderheit zu unterdrücken versucht. Neuestes Beispiel: das ukrainische Sprachgesetz. 
    Andere Beispiele sind die baltischen Staaten. Es war eine Riesendummheit Brüssels, diese in die EU aufzunehmen ohne auf eine Zweisprachenlösung für die russischen Minderheiten zu bestehen.
    Wenn der große Bruder direkt nebenan wohnt, ist Konflikt programmiert.
    Die Ukraine braucht Ausgleich in Innern und Neutralisierung nach
    Außen, wenn sie in Frieden weiter existieren will, und keine US-Wühlaktionen.

  11. niemand weiss so ganz genau was da in der Ostukraine passiert, aber alle haben eine Meinung. Die westliche Allianz war in der Quasselrunde ja ausreichend vertreten. Genau so stellt man sich eine ausgewogene Diskussion vor. Wie sagte Volker Pispers mal….“Anne will und kann es nicht“…..

  12. „Ukraine kurz davor steht, in einer blutigen Schlacht erneut zur Kolonie der Moskowiter Zaren zu werden.“
    Welch ein grober Unfug!
    Russland ging von der Ukraine aus, die Kiewer Rus waren der Vorläuferstaat von Russland. Wie soll also die Ukraine wieder zur Kolonie der Moskowiter Zaren (Brechreiz) werden, wenn doch Russland dort quasi entstanden ist und soviel ich weiß immer russisches Gebiet war? Bitte lesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Ukraine#Geschichte
    Nur das Krimkhanat unter osmanischer Kontrolle wurde von Russland erobert.

  13. Herr Spahn hat , wie manche Journalisten, zwei, besser drei Talente, die bei ihm eine Amalganisierung eingehen. Er ist meinungsstark, er ist ein großer Polemiker und er hat analytische Talente. Das putinistische Russland ist für ihn der große Bösewicht, während der angeblich schwache Westen in Sachen Ukraine nur heere Ziele verfolgt. In Wahrheit haben sowohl Russland wie der Westen in dieser Region gegenläufige geostrategische Ziele mit allen Implikationen, die daraus folgen, was den zukünftigen bündnispolitischen Status der Ukraine angeht. Der Westen stebt (oder strebte) zumindest langfristig sowohl eine EU-sowie Natomitgliedschaft an, Russland wünscht das Gegenteil, nämlich eine Reintegration in seinen Bereich. Sollte es zu einer Millitäraktion kommen, die die gesamte Ukraien betrifft und nicht etwa nur eine Landbrücke zur Krim zum Ziel hat, würde die geostrategische (amerikanische) Langfristplanung etwa eines Zbigniew Brzezinski ihr „natürliches“ Ende gefunden haben. Sollte es via Verhandlungen zu einer Finnlandisierung der Ukraine kommen und dieser Staat eine Art von Brückenfunktion erhalten (ohne Krieg), wäre sowohl der Ukraine geholfen als auch russischen Interessen gedient, wenn für Luhansk und Donezk entprechende Vereinbarungen geschlossen werden könnten.
    In dieser Woche hat noch einmal die Diplomatie ihre Chance. Dann sehen wir weiter, was der Lauf der Geschichte im Ärmel hat. Die Dame Klio steht hinter ihrer Säule und bertrachtet das Geschehn mit Aufmerksamkeit und Interesse.

  14. Die zwei Mrd. Euro sind längst in der mafiösen Oligarchen-Struktur verschwunden- geparkt wahrscheinlich in der Schweiz od. in den USA!

  15. „So schafften es Wehrmacht und SS im Eiltempo, aus potentiellen Verbündeten gegen die Rote Armee des Schlächters Stalin erbitterte Feinde zu machen“
    Dazu Bericht von 2021: „Nationalistische Organisationen haben erstmals in Kiew einen Marsch zum 78. Jahrestag der ukrainischen SS-Division „Galizien“ veranstaltet“
    „2019 fand eine Feierliche Umbettung von ukrainischen Soldaten der SS-Division „Galizien“ statt.“
    Die Geschichte ist zu komplex, als dass man mit derartigen Verallgemeinerungen arbeiten sollte. Die ukrainische Bevölkerung war im II. Weltkrieg zerrissen zwischen Widerstand und Kollaboration, was den aktuellen Konflikt wie einen Nachhall der Geschichten erscheinen lässt.
    Gleiches gilt für Vereinfachungen wie „Härte“ oder „Kuschen“ vor Putin. Man kann durchaus auch unter Berücksichtigung der eigenen Interessen Sachpolitik betreiben – oder, wie es der frühere US-Präsident Trump ausdrückte, einen Deal zu erreichen versuchen, ohne Moralisieren bei Respektierung der Gegenseite als quasi Geschäftspartner.

  16. Nur zwei Behauptungen herausgegriffen: „[…] vernunftgesteuertes Entgegenkommen […]“ des Westens! Man bezeichnet mich immer als Strukturalisten, aber ich erkenne gewiss keine vernünftigen Strukturen in der deutschen Politik, auch derzeit nicht in der US-Politik! Wir in D. hatten erst den Maas als Außenministerfigur, wobei man hoffte, das keine Steigerung einträte. Aber jetzt haben wir die Steigerung, und was für eine!! Vernunft? Wo denn?
    Die andere Behauptung betrifft Finnland. Finnland würde Putin sich einverleiben wollen! Mein Gott, wie schräg, das ist ja schon paranoid! Was hätte Russland davon, ein aufmüpfiges Finnland beherrschen zu müssen. Dasselbe betrifft das Baltikum. Hält der Autor die Russen für so dämlich, sich aus den Fängen der Nato ein Hornissennest einzuverleiben? Sollte ihnen tatsächlich nicht bewusst sein, wenn dies ohne Krieg mit der Nato gelungen sein sollte, dass alle Wirtschaftsbeziehungen mit dem Westen gekappt würden und Russland einen großen Teil seiner militärischen Reserven und viel Geld für die Beherrschung der Balten bereitzustellen hätte, während die Chinesen sich mehr oder weniger ungehindert in Sibiriens Süden ausbreiten können? Was sollten die Russen von einem neuen eiskalten Krieg denn haben?
    Nonsens!
    Dass sie die Ukraine nicht in der Nato sehen wollen, ist doch schlicht verständlich, oder? Es sei denn, man hält sich selbst bzw. den Westen für unendlich gut und friedlich, was allerdings all den Kriegen und Unterstützungen von Kriegsparteien in Nordafrika, Irak, Afghanistan etc. Hohn spräche.
    Die Russen wollen die Krim und einen ungehinderten Zugang zu ihr und die Nato nicht direkt an ihrer Südgrenze. Es ist zu verstehen, dass irgendwann „Genug ist genug“ gesagt wird.

  17. Scheinriese? Das ist das Narrativ des ÖRR und der timiden Presse. Milchkuh trifft es besser. Wer auf der Welt will Deutschlands Ratschläge?
    Wir hatten doch nur Wischnewski als akzeptable Person im Bereich Außenpolitik. Genscher und alles was nach im kam, waren politische Kompromisse. Von gerade akzeptable bis zur Katastrophe. Die Außen- und Innenpolitik gleicht doch einem Wunschzettel eines Viertklässlers, seit Jahren.

  18. „Wie? – Scholz will das Geld künftig direkt nach Moskau überweisen? Wäre es da nicht sinnvoller, im Gegenzug auf russische Gaslieferungen zu bestehen?“
    Welch ein hanebüchener Unsinn. Wo steht geschrieben, daß Russland kein Gas nach D liefern will oder wird? Wer daran interessiert ist, daß dem so kommt oder ist sind zuvorderst die USA um ihr teures Fracking- Gas in D loszuschlagen und Polen sowie die korrupte Kiewer Oligarchie, das um Russland zu schaden. Die Befehlsempfänger in Berlin – vorneweg die Grüninnen, sie sind dabei äußerst aktive Erfüllungsgehilfen. Die Koalition der Verantwortungslosen aus CDU/CSU, SPD, FDP, SPD, Grünen und Linke legt ihnen dabei keine Steine in den Weg.

  19. BILD: „Die lachen über unsere Angst“ -„Die, das sind ein lachender Putin und ein lachender ukrainischer Politiker zusammen auf einem Foto.
    Zum Rasseln mit fremden Säbeln gehört eben auch die Stellvertreterangst.

  20. Zitat: „Reden wir nicht drum herum: Die Ukraine ist verloren und Putin wird die Sanktionen überleben.“
    Und das ist – verdammt nochmal – auch gut so.Für wen ist die Ukraine eigentlich verloren und wozu? Gerade WIR, die verdämlichte Bevölkerung des ‚Mitteleuropäischen Siedlungsgebietes‘ wird Russland bestimmt noch sehr, sehr nötig haben. Mit oder ohne Putin. Und es wäre besser für die WIRs, wenn ein russischer Gastredner im Deutschen Bundestag über eine allseitige langanhaltende Zusammenarbeit Ds und Rs eine Rede hielte, als jemand aus Bidens Saustall in der aktuellen Bunten Kasperbude.
    Die Kriecherei hierzulande vor dem Hegemon in Washington ist erschreckend und widerlich. Wenn einigen das Vergnügen einer Kriegsteilnahme der Bunten Republik gegen Russland versagt bleibt, so können diese ja auf eine Teilnahme an dem anstehenden Waffengang der USA gegen Äthiopien – zu dessen Libyisierung – hoffen.

    • Aus meiner Wahrnehmungsposition , also ziemlich weit weg vom Geschehen, wäre ein Lösungsschritt ähnlich dem von Österreich anzudenken. Wenn sich die ukrainische Regierung zur strikten Neutralität verpflichtet (Militärisch) und ein eine Trennung bzw. Abtrennung der Menschen erfolgt die zu Russland wollen, würde ich diesem Vorschlag eine Chance einräumen.

      • Ich gehe davon aus, daß es dem Konglomerat USA-NATO-EU doch gar nicht um die Einführung der vielgepriesenen ‚westlichen Werte‘ und von Demokratie und Freiheit geht. Eine Befriedung der ukrainischen Situation ist für die USA Bidens absolut unpassend. Die USA wollen Russland durch dessen Abwehr ihrer und des Westens militärischen Eskapaden die Luft nehmen, weiterhin an einer Steigerung des Wohlstands der russischen Bevölkerung zu wirken. (So hatte man ja einst die UdSSR kaputtgerüstet). Dem sogenannten demokratischen Westen käme es sehr ungelegen, wenn sich mit Russland ein Land entwickelte, daß als Leuchtturm, es ihm gleich zu tun entwickelte. Sich also ein Land entwickelt, mit dem man gut Freund sein und Handel und Wandel treiben möchte. Für viele europäische Staaten liegt Moskau eben viel näher als Washington.
        Und das ist die Krux der USA, daß sie erkennen muß, daß sie zusehends nicht mehr die erste Geige auf der Welt spielt. Und wie im Leben einer natürlichen Person, die erkennt, daß sie sukzessive an Bedeutung für andere verliert, beginnen auch die USA renitenter, aufsässiger und aggressiver zu werden. Sie werden noch in diesem Jahrzehnt einen x-beliebigen Konflikt vom Zaune brechen, in der Hoffnung ‚alte Größe‘ zurück zu gewinnen. Damit werden sie sich mit Spitzen wie Biden aber vergaloppieren, die heutigen eurasischen und asiatischen Staaten bringen militärisch mehr auf das Trapez als seinerzeit Korea, Vietnam und jüngst Afghanistan. Für die USA heißt es: Zurücktreten ins 2. Glied mit der Möglichkeit, bei Bewährung wieder m i t in der Ersten Reihe stehen zu können. Ein Präsident Trump wäre dazu eine erfolgversprechende Personalie.
        Und bei all dem wird die Ukraine überhaupt keine Rolle mehr spielen.

  21. Muss das jetzt unbedingt die Ukraine sein? Wir können uns doch noch Bangladesch oder Dschibuti aufnacken, und lassen das mit dem russischen Hinterhof. Das sieht doch jetzt schon da aus wie Dresden 45. Und wenn die Amerikaner meinen, Demokratie und Wohlstand in die Welt zu bringen, dann können sie in Kuba damit anfangen.

  22. Zitat: „In der von Russland bedrohten Ukraine hätte ein umgekehrtes Szenario ebenso gewirkt. Ein Hilferuf der legitimen Regierung in Kiew an USA und NATO zu Beginn der russischen Truppenkonzentration an den Grenzen hätte zwar einen diplomatischen Aufschrei Moskaus zur Folge gehabt – aber einen Krieg verhindert“

    > Das sehe ich auch so. Wobei ich hier -obwohl es nicht 1:1 vergleichbar ist- auch etwas Ähnlichkeit mit dem damaligen Jugoslawien sehe als die Russen dort in einer Nacht-und-Nebel-Aktion und für die NATO völlig überraschend einmarschiert sind. Allerdings war es hier dann der Westen und die NATO die auf den Tisch geklopft und den Russen gesagt haben wo es lang geht.

    Doch zurück zur Unkraine….:

    Obwohl auch ich hier nun bestimmt der größte politische und militärische Dummie bin, war mir dennoch schon von Anfang an – spätestens jedoch mit dem einsetzenden Blödgeschwafel und Geschwurbel unserer „Regierungselite“- klar, dass die Ukraine von Deutschland und EU-Brüssel keinerlei militärische Hilfe zu erwarten hat und somit Putin zum Fraß freigegeben war.

    Einmal abgesehen davon, dass auch ich der Meinung bin das nicht jedes Land in die NATO – und auch nicht in die EU, rein müßten und das natürlich auch ich keinen Krieg erleben will, so bin ich aber dennoch und gerade auch mit Blick auf Putin der Meinung, dass hier nur ewige „Stuhlkreisrunden“ und ein nettes Gesicht zeigen nicht hilfreich und zielführend sind und das hier dann stattdessen auch mal auf Härte gesetzt werden muß um Grenzen zu setzen und aufzuzeigen.

    – – – – – – – –

    In gewisserweise interessant würde es sicherlich werden wenn die Gefahr besteht das Putin in Finnland einmarschieren will. Denn ich kann mir schwerlich vorstellen, dass es die Norweger und Schweden prickelnd finden würden wenn die Russen dann auch vor deren Landesgrenzen stehen würden. Wobei sich hier dann gerade auch die Schweden aufgrund ihrer Meeresgrenze zu Rußland hin doppelt bedroht fühlen müßten.

    Dass hier dann von der NATO geäußert wurde das Finnland kein NATO-Beitrittsland wäre und so dann auch signalisiert wird das Finnland vom Westen keine militärische Hilfe zu erwarten hat, war/ist zumindest meiner Meinung nach dämlich.

    • „… als die Russen dort in einer Nacht-und-Nebel-Aktion und für die NATO völlig überraschend einmarschiert sind.“
      Niemand ist dort in einer Nacht-und-Nebel-Aktion einmarschiert, sie waren schon da.

      Russische Truppen waren dort unter KFOR-Kommando. Diesem Kommando wurden die russischen Verbände entzogen. Und sie besetzten dann – in einer die NATO überraschenen Aktion – den Flugplatz Pristina, den die Briten ihrerseits besetzen wollten, und schützen ihn vor der Einnahme durch NATO-Truppen.
      Der damalige NATO-Oberbefehlshaber Wesley Clark gab dem kommandierenden britischen General den Befehl, die Russischen Truppen anzugreifen, was dieser zurückwies mit dem Hinweis, dass er nicht den dritten Welkrieg auslösen wird.

      “ … und das hier dann stattdessen auch mal auf Härte gesetzt werden muß um Grenzen zu setzen und aufzuzeigen.“

      • Wem wollen Sie hier Grenzen aufzeigen?
      • Wer breitet sich aus?
      • Wer hat in den letzten 30 Jahren durch Farbenrevolutionen und völkerrechtswidrige Kriege eine Schneise der Verwüstung von Tunesien bis Afhanistan gezogen?

      Richtig, denen, die dafür verantwortlich sind, muss mit Härte begegnet werden.

      • Zitat: „Vorstoß nach Priština

        Der Vorstoß nach Priština (….) war eine militärische Operation der russischen Streitkräfte zur Besetzung des Flughafens der kosovarischen Hauptstadt Pristina nach dem Ende des Kosovokrieges. Er wurde durch eine Luftblockade unterbunden. Eine direkte Konfrontation zwischen der NATO und Russland wurde durch die britischen Offiziere Mike Jackson und James Blount verhindert.

        Nachdem die NATO unter Führung der USA im Rahmen der geplanten KFOR-Friedenstruppe Russland keinen eigenen Sektor im Kosovo zugestehen wollte, weil man als Folge eine Spaltung des Kosovo befürchtete, besetzten in der Nacht auf den 12. Juni 1999 russische Fallschirmjäger der SFOR aus Bosnien kommend >>unerwartet< Also gerade auch was das US-militärische Vorgehen betrifft halte ich sehr vieles auch nicht für richtig und gut. Wobei man aber im Fall von Afghanistan auch sagen muß, dass der amerikanische Einmarsch ja auch seine guten Gründe hatte.

        Doch was die Ukraine betrifft, dort ist ja kein westliches Land einmarschiert, sondern es war die Ukraine die um Unterstützung gebeten hat und es war Rußland das vor der Ukraine aufmarschiert ist. Wobei ich hier auch denke, dass die Ukraine als souveräner Staat auch schon ein Recht darauf hat um Hilfe zu bitten wenn sie einen militärischen Angriff befürchten.
        EINE ANDERE Frage sehe ich allerdings darin, ob die Ukraine ein NATO-Mitglied werden sollte. Und hier meine ich vor allem auch aufgrund deren geschichtlichen Hintergrund sowie deren Lage zu Rußland das die Ukraine kein NATO-Mitglied werden sollte und das der Westen das auch hätte von Anfang an deutlich machen sollen.

      • Zu Bosnien und Kosovo:
        „Also gerade auch was das US-militärische Vorgehen betrifft halte ich sehr vieles auch nicht für richtig und gut.“
        Tja, dann halten Sie letztendlich einen völkerrechtswidrigen Krieg „für richtig und gut.“ Es gab keinen Grund für diesen Krieg außer dem NATO-Ziel, endlich Jugoslawien als Staat zu eliminieren und kit dem Kosovo dort einen „Flugzeugträger“ mitten im ehemaligen Jugoslawien zu installieren.
        Darüber, dass das Pentagon das Nichtklären der Balkan-Frage im amerikanischen Sinne im Zuge des 2. Weltkrieges im Nachhinein sehr bedauerte, gibt es hinreichendes frei zugängliches Material. Allein das Material um den Zwischenfall mit den russischen Truppen in Pristina lässt tief blicken.

        Was war zuerst da, die Henne oder das Ei?
        Die Ukraine zog schon seit langer Zeit große militärische Verbände an der Demarkationslinie zum Donbass zusammen. Verbände, deren Ausrüstung zu einem nicht unerheblichen Teil dem von der Ukraine unterschriebenen Vertrag „Minsk-II“ widersprach. Begleitet von offizieller UA-Seite durch Aussagen, Minsk-II nicht einzuhalten. Und das war nur ein Teil der verbalen Begleitmusik.
        Erst danach zog Russland seinerseits Truppen zusammen. Noch einmal: Die UA tat das zu einem großen Teil gegen völkerrechtlich verbindlich eingegangene Vereinbarungen. Das hätte sie nie getan, wenn sie sich der wohlwollenden Unterstütung des Westens nicht mehr als sicher gewesen wäre.

        Nun ist Minsk-II Geschichte, auch wenn es weiter in der politischen Diskussion eine große Rolle spielen wird.

        Was die NATO-Mitgliedschaft der Ukraine angeht, so stimme ich mit Ihnen überein. Doch die NATO wollte und will diese nach wie vor.
        Alles, was in UA passiert, passiert letztlich unter Oberaufsicht der US-Botschaft. Und wenn die Ukraine ihre Verfassung ändert und dort die Mitgliedschaft in der NATO als Verfassungsziel verankert, dann hätte damals ein Telefonat mit Poroschenko genügt, um das zu verhindern. Das Telefonat gab es nicht.
        Im Übrigen ist somit nach meinem Wissen die Ukraine das einzige Land weltweit mit einem derartigen Artikel in der Verfassung …

  23. „Fällt nun die Ukraine, wozu der Westen Moskau förmlich eingeladen hat, wird als nächstes Finnland auf der Liste stehen.“

    Der Autor sollte nicht nur sich selbst zuhören, sondern sich mit den Gegebenheiten eines Landes aus der jeweiligen Landessicht befassen. Täte er das, so wäre er in den letzten Tagen darauf gestoßen, dass der finnische Präsifent keine Gefahr für sein Land durch Russland sieht und somit seiner Meinung nach kein Grund für eine finnische NATO-Mitgliedschaft besteht.

    „Finnland … als nächster postsowjetischer Kolonialanspruch“
    Zur Info für den Autor: es gibt in Europa derzeit 2 (zwei) Kolonien:

    • Kosovo – ein Land von USA-Gnaden
    • Bosnien-Herzegowina: Ein Staatengebilde entstanden auf Druck der USA und verwaltet von Anfang an von seiten der EU. Der augenblickliche EU-Regent, genannt Hoher Kommissar – übrigens ein Deutscher – regiert wie ein spanischer Vizekönig. Gern informiert er „sein Land“ über seine neuesten gesetzlichen Verfügungen per Twitter (!!), noch lieber ohne jegliche Rücksprache mit den Untergebenen …
  24. Trefflich formuliert. Aber woher kommt die völlige Orientierungslosigkeit unserer grün-linken Politiker? Für jeden „geistig normalen“ Politiker aus einem Land ausserhalb Deutschlands wäre die Sache ganz einfach: Er würde sich an den Interessen des eigenen Landes orientieren. Das wären konkret:
    1. weiterhin möglichst hoher Wohlstand für die eigenen Leute,
    2. weiterhin möglichst viel individuelle Freiheit für die eigenen Leute,
    3. weiterhin möglichst hohe Innere Sicherheit für die eigenen Leute und
    4. weiterhin ein möglichst gut gesicherter Äußerer Frieden für das gesamte Land.
    Aber unsere aktuelle Politikerkaste ist durch ihre moralisierende Weltverbesserungsideologie derartig durch den Wind, dass sie offensichtlich die Formulierung von eigenen deutschen nationalen Interessen für unanständig und amoralisch hält, obwohl dies (und nur dies) Deutschland zu einem berechenbaren und nachvollziehbaren Partner machen würde und zwar für alle beteiligten Parteien in Ost und West. Aber wenn man nicht zum eigenen Land und nicht zum Wohl der eigenen Bürger als vorrangiges Ziel steht, bleibt völlig im Nebel, welche Ziele ein Politiker verfolgt. Daher ist Deutschland und dessen politische Führung aktuell kein verlässlicher Partner, weder für die Länder im Westen noch im Osten und schon gar nicht für die eigene Bevölkerung.

  25. Die Prioritäten der EU sind halt andere. „Klima“, „Gesellschaftstransformation“ zu einem totalitären Ökosozialismus, der uns Wohlstandsverluste bescheren wird, woken Blödsinn, verkappt als „Antirassismus“, Antiwasauchimmer und Zerschlagung von bisher die Gesellschaft stabilisierenden Strukturen (Familie etc..). Die zur Schau getragene Hypermoral ist angesichts mangelnder Konsequenzen pure Heuchelei. Damit dies hier keiner falsch versteht, das ist keine Werbung für Putins Mafia-Staat. Bei uns besteht immer noch die Möglichkeit dies zu ändern. Es fehlt eine liberal-konservative Partei!

  26. Die Ukraine, die im Übrigen bis 1913 zu einem großen Teil zum russischen Zarenreich (und der Rest zu Polen) gehörte, ist verloren aufgrund der korrupten und unfähigen Elite dort und den geopolitischen und den globalistisch-wirtschaftlichen Interessen des „Westens“. Die Ukrainer, die ich hier in Deutschland kenne, wollen mit dieser Ukraine NICHTS mehr zu tun haben. Die Russen haben die überwiegend russische geprägten Landesteile Krim, Region Donezk, Region Luhansk defacto einkassiert – die einzige Frage ist, ob noch mehr dazu kommen wird, zum Bsp. ein Korridor an der Küste entlang, der die Krim und den Donbass verbindet. Ein Versuch der Zurückeroberung des Donbass und einer damit verbundenen möglichen Rache an den Russen dort, die im Übrigen erst kürzlich massenweise die russische Staatsbürgerschaft erhalten haben, wird den Russen willkommener Anlass sein, dies auch durchzuführen.

  27. Gerade lese ich: Putin und Biden treffen sich. Die werden schon klarkommen…
    Ganz ohne Hilfe der EU, und die Ukraine ist sowieso nur Konkursmasse.

  28. Putin hat das Gas, und Deutschland hat die Windräder. Ganz plötzlich bemekrt man, daß es mit der „Energiewende“ vielleicht doch nicht so glatt laufen könnte.
    Und ganz schnell will man die einseitige Abhängigkeit mildern. Da darf man auf v.d. Leyens Geheimrezept gespannt sein.

  29. Putin fürchtet nicht die amerikanischen Raketen – er fürchtet die Ideen der westeuropäischen Aufklärung, die er und seine Vorgänger bislang erfolgreich über Jahrhunderte vom eurasischen Riesenreich haben fernhalten können.“
    Genau mein Humor. Das so etwas wie eine „Aufklärung“ nie stattgefunden hat, haben die letzten zwei Jahre ja nun anschaulich demonstriert.

  30. Auch die Ukraine ist Akteur in dem Spiel. Aber eher im Sinn von auf Dauer angelegtem Zuwendungsempfänger. Ein riesiges Land, das von seinen eigenen Oligarchen geplündert wird – nicht von Russland.

  31. Ich erinnere mich immer an Frau Nuland „Fuck the EU“. Was wirklich in der Ukraine vorgeht, ist mir nicht klar.

    Zudem ist Deutschland keine Garantiemacht der Ukraine, sondern GB und USA.

    • Doch, Deutschland ist ausdrücklich Garantiemacht für die Ukraine, genau wie Frankreich, und zwar im Rahmen von Minsk-II.
      Deutschland nimmt seine daraus erwachsenen Pflichten nicht ernst und pfeift somit auf diesen Vertrag. Und die Ukraine wird damit animiert, diesen völkerrechtlich verbindlichen Vertrag nicht umzusetzen.
      Nur eine Garantiemacht fordert die Umsetzung dieses Vertrages… der „Aggressor“ Russland ….

  32. Man kann das Vorgehen des Westens unter Führung der USA nur verstehen, wenn man seine mittelfristige Zielsetzung kennt: Angriff auf Russland durch extreme Wirtschafts- und Finanzsanktionen, mit denen man das Land vom internationalen Zahlungsverkehr abschneidet und seine Gaslieferungen in den Westen beendet. Auslösen von inneren Turbulenzen, die zum Sturz Putins führen sollen. Übernahme der Regierung durch prowestliche „Experten“. Damit knüpft die Biden-Administration dort an, wo Reagan mit den Maßnahmen zum Rüstungswettlauf und den daraus folgenden wirtschaftlichen und politischen Turbulenzen, die zum Ende der UDSSR führten, aufgehört hat. Danach kam Putin, erlöste das Land aus seiner Agonie und vereitelte alle weiterreichenden Pläne des Westens. Also muss er weg. Zur Umsetzung dieser Strategie braucht es einen Auslöser. Das war vor fünf Jahren der „Maidan“ und die „Annexion der Krim“. In diese Vorkommnisse und die Überleitung der Ukraine in die EU und Nato hatten die USA bereits fünf Milliarden Dollar investiert. Die darauf verhängten Sanktionen trafen vor allem die deutsche Wirtschaft und konnten Russland nicht wirklich schädigen. Jetzt sind NATO und EU zusammen einen entscheidenden Schritt weiter: Sie wollen Russland von den Finanzmärkten und den Einnahmen aus Gas- und Öllieferungen abschneiden. Dass das so ist, kann kaum versteckt werden. Es wird seit Wochen, bereits vor dem Truppenaufmarsch Russlands an der ukrainischen Grenze, in Think Tanks und Politischen Zirkeln im Westen ventiliert. Ziel sind die riesigen Rostoffvorkommen und Absatzmärkte Russlands und die Vereitelung einer wirtschaftlichen Annäherung zwischen Deutschland und Russland. Nachdem Trump weg ist folgen die Democrats ihren alten Plänen. Trump hatte einen Schwenk der Strategie herbeigeführt, indem er die Parole ausgab, fünfzehn Jahre Frieden mit Russland zu halten, um sich der Auseinandersetzung mit China widmen zu können. Auch deshalb musste er weg. Nun sucht der Westen einen Vorwand, um die Sanktionen Realität werden zu lassen. Putin wird nicht so dumm sein, die Ukraine zu überfallen, was soll er mit einem zerrissenen und kaputten Land? Der Westen ist dabei Fals Flag-Aktionen über die Ukrainischen Nationalisten zu starten, sie laufen seit Tagen an mehreren Stellen, wurden jedoch bisher von den Verbänden der Donbass-Kämpfer zurückgewiesen. Greift Putin ein, kommen die Sanktionen. 

    • Es läuft darauf hinaus, dass die USA irgendwelche egoistischen Ziele haben, und Europa, speziell Deutschland, wird letzlich die Kosten tragen. Es rumort ja schon in den diversen Flüchtlingsgeschäftsfeldern, dass wir nun auf „Flüchtlinge aus der Ukraine vorbereitet sein müssen“. Warum machen wir diesen US-Unsinn eigentlich immer wieder mit? Weil Merkel mal als „mächtigste Frau der Welt“ bezeichnet wurde, mit einer Armee, die sich funktionierende Hubschrauber beim ADAC leihen muss?

  33. Die USA sind neben China größter Ölkunde Russlands.

    Die USA drohen Putin NICHT damit, kein russisches Öl mehr zu kaufen.

    Die USA drohen Putin damit, daß Deutschland Nord Stream 2 nicht in Betrieb nimmt, das heißt, die USA drohen damit, den deutschen Energiemarkt zu übernehmen.

    Die USA stellen klar, daß ein russischer Einmarsch keine militärischen Konsequenzen hat.

    Damit bieten die USA Putin einen Handel an:

    Russland darf die Ukraine haben, dafür verlangen die USA den deutschen Gasmarkt.

    Die USA haben mit ihren „Sanktionsdrohungen“ ein Preisschild an die Ukraine gehängt, und jetzt betteln sie mit ihrem Kriegsgeschrei regelrecht darum, daß Putin endlich auf den Deal eingehen und einmarschieren möge, damit die USA – wie auch der Biden-Clan privat – ihre Beute einfahren können.

    Korruption ist keine exklusive Eigenschaft von Osteuropa!

    Was wir auf dem Spielfeld Ukraine erleben, ist nicht einfach nur ein machtabhängiger Putin, der gegen die korrupte Ukraine vorgeht.

    Es ist mindestens im gleichen Maße eine amerikanische Aggression gegen Deutschland, das das doppelt so teure US-Gas kaufen soll. Als ob die Energiepreise in Deutschland nicht schon hoch genug wären!

    Es geht den USA hier in keiner Weise um Sicherheitspolitik (wie naiv muß man sein?), denn die Sicherheit der USA wird in der Ukraine nicht tangiert. Das ist nicht der kalte Krieg, das tut nur so.

    Es geht den USA vor allem darum, sich auf Kosten Deutschlands zu bereichern!

    „Angst vor den europäischen Werten der Aufklärung“ sehe ich heute viel eher bei der politischen Klasse Europas und der links -„demokratischen“ USA:

    Klima, Corona, Genderneusprech, Transsexuellengesetze, Migration, Islamisierung, die Liste der anti-aufgeklärten, kontravernünftigen Dogmen ist lang und deprimierend.

    Die westliche Freiheit und die Werte der Aufklärung haben mit überstaatlichen globalen Akteuren wie dem WEF, UN, WHO, Big Money, Big Pharma, oder Big Tech, deren Marionetten unsere Politiker sind, weitaus potentere und gefährliche Feinde als diesen alternden russischen Diktator!

  34. Deutschland ist nicht in der Lage eine eigenständige Aussenpolitik zu veranstalten. Eine der stärksten Volkswirtschaften hat sich in ein Geflecht von Verpflichtungen, Abhängigkeiten begeben, das eben das nicht mehr möglich ist. Ergo wird überall mitgemacht, auch wenn im Endergebnis der Schaden für das eigene Land gigantisch wird aber scheinbar egal ist. Wer heute der V.d.L. zugehört hat, die in ihrem Brüsseler Elfenbeintum glaubt, mit Geld aus der Notenpresse und Boykottdrohungen ohne Ende irgendetwas positives zu erreichen, der leidet an Realitätsverlust. Diese EU ist ein Vassallenverein der durch und durch amerikahörig ist, und der alles mitmachen würde, was unsere ehemaligen Befreier für nötig erachten. Selbst wenn der Russe bis Berlin durchmarschieren würde, der komplett verweichlichte Westen würde nichts unternehmen können und wollen. Frankreich und England werden den Teufel tun, ihre Länder wegen der Ukraine in Gefahr zu bringen, da können sie jetzt noch so sehr von totaler Einigkeit und der härtesten Gegenmaßnahmen aller Zeiten faseln. Und was die Boykottdrohungen betrifft, mal schauen wer da am längeren Hebel sitzt.

  35. Anfänglich … als Befreier empfangen, sollte sich die Freude … schnell in … Leid … verkehren. Genau das, diese deutsche Unfähigkeit, die eine westeuropäische ist, die Ukraine zu verstehen, setzt sich aktuell fort“. Wer irgendeine Kontinuität sieht zwischen den Verbrechen an der Ukraine durch das Nazi-Reich und der heutigen Behandlung der Ukraine durch die Bundesrepublik Deutschland hat schlicht einen Knall. Was soll das?
    „Wenn nun Putin tatsächlich die Ukraine mit fadenscheinigen, herbeigelogenen Begründungen überfallen sollte, dann gehen die Opfer, die dieser Krieg fordern wird, auch und unmittelbar zu Lasten jener Politiker des Westens, die der Ukraine falsche Versprechungen gemacht haben, die sie, vielleicht sogar aus guten Gründen, nicht bereit oder in der Lage waren, einzulösen“. Das stimmt allerdings.
    „Weltpolitik spielt heute wie schon immer auf den Grundlagen von Macht und Machtdurchsetzung – nicht auf femininer Kuschelpädagogik und dem heuchlerischen Entgegenkommen bis hin zur Selbstverleugnung“. Das hat schon immer gestimmt und wird auch immer stimmen.

  36. Nachdem die NATO sich in den letzten 30 Jahren immer weiter Richtung Osten ausgedehnt hat; ohne massive Proteste aus Moskau, ist anscheinend nun ein Punkt erreicht, an dem es der russischen Führung reicht, und sie nicht morgen aufwachen will mit US-Raketenbasen im Vorgarten.

    Von den USA bzw. der NATO sind bzgl. möglicher NATO-Mitgliedschaft der Ukraine nur blumige Absichtserklärungen zu hören, man weigert sich verbindlich zu erklären, dass eine solche Mitgliedschaft nicht geplant ist und auch nicht stattfinden wird. Das würde die Situation sofort entspannen. Aber es passiert nicht.

  37. Gar lustig finde ich es immer wenn totale Zahlen auf den Tisch geknallt werden. Zwei Milliarden Eurolitos. Dafür durften deutsche Politiker über den roten Teppich laufen und für den heimischen ÖRR – Konsumenten ihre „Wichtigkeit“ vortäuschen.
    Man sollte einmal eine Rechnungsprüfung dorthin schicken, was mit dem Geld gemacht wurde. Nicht viel, vermute ich, weil die deutsche Vorgängerregierung einfach nur alles bestochen hat, was nicht bei drei auf dem Baum war.

  38. Laut Biden hätten die Russen bereits letzten Mittwoch den Krieg beginnen sollen. Hat er schon ein weiteres Datum genannt? … Wer glaubt denn im Ernst, dass Russland in die Ukraine einmarschiert, um einen Krieg zu beginnen? (Allerdings traue ich dem Westen hier auch False-Flag-Aktionen zu. Der Beschuss eines Kindergartens in der Ukraine durch „Russen“, sieht danach aus.) Russland ist wirtschaftlich von Europa abhängig, würde sich also ins eigene Fleisch schneiden. Und die Europäer würden Sanktionen gegen Russland ebenso hart treffen, da mag von der Leyen noch so sehr betonen, dass die Energieversorgung für die Europäer bis Sommer ohnehin garantiert sei. Bis Sommer! Und dann kaufen wir das Gas aus USA? Profiteur eines Krieges sind nur die USA, die mit Kriegen in fernen Landen eher weniger Probleme haben. Im Gegenteil: sie sind gut für die Konjunktur. Bekanntlich sieht es diesbezüglich in den USA nicht rosig aus.

  39. Russland steht wie GB und FR in den 1955er Jahren vor der Situation, dass sein Kolonialreich zerfällt: Im Vielvölkerstaat und seinem Einflussbereich wollen die verschiedenen Nationalitäten ihre Unabhängigkeit. Riesige Gebiete wurden im 19. Jahrhundert sogar den Chinesen abgenommen.
    Ob Gewaltherrschaft auf Dauer ein Rezept ist, scheint fraglich. Wie kann das bettelarme und rückständige Russland reagieren? Man denke nur an Frankreichs Unsinn vom „La France d’outre-mer“.
    Ein Abenteurer wie Putin denkt nur ans persönliche Überleben. Längerfristig ist ein Russland von der Newa bis zum Ural nicht ausgeschlossen.
     
     

    • Es gibt auf dieser Erde mehrere Imperien. Russland ist dabei ganz sicher nicht das ueberdehnteste.Vielmehr faellt mir da ein Imperium ein, das in Arabien kuerzlich massiv fuer Unsicherheit gesorgt hat.

  40. Das Problem ist doch, dass es den „Westen“, so wie ihn der Kalte Krieg mal als Gegenpol zum sowjetischen Osten definierte, gar nicht mehr gibt.
    Die USA sind kriegsmüde wegen der andauernden Verausgabung in Nahost und weite Teile der US Gesellschaft fühlen sich mittlerweile von sozialistisch verstrahltem europäischem Gedankengut gekapert, während die EU sich bis heute nicht einig darüber ist, was sie eigentlich sein will und wer alles dazugehören soll.
    Dass die NATO da, mangels einer geeinten EU mit starkem Werte- und Verteidigungsfundament, für manche immer noch der Rettungsanker zu sein scheint, dürfte klar sein. Allerdings kann sie das gar nicht, denn die NATO ist, wie Macron richtig sagte, längst „hirntot“, weil der Sowjet schon seit langem Geschichte ist und die Kommunisten in China derweil den Kapitalismus für sich entdeckt haben und damit die Sowjetunion als Machtblock im Osten längst abgelöst haben. Trump hatte das richtig erkannt. Die NATO ist aber nicht wirklich mitgezogen, was dann das neue Verteidigungsbündnis Aukus für den Indopazifik nach sich zog. Die NATO steckt also quasi im luftleeren Raum der Vergangenheit fest und weiß nicht wirklich, was sie jetzt tun soll.

    Dabei ist die Antwort so einfach:
    Wir haben keine klassische Ost-West Konfrontation mehr.
    Wir haben jetzt einen Westen in den USA, wir haben eine Mitte in Europa und einen Osten mit Russland und China. Und die USA, wie auch Russland und China, sind jeweils ein eigener Machtblock, der in der Lage ist, sich selbst zu verteidigen. Die EU ist das nicht. Die EU ist ein Debattierclub, deren Mitglieder wegen der andauernden Debatte über teils völlig absurde und weltfremde Themen mittlerweile total zerstritten sind und die sich nur noch deswegen zusammenraufen, weil Geld ausgeschüttet wird. Derweil ist man weder willens noch in der Lage, die eigenen Außengrenzen zu schützen. Das machen dann die Länder selbst, so wie Griechenland oder Polen.
    Nur die Deutschen tun das nicht, weil hier bei uns irgendwas falsch tickt, man Dublin III deswegen mutwillig bricht und die anderen EU Länder, insbesondere die an den Außengrenzen, damit in ihrer Integrität und Sicherheit gefährdet.

    Ich habe den Vergleich schon einmal gezogen und tue es jetzt wieder, weil er einfach sitzt:
    Jeder Organismus braucht eine Schutzschicht, die ihn vor äußeren Einflüssen schützt. Besonders deutlich wird das bei Eiern. Eier in ihrer Schale sind relativ lange bei Zimmertemperatur haltbar. Sobald man die Schale knackt, verdirbt der Inhalt aber im Zeitraffer.
    Die EU braucht eine Schale. Eine Schutzschicht. Sonst verdirbt sie.
    Eine funktionierende Außensicherung, also ein funktionierendes EU eigenes Verteidigungsbündnis und eine funktionierende Grenzsicherung der Außengrenzen.
    Und wenn das dann endlich mal funktionieren sollte, wird auch keiner mehr nach der NATO schreien und die Russen müssen auch keine Angst mehr vor einer stetig fortschreitenden NATO Osterweiterung haben und darauf dann auch nicht prophylaktisch reagieren, denn genau das ist es, was da um die Ukraine herum passiert.
    Und dann wird in der EU auch keiner mehr Mitglied werden wollen, weil er dafür bezahlt wird, sondern weil er dadurch Schutz genießt. Erst dann würde die EU zu genau dem Machtblock werden, wie es die USA, Russland und China bereits sind.

    Man kann nicht alles mit Geld regeln.
    Mit Geld ködert man nur Sozialhilfemepfänger.
    Ein Sozialamt ist aber kein Verein, in dem Menschen freiwillig Mitglied werden.
    Menschen werden freiwillig Mitglied dort, wo sie was erleben, sich weiterbilden oder gemeinsam trainieren können.
    Die EU muss weg vom Modell „Sozialamt“, hin zum Modell „Kaserne“.
    Und dann wird sich zeigen, wer wirklich in die EU aufgenommen werden will und wer nicht. Und ich gehe jede Wette ein, dass die Russen mit einer Ukraine in einem funktionierenden EU Machtblock weit weniger Probleme hätten, als einer Ukraine in der NATO. Eben weil es dort dann keine US Atomwaffen geben wird.

    • Faktisch ist Deutschland nach wie vor besetzt und die Franzosen sind nicht willens, den nuklearen Schutzschirm ueber die gesamte EU auszuspannen.

      Zudem gibt es da das Problem, dass die Englaender und die Russen sicher keine Freude an einem starken, grossen Machtblock gleich neben sich haben wuerden.

      • Sie unterschätzen den deutschen Einfluss auf die Weltpolitik massiv.
        Wir waren mal besetzt, richtig. Das ist aber lange her.
        Wenn man sich die Entwicklung in den USA in den letzten 20 Jahren anschaut, drängt sich aber der Eindruck auf, wir haben längst die USA besetzt und sie auf den falschen Weg geführt.
        Bzgl. des atomaren Schutzschirmes habe ich da von Macron vor gar nicht langer Zeit etwas anderes vernommen.
        Und wenn wir das Konzept der EU so ausgelegt hätten, wie ich es fordere, wären die Engländer niemals aus der EU ausgetreten.
        Der nächstgrößte Machtblock in Konkurrenz zu Russland ist nicht die EU, sondern China. Das war auch schon zu Zeiten des Kalten Krieges so. Der Sowjet hatte zeitweise mehr Angst vor einer Milliarde Chinesen, als vor amerikanischen Atomraketen.
        Dass Russland nun mit China anbandelt, liegt einzig in der neuerlichen massiven Verbündelung der ehemaligen Westmächte gegen Russland. Man erinnere sich zum Vergleich an den Hitler-Stalin Pakt, der ebenso ein Pakt zwischen eigentlich konkurrierenden Mächten war, um temporär aufbegehrende Feinde auf der anderen Seite der Welt auszukontern.

  41. Das eigentliche Problem ist doch der selten dumme europäische Westen. Seit 1990 in Richtung Russland weitergemacht, als wäre da nicht passiert. Grobatschow war fix weg und Jelzin sehr bequem. Zudem will unsere atlantische Führungsmacht nun mal die einzige Weltmacht sein … scheitert nur gern an ihren diesbezüglichen Aufführungen.
    Das muss sich über einen Putin samt Reconquista keiner wundern und Sieger im Kampf der Systeme wird so man auch nicht, schon gar nicht, wenn man Russland den Chinesen zutreibt hat und nach eigener Belastung mit was „der Westen“ so eingesammelt hat und in der EU die Konkurrenten der USA belastet. Nicht wundern, wenn die USA dann auch mal wieder eine Erweiterung gut finden, Kanonenfutter und Vorfeld braucht man immer, zahlen könnens die Europäer.

  42. Über das Titelfoto kann man sehr unterschiedlicher Ansicht sein. Bei Fotos für die Volkspresse niemals ohne Maske, noch nicht einmal in Kriegsgebiet. Man ist ja schließlich nicht im Bundestag. Die Sache mit den Masken dürfte gerade in Kampfeinsätzen doch für Verwirrung, mit ziemlicher Sicherheit aber für eine Niederlage sorgen.

  43. Russlands gegenwärtige Macht ist des Westens Ohnmacht.“:
    Die Gretchenfrage, was machen die USA auf Dauer. Ziehen sie sich auf Dauer aus verschiedenen nicht ganz so wichtigen Bereichen zurück und konzentrieren sich auf Bereiche die wichtig sind (sicherlich der Pazifik und Ostasien).
    (Welche Bedeutung hat aus der Sicht der USA Afghanistan, Zentralasien, Ukraine, Osteuropa, der Balkan, …?)
    Sollte das der Fall sein, wird „der Westen“ in all diesen Bereichen eher hilflos sein. Und andere stoßen in diese Bereiche vor.
    Das kann Russland sein, die Türkei, Iran, China, Indien, die Golfstaaten, … .
    Die Europäer waren vielleicht seit 1945 hilflos. Nur ohne die Hilfe der USA merken sie es nun leichter.

    • Die Franzosen haben immerhin den Tuerken 20 Duesenjaeger gezeigt, als diese mal wieder an eine Invasion Griechenlands dachten.

      Schon das haetten die Berliner Traumtaenzer nicht auf die Reihe bekommen.

  44. Politisch und Diplomatisch befindet sich der „Ukrainekonflikt“ in einer Sackgasse, und bestimmte beteiliigte Akteure wollen das auch so, insbesondere die Akteure, die bei einem Konflikt nur peripher beteiligt wären, welche diese Akteure sind – überlasse ich der Fantasie des geneigten Publikums.
    Die „Ampel“ selbst ist was die Wahrnehmung und Interessenlage des Konflikts gespalten, wie auch die Deutsche Bevölkerung gespalten ist, denn wir haben am meisten neben dem ukrainischen Volk zu verlieren, das Agieren von Scholz beruht ja nicht zuletzt auf der Erfahrung seines Parteikollegen Schröder, der ja im Irakkonflikt mit „Uncle Sam“ aneinander geriet und den diese Auseinandersetzung letztlich das Amt gekostet hat – ja die USA nehmen auch Einfluss auf die deutsche Innen- und Parteipolitik, wie sie es bei allen „wichtigen Verbündeten“ getan haben und tun werden, nur wer naiv ist – bestreitet dies ernstlich.
    Man könnte ja, wenn man die „veröffentlichte Meinung“ in unserem Land so betrachtet, auf den Gedanken kommen, dass man zur Zeit regelrecht beleidigt ist, wieso Russland noch nicht militärisch agiert – das Sanktionspaket ist doch schon geschnürt und sollte zügig in Kraft treten, das wissen alle westlichen Beteiligten – Biden droht und warnt in der Dauerschleife – dito mittlerweile auch Scholz, die restliche Ampel im Gleichklang, eine eigenständige Aussen- und Sicherheitspolitik sieht anders aus.
    Was insbesondere auffällt, sind die möglichen Auswirkungen des Konflikts auf unsere Volkswirtschaft und die Bevölkerung, die medial fast „totgeschwiegen“ werden. Ein Schelm wer Böses dabei denkt….

  45. Wunschesrepublik Deutschland – ohne aussenpolitische Vision eigentlich seit der Wiedervereinigung, wenn man nicht weiss was man will, kann man auch keine roten Linien festlegen, die ein potentieller Widersacher nicht ueberschreiten darf. Das ganze wird durch ideologische Traeumereien wie „wertebasierte Aussenpolitk“ nicht unbedingt besser. 
    Die Leier mit “gleich greifen die Russen” an – wird langsam alt. Joe Biden hat den Angriffstermin ja auf den 16. Februar 22 angesetzt…dazu kam’s nicht…aber irgendwie weiss Joe Biden jetzt, dass “Putin sich entschieden hat”. Ein Krieg hätte nur 3 Gewinner: Boris Johnson, Kamala Harris (die unbeliebte Vitzepraesidenten die sich noch schnell kroenen möchte) und Joe Biden, die alle von innenpolitischem Versagen ablenken müssen. Russland kann sich so einen Krieg gar nicht leisten (zB implodierende Geburtenraten), Deutschland (Dank Kanzler Schroeder vollends von russischem Erdgas abhängig) auch nicht. Zu diesem Thema haben die begabten Podcaster von WilleWahrheitWeltanschauung ein paar hervorragende Episoden rausgebracht: https://www.youtube.com/watch?v=mRrgpYK07jc , eine auch mit dem amerikanischen Podcaster und Osteuropakenner Todd Wood: https://creativedestructionmedia.com/video/2022/02/12/episode-3-euro-bytes-the-history-of-ukraine-is-russia-a-natural-ally/&nbsp;

  46. Das ist eine gute Zusammenfassung von Herrn Spahn und deckt sich in Etlichem mit den Einschätzungen von Generalmajor a.D. Schultze-Rhonhof, der sehr detailliert auf der Seite der Staats- und Wirtschaftspolitischen Gesellschaft (SWG) auf 10 Seiten berichtet.
    Die USA ist weit entfernt und wäre im Kriegsfall nicht das Schlachtfeld , kauft gar Erdöl von Russland, möchte aber die Versorgung Deutschlands über Nordstream II behindern, um deren eigenes, teureres Fracking-Gas auch in der EU zu verkaufen. Amerika und die ukrainische Gasfirma Burisma, eine US-Bürgerin mit Spontaneinbürgerung als Finanzministerin in der Ukraine in 2014 u.v.m. laßen an „werteorientierten“ Motiven doch stark zweifeln.
    Ich teile die Auffassung in dem besagten Bericht auf SWG, daß die Ukraine als souveräner Staat das Recht hat, sich seine Bündnispartner selbst auszuwählen, aber selbst keinen Anspruch auf einen Beitritt zur NATO hat, denn darüber entscheidet die NATO im Interesse der eigenen Sicherheit. Ohne Pufferstaaten dürfte die Sicherheit Europas stets gefährdet bleiben.

    • Seit Brandt besteht deutsche Aussenpolitik in der Selbstverleugnung deutscher Interessen, geappart mit dicken Ablasszahlungen.

      Russische Aussenpolitik haut auch mal rein, wenn man sich oder seine Freunde bedroht sieht. Ein Imperium wie das Anglo-Imperium.

  47. Regierungen des Westens zusammengeschweißt?
    Zusammengeschweißt ist auch eine Herde Schafe, wenn Wölfe diese umkreisen.
    Die Ukraine liegt nicht mal im Vorgarten von Europa, Teile der Bevölkerung sind russisch.
    Aber Baerbock gibt zum besten:

    „Wir als Deutschland sind bereit, selber dafür einen hohen
    wirtschaftlichen Preis zu bezahlen. Deswegen liegen für mich, liegen für
    uns, alle Optionen auf dem Tisch, auch Nord Stream 2.“

    Nachdem unser Land seine Energie im wesentlich aus Rußland bezieht, ist Kriegrethorik („Heute, das müssen wir so deutlich sagen, droht neuer Krieg – mitten in unserem Europa.“) völlig fehl am Platz.
    Nord Stream 2 ist sicher keine Option.Und daß die Preise in unserem Land steigen, ist nicht auf die Ukraine zurückzuführen, sondern auf die einzigartige Politik der der Regierenden.
    Wer keine Eneriewende und nicht einmal Gasspeicher im Winter bewirtschaften kann, sollte nicht auf die Ukraine verweisen, um vom eigenen Versagen und dem Versagen der Opposition (für die letzten Jahre) abzulenken.

  48. Den NATO-Staaten in der EU, insbesondere Deutschland, ist ihre innere wie äussere Sicherheit nix wert. Hier geht`s um grüne Weltenrettung und möglichst viel Immigration aus, wie Trump sagen würde, shithole countries. Bei dieser Gesinnung verlieren die Amis zusehends ihre Geduld mit Europa und wenden ihr Interesse Süd- und Südostasien zu.
    Der grösste geopolitische Fehler bestand allerdings darin, Russland in die Arme Chinas zu treiben. Putin wird dort gern als nützlicher Idiot empfangen, um den Weltherrschaftsansprüche der kommunistischen Mandarine zu dienen.
      
     

  49. Mir ist mir die BRD-Außenpolitik eigentlich egal. Ob wir Waffen an die Ukraine senden oder nicht, spielt keine Rolle. Die Bundeswehr ist – zum Glück – sowieso unfähig zu irgendwas. Und Geld in der Weltgeschichte verteilen tun wir immer. Irgend ein Grund findet sich immer dafür. Wäre es nicht die Ukraine, wäre es halt Grönland.
    Außenpolitik ist dazu da, dass Baerbock und Scholz schöne Bilder produzieren können.

  50. Würde „ein von Russland kooptiertes Belarus und eine russisch besetzte Ukraine dazu führen, dass Russlands Truppen vom Baltikum bis nach Rumänien direkt an der Nato-Grenze stationiert sein könnten, ohne dass Belarus oder Ukraine weiter als Puffer dienen würden. Das würde die Bedrohungslage für die EU dramatisch verschärfen.“ (Welt)
    Das ist doch exakt die siegelbildliche Argumentation von Putin gegen eine Aufnahme der Ukraine in die Nato.
    Das selbe mit Finnland. Finnland ist ein Pufferstaat. Will die NATO das ändern könnte Putin reagieren. Pufferstaaten sind doch im beiderseitigem Interesse.

    • Genau so ist es. Die Amerikaner wollten sich die Ukraine in ihr Reich (NATO, AUKUS, JP, SK,..) einverleiben. Damit ist das russische Reich nicht einverstanden.

  51. Im worst case müssen die Ukrainer dann eine Erfahrung machen, welche die Deutschen schon seit bald 7 Jahren kennen: Grenzen kann man nicht schützen! (Und wenn man es könnte, wäre es unmoralisch). Deutschland/Europa kann seine Grenzen nicht schützen gegen ein „Heer“, das zwar Millionen zählt, aber keine Waffen bei sich trägt, nicht einmal Papiere. Vielleicht sollte unsere aus dem Völkerrecht kommende Außenministerin anstatt mit Helm und Schutzweste von „größten Opfern zu sprechen, zu denen „die Deutschen“ angeblich bereit seien, den Ukrainern einfach die Segnungen der „open borders“ verkünden. Sicherlich hat die russische Armee zahlreiche Fachkräfte und sprachlich-kulturell liegt man auch nicht weit auseinander.

  52. Das Ziel der Nato bzw. des beherrschers der Nato USA ist unter dem derzeitigen präsident wieder die die Vernichtung Russlands bzw. Russland zu einem bedeutungslosen Land (wie Obama z.B. Russland offen betitelte) zu machen.
    Möglichst daß US Firmen Russland wieder ausplündern können, die Hand auf den Bodenschätzen haben. Russland ist aber ein weites Land mit verschiedenen Klimazonen. Schon von daher mit keinem „westlichen“ zu vergleichen. ich Erinnere da z.B. wie Hitlers Feldzug gescheitert ist.
    Russland durch Putin, hat sich nachdem der „Westen“ das derzeitige Verhalten angefangen hat ( Wendepunkt könnte die Sicherheitskonferenz in München) gewesen sein immer mehr nach China orientiert, mit China enger werdernde Beziehungen geknüpft. China und Russland zusammen. Für Beide zählen erst einmal die eigenen Interessen.
    Ob da dem Westen seine Überheblichkeit auf Dauer bekommt?

  53. Ein von romantischem, moralisierendem Gefühlsüberschwang getriebener Text („wäre den Ukrainern der nun voraussichtlich anstehende Opfergang erspart geblieben …“). Zur Außenpolitik gibt es einen schönen Satz von Egon Bahr: „In der internationalen Politik geht es nie um Demokratie oder Menschenrechte. Es geht um die Interessen von Staaten. Merken Sie sich das, egal, was man Ihnen im Geschichtsunterricht erzählt.“
    Wo ist unser Interesse im Fall Ukaine? Das ist nicht zynisch, das ist Realpolitik. Der Autor erwähnt die „Monroe-Doktrin“ von 1823 (!) mit keinem Wort. Sie ist so aktuell wie vor 200 Jahren. Wenn man Frieden will, muss man sich genau damit auseinandersetzen. Das Konzept „Regime Change“ ist das beste Rezept zum Scheitern (Vietnam, Irak, Libyen etc. – schon vergessen?).

  54. Lieber Herr Spahn, die SS, die Wehrmacht und später die Amerikaner haben in der Ukraine auch handfeste Verbündete vorgefunden, die ihnen eifrig zu Diensten waren. Zum Beispiel den in der Westukraine immer noch hochverehrten Juden- und Russenhasser Stepan Bandera, der zusammen mit seiner zahlreichen Anhängerschaft für zehntausende Tote in der Ukraine gesorgt hat. Wie Sie sehen, ist die Welt nicht nur schwarz und weiss.

  55. Ohne die vom Westen initiierte Farbenrevolution (Nuland, Fuck EU, 5 Mrd.) hätte das Drama Ukraine gar nicht stattgefunden. Die Krim wäre noch Teil des Landes, im Osten wäre Frieden.
    Das Land könnte als neutraler Pufferstaat gut leben. Von Ost und West gepampert.
    In Weißrussland war Putin schneller, er ist lernfähig.
    Ob sich Putin die Ukraine holt weiß ich nicht. Möglich. Wie es bei uns aber aussieht wenn wir als Sanktion alle Beziehungen zu Russland abbrechen, kann ich mit ausmalen. Unsere Energieversorgung bricht zusammen, das ist sicher. Von der Leyen will sich kümmern. Das ist genau die richtige.

    Ist das so die Art von Experte welche der Ukraine den schnellen und umfassenden Umbau von einer korrupten Postsowjetwirtschaft in ein marktwirtschaftliches, demokratisches System beibringen soll?

  56. Finanziell sieht es betreffend die Ukraine-Unterstützung ganz anders aus als der Bezug auf einen deutschen Haushaltstitel vermuten läßt. Deutschland hat zwar die genannten € 1.83 Mrd. bezahlt, aber weit darüber hinaus hat die EU im gleichen Zeitraum € 17 Mrd. geleistet ( wovon auf D ca. € 4 Mrd. entfallen ). Ob andere europäische Länder bilateral Gelder zur Verfügung gestellt haben ist nicht auf die Schnelle zu klären – wir reden aber über eine Ukraine-Subvention seit 2014 von ca. € 20 Mrd.-plus. Das ukrainische Interesse, dass dies nicht weniger wird, ist naturgemäß sehr groß, weil nach der einen oder anderen Umdrehung im ukrainischen Wirtschaftskreislauf mindestens 10-20% auf den Konten der kleptokratischen Oligarchen landen. Natürlich haben die westlichen ca. € 250 Mrd., an Krediten und verlorenen Zuschüssen in ca. 20 Jahren, das Land und das Regime über Wasser gehalten. Für eine Entwicklung von Rechtsstaat und Demokratie, und eine stabile Wirtschaftsentwicklung war aber alles für die Katz. Auch jeder zukunftige € oder $ wird für die Katz sein.

  57. ich weiss ja nicht,aber ich sehe dauernd ukrainische Soldaaten auf Photos,die entweder das Dreizack-Zeichen oder,noch übler,das der angedeuteten fallenden Werfermine mit drei Flügeln zeigen.
    DAS sind klar nationalistische Abzeichen,die in D mittels „Abzeichen verfassungswidriger Organisationen“ zu Anzeigen führen würden.
    Das zweite Abzeichen steht klar in Verbindung mit der SS-Division Galizien.
    Keine Ahnung,warum hier in den westlichen Medien diese wirklich bedenkliche Tatsache die „hysterische“ Ukraine-Unterstützung nicht mal nachdenklich macht.
    warte nur noch auf den Löwen mit drei Kronen im Wappen….

  58. Zitat: „In der von Russland bedrohten Ukraine hätte ein umgekehrtes Szenario ebenso gewirkt.“ Nein, hätte es mit ziemlicher Sicherheit nicht! Der Vergleich mit Syrien ist eine krasse Fehleinschätzung. Für Russland ist die Ukraine-Krise essentiell, im Gegensatz zu Syrien. Die Ukraine als Aufmarschgebiet der NATO wird als unmittelbare Bedrohung für die Existenz Russlands angesehen, zumal auch dann der Westen großen politischen Druck auf Russland ausüben könnte (Regime Change Fantasien, Farbenrevolutionen, Infiltration etc.). Die Gefahr eines echten Weltkriegs, mit nuklearem Winter und so, würde enorm steigen. Das ist auch der USA bewusst. Der Weg über Sanktionen ist der einzig richtige. Vergessen sie lieber in Kategorien wie „Appeasementpolitik“ zu denken. Nazi-Deutschland war keine Atommacht, Russland dagegen hat über 1600 AKTIVE Atombomben, die SOFORT einsatzfähig fähren.

    So leid es mir auch tut, aber die Ukraine ist das Risiko einfach nicht wert. Für den Westen ist die Ukraine nicht essentiell, für Russland dagegen schon. Wenn jemand sich in seiner Existenz bedroht fühlt, so verschiebt sich die Bereitschaft Risiken einzugehen ins Extreme. Deshalb traue ich Putin alles zu. Herr Spahn, Sie unterschätzen die Bedeutung der Ukraine für Russland.

  59. MAN KANN DAS GANZE

    auch von der kulturhistorischen Seite her sehen. Die ist sehr komplex, dennoch möchte ich eine kurze Analyse versuchen. Zuerst: man verlässt sich besser auf Aussagen von Leuten, die die jeweiligen Länder kennen. So wie die Aussagen eines Peter Scholl-Latour maßgeblicher waren als die irgendwelcher naiver, weltunerfahrener, linksgrüner Stubenhocker-Relotiusse, so sollte man auch hier nach einer kompetenten Geistesgröße suchen.

    In Zusammenhang mit Russland ist eine solche maßgebliche Größe für mich der norwegische Literaturnobelpreisträger Knut Hamsun. Als Vielgereister kannte er sowohl die USA (er hatte dort jahrelang als Handlanger gearbeitet) als auch Deutschland, das er, wie Russland, geradezu verehrte.

    Für die USA galt das keineswegs, denn er entwickelte im Laufe seiner Arbeitserfahrung dort eine sehr weitgehende Abneigung gegen große Teile des US-amerikanischen Geisteslebens, das er in weiten Bereichen als verlogen, aber auch zivilisatorisch degeneriert ansah.

    Ich habe öfter mit Deutschrussen zu tun und bin immer wieder verblüfft, wie genau sie vom Charakter her dem Russlandbild Hamsuns entsprechen. Für mich sind die Deutschrussen zur Zeit jene, die am ehesten deutsche Tugenden repräsentieren, wurden sie doch nicht von dem ganzen dekadenten westlichen Irrsinn (z.B. woke und gender) angesteckt, dessen Keim Hamsun schon im 19. Jahrhundert erkannte.

    Ist es der Ukraine denn wirklich zu wünschen, dass sie solche westlichen „Werte“ (oder besser gesagt Wertemüll) in ihr Land lässt, oder hält sie sich von dem ganzen toxischen Unsinn nicht besser fern? Ich will Russland nicht übermäßig idealisieren (das tat Hamsun, der sich als „Antispiritist“ und also eher „Antiidealist“ sah wohl auch nicht), aber das Verhalten des Westens gegenüber Russland seit 1989 wird zum Lackmustest für die unter gender-, woke- und anderem überdrehten Zivilisations-Müll verschütteten echten westlichen Werte. Es ist eher der Westen, der mit seinen Narreteien und seiner Schwäche die Friedensdividende von 1989 verspielt hat.

    So wie das deutsche Politestablishment das an sich unglaubliche Wunder der Wiedervereinigung mit Füßen tritt (indem man Deutschland in einem EU-Moloch auflösen will und immer mehr zum Zahlmeister der Oliven-Staaten macht), so hat die USA die Chance verpasst, die Entwicklungen nach 1989 demütig zum Anlass zu nehmen, um bei sich selbst etwas aufzuräumen.

    Es mag sich etwas pathetisch anhören, aber (um meine Ausführungen hier etwas abzukürzen) im kosmischen Gefüge hat der Westen mit seiner verlogenen linksgrünen Schickeriakultur mehr Schuld auf sich geladen als das eher unverdorbene Russland. Und dafür muss der Westen jetzt büßen – ohne, wie gesagt, Russlands Aggressionspolitik an sich gutzuheißen. Aber im kosmischen Gefüge ist sie letztlich nur die Reaktion auf Fehlentwicklungen im Westen.

    Mit Donald Trump, der sich anschickte den Westen zu revitalisieren, zu reformieren und der, gegen den deep state, auch gute Beziehungen zu Russland etablieren wollte wäre die Welt jetzt wohl nicht in dieser Situation. Aber der unter sehr zweifelhaften Umständen ins Amt gelangte Biden (der selbst noch weit unschuldiger ist als alles Toxische, was hinter ihm steht) muss jetzt zahlen nach dem Motto „Unrecht Gut gedeihet nicht.“

    Der Westen sollte das Ganze zum Anlass nehmen, zivilisatorische Fehlentwicklungen bei sich selbst zu korrigieren, Demut zu lernen, berechtigte Ansprüche Russlands anzuerkennen und fortan Verlogenheit nicht mehr als moralische Überlegenheit fehlzuinterpretieren.

    Denn, was immer man auch über Russland denken mag, dem (unbestechlichen und jede Lüge durchschauenden) Kosmos gefällt der Westen in seiner jetzigen Form wohl kaum. Wenn der Weltfrieden erhalten werden soll, und um eine Annäherung an Russland zu ermöglichen, muss es vor allem auch im Westen zu den dringend benötigten reformatorischen Umwälzungen kommen. Und das heißt: weg von linksgrüner Schickeria und Lüge!

    • Die Realtät gut getroffen
      Danke für Ihre Ihre Ausführungen hier

  60. Und was ist nun die Quintessenz dieses langen Artikels? Letztlich die, daß „der Westen“ bereit sein muß, mit eigenen Truppen Krieg gegen Rußland zu führen. Die NATO, das ist im wesentlichen die Militärmacht der USA, verstärkt um ein paar europäische Hilfstruppen; diese Entscheidung wird also nicht in irgendwelchen europäischen Hauptstädten oder in „Brüssel“ gefällt, sondern in Washington. Deutschland hat schon viel zu viel Geld in dieses korrupte Land gekippt, so wie auch in andere shitholes dieser Welt. Hand aufs Herz, wer in Europa wäre denn bereit, um der Ukraine willen einen echten heißen Krieg zu führen? Zumal „der Westen“ sich selbst in einer Phase befindet, in dem selbstzerstörerische Ideologien das zersetzen, was mit stoltzgeschwellter Brust stets als Alleinstellungsmerkmal dieses Westens behauptet wird: echte Demokratie, Meinungsvielfalt, Liberalität etc. Einen Feldzug wird es mit Sicherheit geben, wenn Putin ernst macht: einen medialen, zugunsten der massenhaften Umsiedlung von Ukrainern in der EU. Wahrscheinlich ungewollt trägt auch dieser Artikel dazu bei, indem er „dem Westen“ ein schlechtes Gewissen macht wg. mangelnder Solidarität mit der Ukraine.

  61. So ist es und danke fuer diesen zutreffenden Artikel, der, aber damit wird der Autor leben koennen, zu den erwarteten Reaktionen der Putinversteher fuehren wird. Dieser Putin erfüllt vor allem emotional eine wichtige Rolle und ist eine wichtige Projektionsfigur fuer nicht wenige Deutschlaender. Verbales Kennzeichen :“ Ich bin zwar kein Putin freund(das waere dann doch etwas peinlich), aber irgendeiner muss den USA doch, koste es, was es wolle, Paroli bieten“ . Da „opfert“ man ziemlich bedenkenlos auch mal eine Nation, die man ohnehin russisch definiert und deren Existenz man, d. h. die „Weltkonstrukteure“ bei TE und Achgut, wegen einer korrupten Oligarchie beseitigt wissen moechte. Dass dieser Maßstab, ohnehin irrelevant, ansonsten eher nicht angewandt wird, geschenkt.

  62. Leider ist die Analyse in vielen Punkten zu kurz gesprungen. Haben wir die Präsidentschaft von Boris Jelzin vergessen, in der Finanzinvestoren aus den USA sich große Teile der ehemaligen Sowjetunion einverleiben wollten? Erinnern wir uns noch an die Versprechen, die westliche Politiker gegenüber Gorbatschow bezüglich der NATO-Osterweiterung gegeben haben? Welche westlichen Politiker haben eigentlich den ernsthaften Versuch unternommen, gegenüber Moskau eine nachhaltige „europäische Friedenslösung“ vorzuschlagen? Die NATO bis an die russischen Staatsgrenzen auszuweiten, kann in Ermangelung dessen wohl kaum als eine solche Friedenslösung umgedeutet werden. Gern schwadronieren wir als aufgeklärte Europäer und Demokraten über den russischen Präsidenten als autokratischen Paria. Wenn ich mir vergegenwärtige, wie unsere aufgeklärten, demokratisch legitimierten Staatsführer in den letzten Jahren und Monaten mit fundamentalen Freiheitsrechten ihrer eigenen Bürger umgegangen sind, sollten wir gegenüber Besserwisserei an die Adresse Putins wohl eher zurückhaltender sein.

  63. Der 2014 mit Hilfe der USA weggeputschte Präsident war demokratisch gewählt. Die Mehrheit war damals wohl nicht so eindeutig für eine EU. und NATO Anbindung.
    Die Stärke eines Textes zeigt sich u.a. in der korrekten Darstellung von Fakten und nicht in „Kraftmeierei“.

  64. „Putin fürchtet nicht die amerikanischen Raketen – er fürchtet die Ideen der westeuropäischen Aufklärung, die er und seine Vorgänger bislang erfolgreich über Jahrhunderte vom eurasischen Riesenreich haben fernhalten können“

    Jeder, der sein Land liebt, fürchtet die westliche „Aufklärung“: Gesellschaftlicher Zerfall durch Geschlechterideologien und Multikulti, Ökofundamentalisus, Minderheitenpolitik, Zerstörung der Wirtschaftsgrundlagen, Werteverfall, Pseudo-Meinungsfreiheit. Sie schreibes es doch selbst – der „weichgespülte“ Westen.

    Wenn wir schon ehrlich reden, dann lassen sie uns auch zugeben, dass der Westen fertig hat. Der Westen ist eine Brutstätte für Spinner geworden. Wenn so Aufklärung aussieht, dann bevorzuge ich die russische Lebensphilosophie.

  65. Reden wir nicht drumherum: warum soll der Westen die ukrainische Grenze schützen, wenn zumindest die EU schon ihre eigene nicht einmal gegen illegale Migration schützen will?

    • Sehr guter Einwand! Der Westen, jedenfalls seine sog. „Eliten“ ist mittlerweile derart dekadent, auf Selbstzerstörung ausgerichtet, daß er sich schon gar nicht als „Leuchtturm“ für Länder außerhalb aufführen kann. Polen und Ungarn waren einst glücklich darüber, der sowjetischen Knute in Richtung Westeuropa und EU entkommen zu sein. Heute sehen sie sich nun plötzlich mit der Knute eben jener EU konfrontiert, die sie (wie die Völker der westlichen Mitgliedsstaaten zwingen will, massenhaft Zuwanderung aus der islamisch-afrikanischen Welt zu tolerieren, einfach eine andere Art der Invasion.

  66. Nach der großen „Bedrohung“ der Nato, der Eingemeindung der Ukraine, etc, werden die Natopartner den Erst der Lage erkannt haben und endlich die versprochenen Investitionen in amerikanische Waffensysteme tätigen. (Raytheon, Lockheed Martin, ff.).
    Dazu wird Europa endlich verstehen, das die Abhängigkeit von russischem Gas schlecht ist und auf grünen französischen Atomstrom und amerikanisches Frackinggas umsteigen.
    Das kurbelt die gerade heftig absackende amerikanische Wirtschaft wieder etwas an, Bidens Umfragewerte kommen aus dem dunklen Keller ans Tageslicht und die DEMS haben noch eine Chance in den Midterms..
    (der Zynismus sei geschenkt..)

    bislang:
    der 6Mrd. Panzerdeal mit Polen steht, Dänemark und Schweden werden amerikanische Truppen in ihre Basen lassen
    Morawiecki arbeitet am Gasproblem durch die Forderung nach Abschalten von NS1….

  67. 2.000.000.000 € wurden also in die zivile Entwicklung der Ukraine gesteckt. In ein kaputtes korupptes Land. Warum wird das verharmlost? .. Ablasszahlungen … schlechtes Gewissen … Wer will hier denn wem einen aufbinden??

  68. „Anfänglich von den durch Stalins Terror desillusionierten Ukrainern als Befreier empfangen, sollte sich die Freude darüber, der russischen Knechtschaft entronnen zu sein, – – -.“ Vielleicht hat Herr Spahn schon einmal etwas von asymmetrischer Kriegsführung, früher nannte man das Partisanen-Krieg. Erst als die Partisanen in den Krieg eingriffen, gab Hitler den unsäglichen Ausrottungsbefehl. Und noch etwas zur Klärung. Wenn Soldaten in geringer Zahl sich ergeben hatten, oder gefangen wurden, mussten sie damit rechnen,gleich erschossen zu werden. Egal von welcher Kriegspartei, ob im Westen oder Osten. Leider.

  69. Oha. Da hat ein Falke aber heftig zugepackt. In den letzten 20 Jahren hat sich, gegen alle Versprechungen, die NATO um 14 Staaten gen Osten ausgeweitet. Raketen wurden stationiert und als Russland Besorgnis äußerte kam die NATO mit der völlig abstrusen Behauptung, die Raketen seien gegen den Iran gerichtet. Nach der Kuba-Krise, kurz vor dem dritten Weltkrieg, wissen wir wie die USA reagieren würde, wenn Putin sich in Mexiko und Kanada so positionieren würde.

  70. Das sehe ich nicht so?
    Wieso sollte es sich Russland antun, die ganze nichtrussische Ukraine zu erobern und zu welchem Preis und mit welchen Langzeitfolgen?
    Die USA haben seit vielen Jahrzehnten ihren Hinterhof in Mittel- und Südamerika. Punkt. Überlegen Sie mal? Sind die USA morgen bereit, diesen aufzugeben, wenn China und Russland das fordern würden?

    Es ist eine einseitig verlogene Debatte und die kaisertreu-haltungsvollen deutschen Gazettenschreiber haben den „Erzfeind“ schon gekürt. Ist so etwas ernstzunehmender Journalismus?

    Daran, dass man Putins durchaus vernünftige Offerten der letzten 20 Jahre für intensivere Zusammenarbeit in Europa nie ernsthaft in Erwägung gezogen hat, ist allein die laienhafte und am Ende europafeindliche Aussenpolitik der Merkelregierungen schuld.
    Früher einmal hieß es „Wandel durch Annäherung“. Heute, nachdem der Kommunismus Geschichte ist und eine gelenkte Demokratie in Russland herrscht, will der gierige Westen den zum Erzfeind gestempelten „Russen“ ganz weghaben bzw. weltpolitisch kaltstellen und wirtschaftlich übernehmen. Ich sehe die Infamie bei den westlichen Eliten!

  71. Warum geben die in Deutschland Regierenden anderen Ländern Geld?
    Geld der Leute die es in Deutschland hart erarbeiten müssen.
    Denen auch wegen der Freigiebigkeit der Regierenden von dem Erarbeiteten Geld fast nichts mehr bleibt. Die Höhe der Abzüge mit steigender Tendenz.
    Hauptsache die Regierenden fühlen sich groß und gut wenn Sie Anderer Geld freigiebig ausgeben von Leuten denen selbst fast nichts mehr bleibt.
    Deutschland ist Deutschland und keine Versorgungsinstitution für andere Länder

  72. „Die Ukraine ist verloren und Putin wird die Sanktionen überleben.“

    Das war sowieso zu erwarten. Aber vielleicht kann mir mal jemand plausibel die Frage beantworten, warum „WIR“ ständig für die Probleme anderer zuständig sein sollen?

    Vernünftigerweise müsste Deutschland sich aus den Angelegenheiten anderer Länder raushalten und sich stattdessen endlich um die eigenen Probleme kümmern. Es ist ja nicht so, also ob wir davon nicht reichlich hätten.

  73. Ich habe das Land einige Male besucht. Die älteren Bürger sind im Grund noch sehr sowjetisch eingestellt, keine Eigeninitiative, man wartet auf die Versorgung vom Staat. Öffentliche Gebäude werden nicht gepflegt. Ich bezweifle sehr, dass die jungen Bewohner viel von Freiheit und Demokratie und Rechtsstaat verstehen. Die wollen in den Westen, weil man dort besser leben kann, das ist alles. Das dieser Staat sich alleine nicht halten kann sieht man auf einen Blick, da braucht es keinen Wirtschaftsexperten. Ich glaube nicht, das die Ukraine in die EU passt, das wäre ein Fass ohne Boden. Man hätte niemals Versprechen auch nur andeuten dürfen. Die Leute dort müssen lernen, ihren Weg zu gehen, wir können nicht die ganze Welt versorgen. Warum siedelt sich da keine westliche Industrie an? Weil Korruption ganz normal ist. Das geht so nicht. Die Leute müssen lernen.

    • Die Ukraine als Faß ohne Boden in der EU, wäre ja aber nicht so ganz neu.
      Es gibt bereits jetzt EU Mitglieder die auch gut die Hand aufhalten.
      Wenn es mehr oder weniger einen Finanzausgleich gibt warum soll man sich dann selbst anstrengen und sich eventuell noch einschränken.
      Je weniger Geld du hast um so mehr bekommst Du von Anderen, daß Du näher an deren Level kommst. Je besser Du es Dir gehen läßt und dadurch Geld verbrauchst um so mehr bekommst Du von Anderen.
      Warum soll das da anderst sein wie z.B. in Deutschland bezüglich Länderfinanzausgleich?

  74. Oh, Herr Spahn, ich freue mich schon auf das Aufheulen der Russophilen hier….

    Ihrem Artikel ist vollumfänglich zuzustimmen!

  75. Das frage ich mich auch.
    Was hat „Der Westen“ eigentlich für ein Ziel?
    Nach innen die Freiheit der eigene Bevölkerung immer mehr einengen?
    Nach außen: Wir geben Geld und sagen wo es lang geht.
    Oder anders ausgedrückt: Unser Geld ist euere Selbstbestimmung.
    Ob das gut geht?

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