Was habe ich Harald Martenstein beneidet! Jahrzehntelang galt er als der Star-Kolumnist von Zeit und Tagesspiegel; ich habe ihn für seinen leichten Ton beneidet, bei mir wird’s ja oft zu sehr Holzhammer. Für seine Eleganz, mit der er Alltagsprobleme in grandiose Texte ummünzte, und immer war es eben ein „genau, ist mir auch schon so passiert“, bloß habe ich mich mehr geärgert. Egal ob Kindererziehung oder drohender Weltkrieg, Martenstein füllte Weltprobleme in Pralinenschachteln um. Das Schwere wurde leicht bei ihm, statt Konfrontation war es immer ein wenig Konfusion, die sich im Schmunzeln auflöst.
„Tichys Einblick“ – so kommt das gedruckte Magazin zu Ihnen
Bei Martenstein verwandelten sich die Fundstücke des Alltags in eine geschriebene Operette, bloß ohne Wiener Schmäh. Er bleibt bei diesem trockenen Ton, der den Schmäh im Kopf entstehen lässt.
Aber verziehen. Es ist lange her. Es ist so lange her wie diese gemütliche Bundesrepublik. Da gab es einen großen Menschenzoo, das war hinter der Mauer dieses Berlin. Es war da etwas eng, aber gemütlich, die Restaurants delikater als im Rest der Republik, wo das Leben schneller hastete, weil dort das Geld verdient werden musste, das in Berlin ausgegeben werden konnte. In dieser Nischenexistenz glänzte Martenstein, warf seinen milden Blick auf die Hastenden und Getriebenen.
Muss ganz Deutschland auf die Couch?
Martenstein begann, sich den Themen zu nähern, die da in seine Nische drängten: Massenmigration und der Jubel darüber, beispielsweise. Martenstein wuchs daran. Aus dem Literaten wurde ein Anker. Ein Anker, der die nach links dümpelnde Zeit und den richtungslosen Tagesspiegel schön schrieb für die zunehmend irritierte Leserschaft. Die Kaufleute im Unternehmen ersetzten in der Schlange die Verehrerinnen. Kaufleute haben bekanntlich nur Schmelz in den Augen, wenn sie rote in schwarze Zahlen sich verändern sehen. Martenstein stand dafür, dass die schmelzenden Abos nicht zu schnell zum Hochwasser wurden, er hielt die alten Leser bei der Stange.
In den Chefredaktionen sah man das nicht so gerne. Schon Anfang der 2010er nannte man ihn dort den „grumpy old man“. Mit seiner Grantlerei störte er den rotgrünen Wohlfühlton; die feine Melodie, die vom Glück der Migration und vom Unglück des Kapitalismus erzählt; vom grenzenlosen planetarischen Glück, das zum Greifen nahe scheint, wenn man ein sicheres Gehalt bezieht und zum Bio-Wein in den altgewordenen Blättern raschelt. Nur wollen muss man das Glück, sich befreien von den Widrigkeiten dieser Wirklichkeit, die man doch in den Blättern weglügt.Martenstein wurde zum Anstoßstein.
Und irgendwann musste es dann auch genug sein. Martenstein fabulierte in seinem leichten Ton, dass Ungeimpfte, die sich mit dem Judenstern schmücken, vielleicht gedankenlos seien und sogar „dumm und geschichtsvergessen“. Aber nicht antisemitisch.
Auweia, Martenstein, das war ein Griff ins Klo.
Denn natürlich sind Impfgegner alles, sie bündeln in ihrem verdammungswürdigen Sein auch Reichsbürgertum, Rechtsradikalismus, Querdenken und sonst was.
Und weil es noch nicht reichte, bemerkte Martenstein, dass die angeblichen Linken, die auf Demos zur Vernichtung Israels aufrufen, etwas gefährlicher seien.
Die Sympathien der Panorama-Redaktion für Linksradikalismus und Manipulation
Jetzt also wurde die Kolumne gelöscht, im Tagesspiegel. Man sieht geradezu, wie es in Hamburg qualmt und raucht. Darf so einer in der Zeit schreiben, der es im Tagesspiegel wegen Rechtsabweichlertum nicht mehr darf? Vergiftet er auch das rotgrüne Wohlfühlklima über Hamburg und dem Rest der Republik außerhalb von Berlin-Wilmersdorf, dem Stadtteil der verwitweten Tagesspiegel-Leserinnen?
Tagesspiegel und Zeit gehören wie das Handelsblatt in das Reich des greisen Dieter von Holtzbrinck. Der kam gerade in Berlin in die Bredouille, weil die Berliner Zeitung zu berichten wusste, dass im Tagesspiegel Unternehmen schön geschrieben wurden, an denen Holtzbrinck „Media for Equity“-Anteile erworben hat. Hinter dem Begriff verbirgt sich, dass Holtzbrinck nicht Cash für Firmenanteile bezahlt, sondern redaktionelle Werbung als Kaufpreis anbietet. Also wird in den Holtzbrinck-Blättern der Firmenwert hochgeschrieben. Das ist meist mehr wert als ein paar lumpige Euros, weil redaktionelle Empfehlung für fragwürdige „Ventures“ üblicherweise nicht kaufbar ist.
Das ist die harte Welt, die nun doch den Schönschreiber Martenstein einholt. Der harte Blick der Kaufleute: Der Ruf des Tagesspiegel im linken Mainstream ist ruiniert wegen dieses Bimbes. Man braucht ein Opfer, um Wohlanständigkeit zu demonstrieren.
Willkommen im Club, Martenstein. Da gehörst Du schon lange hin.
@Tichy
Fragen Sie doch mal beim TS an, warum über Sigmar G. immer so positiv berichtet wurde, er ein Traum-Honorar für bizarre Gastartikel bekam, obwohl er maßgeblich an der verfahrenen Situation mit Gazprom beteiligt war!
Warum wurde im Tagesspiegel nie die Wahrheit über die Geschäfte mit Gazprom geschrieben?
Was trieb Merkel, gefeierte Langstrecken-Kanzlerin, dazu, uns Putin derart auszuliefern?
Sehr geehrter Herr Tichy,
versuchen Sie den Herrn als Kolumnist für TE oder wenigstens als Gesprächspartner für Tichys Ausblick zu engagieren.
Ein Altlinker der für das freie Wort eintritt (und auch noch schreiben kann) ist eine Kuriosität, die es dem Publikum zu zeigen gilt.
Und noch eine kleine Ergänzung: Natürlich leben wir im besten und freiesten Deutschland, das es je gab. Das können eigentlich nur noch Bekloppte oder, sorry Herr Bundespräsident, Autokraten glauben. Wer auch nur einen Millimeter von der von der Partei- und Staatsführung und den mit ihnen innig verbundenen Medien vorgeschriebenen Einheitsmeinung abweicht, wird unweigerlich bestraft. Vorerst nur durch Löschung seiner Texte, bald vielleicht schon durch persönliche Auslöschung. Und wer das für übertrieben hält, mal sehen, was Ihr dazu in 15 oder 20 Jahren sagt.
Zur Erinnerung: es war der Tagesspiegel, der sich angesichts der Übergriffe zu Sylvester in Köln nicht entblödete, zu behaupten, dass Rechte ihre Bräute absichtlich zum Begrapschen dorthin geschickt hätten…
Und es gab genug Leser, die diesen Unsinn geglaubt haben. Habe selbst fassungslos erlebt, wie ein befreundeter Siemens Manager mir das ernsthaft verklickern wollte.
Man wird Martenstein nahe legen sich zu entschuldigen. Da kommt es darauf an, wie tief er in der woken bubble drin steckte und ob er die Zersetzungtaktiken kennt. Wenn er auf die Falle mit der Entschuldigung reinfällt, ist das ein Schuldeingeständnis und er wird von den MSM offiziell als unberührbarer Antisemit geführt. Spielt absolut keine Rolle, wie er sich entschuldigt, oder was er sagt….man wird es entsprechend framen oder faken.
Das Klügste wäre einfach den Hut zu nehmen und eine Weile zu schweigen, oder sich bei den Alternativen Machern ein Plätzchen zu suchen oder wie andere Journalisten einen eigenen Blog zu starten. Nachfrage nach gutem Journalismus ist jedenfalls ausreichend vorhanden.
Der Zug mit den MSM ist für einen alten weißen Mann wie ihn definitiv abgefahren. Und das schon länger. Besonders bei neulinken Radikalen quersubventionierten Propagandaschleudern wie der Zeit. Als Altlinker wird er sowieso schon länger auf der Abschussliste gestanden und man darauf gewartet haben, dass sich was finden lässt um ihn loszuwerden.
Vermutlich kann er, wenn er rückblickend genau analysiert Momente und Verhaltensweisen von Kollegen und Vorgesetzen identifizieren, die seine Schleudersitzposition bereits ankündigten.
Meist lässt sich das aber erst erkennen, wenn man aus der Linken Blase „aufwacht“.
Martenstein hat ja von sich aus gekündigt, weil er, insbesondere bei BDS, Antisemiten als solche bezeichnen können will!
Also, Martenstein ging nie so weit, wie Tichy und Freunde!
Martenstein war nicht früher ultrakonservativ, wie einige Gastautoren hier, die plötzlich nach „Freiheit“ lechzen, früher aber eher dem Papst nahe standen oder Eva H.
Wenn Martenstein, der ja abstufen wollte, damit BDS als das erkannt wird, was es ist, ins Klo greift, dann sind 9/10 Artikeln hier eine mit gülle betriebene Biogasanlage!
Herr Tichy, ja, sie konnten es früher mal, wie Martenstein, eher deutlich besser!
Aber aktuell?
Wenn Impfgegner all das sind, warum wird ihnen dann hier ein Heldenfriedhof bereitet?
„Ich will das Ihr wütend werdet!“
https://www.youtube.com/watch?v=3xfnIJ2MAqw
So einfach ist das. Nein, so einfach wäre das wenn die Menschen endlich einmal alle ihren Hintern hobekämen.
Und nein, das ist keine Verschwörungstheorie. Es hat schon in diesem Film gestimmt und es stimmt bis heute immer noch! Mittlerweile ist diese westliche Welt, besonders die Deutsche schon so bekloppt, das sie nicht einmal mehr einen Unterschied zwischen Männlein und Weiblein sehen wollen.
Diese Gesellschaft inst klrank und die Krankheit ist anerzogen!
Und noch eine Erinnerung an alte Zeiten:
Schon Mitte der Zehner-Jahre vertrat ich in Tichys „Chefblog“ der WiWo vehement die Ansicht, dass wir stramm auf eine „Ochlokratie“ zu gehen. (Pöbelherrschaft, die Degeneration der Demokratie, siehe Plato, Politeia, Staaaten-Cyclus). – Wir sind heute längst mitten drin. – Der Pöbel wählt sich aus seinen Reihen die Mittelmässigsten und macht sie zu seinen An-Führern. Womit die systematische Degeneration des Landes, der Infrastruktur, der Wirtschaft, funktionierender geordneter sozialer und Bildungs-Strukturen eigeleitet ist. –
Vom beneideten Weltmeister in zig Disziplinen sind wir unter diesem Regime der Mittelmässigkeit längst zur Lachnummer geworden. Und darüber hinaus zum arrogant-dämlichen Zahlmeister (genau so lange wie er noch Geld hat!) der halben Welt geworden den niemand der noch alle Sinne beisammen hat ernst nimmt.
Wie wusste schon Oma, der Herr hab sie selig:
„Dummheit und Stolz wachsen am selben Holz!!
Heute wird eben dort, wo sich die politischen Mächte zentrieren, primär Symbolpolitik und Symboldenken betrieben, d.h nur noch (weiblich?) gefühlt, gefühlt, was „sich gehört“ (altneuer Konservatismus der Biederen). Dieses Denken gab es natürlich immer schon, nur hat das heute die ehemailgen Schaltstellen inteligenter Kreise radikal erfasst und oft schon zerfressen. Das gilt für Medien, mache Unifakultäten, Institute usw. gibt es einen Ausweg? Ja, alternative Plattformen gründen und sehen, dass dort keine Quotenregeln gelten und kein allzu grosses Geld verdient werden kann, denn dorthin wollen die Opportunisten beiderlei Geschlechts.
In irgendeinem Forum hat jemand kürzlich geschrieben: Take women out of any responsible position and watch the West renew itself in 5 years
Der Meinung bin ich inzwischen auch.
Als ich noch Zeit-Abonnent war, wurde mir schnell klar: Der Mann ist nicht links, nicht rechts, sondern einfach nur gescheit. Dass das über kurz oder lang den Neid und das Ressentiment der Dummen auf den Plan rufen wird, war ebenso klar. Erstaunlich eher, dass es so lange gedauert hat.
Naja, die Zeit gehörte einst zu Bertelsmann, dann Bucerius, dann denen zu Holtzbrinck.
Mit der Flunkergräfin wurde die Zeit verspielt, nichts war so, wie es schien….
Die Holtzbrincks dagegen, obwohl eine der reichsten Familien Europas, pflegen mit der Zeit und dem TS zwei sehr linke Zeitungen, wobei nichts von dem, was da verkündet wird, auf die Besitzer bezogen, ernst gemeint ist!
Wenn eine Familie einerseits hohe Steuern für Reiche fordert, privat aber die eigene Steuerlast, soweit möglich, legal optimiert, dann ist da auch Platz für Paradiesvögel!
Nur mit BDS will sich halt kein Verlag anlegen!
Und Martenstein nennt Antisemiten beim Namen, das geht in Berlin, wo Bonbons verteil werden, wenn eine iranische Rakete israelische Kinder getötet hat, gar nicht!
Ich denke, Martensteins Ende beim Tagesspiegel wurde schon vor einem halben Jahr besiegelt. Ich meine das legendäre „Poiumsgespräch“ zwischen Paul Brandenburg und der Redaktionsleitung des Tagesspiegel, zu dem diese sich nach einer (bis dahin) beispiellosen Diffanierungskampagne des Blattes gegen Brandenburg gezwungen sah. Daran hatte auch Martenstein teilgenommen und die Argumentaion des Delinquenten Brandenburg größtenteils gestützt. Die sauren Gesichter der übrigen Redaktionsverteter waren köstlich und sprachen Bände. Ohnehin ist dieses Video unbedingt zu empfehlen, da es beispielhaft den Clash von Vernunft auf der einen und arrogantem Besserwissertum auf der anderen Seite illustriert. Ein wahrhaft historisches Dokument.
Der Tagesspiegel hat seine in Unschuld spätestens seit der unsäglichen Kampagne gegen #allesdichtmachen verloren.
Seitdem ist er nur noch auf dem Niveau der bekannten Propagandazeitung der Nazis. Sie hatten sich damals mit einem linksextremen sogenannten „Recherchenetzwerk Antischwurbler“ verbündet. Und die stellten, wenig überraschender Weise, ein „rechtsextremes Netzwerk“ hinter der Künstlerinitiative fest. Selbstverständlich war das nicht zu halten und der Tagesspiegel musste unter großem publizistischem Schaden zurückrudern.
Das hat aber nicht viel genutzt. Martenstein passt zum „Tagesspiegel“ so wenig wie Bari Weiss zur NYT.
Ich lese ihn seitdem nicht mehr. Propaganda ignoriere ich grundsätzlich, das wurde bei mir schon zu DDR-Zeiten eingeübt und hat mir damals viele Kopfschmerzen erspart.
Also Herr Tichy, mir hat ihr „Holzhammerstil“ schon immer besser gefallen als der doch häufig etwas weichgespülte Stil von Martenstein. Gerade auch dann, wenn ich dezidiert anderer Meinung bin.
Wenn sich die kommunistische Stamokap-Idee durchsetzt, dessen deutscher Hauptvertreter mittlerweile im Kanzleramt sitzt, dann wird es zukünftig keine freie Presse mehr geben, denn deren Traum ist ja schon seit 100 Jahren existent mit dem Ziel verbunden, Kapital mit kommunistischen Idealen zu verknüpfen und dabei noch das Militär zu gewinnen um damit gemeinsam eine neue Weltordnung anzustreben, wo wir schon mittendrin sind und wenn das nicht verhindert wird, sitzen wir in nicht allzuferner Zukunft in einem riesigen Freiluftgefängnis mit Ausgang und bei geringsten Vergehen wird der Betroffene sofort sanktioniert.
So nett wie sie derzeit daher kommen unter dem Label von Corona und dem Klima, so schnell werden sie ihre Fratze zeigen, wenn sie alles gefestigt haben, denn mit ihrem Geld kann man nahezu alles kaufen, auch solche, die auf die Massen aufpassen sollen und nur der Weg des Übergangs könnte noch Probleme bereiten und deshalb auch die harten Maßnahmen bei Demonstrationen, damit nicht noch etwas entgleitet, was so nicht vorgesehen war und weil sie geglaubt haben die Bürger würden ihre Heimlichtuerei nicht erkennen.
Der Versuch so manchem den Mund zu stopfen ist eine weitere Begleiterscheinung, denn noch kann alles verfolgt werden und zur Urteilsfindung beitragen, das wird später abgeschafft und wer es nicht glaubt muß nur noch einige Jahre warten, bis er dann von den Tatsachen überrollt wird. Sozusagen ist der freie Meinungskorridor derzeit noch geöffnet, aber ich wage es zu bezweifeln das es so bleibt, denn alles was den Gegnern so verkehrt erscheint ist nichts anderes als Planung und Kollateralschäden sind eingeplant, das sieh man die letzten Jahre ganz genau, denn der Weg zum Ziel läßt diese linken Akteure von nichts abhalten, das alles ist schon längst beschlossene Sache und die Mehrheit hat weder die Existenz des WWF noch seine Beschlüsse begriffen, weil sie sich viel zu wenig damit befaßt haben um das Teufelswerk zu verstehen.
Guter Text über den anachronistischen linken Klüngel, der es sich in der angeblich miefigen, rechts-faschistischen Bundesrepublik doch fein und lebensfroh auf Kosten anderer eingerichtet hatte. Und Danke für den Hinweis auf das sog. „Media-for-Equity“. Dieses terminologische Tuning für plumpe Korruption kannte ich noch nicht, obwohl ich von Haus aus Ökonom bin bzw. einer dieser drögen Typen mit den von rot nach schwarz schmelzenden Augen bei Profiten (oder war es umgekehrt?).
Ist ein bekanntes Muster: „Startups“ überschreiben Firmenanteile gegen Werbezeit im TV. Der Vorteil ist, die Werbeplätze sind gebucht und man kann bei echten Kunden hart bleiben.
Das die Startups meist floppen ist, da weniger wichtig. Ist wohl teilweise auch Image-Pflege mit bunten Spots noch Publikum anzulocken.
Dazu fällt mir ein Artikel in den Deutschen Wirtschaftsnachrichten von heute ein, der sehr gut beleuchtet, was Jennifer Morgan im Außenministerium der ACAB bewirken soll. Er bestätigt eigentlich Ihre Feststellung, dass der Durchmarsch bald beendet ist.
Ich hatte bis vor 5 Jahre die Zeit abbonniert, nur noch wegen des Rätsels und Martenstein.
Bei uns genauso! Also eigentlich ausschließlich wegen Martenstein. Aber irgendwann half das auch nicht mehr beim Unterdrücken des Würgereflexes angesichts der durchideologisierten Schmierereien voller Verdrehungen und Unterstellungen in diesem intellektuell abgehalfterten Käseblatt.
Und dennoch habe ich es mir nicht leicht gemacht! War es doch einst die Zeitung so kluger Menschen wie Gräfin Dönhoff und Helmut Schmidt! Die Abo-Kündigung – nach 20 Jahren! – ging mir nahe….
Aber irgendwann ist es einfach genug! So wie eine Frau vollkommen zu Recht den sie misshandelnden Säufer verlässt… Auch wenn man vielleicht vermisst, wie es mal war.
Das Entlarvende ist, wie ich finde, dass die Tagesspiegel-Redaktion die Löschung des Artikels, in ihrem Statement, überhaupt nicht inhaltlich begründet. Dort ist nur die Rede davon, dass die Kolumne „stark kritisiert“ worden sei, man sich damit „intensiv auseinandergesetzt“ habe und zu dem Schluß gekommen sei, dass man sie „nicht hätte veröffentlichen sollen“.
Kein Wort dazu, was an dem konkreten Inhalt die Kolumne jetzt so unsagbar gewesen sein soll, dass man diese Entscheidung treffen musste. Und zwar deshalb, weil dies gar nicht möglich ist! Der „Grund“ ist lediglich, dass Martensteins ideologiefreie Ansicht zum Antisemitismus, auf Missfallen in einem bestimmten Milieu trifft.
Die Judensterntragerei finde ich in diesem Kontext unangemessen und dümmlich. Aber sicher lässt dieses Tragen auf keine judenfeindliche Gesinnung des Trägers schließen. Dafür gibt es überhaupt keinen Anhalt und kein Argument! Es geht einzig um das Bedürfnis eines Teils des Leserschaft und offenbar auch der Redaktion des Tagessspiegels, die diese Leute, diesen Sachverhalt, so sehen wollen, damit ihr Weltbild schlüssig bleibt.
Das ist eine bedenkliche Entwicklung, Rationalität und der Primat des Arguments waren gestern. Die aktuelle Sache erinnert mich, in ihrer Faktenresistenz, an die „Hetzjagden“-Geschichte: Jeder konnte sehen, dass es keine Hetzjagden gab, dass das bestenfalls eine sehr grobe Übertreibung war, und trotzdem blieb der medial-politische Komplex weitgehend „on message“.
Respekt für diese staatsbürgerliche Leistung, die uns allen ein Vorbild sein sollte.
Tja, es gilt der alte Satz: Wer mit 20 nicht links ist, hat kein Herz, wer mit 50 noch links ist kein Hirn. Martenstein hatte immer Hirn und die 50 überschritten. Das ist die logische Konsequenz…
Wer mit 20 links ist, der hat die Weltgeschichte „Sozialismus“ mit Lenin, Mao und Pol-Pot genauso wenig gelesen, wie „National-Sozialismus“ …
Lieber Herr Tichy, bitte werben Sie bei Herrn Martenstein dafür, bei TE eine Kolumne zu schreiben.
TE ist das Sammelbecken für alle ehrlichen und qualitativ hochwertigen Journalisten. Und da gehört Herr Martenstein mit Sicherheit hin.
Etwas off topic. Ich finde, daß Martenstein in der Sache teilweise unrecht hat. Natürlich sind diejenigen, die bei Spaziergängen gegen die Coronamaßnahmen demonstrieren und dabei Judensterne tragen, keine Antisemiten. Diese Spaziergänger wollen sich aber nicht etwa mit den Juden aus der Nazizeit vergleichen oder identifizieren. Der Judenstern, der heute getragen wird, soll vielmehr ausdrücken, daß die Gegner und Verhinderer dieser Spaziergänge Nazimethoden anwenden. Die Spaziergänger vergleichen somit nicht sich mit den Naziopfern, sondern die damaligen Täter mit den Tätern von heute. Das hat mit Dummheit oder Geschichtsvergessenheit überhaupt nichts zu tun, sondern ist eine sehr subtile und intelligente Kritik an den heutigen „Machthabern“. Vergleichbar mit Broders Spruch: „Wenn ihr euch fragt, wie es damals passieren konnte: weil sie damals so waren, wie ihr heute seid.“
Eine sehr gute Analyse, die ich vollauf teile – danke! Wobei ich aber dennoch anmerken möchte, dass mir persönlich schon lange diese Vergleiche oder auch nur Rückgriffe auf diese berüchtigten 12 Jahre gewaltig auf den Senkel gehen. Muss es denn immer gleich das ganz große Besteck sein? Alles nutzt sich ab – auch das.
„Seine Kolumnen wurden präziser, genauer, kritischer. Sie beschönigten nicht mehr die Politik… “
Habe ich bei Ihnen auch festgestellt, Herr Tichy. Und zwar mit Genugtuung.
Lieber Herr Tichy, ich lese Ihre Beiträge ebenso gerne wie die von Harald Martenstein, mit dem Unterschied, daß ich zur Unterstützung von TE gerne die Papierausgabe abonniert habe, den Tagesspiegel dagegen längst abbestellt hätte. Leider sind wir in der Familie sehr uneins, ob wir uns den Tagesspiegel noch gönnen wollen. Martenstein schreibt in seiner heutigen (20.2.2022) letzten Kolumne, daß er manchmal an Günter Matthes denkt. Wie habe ich mich vor Jahrzehnten im Tagesspiegel zuerst auf die Kolumne „Am Rande bemerkt“ von Günter Matthes gestürzt! Da war der Tagesspiegel noch ein sehr lesbares Blatt, besonders zu Mauerfallzeiten. Den Rest-Tagesspiegel, außer Martenstein, kann man heute vergessen. Die Leute, die Martenstein rausgeworfen, rauskomplimentiert haben, sägen den Ast ab, auf dem sie sitzen. In den hiesigen Kommentaren wurde der Vorschlag gemacht, Harald Martenstein zu TE einzuladen, besonders für die Jugendredaktion. Dem möchte ich mich anschließen.
Der Martenstein ist strikt dagegen, dass Leserbriefe zensiert werden, Roland Tichy, – bloß zum sage, nedwahr.
Ihr Martenstein-Lob kommt von Herzen, das gefällt mir!
Sinnieren Sie über das mögliche Innenleben der Zeit-Redaktion, oder haben Sie da handfeste Hinweise? – Ist mir nicht ganz klar geworden. Aber ich kann’s abwarten, wie das nächste Zeit-Magazin aussieht. Die Versuche, dem Harald Martenstein eine Co-Kommentatorin zur Seite zu stellen, sind jedenfalls gescheitert. Das ist offensichtlich nicht so einfach. Er ist ein Solitär.
Ob das, wie Sie schreiben, daran liegt, dass M. ein „Solitär“ ist, wage ich zu bezweifeln. Hat er nicht vielmehr den Braten gerochen, dass ihm da eine mit Zwangsjacke und Maulkorb ausgestattete Aufseherin zur Seite gestellt werden sollte? Nebenbei bemerkt: Genau das gleiche Vorgehen wurde ja bei Reichelt (Bild) auch probiert… bloß dass der akzeptiert hatte, nur um dann doch mit fadenscheinigsten „Argumenten“ rausgeworfen hat. Nein, ich denke, Martenstein hat einfach zu viel Hirn (und Stolz), um sich eine solche Demütigung gefallen zu lassen.
Lohnt es zu erwähnen, dass ein anderer Kolumnist des Tagesspiegels mir mit seiner klugen, national-libertären. Position derart in Erinnerung blieb, dass ich auch deswegen Jahre später die von ihm mitbegründete Partei gewählt habe?
Der Kolumnist war Alexander Gauland.
Endlich beginnen auch seriöse Verlage damit, diese verkrusteten Reste zu enfernen.
Ein Verlag, ein Medienerzeugnis, kann nur dann glaubwürdig progressiv-linksgrüne Politik betreiben, wenn eigener Beritt über jeden Zweifel erhaben ist. Deutschlandfunk, FR, SZ und Spiegel haben das längst erledigt, darum gut, daß nun auch Tagesspiegel Anschluß schaffte, endlich.
Absolut. Selbst beim Onlineableger der FAZ fragt man sich manchmal, angesichts des Tenors von Artikeln meistens aus der Feder von Jungredakteurinnen, ob man sich zur TAZ verlaufen hat. Da findet sich oft nichts mehr von dem, was man „bürgerlich“ der „konservativ“ nennen könnte. Die Blattstrategen versuchen offenbar, sich mit dieser Anpassung an den Zeitgeist zukunftsfest zu machen, oder finanzierungswürdig, wenn dann die Sache mit der Knete aus der Staatskasse durch ist.
Schön, daß mein Humor mitunter erkannt wird 😉
Lieber Herr Tichy,
holen Sie den doch. Ich liebe seine Kolumnen, und die jungen Leute von Apollo könnten von dem auch was lernen.
Die FAZ ist doch seit der Übernahme der FR zu einer linken Zeitung verkommen, deren Leser denken, Merkel habe eine bürgerliche Politik betrieben. Irgendwie erging es der FAZ also so wie der alten freien Bonner Republik, die zur DDR 2.0 nach der Wiedervereinigung wurde.
Solange FAZ/SPD-Presse/SÜDD:/etc. mit Steuergeldern über Wasser gehalten werden, wird es keine objektive Presse geben (außer jetzt schon: die Junge Freiheit).
Ein Zusammenschluß von mehreren „Einzelkämpfern“ wäre mal angesagt, ist aber leider sehr unwahrscheinlich!
Vernünftige und einigermaßen objektive Berichte findet man nur in den sogenannten „Sozialen Medien“.
ÖR /MSM verbreiten nur noch Regierungspropaganda!
Leider gibt es hier in Österreich auch keine einzige solide Zeitung. Viele kleine Lokal-Blätter mit links-grünen Journalisten, die im Sinne der jetzigen Bundesregierung im vorauseilenden Gehorsam schreiben… Ausser der Schweizer NZZ (die ich persönlich aber auch nicht mehr so brilliant finde wie noch vor 10 Jahren), kann man alles im deutschsprachigen Raum getrost vergessen.
Ausser TE natürlich, aber das lese ich zu 80% online. Nur wenn ich mal eine längere Bahnfahrt vorhabe von Deutschland nach Österreich kaufe ich ein Exemplar und lasse es dann im Zug liegen in der Hoffnung, daß es nach mir noch mindestens einen weiteren Leser findet :-))
Es würde mich sehr wundern, wenn die „Zeit“ ihn nicht cancelt. Ab und an schaue ich in die online-Ausgabe. Was dort über die Kritiker der Corona-Politik geschrieben wird, ist unfassbar einseitig und gehässig – aber ein lindes Lüftchen im Vergleich mit den Postings der „Zeit“-Leser. Wer einen Eindruck davon bekommen will, wie diese Linksgrünen ticken, sollte zahlreichen Kommentare überfliegen. Die „Zeit“ ist eine mediale Hochburg für Woke mit Vernichtungsphantasien gegenüber allen Andersdenkenden, und wird den Teufel tun, dieses sehr erfolgreiche Modell durch einen Martenstein zu gefährden.
Ja, ich glaube auch nicht das Martenstein zur Zeit passt, die ist so weit in den rot-grünen Sumpf der Corona-Jünger abgebogen das mein Abo schon seit einem Jahr gekündigt wurde.
Pe ro der schreibt bei der ZEIT seit Jahr und Tag und ist bestens gelitten. -Warum sonst würde er jetzt dort hingehen?
Vor einem runden Monat hat er im ZEIT-Magazin eine lange Reportage gehabt, für die die ihn wochenlang in Freiburg haben recherchieren lassen. Er ist nochmal auf die Uni gegangen. Ein super Lesestück. – Top Journalismus!
Herr Tichy, ich liebe Ihren Holzhammer! In dieses unseren Zeiten, in denen eine Sarah-Lee „eklige weiße Mehrheitsgesellschaft“ Heinrich in der Zeit (Helmut Schmidt hat sich mindestens zehn mal im Grab umgedreht) behaupten darf, sie hätte eine Sprache, sind Feingeister völlig fehl am Platz. Auch Peter Hahne hat ja im letzten TA seine Sprachbildung stecken lassen und so geredet, dass es die Adressaten verstehen.
Ich habe den 50. Geburtstag schon ein Weilchen hinter mir. Allenfalls ein bis zweimal im Jahr habe ich noch eine gedruckte Zeitung in der Hand und ich kenne kaum Altersgenossen, die noch so ein Presseerzeugnis abonniert haben. Nicht mal für umsonst in Bahn und Flugzeug nehme ich so etwas an. Die NZZ immerhin ist digital abonniert. Kinder und andere junge Erwachsene sehe ich außerhalb irgendwelcher Schulprojekte auch nie mit einer Zeitung hantieren. Ist es jenseits irgendwelcher Amtsstuben, Parteizentralen und Altersheimen noch relevant, wer was in welcher Zeitung so schreibt?
Ja klar. Die Funktionselite liest nach wie vor. Nicht unbedingt gedruckt. Aber Qualitätszeitungen schon. Die NYT hat eine mords Aufschwung genommen die letzten drei vier Jahre.
Es wurde Zeit! Der großartige Harald Martenstein war nur noch das Feigenblatt für den längst nach linksaußen gerückten ehemals konservativ-liberalen Tagesspiegel. Er war ein Grund für mein jahrelanges Abo des Tagesspiegel. Aber 2015 konnte mich dann auch ein Martenstein nicht mehr von einer Kündigung des Abos abhalten. Zu einsam war er in der Runde der „woken“ jungen Journalisten. Ich habe mich manchmal gefragt, wie er es in einer Redaktionskonferenz mit all diesen „Kollegen“, die mit viel Meinung und wenig Wissen daherkommen, ausgehalten hat.
Man werfe nur einen Blick in den kostenlosen täglichen online-„Checkpoint“ des Tagesspiegel. So wenig Kompetenz, so viel Nanny-Journalismus und dann ständig dieser süffisante Ton – das soll wohl hipp sein. Man sehe sich die Fotos der Autorinnen an, ich fühle mich dann vollends an eine Schülerzeitung erinnert. Der Tagesspiegel ist inzwischen einfach nur unerträglich.
Herrn Martenstein wünsche ich weiterhin Kraft, Humor und Feinsinn. Die Kids in seiner Redaktion können ihm nicht das Wasser reichen!
Ich wage mal eine Prognose. Di Lorenzo, vormals Chefredakteur des Tagesspiegel und jetzt sein Herausgeber, wird als Zeit-Chef zeitnah nachziehen und Martenstein canceln. Der nach außen gutsituierte italienische „Feingeist“ gehört eher in die ganz linke Ecke. Martenstein ist 69, zumindest finanzielle Sorgen dürfte er nicht mehr haben. PS: Ach ja, auch der NDR hat ihn ja noch im Autoren-Pool. Auch da dürfte man dem Tagesspiegel-Beispiel folgen…
„Leute, die Judensterne benutzen, um sich zu Opfern zu stilisieren, sind dumm und geschichtsvergessen.“
Das sehe ich leicht differenzierter.
Denn die Juden wurden nicht über Nacht aus den Häusern geholt und deportiert. Es war eine schleichende Entwicklung: Es begann damit, dass sie nicht mehr Restaurants, Kinos und Theater besuchen durften. Dann durften sie in den Bussen nicht mehr sitzen, schließlich Bus und Bahn gar nicht mehr benutzen. Sie durften durch bestimmte Straßen nicht mehr gehen, mussten die Seite wechseln, wenn ihnen Nichtjuden entgegen kamen.
Wenn Sie die heutigen Einschränkungen für Nichgeimpfte betrachten, deren einziges „Vergehen“ darin besteht, ihr Recht auf körperliche Unversehrtheit in Anspruch zu nehmen, dann fühlen Sie, woher die Empörung der „Guten“ kommt:
Es wird ihnen sehr deutlich gezeigt, wer hier faschistische Züge aufweist. Es sind nicht die Nichtgeimpften.
Ich persönlich finde das Tragen eines Davidsterns nicht angemessen.
Aber antisemitisch ist es nicht. Und das wissen die Empörten nur zu genau …
Man sieht Herrn Martenstein förmlich an, dass er aus einer anderen, einer besseren Zeit stammt. Dem Tagesspiegel sei Dank, dass er sein letztes Feigenblatt nun abgeworfen hat.
Ganz richtig. Der Ausgrenzungsprozess der Juden aus dem öffentlichen Leben Deutschlands während der NS-Zeit war ein schleichender, der sich immer mehr verstärkte und perfektionierte, schließlich bis zu seinem Höhepunkt, der Deportation in die Vernichtungslager und den Holocaust, während WKII. Das Tragen des gelben Sterns, wurde ab einem bestimmten Zeitpunkt für Juden zur „Pflicht“.
Wenn heute Impfgegner politisch und gesellschaftlich ausgegrenzt werden, bis hin zu angedachten Bußgeldern/Strafen und Zutrittsverbote im öffentlichen Raum sind das nur allererste Schritte, die man noch perfektionieren kann,wie Rentenkürzungen, finanzielle Nachteile bei der Krankenversicherung, quasi Berufsverbote durch Sperrung des Zugangs zum Arbeitsplatz und ähnliches.
Die Sache mit dem gelben Stern ist nichtsdestotrotz unangemessen, denn er ist bislang noch nicht verordnet wie der Davidstern für Juden, sondern wird nur als Protestzeichen einiger Weniger benutzt, die über Verhältnismäßigkeiten nicht ausreichend nachgedacht haben. Ihnen Antisemitismus zu unterstellen, ist allerdings genau so unangebracht wie grob unverhätnismäßig. Darauf hat Martenstein hingewiesen und wurde quasi vom Hof gejagt, bzw. hat für sich selber Konsequenzen gezogen.
Der von Theodor Herzl gegründete politische Zionismus mit dem Ziel der Einwanderung von Juden nach Palästina, um schließlich ein staatlich organisiertes jüdischesGemeinwesen im „Gelobten Land“ zu gründen, hatte seine größte Anhängerschaft in Polen (das teilweise zu Russland gehörte) und im zaristischen Russland selbst, wo es in der Zeit vor WKI noch augesprochene Progrome gab etwa im Gegensatz zur K&K Monarchie oder dem Deutschen Reich, wo es zwar auch antisemitische Propaganda gab, der Großteil der Juden aber antizionstisch eingestellt war, da er sich als weitgehend assimiliert betrachtete und den Zionismus eher als nicht besonders ernst zu nehmendes Randphänomen ansah. Nach 1933 und der Machtübernahme der Nationalsozialisten verschlechtete ich die Lage der Juden in Deutschland zunehmend, die Einsicht in diese Lage war aber unglücklicherweise nicht so ausgeprägt wie sie angemessen gewesen wäre, was z.B Gershom Scholem, der als Zionist schon 1923 nach Palästina ausgewandert war, zu dem Ausspruch veranlasste , “ Die Einsicht in die eigene Lage gehörte nicht zu den starken Seiten der deutschen Juden. Mein Bruder, der radikale Sozialist (Werner Scholem), war überzeugt, daß ihm als Veteran des Weltkrieges nichts passieren könne. Das ist jetzt schwer vorstellbar, aber diese Vorstellungen waren weit verbreitet. Jeder, der damals mit Familienangehörigen in Deutschland korrespondiert hat, weiß davon ein trauriges Lied zu singen…“
Alle deutschen Großstädte, auch die ostdeutschen, haben heute ausschließlich nur noch linke Tageszeitungen. Bei Ihnen in Frankfurt Main ist es die Frankfurter Rundschau, deren Welt nur aus NSU2.0 und Klimawandel besteht, und der FAZ, deren Welt genauso aussieht, die es aber etwas eleganter formuliert, noch ein paar Fans von Merkel und Lindner dabei hat und inzwischen ohne Abo auch online kaum noch zu lesen ist. (das ist kein Vorwurf. Niemand muss sein Produkt umsonst anbieten. Aber niemand muss auch dafür Geld bezahlen wollen, wenn er keinen Mehrwert darin sieht)
In Berlin geht es bei der taz links los. Dann kommt die Berliner Zeitung für die Ost- und der Tagesspiegel für die Westleser, und die alte Mottenpost, von Springer schon vor Jahren verscherbelt und mit irgendeiner westdeutschen Mantelredaktion für Berlin unerheblich.
Nicht weiter schlimm.
Nicht weiter schlimm?
Mag sein, dass die Generation Y und Z keine Zeitungen mehr liest, sondern nur noch Teasertexte im Nachrichten-Feed von Apple und Google. Aber es sind geburtenschwache Kohorten. Jene, die älter als 40 sind, also weiterhin die Masse die Wahlen entscheidet, konsumieren das Medium Tageszeitung sehr wohl noch. Sie machen das sicher überwiegend online, auf dem privaten Smartphone in der U-Bahn oder morgens auf dem Firmenrechner, beim ersten Kaffee, bevor sie loslegen – aber sie lesen sie. DORT (und nicht im ÖRR, den Talkrunden oder der Tagesschau!) wird die Meinung in Deutschland gemacht. Wenn ich hier meinen Browser öffne, bekomme ich, neben Anzeigen wie „Halte tapfer die Luft an und schau, wie Uschi Glas heute aussieht“ die Schlagzeilen folgender Medien: Zeit Online, SZ, RP Online, Focus, Business Insider (was immer das auch ist, jedenfalls links und ganz sicher kein Wirtschaftblatt) und ab und zu der Welt, oder der taz. Also gepflegt linksliberal bis grünlinks.
Tichy, Achse, JF, Reitschuster? Nichts.
Ich bin mir gar nicht sicher, dass 85 Prozent der Deutschen wirklich „grünlinks“ sind, nicht mal bei den jungen. Aber sie bekommen nichts anderes zu lesen. Lesen bildet, und lesen beeinflusst.
Dass der Feed der Browser, mithin der amerikanischen Konzerne, nur grünlinks ist, liegt natürlich daran, dass diese Konzerne ebenfalls dem woken grünlinks folgen. Aber eben AUCH daran, dass der konservative Sektor im Mediensektor sich nach wie vor auf reine Meinungsseiten beschränkt. Diese haben zweifellos ihr Publikum, das sogar bereit ist, dafür zu zahlen, aber – mehr nicht. Sie haben keine Reichweite in den unpolitischen oder gar linksliberalen Sektor. Eine Mehrheit weiß nicht einmal, dass es sie gibt.
Das ist weder Schuld noch Beitrag der Linken. Martenstein hat sich (so wie Sarrazin an der SPD und Maaßen an der CDU) auch deswegen am Tagespiegel so festgeklammert, weil er damit Relevanz im Diskurs hatte, bezahlt in der harten Währung der Medienwelt, der der Aufmerksamkeit und Reichweite.
Das kann mit den bisherigen alternativen Formaten nicht durchbrochen werden. Von Martenstein wird man schon bald nichts mehr hören.
Mit welchen Hoffungen mag wohl Alexander Wallasch von TE zu Reitschuster gewechselt sein? Aber seine Beiträge finde ich nirgendwo außerhalb von Reitschuster Corona-Themenwelt.
Darum war der Abtritt von Martenstein (den ich hier keineswegs überhöhen will) ein weiterer Sieg für links, den man sich nicht schönschreiben sollte. Aber man könnte dagegen etwas tun. Ein bisschen mehr Foxnews und Dan Bongino täte der „alternativen“ Medienwelt in Deutschland mehr als gut.
Wenn dazu das Nackedei auf Seite drei gehörte, dann keine falsche Scheu. In übertragenen Sinne.
Sie haben in Ihrer Aufzählung der Berliner Presselandschaft vergessen, den nicht in Gold aufzuwiegenden Gunnar Schupelius zu erwähnen, dessen Kolumne „Mein Ärger“ in der B.Z. wie ein Leuchtturm aus dem grünrotdunkelroten Einerlei herausragt.
Frank Pergande hat seine Journalistenausbildung in der DDR erhalten. Seine Abschlussarbeit behandelte die Systemrelevanz der FAZ in der Bundesrepublik.
Ich war tatsächlich überrascht, als Artikel von ihm in der FAZ erschienen.
Mit so einem Beitrag über meine Arbeit und ich würde mich umgehend bei TE bewerben!
Spätestens nach dem Interview in der Jungen Freiheit mußte einem klar werden, der M. ist ab jetzt auf der Abschußliste. Eine solche linke Disziplinlosigkeit kann man nicht durchgehen lassen. Seine Rente dürfte finanziert sein und so landet er dort, wo sie alle landen, nämlich bei den Blättern der publizistischen Freiheit.
Ihr erster Satz bestätigt meine Vermutung, daß Martenstein zu jenen politischen Schöngeistern gehört, die sich vielleicht in ironische Distanz zum Linksfaschismus begeben, ihn letztlich jedoch mitgetragen haben.
Keine Ahnung, wie alt Herr Martenstein ist und wie er finanziell abgesichert ist. Aber ich denke, da ist schon genug vorhanden.
Wenn dieses Ziel erreicht ist, ist es auch leichter, angeblich Erkenntnisse gewonnen zu haben und die Seite zu wechseln.
Nicht unwahrscheinlich, dass auch die ZEIT sich Herrn Martenstein bald nicht mehr leisten will. Dort wird im Kommentarbereich bei strittigen Themen ja manchmal ohnehin ziemlich geholzt, sprich: gelöscht, wenn der Tenor des oben stehenden Artikels nicht akzeptiert wird. „Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen. Bitte verzichten Sie auf überzogene Polemik. Danke, die Redaktion.“ Allerdings ist der Kreis der Kommentatoren nach meinem Eindruck bei zahlreichen Themen doch viel Ingroup, man ist letztlich hochgradig einer Meinung und stimmt der ZEIT zu, hetzt ab und zu auch ein klein bisschen, natürlich auf unbedingt hohem intellektuellen Niveau. (XXX zu Frau vStorch: „Was für eine widerliche Person. Das ist AfD. Bitte, liebe ZON, nicht löschen: Der ehemalige Mainzer Sitzungspräsident, Hans-Peter Betz, pensionierter Schulleiter, sagte in einer Büttenrede sinngemäß über Frau von Storch: ‚Selten haben Physiognomie und Charakter so übereingestimmt.‘ Das Publikum war begeistert, wie die ganze große Mehrheit der Menschen in unserem Land.“ Den Kommentar fand die Moderation übrigens voll ok.)
Wäre aber ein Wunder, wenn Autoren da großzügiger und toleranter behandelt würden als missliebige Kommentatoren.
Vor ein paar Jahren (damals lebte ich noch in Berlin), war ich mal bei einer Lesung von Martenstein, es war hoch unterhaltsam und brilliant. Ein paar Tage später habe ich sofort den „Tagesspiegel“ abonniert. Dann kam DiLorenzo als Chef und das Blatt wurde unerträglich. Herr Martenstein war der beste Journalist, den der Tagesspiegel jemals hatte.
Ohne ihn können sie eigentlich dicht machen. Für ihn selbst wird es wohl nicht sehr schwer werden, einen neuen Job zu finden…
Journalismus unter kapitalistischen Rahmenbedingungen ist immer nur Meinungsverbreitung von Leuten die sich dies leisten können. Dessen Brot ich ess dessen Lied muß ich halt singen. Zwangsgebührenfunk oder die Medienmacht in Händen von Frau Springer oder Frau Mohn zeigen dies überdeutlich. Volker Pispers nannte dies mal Modell Schwarze Witwe. Ehemalige Kinderfrolleins.
Wäre doch prima, wenn er in Zukunft bei TE veröffentlicht.
Sehr schön und voller Lust geschrieben, Herr Tichy!
Allerdings glaube ich nicht, daß von Herrn Martenstein eine ähnlich ehrliche Linie wie von Ihnen, Reitschuster, Wallasch etc. pp. zu erwarten ist.
Die mächtige Regierungspropaganda mittels GEZ sowie steuerlicher Subventionierung der MSM sind einfach zu mächtig.
Ich kenne mittlerweile kaum noch einen, der sich das antut. MSM meiden ist zum Orden des Freigeistes geworden.
Immerhin hat Martenstein nach Jahrzehnten beim Tagesspiegel die Reißleine gezogen und ist gegangen. Schaun wir mal was er in Zukunft macht.
Zitat: „Willkommen im Club, Martenstein. Da gehörst Du schon lange hin.“
> Na, vielleicht hat Herr Martenstein ja Lust zukünftig die TE Leser zu beglücken und dass wir ihn dann hier bei TE im Club Willkommen heißen dürfen?
Ich denke es könnte interessant werden. – Schaun wir mal….. .
„Willkommen im Club“ – heißt das, Martenstein bekommt eine Kolumne bei Tichyseinblick?
Tichys Kolumne: auch nicht schlecht und mit hoffentlich mehr Zukunft!
Die Zeit, die Zeit. Wo bleibt die Zeit?
Sie driftet dahin in der Flut, hin zum nahen aber nicht sichtbaren Abgrund.
Glänzend geschrieben! Tichy benutzt hier einen Schlüsselbegriff, der das Atmosphärische in der heutigen Republik punktgenau beschreibt: Rechtsabweichlertum.
Und dieser Begriff verweist ohne Wenn und Aber auf Josef Stalin.
Ich kenne Martenstein zwar nur vom Namen her. Aber, ganz offen, wer im Jahre 2022 immer noch für die ZEIT schreibt, ist mir höchst suspekt, literarische Brillianz hin oder her. Der die ZEIT/ZON ist längst das Flagschiff eines unerträglichen Linksfaschismus geworden, dümmlichste Propaganda, totalitäre Unduldsamkeit in Penetranz, unterirdisches intellektuelles Niveau und eine Schar beißwütiger Kommentierer, die jeden halbwegs normal tickenden Zeitgenossen zuverlässig mit Billigung der sog. „Moderation“ anfallen. Ein anständiger Mensch kann für dieses Blatt schon lange nicht mehr schreiben (und sei es nur in gedulteter Nische), und jeder, der dieses verhetzte Schundblatt weiterhin kauft oder gar abonniert, macht sich mitschuldig an der kranken Entwicklung dieses Landes und seiner Gesellschaft!
Was die Beurteilung der ZEIT angeht, gebe ich Ihnen recht, aber seien Sie nicht so streng, Journalisten müssen auch leben und bürgerlich-liberale Medien gibts doch kaum!
Ähnlich wie die New York Times ist die ZEIT ein Paralleluniversum für die „Pearl Clutching Liberals“, die dem wahren Leben entrückt sind und es auch nicht besser wissen wollen. ZEIT und SZ werden nicht sterben, sie verblassen und vernischen einfach immer mehr wie ein 30 Jahre altes Polaroid.
“ … und eine Schar beißwütiger Kommentierer, die jeden halbwegs normal tickenden Zeitgenossen zuverlässig mit Billigung der sog. „Moderation“ anfallen.“
Genau so läuft das dort. Die „Moderation“ wacht nicht über die Einhaltung fairer Regeln einer Debatte, die für alle gelten, sondern löscht willkürlich Kommentare („Bitte verzichten Sie auf ….. „), die der Redaktion politisch nicht gefallen, auch und gerade, wenn sie schlüssig argumentieren. Zusätzlich räumt sie linientreuen Stammkommentierern einen grosszügigen Freiraum ein, Menschen mit abweichenden Ansichten anzupöbeln. Das hat natürlich mittlerweile zu einem sektenartigen Umfeld dort geführt.
Oh Martenstein! Als ich nach mehr als fünfzig Jahren das Abo von DIE ZEIT kündigte, fehlte mir nur einer wirklich: Harald Martenstein! P.S. Lieber Herr Tichy für einen Wirtschaftsjournalisten ist ihre Schreibe fast schon poetisch …:-)
Die alt gewordene Dame, die ich in Berlin-Wilmersdorf kannte, las bis zu ihrem Tod regelmäßig den Tagesspiegel. Sie verstand – klar im Geist – zunehmend weniger, was politisch passierte. Obwohl genau sie die Vergangenheit aus eigener Erfahrung kannte und somit Einordnung zu ziehen wusste. Und im Herzen wie im täglichen Tun allen Menschen, auch den Zugezogenen, immer einen würdigen Rahmen zugestand.
Sie verstand nicht, was nämlich auch nicht zu verstehen ist: Unrichtig interpretierte Fakten. Dazu war sie eben zu sehr eine bis zuletzt auch klar denkende Lehrerin. Es sind die Werte, die verrückt wurden. Bewusst verrückt wurden. Den Alten fällt das auf und die Jungen sollen es nicht mehr wissen.
Ich habe nie verstanden, warum Martenstein beim Tagesspiegel schreibt und genauso wenig verstehe ich, was ihn bei der Zeit hält.
So viele Möglichkeiten für einen unabhängig denkenden Journalisten gibt es aber nicht, oder?
Nein, Martenstein schreibt in seiner „Schlusskolumne“ für den Tagesspiegel nicht, „dass Ungeimpfte, die sich mit dem Judenstern schmücken, vielleicht gedankenlos seien und sogar ‚dumm und geschichtsvergessen'“, sondern er schreibt explizit:
„Leute, die Judensterne benutzen, um sich zu Opfern zu stilisieren, sind dumm und geschichtsvergessen.“ Man mag über die Benutzung der Judensterne denken, wie man will, aber man muss sich doch fragen: Stilisieren sich diese „Leute“ zu Opfern oder sind sie Opfer?
Heute sehen sich Ungeimpfte folgender „Behandlung“ ausgesetzt:
So beginnt völlige Entrechtung. So ähnlich könnten sich wohl auch die Juden zu Beginn der Nazizeit gefühlt haben. Wohin dies damals später führte, wissen wir alle. Das muss so nicht wieder passieren, und wird es wohl auch nicht. Aber wenn heutzutage ein Boris Palmer schon Beugehaft für Ungeimpfte verlangen kann, ohne zurücktreten zu müssen, sind wir doch schon auf einem beängstigenden Weg, vor allem vor dem Hintergrund der o.a. Aufzählung.
Es stellt sich mir also die Frage: Wie „klug und geschichtsbewusst“ sind denn die Politiker und Medien, die für all das, was den Ungeimpften heute angetan wird und noch angetan werden soll („Impfpflicht“) verantwortlich sind?
Der tolle Herr Martenstein sollte nochmal denken und dann entscheiden, wen er für „dumm und geschichtsvergessen“ halten will – die „Leute“ mit den umgewidmeten Judensternen oder diejenigen, die für all das, was diese „Leute“ zu Recht bemängeln, verantwortlich sind und/oder es bejubeln.
Wehret den Anfängen? Die sind schon längst gemacht.
„Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.“ George Orwell
In ihrem letzten Artikel schreiben Sie noch sie seien ein Optimist. Und nun gratulieren sie als Ausgestoßener einem Ausgestoßenen zum Ausgestoßen sein. Wäre man selbst Optimist interpretierte man nun, das dem Geächteten die Welt offen stünde. Aber welche Welt wäre das? Das man selbst noch bei Verstand ist und sich artikulieren kann bedeutet in dieser Welt die Höchststrafe. Keine andere Erfahrung hat Martenstein gerade gemacht. Und zu gratulieren gab es nur, das er nun die Freiheit besitzt um sich in seine Höhle zurück zu ziehen um als weiterer Beobachter seinen Platz einzunehmen. Das ist weder für ihn noch für seine Leser befriedigend. Für Optimismus bleibt dann auch wenig Platz. Sich gerade noch die Zelle aussuchen zu können in der man seine Gedanken verwalten kann ist langfristig keine schöne Aussicht. Aber wie es numal mit Ideologien so ist, sie rollen auf einen zu und man muß zur Seite springen, oder man wird zermalmt. Und wie wir wissen kommt hinter der ideologischen Welle die Ideologie zu ihren Protagonisten und frisst diese auf. Weil die Ideologie eine wahnhafte Vorstellung eines metaphysischen Ideals ist, dem erst jedes Mittel recht ist um dann im Freitod zu enden. Was auf die Zeit gesehen dann tatsächlich optimistisch macht, nur getragen von dem Pessimismus das wir das Ende nicht mehr erleben werden. Sie nicht, ihre Leser nicht und Martenstein leider auch nicht. Was wir erleben sind, wie gestern im Nidddapark Frankfurt, Massenschlägereien bei denen Migranten auf Jugendliche einschlagen die sich ihre Handys nicht klauen lassen wollen. (Hessenschau)
Das Ziel im Leben ist nicht , auf Seiten der Mehrheit zu stehen, sondern sich nicht eines Tages in den Reihen der Wahnsinnigen zu befinden !
( Marc Aurel )
Wir haben die Macht
Guter Spruch!
Ich sage: Jeder weiß im Grund seines Gewissens was recht ist.
Diese Demokratie und ihre Institutionen sind wie die Infrastruktur dringend renovierungsbedürftig.
Es wird nicht mehr debattiert und wertfrei entschieden und gemacht, sondern nur noch nach Programmen angeordnet.
Pragmatiker dringend gesucht!
Das hört sich mir aber gar nicht nach Marc Aurel, sonder eher nach ausgedachten Philosophensprüchen auf Postkarten an. Gibt es ein Quelle dazu? Ich kenne es nur so, weiß aber auch nicht ob es authentisch ist. Es klingt aber zumindest authentischer: „Die Aufgageb des Lebens besteht nicht darin, auf der Seite einer Mehrzahl zu stehen, sondern dem inneren Gesetz entsprechend zu leben.“
Wäre Harald Martenstein nicht der ideale regelmäßige Kolumnist für unsere kuschelige Meinungsstube „Tichys Einblick“? Es gibt doch schon jede Menge Dissidenten, die aus Hofschranzenmedien geflohen sind und hier Obdach gefunden haben.
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PS: „Um die Welt anders zu sehen, muß man bezahlen. Hat man sie anders gesehen, zahlt man nochmals.“ (Vytautas Karalius)
Die Intelligenz ist die große Feindin schon des Durchschnitts, erst recht der Dummheit. Sie fristete in D. generell schon immer ein mühsames Dasein, mal nur unter leicht unangenehmen Bedingungen, dann wieder unter extrem schwer zu ertragenden Bedingungen. Es ist wie Ebbe und Flut. Jetzt bleibt das Wasser lange und sehr weit entfernt. Man könnte hoffen, dass die übernächste Generation wieder besseren Bedingungen zum Durchbruch verhilft, aber ob das bei der heutigen Einwandererpolitik und Bildungspolitik möglich ist, nein, ich bin da leider sehr skeptisch.
Dürfen wir uns also auf Martenstein bei TE freuen?
Das würde seine Kritiker bestätigen.
Exakt. Da es das Wort „konservativ“ nicht mehr gibt, sondern durch „neurechts“ ersetzt wurde, wäre Martenstein damit ein Neu-Rechter, der bei dem „rechtslastigen“ Medium „Tichys Einblick“ schreibt. Und damit hätte er seine wahre rechte Gesinnung offenbart. Seine Kritiker wären begeistert: alles richtig gemacht. Und sie werden weiterhin brav die Al Quds Märsche verharmlosen und verbal auf Martenstein einprügeln.
Oh je, warum so ängstlich. „Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert“. Warum nicht auf TE versuchen, diese verlogene Ideologie zu zerlegen ? Egal was Herr Martenstein zukünftig auch schreiben wird, bei diesen „Kritikern“ ist er sowieso unten durch. Deswegen, jetzt erst recht dagegenhalten.
„Das würde seine Kritiker bestätigen.“
Man sollte sich nicht abhängig machen von den Beurteilungen anderer, damit büßt man eigene Handlungsfreiheit ein. Die „Kritik“ war ja ohnehin nur ideologischer Natur, was diese Leute denken ist letztlich irrelevant.
Ich lese aus diesem Satz: Du bist nichts, Dein Volk ist alles. Gemeinnutz geht vor Eigennutz. Das ist „verdammungswürdig“.
Ich bin mehr für „Rechtsstaat“. In einem Rechtsstaat kann es keinen Impfzwang geben, denn der ist in meinem Augen eine Körperverletzung, denn jedem Menschen steht die körperliche Unversehrtheit zu. Was kommt dann als nächstes? Zwangsweise Organspende?
Einem Staat ist nicht alles erlaubt, das kann doch nur die Lehre aus dem Nationalsozialismus sein. Was ist deshalb schlimm daran, für „Frieden, Freiheit und Selbstbestimmung“ auf die Straße zu gehen?
Lieber Herr Tichy, Sie holen die Guten und wir freuen uns darüber!
KENNE DEN MANN NICHT,
(weil ich schon seit Jahren die linksgrünen Schundmedien boykottiere) will TE aber gern glauben, dass er gut ist. Aber gerade wenn er das ist hat er doch nichts zu befürchten. Jeder der bis drei zählen kann weiß doch, dass die linksgrüne Kiste vor die Wand gehen, dass der löchrige linksgrüne Kahn demnächst absaufen wird.
Und dann ist es besser, nicht mit an Bord zu sein. Mehr noch, es kann ihm doch dann ein Fest sein, diejenigen bloßzustellen, die ihn jetzt abgesägt haben. Und gibt es eine bessere Form der Rache? Das Netz vergisst nichts. Daher werden all jene dumm da stehen, die dem linksgrünen Irrsinn die Stange gehalten und andere Existenzen zerstört haben. Dann werden sie nicht sagen können „ja, aber wir waren schon immer…“
Das ist nicht eine Frage des „ob“, nur des „wann“.
Die roten Rettungsboote warten darauf, dass der loecherige linksgruene Kahn demnaechst absaeuft.Glaube nur ja niemand, dass auf linksgruen die liberale Gesellschaft folgt.
Genau das ist das Problem jener, die nach Rache am politischen Gegner aus sind, sollte dieser zu Fall gebracht werden. Die Gesellschaft strauchelt vom einen Extrem ins andere, mit immer dem gleichen Ergebnis: Unfreiheit.
„dass der löchrige linksgrüne Kahn demnächst absaufen wird.“ Das war für die DDR seit ihrer Gründung klar. Nur hat das Absaufen 40 Jahre gedauert.
Herr Tichy, ich hoffe Sie sind schon mit ihm in Kontakt und gewinnen ihn für TE. Neben Peter Hahne ein zweites grosses Schwergewicht.
Wunderschön formuliert!
Und was twittert Lorenz Meyer, Online-Journalist dazu:
Nachdem der @Tagesspiegel eine #Martenstein-Kolumne gelöscht hat, kündigt dieser nun mit u.a. der Begründung: „Wie immer habe ich geschrieben, was ich denke.“ Tja, Harald, wie soll man Dir das erklären? Das war schon immer das Problem bei Dir.
Lügenjournalismus ist gefordert.
Martenstein war noch das Feigenblatt dafür, dass sich der Tagesspiegel als Medium mit einem breiten, scheinbürgerlichen Meinungsspektum vermarkten konnte. Nun ist der Rest der dortigen Medienkader exakt dort sichtbar, wohin die Redaktion schon seit geraumer Zeit tendiert: ein linksgrünes Lokalblatt mit überregionalem Anspruch, das aber mehr Agitation und redundante Einseitigkeit statt Journalismus betreibt.
Früher gehörte der Tagesspiegel, so noch bis Anfang der 2000er, zur festen Morgenlektüre im Abo. Heute ist es aus Perspektive intellektuelle Lebendigkeit ohnehin amüsanter, alte Ausgaben der verblichenen „Radikal“ zu lesen, weil die penetrante Einseitigkeit und Einfalt der Meinungsmache nicht mehr zu ertragen ist. In der Spieltheorie würde man dies summieren unter: -5 für den den Kader-TSP, +7 für Martenstein.
Wer in Deutschland die Wahrheit sagt, benötigt ein schnelles Pferd.
Martenstein scheint etwas zu haben, das den Linken völlig abgeht, Charakter!
Er hat zumindest etwas, das die allermeisten Linksgrünen charakterisiert: Arroganz gegenüber Leuten, die er nicht versteht.
Man muss nicht einmal mit dem Älterwerden auch noch weiser oder gar grummlig werden, um aus der Zeit zu fallen. Es genügt schon, nicht mehr den neuesten Wendungen der Mainstreamjüngling-IN-en nachzuhecheln oder die gar nicht durchgängig zu goutieren …. und zack gehts abwärts, für Inhalt, der vor kurzen noch völlig im angepassten Spektrum lag.
„Darf so einer in der Zeit schreiben…“: Wenn die Zeit schlau ist, lässt sie ihn weiter schreiben. So kann sie zeigen, wie meinungsoffen und meinungsdivers sie ist. Wie sie auch eine Meinung in ihrem Blatt zu Wort kommen lässt, die nicht die ihre ist. So kann sie all den Cancel-culture-Rufern zeigen, dass das eben nicht stimmt: In den deutschen Mainstream-Medien herrscht Meinungsfreiheit und Meinungsdiversität.
Tut mir leid für Herrn Martenstein, aber ich hoffe, dass die Zeit nicht schlau ist.
„Die Zeit“ schlau? Oh je… Ich denke, da brauchen Sie keine Angst haben. Aber die Frage müsste wohl eher lauten „ist Martenstein schlau genug, um zu gehen?“
Wer noch immer nicht gemerkt hat, wo ZEIT, F.A.Z und andere ehemalige „Qualitätsmedien“ jetzt politisch verortet sind, den kann ich echt nicht verstehen.
„Meinungsfreiheit und Meinungsdiversität“ würden die bewiesen, wenn sie auch „Rechte“ zu Wort kommen ließen.
Wie lange muss ich bei ZEIT & Co. auf solche Meinungsdiversität noch warten? Bis ich schwarz bin? Oder muss ich erst zu Staub zerfallen?
@LadyGrilka55, ich befürchte Letzteres; „zu Staub zerfallen“ 😉