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Bild-Affäre

Was hat Julian Reichelt wirklich getan – die Sexaffäre als Machtkampf und Reinwaschung

08.02.2022

| Lesedauer: 3 Minuten
Die Financial Times in der Affäre um den ehemaligen Bild-Chefredakteur Julian Reichelt: Demnach soll er Untergebene zum Sex genötigt haben. Die Vorwürfe in Richtung Springer-Chef Döpfner sind massiv und ein Kampf um die Deutungshoheit: Warum mußte Reichelt gehen.

„I‘ ll be back“ hat Julian Reichelt zum Motto seiner Twitter-Biographie gemacht. Das Zitat aus dem Film Terminator klingt nach Selbsermutigung – aber auch nach Warnung: Der ehemalige Bild-Chefredakteur werde wieder wichtig im deutschen Journalismus und damit auch gefährlich für seine Gegner. Halt wie der von Arnold Schwarzenegger verkörperte Terminator.

Zu seiner Zeit als Bild-Chefredakteur soll er indes die Karrieren von Mitarbeiterinnen gefördert haben. Allerdings nur, wenn sie ihm dafür zuerst sexuell gefällig waren. So die Vorwürfe gegen Reichelt, die die Financial Times nun nochmal dargestellt hat. Auch dass eine Betroffene mit einer klinischen Depression aus einer solchen Affäre herausgegangen sein soll.

Neu an der Recherche der Financial Times ist, was zwischen Reichelts erster und zweiter, dann endgültigen, Entlassung passiert sein soll. Also zwischen März und Oktober 2021. Zum einen soll Reichelt vom Springer-Verlag die Namen der Betroffenen erhalten haben – und diese dann erneut unter Druck gesetzt haben. Zum anderen soll die Springer-Führung selbst eine aktive Rolle gespielt haben. Namentlich Verlagschef Mathias Döpfner.

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Der hat nach der Darstellung der Financial Times eine Art Gegen-Ermittlung eingeleitet. Informanten aus den eigenen Reihen sollten beobachtet werden. Döpfner habe in internen Mails von einer linken Verschwörung gegen das Haus gesprochen, um dessen Regierungskritik und den Einsatz für liberal-konservative Positionen zu torpedieren. Ein Sprecher von Springer weist dies gegenüber der Nachrichtenagentur DPA zurück: „Der Artikel zeichnet ein irreführendes Bild der Compliance-Untersuchung, der daraus gezogenen Konsequenzen, des gesamten Unternehmens und seiner Führung.“

Laut Financial Times hat die Springer-Führung schon vor dem März 2021 von den Vorwürfen gewusst – und Reichelt gedeckt. Aus persönlicher Verbundenheit zum Chefredakteur. Aber auch aus Angst um den eigenen Posten. Die Financical Times hat nach eigenen Bekunden mit Mitarbeitern des Verlags gesprochen und ist so auch an interne Mails gekommen. In diesen hätten die Verantwortlichen davon geschrieben, dass diese Affäre auch ihren Job kosten könne.

Der Springer-Verlag steht dabei in einem internationalen Spannungsverhältnis: Nach deutschem Recht – Strafrecht wie Arbeitsrecht – hat Reichelt nichts Verbotenes getan. Es sei denn, es lässt sich beweisen, dass eine Beförderung einer Sexpartnerin inhaltlich nicht zu vertreten war. Aber vor zwei Jahren hat das amerikanische Investmentunternehmen KKR die Mehrheit des Springer-Verlags erstanden. Und in den USA gelten viel härtere „Compliance“-Regeln, die das Verhalten von Mitarbeitern, vor allem von Führungskräften, ordnen. Auch ist in den Staaten der Straftatbestand der sexuellen Nötigung deutlich weiter gefasst als in Deutschland. Nach amerikanischem Maßstab war Reichelt im Haus nicht mehr zu halten.

Auffällig war, dass die Bild im Sommer 2021 die Bundesregierung für ihre Corona-Politik deutlich härter kritisierte als vorher. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel, ursprünglich eine Freundin des Hauses, war nun harscher Bild-Kritik ausgesetzt. Seit seiner Entlassung legt Reichelt privat nach, kritisiert die Corona-Politik auf Twitter mit Worten wie: „Der Erfolg von Karl Lauterbach ist auf Angst gebaut. Wenn die Menschen keine Angst mehr haben, hat er keinen Erfolg mehr. Für seinen Erfolg dürfen wir nicht zu lang als genesen gelten. Wir sollen uns vor Neuinfektion fürchten. Das ist Demagogie.“

Nun lässt das für Außenstehende zwei Erklärungen zu: Die eine ist, Döpfner hat recht und es handelt sich um eine Verschwörung, um die unangenehme Stimme Bild „mundtot“ zu machen. Die andere mögliche Erklärung ist komplizierter, psychologischer: Als Reichelt im Frühjahr klar wurde, dass er nicht zu halten ist, hat er sich bewusst exponiert geäußert. Damit steht er nach seinem Sturz nicht als der Mann da, der Frauen genötigt hat, sondern als Opfer einer politischen Verschwörung. Aus dem Sex-Monster wird ein tragischer Held der Publizistik. Auch vor sich selbst kann er dann so erscheinen. Und seine Wiederkehr als Rächer der unterdrückten Wahrheit wäre gesichert. Er hat viele Fans unter den Lesern, die ihn genau deshalb lieben und sein Erscheinen sehnlichst erwarten. Er wäre reingewaschen von allen Sünden.

Nach dem Stand der Dinge wird die Causa Reichelt nicht von einem Gericht entschieden werden. Welche der beiden Erklärungen man „glaubt“, wird somit eben zur politischen Glaubensfrage. Fakt ist: Die Bild hat sich in den jüngsten Tagen wieder in die Reihen derer gestellt, die ein sofortiges Ende der Corona-Maßnahmen fordern. Auch ohne Reichelt. Harte Kritik an der Bundesregierung geht auch ohne ihn, ist die Botschaft. Döpfner indes ist nach der Berichterstattung der Financial Times erneut angeschlagen. Stimmt es, und er hat tatsächlich eine Gegen-Ermittlung eingeleitet, die auch das Ausspionieren von Informanten vorsieht, dann wird es eng, denn es wird nicht als selbstverständlich, wie nach deutschem Verständnis, sondern in den USA als Unterlaufen der Untersuchung bewertet. Gerade US-Rechtsverständnis aber ist wegen des US-Hauptaktionärs KKR maßgeblich. Bezeichnend, dass es nach der New York Times jetzt die Financial Times ist, die Döpfner attackiert. Und hat Döpfner vor März 2021 von den Vorwürfen gegen Reichelt gewusst und diesen darüber informiert, dann muss auch er „I’ll be back“ zum neuen Lebensmotto machen. Deutschland würde damit seinen profiliertesten und wohl auch erfolgreichsten Medienmanager verlieren – wegen einer Männerfreundschaft, die zum Berufsrisiko wurde.

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29 Kommentare

  1. Ok fassen wir mal zusammen:

    Die LINKE NYT setzt Journalisten auf Reichelt an. Die Recherchen sind so teuer und unergiebig, dass man sie abziehen muss. Gefunden hat man, soweit ich mich erinnern kann, nur MÄNNER, die von Sexismus bei Springer reden.
    Man fordert Döpfner auf, Reichelt zu entlassen, was dieser nicht tut. Daraufhin versucht man es erneut, diesmal mit Hilfe deutscher Medien, um mehr Druck auszuüben. Man bedroht Döpfner direkt in seiner Position, weshalb dieser schließlich nachgibt.
    Wann genau die Frauen dazu kamen, weiß ich nicht. Aber ehrlich, „Sex-Monster“ wegen einvernehmlichem Sex? Wohl kaum.
    Was ich aber sicher weiß ist, dass Frauen sich, wenn sie sich für sich selbst schämen, gerne im Nachhinein Geschichten erfinden, in denen sie am Ende als das Opfer und der Mann als der Täter dastehen. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Reichelt Frauen genötigt hat, mit ihm zu schlafen. Es war wohl eher so, dass er mit ihnen geflirtet hat und sie in der Hoffnung auf eine Beziehung oder Beförderung mitgemacht haben. Und als sie gemerkt haben, dass es nur Sex geht, kamen sie sich ausgenutzt vor und haben sich wie oben beschrieben für sich selbst geschämt.
    Das ist aber weder Reichelts Problem noch seine Schuld. Wenn eine erwachsene Frau nicht in der Lage ist, zwischen Sex und Liebe zu unterscheiden, dann kann man nicht den Mann dafür verantwortlichen machen. Aber genau das passiert immer und immer wieder in Deutschland. Man macht es Frauen aber auch zu einfach, ihr Geschlecht als Waffe einzusetzen und ihren Hass in Form von kollektiver Ächtung in die Gesellschaft zu transportieren. Entgegen jeder Feminisierung in unserer Gesellschaft und dem Narrativ der deutschen Powerfrau werden Frauen, wenn es um Sexuelles geht, immer als Opfer dargestellt, die sie nicht sind. Gerade in öffentlichen Fällen sind Frauen meiner Meinung nach ganz oft die Täter. Um das zu begreifen, müsste die Gesellschaft aber erstmal verstehen, dass sich Aggression bei Frauen nicht in Form von körperlicher Gewalt, sondern in Form von sozialer Ächtung manifestiert.
    Und sind wir auch bei Döpfner ehrlich: Der Mann hat doch vollkommen recht, wenn er von einer DDR 2.0 und linken Intrigen spricht. Warum wohl sollte die NYT gerade den einzigen deutschen konservativen Chefredakteur ins Fadenkreuz nehmen, wenn nicht aus politischen Gründen. Das springt einem ja förmlich ins Gesicht.

  2. Wenn dein Herr ein Amerikaner ist, dann bist du nur noch ein Diener. Alles was in Amerika derzeit abgeht, schwappt so nach und nach zu uns . Woke, culture cancel, political correctness und wie mache ich meine Gegner mundtot! Ich habe letzte Woche auf „Die Weltwoche“ ein Interview mit Roger Köppel und Julian Reichelt gesehen. Ich hoffe Julian Reichelt findet die Möglichkeit, seine Idee des Wiedereinstiegs zu verwirklichen.

  3. Ich kann keine zweifelsfreien Beweise gegen Herrn Julian Reichelt finden die eine Kündigung auch nur ansatzweise rechtfertigen könnten.
    Deshalb werte ich das juristisch bedenkliche Vorgehen gegen Herrn Reichelt als linke Verschwörung weil er sich getraut hat die Wahrheit auszusprechen.
    Und ich bleibe dabei, wer sich den linksgrünen Lügenmedien und Konsorten nicht gnadenlos und bedingungslos unterwirft wir restlos vernichtet.
    Ich hoffe Herr Reichelt kommt wieder und macht genauso weiter wie bisher.
    Es gibt noch einige unbescholtene Menschen in diesem Land, die die Wahrheit noch gerne hören.

  4. Als Reichelt im Frühjahr klar wurde, dass er nicht zu halten ist, hat er sich bewusst exponiert geäußert.“

    Diese Erklärung erscheint mir nun aber arg konstruiert. Um die Politik Merkels zu kritisieren, erfordert es aus Sicht des Autors offensichtlich eine betrüblich eigennützige Motivation. Dass die Sache ausgerechnet von der NYT (und der globalistischen FT) aufgeblasen wurde, lässt mich eher Ockhams Rasiermesser folgen. Merkel ließ ihre transatlantischen Verbindungen spielen, um ihren einzigen medialen Kritiker mit Reichweite mundtot machen. Schafft man es auch noch Döpfner zu desavouieren, hat man den Springer-Verlag gänzlich auf Linie gebracht.
    Vielleicht waren es auch ein paar woke junge Journalistinnen bei BILD, denen die politische Linie Reichelts nicht gefiel. Vielleicht sind sie durch ihre Denunziationen karrieremäßig nach oben gefallen. Eine psychologisch schlüssigere Theorie.

  5. 1.) Es ist sehr bedenklich, dass eines der größten deutschen Medienhäuser jetzt den Amerikanern gehört.

    2.) Es ist sehr erstaunlich, dass die Provinzpossen aus deutschen Redaktionsstuben auf einmal für amerikanische Leser interessant sein sollen. In der Medien- und Unterhaltungsbranche von New York und Los Angeles findet stündlich mehr und deutlich interessanterer Schmutz statt, als in den Redaktionsstuben deutscher Zeitungen. Was interessieren sich die NYT und FT auf einmal für Döpfner und Reichelt?

  6. Nachdem KKR dort die Mehrheit erworben hat ,hat KKR das Sagen.Wir haben angenommen ,daß der plötzliche Umschwung in der Berichterstattung damit zusammenhängt.Warum sich die NYT und FT überhaupt damit beschäftigen und wie die Zusammenhänge mit KKR sind wissen wir nicht .Es wäre ganz interessant wenn sich der Autor damit beschäftigen würde.Seine vorgetragenen Hypothesen erscheinen ziemlich unplausibel.

  7. Der Springer-Verlag arbeitet seit Jahrzehnten unter der „boulevardesken“ Schale aeusserst anti-deutsch und EU-positiv.
    Insofern ist seine weitere Entwicklung mir vollkommen gleichgültig,zumal sich das „Springer’sche“ Aushängeblatt „Welt“ ohnehin schon wie die grüne Vereinspostille liest

  8. „Döpfner habe in internen Mails von einer linken Verschwörung gegen das Haus gesprochen, um dessen Regierungskritik und den Einsatz für liberal-konservative Positionen zu torpedieren“

    Natürlich war das eine linke Intrige, also bitte. Da muss man schon sehr naiv sein, um das zu leugnen. Schon diese penetrante Nachhaken einer ausländischen Zeitung, die selbst Dreck am Stecken hat. Warum sollte sich die NYT um etwas so belangloses wie Reichelts Sexleben kümmern? Ich hatte irgendwo gelesen, die Kosten der Recherche waren sogar so hoch, dass man die abgestellten Journalisten zurückbeordern musste. Das muss man sich mal vorstellen. Das ist, als ob ich 100.000 Euro zahle, um das Sexleben meines Getränkehändlers zu überwachen, mit dem ich persönlich absolut nichts zu tun habe. Die Frage ist eher, was gegen einen linke Intrige spricht. Eigentlich nichts. Die Brisanz und Relevanz der „Tat“ auf jeden Fall nicht. Einvernehmlicher Sex, uhhh. Pseudo-Sexismus war, soweit ich zurückdenken kann, immer dienlich, um Männern sozial zu schaden, weil er so schön beliebig definierbar ist. Mann befördert Frau, mit der er geschlafen hat – Sexist. Mann befördert Frau nicht – Sexist. Mann ignoriert Frau – Sexist. Es findet sich IMMER ein Grund für den Seximusvorwurf, immer! Egal wie abwegig, das interessiert keinen. Das ist ja das Tolle für die linken Hetzer.

    Döpfner hat sich sein eigenes Grab geschaufelt, indem er Reichelt gekündigt hat. Das ist meine Meinung. Sobald man auch nur einen Millimeter nachgibt, hat man verloren. Da geht es nämlich nicht um die Sache, sondern um Politik.

  9. Demnach soll er …“
    Tichys auf dem Niveau der Knallpresse?

  10. Deutschland würde damit seinen profiliertesten und wohl auch erfolgreichsten Medienmanager verlieren – wegen einer Männerfreundschaft, die zum Berufsrisiko wurde.“

    Nein, nicht diese Männerfreundschaft wurde zum (plötzlichen) Berufsrisiko, sondern die plötzlich regierungskritische Berichterstattung. Es gibt viele Politiker, vor allem in pol. Ämtern, die Kritik nicht vertragen können, und die Fehler/Fehlverhalten auch nie bei sich selbst, sondern immer bei anderen suchen. Und es gibt in den großen Medienhäusern Entscheider, die selber ideologisch vernagelt und/oder korrupt genug sind, um sich und ihr Medienunternehmen an solche Politiker und Parteien zu verkaufen, die zur eigenen Ideologie passen.

  11. „Springers #meetoo“ steht in der FT-Überschrift… Schön, daß man erwähnt, daß Springer im Bietergefecht um die FT gegen Nikkei verloren hat. Wie schon in den Berichten von NYT oder Spiegel liest man auch hier im FT-Artikel nichts Konkretes. Man habe mit Damen geredet, dem und dem gesprochen, der da und dort involviert war etc… Keine richtig konkreten Sachverhalte.. Compliance war mal erfunden worden, um Korruption zu bekämpfen etc.. Mittlerweile wurden dort Begriffe eingeführt, die sich beliebig, auch bis ins Private ausdehnen lassen, weshalb in den USA, z.B., kein Chef mehr alleine mit seiner Sekretärin im Aufzug fährt. Natürlich gibt es nicht nur die „kleine“ Heuchelei, sondern auch die „große“. Der Schlüssel heißt „im nationalen Interesse“. Da geht alles wieder, zumindest für US-Firmen.

  12. So wie es aussieht, haben sich diverse Mitarbeiterinnen für die Förderung ihrer Karriere freiwillig sexuell nötigen lassen. Es gab anscheinend die Möglichkeit eines klaren „Nein“ zu den Avancen. Nicht dass ich Reichelts Vorgehen goutiere, aber auch bei den Frauen scheint hier der moralische Kompass verschoben.

  13. Döpfner hat, mit dem WELT Blogger Don Alphonso, den WEF Darling Baerbock, die zur Kanzlerin aufgebaut werden sollte, mit dem Video zu „Völkerrechlerin“ abgeschossen und gleichzeitig über BILD Reichelt, Merkel angeschossen und als Verliererin dargestellt.
    Das verzeihen die globalen MSM nicht, so wurde erst Reichelt mit meetoo und zur Zeit, Poschardt, von Böhmermann zur Zielscheibe.
    Döpfner hat in seiner privaten, von Stuckrad-Barre geleakten SMS, von einer neuen DDR 2.0 gesprochen. Er weiss also, was in Deutschland abgeht.
    Zur Zeit regieren transatlantischen Kriegstreiber in den Springer Medien und damit ist Döpfner schon Geschichte.
    Der Informationsmrieg ist längst ausgebrochen!

  14. Nach dem Rechtsverständnis der Political Correctness brauchen die Vorwürfe gegen Herrn Reichelt ja auch nicht bewiesen zu werden – er ist ja ein Mann, und damit bei Anklage schuldig. Frauen sind hingegen immer arme Oper. Das gilt in den USA ebenso wie inzwischen in Deutschland.

    Schöne neue Welt!

  15. Wäre ich daran interessiert, zu erfahren, was hinter den Kulissen von Springer und Bonner Politik wirklich passierte, müßte ich vermutlich in Berlin-Mitte im richtigen angesagten Restaurant mit der richtigen, dem normalen Publikum unbekannten grauen Eminenz essen gehen, um über einem Tafelspitz an jungen Kartoffen mit einem Broccoli-Stampf bei einem Badischen Grauburgunder zugeraunt zu bekommen, was hier tatsächlich passiert und wer mit wem und warum, und natürlich dürfte ich diese Person niemals zitieren. Sollte Herr Thurnes selbiges getan haben, dann gut. Auf Focus oder FT gebe zumindest ich nichts. Wer in der Szene etwas lancieren will, macht das doch über Meedia oder Übermedien? So aber frage ich, wem nützt es? Selbstverständlich kaufe ich Julian Reichelt nicht ab, ein “Konservativer” oder gar “Rechter” zu sein. Niemand, der das ist, wird bei Springer eingestellt. Reichelt ist vor allem ein begnadeter Spürhund des Windes, des Zeitgeistes, wie ihn schon einst die Scorpions besangen. Und wer Augen und Ohren offenhält in Berlin und seinen Mantel weit in den märkischen Wind, der spürt, daß der Linksliberalismus mit Merkels Abtritt seine beste Zeit hinter sich hat. Noch ist er stark, aber besser wird es nicht mehr werden. Ich muß dazu nur in die USA schauen und mir CNN anschauen. Ich erinnere mich noch der alten Tage, als CNN die weltweite Referenz für Nachrichten war, als sie noch Leute wie Larry King oder Christiane Amanpour hatten. Dann kam Jeff Zucker, und natürlich seine Haßliebe Donald Trump. Nun hat der Sender binnen eines Jahres 90 Prozent (!) seiner Zuschauer eingebüßt, und plötzlich fallen die Anchors wie Blätter im Wind, und alle natürlich wegen Frauengeschichten, auch und sogar Chef Jeff Zucker. Was in der großen Welt bei CNN so läuft, versucht man nun auch in der Berliner Provinz nachzuholen.
    Sicher hatte Reichelt seinen Verstand oft nicht im Kopf, sondern zwischen den Lenden. Wer schon mal die Media-Cafes in Berlin besucht hat, mit all den Volontärinnen Anfang 20, kann ihn ein Stück weit verstehen. Aber wer mit dem Teufel speisen will, braucht ein großes Besteck. Bevor er über Servus-TV-Dementis wieder hinausgeht, sollte er das gut bedenken. Und Döpfner? Wenn er wirklich gegen die Corona-Politik ist, kündigt er und steigt bei Reitschuster ein. Als rasender Reporter, so richtig wie vor 30 Jahren. Dann fangen wir wieder an, ihm zu glauben, was er sagt.

  16. Schön, nach deutschem Recht nicht strafbar. Was für eine Farce. Und das bei einer Berichterstattung von der Regierung wo derartig viel gelogen wird. Mir wäre es wichtiger, wenn die Kritiker sich mal um dien Wahrheitsgehalt ihrer Zeitung kümmern würden anstatt wer mit wem angeblich etc. ins Bett steigt

  17. Die Financial Times ist das Flaggschiff der Globalsten. Wie die NY Times das Flaggschiff der Progressiven in den USA. Damit ergibt sich die Einordnung der Causa Reichelt/Döpfner von selbst. Man muß verstehen, daß wir im Informationskrieg sind. Klingt martialisch, ist aber so.

    • Alles ist Propaganda. Was real ist, spielt keine Rolle. Wer seine Narrative durchdrücken kann, nur das spielt eine Rolle.

  18. War es Döpfner, der maßgeblich daran beteiligt war, dass KKR Mehrheitaktionär wurde? Mit hoher Wahrscheinlichkeit. Wenn er jetzt über die Klinge springen sollte, dann passt die Maxime frei nach Schiller, „der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehn“. Korrekt zitiert wäre allerdings, „der Mohr hat seine Arbeit getan, der Mohr kann gehn.“ Döpfner hat seine Arbeit getan und tschüss.

  19. Ohne diese beiden Glaubensoptionen, bleibt doch auch noch die sich aufdringende Frage, ob die Inhalte und Vorwürfe Reichelts Artikel richtig oder falsch sind und da gibt es nur eine Option.

  20. Und es kommt Ihnen nicht komisch vor, daß just in dem Moment, in dem die BILD ihre bürgerfreundliche Seite wiederentdeckt, eine Enthüllung zuungunsten von Herrn Döpfner erscheint? Das spricht ja eher für die Verschwörungstheorie von Herrn Reichelt.

  21. “ Döpfner droht Sturz “ scheint mehr als ein bisschen übertrieben. Einmal ist die Causa Reichelt wahrscheinlich nicht so schwergewichtig wie der ehemalige, leitende Angestellte Reichelt meint. Zweitens halten Friede Springer und Mathias Döpfner, jedenfalls nach meinem Informationsstand, zusammen ca. 45% der Gesellschaft, wobei Döpfner auch die Stimmrechte von Springer halten soll. Die Übernahme von Politico für ca. $ 1 Millarde ist wahrscheinlich für Döpfner, und auch für KKR, die angeblich ähnlich viel an der Gesellschaft halten wie Springer/Döpfner zusammen, ein gewichtigeres Thema als der ehemalige Chefredakteur und irgend ein spekulativer Bericht bei FT.

  22. Und in China ist wieder Mal ein Sack Reis umgefallen.

  23. Wäre mal interessant zu wissen, ob Springer seitdem KKR Mehrheitsaktionär ist, auch als amerikanisches Unternehmen gilt, dass amerikanischen Rechtsgrundsätzen unterliegt. Oder ist Springer noch ein deutsches Unternehmen mit Sitz in Hamburg, wobei Hamburg als Stadtstaat immer noch Teil der Bundesrepublik Deutschland ist, falls ich mit dieser Annahme nicht irre.

    • Sie irren sich tatsächlich. Wenn Sie ein amerikanisches Unternehmen übernehmen, gelten nach US-Recht z.B. die Compliancevorschriften auch für den Mutterkonzern und zugehörige Töchter. Wird hierzuland unterschätzt/übersehen. Sie können dann zwar nicht in Deutschland, bei abweichendem deutschen Recht, verklagt werden, über ihre US-Tochter durch die USA aber zum Handeln verpflichtet werden. Da gilt so eine Art Sippenhaftung.

  24. Es gab keine „Reichelt-Affäre“.
    Der Typ hat NICHTS getan was irgendwie in so einer Position verpöhnt oder gar illegal wäre.
    Nur weil irgendwelche Medien es so nennen ist es noch lange keine „Affäre“.
    Er wurde aus politischen Gründen ausgetauscht, das Ergebnis kann man jeden Tag in der Bild sehen. Regierungskritisch ist da seit Reichelts Weggang nichts mehr.

    • Reichelt war etwas kritischer, jetzt ist man etwas weniger kritisch. Ich würde Springer in 100 Jahren mit keinem Cent unterstützen.
      Nur weil ein Islamist etwas weniger radikal ist, so bleibt er doch ein Islamist. Springer – die etwas weniger Woken.

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