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Der "große Kanton" will auch Schweiz sein

Deutschland als Weltkind in der Mitten, weder West noch Ost

13.02.2022

| Lesedauer: 4 Minuten
Nie war die Mehrheit der Bürger größer als heute, die nichts lieber sein möchten als eine größere Schweiz: politisch neutral, wirtschaftlich mit allen im Geschäft und ansonsten bei ihren alten und neuen Partys.

Im „großen Kanton“, wie ein Schweizer Spitzname für Deutschland lautet, will schon ganz lange eine große Mehrheit der Deutschen viel lieber auch eine Schweiz sein als in der NATO, an der Seite der USA oder überhaupt im „politischen Westen“, wo immer nur ein Teil der politischen Klasse war.

Zum Treffen zwischen Joe Biden und Olaf Scholz schrieb Georg Gafron unter anderem: „Wegen der Souveränität der Ukraine wird es keinen Krieg zwischen dem Westen und Russland geben. Für Kiew kommt es jetzt darauf an, in den bitteren Apfel zu beißen und in irgendeine Lösung diplomatischer Art einwilligen zu müssen. Möglicherweise steht doch am Ende eine Teilung der Ukraine. Auf alle Fälle gibt es – und das kann auch gar nicht anders sein – keinen heißen Krieg zwischen Ost und West.“

Diese Einschätzung passt nahtlos zu dem, was Angela Merkel 2017 in einem „Hintergrund-Gespräch“ in Berlin sagte: „Man kann Putin nicht stoppen, man kann es ihm nur so schwer wie möglich machen, und das werde ich tun.

Den langfristigen Hintergrund von Russland und Ukraine hat Reinhard Olt hier neulich ausführlich dargestellt. Auch Gerd Held machte auf die Besonderheit der Ukraine aufmerksam, indem er Henry Kissinger zitiert: „Der Westen ist weitgehend katholisch, der Osten russisch-orthodox. Der Westen spricht ukrainisch, der Osten größtenteils Russisch. Jeder Versuch eines Flügels, den anderen zu dominieren, wie es bisher der Fall war, würde zu Bürgerkrieg und Spaltung führen. Missbraucht man die Ukraine für eine Ost-West-Konfrontation, dann wäre für Jahrzehnte jede Chance vertan, Russland und den Westen (und besonders Russland und Europa) in ein kooperatives internationales System zusammenzubringen.“

Warum es sinnlos ist, von Völkerrecht und Selbstbestimmung der Völker zu sprechen, habe ich hier schon einmal begründet, weil seit 1918 jeder wissen kann, dass ‚Völkerrecht‘ nicht nur kein ‚Recht‘ ist, sondern ein Instrument des anfänglich von den USA dominierten ‚Völkerbundes‘ war, aus dem die von mehrheitlich autoritären Regierungen – China allen voran – dominierten United Nations (UN) wurden. In der Ukraine würde nach der ursprünglichen Logik des Selbstbestimmungsrechts der Völker eine Zweiteilung des Landes herauskommen. ‚Würde‘, da keine solche Abstimmung stattfinden wird, weil die alle Beteiligten von politischem Gewicht nicht wollen.

Wenn jetzt Putin die Ukraine in dieser oder jener Form „heimholt“, wie westliche Geheimdienste angeblich erwarten, fände nichts anderes statt als Gafrons Einschätzung des Westens, der USA voran und Deutschlands Rolle als quasi zweifacher Vasall hintendran: der von Washington und Moskau zugleich. Nämlich: Der Westen lässt Putin hinter dem Lärmvorhang freie Hand.

Was mich in der ganzen Debatte besonders stört, ist, wie alle von Russland und Ukraine reden. Mit Russland meinen sie, ohne es zu sagen oder auch nur zu merken, den zaristisch-sowjetischen Mix von Putins Machtapparat. Aber wo ist das andere Russland? Das der nach Gorbatschow erwachten Freunde von Recht und Freiheit, das begonnen hatte, sich in den Provinzen zu entfalten. In Russland gibt es nicht weniger Freunde von Recht und Freiheit als in Deutschland. Ganz sicher sind es in Russland nicht weniger als in der Ukraine, wo sie in der Kiewer Regierung ebenso wenig zu finden sind wie in der Moskauer. Zuhause würden Baerbock und Scholz den größeren Teil des Kiewer Establishments aus Angst vor politischer Kontaktschuld meiden. Gut und Böse eignet sich auch für Kiew und Moskau als Unterscheidung nicht. Aber darum geht es ja in der Außenpolitik nie, sondern um Interessen.

Doch der für mich zentrale Punkt in der ganzen Ost-West-Betrachtung kam von Anfang an schon in der Bonner Republik stets zu kurz, wenn er denn überhaupt zur Sprache kam. Gafron schreibt, was auch andere meinen, „Putin hat mit seinen Aktionen die NATO und damit das transatlantische Bündnis wieder zusammengeschweißt“. Darin steckt die alte Fehleinschätzung der Stimmung der Deutschen seit Beginn der zweiten Republik. Die Westorientierung war immer nur eine der qualifizierten Mehrheit in der Minderheit der politischen Klasse. Das Mehrheitsvolk will seit 1945 nichts anderes sein als eine große Schweiz – seit dem Hinzukommen der DDR erst recht.

Die politmedialen „Bekenntnisse“ zu den USA, zum „Westen“, zur NATO sind über die Classe Politique nie hinaus und in breitere Volksteile eingedrungen, ja in der politischen Klasse selbst war eine solche Westorientierung nie wirklich verankert, sondern blieb einer Minderheit vorbehalten. Dem Ende der Sowjetunion folgte kein Siegeszug der Westorientierung, sondern die alten Vorurteile gegen die Mischung von Antikapitalismus und Antiamerikanismus in den westeuropäischen Ländern lebten schnell wieder auf. Ihren Erfolg bei der Besetzung der Kommandostände der zweiten Republik verdanken die Grünroten genau dieser Fortsetzung des Antikapitalismus und Antiamerikanismus mit anderen Mitteln. Für’s Weltgeschehen ist’s belanglos, denn Berlin interessiert in Washington und Moskau wie in Paris und Brüssel nur das Geld der deutschen Steuerzahler. So lange es denn noch ausreichend sprudelt, dürfen Baerbock, Scholz und ihresgleichen ein bisschen mitspielen, bestimmen wollen sie ohnehin selber nichts.

In den wieder freien Ländern vom Baltikum bis in den Balkan ist die Anlehnung an den Westen, vor allem an die USA, eine Risikoversicherung gegen eine erneute Abhängigkeit von Moskau, aber keine politische Hinwendung an den Westen. Und Deutschland ist wie schon immer das unglückliche Weltkind in der Mitten. Nie war die Mehrheit seiner Bürger größer als heute, die nichts lieber sein möchte als eine größere Schweiz: politisch neutral, wirtschaftlich mit allen im Geschäft und ansonsten bei ihren alten und neuen Hobbys und Partys im In- und Ausland. Motto: Gebt uns unsere DM-Zeiten zurück.

Friedrich Schiller hat’s zwar anders gemeint, aber es passt trotzdem: „Zur Nation euch zu bilden, ihr hoffet es, Deutsche, vergebens; / Bildet, ihr könnt es, dafür freier zu Menschen euch aus!“

Ich sage es nicht gern, aber ich beobachte und erlebe es seit bald sieben Jahrzehnten: Gelungen ist beides nicht.

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71 Kommentare

  1. „Die Westorientierung war immer nur eine der qualifizierten Mehrheit in der Minderheit der politischen Klasse. Das Mehrheitsvolk will seit 1945 nichts anderes sein als eine große Schweiz – seit dem Hinzukommen der DDR erst recht.“

    Wenn das die Mehrheit der Bevölkerung in der Bundesrepublik tatsächlich möchte, so muss man sich fragen, wo wir doch angeblich in einer Demokratie leben, die politische Klasse mehrheitlich ganz anders denkt – und die Treue zur NATO und der USA in allen etablierten Parteien Parteidoktrin ist.

    Selbst die sonst so atomfeindlichen Grünen akzeptieren die Präsenz von us-amerikanischen Truppen samt Atomwaffen auf deutschen Boden. Dabei wäre der Schaden einer fehlgezündeten Atomsprengkopfes viel verheerender als ein Reaktorunfall eines Atomkraftwerks.

  2. „dass ‚Völkerrecht‘ nicht nur kein ‚Recht‘ ist, sondern ein Instrument des anfänglich von den USA dominierten ‚Völkerbundes‘ war“

    Die USA waren nicht mal Mitglied des Völkerbunds.

  3. Teilung der Ukraine? Die Ukraine in ihrer heutigen Form ist ein künstliches Gebilde, entstanden nach dem 1., festgeschrieben nach dem 2. Weltkrieg. Stalin soll auf einer der Konferenzen zur Nachkriegsordnung der Forderung Polen nach der Westukraine folgendermaßen nachgekommen sein: Er zündete sich seine Pfeife an und legte das abgebrannte Streichholz auf der ausgebreiteten Europa-Karte auf das Gebiet Polens. Und dann schob er das Streichholz mit einem Finger Richtung Westen. Und mit dieser Lösung einer „Westverschiebung“ Polens waren die Westalliierten einverstanden. Der Zankapfel „österreichisch Polen“ fiel an die Sowjetunion/Ukraine, Schlesien und Pommern an Polen. Damit einher lief ein Bevölkerungsaustausch: die Deutschen wurden vertrieben, dafür rückten polnische Bewohner Galiziens nach.
    Das änderte aber nichts an der polnisch-orientierten Bevölkerung der Westukraine. Ressentiments zwischen West- und Ostukraine traten nach dem Maidan wie auch im 2. Weltkrieg offen hervor. Das Massaker von Odessa 2014, im Westen kaum beachtet, ist ein Ausdruck dieser Widersprüche.
    Das andere europäische Kunstgebilde als Ergebnis des 1. Weltkrieges, Jugoslawien, hat sich ja auch unter großen menschlichen Verlusten aufgelöst. Das geschah allerdings unter lebhafter Unterstützung des Westens. Und auch hier ging es gegen Russland, einem auch kulturell Verbündeten Serbiens.

  4. Vielen Dank, dass TE sich mit seinem Autorenteam diesen Konflikten von ungewöhnlicher Seite nähert.

    „Das Mehrheitsvolk will seit 1945 nichts anderes sein als eine große Schweiz“. Das ist m. E. überall auf der Welt so. Das Rudel will in Frieden seinem Leben nachgehen. Und das meine ich nicht abwertend. Es ist ein Luxus.

    Aber jedes Rudel braucht Führung. Jede Gemeinschaft braucht Führung. Jeder Verbund braucht Führung. Die Qualität der Führungsriege bestimmt, wohin sich der Verbund entwickelt. Indem diese Riege Wege freigibt oder versperrt. Fehlentscheidungen sind immer möglich. Allerdings sollten Entscheidungen so weit wie möglich vom Einzelnen getroffen werden. Und genau das verlieren wir in D, in der EU, im Westen. Die Führungsriege häuft Regel auf Regel. Zeitgeist darf den Lebensentwurf jedes Einzelnen über den Haufen werfen.

    Ich finde, wir sollten uns bewusst machen, wie schwer es ist, Freiheit zu erlangen, wie froh wir um unsere Demokratie sein können, wie schwer es ist, Freiheit zu bewahren und uns die Frage stellen, ob wir in D, wir in der EU, wir im Westen noch genug für die Freiheit des Einzelnen tun.

    Von (Weltverbesserungs)Träumen sollte sich die Führungsriege tunlichst fernhalten.

  5. Insbesondere die einseitige Westbindung zur NATO ist das Problem: Deutschland duckt sich vor der eigenen Verantwortung weg.
    Die deutsche Verantwortung ist es aber nicht, mit Russland Osteuropa zu teilen. Das ist schon in beiden Weltkriegen gescheitert. Die Osteuropäer müssen selbst entscheiden, wohin sie wollen. Das sie sich nun als Vasall der USA anbiedern ist kurzsichtig, denn man sieht was aus Vietnam, Irak und Afghanistan geworden ist.

  6. Raus der NATO, raus aus der EU, weg von den Amerikanern. Deutschland muss endlich wieder frei sein ohne immer Befehle von Brüssel oder Washington zu befolgen.

    • Weltfremd. Wir können dem Schicksal auf den Knien danken, dass der Westen, die USA uns unter seine Fittiche genommen hat. Denn andernfalls hätte es der Osten, Russland getan, und wir wären auf der anderen Seite des eisernen Vorhangs gelandet.

      Für D gibt es kein Machtvakuum zwischen West und Ost.

      Vielleicht erscheint auf TE ja mal ein Artikel, warum Neutralität für die Schweiz möglich ist, für uns aber nicht.

      • Einspruch, es geht doch nicht um die Vergangenheit.
        Ich stimme Ihnen zu, dass wir nach dem Krieg mit den Amerikanern besser gefahren sind, hier und heute wäre es aber in meinen Augen besser es den Briten gleich zu tun. Die EU-Bürokratie wird über kurz oder lang scheitern, davon bin ich überzeugt. Ob wir zur NATO gehören oder nicht ist beim Zustand unserer Armee (da haben die Frau Ministerinnen, inkl. dem Wehrpflichtabschaffer von der CSU, wirklich ganze Arbeit geleistet) aus Nato-Sicht auch völlig gleichgültig und ob wir davon einen Vorteil haben ist zumindest zweifelhaft.

  7. Anscheinend vergessen viele, das wir ca. 16,4 Millionen Menschen ab 1989 zu integrieren hatten, die zu großen Teilen voll auf „Ostkurs“ waren. Diese Denke ist keine Überraschung – schließlich unterlagen diese Menschen weitestgehend einer kommunistischen Propagandapolitik und vor allem schulischer Ausbildung, die Amerika bzw. den Westen konsequent verteufelte.
    Mein Ehemann ist ein Jahr vor der Grenzöffnung geflüchtet. Aber selbst nach so vielen Jahren steht er Amerika äußerst skeptisch gegenüber. Er gibt zu, dass das eine Sache des Gefühls ist und nicht der Fakten. Er versucht dagegen anzukämpfen, aber die Sozialisierung in einem Unrechtsstaat kommt immer wieder durch, so sehr er das selbst auch verabscheut.
    Deutschland wird niemals zu einer Schweiz werden, wie man jetzt in diesen politischen Zeiten erkennen kann. Dafür sind sie viel zu rechthaberisch und verbohrt. In der Schweiz gibt es einen Haufen Volksabstimmungen – in Deutschland schlicht undenkbar. Das wäre ja noch schöner, wenn die deutsche Bevölkerung mitreden dürfte, kaum auszudenken.
    Neutral in der Sache der Weltpolitik zu sein, macht einen nicht gleich zum Schweizer. Höchstens zu einem unentschlossenen Hasenfuss. Und aufgrund der Propaganda, die es in Deutschland wieder zuhauf gibt, glaube ich den Erklärungen der Medien kein Wort mehr. Die Fronten waren von Anfang an medial geklärt. Putin ist der Teufel und die Ukraine der Engel. Das, mit Verlaub, ist Schwachsinn. Mich würde die Interessenlage Putins interessieren und was sich dahinter wirklich verbirgt, dann könnte ich mir eine einigermaßen qualifizierte, eigene Meinung bilden. Aber von solchen Diskursen sind wir hier weiter entfernt als jemals zuvor.
    Und die Schweiz ist eben ganz anders.

    • Die Mehrheit der DDR-Bürger wollten die DDR und Sowjetunion los werden, haben aber den „EU-Sozialismus“ mit links-grüner „Woke“-Ideologie bekommen.

  8. Wunschesrepublik Deutschland – ohne aussenpolitische Vision eigentlich seit der Wiedervereinigung, wenn man nicht weiss was man will, kann man auch keine roten Linien festlegen, die ein potentieller Widersacher nicht ueberschreiten darf. Das ganze wird durch ideologische Traeumereien wie „wertebasierte Aussenpolitk“ nicht unbedingt besser. Man darf sich eigentlich nicht wundern, spaetestens seit Merkel verteufelt man Putin oeffentlich, aber macht sich schon seit Schroeder (allerspaetestens seit Northstream 2) noch mehr von russischem Erdgas abhaengig und schaltet nebenbei alle Atomkraftwerke ab. Man will Putin zwar stoppen aber Waffen liefern moechte man auch nicht oder Russland vom SWIFT Zahlungssystem abkoppeln. Aber trotz allem Rumgeeier schafft man es trotzdem nicht hier deeskalierend zu wirken und sich in berechtigte russische Befindlichkeiten (ewig expandierende NATO seit Ende des Kalten Krieges) hineinzudenken. Zu dieser kompletten, unfreiwillig komischen Visionsfreiheit haben die hochbegabten Podcaster des Geheimtips „Wille Wahrheit Weltanschauung “ eine sehr gute Episode: https://www.youtube.com/watch?v=RwbXzdrwlFM , ferner haben sie auch mit dem hervorragend vernetzten Kanal des Ex-Morgan Stanley Managers u. Autors Todd Wood eine hervorragende Gemeinschaftsproduktion in englischer Sprache geliefert: https://rumble.com/vus3ba-episode-3-euro-bytes-the-history-of-ukraine-is-russia-a-natural-ally.html 

  9. Eine Schweiz kann sich selbst verteidigen. Ein NATO-Mitglied Deutschland nicht.
    Und noch so manch anderen Vorteil hat die Schweiz, den wir gerne kopieren dürften zum Wohle unserer Bürgergesellschaft.
    Ich verbinde mit der Schweiz ein Lebensgefühl von Freiheit und basisdemokratischen Elementen. Das hat nichts, aber auch gar nichts zu tun mit dem doppelbödigen Pazifismus der deutschen Sozialistenseilschaften. Die bringen es fertig unsere eigene Verteidigung quasi aufzugeben, beteiligen sich aber fanatisch an Angriffskriegen der NATO. Das ist elitäre Lust an der Selbstzerstörung einer Kulturnation. Sozialisten haben keine Kultur, deswegen müssen die besser heute als morgen von der Macht im Staat verdrängt werden, wenn Deutschland überleben soll.

  10. Wir haben keinerlei Verpflichtung, irgendeinem Imperium besonders treu zu dienen. Besonders dann, wenn dieses Imperium sich in seelischer Verwahrlosung befindet. Der Hass auf sich selbst ist ja in den USA en vogue geworden.
    Auch die Kriegstreiberei im Nahen Osten ist keinerlei Grund zur Freude.

    Vielmehr ist es menschlich richtig, sich von destruktiven Leuten abzuwenden. BLM, ANTIFA, Hass auf Maenner, Verstuemmelung gesunder Koerper, die Zerstoerung der Familie finde ich sehr abstossend.

    • Vermutlich ist Deutschland nicht zu 100% souverän. So haben die Westmächte hier immer noch Sonderrechte aus dem 2.ten Weltkrieg.
      Russland übrigens NICHT.

  11. Eine Sache muss ich widersprechen.
    Rußland war zum Großteil nie frei, dagegen haben große Teile von Ukraine in ihrer Geschichte einige Jahrhunderten freies Leben.
    Noch deswegen und nicht nur wegen Russland wollen sich viele Menschen in Ukraine eine enge Anbindung an den Westen.

  12. Wenn ich keine hundert Kilometer laufen könnte, ohne einen Wipfel überwinden zu müssen, hätte ich wohl die Mentalität eines Schweizers.
    Aber schon als Norddeutscher kann ich hundert Kilometer weit gucken!
    Und daher muss ich mich nicht jedesmal mittels Volksabstimmung von irgendwas „überzeugen“ lassen!
    Nichts gegen Mitbestimmung, aber selbst im Norden gibt es eben Leute, die nichtmal fünf Minuten weit denken können!
    Von einer Weitsicht ganz zu schweigen!

    • Eine, wie mir scheint, paternalistische Sicht auf den Bürger, die von der Politik geteilt wird. Ich fürchte, dass diese Sicht dazu führte, dem „dummen“ Bürger, mittels eines fürsorglichen Wohlfahrtsstaates, das Selbst-Denken abzuerziehen. Dennoch möchte ich dem Bürger ein gerüttelt Maß an gesundem Menschenverstand zutrauen – wenn er sich der vehementen Gehirnwäsche entziehen kann, die trommelfeuerartig und ununterbrochen durch eine verantwortungslose Medienkaste auf ihn niederprasselt.

  13. Die Deutschen wollen vielleicht so sein, wie die Schweiz – aber ohne Freiheit, ohne Bodenhaftung, ohne westliche Zivilisation. Der deutsche Untertan ist gehirngewaschen von Fürsten, Kaisern, Führern und Generalsekretären.
    Die Schweiz ist nicht geprägt von Antikapitalismus, Antiamerikanismus und Grössenwahn. Bei uns gehts um den Wohlstand des Bürgers, nicht des Staats, nicht um Ideologien.
    In der kurzen Geschichte Deutschland seit 1871 gab
    s zwei sozialistische Diktaturen. Die Schweiz ist seit 1291 (!) ein freies Land.

    • Und die Schweiz hat Banken. Autos, oder Maschinen bauen die eher nicht…!

      • Gute Chemie und Pharma haben sie auch. Und eine gute mittelständische Wirtschaft. Hervorragende Hotellerie und Gastronomie, fahren Sie mal hin. Mit der Bahn. Der Schoki isch guat. Und fleißiger als wir sind sie auch. Usw.

  14. Die Tschechen und die Slowaken haben sich auch friedlich getrennt – warum nicht auch die Katholen und die Orthodoxen in der UA? Ein Land wie DE, mit den meisten Nachbarn weltweit, mitten in der innovativsten Region der Welt sitzend, braucht eine internationale Ausrichtung, kein „neutral“. Die Schweiz ist übrigens inhärent derart international, dass wir das nur als Vorbild nehmen können – aber nicht für „Neutralität“, sondern als Föderation im Rahmen der EU. Solange wir dem Islam nicht gestatten, uns mit seinem Zeugs zu beglücken ist vieles machbar. Die ewige Leier mit dem Geld der deutschen Steuerzahler, auf das alle ringsum scharf seien, nervt nur noch.

    • Mich auch. Durch meinen FLEISS erarbeite ich nämlich jeden Monat eine Umsatzsteuervorrauszahlung von durchschnittlich 3.000 Euronen!
      Daneben dann noch die Einkommens- und Gewerbesteuer.
      Gut, die Gewerbesteuer wird „verrechnet“, damit ich nicht doppelt besteuert werde.
      Aber insgesamt komme ich so auf knapp 40.000 Euros, die ich diesem Staat „schulde“!
      Mein Laden beschäftigt ausser meiner Person übrigens genau 1,5 Personen, die ich bezahlen muss!
      Nochmal ca. knapp 6.000 Drachmen, von denen geglaubt wird, dass sie durch die Arbeitskraft meiner Angestellten erbracht werden…
      Nö, mein Bester, die „erlaube“ ich diesem Staat lediglich bei MIR ein zu fordern! So, WAS nervt Sie noch?
      Sehen Sie, kaum ein Mensch hat eine Ahnung davon, was es bedeutet, Steuern zu generieren, noch davon, woher sie beschafft werden, noch davon, wer sie eigentlich bezahlt!
      Ich habe fertig, sonst bekomme ich noch einen Herzinfarkt.
      Und wenn Sie Steuerberater sind, können Sie ziemlich genau meinen Jahresumsatz berechnen.
      Nicht? Dann blöken Sie hier gefälligst nicht mehr von einem „genervt sein“!

    • Ich glaube Sie verstehen den Begriff „neutral“ nicht richtig, und verwechseln ihn mit Isolationspolitik.

      „Neutral“ bedeutet nicht, dass ein Staat sich einigelt oder abschottet. Die Schweiz ist international extrem vernetzt und unterhält ausgezeichnete Kontakte mit allen Staaten der Welt.

      „Neutral“ bedeutet, dass man sich keinen gefestigten Bündnissen anschließt, die defakto auf ein Abhängigkeits – und Vasallenverhältnis gegenüber einer militärischen und wirtschaftlichen Großmacht hinauslaufen.

  15. „Gelungen ist beides nicht.“ Wie auch, in einem Land, das sich selbst nicht kennen will und Aussagen, dass in Deutschland, außer der Sprache, keinerlei Kultur zu erkennen sei, nicht vehement widersprechen kann. In einem Land, dem Winklers „lange(r) Weg nach Westen“, der Weg in die freiheitliche Demokratie, nie gelungen ist, weil es der paternalistische Staat ist, mit dem man sich identifiziert. Es ist der „top down“, nicht der „bottom up“ Staat, den man bevorzugt. Der Freiheits- und Eigenverantwortungsgedanke, der der Demokratie zugrunde liegt, hat sich im deutschen Geist nicht verwurzelt. So sind „Schönwetterdemokraten“ entstanden, die die Demokratie nicht verteidigen, weil sich ihnen ihr Geist nie erschlossen hat. Schönwetterdemokraten möchten sich gern die Teile der Schweizer Demokratie zueigen machen, die sie die bequeme Schönwetterdemokratie fortsetzen läßt. Dass die Schweizer sich ihre Demokratie einst erkämpften, dass sie an „bottom up“ glauben und Wert auf Freiheit und Eigenverantwortung legen – dass sie eine völlig andere Beziehung zu ihrem Staat haben – läßt man unter den Tisch fallen. Das bedeutet, in Deutschland wählt man die Demokratie nicht um ihrer selbst Willen. Man wählt die Demokratie, weil man sich Wohlstand und Bequemlichkeit von ihr verspricht. Mit diesem Versprechen konnte sich der despotistische paternalistische Wohlfahrtsstaat etablieren und erfreut sich großen Zuspruchs. Wer nicht weiß, wer er ist, kann nicht wissen was er tut. Andere wissen es an seiner statt. Das ist die wahre Tragödie, die wir erleben.

    • …Man wählt die Demokratie, weil man sich Wohlstand und Bequemlichkeit von ihr verspricht…

      Wie wahr! Leider kommt dabei der Spruch „wie man sich bettet, so schläft man“ nicht mehr zur Geltung, denn scheinbar wirkt sich diese Art der neudeutschen „Bettung“ nur noch darauf aus, sich einer übernächtigten Mitbürgerschaft ausgesetzt zu sehen.
      Es ist schon klar, dass der Spruch MAHNEN soll, aber wem fällt das heute noch auf?

  16. Ich stimme zu, moechte aber dabei unterstreichen, dass die allgemeine Neigung “ des Deutschen“ , nicht in politischen Kategorien oder in Interessen zu denken, sondern nur moralisch zu bewerten oder quasireligioes nur in „gut“ und „boese“ nicht nur „aussenpolitisch“ dominiert, sondern auch im Innern. Diese Neigung, zu der sich eine naivinfantile Sicht auf die Welt gesellt, hat bereits Merkel massiv geholfen und hilft generell jedem linksgruenen Narrativ. Aufgrund der emotionalen Vorfeldpraegung reicht nur zu unpolitischen absoluten Taeter/Opferzuschreibungen und zu voellig unpolitischen“ Bewertungen „von Politakteuren. Weder Merkel, noch Trump oder nun Putin werden als politische Akteure beurteilt und man schafft sich die selbst genehmen Bilder, die mit der Realitaet eher wenig zu tun haben, aber die eigenen Projektionen befriedigen. Es gibt schlicht keine politische Kategorie, so wie es nur schwarz oder weiss gibt. Die erstaunliche „Logik“, die Ukraine hat ein korruptes Regime heisst, sie darf also einverleibt werden und unterstellt, dass Putin nur deshalb seine Einflusszone erweitern will, weil die Ukraine ein korruptes Regime hat. Beides hat mit Politik nichts zu tun. Es gibt gute Gruende, sich hier herauszuholen, aber sicher nicht deshalb, weil!!! das Regime korrupt ist. Allerdings beruht das Heraushalten weniger auf politischen Interessen, sondern im Gegenteil auf dem Unwillen, sich ueberhaupt festzulegen und eigene Interessen zu definieren und zu verfolgen. Man moechte sich wie immer nach allen Seiten offenhalten, zumindest bevor man nicht weiss, wer gewinnt. Festlegungen haben etwas mit Konsequenzen und Verantwortung zu tun, und das versucht man, ebenso wie Bindungen jeder Art, nicht nur auf diesem Feld, immer mehr zu vermeiden. Nicht wenig von dieser sehr beliebten deutschen “ Haltung“ duerfte durchaus vorsaetzlich im Rahmen der Reedukation, nichts anderes als eine gewollte Reduktion des gefährlichen “ Buergers“auf die 3 K, Klamauk, Konsum und Kopulation entstanden sein, deren Ziele damit „eigentlich“ erreicht sind. Leider, aber unvermeidlich mit erheblichen Risiken und Nebenwirkungen, vor allem natuerlich fuer Nation und Gesellschaft selbst. Natuerlich ist es nicht bei dieser Reedukation geblieben. Die weiteren Folgen kann man auch im Innern gut beobachten. Das letzte, was der Deutsche mehrheitlich will, ist Politik. Er tut allenfalls so, als ob, aber im Kern geht es um sein limbisches System, das ihn aussen – und innenpolitisch leitet.

    • Schöne neue Welt und gut erklärt.
      Und nun stellen Sie sich aber vor, dass Krieg ist, aber niemand Bock darauf hat, sich für Hemdsärmelige Trottel abschlachten zu lassen!
      Ich weiss zwar nicht, wie ich reagieren würde, wenn morgen „der Russe“ vor meiner Tür steht, aber das geht damit einher, dass ich momentan eine ABSURDE „Ampel“ ertragen muss!
      Und wissen Sie, was mir bei „der Ampel“ anstelle eines Feindes durch den Kopf geht?
      Es sind meine direkten Nachbarn, von denen ich nicht weiss, wie sie ticken!
      Und schon vor der von Ihnen beschriebenen Problematik konnte ich meine Nachbarn manchmal „nicht riechen“ (limbisches System), denn sie sind und waren echte Stinktiere!
      Beispiel?
      Die Kinder der Nachbarn spielen in MEINEM Vorgarten. Als ich sie darum bat, sich zu entfernen, kam eine „Mutter“, die mir erklärte, dass ihr mein Vermieter erlaubte, dass ihre Kinder überall spielen dürften.
      Als ich sie darüber aufklärte, dass meine Fenster an eben diesem Vorgarten „geöffnet“ sind und ich mich „beobachtet“ fühle und dass der Besitz sich in der Form vom Eigentum unterscheidet, als dass ich als BESITZER höhere Rechte inne habe als der Eigentümer, trollte sie sich.
      Ich glaube bis heute, dass sie in mir ein Monster sieht!
      Und jetzt versuchen Sie so einer Person noch zu erklären, warum die SchweizSchweiz ist und warum mir ihre Gören vermeintlich auf den Geist gehen dürfen!

    • Welche deutschen Interessen verteidigen wir in der Ukraine ? Die von Oesterreich-Ungarn, die von London oder die von Washington ?

      Die Garantiemaechte dieses Staats sind die westlichen Gewinner des WK2, ausdruecklich nicht Deutschland.

      Was mischen wir uns ein ?

      Zuletzt: Russland ist eine Supermacht, Deutschland militaerisch aktuell ein Fliegengewicht.

  17. Die Amis legen sich mit dem Richtigen an. Wird Zeit, dass die mal ordentlich was auf die Mütze kriegen.

  18. Also ich fände es super wenn die BRD eine große Schweiz wäre:

    • Ich hätte 3-mal mehr Netto vom Brutto als hier
    • eine Wehrpflicht-Armee die nur hier wirkt
    • kein wir „verteidigen die Freiheit am Hindukusch“
    • eigene Währung, kein Euro
    • keine Target-2 Schulden
    • Möglichkeit zur Volksabstimmung
    • vernünftige Waffengesetze
    • vernünftiges Gesundheitssystem (PKV bei dem nix an die Türkei etc gezahlt wird)
    • Stolz auf die Heimat
    • geringe Steuern
    • etc etc

    Leider habe ich damals meinen Job in der Schweiz aufgegeben und bin wieder in die BRD. Der Fehler meines Lebens. Heute könnte ich leider eh nicht mehr in die Schweiz gehen weil einem der BRD Staat alles wegbesteuert.
    Eintiger Nachteil, man könnte keine 5000 Helme an die Ukraine schicken.

    • Ergänzung: Heute hat die Schweiz in einer Volksabstimmung abgeleht die Mainstreammedien mit Steuern zu stützen! Sowas wünsch ich mir für die BRD, wird aber nur ein Traum bleiben.

  19. Die Politik der Osterweiterung der Nato ist ein Ueberbleibsel des laengst ausgetraeumten “American Century’. Die amerikanische Politik des “Cordon Sanitaire” (George Friedman) um Russland war ueber Jahrzehnte beobachtbar.
     
    Man haette den Schulterschluss zwischen Putin und Xi Jinping vermeiden muessen. Putin wurde aber geradezu in dessen Arme getrieben. Eine Analyse der Interessen aller Beteiligten haette zu einem Ausgleich und damit fuer die Meisten zu einem Win-Win fuehren koennen. Vielleicht zu spaet, denn der “Westen” hat sich selbst aller Handlungsalternativen beraubt. Uebrig bleibt nur duemmliche, widerspruechliche Propaganda und laecherliche Drohungen.

    • Obama, Clinton und Biden haetten auch Syrien nicht in Brand setzten sollen. Fuer die Russen war das ein Angriff auf einen engen Verbuendeten.

      Syrien war in vieler Hinsicht die USA Arabiens, mit vielen Voelkern die nebeneinander lebten. Dann kam der Elefant und hat es kaputtgehauen.

  20. Autor Goergen sagt, bei Außenpolitik gehe es im wesentlichen um Interessen. OK. Die Beobachtung zeigt nun, dass in der Interessensphäre der USA nach dem 2. Weltkrieg, etwa Europa oder Ost-/Südostasien, die Länder demokratisiert wurden und wirtschaftlich aufblühten – so natürlich auch Deutschland.

    Die Interessenpolitik Russlands und Chinas läuft aber auf Unterwerfung, Entdemokratisierung und Unterdrückung hinaus; Osteuropa unter der russischen Sowjetunion war geknechtet und verarmt.

    Man kann das „Interesse“ der USA und Russlands/Chinas nicht einfach gleichsetzen, wie es die Anhänger eines neutralen Deutschlands tun.

    • Ein Widerspruch, Herrr Seiler. Zustimmung insoweit, daß die Staaten/Regionen in der amerikanischen Einflußsphäre nach 1945 rasch wieder auf die Beine kamen. Bei allem moralischen Wortgeklingel hatte die Wirtschaft in den USA kein Interesse, auf den ihr zugänglichen Teil Europas und Asiens als Absatzmarkt dauerhaft zu verzichten. Dazu kam schon bald, daß die Europäer (bis in die 1970erJahre hinein) die durch das System von Bretton-Woods erzeugten Nachfrageüberhänge der nordamerikanischen Verbraucher abdecken konnten, bevor die Asiaten das ab den 1980ern übernahmen und dafür Millionen von Westeuropäern in die Arbeitslosigkeit schickten.
      Die Sowjetunion (und China) war zu keinem Zeitpunkt in der Lage, den von ihr beherrschten Regionen ähnliche Perspektiven zu eröffnen. In der Logik des imperialen Gestus, den das Sowjetreich vom Zarenreich übernahm, spielte das auch keine Rolle, solange diese Regionen sich unterwarfen und ausplündern ließen.
      Ein genuines Interesse aber an Europa gibt es jedoch weder in den USA noch in Rußland. Das ist und bleibt der Grundirrtum der atlantischen wie der putinistischen Deutschen, Beiden ist gemein, daß sie weder über ein echtes Selbstwertgefühl noch ein deutsches Nationalbewußtsein verfügen. Dafür projezieren sie diese Bedürfnisse auf Ersatzvaterländer, wie die USA, die EU oder eben Rußland.
      Der Befund der „Super-Schweiz“ von Fritz Goergen ist sicher insoweit richtig, daß die Deutschen sich unbewußt ihrer Mittel-Lage bewußt sind – sie sind weder Westen noch Osten. Aber ihrer nationalen Selbstbestimmtheit und Würde beraubt, bleibt ihnen dann nur die Rolle des kleinen, herzreinen Dauerunschuldigen, von der sie sich fortwährenden Anklage- aber auch Entscheidungsfreiheit erhoffen.
      Weil sich daraus aber keine nationale Exsitenz nähren läßt, benötigen sie stets Surrogate, und dazu bieten sich eben „der Westen“ oder Rußland an.
      Gewiß müßte ein national souverän auftretendes Deutschland auch mit der Problematik der Macht zwischen den Blöcken auseinandersetzen. Bismarcks Strategien waren die des 19. Jahrhunderts, die Welt hat inzwischen ihre Eurozentrik verloren. Sich in das System mediterraner Schuldenwirtschaft einparsen zu lassen über den Euro war sich einer der Jahrhundertfehler der Deutschen, vergleichbar der „Nibelungentreue“ zur zerfallenden K.u.k. Doppelmonarchie am Vorabend des 1. Weltkrieges. Eine zentrale Erkenntnis daraus wäre zum Beispiel, daß Deutschland niemals „Freunde“ haben wird und stets für sich allene einstehen können muß. Welches Bündnis des Tages sich daraus ableitete, bestimmten Interessenlage und Tagespolitik. Doch nicht einmal dafür existiert in unserer Classe Politique ein Bewußtsein.

      • „… hatte die Wirtschaft in den USA kein Interesse, auf den ihr zugänglichen Teil Europas und Asiens als Absatzmarkt dauerhaft zu verzichten….“

        Eben! Das US-amerikanische Eigeninteresse macht die Bündnispartner REICH, weil die amerikanische Wirtschaft an fähigen Wirtschaftspartnern interessiert ist. Es ist inkludierende Herrschaft. China und Russland hingegen praktizieren eine extrahierende Herrschaft, die den Partnern Ressourcen raubt, also sie ärmer macht. Das sind RIESENUNTERSCHIEDE.

    • Die Unterschiede im Umgang mit den Vasallen muss man unter dem Gesichtspunkt des herrschenden Systems sehen.
      Die Amerikaner hatten andere Methoden, das besiegte Deutschland für ihre Zwecke einzuspannen , als das kommunistische Russland.
      Ein Eingeweihter aus der Bonner Republik hat einmal ausgeplaudert, dass die Amerikaner jovial sind und den deutschen Politikern auf die Schulter klopfen, solange die alles abnicken, was die Amerikaner wollen. Aber sobald die Deutschen zögern und Fragen haben, heiße es, ihr seid undankbar, wo wir euch doch nach dem Krieg so viel geholfen haben.
      So läuft es immer noch. Und ich möchte nicht wissen, wozu Uncle Sam fähig ist, wenn Deutschland nach 70 Jahren aus der NATO austreten würde.
      NSA und CIA stehlen uns die Patente. Die Amerikaner sind nicht besser als die Russen. Die Sowjetunion hat nach 1990 in Deutschland die Zelte abgebrochen. USA, Frankreich und Großbritannien sind immer noch hier, nicht als Freunde, sondern immer noch als Siegermächte, die von uns fordern.
      Es wird hohe Zeit, dass die deutsche Bundesregierung völlige Souveränität einfordert.

      • „Die Amerikaner sind nicht besser als die Russen.“ Als Menschen mag das zutreffen. Aber wer für uns das bessere System hat, daran kann es keinen Zweifel geben: die Amerikaner. Wir müssen froh sein, dass wir das übernehmen durften – übrigens in der sehr deutschen Variante der sozialen Marktwirtschaft.

        Und wer lieber die Russen gehabt hätte, muss sich einfach mit alten Bewohnern der Zone unterhalten.

    • Solche theoretischen Überlegungen wie „zwingt man der Kriegsbeute sein System auf und unterwirft mehr oder weniger spürbar den Besetzten“ sind doch völlig irrelevant.

      Interessant ist, wie und wozu man den Besiegten unterwirft. Die USA haben uns das freiheitlichste und am meisten menschenrechtskonforme System der Welt gebracht. Auch deshalb, weil die Deutschen selbst vorher eine der übelsten Diktaturen der Welt hervorgebracht hatten. Wer den USA dafür nicht dankbar ist…

    • „Zuerst sollte man im Westen zusehen, dass die einstige Freiheit wieder wahr wird.“ Nun, unsere Freiheit, also die innenpolitische Freiheit von Regierungseingriffen, wird jedenfalls von den Amerikanern nicht bedroht, sondern von Links-Grünen, die antikapitalistisch und anti-amerikanisch eingestellt sind.

  21. Vielleicht müßte man ja behutsam versuchen, die kleindeutsche Entscheidung der preussischen Machtpolitiker des 19.Jh. zu revidieren. Nicht wieder gewaltsam wie beim letzten Versuch, sondern aus Einsicht in den Nutzen. Eine BRD ohne grüne Bismarckheringe wäre mir schon lieber, Berlin als gescheiterte Hauptstadt brauche ich nicht. Ich vergesse nicht die Bemerkung einer österreichischen Herbergsmutter, als wir Kinder in den Ferien in Österreich waren: „Schad‘ dass mer nimmer zusammen sind.“ Ich werde das nicht mehr erleben aber „nie davon reden, aber immer daran denken“ hat schon manches in Bewegung gebracht.

    • Das Konstrukt der EU wird weder Russen noch Englaendern schmecken. Es waere naemlich ein maechtiger Spieler genau neben ihnen. Zumindest mit einem vereinten Kommando statt nur einer Ansammlung von Staaten.

      Sowohl Russen wie Englaender wissen, wie imperiale Politik geht. Berlin definitiv nicht und Paris erscheint mir auch zunehmend hysterisch-knueppelnd. So jedenfalls bei Covid.

  22. Herr Goergen,
    gute und ausgewogene Darstellung des Ist-Zustandes. Vor einigen Jahren hatte ich einen interessanten Diskurs mit einem persönlichen Freund von Putin zu den Maidan-Protesten, dem ich seinerzeit sagte, dass es mir als einem in Westberlin aufgewachsenen Menschen immer lieber sein wird, mich unter der Schwinge des amerikanischen Adlers in Sicherheit zu bringen, als in den Würgegriff des russischen Bären zu geraten. Die marktwirtschaftlich-demokratische Gesellschaftsordnung halte ich einfach für die bessere Lösung. Diese USA-Präferenz gilt für mich selbst heute, wo mir die Biden-Administration in den USA als Paradebeispiel einer korrumpierten, pseudodemokratischen Interessengruppenoligarchie aufstösst und das Gespann Putin/Lawrow dagegen fast vertrauenswürdig erscheint.
    Allerdings sollten wir bedenken, dass wir hier in Deutschland sowohl dem russischen als auch dem amerikanischen Volk viel verdanken, da uns beide Völker von der selbst gewählten Tyrannei erlöst und mit dem Leben ihrer Bürger bezahlt haben. Insofern sollten wir alles tun, diesen völlig unnötigen Konflikt zu befrieden.

    • Von der Geschichte her wäre die Blockneutralität als Land zwischen den Fronten eine Erlösung. Deutschland West hat den Amerikanern nach dem Krieg viel zu verdanken. Aber wir haben auch historische Verpflichtung gegenüber Russland, wegen der Millionen Kriegsopfer des 2. Weltkrieges. Und nicht zuletzt verdanken wir der Regierung Gorbatschow die Wiedervereinigung und den Abzug der sowjetischen Truppen.
      Ich kann mir nicht vorstellen, dass Deutschland wieder gegen Rusdland in den Krieg zieht.
      Die Blockneutralität ist der richtige Weg im Herzen Europas.

  23. Ich will mich schon über 70 Jahre zum freien Menschen ausbilden.
    Aber immer stoße ich an Gesetze, Regeln, Vorschriften, Verordnungen, die meine Freiheit einengen oder gar unmöglich machen.
    Das nennt sich heute (gestern auch) „Einsicht in die Notwendigkeit“.
    Was Gesetze, Verordnungen, etc. bestimmen, ist notwendig!
    Ich lach‘ mich kaputt.
    Gesetze, Verordnungen, etc. sind Ableitungen aus den herrschenden Gedanken und sonst nichts.
    Im übrigen meine ich, dass die Nachkommen von ca. 6 Millionen Kriegstoten (auf die Wehrmacht gerechnet ist der Anteil der Toten 29%) Deutschen des Zweiten Weltkrieges gut daran tun, eine „Schweiz“ sein zu wollen.

  24. Das Mehrheitsvolk will seit 1945 nichts anderes sein als eine große Schweiz – seit dem Hinzukommen der DDR erst recht.
    Welche Umfrage gibt das her ?
    Welche Bevölkerungsteile wurden befragt ?
    Wann wurde befragt ?
    Wer hat die Umfrage bezahlt ?

    • Keine Umfrage, keine Studie, bald sieben Jahrzehnte Beobachtung des Zeitgeschehens.

  25. Für mich hört sich der Artikel eher nach dem Wunsch an Vorzüge der Menschenrechte, Marktwirtschaft und der Demokratie 100% auszukosten, aber gleichzeitig keine Stellung zu beziehen – eben für Menschenrechte, Marktwirtschaft und Demokratie. Die Amerikaner sollen weiter für unsere Sicherheit zahlen, damit wir hier weiter in einer grün-pazifistischen Blase leben können.

  26. Der einleitende Satz mit dem Vergleich zur Schweiz und unseren Bedürfnissen ist sowas von treffend, wie man es besser nicht formulieren kann.

    Leider bleibt uns das verwehrt, weil wir in die westliche Demokratie hinein gezwungen wurden und seither dieses unwürdige Schauspiel mittragen müssen und bei der Ukraine fordern sie die Freiheit, die bei uns politisch nicht vorhanden ist und uns allenfalls freie Wahl zur Arbeit bleibt, mit Urlaub und Konsumerlaubnis, was aber mittlerweile die Grünen ja auch abstellen wollen.

    Soeben haben sie das altbekannte rote Gesicht wiedergewählt, wobei er aber abgewatscht wurde und ihm gut ein viertel der Wahlberechtigten die rote Karte gezeigt haben und der Achtungserfolg für Max Otte ist doch beachtlich, wenn man dabei bedenkt, daß er auch aus anderen Lagern Stimmen erhalten hat, die ihm dann zu diesem Ergebnis verholfen haben, nur weil die Schwarzen zu dumm waren oder nicht durften um so einen integren Mann nicht zu wählen oder einen eigenen Kandidaten aufzustellen.

    Die Glaubensfrage wir seien frei und unabhängig wird mit der Wahl dieser Person auch nicht mehr geklärt werden, denn er ist ein Teil des Systems und droht sogar noch als Repräsentant dem großen Rußland, obwohl er eigentlich nur für repräsentative Aufgaben vorgesehen ist und wo man erkennen kann, wen wir da vor uns haben, nämlich Mineure an der eigenen Sache und die sprechen noch von Anstand und Würde und beschuldigen den größeren Teil der Gesellschaft, sie wollen spalten und vergessen ganz dabei, daß sie selbst die Ursache sind und dieses Katastrophenorchester auf der politischen Titanic ist doch unerträglich und egal was er ausspricht, er ist nicht mein Präsident, Otte schon, wenigstens in Gedanken und da kann man den anderen mit angekratztem Wahlimage schon vergessen.

  27. Überwiegend Zustimmung, lieber Herr Goergen, was die Haltung Deutschlands und seiner Bevölkerung angeht. Und dennoch glaube ich, dass diese Bevölkerung genau richtig liegt, was die aktuelle Ukraine-Krise angeht, und auch die aktuelle Politische Klasse: Kein Krieg um die Ukraine! Und kein schmutziger Krieg, den die USA anzetteln wollen, ohne die Lasten und Folgen zu tragen. Diese würden Deutschland und Europa tragen. Ich glaube diese wirklich aufgeklärte Haltung ist keine Feigheit, sondern aufrichtige Friedensliebe. So soll Europa sein. Und Macron & Scholz bemühen sich gerade darum, diese Haltung politisch abzusichern!

  28. Vielleicht ist Deutschland durch seine Lage (und bald auch ohne den Vorteil einer ethnischen Homogenität, eines Volkes) mit kaum natürlichen Grenzen auch ein „unhaltbarer Staat“ wie Rhodesien und Südafrika.
    Aus der Erkenntnis rühren die zum Scheitern verurteilten Versuche, die Herrschaft über ganz Kerneuropa zu erlangen.
    Vielleicht ist die Auflösung Deutschlands jetzt durch nichts mehr zu verhindern, nur zu beschleunigen (was aktiv gemacht wird) oder zu verzögern (was die AFD will).

  29. Da liegen Sie aber völlig falsch: “ Merkel 2017 in einem „Hintergrund-Gespräch“ in Berlin sagte: „Man kann Putin nicht stoppen, man kann es ihm nur so schwer wie möglich machen, und das werde ich tun.“”
    Diese Sozialisten wie Merkel verkaufen doch Deutschland an Russland, China und die ganze Welt.

  30. Hahaha, Herr Goergen, was für ein Volltreffer, mit diesem meisterhaften Scharfblick in die deutsche Seele. Als hätten Sie mir im Keller die Sonnenbrille abgenommen. ? Herzlichen Dank dafür.?

  31. Eine hoffnungslose Analyse in einer klaren Sprache – das ist besser als umgekehrt. Um Politik zu machen müssten sich die Deutschen inklusive der genannten „Classe Politique“ erst einmal als eine souveräne Nation, die einen souveränen Staat mit grundlegenden Interessen bildet, begreifen. Das ist angesichts des herrschenden irrlichternden linkgrünen Zeitgeistes nicht einmal denkbar.  
    ps.: rein finanziell gesehen würde ich ein Deutschland als ein etwas zu groß geratenes Luxemburg dem Schweizer Modell eindeutig vorziehen…;)

  32. das begonnen hatte, sich in den Provinzen zu entfalten“:
    Ich glaube, Russland ist so multiethnisch, so multireligiös, so riesengroß, es würde zerfallen, gäbe es eine parlamentarische Demokratie und keinen starken Mann.
    Putin ist im Grunde eine Reaktion auf die Schwäche Russlands unter Jelzin. Russland kann nur mit starker Hand und starkem Militär zusammengehalten werden. Im gewissen Sinne ist Russland ein künstliches Gebilde wie Preußen. Das eigentliche alte Russland bestand vor der Mongoleninvasion. Seitdem gibt es keine festen Grenzen. Diese Grenzen müssen immer wieder neu militärisch ausgehandelt werden. Russland als europäischer Nationalstaat würde vielleicht wieder auf die Kiewer Russ zusammenfallen.

    • Staatszerfall wird ein grosses Thema werden. Die künstlichen von den Europäern geschaffenen Staaten Afrikas, einschliesslich des einzigen ehemaligen europäischen Erste Welt Staates Südafrika, sowie die Staaten des nahen Ostens werden alle zerfallen und in ihren „Naturzustand“ zurückfallen. Tribalismus.
      Europa, die USA aber auch Russland und China werden alle Hände voll zu tun haben ihre Staaten zusammen zu halten. Je heterogener ein Staat, desto schwerer wird das.

      • Ich habe da kaum Ahnung, aber es scheint mir, dass der Islamismus genau dem Tribalismus bzw. der Nation den Islam entgegensetzt. Deshalb auch die Wiedergründung des Kalifats. Im Grunde ein riesiges Imperium, unter dessen Mantel sich die verschiedenen Völker aufhalten können.
        Wenn es keine Intervention von außen gäbe (die es natürlich geben wird), würde wohl ein neues großes islamisches Imperium entstehen.

    • Russland und seine Nachbarn erinnern sich gerade wieder an die Sowjetunion. Nicht im Sinne der verbohrten Ideologie, sondern im Sinne einer gemeinsamen Kultur, Sprache und zumindest kleiner sozialer Sicherheit. Moskau erinnert sich, das Zentrum eines Imperiums gewesen zu sein.

      Diese Erinnerungen sind im Schnitt positiv und man blendet die Zeit vor 1953 aus.

      Man hat verstanden, dass die Amerikaner auch nur ein Imperium sind, und fragt sich, warum man das Imperiale nicht selbst besser machen kann.

  33. Nicht vergessen darf man beide Weltkriege, die von den damaligen Eliten bewusst auch gegen das deutsche Volk geführt wurden – Zitat Churchill (aus: Emrys Hughes, Winston Churchill – His Career in War and Peace – „Sie müssen sich darüber im klaren sein, dass dieser Krieg nicht gegen (…) geht, sondern gegen die Kraft des deutschen Volkes, die man für immer zerschlagen will …“ ).
    Auch wenn die meisten Bürger dieses besten Deutschlands kaum genug gebildet sind oder sich dafür interessieren, werden die Wiedergänger von heute auf sie keine Rücksicht nehmen, wenn ihre Stunde kommt. Nichts hat sich geändert…

    • Ich sehe das nicht so schwarz. Die Englaender, Amerikaner und Franzosen haben so viele eigene Probleme, dass sie sich schon bald nicht mehr um uns kuemmern koennen.
      Die Deutschen sollten die innere Mitte suchen, statt Maximale und Minimale. Wie sollten aufhoeren, unsere eigenen Propagandamaerchen zu glauben. Aufhoeren, sich ueberall einmischen zu wollen.

      Was soll das EU-Imperium ? Ist das der dritte Versuch ? Falls man ein Imperium haben moechte, muss man bei den Russen, Englaendern und Amerikanern in die Schule gehen. Imperien werden mit viel Diplomatie, Geheimdiensten, Finanzwesen und nur ein bisschen Brechstange aufgebaut. Viele Deutsche kennen aber nur die Brechtstange.

      • Richtig. Man könnte auch noch anmerken: Wer nicht das Gespür und den Willen hat oder haben möchte, für das eigene Land, der sollte auch die Finger vom Versuch des Baues eines Imperiums lassen, mit dem er noch andere durch seiner eigenen Unfähigkeit in Gefahr bringt.

      • Imperien sind für die einfachen Menschen, die darin leben müssen von Nachteil.
        Siehe die Schilderungen Jack Londons über die elenden Lebensbedingungen der einfachen Engländer um 1900. Oder die deplorables in den fly over states der USA heute.
        Das EU Imperium ist längst gescheitert, wird aber noch einige Jahre weitergehen.
        Der Trend wird wieder zu kleineren, überschaubaren, menschlichen Einheiten gehen.
        Wirtschaftlich und politisch.
        Ein Indiz ist, daß die Gewinne von Black Rock weniger werden (einer der grossen Treiber des Great Reset).
        Aber die Reise dahin wird holprig und gefährlich.

  34. Nach der Wiedervereinigung hätten wir uns neutral erklären sollen. Vor allem militärisch. So wie Österreich oder skandinavische Länder.
    Die alten Kontakte nach Westen aufrechthalten, aber neue nach Osten ausbauen. Wir hätten das Beste aus beiden Welten haben können und uns wirklich entwickeln können.
    Man darf natürlich auch nicht vergessen, dass entscheidenen westdeutschen Politiker wahnsinnige Angst vor den Russen hatten und die Amerikaner nicht interessiert waren, dass sich das wiedervereinigte Deutschland auch dem Osten, ergo Russland, zuwendet.
    So haben wir den Kalten Krieg auf kleiner Flamme warmgehalten, um ihn jederzeit wieder zum Hochkochen zubringen. So wie jetzt, wo es wieder gegen den „Ivan“ geht.

    • Sie vergessen die Polen, die Balten, die Tschechen. Diese haetten sich ganz ohne Deutschland den Amerikanern angedient.

      Das Problem ist doch, dass das amerikanische Imperium immer naeher an Moskau heranrueckt. Ganz unabhaengig von Deutschland.

      Was ist die Loesung ? Mir auch nicht klar. Vermutlich Ruestungsbegrenzung auf beiden Seiten und keine weitere NATO-Expansion.

      Und warum sollen wir dieses Problem loesen ? London, Washington, Warschau haben es geschaffem, sollen die es auch beheben.

      • Deutschland sollte aber darauf dringen, wenn das Personal dafür vorhanden wäre (also intellektuell geeignet), seine traditionell guten Beziehungen zu Russland zu pflegen (Hitler und in seiner historischen Folge die Abhängigkeit zu den USA halte ich für abartig). Die Bundeswehr sollte nur zur Landesverteidigung Deutschlands eingesetzt werden. Das ließe sich sicher auch im Rahmen der NATO durchsetzen. Falls nicht – dann ohne diese. Wer Abenteuer sucht, kann bei der Fremdenlegion anheuern.
        Nach den Erfahrungen zweier Weltkriege, sollten wir uns für freien, fairen Handel einsetzen, zum gegenseitigen Nutzen aller Beteiligten. Nur so können Vertrauen, Frieden und Wohlstand erhalten werden. Dabei dürfen keinerlei Ideologien (auch nicht Demokratie-Export und Menschenrechte) eine Rolle spielen. Im Geschäft hat das null (!!!) Bedeutung zu haben.

  35. Die Classe Politique in Deutschland ist an einer gleichberechtigten Partnerschaft nicht wirklich interessiert, weil sie dann die Verantwortung für ihre Entscheidungen übernehmen müsste. Sie gibt sich gern mit der Rolle des Erfüllungsgehilfen für andere zufrieden, in der Hoffnung, die unter den Tisch fallenden Brösel zu erbeuten.

    • Man ist in die Hände von Beutelschneidern, Temperenzlern u.s.w. „gefallen“ -zumindest eine „kostenlose“ Lehrstunde in Sachen „Völker..“,..

  36. Um die „große Schweiz“ mit der echten Schweiz zu vergleichen, müßte alle Politdarsteller sofort ausgewechselt werden, erfüllen diese doch in keiner Weise die Kriteren, der realen Schweiz. In der Schweiz könnten Leute ohne Berufsabschluß, u.a. Figuren kein Regierungsamt bekleiden. Das ist der entscheidende Unterschied und das Positive an den Schweiz.

    • Der „entscheidende Unterschied“ scheint mir eher die direkte Demokratie zu sein. Gerade heute waren eine Fülle von Abstimmungen. Was Sie anführen, ist natürlich auch ein positiver Unterschied zu Ricarda, Kevin und vielen anderen im D.-schland.

      • Korrekt, Nawiasky und Hoegner waren die Väter der bay. Verfassung. Die direkte Demokratie haben beide in der bay. Verfassung angelegt (Vorbild war die Schweiz und die Jahre im Exil), nur wird die direkte Demokratie in Bayern nicht gelebt. Die C-Partei hält nichts von direkter Beteiligung der Bürger.

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