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Taxonomie der EU-Verordnung 2021/2139

Ist Strom aus Kernkraft und Gaskraftwerken „grün“?

von Gastautor

10.02.2022

| Lesedauer: 13 Minuten
Es gibt verschiedene Optionen, wie grüner Wasserstoff an den „Wetterecken“ des Weltklimas durch Wind oder aber in den Wüsten durch Photovoltaik erzeugt werden könnte. Aber keine verspricht eine schnelle und vor allem kostengünstige Lösung. Von Albrecht Pfaud

Die EU-Kommission macht ernst mit ihren Anstrengungen zur Reduzierung des Ausstoßes an Kohlendioxid. In einem zum Jahresende verschickten Anhang zur Verordnung EU 2021/2139 vom 4. Juni 2021 werden konkrete Zeitpunkte definiert, ab denen Erdgas Schritt für Schritt durch „grüne“ Gase zu substituieren ist. Da es im Wesentlichen um Wasserstoff gehen wird, stellt sich die Frage, aus welcher Primärenergiequelle dieser erzeugt werden soll und ob es für die dann erforderlichen Mengen überhaupt eine realistische Option für die Bereitstellung gibt.

Das Ergebnis ist ernüchternd. Zwar wird weltweit untersucht, wie grüner Wasserstoff an den „Wetterecken“ des Weltklimas durch Wind oder aber in den Wüsten durch Photovoltaik erzeugt und zu den Verbrauchern transportiert werden könnte. Aber keine Option verspricht eine schnelle und vor allem kostengünstige Lösung. Kurzfristig ist nur die Herstellung von Wasserstoff durch Elektrolyse aus den Leistungsreserven der Kernkraftwerke erkennbar, sobald diese als „grün“ eingestuft werden.

Anhang 1 der Verordnung enthält technische Bewertungskriterien, anhand derer bestimmt wird, unter welchen Bedingungen eine Wirtschaftstätigkeit wesentlich zum Klimaschutz beiträgt und erhebliche Beeinträchtigungen der übrigen Umweltziele vermeidet. In 9 Kapiteln werden alle Wirtschaftszweige genannt, die für den Ausstoß von CO2 relevant sein können:

  1. Forstwirtschaft
  2. Tätigkeiten in den Bereichen Umweltschutz und Wiederherstellung
  3. Verarbeitendes Gewerbe / Herstellung von Waren
  4. Energie
  5. Wasserversorgung, Abwasser – und Abfallentsorgung, Beseitigung von Umweltverschmutzungen
  6. Verkehr
  7. Baugewerbe und Immobilien
  8. Information und Kommunikation
  9. Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen

Im Zusammenhang dieses Aufsatzes interessiert Kapitel 4 „Energie“ mit insgesamt 25 bewerteten Tätigkeiten wie Stromerzeugung aus den unterschiedlichen Quellen der Primärenergie, Übertragung und Speicherung von Strom bzw. Elektrizität und Wasserstoff usw.

Es fällt auf, dass in der Liste bislang die Primärenergien Erdgas und Nukleare Energie fehlten. Die Lücke wird nun geschlossen mit der Vorlage weiterer Wirtschaftstätigkeiten 4.26 bis 4.30. In dem Entwurf (Draft), der zum Jahresende den 27 Mitgliedern vorgelegt wurde, werden Erdgas und Kernenergie als „grüne“ Energien bewertet, wenn sie zur Stromerzeugung genutzt werden. Denn Nuklearenergie setze kein CO2 frei und Erdgas sei erheblich „sauberer“, wenn es als Übergangslösung die weitaus belastenderen Kohlekraftwerke ersetzen soll.

Bezüglich der Aufnahme der Kernenergie in die Taxonomie der EU liegt bereits eine Stellungnahme des Bundesamtes für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) vor, in der das Amt in Abrede stellt, dass das wesentliche Kriterium „Do Not Significant Harm (DNSH)“ erfüllt sei. Wenn der „grüne“ Atomstrom auch im Blätterwald ein unüberhörbares Rauschen ausgelöst hat, so etwa mit Luisa Neubauer, die die Pläne der EU „nicht nur verlogen, sondern brandgefährlich“ geißelt, hielt sich die Empörung über die Einstufung des Erdgases als bedingt grüne Primärenergie eher in Grenzen. Auch in der Stellungnahme der BASE kommen die kritischen Aussagen der Verordnung zu den Gaskraftwerken nicht vor.

An dieser Stelle soll nicht erörtert werden, ob die Bundesregierung überhaupt eine reelle Chance hat, mit den Verbündeten Österreich und Luxemburg sowie gegebenenfalls weiteren Mitgliedern eine qualifizierte Mehrheit zustande zu bringen, um die Ergänzung der Verordnung per Veto zu Fall zu bringen. Schließlich sind hierfür 20 der 27 Länder und 65 Prozent der Bevölkerung nötig. Vielmehr soll untersucht werden, ob das Erdgas tatsächlich der Rettungsanker sein könnte, mit dem sich Deutschland aus der selbstverschuldeten Zwangslage bei der Bereitstellung von zuverlässiger Kraftwerksleistung befreien könnte.

Kapitel 4.29: Electricity generation from fossil gaseous fuels

Gaskraftwerke haben folgende Kriterien zu erfüllen:

a. Über den Lebenszyklus (life cycle) darf der Ausstoß von CO2 den Wert von 100 g CO2e/kWh nicht überschreiten. 

Dies ist offensichtlich nur möglich, wenn zusätzliche Maßnahmen vorgesehen werden, wie Beimengung von grün erzeugten Gasen oder mindernde Maßnahmen wie CCS (Carbon Capture Storage). Diese Möglichkeit soll hier nicht weiter betrachtet werden, da dann insbesondere die Fragen beantwortet werden müssten, wo und ab welcher Anlagengröße CCS überhaupt machbar und sinnvoll ist und vor allem, welche Kosten dadurch verursacht werden.

b. Weitere Kriterien für die Genehmigung von Anlagen bis zum 31.12.2030 sind

  1. Die direkte Emission von Treibhausgasen (GHG=Green House Gases) ist geringer als 270 g CO2e/kWh und die Jahresemission übersteigt im Mittel nicht 550 kg CO2e/kW, berechnet über 20 Jahre.
  2. Die Kraftwerksleistung kann noch nicht durch erneuerbare Energien ersetzt werden.
  3. Die Anlage ersetzt ein mit festen oder flüssigen fossilen Energien betriebenes Kraftwerk.
  4. Die neue Anlage hat maximal eine um 15 Prozent höhere Leistung als die alte.
  5. Die Anlage gestattet das Mitverfeuern von aus erneuerbaren Energien erzeugten Gasen oder Gasen mit geringem Kohlenstoffanteil. Deren Anteil soll bis 1. Januar 2026 30 Prozent betragen, bis 1. Januar 2030 55 Prozent und ab 31.12.2035 soll schließlich ganz auf „grüne“ Gase umgestellt sein.
  6. Die Anlagenerneuerung reduziert insgesamt die GHG-Emission um 55 Prozent.
  7. Formale Anforderungen an die Mitgliedstaaten.

Was also auf den ersten Blick aussieht wie eine Aufforderung zum Bau moderner Gaskraftwerke, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als erhebliche Einschränkung der Genehmigungsfähigkeit auch moderner Gas- und Dampfkraftwerke (GuD). Wesentlich ist die Kompatibilität mit Gasen aus erneuerbaren Energien (Punkt 2) und der Ersatz mit Kohle oder Öl betriebener Kraftwerke (Punkte 3 und 4). Ob der in Punkt 5 dekretierte Zeitplan mit bereits 2026 30 Prozent grünem Gas realistisch ist, muss mit einem großen Fragezeichen versehen werden. Zunächst soll aber das Kriterium in Punkt 1 näher untersucht werden: die direkten Emissionen.

Die direkten Emissionen

Die Verbrennung von Methan (Erdgas) setzt folgende Energie frei:

CH4 + 2 O2 -> CO2 + 2 H2O mit D H = -802,4 kJ/mol

Oder 802,4 kWs/mol/3600 s/h = 0,22289 kWh/mol. Für eine kWh benötigt man also 4,4865 molCH4. Dabei werden genauso viele mol CO2 freigesetzt, nämlich 4,4865 mol * 44 gCO2/mol = 197,4 gCO2, also rund 200 g CO2.

Moderne GuD-Kraftwerke erreichen unter optimalen Bedingungen Wirkungsgrade von 63 Prozent, also 200/0,63 = 317 gCO2e/kWh. Damit liegen die Emissionen der modernsten Gaskraftwerke mit aus thermodynamischen Gründen kaum mehr zu steigernden Wirkungsgraden bereits deutlich über dem Grenzwert des Kommissionsvorschlags.

Ähnlich verhält es sich mit dem zweiten Grenzwert. Die oben berechneten 317 gCO2e/kWh ergeben bei einem Budget von 550 kg/kW für die Leistung 1 kW etwa 550/0,317 = 1735 Stunden, was in der Regel für einen wirtschaftlichen Betrieb nicht ausreichend sein dürfte. Auch dieses Kriterium erfordert also den Einsatz grüner Gase im Mix mit Erdgas.

Im laufenden Betrieb fällt die Rechnung allerdings noch ungünstiger aus. Wesensmerkmal der GuD-Kraftwerke ist das Zusammenspiel einer Gasturbine, deren Abwärme mit sehr heißem Abgas von einer nachgeschalteten Dampfturbine genutzt wird. Gasturbinen sind überaus schnell auf voller Leistung und können genauso schnell vom Netz genommen werden. Sie eignen sich also vor allem für die schnelle Bereitstellung von Regelenergie, eine Eigenschaft, die umso wertvoller ist, je größer der Anteil der „Volatilen Erneuerbaren Energien“ (VEE) aus Wind und Sonne am Energiemix ist.

Die hohen Wirkungsgrade werden allerdings nur erreicht, wenn beim Hochfahren der Gasturbine auch die Abwärme im nachgeschalteten Dampfkraftwerk vollständig nutzbar gemacht werden kann. Je höher der Anteil der VEE am Strommix, umso höher der Bedarf an Regelenergie und umso geringer der Anteil der Dampfturbine. Damit sinkt der Wirkungsgrad und nähert sich dem der Gasturbine (ca. 40 Prozent).

Die ernüchternde vorläufige Feststellung ist: Ohne grüne Gase wird es keine Gaskraftwerke mehr geben. Wegen des strengen Zeitplans (Punkt 5) ist also neben technischen Problemen besonders die Frage zu erörtern, wo die „klimaneutralen“ Gase herkommen sollen.

Kapitel 4.30: Kraft-Wärme/Kälte-Koppelung

Die Kraft-Wärme-Koppelung (KWK) ist eine überaus sinnvolle Nutzung von Primärenergie, weil sie etwa bei der Gebäudeheizung unmittelbar Erdgas ersetzen kann, denn Abwärme aus der Stromerzeugung, die bei Großkraftwerken meist ungenutzt an die Umgebung abgegeben wird, ist als Heizenergie mit niedrigen Temperaturen bestens geeignet. Wenn auch die Potenziale noch nicht ausgeschöpft sind, nutzen in vielen Städten Fernwärmenetze die Abwärme der größeren Kraftwerke, und Blockheizkraftwerke sind auch für kleinere Anschlussleistungen verfügbar. Ermuntert die Kommission wenigstens die weitgehende Nutzung der Abwärme?

Bedingung a. im Kapitel 4.30 ist wieder die CO2-Emission von 100g/kWh über den Lebenszyklus, allerdings bezogen auf die genutzte Energie in Form von Strom UND Wärme. Aber auch hier gilt wie in Kapitel 4.29, dass der Wert ohne weitgehende Abscheidung von CO2 (CCS) oder ohne die Verwendung grüner Gase nicht erreichbar ist.

Unter b. sind Anlagen bis 31.12.2030 genehmigungsfähig, die bestimmte Bedingungen (i bis ix) erfüllen. Sie sind analog derer in Kapitel 4.29 und sollen hier nicht wiederholt werden. Lediglich der Wert von 270 gCO2e/kWh Energie, diesmal allerdings bezogen auf genutzte elektrische Energie und Wärme, soll hier beleuchtet werden.

Geht man von einer KWK-Anlage für Heizzwecke aus, dann sollten bei einem elektrischen Wirkungsgrad von 33 Prozent und der Nutzung rund der Hälfte der Abwärme etwa 60 Prozent Wirkungsgrad möglich sein, bei ganzjähriger Nutzung, etwa als Prozesswärme in der Lebensmittelindustrie, der Papierherstellung o.ä. auch 85 Prozent. Wenn wir diesen bereits sehr hohen Wert als technisch machbar annehmen, dann erhält man 200/0,85 = 235 gCO2e/kWh genutzter Energie. Bei Anwendung auf kleinere Blockheizkraftwerke mit niedrigeren Wirkungsgraden, also etwa 60 Prozent erhält man 200/0,6= 333 gCO2e/kWh. Das dürfte für die Mehrzahl der kleineren Blockheizkraftwerke das „Aus“ bedeuten.

Vollends unverständlich wird es, wenn vor allem auf den Ersatz bestehender KWK-Anlagen mit hohen Emissionen abgehoben wird. Welche Anlagen könnten da gemeint sein angesichts von Gesamt-Wirkungsgraden bei der Fernwärme und bei Blockheizkraftwerken, die für thermische Umwandlungen ungewöhnlich hoch sind? Oder sie sollen Kraftwerke ohne KWK ersetzen, aber warum nicht auch Heizungsanlagen, bei denen durch KWK Primärenergie bis 30 Prozent eingespart werden kann? Gerade bei Bürogebäuden mit hohem Heizbedarf und gleichzeitig hohem Stromverbrauch ist KWK besonders sinnvoll, zumal die Stromerzeugung im Gebäude auch als Notstromaggregat nutzbar ist.

Es ist nicht auszumachen, ob die Verfasser des Textes diese Widersprüche nicht erkannt haben oder ob sie absichtsvoll so und nicht anders formuliert wurden. Jedenfalls könnten diese Einschränkungen die ganze Industrie der Blockheizkraftwerke gefährden. Wer kann daran ein Interesse haben?

Wie soll die Lücke an grünen Gasen bzw. flüssigen Brennstoffen geschlossen werden?
1) Die Nationale Wasserstoffstrategie (BMWi, Juni 2020)

Im Juni 2020 hat die Bundesregierung die Nationale Wasserstoffstrategie NWS veröffentlicht. Bereits im Eingangskapitel erkennt sie, dass heimische Energiequellen nicht ausreichen, um den zu erwartenden Bedarf an Wasserstoff zu decken. Sie sieht bis 2030 einen Bedarf von 90 bis 110 TWh pro Jahr. Im selben Absatz wird angekündigt, einen Teil durch neue Erzeugungsanlagen „einschließlich der dafür erforderlichen Offshore und Onshore-Energiegewinnung“ einer Leistung von 5 GW sicherzustellen. Für die angegebenen 14 TWh netto und unter Berücksichtigung des Wirkungsgrades von 0,7 bedeutet dies angenommene 4000 Volllaststunden (VLSt). Diese sind auch für Offshore-Anlagen sehr optimistisch angesetzt, für Onshore aber unerreichbar.

Darüber hinaus wird auch nicht klar, ob der zusätzliche Ausbau nur der Wasserstoffproduktion zugute kommen soll oder ob er nicht schon für die allgemeine Stromversorgung eingerechnet wurde. Da bereits heute die chemische Industrie Wasserstoff mit einem Äquivalent von 55 TWh/a verbraucht und diesen aus Erdgas („Dampfreformierung“) herstellt, sollte logischerweise auch dieser Teil durch Elektrolyse ersetzt werden. Der Strom, der wegen Überangebot der VEE im Ausland entsorgt werden muss, ist bei Weitem nicht ausreichend, um einen substanziellen Beitrag zur H2-Produktion zu leisten (Pfaud, 9 – 2020).

Auch wird in der NWS der Bundesregierung der Energiebedarf der chemischen Industrie nicht beziffert, der ebenfalls in der Größenordnung der heutigen Stromproduktion liegen wird, was einem Bedarf von insgesamt mehr als 1000 TWh pro Jahr entspricht. Angesichts dieser Zahlen erscheint die Zielgröße der NWS alles andere als ambitioniert.

2) Strom aus inländischer Erzeugung durch Wind und Sonne

Inzwischen hat der amtierende Wirtschaftsminister angekündigt, dass er das Tempo des Ausbaus erheblich steigern will. In der Folge muss sich Deutschland deshalb nicht nur auf steigende Kosten der Stromversorgung einrichten. VEE bedeutet nun einmal ein Überangebot, wenn man den Strom nicht braucht, ein Mangel bei Dunkelflaute und obendrein auch eine erhöhte Instabilität der Netze. Eine Abhilfe könnte sein, durch eine grundlegende Reform des EEG das Abnahmeprivileg für Erneuerbare Energien (EE) zu modifizieren und die Einspeisung ins Netz nur bei Bedarf zuzulassen, im Regelfall aber Wasserstoff über Elektrolyse dezentral zu erzeugen. Elektrolyseure sind im Betrieb flexibler und lassen sich deshalb leichter in ihrer Leistung an das Angebot an VEE angleichen. Derzeit wird auf dem Gebiet der Wasserstofferzeugung vielerorts geforscht, das Hydrogen Council (Mc Kinsey & Company, February 2021) vereint weltweit 109 namhafte Firmen. Die Zukunft wird zeigen, wie flexibel die Elektrolyse tatsächlich ohne größere Schäden an den Elektroden und ohne Verluste im Wirkungsgrad betrieben werden kann.

Dass der Schwenk der VEE weg vom allgemeinen Netz hin zur H2-Produktion unter den gegenwärtigen politischen Mehrheiten kaum Aussicht auf Umsetzung hat, steht auf einem anderen Blatt.

Durch die vorgesehene Förderung von Windrädern auch in windarmen Regionen hat der Gesetzgeber im EEG im Übrigen indirekt erkennen lassen, dass das Potenzial an Windstrom zumindest Onshore ausgereizt ist. Gleichwohl will der Wirtschaftsminister am forcierten Ausbau der Windenergie in Deutschland festhalten (siehe hierzu auch Abbildung 3). Konsequent wäre gewesen, die Förderung einzustellen und mit ähnlichen Förderbeträgen wie beim Ausbau von Wind und Sonne zukunftsfähige Projekte im europäischen und vor allem nicht-europäischen Ausland zu fördern. Hier liegen bereits umfangreiche Vorarbeiten vor (Runge Ph, 2020).

3) Sunshine Shipping

Die einzige Primärenergiequelle, die tatsächlich praktisch unbegrenzt verfügbar ist, ist die Sonnenenergie. Da die Sonne bekanntlich nachts verschwindet, sollte sie wenigstens am Tage zuverlässig und intensiv scheinen. Das ist in Deutschland leider nicht der Fall, wo Strom aus Photovoltaik im Winter praktisch vernachlässigbar ist und im Sommer nur bei möglichst wolkenlosem Himmel produziert wird.

In der nachfolgenden Karte sind sieben Regionen mit hoher Kapazität an EE, der Nähe zu Häfen und relativer politischer Stabilität eingezeichnet (Abbildung 1). Neben den 7 oben genannten Regionen kommt als stabiles Land in Nordafrika derzeit Marokko als Partnerland in Frage. Dort läuft bereits mit dem Sonnenkraftwerk Noor bei Ouerzazate ein vielversprechender Prototyp, eine noch stärkere deutsche mit entsprechenden Finanzmitteln ausgestattete wissenschaftliche Beteiligung wäre wissenschaftlich lohnend und zukunftsweisend. Es ist deshalb zu begrüßen, dass der Anfang 2021 ausgelöste diplomatische Konflikt mit Deutschland seit Anfang dieses Jahres wieder beigelegt ist (Hackensberger, 05.01.2022).

Für die sieben bezeichneten Regionen erhält man erstaunliche Werte der Volllaststunden für die unterschiedlicher Formen der EE (Tabelle 1).

Man sieht sofort, dass die Auslastung der Erzeugungsanlagen in den “Wetterecken” des Weltklimas bei Weitem übersteigt, was in Deutschland denkbar ist. Bei deutschen Onshore-Anlagen lagen sie 2013 bei 2150 Volllaststunden (VLSt) und 2016 im Zehnjahresmittel bei 1651, was widerspiegelt, dass die „guten“ Standorte vergeben sind und immer häufiger auf windarme ausgewichen wird. Offshore-Anlagen erreichen bisweilen 4000 VLSt und vielleicht auch mehr. Bei Photovoltaik kann trivialerweise München (ca. 1010 VLSt) oder gar Hamburg (840 VLSt) nicht mit den Wüsten konkurrieren (Zahlen aus Wikipedia).

Bleibt die Frage nach den Kosten. In einer Studie des Hydrogen Council (Mc Kinsey & Company, February 2021) wird eine Kostendegression vor allem bei den Investitionskosten behauptet, die zu einer erheblichen Verminderung der Produktionskosten führen soll. So sollen die Kosten von derzeit 4 bis 5,5 USD/kg auf ca. 1,5 bis 2,5 USD/kg in 2030 fallen (Exhibit 6, Seite 12), zur Schätzung der Transportkosten definiert eine Studie von Roland Berger (Weichenhain, 10.2021):

  1. Large-scale harbour-to-harbour, ex: 73.000 t, Middle East nach Rotterdam per Schiff
  2. Mid-scale multimodal transportation, ex: 7.300 t von Rumänien via Binnenschiff und Bahn nach Burghausen
  3. Small-scale multimodal transportation, ex: 7.300 t von Terni (IT) nach Innsbruck via Bahn und LKW
  4. Small-scale truck-only transportation, ex 7.300t von Dormagen bis 200 km im Umkreis mit LKW

Von den drei untersuchten Transportzuständen (als Ammonium, LH2 oder LOHC) liegen die geschätzten Kosten (OPEX+CAPEX) für alle vier Archetypen und Bindung des H2 in LOHC bei 2,2 bis 2,8 €/kg H2, am größten ist die Spanne für LH2 mit 2,3 bis 4,7 €/kg H2.

Ohne auf die Frage der Zuverlässigkeit von Schätzungen zukünftiger Kosten eingehen zu wollen, bei Gesamtkosten von ca. 5 bis 6 €/kg lägen die Kosten von ca. 0,15 €/kWh in Konkurrenz mit Erdgas heute immer noch sehr hoch. Jede Beimengung von Wasserstoff müsste also den Strompreis erhöhen. Vor allem aber existiert die erforderliche Infrastruktur bislang nur als Konzept, und wenn die ersten Anlagen in einer Dekade operationell sein sollten, wäre das bereits überraschend schnell. Kurz- und mittelfristig ist „Sunshine-Shipping“ also auch keine echte Alternative bezüglich der Umsetzung der Kommissions-Verordnung.

4) Wasserstoff aus nuklearer Energie

Die Herstellung von Wasserstoff mittels Elektrolyse mit Strom aus Kernkraftwerken ist in der Verordnung 2021/2139 zwar nicht geregelt. Sofern aber die Kernkraft als grün eingestuft wird, muss es sich bei Wasserstoff aus diesen Kraftwerken folgerichtig auch um „grünen“ Wasserstoff handeln.

Aufschlussreich ist das Beispiel Frankreich (2020). Die Nuklearkraftwerke werden in den Sommermonaten von ihrer Leistung von 61 GW auf Leistungen bis unter 30 GW zurückgefahren (Abbildung 2). Da in Frankreich wie auch in Italien und Spanien, die beide Importeure französischen Stroms sind, viel mit Strom geheizt wird, ist dieser Rückgang systembedingt.

Die Auslastung könnte also durch die Produktion von Wasserstoff durch Elektrolyse insbesondere im Sommer erheblich gesteigert werden. Interessant ist der Vergleich des künftig „grünen“ Nuklearstroms in Frankreich mit dem Strom aus Wind in Deutschland (Abbildung 3). Bei etwa gleicher installierter Leistung ist die gelieferte Jahresarbeit 2,5-mal so hoch oder anders ausgedrückt: Um das Niveau der französischen Nuklearstroms zu erreichen, müsste Deutschland die Zahl der WEA von derzeit 31.000 auf etwa 80.000 erhöhen. Man stelle diese Zahlen den Aussagen des Wirtschaftsministers gegenüber.

Bei Annahme von 7000 VLSt könnten die AKWs mit 60,8 GW etwa 430 TWh erzeugen, von denen derzeit 334,3 TWh verbraucht werden. Es bleibt also in den Niedriglastzeiten eine Reserve von brutto rund 100 TWh für die „Grüngasproduktion“, die relativ kurzfristig verfügbar gemacht werden könnte. Die Menge entspricht etwa der, wie sie in der NWS genannt wird und reichte allenfalls für eine kurze Übergangszeit. Ob diese Menge allerdings für den Export nach Deutschland verfügbar wäre oder nicht vielmehr in Frankreich verbraucht würde, ist eine offene Frage.

Politische Konsequenzen

Für Deutschland ergeben sich hieraus einige wenig angenehme Konsequenzen:

  • Mit dem sogenannten „Atomausstieg“ Ende 2022 wird Deutschland keine zuverlässige „grüne Stromversorgung“ mehr haben. Die VEE sind nicht nur in der Menge nicht ausreichend, sie gefährden auch die Netzstabilität. Diese muss durch die verbleibenden konventionellen, überwiegend also Kohlekraftwerke sichergestellt werden. Wenn diese „Systemdienstleistung“ systembedingt früher kostenfrei mitgeliefert wurde, werden die Kraftwerksbetreiber künftig eine Kompensation einfordern, weil sie wegen des Einspeiseprivilegs des EEG und der CO2-Steuer ihre Kosten durch den Stromverkauf nicht mehr decken können. Hinzu kommen die abgeschalteten, aber in Bereitschaft gehaltenen Kraftwerke, die unter wohlklingenden Bezeichnungen wie Kapazitätsreserve, Netzreserve und Sicherheitsbereitschaft bereits heute große Summen für nicht gelieferten Strom kosten (Hennig, 02/2022).
  • Da die VEE nicht nur nicht sicher verfügbar sind, sondern auch die Strommenge nicht decken können, müssen die Kohlekraftwerke wohl vorerst am Netz bleiben. Das dürfte nicht nur bei der Wählerschaft der jetzigen politischen Mehrheit auf wenig Verständnis stoßen, die ja mit „Ende Gelände“ ihre Wahl bereits getroffen hat. Auch im Vergleich mit Frankreich wird bei der Dekarbonisierung aus dem deutschen Möchtegern-Musterknaben plötzlich der Klima-Buhmann.
  • Sobald der Nuklearstrom als „grün“ eingestuft ist, ist zu vermuten, dass die EU ein Gemeinschaftsprogramm zum Bau neuer Kernkraftwerke auflegen wird. Auch der mit deutschen Mitteln von 250 Millionen Euro ausgestatte Fonds „Green Deal“ kommt hierfür in Frage. Unsere unmittelbaren Nachbarn haben bereits ihr Interesse am Bau eines sogenannten „Small Modular Reactor (SMR)“ bekundet. Deutschland wird dann indirekt an den Kosten der Reaktoren beteiligt, die es nicht haben will, die aber in der Nähe seiner Grenzen aus dem Boden schießen werden.
  • Will Deutschland die Kohle durch Gas ersetzen, sind nicht nur völlig andere Kraftwerke nötig, sondern Verfahren wie CCS und die Beimengung „grünen“ Gases werden die Kosten in die Höhe treiben. Dass der „grüne“ Wasserstoff dann zu erheblichen Teilen aus französischem Atomstrom kommen könnte, wäre eine pikante Ironie des deutschen „Atomausstiegs“.
  • Wie die Stellungname des BASE zeigt, wurde von der Politik bislang offenbar nur die vorgesehene Einstufung des Atomstroms als „grün“ bewertet und kritisiert. Dass die gesamte Industrie der Blockheizkraftwerke auf der Kippe steht und selbst die modernen GuD-Kraftwerke nur noch bedingt genehmigungsfähig sein werden, sollte in der Bundesregierung eigentlich Alarm auslösen.
  • Unter besonderem Beschuss stehen die Braunkohlekraftwerke, obwohl sie die letzte unter nationaler Kontrolle stehende sichere Primärenergie nutzen. Die aktuelle Diskussion um Nord Stream 2 sowie diplomatische Differenzen mit Russland sollten eigentlich zu einer Neubewertung der Versorgungssicherheit führen, die zumindest in den Medien aber nicht erkennbar ist.

Das Jahr 2022 könnte also erhebliche Verwerfungen insbesondere im Strommarkt bringen. Wie die Bundesregierung darauf reagieren wird, dürfte uns als spannende Frage noch eine Weile erhalten bleiben.

Professor Dr.-Ing. Albrecht Pfaud, Wissembourg


Bei Rolf Schuster bedanke ich mich für die Bereitstellung der Grafiken.

Literaturverzeichnis:

  • Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Die Nationale Wasserstoffstrategie, Berlin Juni 2020.
  • Hackensberger, A., Wie Baerbock mit einem Fingerschnippen schaffte, woran ihr Vorgänger scheiterte, WELT vom 5. Januar 2022.
  • Hennig, F., Die Stabilisierung des europäischen Stromnetzes gerät außer Tritt, Tichys Einblick (02/2022), Seiten 64 ff.
  • Mc Kinsey & Company, Hydrogen Insights – A perspective on hydrogen investment, market development and cost competitiveness, Hydrogen Council, February 2021.
  • Pfaud, A., Power to Gas und volatiler Strom – zwei ideale Partner? Energiewirtschaftliche Tagesfragen (ET), 9 – 2020, Seiten 23-29.
  • Runge Ph, S. C., Economic compairison of electrc fuels produced at excellent locations for renewable energies – A Scenario for 2035, 2020.
  • Weichenhain, U.,  Hydrogen Transportation – The Key to unlocking the clean hydrogen economy, München: Roland Berger GmbH, 10/2021.

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57 Kommentare

  1. Eine sehr fundierte und aufschlussreiche Analyse, die den Irrweg der deutschen Energiewende belegt und ein baldiges böses Erwachen bei Industrie und Verbraucher erwarten läßt.

  2. Passend dazu heute ein Artikel in der WELT, der zwar weniger als 10 Minuten kostelos lesbar war, aber ich hatte Glück: Das Umweltbundesamt fordert das Aus für Holz als Heizstoff. Das fordert die WHO zum Zwecke der Luftreinhaltung. Also Gasheizung weg, Pellets auch weg, und damit bleibt Neubauten tatsächlich nur noch die Wärmepumpe.

    • Ich gebe zu, ein Aus für die Pelletheizung erfüllt mich mit „klammheimlicher Freude“…

    • Damit geht Lebensqulität verloren, wenn man die Kaminheizung, den Kachelofen etc. nicht mehr benützen darf. Es ist eine Schande, dass innerhalb sehr kurzer Zeit eine Kakophonie herrscht, ohne dass die Leute auf die Barikaden gehen. Bis jetzt als grüne Zusatzheizung angesehen, dann plötzlich als unbedingt zu verbieten.
      Verbietet doch das Leben in Deutschl. Wenn alle in Höhlen sind oder ausgestorben, kümmern sich die Eingewanderten einen feuchten Kehrricht um die Brüsseler Verordnungen! Deutschland schafft sich wirklich ab! Die Italiener oder Griechen oder Dänen oder Portugiesen etc. kümmern sich nicht im Geringsten darum, aber die Deutschen mal wieder, ganz vorne dran.

  3. Prof. Pfaud begeht einen grundsätzlichen Fehler. Er denkt, dass es sich hier um eine naturwissenschaftliche Berechnung handelt. Das ist falsch. Die Energiewende ist eine religiöse Angelegenheit, eine Sache des Glaubens und des Glauben-Wollens, dass nicht sein kann was nicht sein darf. Da kann man mit Terawattstunden an Energie und Gigawatt Leistung argumentieren, so lange man will.

    • wie recht Sie haben. Aber wenn man wenigstens diejenigen erreichen kann, die mit Zahlen und Fakten was anfangen können, sind wir doch schon ein Stückchen weiter.

  4. Mit dem Atomausstieg der Deutschen werden wir dann keine zuverlässige Strombelieferung mehr haben. Das ist wahr aber unwahr zugleich, denn die Franzosen denken da ein Stück weiter, indem sie 14 neue Kernkraftwerke in Planung haben und somit werden die Umsätze eben nach Frankreich verlagert und mit jedem Kilowatt mehr stopfen sie sich die eigenen Taschen voll und werden damit zum Hauptstromlieferanten ihrer Nachbarn und da ist die Nachfrage groß und somit betrügen sich alle und konterkarieren ihre eigenen Handlungen, denn Atomstrom ist emissionsfrei und warum ist denn da niemand bei uns darauf gekommen?

    Weil man nicht will und verblendet ist und deshalb auch die E-Cars, die die Stromabnahme über Windräder und Solaranlagen zusätzlich stützen soll und das ist reine politische Klientelpolitik, die mit Pragmatismus nichts zu tun hat, während die Franzosen anders ticken und nicht umsonst ihren Krieg in Mali führen um die Uranminen zu schützen, der Stoff für weitere Expansion in dieser Richtung, wie man jetzt deutlich sehen kann und die Deutschen spielen dort mit Räuber und Gendarm und schalten dabei ihren eigenen Bedarf ab, irriger geht es ja nun wirklich nicht mehr.

    • Doch. Über die Nettozahlungen der EU lassen sich die Franzosen zu ungefähr einem Drittel die Zuschüsse für die „nachhaltigen“ neuen Kernkraftwerke von den Deutschen bezahlen!
      Das nenne ich mal eine erfolgreiche nationale Strategie.

  5. Die Grundannahme ist falsch.
    Es geht nicht um den statistischen Wert „Klima“.
    Demzufolge auch nicht um „Klimaschutz“.

    Die EU wurde mit Einfluss der USA gegründet.
    Sie dient dazu, dem Großkapital der USA einen Vorteil gegenüber den EUropäern zu verschaffen, insbesondere gegenüber dem für sie zu erfolgreichen Deutschland.
    Daher denke ich, dass die Strategie klar ist. Power Plants, Nukleartechnik und LNG aus den USA. Da stören die Erdgaslieferungen aus Russland, insbesondere NorthStream2, weil damit die Ukraine umgangen wird. Dort wird aber Schiefergas gewonnen, insbesondere im umkämpften Donezk Becken. Chevron ist schon lange dort, ein Biden Sohn saß im Vorstand.

    Das Kriegsgerassel gegen Russland ist ein Kampf um die Energieversorgung der EU, einschließlich der Abhängigkeit, der gesamte „Klimaschutz“ ein Narrativ. Und die Grünen sind die Handlanger.
    Meine Meinung.

    • Sie könnten ein Stück weit recht haben, jedenfalls bez. der Gaslieferung recht sicher.

  6. Mit ihrer Energie-Ideologie gehen die Deutschen wieder mal die Reihen fest geschlossen im Stechschritt einen ihrer allseits gefürchteten „nationalen Sonderwege“, wenn sie immer glauben, sie wüssten es besser als alle anderen. Leider ist die Physik aber halt ein notorischer Querdenker und die Thermodynamik ja regelrecht nazi, aber da kommt kein Feminismus gegen an. Der Zusammenbruch ist sicher vorauszusehen, nur sie wollen und wollen es einfach nicht wahrhaben. Und wieder mal muss die Rettung von außen erfolgen. Geschichte wiederholt sich als Komödie und nur gut, dass unsere „Wehrmacht“ längst von denselben Feminist*Innen zur Lachnummer gemacht wurde.

  7. Der deutsche Energiekonsument könnte ja ganz einfach den verantwortlichen Politikern in Deutschland den Stecker ziehen, schließlich ist er ja hin und wieder auch Wähler. Aber lieber stürzt er sich todesmutig in den Kampf gegen die Naturgesetze. Es ist, wie Mutter Courage sagt: „…wenn ein Feldhauptmann oder König recht dumm ist und er führt seine Leut in die Scheißgass, dann brauchts Todesmut bei den Leuten…“. Was kommt den Verbraucher in Deutschland nun teurer zu stehen: Die Dummheit der Regierung oder der Todesmut seiner Landsleute?

  8. Kann mich einer gewissen klammheimlichen Freude nicht erwehren….über die Zwickmühle, in der die deutschen Grünspinner jetzt stecken. Allerdings werden wir deren unrealistische Träume leider alle teuer bezahlen!

  9. Bei 400 Höhenmeter schon fällt die Jahresdurchschnittstemperatur unter 6 Grad, also muss in höher gelegenen Siedlungen eig. durchgehend geheizt werden. Das geht aber in einem energiearmen Land nur mit „dreckiger“ Energie, egal ob aus Kohle oder Kernkraft. Also muss man, wenn man die „Energiewende“ ernst nimmt, DTL als Siedlungsgebiet zu großen Teilen räumen. Von Industrie ganz zu schweigen. Bin gespannt, wann die GRÜNEN auf den Trichter kommen und den Leuten das erklären wollen. Wasserstoff ist seit den 80ern von General Motors mit vielen Milliarden Dollar als möglicher Treibstoff der Zukunft untersucht worden, „Peak Hydrogen“ war ca 1995, nach 2005 wurde das alles dann mangels Perspektive eingestellt. Die Ausweglosigkeit aller „grünen“ Pläne ist physikalisch erzwungen. Es ist nicht die Frage ob, sondern wann das allgemein erkannt wird. Es wird den GRÜNEN wie eine Apokalypse erscheinen. Wie die Gesellschaft damit umgehen und wie dramatisch es tatsächlich wird, steht in den Sternen. Die Warner werden derzeit politisch ausgeblendet, sie sind geradezu verfemt.

    • Das ist absolut richtig, nur eines: Die Grünen werden das niemals einsehen, weil sie Religiöse sind, sie eine Ideologie haben, die sie zusammenschweißt und die sie verfolgen mit harschen Zwängen, mit allen Mitteln, auf die sie kommen, weil sie zumeist aus dem kommunistischen Lager kommen und ihre Blase als ihre Familie, ihr eigentliches Volk sehen. Ich sehe sie Leute, die nichts einsehen können.
      Die Warner werden als Nazi- und Volks- und Demokratiefeinde dargestellt, und leider verfängt das auch noch bei der Mehrheit. Daher werden die Strukturen zusammenbrechen mit allen nicht beschreibbaren, nur vermutbaren Folgen.

  10. Danke für Ihren Artikel.

    So viele Fragen: Kriterien für die Genehmigung: Ist die Aufzählung eine und-Verbindung? Dann dann sind wir auf einem noch besseren Weg. Wir schalten die bösen Kraftwerke aus, damit wir nichts haben, um Punkt 3 zu erfüllen.

    Ich frage mich, können unsere Führungseliten nicht oder wollen sie nicht.

  11. Die Karte zeigt eindeutig, wohin die nächsten Klimaflüchtlingswellen gehen. Wir treffen uns in Afrika, USA, Sudamerika, den Arabischen Staat und Australien. Ob die Menschen, die dort leben und die Regierungen darüber erfreut sein werden, wer weiß das schon. Es muss schon noch einiges passieren, damit die langen Transportwege rentabel werden.

    • Die Grünen sehen ja nie die Kette, die ihre verrückten Ideen auslösen. Auch jedes alte Auto, das noch herumfährt, ist umweltfreundlicher als ein neues E-Auto herzustellen. Sobald neue Energie in etwas reingesteckt werden muss, ist die Bilanz schon negativ, das gilt auch für die Herstellung von Windrädern. Es ist allemal umweltfreundlicher, bereits bestehende Kernkraftwerke zu betreiben als den Wald abzuhacken für nagelneue Windräder. Und, wie Sie schreiben, die Transportwege werden nie einkalkuliert. Es ist eine gefährliche Märchentruppe an der Macht, die glaubt, man könne in der Physik Stroh zu Gold spinnen.

    • „Klimaflüchtling“ ist ein ebenso realitätsferner begriff wie „grüner Strom“.
      Man sollte nicht den Frames der linksgrünen Ideologen verfallen.

  12. Danke für diese sehr detaillierte Analyse! Vielleicht sollte man noch am Rande anmerken, dass Erdgas nach einigen Berechnungen klimaschädlicher als Kohle ist, insbesondere wenn es durch Fracking gewonnen, verflüssigt und über die Weltmeere verschifft werden muss. Ein sehr energieintensiver Prozess. Hinzu kommen Leckagen und ein beunruhigendes Ausmaß an Methan-Freisetzung. Einige Kalkulationen sehen Braunkohle direkt am Tagebau in modernen Kohlekraftwerken verfeuert als weniger klimaschädlich.

  13. Die EU-Kommission macht ernst mit ihren Anstrengungen zur Reduzierung des Ausstoßes an Kohlendioxid.“
    Jaaa?? Das bezweifel ich doch sehr, wenn diese EU CO2 Zertifikate an die Industrie verschenkt.
    50 Milliarden Euro Extragewinne für die europäische Industrie – so lautet die Bilanz von zwölf Jahren Emissionshandel, nach Berechnungen des niederländischen Instituts CE Delft.“ (…) „So schlug EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen jüngst in ihrem Green Deal vor: Die Industrie soll auch weiterhin Gratis-Zertifikate erhalten, mindestens bis 2025.“ https://www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/industrie-emissionshandel-co2-100.html
    Diese Gratiszertifikate müssen finanziert werden: von den Steuerzahlern und Endverbrauchern.

    • Gewinn des einen ist Verlust des anderen; wer ging der 50 Mill. verlustig? Zuzüglich der 50 Mill. Invasionskosten, allein in DE?

  14. Über Wasserstoff wird seit Jahrzehnten geredet. Nie wurde etwas daraus. Daraus schieße ich, daß es einfach zu unwirtschaftlich ist, d.h. es „funktioniert“ nur dann, wenn man alle anderen Energiequellen massiv künstlich verteuert. Sobald auch nur eine einzige billiger ist, ist schon wieder Schluß. Das gilt dann aber auch für Solarenergie oder Windstrom, solange diese verfügbar sind. D.h., ein Strompreis kann sich immer nur an der teuersten Quelle orientieren, alles andere geht nicht. Der alte grüne Slogan „Die Sonne schickt keine Rechnung“, wird so komplett ins Gegenteil verkehrt, es wird für uns sehr teuer. Die meisten anderen Länder werden so etwas ohnehin nicht mitmachen, es sei denn, es winkt großer Profit für die eigenen Leute und/oder Konzerne (welche Prioritäten gesetzt werden, hängt von der Korruption ab).

  15. Gestern Abend im WDR Radio: Dr. Sopna Sory, CEO von RWE Hydrogen auf die Frage ob Wasserstoff unsere Abhängigkeit von Importen reduziert? Nein, tut es nicht, selbt wenn die Energiewende forciert wird müssen wir trotzdem 70% des benötigten Wasserstoffes importieren. Wie das gehen soll wurde sie leider nicht gefragt.

    • Dazu importieren wir 90 % Gas, 100 % Steinkohle und wenn keine Sonne, nix Wind zunehmend Strom aus Frankreich, CZ, Polen.

  16. Am billigsten macht mensch el. Strom, indem er billige Kohle in einem KKW verbrennt und das CO2 in die Luft bläst. Deshalb machen es auch alle so. Erdgas ist teurer, bisschen weniger CO2, weil im Methan etc. schon Wasserstoff drin steckt. Wenn das CO2 stört, der soll es abfangen (CCS) und mit Wasserstoff aus Zappelstrom oder aus der Wüste zu Methanol reduzieren. Das KKW als WKK (W-Kraft-Kopplung) zu betreiben tut ein Übriges. Mit Methanol kann mensch elektrisch herumfahren, https://de.wikipedia.org/wiki/Methanolwirtschaft und https://de.wikipedia.org/wiki/Direktmethanolbrennstoffzelle
    Wem das nicht passt, der macht auf Brennstoffzelle mit Hydrazin (N2H4); Wasserstoff wiederum aus Wasser mit Zappelstrom.
    Effizienz bei der Wasser-Elektrolyse spielt keine Rolle, der Zappelstrom ist eh zu nichts anderem zu gebrauchen.
    Wem das auch nicht passt, der kommt um AKW nicht herum. Auch recht.

    • Wem das auch nicht passt, der kommt um AKW nicht herum. Auch recht.
      Und wem ALLES nicht passt, der macht keine Kinder, basta. Und er /sie hält die Hyperfertilen spätestens an den Grenzen fern, so wie GR und PO das machen. https://www.spiegel.de/politik/die-reichen-werden-todeszaeune-ziehen-a-628d4249-0002-0001-0000-000014344559?context=issue
      Der CO2-Ausstoß hat sich seit 1990 weltweit um 60% erhöht. Die Zahl der Menschen auch: Damals 5 Milliarden, heute 8, macht also 5 + 60% = 8, einfache Rechnung. Wer glaubt, mehr Menschen täten nicht mehr CO2 produzieren, der hat mit Verlaub einen an der Waffel. Die Bombe tickt, https://countrymeters.info/de/World
      Wenn sie hoch geht, dann schon seit Jahrzehnten – und keiner hat es krachen gehört. Wer die Weltbevölkerung seit 1950 verdreifacht (von damals 2,5 Mill. auf heute 8), der soll sich nicht wundern und am besten den Mund halten, basta.

  17. Die Frage ist für mich eigentlich unerheblich, weil ich den sog. menschengemachten Klimawandel für einen großen Humbug und Schwindel halte. Man muss sich nur anschauen wer diese so vehement einfordert und warum, dann hat man eigentlich alle Informationen für eine Beurteilung.

  18. Wenn unser Staat effektiv und mit Hirn regiert würde wären unsere Energieprobleme erheblich geringer! Wenn man alleine die Gelder sieht, die für Hobbys der vornehmlich linksgrünen Politik verbrannt werden ist es schon peinlich für ein angebliches Industrieland! Die Probleme sind nicht mit Märchen oder Völkerball zu lösen! Aber was soll es, die Zukunft gehört dem Maulesel und dem Ochse!

  19. Holz soll jedenfalls kein „grüner“ Energieträger sein.
    Die Regierung plant ab 2025 ein Verbot von Öl und Gasheizungen sowie ein Verbot der Verbrennung von „fester Biomasse“.
    Kernkraft weg, Kohle weg, vom Gasnachschub abgeschnitten. Heizen unmöglich.
    Ich mache mir langsam ernsthaft Sorgen.

  20. Angesichts der schieren Menschenmasse, die man auf diesem Planeten mit „grünen Gasen“ versorgen müsste, um vielleicht ein erträgliches Lebensniveau von Rumänien oder Bulgarien zu bieten, sind das doch nur Theorien, die auf dem Niveau von Laborversuchen hochgerechnet werden. So kann man denken, wenn man mit dem Budget von 1 Billion Dollar, 5 Astronauten auf den Mars schicken, und ihnen dort ein autarkes Überleben sichern will. Mit dem Geld könnte man dort einen Meteoritenkrater von 500 Metern Durchmesser überdachen, um darunter den Lebensraum für die 5 Astronauten zu schaffen. Für 8 Milliarden Menschen auf der Erde sieht diese Rechnung allerdings ganz anders aus, und ist unbezahlbar. Offensichtlich ist, dass diese grüne Ideologie eine Umverteilungsmasche ist, die niemals kostendeckend zu betreiben ist. Man will uns weiß machen, dass wir alle Opfer bringen, arbeiten und bezahlen müssen, um das Klima zu retten, was dann eine kleine Schicht von Oligarchen reich macht. Wenn man diesen Planeten wirklich retten will, dann muss man etwas für die Geburtenkontrolle tun. Alle 15 Jahre eine weitere Milliarde Menschen auf der Erde zu begrüßen, wird den Planeten an seine Grenzen bringen. Man hätte schon vor 50 Jahren damit beginnen müssen, kostenlose Kondome in Afrika, Asien und Lateinamerika zu verteilen, und die Lebensmittelhilfen auf 1 Milliarde Menschen begrenzen müssen. So ließe sich nachhaltig wirtschaften, die Weltmeere wären nicht vom Plastikmüll verdreckt und auch nicht überfischt. Das Gejammere der „Wirtschaft“ nach „Fachkräften“ muss auch unterbunden werden. Es ist schließlich nicht bekannt, dass es den Menschen automatisch schlechter geht, nur weil die Familien kleiner werden. Schließlich sind es doch die großen Familienclans, die Probleme verursachen. So ist dann auch jegliche Einwanderung Gift für den ökologischen Fußabdruck eines Landes. Da es hier aber nicht genug Einwanderung geben kann, sieht man, dass das ganze Klimarettungsgerede nur eine einzige Lüge ist.

  21. Vom sprachlichen Niveauverlust, der auch ein solcher des korrekten Denkens ist, scheint auch Tichyseinblick.de nicht verschont zu bleiben.
    Wie kommt eigentlich ein normal denkender Mensch darauf, dass Strom oder Wasserstoff grün sein könnten? Ja ja, ist schon gut, gemeint ist „irgendwie ökologisch verträglich“, aber bevor verschiedene Energieträger betrachtet werden, sollte man vorher die Bewertungs-Kriterien klären.
    Leider haben sowohl de Umweltbehörden als auch die sog. NGOs (- die in Wirklichkeit GONGOs sind, als Government-Oriented NGOs, weil sie mehrheitlich mit Steuergeldern finanziert werden) seit mehr als 20 Jahren nicht die Umwelt und Natur insgesamt im Blick, sondern ausschliesslich „das Klima“.
    Und was die Produktion von Wasserstoff angeht, das im Artikel neckisch als „Grüngas“ bezeichnet wird: Hier wird so getan, als sei Strom im Überfluß vorhanden, sodass man damit in eine teure und extrem ineffiziente Wasserstoff-Wirtschaft einsteigen könnte.
    Ich teile die grundsätzliche Kritik des Autoren an der deutschen sog. „Energiewende“, auch viele Detailanmerkungen. Mich stört allerdings das Eingehen auf den Kindergartensound der ministerialen Papiere.

  22. Die EU-Kommission macht ernst mit ihren Anstrengungen zur Reduzierung des Ausstoßes an Kohlendioxid, kann aber nicht, wie alle anderen übrigens auch, beweisen warum Co2 für das Klima schädlich sein soll.
    Co2 einsparen macht keinen nachweisbaren Sinn. Was wir tatsächlich brauchen ist mehr Co2 und weniger grüne Öko-Spinner.
    Ohne ausreichend Co2 keine Pflanzen, ohne Pflanzen keinen Sauerstoff, ohne Sauerstoff kein Leben.
    So einfach ist das. Kapieren alle, nur die grünen Idiotologen nicht.
    Die wollen uns eine Schuld am völlig natürlichen Klimawandel einreden und dafür Geld kassieren.  

  23. Dieser ganze Welt Wetter Statistik Irrsinn via coZwei entspricht genau dem sprichwörtlichen Sack Reis (Kohle) der in China mehr oder weniger umfällt. Das einzige was massiv auf die Fr …. e fallen wird, sind die Bevölkerung en in EU Europa.

  24. Schildbürgerstreich und alle machen mit. Ich bin fast 60 und die nächsten 30 Jahre werden sehr interessant werden. Was haben wir falsch gemacht?

  25. Die Energieabhängigkeit von Russland soll gegen die Energieabhängigkeit von Nordafrika !!! eingetauscht werden?! Geht’s noch absurder?

  26. Wind- und Solarstrom sind nicht Klimaneutral sondern nur CO2-frei. Schließlich ist auch die Mär der erneuerbaren Energien eine grüne Lüge. Die Physik setzt da den Energieerhaltungssatz dagegen.

  27. Grün ist eine Farbe!
    Wer fragt ob etwas „grün“ ist und nicht die Farbe meint, der sollte schon klarstellen was er unter „grün“ versteht.
    Umweltfreundlich, klimaneutral, ressourcenschonend und andere Begriffe sind offenbar zu lang und kompliziert für die Mehrheit der Gesellschaft geworden, zumindest will uns das die Mehrheit der Medien verkaufen.

  28. Mit Verlaub, als ungebildeter Kommentarschreiber erlaube ich mir, zu fragen: Warum soll Strom (egal wie er erzeugt wurde) für die Produktion von Wasserstoff verwendet werden?!

    • Für die Herstellung von Wasserstoff mittels Elektrolyse braucht man Unmengen an Strom. Strom haben wir bald keinen mehr, also wird das mit dem Wasserstoff erst mal zurückgestellt werden müssen bis die Grünen wieder normal sind. Und das kann ewig dauern.
      Fossile Energien haben wir noch viele Jahrhunderte. Immer wieder werden riesige Öl- und Gas-Felder entdeckt.
      Ich fahre Diesel.

    • Als Speichermedium für die volatilen „Erneuerbaren“ oder für synthetische Treibstoffe.
      Die Umwandlung hat natürlich einen üblen Wirkungsgrad von 30-40%, was eine erhebliche Mehranzahl an Windrädern zur Folge haben würde.
      Alles toll angedacht, leider nicht ganz durchdacht, wie die gesamte Energiewende.

    • Die technische Antwort wäre, um einen geringen Teil eines momentanen Energieüberschusses in die Zukunft zu retten. Die ökomomische kann ich mir schenken. Es wäre preiswerter, eben diesen geringen Teil in der Zukunft deutlich effizienter zu erzeugen, wenn er gebraucht wird.

    • Berechtigte Frage, denn die Verluste bei Power-to-Gas und zurück sind gewaltig (Carnot-Gesetze), was unglaublich viele und teure Windmühlen/Fotovoltaikanlagen notwendig macht.

  29. Überbezahlte Bürokratie kreisste und gebar ein weiteres Monster zur Drangsalierung der Bürger und völliger Vernichtung des Wohlstands.

  30. Bei der Taxonomie geht eigentlich darum, Finanzströme in die richtige „grüne“ Richtung zu lenken. Das bedeutet unter anderem, daß Banken von der Bankenaufsicht eine klare Handlungsanweisung erhalten, welche Unternehmen und welche Produktion sie unter grünen Nachhaltigkeitsaspekten bevorzugt zu finanzieren haben und welche nicht. Die grünen Finanzierungen sind dann für den Kreditnehmer preiswert zu haben und die nichtgrünen werden teuer. Sie werden deshalb teuer, weil die Banken für sie künftig mehr Eigenkapital vorhalten müssen. Das führt letzten Endes zu einer grünen Planwirtschaft, ähnlich wie in der ehemaligen DDR, nur war es dort eine rote. Und das alles kommt von der EU, die von uns keiner gewählt hat, auf völlig undemokratische und totalitäre Art und Weise auf uns zu. Zieht Euch warm an!

    • Es sind die Banken selbst, die „grüne“ Energie wollen, weil sie die Kreditvergabe und die Versicherungen für fossile Energieträger erschweren bzw. gänzlich einstellen:
      https://ieefa.org/finance-leaving-coal/
      https://ieefa.org/finance-exiting-oil-and-gas/
      Der Vergleich mit der DDR hinkt. Bei Gründung der DDR lag in das Land in Trümmern. Es wurde aufgebaut – mehr schlecht als recht, aber immerhin. Bei Beginn des grünen Wahns verfügte Deutschland über eine ausgezeichnete energetische Infrastruktur. Es wird abgebaut.
      Der Aufbau in der DDR war geprägt vom Mangel an internationalem Kapital (Valuta). Der Abbau im grünen Wahn ist geprägt von einem Überschuss an internationalem Kapital, das der Treiber dieses Prozesses ist.

    • ….dazu sollte man sich aber selbst einmal die umfangreiche verordnung zu gemüte führen! auch einen hohen eigenkapitalstock haben um eigene investitionen vornehmen zu können und nicht von solchen banken abhängig sein!

    • @Klaus, sehe es genauso, schließlich wird ab Juli die prozentuale Nutzung grüner Energie hier bei uns zur Pflicht. Wer sich den Umbau (Wärmepumpen, Dämmung und PV) nicht leisten kann, muss die anfallenden Prozente mit „Strafzöllen“ auf Energie zum Ausgleich bezahlen.
      Wer die grüne Energiepolitik auch nur ansatzweise verstanden hat, wird wissen, dass der D-Day schneller kommen wird, als man denkt! Für viele Hausbesitzer wird der Verlust der eigenen Immobilie (gerade im Alter, wo die Rente als alleinge Einnahmequelle gerade zum Überleben reicht) bewusst in Kauf genommen!
      Ihr letzter Satz ist zweideutig eindeutig! 🙂

  31. Mal so von Techniker zu Techniker: Man kann jeden Energieträger unter Verlusten in jeden anderen transformieren. Nur ist das gar nicht die Frage.
    Die maximale Komplexität und Dynamik eines Systems hängt von der Energiedichte (und nicht von der Menge!) der treibenden Primärquelle ab. Deshalb ist es nicht möglich einen unzureichenden Nettoüberschuss einer Primärquelle durch „Menge“, also z.B. mehr Anlagen auszugleichen.
    Das ergibt sich direkt aus dem zweiten Hauptsatz der Thermodynamik.
    Um ein System mit einem Zivilisationsgrad oberhalb der vorindustriellen Zeit zu „betreiben“ weisen lediglich fossile Energieträger und Kernkraft eine ausreichende Energiedichte auf.
    Die „Energiewende“ wird daher nicht „scheitern“, denn scheitern kann nur etwas, was überhaupt im Bereich des Möglichen liegt.
    Die Widerherstellung der vorindustriellen Zeit mit einer Elendsquote von 90% der Bevölkerung dagegen ist problemlos machbar.
    Wirtschaftlich macht sich das über den nicht verzerren Grenzpreis eines Energieträgers an der Nutzungsstelle bemerkbar. Der Preis drückt dabei nichts anderes aus als die Fähigkeit menschliche Arbeitskraft zu verdrängen, was gleichzeitig die einzige wirkliche Möglichkeit zur Steigerung der Produktivität ist. Umso niedriger der Preis umso höher der maximal mögliche Produktivitätshebel.
    Oder anders ausgedrückt: Energie ist entweder billig oder alle sind arm. OK, für eine kleine Oberschicht von ca. 10% sieht es auch in einer Agrargesellschaft mit auf dem Acker schuftenden Leibeigenen besser aus. Allerdings sind dann so Dinge wie Smartphones auch für die nicht mehr drin.

    • Völlig richtig. Das hatten wir gestern schon beim Beitrag von Herrn Hennig.
      Sie sind aber noch den Nachweis für Ihre gestrige Behauptung schuldig, dass Vogelschredder Energiesenken wären. Auch wenn ich es auch vermute – ohne Nachweis ist die Aussage nichts wert.

      • Energiesenke? Es wird kinetische Energie des Windes in elektrische Energie und Wärme umgewandelt. Die Abwärme ist für weitere Umwandlungen „verloren“. Das steht so im Energieerhaltungssätzen und den Hauptsätzen der Thermodynamik, aber wer weiß heute schon, was morgen noch gilt?

      • Offenbar verstehen Sie nicht, was gemeint ist.
        Es geht hier um den Erntefaktor und um die hier getätigte Aussage:
        https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/lichtblicke-kolumnen/windkraftanlagen-wie-die-energiewende-ressourcen-und-landschaft-verschlingt/#comment-1738163
        In dem Zusammenhang bezieht sich der Begriff „Senke“ auf technisch nutzbare Energie.
        Was Erhaltungssätze angeht: Die Erde ist KEIN energetisch abgeschlossenes System. Daher gelten Hauptsatz 1 und 2 der Thermodynamik NICHT für das System „Erde“. Das ist auch gut so, denn sonst gäbe es kein Leben.

    • Unsere „Spezialisten“ an der Regierung und in der EU stören sich weder am 2. HS, noch der daraus ableitbaren Effizienzäquivalente „Erntefaktor“ oder „Anergie/Exergie“-Relation. Die haben das durchgerechnet. Solange Inkompetenz und Selbstdarstellung die wichtigsten Erfolgsfaktoren für die Karriere unsere politischcen Eliten darstellen wird der Irrsinn weitergehen.

  32. „Ist Strom aus Kernkraft und Gaskraftwerken „grün“?“

    Nein, er ist nicht grün, sondern vernünftig. Das wäre sonst ein Widerspruch.

    Wasserstoff? Produziert zu viel Wasserdampf. Als Energiequelle großer Ordnung völlig uninteressant!

    • Vor allem stellt sich eine, bisher nicht diskutierte Frage: Woher kommt das ganze Wasser für grünen Wasserstoff? Ich habe gelesen, dass für 100 MWh ca. 0,5 Kubikmeter Wasser / sek. benötigt werden. Holt man in der Wüste aus dem Boden?

    • ….aber wer investiert schon zur zeit in gaskraftwerke?

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