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Ukraine, Russland? Wir klopfen Sprüche

Bei Illner: Deutsche Pantoffelhelden allein in Europa

04.02.2022

| Lesedauer: 4 Minuten
Der international geachtete und gefürchtete Würselaner Top-Diplomat Martin Schulz ist zwar für die Ukraine, aber nicht unbedingt für die ganze. Da das Land eh verloren ist, brauche man auch keine Waffen zu liefern, analysiert er bei Illner. That's German spirit.

In den letzten beiden Folgen von Illner konnten wir eindrucksvoll beobachten, was passiert, wenn ehemalige Lieblinge die Gunst des ZDF verlieren – erst Söder, dann Lauterbach. Man könnte die berühmte Frage, ob die Kunst das Leben, oder das Leben die Kunst imitiert, auch auf den ÖRR und die Regierung umdeuten – dominiert die Regierung den ÖRR oder der ÖRR die Regierung? Zwar nimmt man oft an, dass es ersteres Szenario ist, doch gerade der Fall Lauterbach beweist, dass Politiker den Rückhalt der Medien mehr brauchen als umgekehrt; es kann ja auch nur eine Gruppe von beiden abgewählt werden.

Doch jetzt packt Illner die ultimative Waffe aus, was niemand für möglich gehalten hätte – es ist der zweifelsfreie Beweis, dass die Zeit der Corona-Hardliner vorbei ist. Denn Frau Illner diskutiert an diesem Donnerstag tatsächlich über: die Ukraine und Russland. Und damit nicht über Corona. Feuerschutzpause für Lauterbach – sehr gefährlich. Das Thema der gestrigen Sendung: „Putin-Versteher oder Amerika-Freund – Deutschland zwischen den Fronten?“

STEPHANS SPITZEN:
Deutschlands Rolle im Machtpoker um die Ukraine
Der neue Grünen-Vorsitzende Omid Nouripour ist im Studio bei Illner und gibt tatsächlich überraschend nüchterne Kommentare von sich. Dass er der neue Vorsitzende ist, haben Sie vielleicht nicht mitbekommen, weil Ricarda Lang ihn in letzter Zeit sehr in den Schatten gestellt hat. Jedenfalls ist er außenpolitisch nicht gerade als feinfühlig bekannt, schließlich war er bis Mitte 2020 im Beirat der Deutsch-Palästinensischen Gesellschaft tätig.

Im April 2013 brachte Nouripour gemeinsam mit anderen Mitgliedern der Grünen eine Anfrage in den Bundestag ein, mit der er unter anderem eine Kennzeichnung landwirtschaftlicher und industrieller Güter aus israelischen Siedlungen erreichen wollte, die Konsumenten darauf hinweist, ob ein Produkt aus einer israelischen Siedlung oder von einem palästinensischen Produzenten in der Westbank stammt. Doch der Grüne, der von sich selbst auch sagt, er sei kein „Öko“, muss sich nun der Entwicklung der Partei anschließen, die jetzt mehr auf bürgerlich machen will, jetzt wo sie in den gemütlichen Regierungsstühlen sitzt.

Als Illner tatsächlich Baerbock ein klein wenig für einen Versprecher (Numero 147.284) kritisiert, verteidigt er seine Vorgängerin: „Ich glaube, dass Baerbock nicht angetreten ist, um Poetry Slams zu gewinnen.“ Ein bisschen stutzig macht es doch schon: Eine Politikerin – und zwar nicht nur irgendeine, sondern die Außenministerin, die den ganzen Tag nix anderes tun soll, als reden – ist nicht in der Lage, einen geraden Satz aufzustellen. Doch wenn man das anspricht, sprechen die Leute von Gedichtwettbewerben, als wäre die Vorstellung einer wortgewandten Politikerin so abwegig.

Martin Schulz ist auch da – wissen Sie noch? Der ehemalige nächste Kanzler der Bundesrepublik Deutschland? Schulz hat mit wehenden Fahnen ums Kanzleramt gekämpft, nur damit Scholz sich jetzt von hinten ins Kanzleramt schleicht. Seitdem gibt dieser keinen Ton von sich, um nicht aufzufliegen. Ja, wo ist eigentlich Scholz abgeblieben? Wo is er denn nu?

Tja, wenn man gemein wäre (was ich ja nicht bin) könnte man nun behaupten, Schulz ist aus der Versenkung auferstanden, um die SPD an das zu erinnern, was sie garantiert nicht vermisst. Doch jetzt im Nachhinein glaube ich, dass man ihm damit Unrecht täte. Hätte Schulz seine Kanzlerkandidatur nicht so kläglich vor die Wand gefahren, dann hätte man Scholz im Wahlkampf nicht so unterschätzt und dieser hätte nicht so ohne Weiteres in Deckung bleiben können, bis die Konkurrenten sich gegenseitig erledigt hatten. Wer weiß, ob Olaf Scholz dann nicht das gleiche Wahlergebnis eingefahren hätte wie sein halber Namensvetter.

Inhaltlich scheint Schulz noch keine gerade Linie zu dem Thema gefunden zu haben. Einerseits sagt er: „Russland ist ein Aggressor, das ist eindeutig.“ Waffen liefern will er aber gleich aus zwei Gründen nicht. Einerseits argumentiert er: „Ich sehe keine Veranlassung, wo mit einer Waffenlieferung an die Ukraine die Lage entspannt werden könnte.“ Seine bestechende Logik auf der anderen Seite: „Wenn es so ist, dass die russische Armee so überlegen ist, dann sind auch Waffenlieferungen an die ukrainische Armee Symbolpolitik.“ Also kurz gesagt: Die Ukraine ist eh verloren, also lasst uns einfach wegschauen. Nord Stream 2 will er natürlich auch fortsetzen. Kohle- und Atomausstieg sind halt wichtiger als so ein paar Quadratkilometer von der Ukraine da, die haben doch eh genug davon.

DANN FüHREN EBEN ANDERE
Der Mann ohne Antworten: Kanzler Scholz sitzt anders aus als Merkel
Die deutsche Lieferung von 5.000 Helmen an die Ukraine wurde in der Sendung übrigens als „starkes Zeichen“ gewertet. Wobei es besser gewesen wäre, wenn Lauterbach nicht zu viel Impfstoff bestellt hätte, sondern stattdessen unsere Landesomi, alias Verteidigungsministerin, zu viele Helme an die Ukraine schicken würde. Und dafür noch eine weiße Flagge dazu häkeln würde. Dann stünden wir vor dem Rest der Welt nicht ganz so lächerlich da, wie wir es in letzter Zeit immer tun.

Es ist abzusehen, worin das enden wird: Deutschland wird sich nicht entscheiden können und keinen konstruktiven Beitrag leisten. Wäre ja wenigstens mal ’ne Ansage, aber dafür können unsere Politiker es einfach nicht lassen, sich bei anderen einzumischen, und denen dann immer noch was vom Pferd zu erzählen, auch wenn sie ihr Leben lang bisher nur Esel gesehen haben.

Eigentlich seltsam, dabei wird es unserer Regierung doch so leicht gemacht. Stellen Sie sich vor, das alles hier wäre zu Trumps Amtszeit passiert. Da hätten sie so schnell keine Seite wählen können, jetzt winken ja wenigstens auf der einen Seite die ach so tollen Biden und Harris, mit denen Baerbock sich zumindest ablichten lassen kann, ohne von ihrer Basis geputscht zu werden.

Ich denke, am Ende werden sich alle bis auf die Zähne bewaffnet auf das Schlimmste vorbereiten, während Deutschland an der Grenze steht und ruft: „Putin, das bist nicht du. Denk doch an die schönen Momente, die du mit der Ukraine hattest. Ich weiß, du kannst diese dunkle Seite in dir bekämpfen, atme nur tief durch. Und Ukraine, du weißt, ich liebe dich. Aber ich bin nur offiziell auf deiner Seite, weil ich muss. Denn ich will doch mein Nord-Stream-2-Gas, das musst du doch verstehen, wegen Klimawandel und so. Kannst du nicht einmal für das Team einstecken und ein bisschen Land opfern? Muss auch gar nicht viel sein. Danke, Küsschen Küsschen!“

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50 Kommentare

  1. Och, wir haben schon genügend Waffen, Munition und anderes Kriegsgerät. Nur eben nicht bei der Bundeswehr. Die Bundesregierung müsste also einkaufen und dann liefern (lassen). Unterstützt die Ukraine und unsere Industrie.

    Der Kram der BW sollte man vielleicht an Russland liefern, dann wäre die Gefahr einer Invasion gebannt.

  2. Es waren Merkel und Juncker, die den Ukraine-Konflikt entscheident vorangetrieben hatten, indem sie versucht hatten, die Ukraine an den Westen zu binden.

    Die Ukraine ist mit Belgien zu vergleichen. So wie Belgien einen frankophonen römisch-kathoischen und einen flämischen calvinistisch-protestantischen Teil hat, ist die Ukraine einen russisch-orthodoxen primär russischsprachigen Osten und westlich des Dnepr einen römisch-katholischen Teil, in der eine dem polnischen ähnliche Sprache vorherrscht. 75% der Ukrainer gelten als zweisprachig.

    Man stelle sich vor, Frankreich böte Belgien eine irgendwie geartete Assotiation an, erklärte Belgien zur französischen Einflusssphäre und eine hypothetische walonische Parlamentsmehrheit in Belgien würde das unterstützen. Die flämische Sprache würde verboten und an Schulen nicht mehr unterrichtet.

    Was würden wohl die Flamen dazu sagen?

    Genau das passiert gerade in der Ukraine.

    Und genauso wenig wie die Niederlande ein Interesse daran hätten, die bankrotte Walonie am Hals zu haben, hat Russland kein Intersesse daran, sich die Ukraine einzuverleiben. Das würde nur Geld kosten, daß Russland nicht hat und eine römisch-katholische Minderheit ins Land holen, die ewig unzufrieden wäre. An so einer ewig eiternden Wunde können die Russen kein Intersesse haben!

    Putin gibt das knappe Geld eindeutig lieber für Hyperschallwaffen aus, als für die Bekämpfung katholischer Bauernaufstände, die ihm in der Westukraine drohen würden! Insofern entbehren die Vorwürfe von USA und GB bezüglich russischer Eroberungsgelüste jeglicher geopolitischer Logik.

    Jean-Claude Juncker hatte in einem seiner seltenen, nüchternen Momente festgestellt, daß „der Fehler darin lag, die Ukraine vor eine entweder-oder-Wahl gestellt zu haben.“

    Auch Peter Scholl-Latour äußerte sich in der Richtung. Die Ukraine ist nicht entweder westlich oder östlich, sie ist sowohl als auch!

    Die Gegenwärtige Kriegstreiberei von USA und GB im Sinne der Hochfinanz ist genauso Unerträglich wie der deutsch-EUropäische Dilletantismus!

    • Die Flamen sind überwiegend und mehrheitlich katholisch. Es haben sich im 16. Jahrhundert nur die calvinistischen Teile der spanischen Niederlande (trotzdem im Verband des Heiligen Römische Reiches) für unabhängig erklärt. Die katholischen Teile verblieben bei Spanien und kamen im 18. Jahrhundert zu Österreich, bis es Ende des 18. Jahrhundert die revolutionären Franzosen besetzten und Frankreich einverleibten. Nach dem Wiender Kongress kam das Gebiet, dass man heute Belgien nennt an die Niederlande. 1832 kam es zum sog. belgischen Aufstand und zur Abtrennung Belgiens von den Niederlanden. Grund dafür waren nicht nur sondern auch die konfessionellen Gegensätze zwischen katholischen Flamen und calvinistischen Niederländern. Der Gegensatz, der zwischen Wallonen und Flamen herrscht liegt nicht in der Konfession begründet, da ja beide katholisch sind, sondern darin, dass die Wallonie industrielle geprägt war und dass die Französische Sprache Vorrang vor der flämisch-niederländischen hatte, obwohl ja Belgien als zweisprachig galt, seit Ende des 1. Weltkriegs als Dreisprachig als das Deutsche Reich Eupen-Malmedy abtreten musste. Aber das nur neben bei.
      Aber ansonsten stimmt es schon und das haben mir auch russlanddeutsche Kollegen so bestätigt: Die Ukraine ist dreigeteilt. Im Osten herrscht regligiös die Orthodoxie und die Leute sind sprachlich näher bei Russland. Schließlich war die Kiewer Rus die Keimzelle des späteren Russland. Die Mitte ist durchsetzt und der Westen, vor allem die Teile, die bei Österreich-Ungarn und/oder polnisch waren sind römisch-katholisch und mitteleuropäisch-westlich gepräg und die Sprache ist näher beim Polnischen und Weißrussischen. In der Ukraine treffen Katholizismus und Orthodoxie sehr hart aufeinander, da die römisch-katholische Kirche missioniert. So gibt es in der Ukraine vier Konfessionen: die römisch-katholische, die griechisch-katholische (orthodoxe Kirchen, die den Papst als Oberhaupt anerkennen), ukrainisch-orthodoxe, die das Moskauer Patriarchat des Metropoliten nicht anderkennen und last-but-not least die russisch-orthodoxe Kirche. Dazu muss man sagen, dass im Gegensatz zur katholischen Kirche die orthodoxen Kirchen „autokephal“ (= eigenständig) sind und kein dem Papst vergleichbares Oberhaupt haben. Gemeinsames symbolisches Oberhaupt ist der Patriarch von Konstantinopel (Istanbul), der aber keine Weisungsbefugnis ausserhalb seines Patriarchats hat.

  3. Ob es Krieg gibt hängt nicht von Illner ab. Wenn die Ukrainer denken, dass sie die Enklaven zurück haben können, wird es wohl knallen. Da gibt es für Putin nicht viel Wahl. Es kann auch sonst knallen. Es hat fast geknallt, als die Russen die Raketen auf Kuba installiert haben. Ob das gerecht oder nicht ist, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Für Ukrainer ist das nun mal Sch. weil sie ein Spielgut sind mit dem die anderen Spielen. Interessant dabei ist wie vielfältig das ganze in dem Westen abgespielt wird. Polen hat alte Rechnungen mit Russland und die Gefahr von Osten wird auch innenpolitisch benutzt. Die Gefahr von Osten existiert natürlich doch, haben wir auch bei Lukaschenko Migranten-Zug gesehen. Die Hysterie in USA wird seit Jahren schon ausgespielt. Es gibt auch Elementen der US „Sicherheitsgemeinschaft“ die sehr früh in Ukraine investiert haben – das konnte man auch sehen als die relative Ruhe an der Grenze zu den Enklaven vorbei war – nachdem Joe Präsi wurden. Da gibt es auch das Gas spiel. Für die Grünen ist das ideal – sie können NS2 stoppen und politisch bei konservativen gewinnen. Ähnlich sieht es bei manchen Kräften in EU die den Markt umgestalten wollen und verlangen dass Russland mitspielt und jeder Zeit liefert, wenn Brüssel es will, dass es bei den Verkäufer nicht so einfach mehr Gas auf Wunsch geliefert werden konnte auch wenn es wollte, ist diesen Genies nicht klar. Bei Geld drucken funktioniert das doch prima. Bei Gasprom nicht. Was für eine Überraschung.
    Dann gibt es auch die großen russischen Minderheiten in baltischen Ländern und die sind diskriminiert. Hätte man so was in D. gegen Türken gemacht würde hier die Regierung ihre Posten in null koma nichts verlieren.
    Was Putin will kann ich natürlich nicht sagen. Ich denke aber dass ein Teil der Überlegung ist: wie kann er vermeiden, dass russische Enklaven fallen. Vlt will er auch etwas mehr. Mal sehen.
    Ach so ich bin kein Putinversteher. Ich mag den nicht genauso wie ich den Olaf S. nicht mag oder Rutte. Es ist mir vollig egal was diese Leute sind. Für mich sind sie Machthaber: manchmal weniger manchmal mehr korrupt. Ich finde auch nur komisch dass man den Ukrainer das Recht auf Selbstbestimmung gestattet und den Russen in den Enklaven nicht. Das muss ich aber nicht. Keiner von uns hier weiß auch was da genau vor sich geht – Ich glaube nicht dass TE da Korrespondenten hat – das ist nur ein Blog (auch wenn ein sehr wertvolles). Das Problem ist – die Medien auf den wir uns alle verlassen um die Information zu liefern, tun alles um uns ihre Agenda zu verkünden. Man kann sich da zwar Meinung machen aber nicht schnell da der Prozess in dem man mehrere Medienquellen konsumiert und probiert durch die Propaganda zu sehen, ist nicht einfach.

  4. Beschämend übrigens, wie mit Wladislaw Below in dieser Sendung umgegangen wurde – ich habe mich als Deutscher tatsächlich zutiefst geschämt. Aber man man musste ja den Herren Scholz und Röttgen (der Begriff „Pantoffelhelden“ trifft den Nagel auf den Kopf) ausgiebigst Gelegenheit geben, einseitig, ja, man muss schon sagen: Propaganda zu machen. Und was Frau Kateryna Mishchenko angeht: dass jemand unwidersprochen sagen kann, die Ukraine spräche politisch mit einer Stimme, ist schlichtweg bodenlos.

  5. „…mit der er unter anderem eine Kennzeichnung landwirtschaftlicher und industrieller Güter aus israelischen Siedlungen erreichen wollte, die Konsumenten darauf hinweist, ob ein Produkt aus einer israelischen Siedlung oder von einem palästinensischen Produzenten in der Westbank stammt.“

    Mir wär´s ganz recht – so könnte ich die Produkte der Palästinenser aussieben.

    Dieser Omnipoor scheint aber zu glauben, dass jedermann Israel hasst. Zu lange in der linksgrünen Echokammer, da kommt sowas bei raus.

    Übrigens: Ich will auch Nordstream 2-Gas. Die Alternative wäre: „Bei uns kommt die Wärme aus dem Heizkörper“.

    Ich will alles, was die Energiekosten bremsen könnte. Wir können nicht Atom und Kohle gleichzeitig abschalten und auch noch aufs russische Gas verzichten.

    Überhaupt bin ich erstaunt, wie bereitwillig alternative Medien die Narrative der MSM übernehmen, sobald es um Russland oder China geht.

  6. Herr Schulz kommt mir hier etwa zu schlecht weg. Er ist kein gewöhnlicher SPD-Studienabbrecher sondern es denkt in ihm mit der Hand am Arm: sollte der Waffengang zu Putins Gunsten ausgehen – und das wird er spätestens wenn hier das Gas knapp wird – fallen ihm auch noch unsere technischen Spitzenprodukte in die Hände, die Frau vdL ihm ja gerade vorenthalten will. Übrigens, stammen die 5000 Helme aus NVA oder Wehrmachtsbeständen?

  7. Die deutsche Regierung könnte einen wichtigen Beitrag zur Deeskalation der Unkraine-Krise leisten, indem sie aus der transatlantisch orchestrierten Propagandafront ausbricht und auf legitime Sicherheitsinteressen Russlands und des verbündeten Donbass in der Ukraine hinweist. Putin hat eine rote Linie gezogen: Mit der Truppenpräsenz wird signalisiert, daß eine Nato-Mitgliedschaft oder atomare Bewaffnung der Ukraine nicht geduldet werden. Wird diese Grenze von den USA und ihren Verbündeten nicht respektiert, kommt es wahrscheinlich zum Krieg.
    Aus der Geschichte wissen wir: Der russische Bär ist im Unterschied zum US-Falken nicht aggressiv, aber wenn er sich immer mehr eingekreist und bedroht sieht, dann wehrt und verteidigt er sich schließlich.

  8. Das ist wundervoll geschrieben, Frau David! Erstaunlich, was Sie aus einer Illner-Sendung noch rausholen können, aber eines haben Sie nicht erwähnt, und das ist die kriegsentscheidende Entschlossenheit, mit der sich unsere Regierung dem Putin an der Propagandafront in den Weg stellt: Sie hat RT deutsch verboten!
    Daß dafür der Deutschen Welle das Senden in Rußland verboten wurde, ist nichts als eine billige Retourkutsche, weil da gegen jede Evidenz so getan wird, als sei ein völlig neutraler, staatsferner Sender wie die DW in irgendeiner Weise dasselbe wie ein Putin- Propaganda-Sender! Das ist eine dreiste und ungerechte Verdrehung der Tatsachen! Ich schlage vor, daß wir jetzt entschiedenen Druck ausüben und die russischen Gasrechnungen so lange nicht bezahlen, bis Putin sich von der Krim zurückgezogen hat. Wenn es dann in der Stube kalt wird, machen wir einfach ein paar Kniebeugen, seit Merkels Empfehlung wissen wir ja, daß das gut ist (hat schon jemand die Merkel eine Kniebeuge machen sehen? Ich meine, in beide Richtungen, auch rauf? Oder ist es bei ihr warm, und sie hatte nur davon gehört?). Wenn man beim Kniebeugen nicht furzt, ist das auch besser fürs Klima, weil das Putin-Gas ja CO2 verbraucht. Wenn man auf Kernkraft und Kohle verzichten kann, sollte es ein Leichtes sein, sich endlich auch von Putins CO2-Gas loszusagen. Überhaupt frech, daß der für die Schadstoffbeseitigung, die wir für ihn machen, noch eine Rechnung schickt, das macht die Sonne für den doppelplusguten Solarstrom ja auch nicht, die ist mit einer Kugel Eis zufrieden! Mir kann keiner was vormachen, Putin ist schuld, daß die Strompreise so explodiert sind, wegen dem vielen Russengas-CO2, das unsere Regierung bepreisen muß, um das Klima zu retten!
    Wir müssen teuer bezahlen, und der soll in die Ukraine einmarschieren dürfen? Kommt nicht in die Tüte, wäre ja noch schöner!

  9. Was machen eigentlich die angeblich über 100.000 russischen Soldaten an der ukrainischen Grenze den lieben, langen Tag? Manöver können es nach gefühlten 8 Wochen wohl nicht mehr sein, oder? Klitschko will nun höchstpersönlich mitkämpfen, das könnte zu ersten Desertionen bei der roten Armee führen – k.o. in der ersten Runde!

  10. Als in der DDR Aufgewachsener seh ich das Ganze besorgt. Helmut Kohl hatte Herrn Gorbatschow versprochen, die NATO grenzt an der Neiße. Das das nichts wurde,war abzusehen. Es rächt sich hier auch, daß es keine eigene Europäische Verteidigungsdoktrin gibt. Denn dann wäre es sicher leichter gewesen, damals vor 20-25 Jahren Russland mit einzubeziehen. Russland hat unglaublich viel Potenzial,auch wirtschaftlich,und ist nebenbei auch ein riesiger Markt. Das hätte ein starkes Bündnis für Europa bilden können, China wäre m.M.nach nicht so expansiv bedrohlich geworden. Die USA hätten dann auch mehr die Interessen der Europäischen Staaten berücksichtigen müssen, ohne sie vor den Kopf zu stoßen und wären Partner geblieben. Die Ukraine wäre dann schon wegen ihrer geographischen Lage mit eingebunden worden und das Problem wäre gar nicht erst entstanden. Mit der heutigen Gemengelage ist es natürlich viel schwieriger geworden,aber noch nicht unmöglich. Doch dazu braucht es diplomatisches Geschick und kein Plappalenchen. Und eine starke EU,nicht diesen Technokratenhaufen in Brüssel.

    • Sehr gut auf den Punkt gebracht. Meine volle Zustimmung. Dieses ständige Säbelgerassel der Herren Ischinger, Röttgen u.v.a. trägt keinesfalls zur Entspannung der Lage bei. Russland ist ein Teil Europas, ein wunderbares Land mit bodenständigen Menschen. Das Verhältnis zwischen der EU und Russland sollte auf dieser Basis normalisiert und verbessert werden.

    • Sie machen den Denkfehler alle Rußland-Versteher, Rußland als Teil „Europas“ mitzudenken. Doch was, wenn auch nur in Teilen. bis zum Ural geographisch hinkommt, macht historisch und kulturell keinen Sinn. Ein Kontinent stellt in dieser Hinsicht niemals eine homogene Einheit dar. Das mag so stimmen bei Australien, in gewisser Weise auch noch für Kanada und die USA als Nordamerika (aber in keinem Fall für den Gesamtkontinent)
      Europa ist sowohl als Landmasse als auch in ethnischer und kultureller Hinsicht nicht genau von Asien abzugrenzen. Die Ostgrenze Ural ist rein willkürlich (denn es leben unbestreitbar Russen westlich und östlicher des Urals), genauso gut könnte man die Wolga, den Bug, den Dnepr, den Finnischen Meerbusen oder gar die Elbe als Grenze ansehen – letzteres hatte bis 1990 gerade in Westdeutschland viele Freunde.
      Rußland sieht sich selbst nicht als Teil dessen, was sich heute unter der Flagge der EU als „Europa“ konstituiert. Wann immer russische Herrscher versuchten, Rußland zu „verwestlichen“ sind sie, zuletst Jelzin, gescheitert.
      Daher hat Rußland niemals mit Deutschland übereinstimmende Interessen. Sicher muß das nicht immer zwischen beiden Nationen zum Krieg eskalieren. Zumindest der erste Weltkrieg war vollkommen überflüssig und kostete den beiden Herrschern nur den Kopf (Nikolaus II) oder den Thron (Wilhelm II), der zweite war genauso hirnrissig aber nach Versailles wohl unvermeidlich.
      Heute sind es die Kernwaffen, die es zu keinen neuen Panzerschlacht bei Prochorowka kommen lassen. Sonstr hätte es den Militärs hüben und drüben schon lange gejuckt, die Ergebnisse von Jalta zu korrigieren.
      Dessenungeachtet bringt es den Deutschen nichts (obwohl sie das seit 1945 brav tun) die Interessen Deutschlands nur vom Westen (EU, NATO) oder Osten (Rußland) zu denken und sie mit deren zu verwechseln.
      Die EU wird schon aus kulturellen Gründen nicht weiter nach Osten wachsen, und damit auch nicht die NATO. Das Beispiel Griechenland oder Bulgarien zeigt doch schon, daß am Ende nur Völker des katholischen und protestantischen Kulturraums zusammen in eine Union passen, und dann auch nur in eine lockere und keinen Pseudeostaat wie die EU. Daher wird Polen und das Baltikum immer die tatsächliche kulturelle Ostgrenze Europas darstellen. Auf dem Balkan endet Europa mit Ungarn und Kroatien, alles andere ist eine Illusion. Ob mal die Ostslawen oder Griechen unbedingt dazuzählen will, ist stets rein politisch motiviert. Auch in Amerika ist das nicht anders: Der Rio Grande ist und bleibt die große kulturelle Wasserscheide des Kontinents, die ihn in zwei Subkontinente trennt, und nicht die Bucht von Panama, was sich geographisch viel eher aufdrängte.
      Das bedeutet aber auch, daß auch die deutsche Rechte sich nicht länger um eine kulturelle Selbstvergewisserung drücken kann. Russophilie und Putinismus beschränken sie innenpolitisch auf eine Minderheitenposition von weniger als 10 Prozent. Ohne Not überläßt sie das Feld der nationalen Selbstbestimmung der Linken, die daraus ihrem platten moralinsaueren Universalismus konstruieren, der auch im Ukraine-Konflikt die deutsche Position markiert. „Fliegenschiß“ und Kyffhäusser sind aber genauso wenig Antworten für ein Deutschland des 21. Jahrhunderts. Putin wird da nicht helfen, so viel man ihn auch anrufen mag.

  11. Für das Thema Ukraine ist Deutschland zu klein. Wer helfen will, muß auch leistungsfähig sein. 100000 Stahlhelme haben wir nicht.
    Nord Stream II ist die Antwort.
    Konnte natürlich keiner wissen (auch nicht die Vorgängerregierung), daß die Energieversorgung des Landes aus eigener Kraft – und ohne Rußland – nicht möglich ist.
    In Sachen Gas wurde beiläufig festgestellt, daß unsere Vorratsspeicher leer sind. Ein ordentlicher Hausmeister würde rehtzeitig die Bestände auffüllen.
    Die Abschaltung von Atomkraftwerken und der Ausstieg aus der Kohle erledigen den Rest.
    Was erlaube EU?
    Rußland ist der wichtigste Lieferant von Energierohstoffen für unser Land.
    Was sagt Schulz:
    „Die Russen nehmen die EU als Institution nicht ernst, aber die starken Mitgliedsstaaten wie Deutschland und Frankreich schon. Deshalb glaube ich, dass eine deutsch-französische Initiative ein sehr zielführender Vorgang sein könnte.“
    Und was sagt Scholz?
    »Unsere Verbündeten wissen genau, was sie an uns haben«

  12. Ich wäre mal gespannt darauf, was passieren würde, wenn die Russen bspw. Kuba vorschlagen würden, in ihr bestehendes Militärbündnis mit Weißrußland, Kasachstan usw. einzutreten und sie bei ersten Drohgebärden der USA dann auch noch Waffen, Militärberater schicken und Kuba mit Milliarden aufrüsten.
    Es ist wie immer in solchen Fällen: einfach mal die Gegenperspektive einnehmen und sich dann fragen, welche Berichterstattung wir dann vom ÖR „genießen“ dürften.
    Heute morgen las ich über US-Erkenntniss, dass die Russen ein Fake-Video über die Ukraine produzieren und dieses dann als Vorwand für eine Invasion benutzen wollten. Beweise? Fehlanzeige.
    Erinnert sich hier noch jemand an den ersten Einmarsch der USA in den Irak? Brutkasten-Video mit einer Krankenschwester aus Kuwait? Dann kam raus, dass sie die Tochter des kuwaitischen Botschafters in den USA war und das Video von der CIA gedreht wurde. Aber es diente dazu, die amerikanische Öffentlichkeit für die Unterstützung des Krieges zu gewinnen.
    Wir regen uns auf über die Dummheit vieler Mitmenschen betreffs Corona-Maßnahmen. Aber wenn es um eine nüchterne Abwägung im „Great Game“ der Geopolitik geht, denken viele ebenso beschränkt, wie die Corona-Maßnahmen-Befürworter.

  13. Liebe Frau David, bitte überfordern sie diese politische Laienspielschar aus Studienabbrechern, Bankrotteuren und notorischen Versagern nicht. Die operieren alle an ihrer intellektuellen Leistungsgrenze. Martin Schulz: Als gelernter Buchhändler bankrott gegangen, dann Blitzkarriere bei der EU (das geht), aber dann als Kanzlerkandidat ein Outing als Totalausfall. Omid Nouripour: Der klassische Grüne Studienabbrecher. Es gibt – soweit ich weiß – noch nicht einmal ein nachweislich bestandenes Vordiplom wie bei Annalena Bärbock. Norbert Röttgen: Der hat zwar zumindest erfolgreich studiert, aber dann war es das mit den Erfolgen. Gescheitert als Bundesminister, gescheitert als Ministerpräsidentenkandidat und zuletzt gescheitert als Kandidat für den CDU-Parteivorsitz. Da es in der Aussenpolitik keine erforderlichen Mindest-Qualifikationen und Erfolgsnachweispflichten gibt, um qualifiziert mitzureden – zumindest nicht in Deutschland – fühlen sich gerade die strebsamen Halbbegabungen unserer politischen Kaste magisch von diesem Themengebiet angezogen. Es gilt für alle drei leider der Satz: Noch nie hat sich so wenig Begabung soviel Mühe gegeben, um so wenig hervorzubringen. Tragisch-komische Gestalten – alle drei.

  14. Weder die USA noch die NATO könnten Russland besiegen, alle Seiten wissen das (das wurde immer wieder von Insidern bestätigt). Stattdessen will man Russland provozieren: seit über 120 Jahren verfolgen westliche Mächte (anfangs Großbritannien, später USA – „Round Table“) den Plan, die Landmasse zwischen Russland und dem westlichen Teil Eurasiens Europa, zu spalten. Der „Eiserne Vorhang“ war schon in jenen Kreisen ein Begriff, lange bevor er technisch geplant war. Dahinter stehen alte Verteidigungsstrategien, die noch aus der Blütezeit der einstigen Weltmacht Britannien, die eine Seemacht war, stammen: Wenn sich die Länder Eurasiens wirtschaftlich zusammenschließen würden, wäre die Vorherrschaft des Westens (GB) dahin. Der wirtschaftliche Aufstieg des deutschen Kaiserreiches und die Erschließung neuer Transportstrecken (Eisenbahn) und Partnerschaften mit einigen Ländern Asiens war ausschlaggebend für die Konfrontation und die Verschwörungen, die zum 1. Weltkrieg führten.

    • Der Westen bzw. die EUdSSR ( NATO ) wird es auch zunehmend mit China zu tun bekommen, das sich immer stärker Rußland annähern dürfte.

      In meinen Augen ist das alles eine Nummer zu groß für die USA und ich fürchte, dass sich Washington hier schon kräftemäßig überschätzen und überheben könnte ?

      Es wird m.E. zu einer weiteren Kräfteverschiebung in Eurasien, im Nahen Osten und Europa kommen und zwar zu Ungunsten der USA.

      Zudem habe ich gehört, dass der Tiefe Staat in den USA die antirussischen Neocons in Washington zurückgepfiffen haben soll… Die Krise mit der Ukraine soll ein außenpolitisches Desaster der USA 1. Ranges sein, und zwar eine Krise, die schlimmer als der Fall von Kabul sein soll. So wird es wohl zumindest von einigen Beobachtern in Washington wahrgenommen ? Offiziell wird das aber nie zugegeben werden.

      Die USA sind jetzt ganz klar eine Macht im Abstieg !

      Biden soll innerhalb 1 Jahres außenpolitisch einen Scherbenhaufen hinterlassen haben. Es sei ein einziges Desaster.

      Präsident Putin ist jetzt in Peking eingetroffen. Nachher wird er an der Eröffnungsfeier für die Olympischen Winterspiele teilnehmen.

      Putin ist also Ehrengast.

      Ich beobachte schon länger eine strategische Partnerschaft zwischen China und Rußland…

      Es ist wohl auch mit einer Vertiefung der chinesisch-russischen Allianz zu rechnen:

      China, Russia are ‘stabilizers for challenging world’, Xi-Putin meeting to address critical issues, may ink new deals: experts

      China, Russia are ‘stabilizers for challenging world’, Xi-Putin meeting to address critical issues, may ink new deals: experts – Global Times

      China und Rußland werden immer enger kooperieren…

      Mich wundert ja schon länger, dass die wachsende Allianz zwischen Rußland und China bei Pressekonferenzen im Pentagon, im US-State Department, im Weißen Haus, im NATO-Hauptquartier und bei Bundespressekonferenzen kaum Erwähnung findet ?

      Haben die keine eigenen Experten und Analytiker, die das mal näher beobachten können ?

  15. Jep, da hilft nur noch Ironie. Biden, der Mann aus dem Keller, ist der Präsident, den 6 Mio Amerikaner mehr gewählt haben als Obama. Scholz ist der Kanzler, den die meisten Deutschen, also ca 15 Mio, gewählt haben. Also eine genauso große Minderheit wie die 15 Mio „Impfgegner“. Baerbock ist die erste Außenministerin der Welt mit Denk & Sprachproblemen, die dennoch erfolgreich in vier Semestern Völkerrecht studiert hat. Schulz ist der erste Bürgermeister aus Würselen, der fast Bundeskanzler wurde. Corona ist eine Pandemie fast so schlimm wie die Pest und die Spanische Grippe, die im Schnitt 0,05 % der weltweit Infizierten unter 70-Jährigen tötete. Ganz im Gegensatz zu ersteren, mit 80% und 30%. Dafür kommt Corona aber fast an die Masern, 3-4%, ran. DIESE WELT HAT DEN KONTAKT MIT DER REALITÄT VERLOREN! Sie bewegt sich nur noch im Land der Träume und Illusionen. Und es sind DIE MEDIEN, die uns täglich diese Illusionen vorgaukeln. Denn wie sagte Niklas Luhmann: Allles was wir heutzutage über die Welt wissen, wissen wir aus den Medien.

  16. Na ja, ist halt Martin Schulz, da darf man nicht zu viel erwarten. Andererseits gebe ich ihm recht, dass wir uns dort wirklich raushalten sollten. Dieser korrupte Haufen, dessen östliche Landesteile nicht einmal frei abstimmen dürfen, ob sie lieber zu Russland gehen würden, erinnern mich an Katalonien in Spanien, Schottland in UK oder die Basken. Es handelt sich weder um eine homogene Nation noch um eine lupenreine Demokratie, weder um ein NATO-Mitglied noch um eine Minderheiten schützende Gemeinschaft.
    Dazu ein kurzer Hintergrund von dem bestimmt nicht rechtslastigen Wikipedia:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Ukraine#Geschichte

  17. Hätten wir anständige sorgsame Politiker, dann würden sie die Gunst der Stunde nützen und sich frei machen vom US-Diktat, denn wir waren noch nie unabhängig seit 1918 und wenn wir das beenden wollen, dann könnten wir jetzt die Situation ergreifen um uns selbstständig zu machen, denn vom Osten droht keine Gefahr, das wurde uns immer nur erzählt um uns bei der Stange zu halten.

    Die gleiche Nummer wird derzeit wieder aufgezogen, weil sie die Konstellation Rußland-Deutschland schon immer gefürchtet haben und seither wird alles unternommen um genau das zu verhindern, weil sie sonst ins Abseits geraten würden und diese Verbindung uns nur stärken könnte, denn da liegt die Zukunft im eurasischen Raum und nicht auf ihrer großen Insel, abgeschnitten von der alten Welt, die ihnen ja gegönnt sei, aber auch über äußerst fragwürdig Umstände zu ihrem Eigentum wurde.

  18. Als ich in den 60ern beim Bund war, war der Sinn der NATO klar: Angriffe des Warschauer Paktes abzuwehren. Doch seit 1991 gibt es keinen Warschauer Pakt mehr. Das NATO-Raketenschild in Polen war angeblich gegen die Schurkenstaaten, wie Iran oder Nordkorea gerichtet – auf keinen Fall gegen Russland!
    Was passiert eigentlich, wenn sich Russland um die Aufnahme in die NATO bewirbt? Wären dann nicht alle derzeitigen Probleme gelöst?
    Mit welcher Begründung würde man denn den Aufnahmeantrag Putins ablehnen? In den Statuten der NATO habe ich nichts gefunden, was eine Aufnahme der Russen ausschließen würde. Natürlich wurde der Nordatlantik-Pakt als Gegengewicht zum Warschauer Pakt gegründet. Nur schriftlich findet man das nicht in den 14 Artikel des Gründungsvertrages. Sonst hätte ja die NATO mit der Auflösung des Warschauer Paktes 1991 ihre Daseinsberechtigung verloren!

  19. Nicht nur im Außenamt, denken Sie nur an den Kinderbuchautor als Wirtschaftsminister. Deutschland karikiert sich selbst.

  20. „Dass er der neue Vorsitzende ist, haben Sie vielleicht nicht mitbekommen, weil Ricarda Lang ihn in letzter Zeit sehr in den Schatten gestellt hat.“ Bei dem Schattenwurf dieser Dame ist dies ja auch kein Wunder. Zum – wie immer – unterirdischen Diskussionsniveau braucht man keine Anmerkungen mehr zu machen. Zum Sachverhalt: Um geopolitisch ernst genommen zu werden, muss man in der Lage sein, einen Krieg führen zu können. Wen interessiert schon das Moralgeschwafel aus Deutschland?

  21. Die deutsche Militärgeschichte seit 1945 ist eine Geschichte voller Missverständnisse. Verteidigungspolitik gilt hierzulande als erfolgreich, wenn der zuständige Ministrierende feststellen kann: „Man sieht nichts, man riecht nichts, und außen bleibt alles angenehm sauber. Bundeswehr – ein Gefühl von Schutz und Frische.“

  22. Ich bin nun wirklich kein Freund von rotgrün, aber wenn ich hier lese was man dem schmächtigen Deutschland so vorschmeißt, da kann ich teils nur den Kopf schütteln. Da stimme ich doch schon mal Martin Schulz völlig zu.
    Und frage in die Runde wer denn seine Kinder zu Verteidigung der korrupten Ukraine (nichts gegen das dortige Fußvolk) an die Front schicken möchte? Zur Sicherung der amerikanischen Investitionen oder wie? Oder unserer Werte? Soll doch die ukrainische Regierung mal von sich aus den Kontakt nach Moskau suchen. Vielleicht ist das am Ende ergiebiger als auf die Nato zu warten.

    • So sehe ich das auch.
      Ich bin aber auch für Aufhebung jeglicher Sanktionen gegen Rußland und wenn Ukraine Waffen haben will (wozu eigentlich? sind selbst Weltwaffenexporteur Nr. 12 im Zeitraum von 2016 bis 2020, https://de.statista.com/statistik/daten/studie/151877/umfrage/weltweite-marktanteile-am-export-von-konventionellen-waffen-nach-nationen/), sollen die dafür übliche Marktpreise zahlen.
      Man könnte denen auch – mit Rabatt – Material der Bundeswehr verkaufen, allerdings ohne Gewähr und mit Hinweis „für Bastler“.

      Im Übrigen nehme ich an, daß Selensky längst mit Putin im Gespräch ist.
      Der Mann ist ein Clown (jedenfalls im früheren Beruf), korrupt (der ist Politiker), aber sicher nicht dumm.
      Ganz sicher wird er mit dem Kreml telephonieren, aber so blöd, das herauszuposaunen, ist der nicht. Nichts sichert die Macht so sicher wie ein Grenzkonflikt irgendwo fernab. Coronawahn oder Genderitis zwecks Massenabrichtung zieht östlich der Oder-Neiße-Linie bekanntlich nicht so.
      Und auch nett, sich vom „Westen“ Zucker reinblasen zu lassen 🙂

    • Wohin „schicken“ Sie denn dann Ihre Kinder? Zum Geschlechter-Auswürfeln? Zum Planetenretten durch selbstauferlegte freitägige Verblödung? Vielleicht sind „unsere Werte“ auf diesem lächerlichen Niveau, weil zu viele zu lange so denken? Wird am Ende auch Ihren Kindern nichts nützen. Nichts ist umsonst im Leben…

    • Ich schließe mich in der Richtung an: Ohne vorher genau geklärt zu haben, welche konkreten und handfesten Ziele – das übliche Gefasel der Politclowns verbietet sich bei einer Frage von Leben und Tod – ein militärisches Engagement verfolgen sollte, kann es keine Diskussion über das „Wie“ geben. Afghanistan hat ja wohl deutlich gezeigt, was dabei herauskommt, wenn man keine Ahnung hat, was man selbst vor Ort erreichen will.

    • Wer nichts hat außer ein paar Helmen und Schminkspiegeln im Spind, und nichtmal heizen kann, wenn der andere den Hahn zudreht, der wäre gut beraten, die Klappe zu halten und freundlich zu lächeln!

  23. Sowohl in Russland als auch in der Ukraine ist allgemein bekannt, in welche Verwicklungen J. Biden und sein Sohn Hunter Biden in der Ukraine standen. Bidens Familie kam unmittelbar nach dem Maidan in die Ukraine (der Maidan Putsch war eine Farbrevolution, das wurde inzwischen offen zugegeben). Im Mai 2014 bekam der Sohn des amerikanischen Vizepräsidenten Hunter einen Aufsichtsrat-Posten bei dem privaten Öl- und Gasunternehmen „Burisma“ (5-6 Mio.$ Gehalt). Er leitete den juristischen Bereich. Auch andere waren in der Holding tätig, die Nikolai Slotschevsky, einem ehemaligen Umweltminister der Ukraine gehörte. Er gab der Burisma als Umweltminister Gasfelder umsonst und erteilte sich Lizenzen für Fracking. Um nicht strafrechtlich verfolgt zu werden, suchte er dringend Gönner in den Vereinigten Staaten… (S. „Ukraine-Krise 2014“, Th. Röper).

  24. Die Ukraine hat das Recht selber zu entscheiden welchem Militärbündnis es sich anschließt?
    Interessant was passieren wird sollte z.B. Italien Spanien oder Belgien sich entscheiden sich mit Russland gegen die Nato zu verbünden.

  25. Wo sind denn bitte unsere eigenen Interessen? Also deutsche und europäische Interessen? Welche Interessen haben die USA und China? Was gewinnen die dabei?
    Bei China ist es einfach. Weniger Kunden für die Gasprom bedeutet man kann das Gas günstiger einkaufen und während man sich im europäischen Hinterhof kabbelt, kann man im Rest der Welt besser agieren und sogar innerhalb der EU.
    Die USA ist wohl kaum auf der Seite der Ukraine, sondern möchte Russland weiter schwächen und die EU von einer stärkeren Zusammenarbeit abhalten. Dann kann man auch das ach so tolle Frackinggas an Habeck verkaufen sowie den Dollarraum stabilisieren.
    So bitte! Wo bleiben die europäischen Interessen? Da Finnland historische Erfahrungen gemacht hat, ist es kein Wunder warum sich die Finnen für die Ukraine stark machen.
    Aber bitte wo steht Deutschland? Warum wird hier so getan als ob wir großartig etwas ausrichten können? Die Merkeltatik ( alles bestechen was nicht bei drei auf den Baum geklettert ist) hilft nicht- hat nie dauerhaft was gebracht.
    Mal die Berichte von Amnesty über die Ukraine gelesen, den Zustand der Demokratie, die politische Korruption ( mehr geht wohl kaum).
    So ist die Ukraine nicht lebensfähig, da hat der Schulz mal recht. Allerdings kenne ich nicht seine Gründe für diese sinngemäße Aussage.

  26. ich verstehe nicht wie man den Ukraine Konflikt ohne einen kritischen Blick auf die amerikanischen Expansionspolitik (Natoosterweiterung) besprechen kann.
    Hier liegt auch die Lösung des Konfliktes, nicht in Waffenlieferungen an die Ukraine.

  27. Ich würde eine Kennzeichnung israelischer Produkte ausdrücklich begrüßen, da ich sie dann leichter erkennen und bevorzugt kaufen könnte. Weiterhin würde ich mir eine Kennzeichnung von Produkten wünschen, die aus der islamischen Welt und von „linken“ Weltrettungprojekten stammen.

  28. Zwischen die Fronten gerät man vor allem dann, wenn man sich für die wirtschaftlichen Interessen von anderen einspannen lässt und dabei versucht, eigene ökoreligiöse Träumereien in die Tat umzusetzen, ohne das man wirklich etwas zu melden hat. Das gleiche gilt für erfundene militärische Bedrohungen, die nur dazu da sind,vom eigenen Versagen zu Hause abzulenken.

  29. „Russland nimmt uns nicht ernst“, sagt Martin Schulz
    Nur Russland, Herr Schulz?

  30. Deutschland ist gut beraten, sich aus Konflikten von Nicht-NATO-Staaten mit Russland schön herauszuhalten. Das Vorbild der neutralen Schweiz ist es, was mir für die Bundesrepublik vorschwebt – wehrhaft, aber nicht wahnsinnig.

  31. Ich habe gestern mit einem Freund, Ukrainer gesprochen. Seine gesamte Familie lebt im gefährdeten Gebiet. Zunächst haben sie darüber nachgedacht zu fliehen. Dann aber eingesehen, dass es unmöglich ist.

    Somit haben sie keine Wahl. Sie werden um ihre Existenz kämpfen. Seither stehen sich die Sozialen Medien nicht mehr um Familienfeiern u.ä., sondern darum, wie man eine Panzerfaust bedient.

    Die Helme aus Deutschland wird man uns nie verzeihen.

    • Unmöglich zu fliehen? Sind die Grenzen geschlossen? Haben die Ukrainer nicht Visafreiheit? Sieht so eine Mobilmachung aus? Wenn ich keinen Fernseher habe, lese ich mir auch keine Bedienungsanleitung durch.

  32. Ja, wo ist eigentlich Scholz abgeblieben? Wo is er denn nu?

    Vielleicht ist der gute Scholzomat zum Batteriewechsel in der Werkstatt.

    Die deutsche Lieferung von 5.000 Helmen an die Ukraine wurde in der Sendung übrigens als „starkes Zeichen“ gewertet.

    Selbst wenn ich als Politiker lügen wollte, könnte ich sowas nicht öffentlich sagen, ohne schallend loslachen zu müssen.

    Wenn ich bedenke, dass nicht wenige meiner ehemaligen BW-Kameraden sich Teile ihrer Ausrüstung selbst gekauft haben (Helme, Tragesysteme, Schutzwesten etc.), weil die dienstliche gelieferte Ausrüstung unbrauchbar war, dann hat die BW vermutlich nicht mehr als 5.000 Helme verfügbar.

  33. Manchmal kommen selbst dem wohlmeinendsten TV-Bürger Zweifel an der journalistischen Redlichkeit der in Medien Tätigen: Heute morgen in der Tagesschau meinte die Redaktion anscheinend, dass die Tatsache, dass das aktuelle Verbot der Deutschen Welle in Russland, eine Reaktion auf das Sendeverbot für RT DE in Deutschland ist, unwichtig für den Zuschauer ist, und hat den Sachverhalt kurzerhand weggelassen. Hört sich ja auch solo viel besser an, „Putin hat verboten“.

  34. Dass er der neue Vorsitzende ist, haben Sie vielleicht nicht mitbekommen, weil Ricarda Lang ihn in letzter Zeit sehr in den Schatten gestellt hat.

    Die Frauende Lang wirft eben einen sehr großen Schatten.

  35. Der letzte Absatz ist der Allerbeste und fasst das deutsche Wesen zusammen. Wäre wir mal ein treuer Verbündeter der USA geblieben, so würden wir mit unserer hilflosen und wirkungslosen Außenpolitik nicht allein stehen. Eine schlagkräftige gut ausgerüstete Truppe gehört halt immer noch dazu, wenn man außenpolitische Wirkung erzielen will. Ansonst verfliegt man nur Kilometer!

    • Eine schlagkräftige Verteidigungsarmee gehört dazu, aber DE hat gleichzeitig auch seine frühere überlegene Wirtschaftskraft aufgegeben, die der Außenpolitik ebenfalls Gewicht verlieh. Z.B. hat Frankreich Deutschland (auch) in der wirtschaftlichen Entwicklung bereits überholt und hier wird alles getan, um den industriellen Niedergang noch zu beschleunigen.

    • Lieber HGV, sind Sie sicher, dass eine schlagkräftige deutsche Truppe gewünscht ist? Ich vermute, Sie täuschen sich da gewaltig. Die NATO scheint doch zufrieden, dass die Bundeswehr nach Plan von Frau v.d.Leyen abgebaut wurde. Jetzt sitzt sie in Brüssel und hilft mit, den deutschen Nationalstaat und unsere Wirtschaft ab zu bauen. Abbauen scheint ihr Job.

  36. „Wenn es so ist, dass die russische Armee so überlegen ist, dann sind auch Waffenlieferungen an die ukrainische Armee Symbolpolitik“ – Respekt, das ist erstmal sachlich richtig und im Sinne eiskalter Machtpolitik nachvollziehbar. Schließlich brauchen wir russisches und kein ukrainisches Gas wenn wir weiter im Allleingang die Welt retten wollen. Schulz als würdiger Nachfolger Machiavellis, wer hätte das gedacht? Kann natürlich auch sein, dass das deutsche Rumgeeiere in der Ukrainekrise keine Strategie ist sondern nur Dummheit und Feigheit.

    • Schauen sie sich mal an, wie viele Menschen leben in der Ukraine und dann wie viele Mobil gemacht wurden. Alles nur Theater und die Helme werden in 6 Monaten bestimmt verkauft sein.

  37. Franzosen und Russen gehört das Land,/ Das Meer gehört den Briten,/ Wir aber besitzen im Luftreich des Traums/ Die Herrschaft unbestritten. “ ― Heinrich Heine

  38. ,,weil Ricarda Lang ihn in letzter Zeit sehr in den Schatten gestellt hat.“
    Oh wie böse 😉 Hahahaha !!

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