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Wald in der Wüste Negev

Israel: Beduinen-Proteste gegen Bäume-Pflanzen lösen Staatskrise aus

15.01.2022

| Lesedauer: 3 Minuten
Der ökologisch fundierte Regierungsplan, die Wüste Negev zu bewalden, löste die größte Krise der 200 Tage jungen Acht-Parteien-Koalitionsregierung in Jerusalem aus. Ansässige arabische Beduinen zeigten wenig Sinn für moderne Ökologie.

Weil Israel und der Nahe Osten sonst keine Probleme haben: Der ökologisch fundierte Regierungsplan, die Wüste Negev mittels eines Baum-Pflanzungsprogramms zu begrünen, löste die größte Krise der 200 Tage jungen Acht-Parteien-Koalitionsregierung in Jerusalem aus. Einen teilweise gewaltsamen Protest gegen die Bepflanzungsaktion haben Hunderte von Beduinen ausgerufen: Ihre Jahrhunderte alte Tradition kennt keine moderne Ökologie des 21. Jahrhunderts.

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Wer noch vor 30 Jahren von Tel Aviv aus in Richtung Süden aufgebrochen ist, befand sich nach spätestens 30 Autominuten bereits in der Wüste. Heute sind Hunderte Quadratkilometer, begrünt und urbar gemacht, Teil der Kornkammer des schnell wachsenden Israels. Dahinter steckt die Jewish-National-Fund (JNF) – KKL-Organisation, die 1901 – lange vor der Staatsgründung Israels – mit der Bepflanzung des Landes begonnen hat. Davon wollen zahlreiche Beduinen-Stämme nichts wissen. Sie sperren die Wüsten-Straßen in Richtung Süden und werfen Steine auf die Bepflanzungstrupps, die in diesen Tagen ausgerückt sind, um junge Bäume in den Boden zu stecken und zu bewässern. Denn in Israel steht das jüdische Tu-Bishvat-Fest vor der Tür. Kein Bibelfest, aber ein traditioneller Tag der Freude an der Natur, der das „Neue Jahr der Bäume“ einläutet. Heuer müssen aber Hundertschaften der Polizei anrücken. Bei den Auseinandersetzungen gab es auch zahlreiche Verletzte und Festnahmen.

Im Süden Israels leben 210.000 Beduinen, ein Drittel der regionalen Bevölkerung, von denen über die Hälfte bereits sesshaft geworden sind. Mindestens 30.000 leben noch immer als Nomaden nach dem ungeschriebenen Grundsatz ihrer Vorfahren: Das Land, auf dem meine Schafe weiden, gehört mir. Das widerspricht nicht nur geltenden Gesetzen, sondern auch dem Recht des Osmanischen Reiches, das 400 Jahre lang bis zum Ersten Weltkrieg und auch während der britischen Mandatszeit bis 1948 galt. Aus dieser Zeit stammt auch der Tabo-Begriff, der aus der Zeit der türkischen Herrschaft das Grundbuch beschreibt und heute noch im Sprachgebrauch verwendet wird.

Seit 73 Jahren ist Israel eine Demokratie, also ein Rechts- und Sozialstaat. Das hat sich in dem kleinen Land am Ostrand des Mittelmeeres noch nicht bei allen 9,4 Millionen Bürgern herumgesprochen. Seit Jahrzehnten versuchen Regierungen aller Couleur das Beduinen-Problem zu lösen. 2007 hat die Regierung ein Milliarden-Programm aufgelegt, mit dem Ziel, die Beduinen als Bürger gleichzustellen. Teilweise ist es gelungen, aber noch leben zu viele in der alten Tradition ihrer archaischen Gesetze. Gesetze, die auch in keinem anderen arabischen Land gelten, weiß Naomi Kahn, die die internationale Abteilung der Nicht-Regierungs-Organisation Regavim leitet.

Die vorwiegend als Schafzüchter Tätigen merken dabei nicht, dass sie politisch missbraucht werden. Die arabische Ra´am-Partei, Zünglein an der Waage in der Bennett-Regierung, nutzt die Gelegenheit, mit geballter Faust aus der Lage politisches Kapital zu schlagen. Menschen seien wichtiger als Bäume, tönen sie, und ihre Clan-Tradition ist ihnen allemal wichtiger, als das Welt-Klima zu retten. Man braucht nicht viel Phantasie zu erkennen, dass dieser neue Versuch, Beduinen und die Südregion Israels zu befrieden, sozialen Sprengstoff enthält. Das findet auch Ausdruck in den 2900 Klagen, die von 12.000 Beduinen-Familien eingereicht auf eine Gerichtsentscheidung warten.

GENüGEND GESPRäCHSBEDARF
Fatah-Chef Abbas besucht Israels Verteidigungsminister Gantz privat
In dieser Gemengelage dürfen die Palästinenser aus Ramallah/Westbank mit ihren Standard-Vorwürfen nicht fehlen: Hinter dem jüdischen Baumpflanz-Programm stecke ein Enteignungsprogramm krimineller Besatzer, ruft die Palästinensische Befreiungs-Organisation (PLO). Aussagen, die zwar laut vorgetragen werden, aber jeder rechtlichen und historischen Grundlage entbehren.

Mit geltendem Recht und einem Hinweis auf die Rechtsgeschichte kommt man in dieser Region Israels ohnehin nicht weit. Die Regierung hat das Baumpflanz-Programm erstmal gestoppt. Andernfalls hätten die arabischen Koalitionspartner die dünne Regierungsmehrheit aufgekündigt. Die Drohung ihres Anführers Mansour Abbas liegt seit Tagen auf dem Tisch.

Tumultartige Diskussion in der Knesset, im Israelischen Parlament, hat vor einer Woche bereits das Elektrizitäts-Gesetz ausgelöst. Mehrere Beduinen-Dörfer sollten nach einer Wasser-Anbindung auch an das Stromnetz angeschlossen werden. Der Regierungsplan sah vor, auch jenen Beduinen, die illegal gebaut hatten, die Möglichkeit zu geben, ihre Hütten zu beleuchten und im wüstenkalten Winter elektrisch zu heizen. Das rief die Juristen auf der rechtsnationalen Seite auf den Plan, die einen klaren Verstoß gegen die staatliche Rechtsordnung lautstark beklagten. Die Diskussion geriet vollständig aus den Fugen und selbst Ministerpräsident Bennett verlor dabei erstmals die Contenance, musste von Parteifreunden beruhigt werden.

Recht haben und Recht bekommen sind zwei Seiten der gleichen Medaille, die sich bisher noch keine Regierung umhängen konnte. Die Bennett-Regierung hat aber zumindest ein Datum festgelegt: Bis 2035 soll eine Lösung gefunden werden.

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27 Kommentare

  1. >>Die vorwiegend als Schafzüchter Tätigen<<
    Oh je.
    Sind damit Schäfer bzw. Schafhirten gemeint? Wenn ja, könnte man das nicht auch so ausdrücken, also in normalem Deutsch?

  2. Nachtrag: Kurze ökologische Erklärung für Bedu-Weide“wirtschaft“. Also von Wirtschaft kann schon mal gar keine Rede sein. Ich weiß nicht, ob der Begriffsinhalt in ihrer Sprache überhaupt existiert? Es gibt, wie wohl Allen bekannt, 3 Tierarten die im Orient und Afrika “bewirtschaftet“ werden. Kühe, Schafe und Ziegen. Wenn sie hier mal Gelegenheit haben, beobachten sie mal, wie diese Tierarten unterschiedlich weiden. Dann wissen sie Bescheid. Von den beiden Letzteren sind Ziegen das Schädlichste, Katastrophalste was es für ein Ökosystem gibt. – Wenn ein Schwarm Heuschrecken über’s Land zieht, ist bekanntermaßen jegliches Grün weg. Aber Holz und Wurzeln bleiben übrig. Nach Niederschlag haben die Pflanzen/Büsche/Bäume die Chance neu Auszutreiben, in ihrer normalen Form oder zumindest als sog. Paniktriebe. … Wo Ziegenherden durchgegangen sind, gibt es Nichts mehr. Auch kein Holz, keine Wurzeln. Sie fressen selbst Dornengestrüpp und Planzen am Ende der Evolutionskette, sogar Moose. Nährwert = 0,0. Es sieht aus, wie nach einem Nuklearschlag. – Das ist den Bedus völlig egal. Sie wandern weiter. So ziehen sie eine Schneise der Verwüstung durch das Land. Das ganze Dilemma ist damit noch nicht zu Ende. Die Anzahl des Viehs definiert ihren Wohlstand/Reichtum. Je mehr desto besser. So läuft es seit je her. Und somit sieht es dort so aus, wie es halt aussieht. – Noch ein interessantes Phänomen ist, das die Bedustämme untereinander sehr hierarchisch unterwegs sind, auch heute noch. Viehhirten stehen ganz unten. Die “echten Bedus“ mit Kamelen und Pferden stehen ganz oben. Es sind im Kern Händler, Hegemoniefürsten, Herrscher über die Wasservorkommen. Großes Ansehen. Sie betreiben also keine Viehwirtschaft. Unter ihrer Würde. Kaufen aber im Wesentlichen das Vieh zwecks Eigenversorgung bei den “Underdogs“. – Das läuft so seit 500, 1000, 2000 Jahren. … Ah, da gab es noch ein Hauptgeschäft bei der Upperclas, noch gar nicht mal so lange her. Sklavenhandel. Man sagt, im Stillen und Nebengeschäft, läuft da auch heute noch so Einiges. … Alles klar? – Die afrikanische Überweidung ist eine andere Sache, ist hier nicht das Thema.

  3. Für Bäume und gegen Kamelherden spricht allein schon die CO2-Bilanz.

  4. Das Nomadentum als Lebensform ist ein altsteinzeitliches Relikt und war im Grunde schon vor 5000 Jahren veraltet. Mohammeds Kriegs- und Beutezüge waren ein später Versuch, unter religiösem Vorwand den zivilisatorischen Fortschritt aufzuhalten und die Menschheit wieder in den Nomadenmodus zurückzuführen: Ein aussichtsloses Unterfangen!

    Außerdem brauchen wir Bäume für das Klima, während die Kamelherden der Nomadenvölker Unmengen an CO2 produzieren.

  5. Und wieder ein willkommener Anlass, sich mit Arabern zu solidarisieren, Hurra!

    Interessant immer wieder, wenn man darüber hinaus mitbekommt, welche Nachrichten in den entsprechenden Redaktionskonferenzen als uninteressant genug beurteilt werden, um uns nicht damit zu behelligen. Na ja, wäre jedenfalls interessanter als die x-tausendste Corona-Panikmache oder ein minutenlanger Berichjt über das Ableben eines EU-Granden, den keiner hier zur Kenntnis genommen hat.

  6. Sicher waren es noch vor 40 Jahren 50000 Beduinen, deshalb ist das Land jetzt schon knapp. Übertroffen nur von den Palistinänsern, die lange Zeit die höchste Geburtenrate der Welt hatten. DER Sprengstoff des gesamten Arabischen Raumes.

  7. Ich habe zugegebenermassen grundsätzlich grössere Sympathien für Israel, als für seine Gegner. Vor 2 Jahren noch, hätte ich deswegen ohne Zweifel hier kein Verständnis für diese Beduinen gehabt. Seit meinen Erfahrungen in Deutschland wegen Corona und der Politik dabei habe ich aber gelernt, wie eklig es sein kann, wenn Mehrheiten das Leben von Minderheiten bestimmen wollen, keinen Respekt vor ihren Meinungen, Ansichten und Ängsten haben, oder auch schlicht ihren Wünschen hinsichtlich ihrer Lebensentscheidungen. Ich bin da sehr vorsichtig geworden. Klar ist natürlich, dass das von grundsätzlich antiisraelischen Gruppen verurteilenswerter Weise ausgenutzt wird. Eine Lösung scheint mir hier sehr schwer. Ich bin da echt zwiegespalten.

  8. Wahrscheinlich ist die Lebensweise der Beduinen der Grund dafür, daß die ganze Gegend verwüstet ist. Nomaden brauchen mehr Platz als Ackerbauer. Die Auseinandersetzung darüber war übrigens auch der Grund für den ersten Mord der Menschheitsgeschichte, der überdies genau in dieser Gegend stattfand.

  9. Es wäre jetzt leicht zu sagen, dass die Nomaden der Wüste doch alle aufgrund ihrer mangelnden Bildung völlig durchgeknallt sind.
    Ich tendiere auch dazu. Aber: Die wissen es nicht besser. Und sie wollen ihr Leben so behalten, wie es ist. Für Indianer hat man damals Reservate erschaffen. Warum nicht auch für die Wüstenbeduinen?
    Gut Ding will Weile haben. Eine solch eingreifende Veränderung einer ganzen Volksgruppe geht nur langsam, mit der Brechstange schon gar nicht, es sei denn, man hält eine flächendeckende Ausrottung eines Volksstammes für opportun. Schließlich hinken die mindestens 400 Jahre hinter der modernen Zeit zurück. Die Wüstenbeduinen werden aussterben. Nicht heute und nicht morgen. Aber auf lange Sicht gesehen haben sie mit ihrer Einstellung keinerlei objektive Überlebenschancen. Insofern halte ich es für klug, vorerst die Pflanzaktion zu stoppen. Nicht für immer, aber für eine gewisse Zeit.

    • Da zeigt sich schon auch die Diktatur der Mehrheit. Die sagt, ihr dürft nicht mehr so leben, wie ihr es seit Jahrtausenden getan habt.

      • Hm. Diktatur der Mehrheit, ich weiß nicht, dass ist mir too much.
        Wohin allerdings eine übermäßige Toleranz für Randgruppen und -interessen führen kann, die dann auch noch die Macht übernehmen, hat Deutschland in der jüngeren Vergangenheit ja eindrücklich demonstriert. Mit dem Ergebnis, dass Deutschland gerade den Bach runtergeht.
        Aber nach Auswegen wird gar nicht mehr gesucht – es gibt nur noch schwarz oder weiß.

      • Mhh, ich denke den Fall mit den Beduinen kann man aber nicht mit Deutschland vergleichen. Denn so wie ich den Artikel cwrstanden habe, drängen/zwängen sich die Beduinen ja NICHT den Israelus auf, sondern wollen nur ihn ihrem tradionel gewohnten Gebiet bleiben und weiterhin ihren eigenen gewohnten Lebensstil leben. Weshalb ich diesen Fall der Beduinen in meinen Kommentar weiter unten dann auch mit den australischen Aborigines verglichen habe.

        Ansonsten sehe ich diesen Fall sehr ähnlich wie in Ihrem obigen/ersten Kommentar.

  10. Das mit den Bäumen in der Wüste könnte sogar funktionieren. Der Wald kühlt die Luft ab und zieht somit Regen an. Wahrscheinlich geht es um genau diese Frage.

  11. Kann ich ehrlich gesagt nicht nachvollziehen. Diejenigen unter den Beduinen, die unbedingt ihren angestammten Traditionen frönen müssen und das von der israelischen Regierung gemachte Angebot der Sesshaftigkeit ablehnen, können doch nach Jordanien, Ägypten, Syrien ausweichen. Dort gibt es keine Aufforstungsprogramme. Aber halt – dort wird ihnen ja nicht in den Allerwertesten gekrochen. Davon abgesehen zeigt sich hier die Aussichtslosigkeit der aktuellen israelischen Regierungskoalition. Die arabischen Vertreter werden mit der Drohung die Koalition platzen zu lassen wieder und wieder Maximalforderungen stellen und den jüdisch-orthodoxen Regierungsparteien werden ihre Wähler davonlaufen, wenn sie sich auf diese Erpressung einlassen.

  12. Es war und ist immer das Selbe. Habe auch schon in der Ecke in Wassergewinnungs-Projekten gearbeitet. Früher. Ist wirklich für die Katz. – So wie ich es erlebt habe, waren die “Aufbauarbeiten“ nicht erwünscht. Sie könnten es selber, was sie aber nicht konnten, wollten (?). Zu faul? Überheblich? Selbstgefällig? Einfach nur verblödet? – Die Einrichtungen wurden so konstruiert, dass sie mit örtlichen Mitteln geschaffen, betrieben und auch instand gehalten werden konnten. Nach der Übergabe war Alles in kurzer Zeit defekt, ausgeschlachtet, verrottet. Ein paar noch funktionierende Projekte wurden dann feindselig anderen Bedürftigen gegenüber verteidigt und wie persönlicher Besitz gehandhabt. – Ich denke, so ähnlich läuft es auch im Negev. Zerstören, abweiden/-fressen, verheizen. … Es hat wirklich keinen Zweck. Wenn dann das Land, der Boden wegfliegt, buchstäblich nichts mehr hergibt, wird gejammert. Es entsteht eine andauernde sich im Kreis drehende Landflucht. Kein Wasser, kein brauchbarer Boden, Hunger … usw. Und je nach Gebiet gehen sie sich dann an den Hals. Dann kommen neue Mitspieler ins Boot und Alles eskaliert. – Ewiges Problem für Israel. Sisyphosarbeit um Alles einiger Maßen am Laufen zu halten. – Irgendwann tauchen dann die Looser hier als “Fachkräfte“ auf und werden mit offenen Armen empfangen und alimentiert. So entsteht dann der dauernde “Karneval“ im Land. Von mir keine Solidarität, Bedauern oder Hilfsbereitschaft mehr für diesen Menschenschlag. Mir reicht’s!

    • Das Gutmenschentum zeichnet sich ja gerade dadurch aus, dass die meinen, sie könnten etwas ändern an dummen oder schlechten Menschen. An dieser romantischen Schwärmerei krankt unsere gesamte Zivilisation und Justiz.
      Meiner Meinung nach gibt es sehr wohl Unterschiede zwischen den Menschen und insbesondere ihrer Intelligenz. Auch wenn uns gewisse Gruppen weis machen wollen, dass alle gleich sind und alles gleich ist – das sind die Menschen nicht und auch die Verhältnisse nicht. So viel Erkenntnis muss sich erst noch durchsetzen. Bei Ihnen hat die Erfahrung dafür schon gesorgt.

  13. Jetzt kommen bestimmt wieder die Forderungen, dass unsere Regierung einen Sonderfond aufsetzt.
    Gefunden im Netz:
    „Einen Baum pflanzen in Israel erfüllt mehrere Zwecke. Zum einen begrünen Sie damit eine wüste Landschaft, tragen zur Verbesserung der Ökobilanz bei, aber am wichtigsten ist, Sie setzen damit ein Zeichen, auf der Seite Israels zu stehen“.

  14. Baumpflanzungen und Erhaltung der Wälder als Klimapuffer sind immer und überall eine gute Idee. Wenn es schattige Oasen gibt, sollte das auch Beduinen freuen.
    Man darf den Beduinen aber nicht ihr Land stehlen.

  15. Klug wäre es, den Teil der schafzüchtenden Negev-Beduinen, die nach alter Väter Sitte so weiter leben wollen , wie ihre Vorfahren, auch so weiter leben zu lassen ohne ihren Lebensraum in der Weise zu verändern ,dass diese traditionsgebundene Art, ihre Existenz zu fristen, verunmöglicht wird. Wie gesagt, klug. Aber Klugheit und Politik sind oft zweierlei.
    Mord und Totschlag, Kain und Abel, Ackerbauern und Viehzüchter, als Urgeschichte der Bibel Genesis 1.Moses 4. illuminieren den Konflikt, der so alt ist wie die Geschichte der Menschen selber in dieser geschichtsträchtigen Region.

  16. Mhh, ich will mir hierzu kein abschlirßended Urteil erlauben weil mir die Situation und Lage gerade auch mit Blick auf die alttradionel lebenden Biduinen – und weil diese auch schon länger da gewesen sein sollen als es Israel gibt, nicht ganz klar ist.

    Ich meine, ich verstehe natürlich was der Grund für die Begrünung des Wüstengebiets ist und das Israel den Beduinen zum Beispiel mit der Stromversorgung gutes tun will. DOCH wenn und das die Beduinen dort schon seit Jahrhunderten(?) entsprechend tradionel am leben sind und die (nur)in ihrem Gebiet ihre altgewohnte tradionelle Lebensweise behalten wollen, warum läßt man die Beduinen dann nicht einfach so leben wie sie es gewohnt sind und wollen?
    Ist das hier vielleicht nicht auch ähnlich oder vergleichbar wie zum Beispiel mit den australischen Aborigines und wie man mit diesen damals umgegangen ist und dagegen heute mit ihnen umgeht??

  17. Die Israels haben binnen weniger Jahrzehnte die Wüste in eine Landwirtschaftskultur verwandelt. Das nehmen die dort viel länger ansässigen Palästinenser, die dazu nicht fähig waren, den Israelis bis heute übel.

  18. Ich habe mal gelesen, dass Beduinen nicht die Söhne der Wüste seien, sondern die Väter. Da dürfte eine Menge dran sein. Es ist gut und richtig, dass Israel dieses Projekt weiterverfolgt. Langfristig profitieren davon die Beduinen am meisten, denn es brauch Vegetation, dass die Schafe der Bedeuinen auch etwas zu fressen finden.

  19. Sie haben gegen alles moderne, westliche etwas einzuwenden. Meine Reisegruppe damals in Israel wurde von den Beduinen mit Steinen beworfen.

  20. Unsere grünen NGOs werden den Beduinen flugs zu Hilfe eilen.
    Das geht ja gar nicht, das Narrativ des Wachstums der Wüsten durch den Klimawandel zu unterwandern, also pragmatische Lösungen zu suchen anstatt sich anzumaßen, als Mensch das Klima beherrschen zu können.

  21. Wirklich schade.
    Das klingt doch nach wirklich nützlichem Programm, die Baumanpflanzung.
    Aber Politik und noch mehr der Hass und vielmehr noch Dummheit machen alles kaputt.
    Ist das nicht in der Sahelzone ganz ähnlich, dieser „Grüne Wall“ gegen Ausbreitung der Wüste? Da pflanzen die doch auch viele Bäume, aber irgendwelche Nomaden lassen die gleich wieder abfressen, andere holen sich die als Feuerholz und wieder andere trampeln die einfach um, weil sie nicht gefragt worden sind.
    In Afghanistan, oder war das Pakistan? keine Ahnung, egal, soll das auch so gewesen sein.
    Höchst bedauerlich. Gutes Projekt, das gar nicht so langfristig allen nützlich würde, wird wegen Zank und Streit zum Zankapfel.

  22. Eine Argumentationkette auf dem Argument „Rettung des Erdklimas“ aufzubauen würde mir nie in den Sinn kommen!

  23. Ein kurioses Problem. Man sollte doch denken, dass ein Baumbestand ausschließlich Vorteile bringt. Schließlich sind es keine „Windkraftanlagen“ mit denen das Land zugepflastert wird.

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