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Vorwort zum Sonntag

Wir dürfen uns nicht von anderen definieren lassen

08.01.2022

| Lesedauer: 2 Minuten
Suchen wir uns mit aller Kraft Menschen, die individuell Maß nehmen! Bei ihnen können wir wirklich Mensch sein. Bei ihnen können wir wieder aufatmen.

Folgender Satz von der Familientherapeutin Virginia Satir war in den letzten Wochen Nahrung für meine Seele: „Wir dürfen nicht zulassen, dass uns die begrenzte Wahrnehmung anderer Menschen definiert.“

Da erzähle ich einer Kollegin, dass ich bei den Montagsspaziergängen in Mülheim „Für ein respektvolles Miteinander von Geimpften und Ungeimpften, für freie Impfentscheidung und gegen Diskriminierung“ engagiert bin. Und sofort spüre ich, wie ich von meiner Kollegin von oben herab als unsolidarischer Dümmling und Querkopf abgewertet werde. Dann folgt noch: „Darüber möchte ich jetzt gar nicht diskutieren.“ Selten ist es, dass ein Kollege nachfragt: „Oh, das ist für mich befremdlich. Aber das interessiert mich, warum du dich da engagierst. Erzähl mir doch mal von deiner Motivation.“

ZUM NEUEN JAHR
Hinaus ins Weite
Schon immer haben Menschen einander mit begrenzter Wahrnehmung definiert. Vielleicht können wir auch gar nicht anders leben, als dass wir Menschen in Schubladen stecken und damit unsere Welt und unsere Mitmenschen ordnen. Wir alle brauchen diese notdürftigen Geländer auf dem unwegsamen Gelände des manchmal steinigen Miteinanders.

Aber der entscheidende Unterschied ist, ob ich meine Schubladen von anderen fest geschlossen halte und dadurch meine Menschenbeurteilungen in Stein meißele. Oder ob ich die Schubladen von meinen Mitmenschen halb geöffnet halte; immer wieder offen für neue Fragen, Wahrnehmungen und sogar Korrekturen.

Besonders schwer ist es, wenn Vorgesetzte oder andere Menschen, die Macht über uns haben, uns in ihre fest verschlossenen Schubladen stecken. Da droht der Erstickungstod. Bis in die engsten Familien hinein.

Darum dürfen wir es auf keinen Fall zulassen, dass wir deren Definitionen und deren begrenzte Wahrnehmung Macht über uns gewinnen lassen. Ein verbaler Schlagabtausch dagegen mag hin und wieder aus Gründen der Selbstachtung sinnvoll sein, bringt aber meistens nichts. Uns gelingt es nur selten, zubetonierte Vorurteile aufzubrechen. Aber wir können und müssen uns distanzieren: „Nein, ich füge mich nicht ein in diese Schublade. Nein, diese begrenzte Wahrnehmung ziehe ich mir nicht an. Nein, davon lasse ich mich nicht irre machen. Ja, ich bin mehr. Ja, ich bin viel mehr!“

Der Schriftsteller George Bernard Shaw soll einmal gesagt haben: „Der einzige Mensch, der sich vernünftig benimmt, ist mein Schneider. Er nimmt jedes Mal neu Maß, wenn ich zu ihm gehe, während alle anderen ihre eigenen Maßstäbe anlegen in der Meinung, sie passten auch auf mich.“

KOMMT RUNTER, OBERE
Wenn politisch ungehörte Stimmen sich gesellschaftlich vermeintlich unerhört benehmen
Suchen wir uns mit aller Kraft Menschen, die individuell Maß nehmen. Bei ihnen können wir wirklich Mensch sein. Bei ihnen können wir wieder aufatmen. Und wir brauchen gar nicht in allem übereinzustimmen. Lasst uns viel Energie in diese Beziehungen stecken. Damit wir, so gestärkt, gelassener mit denen umgehen können, die uns in ihren zugeschlossenen Schubladen gefangen halten.

Wohl auch den Menschen, die ihr Gottesbild nicht in Beton gegossen haben, sondern von ihm noch Überraschungen erwarten. Unser Land steckt in einer Krise der ideologischen Wahrnehmungsverengung. Da ist Hilfe von oben bitter nötig bei der Erweiterung der Perspektiven.

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37 Kommentare

  1. Leider verhält sich diese Gesellschaft in ihrer großen Mehrheit genau andersherum. Merkel hat das Schubladen-Denken eingeführt und verfestigt, und sie hat mit ihrem untrüglichen Machtinstinkt sehr gelehrige Schüler herangezogen.
    Natürlich brauchen wir Vorurteile für den ersten Moment, denn wie sollen wir anders miteinander in Kommunikation treten. Man braucht einen Ansatz. Ein Tropischer Regenwald-Bewohner aus Borneo hat andere Werte und Verhaltensweisen. Aber dieser Dschungelbewohner kann sich als sehr lernfähiger Mensch entpuppen, und das hat man zu registrieren und seine Vorurteile entsprechen abwandeln. Die heutigen Mainstream-Anhänger kennen jedoch nur Vorurteile, sie stecken jeden in eine Schublade, die fest verschlossen wird, wenn man ihnen nicht gefällt. Die Folge wird sein: Entweder werden wir totalitär verwaltet von einer selbsternannten und im Handstreich ermächtigten Gruppe mit vielen Mitläufern – altbekannt – oder es läuft auf handfeste Konfrontation hinaus, da wir uns das Land miteinander teilen müssen und ein Herr-und-Knecht-Verhältnis nicht unbedingt geduldet wird.

  2. Genau diese Haltung gegenüber Anderen hatte ich vor langer Zeit. Ich musste auf äußerst schmerhafte Weise erfahren, wie sich die Betroffenen gegen mich gewehrt haben. Es war genau dieses geschlossene „Schubladensystem“ wie im Beitrag beschrieben. Aber man hat mich gelernt und ohne Klasseehandschuhe “ behandelt“. Und das war eine glückliche Fügung, denn die Dinge bei den Mitmenschen zu sehen, die sie eigentlich ausmachen,ist was man lernen muss. Auch heute erwische Ich mich hie und da bei einem „Anfall“ dieser Art, aber das Lernen im Leben bewahrt mich doch vor schlimmen Rückfällen. Und so bedanke ich mich beim Autoren für diese sonntägliche Kost. Mit herzlichem Gruß

  3. Wer schreibt wie Sie, hat vermutlich eine oder mehrere schmerzliche Erfahrung hinter sich, bzw. aus Beobachtung im näheren Familien-, Freundes-, oder Bekanntenkreis, entsprechende Situationen erlebt. Denn Opportunismus gab und gibt es ja unabhängig vom Geschlecht immer wieder. Doch was Frauen betrifft, finden wir auch solche und solche. Die gottlose Delila hatte ihren Geliebten Samsung an die Philister verraten (Ri. 16,18), als es ihr Vorteile brachte, während Königin Esther unter eigener Lebensgefahr sich für das Überleben der Juden unter Ahasveros einsetzte (Est. 4,13). Es geht letztlich also auch bei Frauen wie überall zuerst um den Charakter und wessen Geistes Kind sie jeweils sind.

    • D’accord, es gibt solche und solche. Aber WENN Frauen toxisch sind, dann sind sie es oft in extremer Weise. Schauen Sie sich mal einen Film an wie „Mobbing“ mit Tobias Moretti, vielleicht wissen Sie dann was ich meine.

    • Verzeihung, kleiner Schreibfehler. Es sollte natürlich Samson und nicht Samsung heißen.

  4. Lieber Herr Zorn, Ihre Aufforderung „Suchen wir uns mit aller Kraft Menschen, die individuell Maß nehmen“ halte ich für wirklichkeitsfremd: Menschen, die sich nicht in Schubladen stecken lassen, werden von Normalos, also Menschen, die andere Menschen in Schubladen stecken, bekämpft „wie der Teufel das Weihwasser“ bekämpft. Schauen Sie sich doch nur mal an, wen sie in den letzten Monaten alles mundtot gemacht haben…
    Um es mit Jesus zu sagen: „So wie die Leute mit euch umgehen, so haben es ihre Vorfahren auch schon mit den Propheten gemacht.“ (Lukas 6,23, HfA) Ihn selber haben sie ja bekanntlich ans Kreuz genagelt, um ihn loszuwerden.
    Oder, wie man gerüchteweise in Japan sagen soll: „Nägel, die herausstehen, müssen eingeschlagen werden.“ Herausstehnde Nägel finden sich vielleicht gehäuft in so Microbubbles wie TE, aber im Alltag ist es schwer, ihnen zu begegnen und vor allem sie dann auch zu erkennen.

  5. Ohne weiteren Kommentar – ein guter Artikel.

  6. *
     
    Faszination beim Maßnehmen…
     

    Ein winziges Virus zeigt ganz unverschämt die Hilflosigkeit eines gigantischen Staatsapparats.

     
    ***

  7. Vielen Dank, Herr Zorn, Ihr Vorwort hilft mir schon etwas weiter. Ich weiß nämlich auch nicht so recht, wie ich mit den Corona-Gläubigen umgehen soll. Mich streiten? Mich zurückziehen? Das Thema vermeiden? Auf jeden Fall mich nicht von der begrenzten Wahrnehmung anderer Menschen irre machen lassen und mir meiner eigenen begrenzten Wahrnehmung stets bewusst sein. Und morgen Abend wieder ein bisschen spazieren gehen.

  8. Ich kann Ihnen leider nur ein einziges Dislike geben wegen Ihrer Misogynie. Und gehe davon aus, dass Sie Ihre Likes von Ihresgleichen erhalten. Schade, dass sich solche üblen Kommentare wie der Ihrige unter so einem erbauenden Text von Herrn Zorn finden, ich hätte mir in diesem Fall wirklich mal eine Zensur der TE-Redaktion gewünscht. Aber nun, man muss das Böse wie das Dumme eben aushalten.

    • Ich meine zu erahnen, was Harry Charles meint, hätte das so aber wohl nicht geschrieben, allenfalls mit viel Ironie gewürzt.
      Aber wenn da was zustimmungsfähig ist, dann die mitschwingende Kritik an der Weiberwirtschaft per Quote.
      Jeglich Quote, egal, ob wegen Geschlecht, sexueller Orientierung, Religion oder Abstammung, ist immer „Quotierung nach unten“, ganz einfach, weil nicht mehr beste ihres Fachs erwählt werden, sondern eben nach Quote.
      Das, und die Erfahrung des Regimes Merkel, dürfte Grund für gewisse Aversionen sein.
      Sicher, Männer sind im Regelfall auch nicht besser, aber wenigstens fallen die nicht so penetrant als Keifer auf, mal abgesehen vom langhaarigen Rotkopf Hofreiter.
      Nehmen wir die Aussagen einfach sportlich und sehen es wie der Bär im Dschungelbuch, „versuchs mal mit Gemütlichkeit“.

    • Ihre Replik zeigt zeigt mir einmal mehr wie hochemotional Frauen oft reagieren und dass sie mit Kritik nicht im mindesten umgehen können. Austeilen ja, aber nie auch nur einen Deut einstecken. Was ich schreibe basiert auf eigenen Beobachtungen über viele Jahre einerseits und Beschreibungen von Frauen durch namhafte Autoren wie Nietzsche, Hamsun oder Strindberg andererseits.

  9. Derlei grobe Verallgemeinerungen treffen wahrlich nicht auf alle Frauen zu, vermutlich nocht nicht einmal auf eine Mehrheit. Ich frage mich bei solchen pauschalen Frauendefinitionen stets: Wieviele Frauen kennt derjenige eigentlich? Ich kenne persönlich mindestens genauso viele weibliche wie männliche Kritiker der Corona-Politik und ihrer Auswüchse. Im Gegenteil: Ganz am Anfang der Maßnahmen, als noch vieles ungewiss war, waren es mehr Frauen als Männer. Ich kenne Familien, wo die Männer geimpft sind und die Frauen sich verweigern.

  10. „Wir dürfen nicht zulassen, dass uns die begrenzte Wahrnehmung anderer Menschen definiert.“
    Ein schöner Satz, an den ich mich schon lange halte. Nur leider hat das Konsequenzen, denn die anderen tun das einfach. Nicht nur in Sachen Corona. Und heute ist es so: Man ist entweder in einer Gemeinschaft drin oder draußen. Dazwischen gibt es nichts mehr. Schön, wenn man drin ist. Schlecht, wenn man rein will. Dann kommt obige Feststellung zum Tragen: Man wird von der begrenzten Wahrnehmung dieser Menschen definiert und bleibt eben draußen, außer man verstellt sich und wird unehrlich. Wenn man niemanden mehr hat und sich einen neuen Freundeskreis suchen muss, ist man inzwischen ganz schlecht dran.

  11. Dazu noch die Headline von heute morgen der uniformierten deutschen Presse mit der Aussage: Macro steht zu seinen Angriffen gegen Impfmuffel.

    Diese Bezeichnung ist ein einziger Skandal und legt das Zusammenspiel offen zu Tage, denn die meisten sind keine Impfmuffel, die haben nur die Wahl zwischen Tod durch Corona oder Tod durch Impfung und wer mit so einer Auswahl gesegnet ist, der kann doch von den Betroffenen nicht erwarten, daß sie sich freiwillig ergeben, wenn noch die Möglichkeit der Vorsehung bleibt und das sollte man jedem selbst überlassen, dazu gibt es keine Handhabe um andere ins eventuelle Verderben zu stürzen.

    Eine Notwenigkeit im Leben zu begründen ist nahezu bei jeder Gelegenheit möglich und wer das nicht mit Augenmaß überdenkt verfolgt andere Ziele und ein Präsident, der solche Aussagen macht ist entweder noch grün hinter den Ohren oder er ist auf die Gnade anderer angewiesen, was man ja auch vermuten kann, bei diesem plötzlichen Aufstieg, der nicht als normal anzusehen ist, wie viele andere Ergebnisse auch, vor allen Dingen im Vergleich zu früher wo es solche Kapriolen niemals gab und deshalb darf man auch andere Gründe dahinter vermuten, die im Prinzip Wahlen fast überflüssig machen.

    Diese Methoden der Neuzeit sind den aufgeweckten Bürgern natürlich nicht entgangen und befördern geradezu die Spekulation, wobei immer wieder diese zur bitteren Wahrheit wird und das fördert nicht den Zusammenhalt, das spaltet immer mehr und am Ende wird es gewaltige Auseinandersetzungen geben und sie sollten sich nicht zu sicher sein, daß sie daraus als Sieger hervorgehen, das haben andere vor ihnen auch schon lernen müssen und derzeit befinden wir uns wieder in einer anderen Phase, durchaus vergleichbar im Gedanken, in der Ausführung etwas anders aber das Ergebnis wird zum Schluß das gleiche sein, weil Niedertracht nicht siegen wird, denn die Freiheitsgedanken sind im Menschen angelegt und werden überdauern, auch wenn sie es nicht begreifen wollen.

  12. Ja, Gott ist immer für Überraschungen gut. Zum Beispiel könnte er Menschen mit “ begrenzter Wahrnehmung“ als böswillig entlarven und formulieren: Vergib Ihnen nicht, sie wissen, was sie tun. Das Schrecklichste, was man sich vorstellen kann. Ein Tag der Rache unseres Gottes, zu trösten alle Traurigen, sagt Jesaja. Diesen Gott hat man entsorgt. Er lacht darüber.

  13. Sehr geehrter Herr Zorn, früher hat man sich in der Kirche mit Bruder und Schwester angeredet, nicht nur die Pfarrer untereinander, sondern auch die kirchlichen Mitarbeiter im engeren Sinn. Sie sprechen von Kollegen. Ist das ein Zugeständnis an diese säkulare Medium? Würde mich einfach einmal interessieren, da ich da schon lange raus bin.

    • Ich persönlich bin vorsichtig mit den Begriffen Bruder und Schwester, weil mir damit zu oft notwendige Konflikte und bereichernde Differenzen unter den Teppich gekehrt werden. Wenn mich aber jemand im Glauben verbunden so ehrlich anspricht, freue ich mich aber auch um der Tiefen Verbindung, die der Glaube schenkt.

    • Ich bin persönlich vorsichtig mit den Begriffen Bruder und Schwester, weil mir damit zu oft die notwendigen Konflikte und bereichernden Differenzen unter den Teppich gekehrt werden. Wenn mich aber jemand im Galauben verbunden so ehrlich anspricht, freue ich mich aber auch um der tiefen Verbindung, die der Glaube schenkt.

  14. „Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt.“
    Aber wie kam es dazu, dass in ungefähr 2 Jahren aus umgänglichen, verständigen Bekanntschaften betonköpfige Bekanntschaften wurden? Ich glaube, dass die allabendliche Panik-Hypnose daran mindestens beteilgt ist.
    Wer mutig sich seines eigenen Verstandes bedient wird, schweigsam und einsam.
    Liebenswürdiges Miteinander scheint manchen Strömungen etwas Furchtbares zu sein.

    • Das Spalten begann bereits 2015. Mit ganz anderen Themen.
      Seit mindestens damals wird offen agitiert, was man zu denken und zu sagen hat, um im „mainstream“ mitschwimmen zu dürfen.
      Die entsprechende „nudging-Abteilung“ in Merkels Kanzleramt besteht seit 2014 und wird von Scholz nicht aufgelöst worden sein. Und Seibert hatte als Regierungssprecher alleine 450 Posten zu besetzen – zusätzlich zu denen, die in jedem Ressort noch framend die Presse unterrichten: https://twitter.com/Libra08101/status/1469827061434966016
      Es wird ihnen nicht schwerfallen, die „Deutungshoheit“ überall durchzusetzen.

  15. Die handelnden Politiker sind anders zu sehen, als die Parteisoldaten und die Volksmassen.
    Ein Psychologe bezeichnet dieses kollektive Stockholmsyndrom als „Normopathie“, die Krankheit, immer der Norm entsprechen zu wollen.
    Das Folgen hinter der Herde ist ein simpler Reflex, eine uralte Norm. Wer sich fragt, ob es gut ist, hinter der Herde herzulaufen oder sich eigene Orientierung zu verschaffen, ist ein Aussenseiter. Aussenseiter werden von der Herde nicht gemocht. Es sind immer noch die primitiven Muster, die unser Zusammenleben prägen.

  16. Dass wir hier überhaupt diskutieren müssen und dafür auf die Straße gehen, dass unser Körper uns gehört, wäre allein schon wert solange zu demonstrieren, bis diese Demokratieallergiker in Berlin alle zurückgetreten sind. Alle!

  17. Natürlich ist jeder Mensch individuell, wenn man ihn richtig kennenlernt. Im direkten Kontakt sollten Schablonen natürlich nicht angelegt werden.
    Aber Schablonen sind hilfreich zur groben Einordnung.
    Wenn die andere Seite sehr grobe Schablonen anwendet ist es vielleicht von Nutzen das auch zu tun, um ihnen den Spiegel vorzuhalten. Compris?
    Die Realität ist meist nicht ganz einfach. Wenn der politische Gegner es sich sehr einfach macht, muss man mit derselben Münze zurückzahlen. Das verstehen diese Pauschalierer sehr gut.

  18. „Suchen wir uns mit aller Kraft Menschen…“.
    Also lieber Autor. Ich bin zwar seit zwei Jahren einer, der von meiner Regierung entrechtet wurde aber ich bin kein Verzweifelter. Ich denke, da geht noch was. Warten wir einfach mal in Ruhe ab. Das sind wir ja schon gewohnt.

    • Gehen Sie doch mal an die frische Luft! In Bewegung stellt sich vieles ganz anders dar als wenn man wie erstarrt auf der Couch solchen austauschbaren Klebers lauscht, die uns aus aus engem Korridor Meinungen vorgeben: https://terminkalender.top/pc.php
      Bewusstheit durch Bewegung – erkannte schon Moshe Feldenkrais.

  19. „Schublade“ ist das Stichwort.

    Die meisten Bürger wollen von politischen und gesellschaftlichen Themen nichts wissen und lieber über Urlaub, Sport, ihre Kinder, ihre Tiere, ihre Autos, Freizeit-Themen, Hobbies reden.

    Wenn dann trotzdem ein ungeliebtes politisches oder gesellschaftliches Thema zur Sprache kommt, dann greift man in die Schublade, die dazu einen Textbaustein liefert. Dieser Textbaustein ist abgeleitet aus dem Mainstream, von der ;Mehrheit und aus der Meinungsmache insbesondere von ARD/ZDF. Somit ist man sicher, auf der Seite der Mehrheit zu sein und hat wenig Gegenwind zu fürchten, weil die Minderheiten sich auch zurückhalten im Privatbereich.
    Dabei sind es die Minderheiten, die sich mit den politischen und gesellschaftlichen Themen beschäftigen.

    Warum ist das so?? Es geht den Deutschen (noch) zu gut.

  20. Hallo allerseits,
    ich bin Atheitst, bin aber mit Euch!
    Volle Kraft voraus!

    • Super! Unsere Gemeinsamkeit an diesem Pnukt bringt uns zusammen. Oder wie ich gerne flapsig-humorvoll sage: „Wir im Ghetto halten zusammen.“

  21. Zitat: „Da erzähle ich einer Kollegin, dass ich bei den Montagsspaziergängen in Mülheim „Für einen respektvollen Miteinander von Geimpften und Ungeimpften, für frehImpfentscheidung und gegen Diskriminierung“ engagiert bin. Und sofort spüre ich, wie ich von meiner Kollegin von oben herab als…..“

    > Wobei hier die Reaktion ihrer Kollegin auch umso bemerkenswerter ist, wenn man doch auch mal beachtet und bedenkt, dass Sie sich hier zu nichts anderem äußern als NUR dazu, dass Sie sich für ein „respektvollen Miteinander von Geimpften UND Ungeimpften“, „für freie Impfentscheidung“ und „gegen Diskriminierung“ engagieren. Wobei Sie hier dann ja auch noch nicht einmal für eine Seite Partei ergriffen haben.

    ALSO das Verhalten dieser Kollegin zeigt doch nur, wie voreingenommen diese ist, wie beschränkt ihr Denkhorizont ist, dass sie von sich selbst absolut überzeugt ist, welch fest eingefressenes Meinungsbild sie doch hat und das ihr ein eigenständiges und über den Tellerrand hinausgehendes Denken scheinbar nicht möglich ist.

    Womit sich hier dann auch zumindest mir abschließend die Frage stellt: WAS bitte kann man nur mit solch einem „Intelligenzbolzen“ von Kollegin anfangen und WOFÜR gebrauchen können??!

    • „welch fest eingefressenes Meinungsbild sie doch hat“
      Mein Vater, der mir einige gute Sprüche vererbt hat, pflegte in solcher Situation zu sagen: Liebkose nie ein Stachelschwein.

  22. Corona ist nicht einfach. Da muss man selber Denken.
    Im übrigen, diese Schubladen waren schon vorher da.

    • „…diese Schubladen waren schon immer da“

      Richtig, aber gegenwärtig sind m.E. die Signale offensichtlich!

      Besitzt das Haus des Nachbarn ein Solardach und fährt er zusätzlich ein EAuto, so kann man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit von einem Systemling ausgehen!

      Gerne würde ich dazu forschen, achnee evaluieren heisst das. Am Ende behalte ich recht, auch wenn man mir vorwerfen würde, das es sich um eine Korrelation und keine Kausalität handeln würde!

  23. Die beiden einzigen Parteien, die das Wort Christlich (noch) im Namen führen und somit eigentlich prädestiniert wären, ein ebensolches Menschenbild wenn nicht vorzuleben, so doch zumindest zu verteidigen, sind diesbezüglich komplette Totalausfälle! Das war mal anders, aber das ist sehr lange her. Heute verteidigt diese Funktionärskaste eher einen sozialistischen Zwangsstaat, der mit diesem Menschenbild nicht mehr das Geringste zu tun hat. Und von solchen Leuten lasse ich mich ganz gewiss nicht definieren, das gebietet mir schon meine Selbstachtung…

  24. Ein kurzes aber inhaltsschweres Vorwort zum Sonnntag, Herr Zorn, das ich in jeder Beziehung unterschreiben kann. Es wäre wert, nicht nur ein „Vorwort“ zu sein sondern Bestandteil einer vollständigen Sonntagspredigt. Im übrigen, wer Gespräche abblockt „Darüber möchte ich jetzt gar nicht diskutieren“, zeigt nur, Angst zu haben, vor Argumenten, die eine innere Blockade und Eingemauertsein, aufbrechen könnten. Diese Blockade dient unter anderem, einer auf schwankenden Füßen stehenden Selbstvergewisserung nicht den Boden zu entziehen, in dem Bewußtsein sich dann neu orientieren zu müssen, was einer Überforderung und Bedrohung eines eh schon schwachen oder geschwächten Ichs gleich käme.

  25. Mein Lieblingssatz vpn Shaw war lange:
    »Wer mit 20 kein Kommunist ist, hat kein Herz. Wer mit 30 kein Kapitalist ist, hat keinen Verstand«
    Mittlerweile denke ich, dass Menschen auch mit 20 genügend Informationen und Denkpotential haben, um die kommunistischen Verbrechen zu kennen und das Prinzip des Kommunismus als mit Menschnwürde und individueller Freiheit unvereinbar zu erkennen.
    Leider gehörte Shaw auch im höheren Alter, also in den 1930er Jahren, zu den Salonbolschewisten, die von Stalin und die Sowjetunion schwärmten und die dortigen Verhältnisse priesen.

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