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Linke fürchten Widersprüche

Warum ich nicht mehr links bin

04.01.2022

| Lesedauer: 6 Minuten
Pressesprecher und fest angestellter Redakteur bei der Frankfurter Rundschau war unser Autor Mario Thurnes. Heute will er kein Linker mehr sein. Obwohl sich seine Haltung in den wichtigsten Fragen nicht geändert hat.

Ich bin gebürtiger Linker: Mein Vater war Maurer und hat vor seinem tödlichen Unfall auf EDV-Experte umgeschult. Mein Stiefvater, den ich wie einen Vater liebe, war Bergarbeiter. Gute Löhne, faire Arbeitsbedingungen und bezahlbares Wohnen, Essen oder Heizen waren für uns als Familie zentrale Fragen. Das Versprechen auf ein soziales Netz, durch das keiner durchfallen könne, hat das Leben obendrein entspannt.

Doch nicht nur in politischen Fragen war ich ein Linker. Mir war es immer lieber, meine Zeit mit Linken zu verbringen. Rechts war Dorf, Katholische Kirche und Normativität. Links war Stadt, Religionskritik und der Mut, Gedanken auch mal gegen den Strich zu bürsten. Querdenker war ein positiv besetzter Begriff. Und links. Rechte wollten von Dir, dass du dem Pfarrer nicht widersprichst – Linke fanden’s gut.

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Die meisten meiner Freunde sind links. Heute fürchten sie Diskussionen. Gar nicht mal so sehr mit Lautsprechern wie dem Wendler oder dem veganen Koch. Darauf sind sie vorbereitet. Gegen so einen dagegen zu halten, ist ein Aufenthalt in der Komfortzone. Beklommen verhalten sie sich, wenn ich sie nach der grundsätzlichen Strategie hinter der Corona-Politik frage. Sie weichen aus, wenn ich sage, wer einen Verzicht auf Wohlstand zum Zwecke des Klimaschutzes wolle, der solle das auch offen fordern und nicht immer nach Hintertüren suchen. Zwischentöne hassen sie. Widersprüche fürchten sie.

Die allermeisten meiner Freunde arbeiten im Journalismus, akademischen Betrieb oder in der Politik. Diese Berufe haben eins gemein: Normativität gilt immer stärker als Voraussetzung. Ein Beispiel: Die Grünen zogen 2011 in Rheinland-Pfalz direkt von der Außerparlamentarischen Opposition in die Landesregierung ein. Sie suchten dringend Mitarbeiter. Eigentlich galt jeder, der schon vorher für sie tätig war, als gesetzt. Bis auf einen Kollegen. Der engagierte sich stark im Kampf gegen das Rauchen. Der Koalitionsvertrag mit der SPD ging ihm in dem Punkt nicht weit genug. Das sagte er auf einer Podiumsdiskussion, an der auch seine Chefin teilnahm. Danach war er raus.

Nichts kann im politischen Betrieb so schnell und nachhaltig eine Karriere ruinieren, wie eine öffentlich vertretene abweichende Meinung oder ein unbeherrschter Auftritt. Da ist es nur eine Konsequenz, sich der Normativität unterwerfen zu wollen. Die andere Konsequenz ist, sich klare Fronten zu wünschen. Denn es fällt wesentlich schwerer, sich einer Linie anzupassen, wenn diese Linie nicht klar erkennbar ist. „Wir hier – die Wendlers da“, ist folglich eine dankbare Situation. Menschen, die eine sinnvolle Alternative aufzeigen, stehen indes für Gefahr. Der Wunsch nach materieller Sicherheit ist für viele – egal ob links oder rechts – der stärkste Antrieb. So erweitern viele im Freund-Feind-Denken lieber die Gruppe der Feinde, als zu riskieren, am Ende mit einer abweichenden Meinung dazustehen.

Dass Linke heute keine Widersprüche mehr akzeptieren, zeigt sich am deutlichsten im Umgang mit dem Islam. Religionskritik galt früher als eine Säule, auf der die Linke gestanden hat. Allzumal wenn die Religion archaisch daher kam. Und patriarchalisch. Wenn Frauen unterdrückt wurden, wenn Männer ihnen ihre Vorstellung vom Leben vorgeschrieben haben.

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Nun ist der Islam in Deutschland mit der Einwanderung verbunden. Und alles was mit der Einwanderung zu tun hat, hat gut zu sein. Zwischentöne und Widersprüche darf es nicht geben. In diesem Punkt erst recht nicht. Und deswegen verneinen die deutschen Linken alles, was an Negativem mit der archaischen Ausübung des Islam verbunden ist – einige wollen sogar die Kritik daran gesetzlich als rassistische Tat verbieten.

Dass es für Frauen aus islamischen Umfeldern einen Zwang zum Kopftuch gibt – durch Drohungen oder mindestens durch normative Erwartungshaltungen –, verneinen sie. Wobei sie es nicht einmal verneinen, sondern einfach nur einen Feind in jedem sehen, der es ausspricht. Stattdessen stilisieren sie das Kopftuch zum Freiheitssymbol. Angesichts unterdrückter Frauen etwa in Afghanistan ein Hohn. Und letztlich, wie Alice Schwarzer zurecht anmerkt, rassistisch und sexistisch – weil einem Teil der Frauen so ihre Rechte abgesprochen wird. Und das aufgrund ihrer Herkunft.

Ich hatte beruflich in den Jahren 2016 und 2017 viel mit Frauenrechtsorganisationen zu tun. Ihre Mitarbeiterinnen sagten, sie sähen das Problem. Beim Vieraugentreff. Öffentlich ansprechen wollten sie es aber nicht, weil sie damit den Rechten – also dem Feindbild – Recht geben würden. Sie haben sich bis heute dazu öffentlich nicht positioniert. Genau so wie homosexuelle Freunde von mir, die sich in Berlin nicht mehr trauen, öffentlich Händchen zu halten. Und das nicht, weil da so viele Glatzen unterwegs seien. Auch sie äußern sich dazu nicht öffentlich.

Eine grüne Politikerin hatte mir ein Interview gegeben. Sie hatte es schon frei gegeben. Darin stand die Forderung nach mehr innerer Sicherheit, weil davon vor allem Frauen profitierten, die sich sicher im öffentlichen Raum bewegen wollen. Sie ließ diese Stelle nachträglich streichen. Ein mächtiger Mann der Grünen hatte ihr dazu geraten.

Wenn das Weiterkommen im Beruf gefährdet ist, stellen also viele Grün-Linke ihre Überzeugung hintenan. Das macht sie in diesen Punkten aber nicht zurückhaltender oder nachsichtiger, sondern lauter und aggressiver. Der Schrei nach dem Feind übertönt schließlich die eigenen Widersprüche – und lässt einen selbst den eigenen Verrat an den eigenen Überzeugungen vergessen.

Ich selbst hätte es mir leichter machen können. Mit 28 Jahren hatte ich eine Festanstellung in einer gesetzlichen Krankenkasse. Nahezu unkündbar. Doch das war mir zu öde. Also zog ich weiter zur Frankfurter Rundschau. Das war lange spannend. Bis unser Regionalchef verkündete, das Ziel der Arbeit für die FR sei, „den Mangel (zu) verwalten“. Also zog ich zu den Grünen weiter. Doch auf Dauer hatte ich keine Lust, aus dem Schicksal des Antiraucher-Kollegen zu lernen – und wollte wieder meine Meinung sagen können.

Um es abzukürzen: Mich nicht der Norm unterwerfen zu müssen, war mir immer so wichtig, dass ich sogar bereit war, Einbußen in meiner existenziellen Sicherheit hinzunehmen. Doch wer so weit geht, um sich nicht der Norm unterwerfen zu müssen, der kann erst recht kein Linker bleiben, da sich die westdeutsche Linke gewandelt hat: Aus den rebellischen Quertreibern der 70er und 80er Jahre ist eine Bewegung geworden, die ihre Welt in festen Strukturen verewigt sieht und in diesen Strukturen eine intolerante Normativität durchsetzen will.

Mag sein, dass ich die Welt so sehe, weil ich ein „privilegierter“ Mensch bin: weiß, männlich, heterosexuell, gesund. Als ich mit einer fünfköpfigen Familie auf 80 Quadratmetern aufgewachsen bin, war mir das nicht so bewusst. Wenn es am Ende des Monats nur noch Nudeln zu essen gab, habe ich über meine Privilegien auch vielleicht nicht ausreichend genug nachgedacht. Sodass mir die soziale Frage letztlich immer näher lag als Fragen der Identität.

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Genau diese identitären Fragen stehen aber heute im Mittelpunkt der Linken. Sie will unterdrückte Menschen befreien. Bis zu diesem Punkt bin ich noch bei ihr. Das wollte meine Linke auch noch. Doch meine wollte Privilegien abschaffen, damit es allen gut geht. Meine will Privilegien umverteilen. Der bisher Unterdrückte solle für die vielen Jahre der Unterdrückung entschädigt werden und über den bisherigen Unterdrücker herrschen. Quoten sollen sicherstellen, dass den Altunterdrückten ein entsprechend großer Teil vom Kuchen zukommt. Dazu zählen: Frauen, Nicht-Heterosexuelle, Menschen mit einem Bezug zu einst kolonialisierten Ländern und Behinderte.

Vielleicht klingt das absurd. Das liegt aber nur daran, dass es absurd ist. Denn als offener Mensch bin ich durchaus bereit, mich zumindest testweise auf die Prämisen einzulassen. Im Rahmen dieser Vorgaben stelle ich also Fragen: Ist eine transsexuelle Polin einem homosexuellen Syrer bei der Einstellung in den öffentlichen Dienst vorzuziehen? Und was, wenn die Frau aus Afghanistan kommt? Oder der Homosexuelle im Rollstuhl sitzt? Oder wo bleiben bei Frauenquoten die sexuell Unentschlossenen? Ein kleiner Tipp: Sparen Sie sich solche Fragen. Die Vertreter der identitären Linke sind weder an Fragen interessiert, noch an Zwischentönen oder Widersprüchen – dann wäre für sie der Griff zum Feindbild viel schneller, einfacher und nachhaltiger.

Doch so lustig diese Widersprüche sind – so schnell schlagen sie in Ernst um. Nämlich dann, wenn die gesellschaftliche Debatte aufhört, Debatte zu sein – und sich in politischer oder ökonomischer Macht niederschlägt. Und nicht nur linke Politik ist heute identitätspolitisch ausgerichtet. Die Wirtschaft ist es auch. Ein Blick auf einen durchschnittlichen Werbeblock reicht: Die Unterdrückten von einst sind die Werbeträger von heute.

Nur: Geht es den Unternehmen wirklich um die Beseitigung von Unrecht? Wohl eher nicht. Nehmen wir einen Lebensmittelkonzern: Der benennt seine Ware um von Zigeunersauce in Paprikasauce. Das kostet ihn nicht mehr als eine ohnehin ab und an nötige Imagekampagne der Ware – beschert ihm aber eine bedeutend höhere mediale Aufmerksamkeit. Gleichzeitig kann der Konzern seinen Tarifvertrag kündigen, Bezahlung sowie Arbeitsbedingungen seiner Mitarbeiter verschlechtern. Der identitäre Linke bekommt das nicht mit – der ist damit beschäftigt, den Namen Paprikasauce gegen sein Feindbild zu verteidigen.

Es ist ein Deal zwischen Linken und Wirtschaft. Beide bekommen, was sie wollen. Der Linke, was ihm am wichtigsten ist: Recht. Und die Wirtschaft darf die Produktionsbedingungen beibehalten und das oberste Prozent der Gesellschaft weiter reicher werden. Dass Linke und Wirtschaft einen feindlichen Dualismus bilden, ist lange vorbei.

Wo das alles hinführt? Keine Ahnung. Die viel zitierte Spaltung der Gesellschaft jedenfalls wird erst einmal voranschreiten. Angesichts steigender Preise für Essen, Strom, Heizen und Mobilität wird ein großer Teil noch früher im Monat anfangen müssen, nur noch Nudeln zu essen. Es ist nett gemeint, wenn der andere Teil dabei zuruft, dass das ja nicht schlimm sei, da sie doch qua Geburt privilegiert seien. Ein echter Trost wird das aber nicht sein.

Ich werde weiter schreiben. Würde ich starre Positionen nachbeten wollen, hätte ich bei den Grünen bleiben können. Dann ginge es mir heute finanziell besser. Trotzdem fühle ich mich wohler. Denn den Satz, dass gerade Frauen ein Bedürfnis nach Sicherheit im öffentlichen Raum haben, muss ich mir nicht mehr aus einem Text streichen lassen. Schon gar nicht von einem Mann. Die Widersprüche sind das eigentlich Spannende. Am Schreiben genauso wie im Leben. Ihnen habe ich mich gewidmet. Und wenn das bedeutet, dass ich nicht mehr links sein kann – dann ist das halt so.

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109 Kommentare

  1. Herr Thurnes, sie mögen sich zwar nicht mehr als „links“ bezeichnen aber sind ebenso glühender Sozialist wie jene denen ihre Kritik gilt. Innere Wiedersprüche sind das Hauptmerkmal des Sozialismus und die Bruderkriege zwischen den verschiedenen Spielarten des Sozialismus wie dem nationalen Sozialismus, internationalen Sozialismus, dem grünen „Weltrettungssozialismus“ und Kommunismus, sind an der Tagesordnung.
    Ihre hier geäusserte Kritik an ihren Genossen erscheint mir wie das Wehklagen eines Quartalssäufers, während seiner trockenen Phasen, über seine zu Recht unzumutbaren, andauernd bis zur Halskrause zugeschütteten und besoffenen, ehemaligen Trinkkumpane.
    Roland Baader hat 1991 in seinem Buch: „Kreide für den Wolf: Die tödliche Illusion vom besiegten Sozialismus“ und dem 1999 erschienen Buch „die belogene Generation“, minutiös beschrieben wohin die Reise gehen wird. Der Mathematiker Igor Schafarewitsch beschrieb bereits in seinem 1975 erschienen Buch „der Todestrieb in der Geschichte“ welch zerstörerische Kraft dem Sozialismus inne wohnt. Wirtschaftswissenschaftlich und Volkswirtschaftlich wurde die Durchführbarkeit und Funktionsweise des Sozialismus, welcher durch Medien, Intellektuelle und Politik noch immer zur „gerechteren“ Form der Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung hochstilisiert wird, bereits 1922 von Ludwig von Mises mit seinem Buch „die Gemeinwirtschaft“, ins Land der Märchen und Mythen überführt.
    Nichts desto Trotz ist der Wahn des Sozialismus nicht tot zu kriegen. Immer wieder erhebt sich der Totgeglaubte nach weiteren Diktaturen, wirtschaftlichen Verheerungen, Gräueltaten und Genoziden von neuem wie der Phönix aus seiner eigenen sowie der Asche seiner zahlreichen Opfer. Seine Heilsversprechen, süss wie Honig, dem Gesang der Sirenen gleich, verstopft nicht nur die Gehörgänge der Menschen sondern verkleistert auch ihr Gehirn. Sollten sich durch schlichte wirtschaftliche Tatsachen die Lebensumstände der Mehrheit der Menschen derart negativ entwickelt haben, wie dies nur in einer vom Sozialismus durchdrungenen und geschädigten Wirtschafts- und Gesellschaftssystem der Fall ist, werden plötzlich auch jene als „Nazis“ diffamiert, welche ideologisch ein klein wenig vom Kurs abkommen und gewisse Probleme ansprechen die man als gläubiger Sozialist geflissentlich zu übersehen hat.

    Bei der Religion ist es wie beim Sozialismus, es gibt entgegen der Annahme vieler keinen Glauben light. Eben so wenig wie eine Frau nur ein bisschen Schwanger sein kann, ist der Sozialismus nur ein wenig Dogmatisch, entweder man glaubt den Quark mit Sosse wieder allen äusseren Umständen oder wird exkommuniziert.

    Das Schlusswort überlasse ich Roland Baader mit seinem Zitat aus dem Jahre 1991: „Wir werden noch erleben, was die aus der Ex-DDR herüberschwappenden „Ideen“ aus unserer Marktwirtschaft machen werden, und wieviele Hundert Milliarden uns der Versuch kosten wird, jenen Ideen-Lieferanten den größten Offenbarungseid der Weltgeschichte zu ersparen.“
    (Ich fürchte der von Baader damals angesprochene „Offenbarungseid“ wird uns trotz der Milliarden und Billionen, welche man bereits wieder aller Vernunft in ein Marodes Wirtschafts- und Gesellschaftssystem hereingebuttert hat, nicht mehr erspart bleiben.)

  2. Werter Herr Thurnes,
    sie haben alles richtig gemacht. Und es werden auch wieder andere Zeiten kommen. Ihnen muss dann aber keiner mehr erklären, dass man in dem Artikel „das Bedürfnis der Frau auf Sicherheit im öffentlichen Raum“ zwingend aufnehmen muss. Sie machen das ganz automatisch. Fließt bei Ihnen vom Herzen über das Hirn automatisch in die Finger. Sie sind eben ein Journalist, der seinen Namen noch verdient!

  3. Die Wirtschaft ist heute links, wenn es zu einem bessern Betriebsergebnis führt. Ist morgen rechts das neue links, ist die Wirtschaft eben rechts. Oder in der Mitte oder irgendwo dazwischen. Die sind flexibel und sehen in erster Linie Ihre Umsätze und Gewinne. Und das kann man noch nicht mal unfair finden. Dafür werden die bezahlt.

  4. ich weiss ja nicht,aber all die Ideen von „sozial“-„gerecht“,“versichert“,“geschützt“ etc kann man durchaus auch als „Rechter“ haben und vertreten, das ist keineswegs ein „linkes“ Monopol. die Frage ist nur,ob man das gleich der ganzen Welt oder erstmal den eigenen Staatsbürgern gewähren möchte

    • Nachdem was die CDU 2015 ff abgezogen hat, blieb für jeden, der unsere Heimat liebt, nur noch der Weg nach rechts offen. Das waren reine Notwehrreaktionen. Ohne diesen Rechtsschwenk vieler Mitbürger wäre doch der gesamte Nahe Osten zu uns geflüchtet. Nur das Erstarken der Rechten hat die Linken in der CDU und anderswo zur Raison gebracht.

  5. Eine sehr kraftvolle Darstellung Ihres bisherigen Lebensweges, Herr Thurnes!
    Viele der Eigenschaften, die Sie sich selbst zuschreiben, würden auch Leute, die sich als „rechts“ einordnen, als Tugenden bezeichnen, zum Beispiel den Willen zur Selbstbestimmung.
    Darüber hinaus denke ich, dass die linke Position heutzutage nicht nur von Individuen unterschiedlich definiert wird, sondern zunehmend linke Positionen in Politik, in Philosophie und in Fragen der Moral nicht mehr miteinander zu vereinbaren sind. Somit ist es in Diskussion immer sehr mühselig heruaszufinden, was jemand überhaupt meint, wenn er oder sie sich als links bezeichnet.

  6. Links sein heißt weder bei Mao ,bei Stalin ,bei Pol Pot oder den Ulbricht Kommunisten wesentliche Kritikpunkte zu sehen .
    Fakt ist : linke Ideologien haben weltweit zu mehr Todesopfern geführt als alle anderen Denkrichtungen .
    Das zu leugnen ist der unauflösbare Knoten linker Ideologie .

  7. Wer mit 20 nicht ein wenig links ist hat kein Herz, wer mit 40 noch links ist hat in politischen Dingen keinen Verstand.
    Die Erbseuche der Sozialisten ist es, einen neuen, sozialwissenschaftlich ausgeklügelten Menschen erschaffen zu wollen. Die Bolschewiken haben es versucht, ebenso wie die Nazifaschisten, gefolgt von der SED, dann Merkel und nun sind sie schon wieder da. Wie lange brauchen die noch ehe sie einsehen, dass sie dafür zu blöde sind und die Natur des Menschen sich nicht dauerhaft austricksen lässt?
    Ab er eines ist neu, die brutal progressive Politik der eigentlich konservativen Merkel hat den echten Progressiven derart viel Entfaltungsraum genommen, dass die Salon-Sozialisten nun gezwungen sind, eine konservative bis maximal liberale Politikschiene zu fahren oder alles geht unter deren Händen kaputt, LOL!

    • Und wer mit 50 kein Misanthrop ist, der hat die Menschen nie geliebt! 😉

  8. So unterschiedlich können Wahrnehmungen sein. Ich persöhnlich habe die diskursverengte Vernagelung der Linken bereits in meiner Jugend wahrgenommen. Obwohl ich immer sozial eingestellt war, hat mich deren Fixierung auf ideologische Bahnen immer davon abgehalten, die linken Parteien als politische Heimat zu wählen. Das war nämlich bereits in den 80er Jahren so. Aber schön, daß Sie das nun auch bemerkt haben, besser spät als nie.

  9. Gut herausgearbeitet:
    Die heutigen Linksgrünen haben sich zu Bütteln der Wirtschaft und des Mainstreams machen lassen. Unkritische Übernahme der Regierungspolitik hätte in den 80ern umd 90ern zu sofortigem Ausschluss aus den linken Kreisen geführt unter lautestem Geschrei von Spiegel, Rundschau und taz.

    • Das galt aber immer nur, wenn die Regierungspolitik dem linken Denken widersprach. Seit Merkel ist Links Mainstream. Wobei das in meinen Augen gar kein echtes Links i.S.v. sozial, gerecht und frei ist, aber solange es den Großteil der Bürger unterdrückt und denen eine Meinung aufgezwungen werden kann, sind große Teile der Politik und der Medien damit glücklich.

    • Als ob sie jemals etwas anderes gewesen wären, dafür wurden sie ja letztlich von den Funktionären aus Politik und Wirtschaft konzipiert.

  10. Linke stellen oft die richtigen Fragen, geben aber meist die falschen Antworten. Solange sie nicht an der Macht sind, scheint das relativ unproblematisch. Jetzt haben sie fast die totale Macht, nicht parlamentarisch, aber kulturell. Das war ein langer Kampf. Wenn man dann endlich sein Ziel erreicht hat, will man sich die Macht so schnell nicht wieder nehmen lassen. Es darf ja nicht alles umsonst gewesen sein. Es entwickelt sich eine Wagenburgmentalität. Für den, der in der Burg sitzt, ist das Verhalten im wahrsten Sinne schlüssig Die Reihen werden fest geschlossen, da der Feind ringsum auf seine Gelegenheit wartet. Und wenn er sich in den eigenen Reihen zeigt, wird er von der Burgmauer geworfen. Bisher ist die Burgmauer nur eine ideologische. Sie werden aber echte Mauern bauen müssen, wie einst die Kommunisten in der DDR, eine um ihr „Wandlitz“, eine um ihr Land und auch um neue Gefängnisse. Das Verhalten der Linken heute entspricht in vielem dem der Kommunisten nach dem Ende der NS-Zeit. Es wird in einer DDR 2.0 münden, wenn wir die Burg nicht einnehmen.

    • Völlig korrekt. Das Verhalten der Linken heute ähnelt auch deswegen dem der Kommunisten, weil viele alte SEDler in ihren Reihen sind – und viele neue SEDler, die sich halt nur Grüne, SPD oder auch Union/FDP nennen.

      Bärbel Bohley hatte anlässlich der Wiedervereinigung völlig zurecht gewarnt, dass man die Techniken des SED- und Stasistaates studieren, übernehmen und „verfeinert“ wieder anwenden wird. Mir ist auch noch zu gut in Erinnerung, wie viele West-Linke 1990 geheult haben, weil sie die DDR für das bessere Deutschlands gehalten haben.

  11. Links sein ist reine Idiologie, entsprungen in der Aufklärung, was man nicht verwechseln sollte mit Empathie und Fürsorge, die in allen Gesellschaftsschichten vorkommt und kein Reservat der Linken ist, sie es aber fälschlicherweise immer so darstellen, seit es Sozialisten und Kommunisten gibt.

    Das Thema der Nächstenliebe und des Erbarmens ist hauptsächlich seit 2000 Jahren in dem Wirken des Jesus von Nazareth begründet und da die Atheisten mit diesem Wirken nichts anfangen konnten, haben sie eine Art Ersatzreligion angeboten, indem sie sich als Fürsprecher der kleinen Leute angeboten haben und man ja heute sehen kann, was daraus geworden ist und so haben beide Gruppen versagt, die christliche Heilslehre und die weltliche Gegenlehre der reinen Vernunft ohne Gottesbezug und beide sind an die Wand gefahren, weil sie ihre Gedanken nicht konstant beibehalten haben und Verräter an der eigenen Sache wurden.

    Im übrigen braucht der Mensch als solcher, wenn er durch eine ordentliche Erziehung in Bescheidenheit und Bedacht auf allen Ebenen erzogen wurde keine Belehrungen hinsichtlich eines gottgefälligen Lebens, denn das sind nur Floskeln und können allenfalls die erreichen, die im innersten wankelmütig sind und sich beeinflussen lassen, denn der Gerechtigkeitssinn und alles was dazu gehört entspringt dem tiefsten Innersten und muß nur einfühlsam in Kindertagen gelehrt werden und wer das nicht kann, produziert eben dann solche Geschöpfe, die dann zu Produkten der unterschiedlichen Interessen werden und dadurch zu armen Teufeln werden, die ruhelos umhergeistern, weil ihnen die Grundlage für ein würdevolles und beschauliches Leben fehlt.

    Ein Reizwort davon ist die berühmte Aussage, habe leider wenig Zeit, was Synonym ist für eine innere Orientierungslosigkeit, denn Zeit hat man immer, sie ist nur falsch eingeteilt und man beschäftigt sich leider auch zuviel mit nutzlosen Dingen, die kontraproduktiv sind und das Leben erhellen sollen und dennoch in eine große Leere führen und deshalb ist das Einfache weit mehr wert, als das Große, was die meisten leider nicht verstanden haben und wer noch die Kurve im späteren Leben bekommt, dem kann man nur gratulieren, die anderen sind und bleiben Getrieben bis an ihr Lebensende und dann?

    Dann ist Schluß mit der Unrast und man geht dort ein, was man auch schon auf Erden haben könnte, es aber nicht verstanden hat, sich darauf zu besinnen.

  12. Sehr geehrter Herr Thurnes,

    Respekt vor Ihrer Entscheidung. Keine Sorge, Sie befinden sich im neuen Trend. Inflation, Immigration und Strommangel sorgen dafür, dass sich die Themen wandeln, für die sich die Leute interessieren. Ich glaube nicht, dass Deutschland den Weg Venezuelas gehen wird. Irgendwann gibt es eine Gegenbewegung. Aktuell schön zu sehen bei der SPD, die Kernenergie und Erdgas in der EU gnadenlos als nachhaltig akzeptiert. Undenkbar unter Martin Schulz.

    Aber für die Linken gibt es einen Ausweg: dringend benötigte Berufe lernen. Elektriker, Krankenpfleger oder Programmierer. Und kein Ideologe schickt mich mehr in die Arbeitslosigkeit…

    • Von Zuständen wie in Venezuela sind Deutschland und Europa ungefähr noch einen deftigen Wintereinbruch entfernt, viel mehr als einen bitterkalten Januar braucht es da nicht um sich flächendeckend von einer geregelten Stromversorgung und somit auch Grundversorgung zu verabschieden.

  13. Ich kann mich fast jedem Wort anschliessen.
    Ich war auch einmal „links“ – und habe meine Meinungen seitdem kaum geändert, aber bin irgendwie trotzdem plötzlich „rechts“.
    Selbst denken/Querdenken, auch mal dem Pfarrer widersprechen, das System hinterfragen — all das war einmal „links“.
    Religionen (gleich welche) hinterfragen und/oder anzweifeln war einmal eher „links“ — aber heute gilt man „links“ als Nazi (Islamophobie!), wenn man einer islamischen Idee nicht zustimmt, Nazi (Antisemitismus!), wenn man einer jüdischen Idee nicht zustimmt, und Nazi (Wissenschaftsgegner!), wenn man einer atheistischen Idee nicht zustimmt. Christlichen Ideen darf man zwar noch widersprechen, aber nicht, wenn es um die Ideen der Amtskirche (wer nicht geimpft ist, geht zur Hölle!) geht. Und das sind die Ideen, die am allermeisten hinterfragt werden müssen.
    Wenn ein Mann stark geschminkt in Abendkleid und Stöckelschuhen auf die Strasse gehen will, soll er das von mir aus tun – aber er soll nicht von mir verlangen, dass ich ihn als Frau bezeichne. Aber sogar mit dieser Meinung kann man heute nicht mehr „links“ sein.
    Ich bin für mehr Umwelt- und Tierschutz – aber glaube nicht, dass menschengemachtes CO2 großen Einfluss auf das Klima hat. Energiesparen ja, Kraftwerke abschalten gerne, aber erst wenn eine Alternative da ist. Das wäre früher wohl einmal eine linke Meinung gewesen – heute ist das „rechtsextrem“.
    Marx hatte nicht NUR dumme Ideen – sicher stimmt es, dass in vielen Konzernen Arbeiter mehr und Großinvestoren weniger bekommen sollten — aber heute ist die „linke“ Position nicht mehr, dass Arbeiter von ihrer Arbeit profitieren sollten, sondern, dass die, die nicht arbeiten besser dastehen müssen als die, die ihr ganzes Leben der Arbeit widmen. Auch da ist jemand mit meinen Ansichten plötzlich eher „rechts“, auch wenn ich immer noch mit bei den Marktradikalen angekommen bin.
    Ich weiss nicht, was die heutigen selbsternannten „Linken“ sind. Jedenfalls sind sie weit entfernt von allem, das ich in meinen ersten 2 Jahrzehnten als „links“ identifiziert habe.
    Und meine alten „linken“ Ideen finden sich nicht immer, aber am ehesten noch in der Basis und der AfD.

    • Nachdem Ralf Stegner die Befürworter der EU-Kernergieinitiative als Nazis beschimpft hatte, fragte der Journalist Markus Gärtner „ist eigentlich in den letzten Jahren irgendjemand, der in einer beliebigen Frage abgewichen ist, nicht als Nazi bezeichnet worden?“.

    • Da haben Anti-Merkel, ceterum censeo und ich anscheinend ähnliche politische Biographien … Aber die Frage ist: Wer ist denn nun links? Wir, die wir seit 30 oder sogar mehr 40 Jahren dieselben Ideale haben? Oder die, die sich heute „links“ nennen, aber faktisch genau das Gegenteil davon vertreten (anführen könnte man nebst anderem auch noch deren aggressive, kriegsorientierte Außenpolitik)? Ich möchte die mit diesem Begriffsdiebstahl nicht einfach davonkommen lassen. Besser ist es deswegen aus meiner Sicht, aufzuzeigen, dass diese Kategorien einfach vollständig überholt sind. Wer sich oder andere heute noch nach „links“ oder „rechts“ einteilt, hat die heutige Welt nicht verstanden.

      • Genau — Aussenpolitik ist auch wichtig.
        Die grüne „Friedenspartei“ ist heute der größte Kriegstreiber, und vor 20-30 Jahren hat man noch – vollkommen zu recht, wenn man sich ansieht, was Hitler getan hat – diejenigen als Nazis bezeichnet, die „Lebensraum im Osten erschließen“ wollten.
        Heute wird man (von den Fake-Linken) als „Nazi“ bezeichnet, wenn man sich gegen die Osterweiterung von Neo-Großdeutschland (EU/NATO) ausspricht.
        Ich mag die Begriffe „links“ und „rechts“ auch nicht — auch halte ich nicht viel von der Unterscheidung zwischen „konservativen“ und „progressiven“ o.ä. — wer will mir vorschreiben, dass ich, weil ich zu einem Thema eine konservative Meinung habe, auch bei allen anderen Themen konservativ sein muss, oder dass ich, weil ich zu einem anderen Thema eine progressive Meinung habe, auch bei allen anderen Themen progressiv sein muss?
        Ich bin für das, was Sinn macht — egal, ob es „links“, „rechts“, „konservativ“, „progressiv“, „liberal“ oder sonstwas ist. Und keine dieser Seiten hat bei jedem Thema recht.

    • Stimmt, Marx hatte nicht nur dumme Ideen, einige davon wahren auch richtig doof und andere wiederum lediglich einfältig. Die mit Abstand wohl blödeste Idee, welche ursprünglich noch nicht einmal auf Marxschem Mist gewachsen ist, war die Marxsche Wertlehre, bei welcher er die Arbeit sowie den Materialaufwand als Substanz für den Wert eines Gutes definiert. Einen grösseren Blödsinn hat wohl noch keiner verzapft.

  14. Dazu fällt mir nur das ein:
    1. Normativismus nenne ich Ideologie. In der alten Republik hat Politik und Gesellschaft noch Widersprüche ertragen. Heute muss der Andersdenkende ruiniert werden. Wer nicht mehr kompromißfähig und tolerant bleibt gegen Andersdenkende verläßt den Boden der Demokratie.
    2. Pragmatismus ist das bewährte Erfolgsrezept von Politik in einer Demokratie.
    Mit Ausschließeritis, Abgrenzung und ideologischer Halsstarrigkeit wird die Gesellschaft gespalten statt versöhnt. Jeder hat ein Recht auf eine eigene Meinung. Kompromißfähigkeit ist Pflicht in einer Demokratie.

    Ich verstehe diese hochgestellten Spalter nicht. Wollen sie Bürgerkrieg provozieren mit ihren absolutistischen Forderungen? Wie man in den Wald hineinruft, so hallt es heraus.

    Dass viele dieser neuen (Schein-)Heiligen nur ihre Sicht der Dinge akzeptieren und den Rest einfach zwingen wollen, ihnen zu folgen, zeigt, wie weit der sozialistische Faschismus im Land schon vorgedrungen ist.

  15. Wenn man dann noch am Wortschatz arbeitet und von so Blasendeutsch wie „Normativität“ wegkommt, dann ist auch das ein Stück des Weges.

  16. Ja, die Linken wollten und wollen immer Recht haben.
    Kürzlich las ich einen Artikel bei T-Online über Harald Schmidt.
    Zitat:
    Ein Mann, der mit seiner Saturiertheit so weit weg ist von den Problemen unserer Zeit, dass er für ein gestriges Deutschland steht. Solche Botschafter braucht kein Mensch. Stattdessen sind gesellschaftliche Vorbilder nötig, die dazu beitragen, dass ein gesellschaftlicher Konsens hergestellt wird“
    Das ist reinstes DDR-Deutsch zur Erziehung des Menschen zum Sozialismus!
    Es lebe die Deutsche Demokratische Republik!
    Vorwärts immer, rückwärts nimmer!
    Igitt, igitt.

  17. Ich bin letztens fast vom Stuhl gefallen, als ich erfahren habe, dass mehr als die Hälfte aller vom Verfassungsschutz überwachten Rechtsextremisten den „Grauen Wölfen“ anderen radikalen Organisationen türkischer Provenienz angehören. Daran (und an vielem weiteren) lässt sich ablesen, dass die politische Linke fundamental tot ist.

    • Mutig sind Antifa & Co nur, wenn sie keine Gegengewalt zu befürchten haben. Das gilt nicht nur für die Fußtruppen, sondern auch für den politisch-medialen Komplex.

  18. Dieser Artikel stellt unter Beweis, woran unsere Heimat krankt: Wir tanzen um das Wesen der Frau wie um das Goldene Kalb und überlegen uns alltäglich, wie man Frauen fördern respektive wie man das weibliche Wohlergehen steigern könnte (Frauenquoten, etc.), dabei vergessen wir zusehends die Natur der Frau, sodass wir dadurch die traditionelle Familie mitsamt den traditionellen Geschlechterrollen – Grundlage für den Fortbestand und der Zivilisation unserers Volkes – abschaffen, das zu Orientierungslosigkeit und zu den im Artikel genannten Widersprüchen im täglichen, politischen Handeln führt, das lediglich durch die konsequente Rückkehr zu den traditionellen Geschlechterrollen, das vor allem für Frauen gilt, behoben werden kann!

  19. Ich möchte Ihnen meine Achtung ausdrücken, Herr Thurnes. Weil Sie nachdenken und sich nicht durch das „Gute“ vergaukeln lassen. Gleichzeitig drücke ich auch Tichyseinblick meine Achtung aus, weil das Portal – trotz tendenziell politisch anderer Grundhaltung – einer offenen journalistischen Haltung mehr Gewicht zu geben bereit ist als (s)einer politischen Grundhaltung. Beides ist heute alles andere als selbstverständlich.

  20. „Links“ ist ein Etikettenschwindel, weil man die Bürger immer noch glauben macht, man setze sich für die „kleinen Leute“ ein. Was bei den heutigen „Lifestyle-Linken“ (Sahra Wagenknecht, „Die Selbstgerechten“) schon lange nicht mehr der Fall ist. Auch und vor allem die SPD hat ihre traditionelle Klientel aufs Niederträchtigste verraten. „Was haben die denn für Sorgen und Nöte?“ fragte eine SPD-Politikerin in Bezug auf die Bevölkerung und fand es nicht richtig, dass man eben diese Sorgen und Nöte „immer ernstnehmen muss“.

    Es gibt noch ein paar echte Linke vom alten Schrot und Korn, z.B. die o.a. Sahra Wagenknecht und ihr Mann Oskar Lafontaine.

    Aber die meisten heutigen „Linken“ sind hochglanzlackierte Hypermoralisten mit grüngepudertem Hintern. Sie stammen aus wohlhabendem bis reichem Hause, hatten nie Mangel zu beklagen und haben nicht die geringste Ahnung, wie sich große Teile derjenigen durchs Leben schlagen müssen, welche sie so nonchalant und brutal zum Zwecke der „Klima-, Corona- und sonstigen Welt’rettung'“ ausbeuten wie es ihre neuen Genossen, die größten Kapitalisten aller Zeiten, schon länger tun. Aber dank Corona lässt sich diese teuflische Kooperation noch profitabler ausbauen und für weitere Zwecke einstielen.

  21. Als einer, der das jahrzehntelang überstanden hat, Mario Thurnes, kann ich nur sagen: Herzlichen Glückwunsch! – Und viel Glück auf der Freien Wildbahn!

    • Die Sentenz, an den Sie noch oft denken werden, könnte die sein: „Wer spricht von siegen -übersteh’n ist alles!“

    Ja, genau der – die „reine Maria“ – so der Spott, Rilke – ein starker Mann – top! Schreiber!

    PS
    Achten Sie sehr auf (= pflegen Sie!) Ihre privaten Beziehungen. – Sie werden Sie brauchen.

  22. Kein Linker mehr? Sehr gute Idee! Das öffnet den Weg zum klaren – und damit freien – Denken.

    • Zunächst erkennt man die Linksideologie mit ihrem Kommunistischen Manifest als Blaupause des Faschismus, da mit „Revolution“ und „Diktatur des Proletariats“ die beiden Kernmerkmale des Faschismus gegeben sind: Gewaltanwendung in der politischen Auseinandersetzung; programmatische Anstrebung einer Diktatur. Nun wird klar, dass es roten, schwarzen und braunen (und inzwischen auch einen grünlackierten) Faschismus gibt als verschiedene Spielarten der gleichen Chose. Dagegen steht die freiheitlich-demokratische Ordnung.
    • Als nächstes wundert man sich darüber, dass eine 200 Jahre alte Ideologie, die schon damals die Errungenschaften der Aufklärung (Menschenrechte bzw. Gewaltfreiheit; Kontrolle der politischen Macht) in reaktionärer Weise abwickeln wollte, heute immer noch als Inbegriff des visionären Fortschritts durchgeht. Eine beeindruckende Propagandaleistung – ansonsten ein grotesk lächerlicher Anspruch.
    • Nun ist der ideologische Mythos des „Proletariers“ dran, den man ohne die Linksideologie nicht mehr erkennt. Ohne Linksideologie gibt es Arbeiter, Selbständige, Facharbeiter, Angestellte, kleine Handwerker mit Gesellen, öffentliche Beschäftigte, Manager, CEOs – die alle gemäß der Linksideologie als „Proletarier“ ihre Arbeitskraft verkaufen – und doch alle verschiedene Interessen haben, erst recht, wenn man die stellungslosen unter ihnen noch dazu nimmt.
    • Zum Abschluss kann man sich nun ohne ideologischen Denk-Ballast dem „Kapitalismus“ zuwenden und sich der Erkenntnis öffnen, dass der kapitalistische Markt durch ‚funktionierenden Wettbewerb‘ und ‚freie Konsumentenentscheidung‘ gekennzeichnet ist. (Auf diesem freien Markt werden die Preise gebildet, die die einzig denkbare Grundlage für die Wirtschaftsrechnungen des Kapitalismus sind.) Nun deucht einem auch, dass beileibe nicht alle „Kapitalisten“ / Unternehmer den kapitalistischen Markt mögen. Wenn die groß geworden sind mit ihren Unternehmen, wollen die geschützt werden vor dem Wettbewerb und pfeifen auf die freie Konsumentenentscheidung. Dann suchen diese „Kapitalisten“ Wege, den kapitalistischen Mark zu zerstören; mindestens wollen die davor geschützt werden. Das ist die Zeit, wo die sich Kollaborateure in der Politik suchen. Vor hundert Jahren waren das Ergebnis dieser marktfeindlichen Kollaboration die Industrie-Kartelle. Heute äußert sich diese Kollaboration zwischen z.B. dem Groß-Unternehmen ‚GoogleYouTubeFacebookTwitter‘ und der Politik in dem schrägen Handel: Wir ‚GoogleYouTubeFacebookTwitter‘ halten euch Politikern die Kritiker (durch Löschen und Sperren) vom Leib und ihr Politiker haltet uns als Gegenleistung die Wettbewerber (z.B. ‚Telegram‘) vom Leib. Nicht ganz so öffentlich, aber äußerst bedrohlich, läuft diese üble, schräge Kollaboration zwischen Groß-Unternehmen und Politik global unter der Überschrift „Great Reset“. Mit dabei natürlich die Kommunistische Partei Chinas und die Linksideologen aus aller Welt, die sich immer und stets wie Bolle freuen, wenn es dem kapitalistischen, freien Markt an den Kragen geht – und mit diesem der breiten Bevölkerung.

    Glückwunsch, Herr Thurnes, zu Ihrer Entscheidung! Das ideologiefreie Selberdenken macht einfach Spaß – auch wenn die dabei gewonnenen Erkenntnisse oft sehr betrüblich sind.

  23. Na ja, „ …ein „privilegierter“ Mensch bin: weiß, männlich, heterosexuell, gesund. „ das ist aber schon lange vorbei, als so ein männliches Individium darf man ohne Ende diskriminiert werden, anders ist das als Frau, Migrantin und PolitikerIn da kriegt man von Deutschen Gerichten für Wattebäuschchen auch noch Schadenersatz zugesprochen – das ist nur noch schlimm.

  24. Die Frau eines Berliner Clan-Oberhaupts hat 17 Kinder bekommen müssen. Mich würde interessieren, wie linke Feministinnen, wie sie in der Partei „Die Grünen“ oder „Die Linke“ zu finden sind, diese Tatsache weltanschaulich beurteilen. Ich meine diese Frauenrechtlerinnen hatten ja schon damit ein Problem, dass Rainer Brüderle einer Journalistin ein etwas schlüpfriges Kompliment machte.

  25. Über viele Jahre hab ich die Linke oder anders links gewählt, inzwischen bin ich bei der AfD angekommen. Nicht weil ich die gut finde, sondern weil die keine Rücksicht mit freien Meinungen nehmen.. Etwas was den Einheitsbrei wenigstens stört!

  26. All das ist richtig und zeigt auch Gründe für den oft nicht verstandenen Widerspruch insbesondere bei (zumindest nach außen hin) bekennenden Grünwählern, die mir in meinem Alter (knapp über 60) seit einigen Jahren weit spießbürgerlicher vorkommen als ich es (als „Konservative“) jemals in meinem Leben gewesen bin. Nur auf die Gartenzwerge sind die noch nicht gekommen, grün lackiert wären die aber ein tolles Solidaritätskennzeichen.

  27. Er ist (und bleibt) ein Blender, ein Linker halt. In diesem Pfuhl habe ich mich über 40 Jahre treiben lassen. Ich kennen meine (eigennützigen) Pappenheimer. Wie oft wird mir in der heutigen Zeit speiübel, wenn ich an meine Rollen denke, die ich opportun gespielt habe. Jetzt kriege ich dafür auch mein Fett weg, zu Recht.

  28. Das Linkssein war bei mir vorbei, als ich Teil der s.g. Arbeiterklasse wurde. Im Hotel Mama liest sich Marx nun mal besonders gut, und wer will schon sein Zimmer auffräumen, wenn man von der Überwindung des Kapitalismus träumen kann. Auf der Baustelle und in der Lagerhalle lernte ich zuerst, dass Arbeiter überhaupt nicht die ungebildeten, betrogenen Trottel waren, für die ich sie immer gehalten hatte. Ganz im Gegenteil. Auch waren sie mitnichten mehrheitlich links – und das aus guten Gründen. Dies wiederum Begriff ich, als ich die Lohnnebenkosten auf meiner Gehaltsabrechnung studierte. Ich war nur wegen der s.g. Sozialabgaben unter der Armutsgrenze. Auf Hartz IV hätte ich deutlich mehr gehabt, nur eben keine Zukunft. Da wurde mir klar, dass ich niemanden dafür verurteilen konnte, gegen Migration in die Sozialsysteme zu sein, oder gegen ein großes, (a)soziales Netz, das für manche wie eine Hängematte und wieder andere wie ein Gefängnis funktioniert. Und jedes Mal der Schlag in die Magengrube, wenn das Wahrheitsministerium seine unverschämten Abgaben verlangte, wo mich Seidenschal tragende Bourgeoiretten jeden Abend im Fernseher als Bodensatz der Gesellschaft diffamierten, während sie selbst immer nur noch weltfremder wurden. Ich merkte, wie mich meine alten Freunde, alle links, plötzlich von oben herab behandelten, weil ich kein fescher Student im Rollkragenpullover, sondern ein echter Arbeiter im Blaumann war.

    Das war eine tolle Zeit, so als ob man das erste Mal im Leben wirklich die Augen geöffnet hätte.

  29. ++ Es ist ein Deal zwischen Grün/ Linken und Wirtschaft. Beide bekommen, was sie wollen.++
    Solche Absprachen sind aus der Vergangenheit zwischen den weltlichen Herrschern und der Kirche bekannt und funktionieren in neuzeitlicher Art immer noch:
    Der CEO sagt den Grün/ Linken: „Ihr haltet das Volk dumm und ich mache es arm, werde reicher und ihr bekommt euren Anteil“.

  30. Willkommen in der freien aber doch basiert-vernunftgetragen-geordneten Welt.
    Im erster Sicht verlangt Ihr Sinneswandel heutzutage nicht mehr besonders viel Mut, denn man schaue sich dazu doch nur den Schizophrenen Gesamtzustand, die Widersprüche der selbsternannten „Wir sind mehr“ Bessermenschen an.
    Aber wenn man sich dann aus dem selben Grund, in zweiter Sicht, die seit Jahren zunehmend radikaleren und intoleranteren Reaktionen Linker sogenannter „Freunde“ bzw. die Reaktionen der Linken Kreise zu differenzierten Weltanschauungen an sich, einmal bildlich vor Augen führt, dann wird deutlich, dass ein solcher Schritt viel gewohntes an persönlicher Beziehung und Gewissheit zurück lässt.
    Die sogenannten Freunde fangen an zu lästern: „was ist mit dem denn los…“, sie fangen an zu „denken“, leider falsch bzw. doch nicht so richtig, und schlussendlich fangen sie an zu denunzieren und auszugrenzen, bzw. einen nicht mehr einzuladen.
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    Ich gehe seit einigen Jahren(exakt 2015) ebenfalls auf Konfrontationskurs zu meinen linken „Freunden“.
    Die meisten von ihnen können mit anderen Meinungen/Realitäten da draußen nicht umgehen, was auch daran liegt, dass die meisten Linken – in meinem Kreis sind es vorwiegend „Dorf-Linke“ – ihre pseudoprogressive Weltanschauung selbstgefällig wie einen Bauchladen vor sich hertragen, und dabei so intolerant sind wie sie es ihren Gegnern vorwerfen, ganz einfach weil sie aus mir unbekannten Gründen geistig einfach nicht dazu in der Lage sind zu differenzieren und die Realitäten anzuerkennen, bzw. selbst einfachste/trivialste „wenn-dann“ folgen zu nicht sehen bzw. vorherzusehen. Die Linken Oberflächlichkeiten und Lächerlichkeiten wie „nie-wieder“ wirken stärker und zersetzen das Hirn.
    In jeder Diskussion mit Linken wird mir das immer wieder deutlich.
    Und bei den Ausflüchten dieser linken Kreise wird es dann richtig ekelhaft.
    Die haben ganz andere Grundannahmen, nämlich völlig realitätsferne Grundannahmen, z.B. das alle Menschen gut sind, und insbesondere natürlich die „Minderheiten“.
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    Linkssein ist/wird in dieser (westlichen)Gesellschaft immer noch als gebildet/aufgeweckt/progressiv verklärt.
    Es ist längst das Gegenteil, es ist eine Werbefloskel, genauso oberflächlich und billig wie das zur schau tragen der klassisch linken Erkennungsmerkmale in Kleidung und anderer körperlicher Äußerlichkeiten.
    Wobei es das aber auch schon vor 25 Jahren gab, als mal bspw. meine Lehrer (natürlich) unterbewusst immer heraushängen ließen dass Linke die besseren Menschen sein. Sie haben das so nicht so gesagt, aber die Schlussfolgerung ihrer Äußerungen war und ist genau das. Das ist heute nicht anders.
    Das Gegenteil ist der Fall, die Linken selbst und die von links selbst gezüchtete „Opfer“-Klientel ist/sind privilegiert. Die sogenannte Minderheiten aber bspw. auch Frauen können sich heute alles erlauben und herausnehmen, wirklich alles.
    Siehe Baerbock und viele weitere Damen der Gunst der Stunde. Medial getragen und doch zugleich als Opfer stilisiert.
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    Im Endeffekt privilegiert wie die Nazis selbst nur etwas verklärter vom anderen Ufer – dazu schmackhaft gemacht mit etwas pseudoprogressiven, bildungsverklärten Chic – medial unterstützt, täglich einmassiert.
    Oder Typ Drosten; die männliche Inpersonifikation dieser linken Kreise, die Opportunität in Person. Der will alles, nur in anderer Reihenfolge. Das heißt im Beruf ganz der (immaterielle) Kapitalist zum eigenen Vorteil und Privat dann der Linke „Weltoffene/aufgeschlossen/Progressive“, ebenfalls zum eigenen Vorteil, wenn man so will Nutznießer der Privilegien beider Welten. Und dabei dann noch so richtig „schön“ selbstgefällig, siehe Twitteraccount. Narzissten gibt’s erkennbar an allen Ufern, aber inbesondere auch bei den Linken.
    Die haben kein Problem damit den einfachen/normalen Leuten Wohlstand und Freiheit wegzunehmen bzw. dafür zu sorgen dass die Leute sich den Wohlstand garnicht erst verdienen können, so lange sie(die Linken) über allem stehen und über alle richten und alle Menschen gleich „gerecht“ machen können.
    Ja es gibt normale Leute, die einfach nur ihre Ruhe wollen.Weitgehend deckungsgleich mit dem Schlafmichel, die mit der täglichen Portion Tagesschau, an der Nase herumgeführt, als Wahlvieh der linken aber auch sonst wie gearteten opportunen Verbrecher.

  31. „Genau diese identitären Fragen stehen aber heute im Mittelpunkt der Linken. … Der bisher Unterdrückte solle für die vielen Jahre der [Ergänzung: meist nicht von den derzeit Lebenden, sondern früheren Generationen verursachten] Unterdrückung entschädigt werden und über den bisherigen Unterdrücker herrschen. Quoten sollen sicherstellen, dass den Altunterdrückten ein entsprechend großer Teil vom Kuchen zukommt. Dazu zählen: Frauen, Nicht-Heterosexuelle, Menschen mit einem Bezug zu einst kolonialisierten Ländern und Behinderte.“
    Das ist ein springender Punkt neuzeitlichen Linksseins. Die Unterprivilegierten und Unterdrückten nicht nur in Deutschland, sondern aller Länder, Nationen stören da als Kategorie nur, sollen von den Aufnahmestaaten „entschädigt werden“ (treffender und passender Begriff!) zu Lasten derer, die schon länger dort leben. Das läuft auf Sozialismus hinaus, wobei die Linken mit Macht und gutem Einkommen nicht so konsequent darüber nachdenken wollen, dass „Wir haben noch Platz! Keine Abschottung!“ vielleicht auch ihren Lebensstandard schwächen könnte. Aber erst, nachdem ärmere Bevölkerungsschichten die Transformation zur ökologischen Einwanderungsgesellschaft hautnah erleben dürfen.
    Linke und rechte Positionen unterscheiden sich heutzutage an Fragen wie: Haltung zur Migrationspolitik, zur EU, zur Klimapolitik, zum Gendern und zur Identitätspolitik. Es geht nicht mehr so stark um Sozialpolitik i.e.S., den Aufbau eines sozialen Netzes, gute Löhne und die Reduktion von Arbeitslosigkeit im Rahmen eines abgegrenzten Landes. Links-grünes Denken ist groß und weltoffen, siehe die neue feministische Außenpolitik, die der Welt Diversität schenken soll.

  32. „… weil sie damit den Rechten – also dem Feindbild – Recht geben würden …“
    „Der Schrei nach dem Feind übertönt schließlich die eigenen Widersprüche – und lässt einen selbst den eigenen Verrat an den eigenen Überzeugungen vergessen.“

    Dieses Feindbild „Rechts“ wurde von Linksgrün mittlerweile ad absurdum ausgeweitet und sorgt – ganz nach Wunsch – dafür, dass man jeder unbequemen Diskussion mit Hilfe der Nazi-Keule ausweichen kann. Das macht das linksgrüne Leben doch gleich viel angenehmer und bequemer, wenn man für alle Lebenslagen und -fragen keinerlei Argumente mehr benötigt, um gut dazustehen, sondern einfach nur jeden Andersdenkenden in die Nazi-Ecke stellt! Für Leute, die sowieso keine überzeugenden Argumente haben, muss das der Himmel auf Erden sein.

    „Geht es den Unternehmen wirklich um die Beseitigung von Unrecht?“ Dazu denke ich schon lange, dass dieselben Unternehmen, wären ab morgen wieder die Braunsozialisten an der Macht, übermorgen ihre Werbung und ihre Produkte angepasst hätten. Da wären schlagartig die mindestens 60% PoCs, die man derzeit in so ziemlich jedem Katalog eines bekannten Discounters zu Gesicht bekommt, plötzlich verschwunden und würden ersetzt durch Gestalten mit durch und durch germanischer Anmutung. Den Unternehmen geht es um Geld, sonst nichts.

    „Angesichts steigender Preise für Essen, Strom, Heizen und Mobilität wird ein großer Teil noch früher im Monat anfangen müssen, nur noch Nudeln zu essen.“ Und da Herr Özdemir gerne Lebensmittel noch zusätzlich verteuern möchte, fragt man sich, ob es zukünftig gegen Ende des Monats für so Manche(n) überhaupt noch für Nudeln reichen wird.

    Abgehobener, asozialer und menschenfeindlicher als die linksgrüne „Elite“ kann man nicht mehr sein. All diese ökosozialistischen Wahnvorstellungen werden hauptsächlich auf dem Rücken der „kleinen Leute“ ausgetragen, der längst verratenen Stammklientel der SPD und sonstigen Linken. Eine interessante und aufschlussreiche Lektüre zum Thema neue Linke ist Sahra Wagenknechts Buch „Die Selbstgerechten“, welch Letztere sie auch passend als „Lifestyle-Linke“ bezeichnet. Diesen Selbstgerechten wird es dann wohl auch am grüngepuderten Allerwertesten vorbeigehen, wenn die kommenden Blackouts und explodierenden Lebenshaltungskosten für die ersten Toten sorgen werden – vorzugsweise unter alten Menschen, die nach 40 Jahren Arbeit und Steuerzahlen schon jetzt Probleme haben, mit ihren mickrigen Renten über die Runden zu kommen.

    Auch ich war mal links. Auch ich habe mal SPD gewählt. Heute wähle ich alternativ.

  33. „Ist eine transsexuelle Polin einem homosexuellen Syrer bei der Einstellung in den öffentlichen Dienst vorzuziehen? Und was, wenn die Frau aus Afghanistan kommt? Oder der Homosexuelle im Rollstuhl sitzt? Oder wo bleiben bei Frauenquoten die sexuell Unentschlossenen?“
    Dem halte ich entgegen: „Wo bleibt eigentlich der „ganz normale“ Deutsche, der einfach weiß, ohne Migrationshintergrund, heterosexuell und „cis“, nicht behindert und – horribile dictu – ein Mann ist? Wie wäre es, vor allem nach Kompetenz zu entscheiden.
    Auch wenn dem Autor dieses Artikels ein paar Zweifel an der woken-Ideologie gekommen sein mögen – es sind doch gerade Leute wie er, die letztlich die Vorherrschaft dieses Irrsinns mittragen helfen. Erinnert an Palmer, der unbedingt ein Grüner sein/bleiben möchte, obwohl ihm sein Verstand längst gesagt hat/haben müßte, daß es sich hier um einen Irrweg handelt, egal, warum man diesen vor Jahrzehnten/in frühen Jugendjahren einmal beschritten hat.

    • „Wie wäre es, vor allem nach Kompetenz zu entscheiden.“ Sie haben selbstverständlich zu 100 Prozent Recht.
      Der Autor macht aber gut auf ein Problem der Woken aufmerksam, dass inmitten der modernen Quoten-für-einzelne-soziale Gruppen-Diskussion immer untergeht – oder bewusst nicht debattiert wird, weil’s die Sache so verkompliziert. Wohl eher Letzteres.
      Die Quoten-Befürworter müssen, wann immer etwas Knappes zu verteilen ist, eine Rangliste der unterprivilegierten Gruppen (!) erstellen. Hinter dem Ruf nach „Migrantenquoten“ bzw. Minderheitenquoten verbirgt sich die akademische und realpolitische Frage, welche zu quotierenden Gruppen mit welchen Merkmalen denn mehr Recht auf Teilhabe und Jobs/Positionen haben als andere.

    • Wenn du ein normaler deutscher heterosexueller mit Mann mit guten Abschlüssen bist, hast du heute oft Pech bei der Suche nach einer Stelle im Öffentlichen Dienst.
      Stellen im ÖD werden oft nicht danach verteilt, was man vorweisen kann, nein, die sozio-kulturellen Hintergründe spielen häufig die ausschlagngebende Rolle für die Besetzung einer Stelle.
      Schlechte Karten für viele junge, aufstrebende Berufsanfänger.

  34. „Ist eine transsexuelle Polin einem homosexuellen Syrer bei der Einstellung in den öffentlichen Dienst vorzuziehen? Und was, wenn die Frau aus Afghanistan kommt? Oder der Homosexuelle im Rollstuhl sitzt? Oder wo bleiben bei Frauenquoten die sexuell Unentschlossenen?“
    Dem halte ich entgegen: „Wo bleibt eigentlich der „ganz normale“ Deutsche, der einfach weiß, ohne Migrationshintergrund, heterosexuell und „cis“, nicht behindert und – horribile dictu – ein Mann ist? Wie wäre es, vor allem nach Kompetenz zu entscheiden.
    Auch wenn dem Autor dieses Artikels ein paar Zweifel an der woken-Ideologie gekommen sein mögen – es sind doch gerade Leute wie er, die letztlich die Vorherrschaft dieses Irrsinns mittragen helfen. Erinnert an Palmer, der unbedingt ein Grüner sein/bleiben möchte, obwohl ihm sein Verstand längst gesagt hat/haben müßte, daß es sich hier um einen Irrweg handelt, egal, warum man diesen vor Jahrzehnten/in frühen Jugendjahren einmal beschritten hat.

  35. Eine sehr schöne Darstellung, die mich als noch-nie-Linken etwas beruhigt – so falsch scheint meine Wahrnehmung dessen, was um mich herum vorgeht, doch nicht zu sein…

    Was ich feststelle: die Diskussion ist tot. Bis vor ca. fünf Jahren habe ich meine Meinung frei geäußert, heute lasse ich das, aus Angst vor Konsequenzen. Auch eine Folge der Machtverschiebung und Ideologisierung.

  36. Nein, das Problem ist, dass Links heute nicht mehr das Links aus der Vergangenheit ist, es hat sich in Richtung totalitär verändert.

  37. Links und Rechts sind heute wohl antiquierte Begriffe, zumindest wenn man damit die Großideologien des letzten Jahrhunderts damit verbindet. Nach diesen bzw. eignen Maßstäben wäre die Linke heute reaktionär (diesmal gegen die neue Bürgerrechtsbewegung der Maßnahmen-Kritiker), rassistisch (diesmal gegen Weiße), sexistisch (diesmal gegen Männer) und neo-feudalistisch und die Rechte wären eben die, die das alles nicht wollen und auf Grundrechte, liberalen Nationalstaat und Selbstbestimmung setzen. Alles etwas konfus also… daher ist die neue „Frontlinie“ eher mit autoritär-technokratisch und antiautoritär-freiheitlich besser beschrieben, wobei es durchaus auch noch antiautoritäre Linke gibt, wie unseren Autor oder Frau Wagenkencht, und solche auf der Rechten, die sich teilweise noch in den etablierten Parteien wiederfinden, wie Herrn Vaatz oder Herrn Maaßen, aber auch in den „rechtspopulistischen“ Parteien wie Frau Weidel oder Herrn Meuthen. Es sortiert sich alles neu.

  38. Das ist eigentlich ganz einfach. Die Menschen lassen sich in bildende und darstellende Künstler einteilen.

    Die Bildenden sind alle rechts, die Darstellenden sind alle links. Journalisten, wie auch Politiker sowie alle Helferberufe und im weitesten Sinne alle deren Arbeitsergebnis man nicht anfassen kann, gehören zu den darstellenden, sind also links.

    Rechte sind im weitesten Sinne all jene deren Schaffen sich in physisch Greifbarem zeigt, wie Ingenieure, Handwerker, Architekten usw.

    Man könnte auch von Soft- und Hardware sprechen. Die Hardware ist meist nicht das Problem, Schwierigkeiten gibt’s immer mit der Software.

    Tja, und da der Autor sich nun mal für die Software-Seite entschieden hat, wird er auch links bleiben. Was er beschreibt sind die typischen Softwareprobleme, kennt man auch als kognitive Dissonanzen. Solche Probleme hat die Hardwareseite meist nicht. Da kommt es lediglich darauf an ob das „Ding“, was auch immer, fertig wird und funktioniert.

    Und weil die Rechten die Welt bauen und die Linken sie beschreiben ist man sich nie einig wie die Welt wirklich aussieht.

  39. Ich verstehe es ja immer noch nicht. Individualismus gilt also nur für auserwählte Minderheiten und alle anderen sind das zahlende Kollektiv, welches für die gemeinsame Sache die eigenen Rechte spendet?
    Mich hat gar keiner gefragt ob ich da mitmachen will.

  40. Willkommen im Club, Herr Thurnes! Akzentuiert oppositionell-trotzig denkende Menschen gibt es links wie rechts und je heftiger sie agieren, um so universalextremistischer kann es enden. Horst Mahler ist da ein tolles Beispiel.

  41. „Aus den rebellischen Quertreibern der 70er und 80er Jahre …….“
    Die waren damals schon bigott, sage ich mal als Zeitzeugin. Und Frauenrechte, Gleichberechtigung waren meistens nur Lippenbekenntnisse. In den Beziehungen sah es ganz anders aus, als in den öffentlichen Diskussionen. Hausarbeit war auch bei vielen Linken und Grünen noch Frauensache. Mit ihrer Religionskritik befreiten sie vor allem sich selbst von der Einhaltung auch nur eines der 10 Gebote. Und Religion war immer Schuld am Krieg. Viele Linke von Damals, waren auch nur Schmalspur gebildet.
    Das die Linken heute so spießig daher kommen liegt vielleicht daran, daß ihnen doch irgendwie ein Glaubensgerüst wie eine Religion fehlt.

  42. Sie haben schon recht mit den zunehmenden Widersprüchen im linken Lager. Diese Widersprüche fallen allerdings nicht nur in Deutschland so langsam auf, sondern insb. auch in den USA. Beispiel: „Ist es tatsächlich so, dass die weibliche und farbige Milliadärin Oprah Winfrey systemisch von dem obdachlosen weißen Mann, der in Mülltonnen nach Essbarem sucht, qua Geburt und damit dauerhaft als Frau und Farbige ausgebeutet wird?“ Man glaubt gar nicht, wieviele Linke in den USA und Europa dies heutzutage spontan bejahen und sich auf keinerlei Diskussion darüber einlassen.

  43. Ich würde es mal so sagen:
    Linke und Grüne sind sich sehr nahe gekommen, indem sie in ihre Programme die jeweils irrationalsten, am meisten ideologisch geprägten Punkte der anderen Seite übernommen haben und dafür Punkte aufgegeben haben, für die sie ursprünglich standen.
    Bei den Linken wären das z.B. das Einsetzen für sozial schwache Bevölkerungsgruppen, bei den Grünen der reale Umweltschutz.
    Dafür haben die Linken von den Grünen u.a. den Irrsinn des „Klimaschutzes“ und die Vergötterung alles Nichtweißen übernommen, und die Grünen von den Linken die Thesen von der Gleichheit aller Menschen und eines surrealen Gerchtigkeitsbegriffs.
    Daraus ist eine gefährliche, realitätsferne Melange entstanden, die gerade in Deutschland durch Unterstützung von 90% der Medien so schnell nicht zusammenbrechen wird.
    Es gibt leider zu wenige (Ex)Linke wie Thurnes, die noch zu selbständigem Denken fähig sind und die sich auf dem Boden der Realität befinden.
    Das wird in Deutschland in den nächsten Jahren enorme Schäden hinterlassen, bei denen ich Zweifel habe, dass sie je wieder behoben werden können.

    • . . . weil sich auch FDP, SPD und CDU in dieses wirre politische Weltbild verrannt haben — eine Gruppenpsychose.

  44. Der Kadavergehorsam ist doch heute auf die vermeintlich linke Seite gewechselt. Diejenigen, die auf die Straße gehen und sich dagegen auflehnen, werden als Rechte und Nazis diffamiert. Würden die Menschen einmal darüber nachdenken, sollte ihnen eigentlich klar werden, dass hier irgendetwas nicht stimmen kann. Es reicht aus nur bei einem Thema (Beispiel Zuwanderung) anderer Meinung zu sein und schon ist man Feind und „Rechts“. Auf diese Art und Weise kann Demokratie nicht funktionieren.

  45. Widerspüche sind das Salz in der Suppe von Allem und Jedem. Auch Widersprüche im eigenen Denken. Wer auf Widersprüche verzichtet, entweder aus Opportunitätsgründen oder wegen ökonomischer Absicherungen und alles aktiv bekämpft, was einer „Generallinie“ nicht entspricht, ist letzlich bedauerungswürdig, weder ernst noch voll zu nehmen. Das gilt für „links“ und „rechts“ gleichermaßen. Wer als Linker nicht auch einen Schuß anarchischen bis anarchistischen Denkens im Bewußtseins hat, ist im Grunde ein armes Würstchen, von einer Abhängigkeit in die nächste geraten.

    • „… ein armes Würstchen, von einer Abhängigkeit in die nächste geraten …“

      Wenn dem so wäre, könnte ich gut damit leben. Aber leider sitzen die „armen Würstchen“ heute an den Schaltstellen der Macht und nutzen Letztere ungeniert, um Andersdenkende unter die Knute zu zwingen. „Anarchie“ ist bei denen nur angesagt, solange die Andersdenkenden mehr Macht haben als sie. Sobald sich die Verhältnisse umkehren, kommt die wahre Natur des Sozialisten zum Vorschein, nämlich das Totalitäre.

      Wir erleben sie jeden Tag in zunehmendem Maße, die Tyrannei der „armen Würstchen“.

  46. Kenn ich, das mit der linken Sozialisation; gilt im übrigen auch für „grün“. Doch an „links“ ist inzwischen rein gar nichts mehr Gutes, Sinnvolles, der Menschheit Nützliches. Und für unser Land schon dreimal nicht! Es geht längst nicht mehr um Malocher, Kumpel und Kassiererin. Nicht mehr um den Kampf gegen Großkopferte, Adel und Klerus. Links steht mehr denn je für Totalitarismus, Machtversessenheit und übelste Diffamierung aller auch nur geringsten Abweichler. Und „grün“ rettet nicht wirklich; im Gegenteil, es zerstört. Diese Erkenntnis hat mich einige soziale Kontakte gekostet, doch darauf ist gepfiffen! Anders geht’s halt inzwischen nicht mehr…

  47. Und wenn das bedeutet, dass ich nicht mehr links sein kann – dann ist das halt so.“
    Ist schon richtig, warum sich noch weiter in einem Milieu herumquälen, in dem das Absurde zur Normalität geworden ist, in dem die Realität auf Dauer ausgeblendet wird.
    Nur diese Frage muss man sich trotzdem stellen: Wie kann es sein, dass sich politische Gruppierungen, die die Herrschaft patriarchalischer Religionen als Fortschritt empfinden und die pauschale Diskriminierung von weißen Menschen als gerechtfertigt ansehen, noch als links bezeichnen?

    • . . . weil für „Die Linke“ der Kommunismus als politische Ökonomie des Islams gilt, weil die grünen und sozialdemokratischen Zerstörer der auf Monogamie basierenden europäischen Kleinfamilie dieser mit Hilfe islamischer Polygamie endgültig den Garaus machen wollen, weil die ökonomische Realität des Islams der Neoliberalismus ist und weil die Christenmenschen der „Union“ die auch gewaltsame Re-Religiosität der Europäer ersehnen . . . und auf ganz unbewusster Ebene, weil der Moslem auch den Rest-Deutschen Frauen die Replikation ihrer Gene aufnötigen wird — etwas, was der deutsche Softie mit Gut-Zureden nicht geschafft hat oder gar nicht mehr schaffen wollte.

  48. Diese „Lagerbildung“, ist für mich das eigentliche Problem. Nur Links oder nur Rechts, führen immer in den Abgrund. Sozial und hilfsbereit, schließt doch Recht und Ordnung nicht aus. Ich habe schon immer sowohl Rechte als auch Linke Meinungen vertreten. Es kommt auf die jeweilige Situation und das Thema an. Früher nannte man dies die Mitte. Sobald Themen nur noch anhand von Ideologie betrachtet werden, erfolgt eine Spaltung der Gesellschaft und Vernunft, Sinn und Verstand sind ausgeschaltet. Nichts anderes erleben wir gerade.

    • Linke haben oft mit ihrer Problemanalye recht, aber ihre Lösungswege sind übler als die Probleme.

  49. Ein hervorragender Artikel welcher mit den eigenen Erfahrungen übereinstimmt. Nancy Fraser, eine bekannte linke amerikanische Philosophie-Professorin hat es im Heft6 2018 des Philosophie Magazins etwa so zusammengefasst: Eine Linksliberale Elite hat in Verbindung mit den „Neuen sozialen Bewegungen“ eine ideologische Fassade als Alibi für die mit ihr verbündeten meist postindustriellen symbolisch aufgeladenen Unternehmern (z.B.: Facebook, Bertelsmann, Pharmakomplex) aufgebaut und ermöglicht damit deren Firmen Raubzüge in der Gesellschaft. Links war einmal, Die heutigen Linken sind erzreaktionär und bescheren uns gegenwärtig einen niemals mehr für möglich gehaltenen Neofaschismus im Namen von Corona. Noch Fragen Kienzle?

  50. „Dass es für Frauen aus islamischen Umfeldern einen Zwang zum Kopftuch gibt – durch Drohungen oder mindestens durch normative Erwartungshaltungen – verneinen sie.“
    Dann ist es eben kein Problem und jegliche Förderung gehört in andere Projekte umgeschichtet, wie z.B. kostenloses Essen in den Schulen. Dort werden alle Kinder profitieren.

  51. Aus den rebellischen Quertreibern der 70er und 80er Jahre ist eine Bewegung geworden, die ihre Welt in festen Strukturen verewigt sieht und in diesen Strukturen eine intolerante Normativität durchsetzen will.

    Ich denke rückblickend sieht vieles um einiges „rebellischer“ aus, als es wirklich war. Die „Quertreiber“ haben sich meist an den Unis rumgetrieben und viele wollten einen Abschluss – auch – um deutlich mehr Geld zu verdienen als der Busfahrer, seien wir doch mal ehrlich, Luft und Liebe hielt nicht lange. Insofern waren auch die „rebellischen Quertreiber“ immer auf der Jagd nach Privilegien, seien sie mehr Kohle, mehr Rechthaben oder mehr Bessersein. Diese Privlegien-Geilheit und die schon immer vorhandene „intolerante Normativität“ von der Sie sprechen, dürften Gründe dafür sein, weshalb gerade die (heutigen) Linken ihre erpieksten Impf-Privilegien so genießen und vehement verteidigen auch wenn der ganze Laden an die Wand fährt, Hauptsache ich kann in die Kneipe und der erklärte Feind nicht.

  52. Sie haben mit Ihrem letzten Absatz völlig Recht. Für die Amerikaner war es bis nach WWII klar, dass in Europa ein „Bruderkrieg“ zwischen linken Systemen herrscht. Schon im spanischen Bürgerkrieg waren Liberale oder Rechte in der Minderheit. Schon dort bekämpften sich Kommunisten und Sozialisten verschiedenster Farben.

  53. Redakteur bei der Frankfurter Rundschau

    Als ich noch jung war und links, las ich zuweilen in der Uni-Bibliothek die Frankfurter Rundschau.
    Heute gereift und rebellisch, bestehe ich auf Zigeunersoße und Mohrenköpfe.
    Dabei bezeichne ich Freunde aus den Mohrenländern als meine liebsten Zeitgenossen, sowie ich die Türkei als mein liebstes Urlaubsland bezeichne und dort in der Walachei mein Wasser aus Tiertränken schöpfe.

  54. Links bedeutet, dass das Individuum bedeutungslos ist. Für Linke ist der Mensch kein Mensch, nur ein Rädchen im Getriebe des Kollektivs. Rechts bedeutet das Gegenteil davon. Kollektivisten sind links, ob braun, rot oder grün.

  55. Der kapitalistische Bonze aus der Oberstadt, mit Benz, Bowler und Cigarre ist der Linken verlustig gegangen. Das Geld landet nicht mehr beim lokalen Fabrikbesitzer sondern in den Offshore-Büros der wenigen Konzerne, Vermögensverwaltungsgesellschaften oder direkt bei den wenigen Oligarchen bis hin zu Zuckerberg und Co. Also muss ein neuer Feind her, und das ist der „Leugner“ oder „Querdenker“. Ohne eine in-group/out-group Dichotomie kommt diese Strömung, wie auch jede Religion nicht aus. Allen Beschwörungen von Gemeinschaft und Solidarität zum Trotz.

  56. „Im Rahmen dieser Vorgaben stelle ich also Fragen: Ist eine transsexuelle Polin einem homosexuellen Syrer bei der Einstellung in den öffentlichen Dienst vorzuziehen? Und was, wenn die Frau aus Afghanistan kommt?“
    Die Antwort ist ganz einfach: Keiner. Wir stellen nämlich Deutsche ein, weil wir Deutsche sind und Syrer und Afghanen nicht um Land haben wollen. Die sollen sich gefälligst zuhause nützlich machen.

    • Es ist in der Tat ein wichtiges Thema. Migranten sollen als Bürger ihrer Heimatländer behandelt werden.

      Es gibt überhaupt keinen Grund, einer illegal eingereisten Person und deren Nachkommen den deutschen Pass auszuhändigen, den sie haben bereits eine Staatsangehörigkeit, vielleicht hier unbekant, aber das ist nicht wirklich deutsches Problem.

  57. Links?
    Saddam Hussein (Arabische Sozialistische Baath-Partei), Slobodan Milošević (Sozialistische Partei Serbiens), Mao (Kommunistische Partei Chinas), Stalin(Kommunistische Partei der Sowjetunion), Fiedel Castro (Kommunistische Partei Kubas), Hitler (National Sozialistische Deutsche Arbeiterpartei), Erich Honecker (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands / jetzt Die LINKE), Nicolae Ceausescu (Rumänische Kommunistische Partei), Mengistu haile Mariam (Arbeiterpartei Äthiopiens), Pol Pot (Kommunistische Partei Kampucheas)
    Noch Fragen?

    • Es ist zutiefst unmenschlich, dass Germoney nicht die wegen Geburten-Überschuss aus allen Nähten platzenden Armuts und Elends-Regionen des gesamten Planeten von ihren viel zu vielen Milliarden Menschen entlastet

    • Insbesondere der Riesenkontinent Afrika platzt Überbe-völkerungsmaessig aus allen Nähten am
      Zu meiner Jugend hatte Afrika 200 Mio Menschen, heute sind es 1,4 Milliarden Menschen, die Afrika schon lange nicht mehr ernähren kann

      Dazu kommen x Milliarden Menschen in Asien, indischer Subkontinent, …

      Germoney ist in der moralischen Pflicht einige 3 bis 5 Milliarden Menschen aufzunehmen und lebens-lang zu versorgen mit Wohnung, Geld und unbegrenzten Familien Nachzug.

  58. Vielen Dank. Der Artikel spricht mir aus der Seele.
    Links sein heißt heute leider bei den Funktionären seine Privilegien in Bezug auf Macht, Normgebung und auch Pöstchen zu verteidigen. Beim Bürgertum heißt Links heute entspannt auf der richtigen Seite zu stehen ohne viel nachdenken zu müssen.Solange ein so „gigantischer Feind“ rechts steht, der die Erschütterungen und Emotionen tief antreibt, wird das wohl auch so weitergehen.

  59. Wenn sich Linke heute so verhalten, wie das Rechte frühr machten , dann ist die Linke ebn nicht mehr links sondern rechts.

    Es mag Ihnen schwer fallen, abr jemand, der andere wegen ihrer Rasse, ihres Geschlechts oder iher Religion bevorzugen will, ist RECHTS!

    • Wie kommen Sie dann auf das schiefe Brett?
      Die Segregation nach Rasse und/oder Geschlecht ist und war immer links.

  60. An sich ist der Text ganz gut, nur will es dem Autor nicht gelingen zu erkennen, dass „links“ heute nur noch ein Label ohne greifbaren Inhalt ist, entkernt bis auf eine nur noch wenige Nanometer dicke Hülle. Dieser Hohlraum wird gefüllt mit beliebigen, ständig wechselnden und dem Zeitgeist fröhnenden Zutaten. Kein Thema ist absurd genug, als das es nicht doch noch der Selbstinszenierung dienen könnte. Die woken „Linken“ unserer Tage haben keine Ideale, keine tragfähigen Ziele mehr, wie auch, müssen sie doch immer auf der Hut sein um den nächsten, nach Absurdistan abfahrenden Zug nicht zu verpassen. Die Geschäftsidee, durch staatliche Subventionen einen ausufernden, einen sich selbst erhaltende Organismus zu schaffen, der dann wie im Rausch und ungefragt ständig neue unterdrückte und diskriminierte Minderheiten identifiziert, „demokratiefeindliche Tendenzen“ benennt, zu deren „Sichtbarmachung“ er wiederum neue Vereine gründet und staalich finanzieren lässt, welche ihrerseits dann auf bisher unerkannte „gesellschaftliche Fehlentwicklungen“ hinweisen, zu deren Korrektur weitere Stiftungen und Institute notwendig sind, haben die neuen „Linken“ perfektioniert.

  61. Herzlichen Glückwünsch, sie sind von der infantilen Traumwelt in die Realität zurückgekehrt. 😉

    Linke dulden heutzutage kein Widersprüch, weil sie eben nie die Realität mochten. Links sein ist eben nichts anderes als kindliches Anspruchsdenken. Kinder leben in Traumwelten, sind narzisstisch veranlagt, belügen sich selbst, geben stets die Verantwortung an andere ab und brauchen eine Elternfigur, weil sie Angst alleine auf der Welt haben.

    Was haben wir in Deutschland?

    Die Leute wollen durch Luft und Sonne mit aggressive Einwanderer zsm leben, halten sich für besonders klug, superindividualistisch, künstlerisch begabt und total rebellisch und gesellschaftskritisch, geben nie Fehler zu, geben stets Verantwoertung an andere ab (am liebsten den Kapitalismus und Leistungsgesellschaft die Schuld) und rufen nach immer mehr Bevormundung in Form von der Coronamaßnahmen, Strafen und einem bedingungslosen Grundeinkommen am liebsten, weil sie nix mehr alleine gebacken kriegen.

    Diese Ansicht müssen nicht mal politisch Linke vertreten, sie ist sogar sehr weit verbreitet in der Gesellschaft, selbst bei denen, die sich als angeblich Mitte oder Konservative sehen.

    Dieses Denken gab es auch in der DDR und sogar im Nationalsozialismus. Dort wollten die kindlichen Erwachsene, dass ein toller Führer alles regelt und träumten von paradiesischen Zuständen als glorreiche, schöne und anmutige Arier… 😉 Als sie dann unsanft aufwachten, sagten sie wie Kinder, die beim Sch**** bauen erwischt worden sind „ich war’s nicht!“ aka. „Wir haben nix von all dem gewusst!“ 😉

  62. Man sollte sich im Zusammenhang mit allen politischen Fragen unserer Zeit stets fragen: Where is the money? Große und auch nicht so große Firmen bzw. deren Manager laufen dem Zeitgeist doch nicht hinterher um Geld zu verlieren und persönlich den Gürtel enger zu schnallen, sondern um sich selbst zu bereichern.

    z.B. hat letztlich die sog. Coronapolitik doch viele Pandemiegewinnler hervorgebracht. Autofirmen bauen zwar weniger Fahrzeuge, verdienen aber trotzdem mehr, weil bei vielen genug Coronageld da ist um jeden Preis zu zahlen. Generell ist Corona eine hervorragende Gelegenheit höhere Preise durchzusetzen. das hat „die Wirtschaft“ verstanden und unterstützt die irrationale Coronapolitik. Ein Hand wäscht die andere.

  63. Gegen die Probleme die Sie ansprechen kann man auch sein ohne Linker zu werden.
    Eventuell sind Sie und viele Menschen einfach in der Mitte der Gesellschaft und das ist völlig normal.

  64. Hut ab!
    Danke, Herr Thurnes, für diese (nicht selbstverständliche) mutige, sachliche, ehrliche und selbstkritische Analyse.
    Das es so ist, wissen wir ja bereits, aber solche Worte hört man leider nie aus dem Hypozentrum der Linken, dort wird lieber – so, wie Sie so schön beschreiben – der Feindradius vergrößert, bevor man auch nur einen Millimeter irgendetwas mal selbstkritisch hinterfragt oder reflektiert.
    Ich finde, es ist in der heutigen Zeit wichtiger denn je, Brücken zu bauen, statt noch mehr Gräben zu ziehen. 

  65. Einfach nur klar und logisch gedacht, überzeugend formuliert! Bitte mehr davon….

  66. Die westdeutsche Linke der 60er, 70er und 80er Jahre hat sich nicht gewandelt, sie waren nie tatsächliche Linke. In der übergrossen Zahl gehörten sie immer schon zum akademischen Kleinbürgertum und haben sich durch den Marsch in die Institutionen bürgerlich etabliert. Sozialromantik und Verbalradikalismus gaben sie als links aus, was es nie war. Die westdeutsche Linke der 60er, 70er und 80er Jahre hat sich schon von der Anzahl beträchtlich ausgeweitet, denn man sorgt dort vor allem auch für die eigenen Kinder und Enkel, die alle wohlversorgt sein sollen.

  67. Wo das alles hinführt?“:
    BRD und EU schmieren weiterhin ab. Und die richtige Koalition regiert: Die unwichtige SPD und die beiden Zeitgeistparteien der gleichen Medaille: FDP und Grüne.
    Am Ende entscheidet das Geld alles. Nicht irgendwelche „Freiheiten“. Und beim Geld bin ich mir sicher: Mittlerweile sind nicht nur Griechenland und Italien Pleite, sondern auch Deutschland. Egal was in der „Bilanz“ steht. Natürlich werden Leute dank steigender Preise durch Inflation, CO2-Abgabe, … ärmer. Samt stark steigender Mieten (auch plus CO2-Kosten). Außerdem werden die Sozialkosten (Rente, Krankenkasse, Pflege, …) nicht mehr zu bezahlen sein. Und die nötigen Kosten für die Erneuerung der Infrastruktur. …

  68. Leider gab es in der Nachkriegszeit nur eine mangelhafte Aufarbeitung der Verbrechen des Stalisnismus und daraus sich ableitend vieler sozialistischer Länder. Man blickte nur auf den NationalSOZIALISMUS und interpretierte ihn als ein einzigartiges Phänomen. Genau das ist er aber nicht, denn sein Pendant war eben der Stalinismus aus dem dann Diktaturen, wie in China, der DDR oder Kuba und noch vielen anderen Ländern hervorgegangen sind.
    Sozialistische Ideologie ist immer totalitär, denn sie beansprucht bei allgemeiner Gültigkeit die Menschheit in einen glücklichen, von allen Mühen des Lebens befreiten Zustand zu führen. Der Weg zum stets im Utopischen verharrenden „Glück“ wird dann schnell blutig und zwischenmenschlich voller Abgründe.
    Immer wenn sich Menschen einer Erlösungsideologie unterstellen, kommt die Würde des Einzelnen unter die Räder. Die Herschenden meinen es ja nur gut und da ist letztlich alles erlaubt. Stalin brachte die Millionen Kulaken ja nicht um, weil er sie aus irgendeinem Grund hasste, sondern allein aus dem Grund, weil sie seiner Kollektivierung der Landwirtschaft zu großen Kolchosen im Wege standen. Die mussten aus Sicht Stalins eben schnellst möglich entsorgt werden, um die „Segnungen“ des Sozialismus nicht länger aufzuhalten.
    Die Moderne scheint in ständig sich wiederholenden elementaren Krisen verfangen, denen eine sich exponentiell steigernde Dekadenz vorausgeht, die dann zum Kollaps des kulturellen Fundamentes der Geslleschaft führt. Dann bahnt sich die Barbarei in Formen des Massenwahns Bahn. Der Heilsmythos gewinnt dann in unterschiedlichen Ausprägungen unglaubliche Anhängerschaft, wie man jetzt auch bei den „Impfungen“ sieht. Wer sich der Heilsideologie verweigert, wird als Feind, ja als Volksschädling gesehen und entsprechend behandelt.

  69. Haben sie sich mal gefragt, wie es sein kann, dass trotz des extremen Gesellschaftswandels Frauen immer noch die gleiche Opferrolle zugedacht bekommen wie vor 40 Jahren? Und immer noch mit den gleichen Argumenten? Das macht überhaupt keinen Sinn.

    Meine Antwort: Weil es gar nicht um das Beenden der Opferrolle geht. Oder um Gleichberechtigung. Die ist schon lange erreicht. Ganz im Gegenteil, Frauen genießen inzwischen weitaus mehr Privilegien als Männer. Sie können an jede Universitäten schauen: 20 Frauenbeauftragte und Sonderprogramme für Frauen, null für Männer. Im Berufsleben dasselbe, Sonderregelungen und Kirschenpicken für Frauen wohin man schaut.

    Aber das interessiert keinen. Man fokussiert sich auf die Fälle, wo es anders herum ist. Frauen verdienen angeblich bei gleicher Qualifikation 6% weniger als Männer. Mal davon abgesehen, dass es sich hier sicher um Gefälligkeitsstudien der Frauenlobby handelt, gibt es unzählige Gründe, weshalb das so sein könnte. Zum Beispiel, weil Männer wesentlich öfter Sonderverantwortungen übernehmen. Aber gut, dass mag jeder sehen wie er will, darüber zu diskutieren ist müßig.

    Fakt ist aber, dass es hier um Macht und Interessen geht. Und da lohnt die Diskussion durchaus. Die Frauenlobby, die die Interessen der Frauen vertritt, konnte in Deutschland über Jahrzehnte ungestört gedeihen. Die Männerlobby existiert nicht, also existiert auch kein Antagonist. Die Frauenlobby wird die Benachteiligungs-Sau so lange ungestört durchs Dorf treiben können, wie es die Gesellschaft zulässt.

    Für mich ist der Feminismus und die mit ihm einhergehende Feminisierung der Gesellschaft und die von ihm erzeugte Geschlechterungerechtigkeit (zum Nachteil der Männer) das Grundübel unserer Zeit, aus dem die anderen Übel wie die Genderbewegung oder die Cancel-Culture entwachsen sind. Der Feminismus hat eine schwache Gesellschaft erschaffen, und diese Schwäche machen sich andere nun zunutze.

    Die Gleichberechtigungsdiskussion ist genauso voreingenommen wie die Flüchtlingsdiskussion oder die Ökodiskussion. Wenn sie also erkennen, dass beim Thema Kopftuch wider die Wahrheit argumentiert wird, um dem politischen Gegner nicht in die Hände zu spielen, dann frage ich mich, wieso ihnen das beim Thema Gleichberechtigung nicht auffällt. Die Mechaniken sind haargenau die gleichen.

    • So ist es. Aber die ewige Opferrolle aufzugeben wäre schön blöd. Man lebt damit durchaus konfortabel. Und das gilt für alle „Opferrollen-Bereiche“. So manch Privilegierter geht dafür vor lauter Scham und Selbsthass sogar iauf die Knie.

  70. Es wäre wünschenswert, dass mehr Schreibende das so sehen und sich entsprechend verhalten würden.

  71. Scharfe Beobachtungen, Guter Artikel, Mario Thurnes, muss ich mir merken

  72. Die Linken sind genauso wie ich sie aus der DDR kenne. Die Partei hat immer Recht, wir sind privilegiert und das gemeine Volk hat das zu sagen, was wir vorschreiben.
    Der einzige Unterschied, die Anarchie, die mit den Linken ja irgendwie verbunden ist gab es nicht. Aber sie waren ja auch an der Macht.

  73. Vorab: Ich bin auch traditioneller Gefühls-Linker.
    Die Krise der Linken ist das größte Problem unserer Zeit, die Mutter aller Probleme. Die Krise besteht darin, den Kampf für eine gerechte Wirtschaftsordnung nur noch halbherzig und ideenlos zu führen. Vor allem seit 1989. So ging uns auch die gesellschaftliche Avantgarde verloren, die seit Jahrhunderten den Weg zum Fortschritt wies.
    Statt dessen wurde sie ein Nährboden für abwegige und destruktive Visionen, wie Gender, Klimadiktat, Multikulti, usw.. Das ist aber nach wie vor ein attraktiver Rahmen für den Charaktertyp des Weltverbesserers (es gibt auch den Zufriedenen und den Selbstverbesserer), der irgendwo dazu gehören möchte und sich meist als links identifiziert. Hauptsache man kann an der Gesellschaft herumpfuschen, mit der vagen Hoffnung auf eine Verbesserung der Welt, Macht ausüben, sich als Teil der Guten fühlen und klammheimlich Aggressionen gegen „Nazis“ ausleben. Oder auch öffentlich.
    Es ist extrem wichtig das Problem zu verstehen. Leider ist es komplex. Aber was klar ist, ist dass es eine Kombination aus starken Dynamiken gibt. Eine ist das Scheitern von 89 und die folgende Neuorientierung auf einfachere Ziele, wie die demographische Revolution. Die wird vom Gegner und Opfer sogar bezahlt und als humane Glanzleistung verehrt.
    Es mag auch eine Entwicklung bei Zivilisationen geben, die schon sehr fortgeschritten sind, wenn vielen klar wird, dass erstens das Versprechen auf stetiges Wachstum wackelt, und dass prinzipiell der ideale Zustand nicht erreichbar ist. Dieser Zustand müsste nämlich auch die persönliche Existenzangst und Verlorenheit beseitigen. Was erst recht (so zumindest) nicht möglich ist. So dass die Weltverbesserer eben immer Zulauf haben werden und Unheil anrichten, in ihrem unweisen, selbstgerechten Tun.

  74. PARALLELEN

    Mir geht es ein wenig ähnlich: geboren und aufgewachsen in einem erz-sozialdemokratischen Elternhaus wurde ich im Laufe der Jahre immer konservativer. getreu dem Spruch „wer mit 20 nicht links ist hat kein Herz, wer es mit 40 immer noch ist aber keinen Verstand.“

    Ich habe Menschen schon immer genau betrachtet: mir fiel schon früh auf, dass mein Großvater mütterlicherseits, Sozialdemokrat seit den frühen 1920-er Jahren bis zu seinem Tod 1969, so völlig anders war als manche Linke. Er hatte sich vom Hüttenarbeiter zum Angestellten hochgearbeitet, war eher preußisch-autoritär als das was man heute mit „links“ assoziiert. Sagen wir mal so: er war das genaue Gegenteil von Leuten wie Stegner, etc.

    Bei meinem Vater (von Beruf Dreher) war es ähnlich – er selbst Sozi, die meisten seiner Geschwister allerdings CDU. Das bürgerliche Gen war bei meinem Vater aber unverkennbar. Für mich musste daher jeder Arbeiter danach streben, bürgerlich zu sein.

    Damals waren die Fronten klar: die FDP (auch damals schon was für Zahnärzte und Architekten) spielte auf dem Dorf keine Rolle – man war also entweder CDU oder SPD. Meiner Meinung nach musste ein anständiger Arbeiter unbedingt SPD sein – denn die SPD von damals war auch noch eine Arbeiterpartei, mit der man sich identifizieren konnte, getragen von Persönlichkeiten wie Helmut Schmidt, Georg Leber, Karl Schiller, Hans Apel, etc.

    Die CDU war mir damals zu verschmockt, der typische CDU-ler nach meiner Klischeevorstellung ein entweder arroganter, überheblicher Angeber (Typ: erfolgreicher Unternehmer bzw. Beamter) oder ein verschnarchter, behäbiger Bourgeois.

    nach und nach setzte ein Umdenken ein: ich war ein sehr guter Schüler, Lehrerliebling und kam sonderbarerweise mit meinen konservativen Lehrern (CDU-ler, die mich protegierten und förderten, damals war die CDU noch konservativ) wesentlich besser klar als mit Linken.

    Dann kamen die ersten Erfahrungen mit Linksextremen an der Uni, dann ein Aufenthalt im wohltuend konservativen GB, dann die Wende (erster Teil) – und ich war konservativ. Als ich sah, wie es in der DDR ausgesehen hatte (und da rede ich nicht nur von Diktatur, Schnüffelstaat, sondern vor allem von maroder Wirtschaft und dem katastrophalen Straßenbild) stand für mich fest: NIE WIEDER LINKS!

    Sonderbar: gerade als ich mich der CDU zuwenden wollte begann die ihren Linksrutsch. Mit mir und der CDU wurde (und wird) es daher nichts, obwohl ich immer noch konservativ bin und mit der Zeit immer konservativer wurde. Aber ich habe eine politische Heimat…

    Die SPD von heute ist für mich unwählbar, nicht zuletzt weil sie in fast allem das Gegenteil von früher ist: durchgedrehte Feministinnen statt loyal-treusorgender Arbeitergattinnen, höhere Töchter (stellvertretend die auf mich unglaublich überheblich wirkende K. Barley), Abgehobenheit statt Arbeiter-Realismus, Wolkenkuckucksheim statt Erdboden, Tugendprahlerei statt echter Werte, keine sichtbaren politischen Persönlichkeiten mehr.

    Heute weiß ich wo ich stehe und auch genau warum. Eine logische Genese, auch wenn (oder vielleicht gerade weil?) ich Akademiker (mit viel Achtung vor und Lust aufs Handwerk) bin. Ich habe, wie gesagt, meine politische Heimat gefunden. Das ist zwar noch nicht Mainstream, aber das macht nichts. Ich bin sicher, deren Zeit wird noch kommen.

    Auch das eine logische Genese!

    • Die Erfahrung mit Lehrern habe ich auch gemacht. Wir hatten einen jungen, aber für die 80er Jahre erzkonservativen Religionslehrer, einen „kalten Krieger“. Und ich als links geprägter Jugendlicher verstand mich erstaunlich gut mit ihm, fast als Einziger in der Klasse. Die meisten früheren Mitschüler, die damals gegen ihn aufmüpfig waren, sind mittlerweile die bravsten Untertanen, und ich war gestern auf meiner ersten Montagsdemo.

  75. Danke für dieses ehrliche Bekenntnis . Unser politischer Eintopf ist nur noch an der Frage interessiert, wie die vegane Gewürzmischung angebaut wird . Der Blick endet am Tellerrand .

  76. Heutige Linke muss man sich leisten können! Ich bezweifle, ob sich unser Land noch lange die zahllosen Linken „Intellektuellen“ in Kultur, Politik, Schulen und unproduktiven Bullshit-Jobs wird leisten können. So viele „rechte Dörfer“ gibt es gar nicht, die oftmals heruntergekommenen progressiven Städte zu ernähren. Die Linke ist für mich moralisch verlottert, so wie die Städte in denen sie bevorzugt hausen. Diese Edel-Linken sitzen aber immer noch auf ihrem viel zu hohen Ross und schauen mit Herablassung auf die normalen und konservativen Menschen herab, die sie ernähren, nicht anders als es der Feudalherr früher getan hat. Sie werden stürzen – wegen ihrer eigenen Überheblichkeit und Arroganz.

  77. Spannender Text. Insbesondere den so wichtigen Hinweis auf das Verhalten der Wirtschaft würde ich gern herausstreichen. Die nämlich biedert sich massiv dem Zeitgeist an, egal ob beim Thema Klima, Decarbonisierung, Energiewende, Migration bis hin zum Gendern. Immer ist die Wirtschaft vorn dabei. Widerstand gegen hohe Energiepreise oder verschärfte, unerreichbare, Abgasnormen, um zwei Beispiele herauszugreifen, natürlich nicht, im Gegenteil es kann offensichtlich gar nicht hart genug kommen. So wird insbesondere die Wirtschaft den rot-grünen Träumereien unwidersprochen hinterherlaufen. Folge, es wird sich nichts zum Positiven ändern, garantiert nicht!

    • Das Verhalten „der Wirtschaft“ ist opportunistisch. Einige Unternehmen, die in D noch wirtschaftliche Interessen verfolgen, nutzen den Zeitgeist, solange es nützlich ist. Sobald es Zeit ist zu gehen, verlassen sie den Standort ziemlich kompromisslos und treten die in den Hintern, auf deren Seite sie gestern noch zu stehen schienen.

  78. In Deutschland haben wir gleiche Rechte für alle, wenn jemand, der mal links war, sich öffentlich dafür rechtfertigen und sich deutlich von Links distanzieren muss.

  79. Danke, Sie sprechen mir aus der Seele. Das was wir heute erleben ist Faschismus (kommt aus dem italienischen und wird von dem Wort Bund abgeleitet). Wir erleben ihn rechts, links und neu dazugesellt hat sich der „Centrofaschismus“ (Merkellismus).
    Und dieser Bund hält nämlich nur, wenn er Regeln folgt.
    1.   Recht hat, wer an der Spitze ist
    2.   Wer an die Spitze will, muss beißen im Sinne der Führung
    3.   Wer nicht folgt , wird rausgeschissen oder anderswie bearbeitet
    4   Meinungskontrolle
    Achten Sie auf das Wording und wie oft ein Begriff mit etwas verbunden wird, obwohl hier überhaupt kein Zusammenhang besteht. Die Manipulationsversuche des ÖRR sind nicht mehr filigran sondern kommen plump daher, weil der ÖRR unterwandert ist und fast gar nichts mehr fürchten braucht.
    Es ist also nicht unser politische Verortung, sondern die Art und Weise wie wir miteinander umgehen.

  80. „Rechts war Dorf, Katholische Kirche und Normativität. Links war Stadt, Religionskritik und der Mut, Gedanken auch mal gegen den Strich zu bürsten.“

    Ein etwas klischeehaftes Bild. Linke fanden sich schon immer in jedem Dorf. Sie brauchten nur mehr Mut als die in der Stadt, welche sich in einer gleichgesinnten Wohlfühlblase einrichteten. Ich als ehemaliger Dorflinker weiß, wovon ich rede.

    Ich vertrete nach wie vor linke Positionen, wo es z.B. um Fragen der sozialen Gerechtigkeit, um Kapitalismuskritik und Arbeitnehmerrechte geht. Ich begann, mich von Links abzuwenden, als ich mich mehr und mehr pauschalen Vorwürfen ausgesetzt sah, „alter weißer Mann“ etc…

    Im Grunde stehe ich auch heute dort, wo ich schon immer stand. Ich bin nur relativ rechts, weil sich alles andere – bis hin zur völligen Irrationalität – nach links versch(r)oben hat.

  81. Die allermeisten meiner Freunde arbeiten im Journalismus, akademischen Betrieb oder in der Politik.“ – das nennt man dann Blase.

    Immer schön mal lesen zu können, wie und warum ein Mensch den Ausstieg geschafft hat.
    Selbst war ich ja nie Journalist, das kann ich darum nicht beurteilen, aber sonstige Erwägungen sind auch so nachvollziehbar.
    Und ich halte mich nachwievor für „tendenziell links“, im Grunde für einen Sozi, gar ein Grünen.
    Sache ist nur, daß meines Erachtens gesamtes „linkes Spektrum“ sich in Richtung Totalitarismus bewegt hat, aber weil selbst unbewegt, befinde ich mich nun politgesäßgeographisch betrachtet „rechts“.
    Und kann sagen: Ich habe durchaus Freude an solcher Zuschreibung. Als Jungspund Anarcho, heute Reaktionär mit Sympathie für Kaiser Wilhelm – sollen Leute doch Kopf schütteln, mir wurscht.

  82. Die Kombination der Artikel mit Anzeigen, für welche „Tichy Einblick GmbH nicht verantwortlich“ sind, ist wieder einmal köstlich:

    Zu dem Artikel über links und Sozialismus gibt es eine Anzeige mit dem Titel „Warum sind Menschen faul?“

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