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Geschichte des Sozialismus – Teil 3 von 3

Der moderne Sozialismus: Von Milliardärssozialisten, Hufeisentheorien und dem Todestrieb

29.12.2023

| Lesedauer: 7 Minuten
Welche Formen nimmt der moderne Sozialismus an und wie kann man ihm begegnen? Ist der neoliberale Kapitalismus die Antwort oder nur eine komplementäre Erscheinung? Und was treibt letztlich die Sozialisten an? Diese Fragen will der dritte und letzte Teil der TE-Reihe zur Geschichte des Sozialismus beantworten.

Nachdem Teil 1 dieser Reihe einen kurzen Blick auf die geschichtlichen Wurzeln des Sozialismus bot und Teil 2 darlegte, wie der Sozialismus der Nachkriegsära durch den Einsatz vermeintlicher Freiheit die kulturelle Hegemonie errang, sollen in Teil 3 der vielzitierte „Milliardärssozialismus“ und seine komplementären Erscheinungsformen des Liberalismus beleuchtet sowie die Frage nach dem letztendlichen Antrieb zum Sozialismus gestellt werden.

Ein typisches Merkmal sozialistischer Gesellschaftsformen ist der unaufgelöste Widerspruch zwischen vermeintlicher Gleichheit, bei gleichzeitiger Existenz einer Gruppe Auserwählter – ob nun Propheten, Berufsrevolutionäre, oder sonstiger „Eliten“ – die den Staat lenken. Während die utopischen Sozialisten dabei vor allem Ideologen am Ruder sehen, übernimmt spätestens im staatssozialistischen Kompromiss fast immer eine Bürokratenkaste das Kommando. Womöglich ist das der Grund, dass eine Mehrheit der Studenten – die als angehende Akademiker prädestinierte Unterstützer des Sozialismus sind – laut Umfragen auf Karrieren im öffentlichen Dienst hoffen, da sie instinktiv begreifen, dass in der von ihnen angestrebten Gesellschaft die Bürokratie zur einzig verbliebenen Hierarchie von Wert wird.

Demgegenüber würde man klassischerweise die Kräfte des freien Marktes, das Unternehmertum, als schöpferisch-schaffenden Pol des Widerstands erwarten. Doch in den letzten Jahren, wenn nicht Jahrzehnten, offenbarten diverse Organisationen, wie zum Beispiel der WEF und dessen „Great Reset“, dass sozialistische Maßnahmen von (über-)staatlicher Seite Hand in Hand mit den Interessen einer globalen Elite von Oligarchen und Milliardären gehen können.

Eine genauere Analyse dieses Zustands lieferte bereits TE-Autor David Engels vor einigen Jahren, als er die gegenwärtige Verquickung kapitalistischer Eliten mit sozialistischen Ideologien trefflich mit dem auf Oswald Spengler zurückgehenden Begriffs des „Milliardärssozialismus“ beschrieb und diesen damit zum salonfähigen Schlagwort machte. Engels bezeichnete die Bestrebungen moderner Großkonzerne wie Google, Facebook etc. als „pseudosozialistisch“, da …

„… Liberalismus und Sozialismus in ihrer real existierenden Form nicht mehr als fundamentale Gegensätze zu denken sind, sondern vielmehr als konvergierende Kräfte, die zwar von unterschiedlichen Ausgangspunkten argumentieren, letztlich aber aufgrund ihres materialistischen Menschenbilds derselben ideologischen Schule zuzurechnen sind“

Völlig zurecht zitiert Engels (wie könnte er auch anders) Marx, der dem Kapitalismus ein unweigerliches Streben zu Monopolismus und autoritären Strukturen nachsagte, dabei allerdings, so Engels, fälschlicherweise schlussfolgerte, der Sozialismus würde dies überwinden. Engels hingegen argumentiert, dass Kapitalismus und Sozialismus mittlerweile „komplementär, nicht antagonistisch“ operieren würden.

Die Verwandtschaft von Sozialismus und Neoliberalismus

Die Frage, inwiefern die Strukturen des modernen Kapitalismus überhaupt noch fähig oder willens sind, dem modernen Sozialismus etwas entgegenzusetzen, stellt sich tatsächlich mit größter Dringlichkeit. Der koreanisch-deutsche Philosoph Byung-Chul Han analysierte bereits in seinem Werk „Die Müdigkeitsgesellschaft“ einen gravierenden Übergang in der neoliberalen Gesellschaft vom repressiven „Du musst“ zum vermeintlich befreienden „Du kannst“ („Yes, we can“), das allerdings in einer Selbstknechtschaft und – damit verbunden – Depression und Burnout endet. Im Zusammenspiel mit einer Vielzahl moderner Erscheinungen, wie der Aufmerksamkeitsökonomie, dem Hang zur grenzenlosen Selbstvervollkommnung, dem Informationsüberfluss, sowie dem Subjekt als „Unternehmer seiner selbst“, wird der Mensch im Neoliberalismus gleichzeitig zu Opfer und Täter der Ausbeutung. Die fehlgeleitete Freiheit wird zum Joch.

Für Han entpuppt sich die freiwillige Selbstausbeutung durch ihre freiheitliche Verklärung als weitaus effektivere Herrschaftsmethode, als reiner Zwang es je sein könnte. Somit entpuppt sich der Übergang von „Du musst“ zu „Du kannst“ als, wie Engels es analysierte, positivistisch komplementäres Gegenstück zum in Teil 2 besprochenen Übergangs von „Du darfst nicht“ zu „Du musst nicht“ im Sozialismus. Wirtschaftlich und ideologisch nähern sich also der moderne Sozialismus und der Neoliberalismus entsprechend der Hufeisentheorie einander an. Es entsteht darüber hinaus der Eindruck, dass der moderne Sozialismus, der sich freiheitlicher Methoden bedient, nur im Liberalismus entstehen konnte. Dass ausgerechnet die vielleicht perfideste Form des Sozialismus nur aus der freiheitlichsten Gesellschaftsform entstehen konnte, entbehrt nicht einer gewissen Ironie.

Sozialismus als Reaktion auf radikalen Individualismus

Diese Einsicht ist aber entscheidend bei der Frage, wie man der Dominanz des modernen Sozialismus begegnen kann. Die klassische Annahme des Nachkriegsliberalismus, dass der Erfolg des freien Marktes das beste Mittel gegen die Irrungen des Sozialismus sei, entpuppt sich nicht nur zunehmend als wirkungslos, sondern sogar als trügerisch. Monarchisten mögen zurecht den Finger heben und auf eine andere Lösung verweisen, doch bewegen sich auch diese Überlegungen in der momentanen Lage rein im theoretischen Raum.

Die Krise ist eine tiefere und hat mit den gerne belächelten Fragen nach der Sinngebung des Lebens zu tun. Es lohnt sich, dazu erst einmal auch der Frage nachzugehen, was die sozialistischen Systeme antreibt. Der paläokonservative Autor Paul Edward Gottfried beschrieb in seinem Werk „Multikulturalismus und die Politik der Schuld“ die Entwicklung der modernen Massendemokratie zu einem bürokratischen Verwaltungsapparat, der zwecks Selbstrechtfertigung zunehmend dazu neigt, eine volkserzieherische Funktion einzunehmen. „Was wie eine therapeutische Tyrannei aussehen mag, ist bei Lichte betrachtet die natürliche Entwicklung einer Massendemokratie, die durch immer mehr Rechtsansprüche und eine immer größer werdende Liste von ‚Menschenrechten‘ gekennzeichnet ist“, so Gottfried. Die Triebfeder für diesen therapeutischen Missionierungseifer sieht Gottfried dabei im liberalen Protestantismus, der sich durch eine „Suche nach individueller Erlösung, ausgeprägten Individualismus, Kreuzzüge für Menschenrechte und Krieg gegen jede Art von Diskriminierung“ auszeichnet.

Vor allem der Individualismus wird gemeinhin nicht als Merkmal sozialistischer Gesellschaften gesehen, im Gegenteil, der Individualismus gilt als Antipode des Kollektivismus. So verpönt es in unserer Zeit auch sein mag, eine Kompromittierung dieser Freiheit zu fordern, so ließe sich dennoch argumentieren, dass auch die Freiheit der Einhegung bedarf. Denn dort, wo selbst die letzten Zwänge – „Du musst“ oder „Du sollst nicht“ – zugunsten der Freiheit – „Du kannst“ oder „Du musst nicht“ – aufgegeben werden, droht die Freiheit in ihr Gegenteil umzuschlagen. Aus der Freiheit des Individuums wird dann die Atomisierung der Menschen, aus Individualität der gleichgeschaltete Wahn künstlicher Selbstdefinition als 47. Gender.

Der bereits in Teil 1 zitierte Igor Schafarewitsch beruft sich auf Karl Jaspers „Achsenzeit“, eine Periode, die ungefähr das erste Jahrtausend vor Christus umfasste. Jaspers erkannte in dieser Epoche einen revolutionären Wandel des Weltbildes, der vom Mittelmeerraum bis tief in den asiatischen Raum wirkmächtig wurde. An die Stelle der Gottkönige der orientalischen Despotien, jener ursprünglichen Formen des Staatssozialismus, trat nun das Individuum als Gestalter der Geschichte. Diese Entwicklung ließ sich sowohl im antiken Griechenland, als auch bei den israelischen Propheten, bis hin zum Buddhismus beobachten und kulminierte in der Entstehung des Christentums.

Der revolutionäre Aspekt der Entwicklungen der Achsenzeit führt aber unweigerlich zu der Schlussfolgerung, dass entgegen landläufiger Annahmen der Sozialismus in all seinen Schattierungen keine revolutionäre Kraft darstellt, sondern vielmehr eine reaktionäre, die den revolutionären Anspruch des Individualismus der Achsenzeit wieder ungeschehen machen möchte. Dies geschieht aber nicht aus reinem Machtkalkül, so Schafarewitsch, sondern basiert auf jenem triebhaften Verhalten, das bereits im Titel seiner Analyse auftrat: dem Todestrieb.

Sozialismus und Kapitalismus: Vereint im Todestrieb

Der Begriff des Todestriebs geht auf Sigmund Freud zurück, der diesen erstmals in „Jenseits des Lustprinzips“ formulierte. Freud verortete zwei grundlegende Triebe im Menschen: den Lebenstrieb und den Todestrieb. Letzterer sei dabei eine „Äußerung der Trägheit“ oder „ein dem belebten Organischen innewohnender Drang zur Wiederherstellung eines früheren Zustandes, welches dies Belebte unter dem Einfluss äußerer Störungskräfte aufgeben musste“. Schafarewitsch überträgt diesen selbstzerstörerischen Drang auf die gesellschaftliche Ebene, ist dabei aber nicht alleine.

Der bereits in Teil 2 erwähnte Herbert Marcuse, der so großen Einfluss auf die Entwicklung moderner sozialistischer Strömungen hatte, übernahm die Theorie Freuds bereits zuvor und bereicherte sie um ein größeres soziales Element. Für Marcuse ist der Todestrieb ein Streben, das von Spannung, Leid und Unzufriedenheit befreie, die auch durch soziale Faktoren erzeugt würden. „Der Tod kann zum Wahrzeichen der Freiheit werden. Die Unvermeidlichkeit des Todes widerlegt nicht die Möglichkeit einer schließlichen Befreiung. Gleich den anderen Notwendigkeiten kann er vernünftig gestaltet werden – schmerzlos. Die Menschen können ohne Angst sterben, wenn sie wissen, dass das, was sie lieben, vor Elend und Vergessen bewahrt ist. Nach einem erfüllten Leben können sie es auf sich nehmen, zu sterben – zu einem Zeitpunkt ihrer eigenen Wahl.“

Es bedarf keiner großen Anstrengungen, um ähnlich selbstzerstörerische Erfüllungsphantasien in der Gegenwart auszumachen. Ob nun die Befürwortung der Euthanasie, der Abtreibung, oder der bewussten Nichtfortpflanzung, um den Planeten zu retten – all diese und noch viele Phänomene sind Ausdruck eines Selbstzerstörungstriebs, der maßlos die Überhand über den Lebenstrieb gewonnen hat. Schafarewitsch behauptet, der Todestrieb werfe sich „im Gegensatz zu einer religiösen oder nationalen Ideologie, die offen ihre Ziele verkündet, das Gewand der Religion, der Vernunft, der Staatlichkeit, der sozialen Gerechtigkeit, nationaler Bestrebungen, der Wissenschaft über, enthüllt aber nie sein wahres Gesicht. Anscheinend ist sein Einfluss desto größer, je mehr sein Sinn vom unterbewussten Teil der Psyche aufgedeckt wird, allerdings unter der Bedingung, dass das Bewusstsein nichts davon erfährt.“

Bemerkenswert ist, dass nicht nur Schafarewitsch den Todestrieb im Sozialismus verortet, Byung-Chul Han setzt diesen in Beziehung zum Kapitalismus! In „Kapitalismus und Todestrieb“ zitiert Han den französischen Wirtschaftswissenschaftler Bernard Maris, der meinte: „Die große List des Kapitalismus besteht darin, die Zerstörungskräfte, den Todestrieb, zu kanalisieren und in Richtung Wachstum umzulenken.“ Für Han beruht der Kapitalismus auf der versuchten Negation des Todes, das Kapital wird gegen den Tod als absoluten Verlust akkumuliert. Aber indem der Kapitalismus versucht, den Tod zu bannen, entreißt er dem Leben sein innerstes Wesen, das notwendig an den Tod verbunden bleibt. Der Versuch, dem Tod auszuweichen, tötet im Gegenzug das Leben.

Das Erkennen der Verbundenheit mit dem Anderen

Wiederum entpuppen sich die Beziehungen von Sozialismus und Kapitalismus zum Tod als zwei Seiten derselben Medaille. Es verdeutlicht, dass die Lösung auf die Herausforderung des modernen Sozialismus keine politische, sondern eine seelische ist. „Jeder politischen Revolution muss eine Revolution des Bewusstseins vorausgehen, die dem Leben den Tod zurückgibt“, schreibt Han. Eine einfache Antwort darauf, wie dies vonstatten gehen soll, gibt es zwar nicht, aber Han erachtet dafür vor allem den Eros, den Lebenstrieb, als notwendig, um den Narzissmus zu überwinden und wahre Freiheit durch die Öffnung gegenüber dem Anderen zu erfahren.

Auch Schafarewitsch konnte sich zu keiner einfachen Prognose durchringen, verwies aber immerhin auf die Werke des russischen Religionsphilosophen Wladimir Solowjow, der „eine optimistische Konzeption, der zufolge die Menscheit, um ihr Leben auf religiösen Prinzipien aufzubauen, zunächst die Idee des Individualismus in extremer Form durchleben, sie sogar Gott entgegenstellen müsse, um danach durch einen bewussten Akt der Individualität zu Gott zu gelangen“. Freilich, wer mit dem Christentum nichts anfangen kann, wird sich gegenüber diesem Vorschlag vor allem empören.

Doch womöglich ließe sich abschließend doch eine Einsicht gewinnen, nämlich die, dass der Sozialismus, trotz der immer in seinem Geleit auftretenden Gewalt und des Opportunismus, nur unzureichend mit dem simplen Streben nach Macht erklärt und bekämpft werden kann. Man muss kein Freund der Lehren Sigmund Freuds sein, um die bemerkenswerte Wiederkehr des Konzepts des Todestriebs auf gesellschaftlicher Ebene zum Anlass zu nehmen, über diese Triebhaftigkeit nachzudenken und dabei nicht nur die Getriebenheit des politischen Feindes zu erkennen, sondern auch die komplementäre Funktion, die uns – den Anhängern vermeintlicher Freiheit – selbst in diesem Komplex zukommt. Die von der jetzigen Verfahrenheit der Gesellschaft ausgehende Gefahr für große Teile der Menschheit ist zu groß, als dass wir uns mit einfachem Lagerdenken begnügen sollten.

Lesen Sie hier die Teile 1 und 2 der Serie „Geschichte des Sozialismus“ >>>

Der Sozialismus: Eine Jahrtausende alte Geschichte verschiedener Anstriche

Geschichte des Sozialismus – Teil 1 von 3

Der Sozialismus: Eine Jahrtausende alte Geschichte verschiedener Anstriche

Als die Sozialisten die Freiheit für sich entdeckten

Geschichte des Sozialismus – Teil 2 von 3

Als die Sozialisten die Freiheit für sich entdeckten

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47 Kommentare

  1. Der erste (weltliche) Schritt muß dahingehend sein , eine basissoziale Grundsicherung für alle gleich einzurichten , denn nur sie ermöglicht Freiheit und Unabhängigkeit aller , also eine von der alle gleich partizipieren und für die alle gleich einzahlen , alle anderen sozialen Wohltaten können weg , denn auch das soziale Mehr regelt die menschliche Gesellschaft oder der Markt selbst viel gerechter. Nur wenn alle gleich dazu beitragen und davon partizipieren , nimmt man der Grundsicherung das spaltende Element . Eine systemgebundene digitale nationale konsumsteuerfinanzierte Grundsicherungswährung oder Sozialwährung wäre dazu ein sinnvolles Werkzeug um Zweckentfremdung , Mißbrauch und Ausbeutung zu verhindern .

  2. Ein sehr interessantes Finale – Danke dafür!
    Dennoch rege ich eine Fortsetzung an, die einen Bogen aus dem analytisch, theoretischen Bereich in die Gegenwart und zum praktischen „Was tun“ zeichnet.
    Will man sich mit der kulturellen Hegemonie zeitgeistiger (Klima/Milliardärs) Sozialisten nicht abfinden, könnte man natürlich einfach abwarten, dass auch ihnen das Geld anderer Leute ausgeht. Wahlen ändern wenn überhaupt auch nur sehr langsam eingefahrene politische Realitäten und Ausnahmeerscheinungen mit disruptiven Potenzial wie Trump oder Musk oder ähnlich sind hier nirgends in Sicht.
    Unser Parteienstaat ist etabliert, womit die wirkliche Macht im Staat natürlich nicht beim Bürger/Wähler liegt, sondern einer sehr kleinen Partei-Elite. Offensichtlich haben unsere Altparteien mittlerweile massive Personalprobleme, ministrable Personen aufzubauen und dennoch akkumulieren „die Etablierten“ immer noch ca 60% der Wahlstimmen auf sich.
    Eben diese Etablierten sind die Eltern einer Staatsquote von über 50%, ausufernder Wohlfahrts- und Tranfersysteme, stetig zunehmender Bürokratie und Kontrolle, stetiger Gefährdung grundgesetzlicher Abwehrrechte gegen ! den Staat.
    Der Staat „als Beute der Parteien“ führt zum Kurzschluss, dass sich Parteien oder deren Promis mit dem Staat oder Trägern der „Demokratie“ gleichstellen, ihre Wettbewerber damit automatisch zu Staatsfeinden und Undemokraten diffamiert werden können und rege werden.
    Der paternalistische Betreuungs- und Nannystaat (aka die Parteien, die sich so sehen und sich entsprechend „verkaufen“) ist schon lange Realität.
    Aktuell hat sich der Anspruch unserer „Etablierten“ einer wenig realistischen oder pragmatischen Erweiterung ihrer Aufgaben hingegeben, von beliebiger Masseneinwanderung bis Welt-/Klimarettung, selbst unter Inkaufnahme massiver Belastungen/Schäden für die eigene, politisch vertretene Bevölkerung, Wirtschaft, Landwirtschaft etc.
    Für die „Erreichung“ oder Einhaltung der „Pariser Ziele“ oder zur Abwendung der gefürchteten Klimaapokalypse ist faktisch keine Belastung unverhältnismäßig, kein Verlust zu groß, negatives Wirtschaftswachstum aka Degrowth sogar wünschenswert, fehlender Nachwuchs aka Schrumpfung der Bevölkerung natürlich auch usw usw.
    Das mögen alles Ausprägungen des skizzierten „Todestriebes“ sein, von strukturell depressiven und negativen Zukunftserwartungen, nur sind die Folgen dieser „Haltung“ für Millionen nicht nur spürbar, sondern verheerend.
    Auch für den Staat natürlich, da er mittelfristig in die Doppelfalle gerät, dass ihm die realisierbaren Einnahmen wegbrechen, bei gleichzeitig stetig steigenden Kosten, Ausgaben, Pflichtausgaben. Dieser Weg führt unausweichlich in den Ruin, dem natürlichen Ende aller bisherigen Versuche von „Sozialismus“.
    Und ein solcher Ruin trifft nicht nur die Bevölkerung, sondern auch die politischen Eliten, globale Konzerne durch Wegfall ganzer Absatzmärkte usw.
    Mögen manche US-Superrreiche, Konzerne, Fonds etc von Klima-Sozialismus begeistert sein wie unsere aktuell regierende politische Klasse, nur würde ich zumindest diesen Gruppen unterstellen, dass sie mit dem Taschenrechner umgehen können, von Grenzerträgen schon mal was gehört haben und wissen, dass relativer Wohlstand breiter Bevölkerungsteile die unverzichtbare Basis für alles „Gutmenschentum“, jeder Wohlfahrt und aller Klimapolitik ist und immer bleiben wird.
    Haiti (und viele andere bereits armer Länder) bringt wenig Geld ein und interessiert sich für europäische und nordamerikanische Klimaängste vermutlich wenig bis gar nicht, Sri Lanka nach seiner jüngsten Implosion (nach Einführung unserer superguten Biolandwirtschaft) vermutlich auch nicht mehr.
    Wie Narren, die den Ast sägen, auf dem sie sitzen, handeln nicht nur unsere „Superguten“, Klima- und Weltretter, sondern auch viele aus der Wirtschaft, denen man zumindest früher mehr Vernunft und Rechnenkönnen zugetraut hätte.
    Selbst Säulen unseres Wohlstandes aus der zb Automobilindustrie trotten ihrer Demontage und strangulierenden Regulierung hinterher, schwafeln dabei noch „grüne“ Phrasen und Lächeln ihrem Untergang entgegen. Ein paar Nassauer greifen noch vorher ein paar Milliarden Subventionen ab, bevor sie schließen oder den Sitz ins Ausland verlegen, nur können sich hiesige Mitarbeiter dann von beiden Varianten nichts mehr kaufen.
    Deren organisierte „Vertreter“ (Gewerkschaften) sind auch mittlerweile Klimaversessen und schauen der staatlich betriebenen Demontage der Wirtschaft ebenfalls seit Jahren zu, statt sie zu bremsen, obgleich sie sicher sehr gute Drähte in die „etablierte“ Berufspolitik besitzen und dafür nicht einmal Lobbyisten bezahlen müssen.
    Der „Todestrieb“ in den nicht so fernen (wenigstens wirtschaftlichen) Suizid umfasst bei uns damit faktisch alle maßgeblichen Akteure der Staatsführung, insbesondere die Teppichetagen der „herrschenden Klassen“ aus Politik, Wirtschaft und organisierter „Gesellschaft“ – deren Herdentrieb (über die Klippe) ist wenig zu leugnen, man scheint sich einig, gemeinsam in den Freitod gehen zu wollen. Geschwätz zu Solar, Wind und Wasserstoff mögen Berufspolitiker tatsächlich glauben, nur juckt das die Realität herzlich wenig.
    Die Kalauer von Überholen ohne Aufzuholen oder von Wunderwaffen sind alt und gleichzeitig aktueller denn je – magisches Denken steuert anscheinend reale Regierungspolitik, flächendeckend.
    Wie schon im Artikel ausgeführt, scheinen tiefe psychologische Fallen zu existieren, in die gerade die Wohlgesinnten, Gutmeinenden und Idealisten vorzugsweise stolpern, die so und dann gigantische Schäden anrichten.
    Der weitere Klassiker „der Weg in die Hölle ist mit guten Absichten gepflastert“ wirkt mal wieder prophetisch. Unseren weichgespülten „Westlinken“ unterstelle ich tatsächlich überwiegend gute Absichten und echte Klimaängste und Sorgen, nur ist daß kein wirklicher Trost, wenn sie uns alle – ganz real – in den Ruin führen. Wie zahllose Idealisten, Utopisten oder Monster bereits zuvor – pleite ist pleite, tot ist tot und die spätere Klärung der Fehler hilft den Ruinierten oder Toten leider auch nicht mehr…

  3. Vielen Dank für den interessanten Beitrag und den Tipp mit dem Eberz. Kannte ich noch nicht, ist jetzt bestellt. ?

    • Die Böckenfördedeutung ist ähnlich formuliert , daß was trägt kann langfristig nicht durch Zwang oder Täuschung erreicht werden , es sind eben nicht die weltlichen Güter , die zurück ins Himmelreich führen , Tugenden wirken nur durch ( Selbst -) Erkenntnisgewinn regulierend, einend , fruchtbar , nachhaltig und überzeugend . Jedoch liegen allerorten außerhalb des Paradieses einfach zu viele Äpfel herum . Was bleibt ist also ein als gerecht empfundenes konsensfähiges weltliches Gemeinschaftsmodell zu schaffen .Nationaldemokratisch basissozial , korridorliberal , kapitalverpflichtend .Nur ohne die EINE tragfähige homogene Leitkultur ( Multikulti ist da ein Werkzeug daß dem entgegenwirkt ) wird auch dieses Modell nix . Es sind eben Satan UND Beelzebub ( Kapitalismus und Sozialismus ) die daran ( am Idealismus ) kein Interesse haben , derzeit geht man sogar ( Milliardärssozialismus ) einig und erfolgreich Hand in Hand . Über die wohl aussichtsreicheste Leitkultur kann man ja dann gerne ein andermal diskutieren . Halleluja

      • Ich bin selbständiger Bäcker ( Kleinbetrieb) , das Kernpotenzial der Berwerber hat sich nicht wirklich verändert , es sind vor allem die staatlichen Rahmenbedingungen und die daraus entstandenen Einflüße auf die Motive und Kompetenzen die progressiven Partnerschaften zugrundeliegen . Dies bezieht sich auf alle Formen von Partnerschaften und Gemeinschaften auf betriebliche , familiäre , kommunale geschäftliche … . In kleinen Strukturen wie der unsrigen sind wir zwar an die verbindlichen sozialistischen Vorgaben gebunden , aber wir haben noch sehr großen Einfluß auf die Motive , und damit auch auf die wirklich tragenden Elemente dieser kleinen Einheit , je größer die Einheit desto schwieriger , empfänglicher und anfälliger ist sie für den Fokus auf den eigenen den persönlichen Erfolg und Vorteil . Sozialismus und auswüchsiger Machtkapitalismus bedienen zu forderst den Egoismus , dies ist eine maximal ungeeignette Basis für eine fruchtbare Gemeinschaft oder Partnerschaft . Auch eine Nation ist nichts anderes als eine Lebensgemeinschaft , mit gemeinsamer politisch kultureller Identität Sprache Attitüden und Werten , Vergangenheit und Staatsgebiet ( die beiden Letztgenannten dienen jedoch mehr dem Schutz durch konsequente Abgrenzung zur Bewahrung ) die nur dann bestand hat wenn wir in Gegenseitigkeit zum Wohl des anderen handeln , dies ist 100% christliche DNA , damit ist die Leitkultur vorgegeben . Für die weltlichen Leitlinien empfehle ich das Axelrodprinzip basierend auf Anatol Rapoprts Spieletheorie :
        Regel 1.: fair offen ehrlich transparent gerecht (basissozial und leistungsgerecht )
        jeder Verstoß führt zum (Spielab.-) Bruch
        Regel 2 .: win win
        !es muß ein marktgerechter Mehrwert für alle entstehen !
        Regel 3.: ich lasse mich nicht verschaukeln
        ! sollte es doch jemand tun schlage ich konsequent zurück !
        Regel 4 .: ich bin nicht nachtragend
        ! Jeder erhält eine zweite und dritte Chance !
        Jetzt versuchen wir dieses Weltliche Prinzip einmal in einer großen Gemeinschaft politisch umzusetzen , das Modell bekomme selbst ich mit meinem festen Glauben an Gott , nicht gebacken ! Aber befreien Sie mich von allen sozialistischen Fußfesseln und Ketten , geben Sie mir anschließend einen vermeintlich bildungsverwahrlosten Fall und Sie bekommen in zwei Jahren eine eigenständige Fachkraft zurück , versprochen ! Das Modell nennt man Patenschaft . Nun kann jeder ( ! gen mascu !) eine Patenschaft übernehmen , oder wir gehen alle ins nichtsozialistische Ausland . Ich bleibe jedenfalls hier und arbeite mich an der Überwindung des Sozialismus ab , dicke Bretter sind nicht undurchdringlich und viele Löcher ……. danke daß sie bis hier gelesen haben

  4. Da der Mensch und seine innewohnenden Triebe doch sehr überschaubar ist,
    kann man das ganze Geschwafel auch auf eine sehr sehr kurze Formel von Wilhelm Busch bringen. Er meinte:
    „Kaum hat einer mal ein Bissel was, gleich gibt es welche, die ärgert das.“
    Es handelt sich hier m.M. also um bloßen universellen Neid und Vorteilsnahme, der von semidebilen psychisch fast immer irgendwie auffälligen sogenannten Intellektuellen mit allerlei Rauchbomben und Blendgranaten in gegelte Argumentationen gegossen wird, um Ihre wahren Absichten zu verschleiern. Natürlich noch mit Überlegenheits und Machtanspruch gepaart.
    Sendungsbewusste waren und sind bei mir immer „Suspects“

    Oder auch hier:
    Zitat:
    Zunächst: was ist eigentlich Arbeit? Es gibt zweierlei Arten: einmal, Verlagern der Materie auf oder nahe der Erdoberfläche in bezug auf andere derartige Materien, zweitens, andere Leute anzuweisen, es zu tun. Arbeit der ersten Art ist unangenehm und schlecht bezahlt, der zweiten angenehm und hochbezahlt. Außerdem lässt sich die zweite Art unbegrenzt erweitern: es gibt nicht nur Leute, die befehlen, sondern auch welche, die Ratschläge geben, was zu befehlen sei. Gewöhnlich werden zwei gegengesetzliche Arten von Ratschlägen von zwei organisierten Gruppen von Menschen gleichzeitig erteilt; das nennt man Politik. Die Befähigung für diese Art von Arbeit braucht nicht auf Kenntnis der Personen, denen der Rat erteilt wird, zu beruhen, vielmehr nur auf der Beherrschung der Kunst, durch Wort und Schrift zu überzeugen, das heißt, auf Beherrschung der Werbung und Propaganda.

    aus Bertrand Russells Lob des Müßiggangs, 1957

  5. Jetzt ist erstmal Deutschland dran. „Deutschland verrecke“ fällt mir da spontan ein.

  6. Für mich das Bild mitteldeutscher Kulturlandschaften. Ein Netz kleiner Dörfer, teilweise viele Jahrhunderte alt, mit kleinen Dorfkirchen. Die Bauernhöfe als Basis- Wirtschaftseinheiten waren und sind der Rückzugsort und Schutzbereich des Lebens gewesen. Redundanz und Resilienz durch das Netz der Dörfer und die relative Autarkie.
    So etwas gab es und gibt es, heute sicher auch in anderer Form.
    Timidät musste ich nachschlagen – Fruchtsamkeit. Wir stehen auf den Schultern unserer Ahnen, wir habe keinen Anlass, Furcht zu haben. Jeder kann Mensch sein und Mensch bleiben, leben und leben lassen.

  7. Was ist eigentlich Kapitalismus?
    Ein Wirtschaftssystem, in dem das Geldsystem monopolistisch ist, in dem eine demokratisch gewählte Regierung bestimmt, was produziert wird, ist kein Kapitalismus, sie also Herr über das Eigentum anderer ist, nennt man wie? Genau: Faschismus! Es ist das Wirtschaftsmodell der Nationalsozialisten.
    Ludwig von Mises äußert sich im Allmächtigen Staat zur Spezialität des deutschen Sozialismus: „Das deutsche Modell unterscheidet sich von dem russischen darin, dass das Sondereigentum an den Produktionsmitteln (scheinbar und nominell) privat bleibt.“
    Kapitalismus ist „Sondereigentum an den Produktionsmitteln“ laissez faire, laissez passer – Vertragsfreiheit! Der Kapitalismus führt nicht zum Monopol, wie Marx annimmt: Das Monopol braucht den Staat (in Form von Etatismus), der es schützt. (z.B. Schutzzoll). Das geht so:“Die Tatsache, dass der Einfuhrzoll den inländischen Markt isoliert hat, bietet den inländischen Herstellern die Möglichkeit, ein Monopol aufzubauen. Sie können ein Kartell bilden und den inländischen Verbrauchern Monopolpreise in Rechnung stellen, die nur geringfügig unter dem Weltmarktpreis zuzüglich des Einfuhrzolls liegen können. Mit ihren inländischen Monopolgewinnen können sie es sich leisten, im Ausland zu niedrigeren Preisen zu verkaufen. “ Ludwig von Mises, Allmächtiger Staat.

  8. Milliardär und kein Glück
    Sie sind Milliardäre, aber unglücklich.
    Die einfachen Leute, die Handwerker und Sachbearbeiter, sie sind gewöhnlich nicht von Geldgier zerfressen, sie schaffen ihr Tagwerk ehrlich, und freuen sich auf den Feierabend, den Urlaub und das Wochenende, und die Zeit mit ihrer Familie.
    Und das ist diesen Milliardären, welche unglücklich sind, ein Dorn im Auge. Geld macht eben nicht glücklich.
    Daher diese verrückten Ideen, mit denen sie die glücklichen Arbeitenden ins Unglück stürzen wollen, Great Reset und vieles andere läßt grüßen..

    • Milliardäre streben nach vermeintlichem Glück durch irdische Zufriedenheit , in unseren irdischen Bestrebungen sind wir Menschen jedoch unersättlich und die Zufriendenheit liegt wahrscheinlich am Ende des Regenbogens . Glück entsteht jedoch nur durch Geben denn es ist bekanntlich seeliger denn Nehmen . Versuchen wir es daher doch einmal mit den Kardinalstugenden , verzichten sie an einem Engpaß einmal auf Ihre Vorfahrt , und schauen auf das Ergebnis , Dankbarkeit Anerkennung und Wertschätzung die Sie erfahren das ist Glück , aber kaufen können Sie es nicht !

  9. Sehr treffend analysiert.
    Ich glaube, dass Karl Marx, der die machtlosen Arbeitermassen auch nur verachtet hat, sich bereits damals als Salonkommunist, als intellektueller Anführer der Massen gesehen hat. Er war vergleichbar den heutigen grünen Salonkommunisten, die davon träumen, als sozialistische Kader über Massen zu herrschen, egal mit welcher verqueren Märchenideologie. Hauptsache, das Märchen funktioniert und sie sitzen ganz oben in der Nahrungskette.

  10. Ich habe mich immer gewundert, warum die Russen und die Chinesen die Bilder von Deutschen hochhalten. Marx und Engels mit langen Bärten in Wladiwostok und Shanghai ?
    Nach Corona weiß ich es, es war schon damals ein internationales Komplott mit dem gleichen Werkzeugkasten für alle, lanciert von den bestochenen und aufgebauten Akteuren. Ein Design, multipliziert für alle Anwendungen.
    Hitler und Stalin waren Betriebsunfälle der Kabale.Sie schwenkten zum Nationalen um, ohne ihre Hintermänner zu fragen.
    Das ging natürlich nicht. Da musste das Imperium aus konstruierten Gründen schnell in den Krieg eintreten oder einen neuen kalten Krieg beginnen.
    Milliardärssozialismus – lustige Wortschöpfung. Alle Milliardäre hängen tief drin im System. Hier wird keiner Milliardär ohne den erhobenen Daumen der Spitze der Pyramide. Es ist Sozialismus als Label des Inhumanen und es sind Milliardäre als Name für die Hierarchiebene der leitenden Angestellten des Pyramiden-/ Schneeballsystems.

  11. Jede Form des Sozialismus entsteht als Kritik an die ihn umgebene Gesellschaft und beschuldigt sie der Ungerechtigkeit, Ungleichheit und Unfreiheit, während der Sozialismus selbst immer wieder unvergleichlich größere Ungerechtigkeiten, Ungleichheiten und Sklaverei hervorgebracht hat. Jede Form des Sozialismus möchte eine ideale Form des Staates anstreben. Er endet jedoch in einem System, in dem die Privatinteressen beseitigt sind, die Liebe zum Nächsten durch die Liebe zur staatlichen Ordnung verdrängt ist, alle Gedanken der Bevölkerung sich auf das Einheitliche konzentrieren und das System durch Denunziantentum, Kollektivhaftung und strenge Strafen gefestigt wird. Der Sozialismus verfolgt konsequent jene Ziele, die dem Staat und dem Herrschaftsanspruch nützen. Dies ist die Aufhebung des Privateigentums, die Abschaffung der Religion (der Glaube an das Wahre, Schöne und Gute) und die Zerstörung der Familie. Alle diese Ziele dienen dem Hauptziel der Vernichtung des Individuums und jeglicher Individualität und letztendlich auch jeglicher Lebendigkeit. Es soll eine anonyme Gesellschaft geplant werden und hervorgehen, in der alle Menschen gleich und identisch sind, und wie eine Maschine funktionieren und dem System dienen.
    Jede Gesellschaft oder Zivilisation ist auf fünf Säulen aufgebaut: Die der Religion, die des Individuums und des Eigentums, die der Ehe und Familie und die von Kunst und Kultur. Der Sozialismus sei der Feind aller dieser fünf Säulen und versuche sie zu unterwandern und zu zerstören.
    Der Sozialismus ist ein Gedankengebäude, welches sich gegen die fünf wesentlichen Säulen der freiheitlichen Ordnung wendet, [Gegen] alles, was die Zivilisation trägt und [was] miteinander interagieren muss, um die Zivilisation zu tragen. Der Sozialismus ist in diesem Sinne ein zivilisations-zerstörerisches Element, ein quasi selbstzerstörerisches Element, dem Menschen sich in ihrer Blindheit gelegentlich unterwerfen, um neu zu erlernen, dass nur in der Freiheit das Wohl des Menschen liegt.

    • einer Feindschaft gegen das Individuum, Gemeinschaftlichkeit und Gleichheit, Unterdrückung jeglicher Individualität
    • einer Feindschaft gegen das Eigentum
    • gegen Ehe und Familie, und deren Ersatz durch „freie Liebe”
    • Abschaffung der Religion zugunsten des Glaubens an eine Ideologie
    • gegen Kunst und Kultur,

    Bekämpfung der IndividualitätDer Sozialismus ist das Streben nach sozialer Gerechtigkeit. Es ist unstrittig, dass alle sozialistische Lehren und Bewegungen an einen Protest appellieren, welcher die Ungerechtigkeiten der herrschenden sozialen Ordnung kritisiert. Der Aufschrei nach Gemeinsamkeiten und Gleichheit bringt in seiner negativen Form das Bestreben mit sich, jede Hierarchie der Gesellschaft zu vernichten. Privilegien und Unterschiede sollen beseitigt werden und das Vermögen der Wohlhabenden soll herabgesetzt werden. Häufig bringt dies eine Feindseligkeit gegenüber der Kultur mit sich, die als Ursache für geistige und intellektuelle Ungleichheit gesehen wird, was in einem Aufruf zur Kulturvernichtung führt. Die Willensfreiheit und Handlungsfreiheit des einzelnen Individuums wird geleugnet und soll durch ein neues gesellschaftliches Bewusstsein ersetzt werden.
    Abschaffung des EigentumsDer Sozialismus ist die Theorie zur Vorbereitung und Durchführung einer Revolution, eine Aufstellung von Regeln, denen man folgen muss, um die Macht zu ergreifen. Gleichzeitig ist er eine Mittel der Macht, um einen absoluten Staat hervorzubringen, der sich das gesamte Leben Untertan macht: der Etatismus. Sobald der Staat das ganze Leben kontrolliert, so ist die Frage, in welchem Maß das Privateigentum zulässig ist, nicht mehr wesentlich. Eine überwältigende Mehrheit der sozialistischen Lehren proklamiert eine mehr oder weniger radikale Vermögensgemeinschaft. Dies führt zu einer Verstaatlichung der Produktionsmittel im Namen der Gesellschaft. Den Sozialisten aller Couleur geht darum, das Eigentum – und damit das Selbstbestimmungsrecht, die Freiheit des Individuums – zurückzudrängen, im Extremfall abzuschaffen und eine Zentralherrschaft zu errichten. Doch der Sozialismus ist zum Scheitern verurteilt. Das hat der Ökonom Ludwig von Mises (1881–1973) im Jahr 1919 wissenschaftlich aufgezeigt. Wenn das private Eigentum an den Produktionsmitteln abgeschafft ist, gibt es keine Möglichkeit mehr, sie auf Märkten zu handeln und ihnen Preise beizulegen. Ohne Marktpreise lässt sich keine Wirtschaftsrechnung durchführen. Man kann nicht wissen, was dringlich und zu produzieren ist, und ob die Mittel überhaupt ausreichen, eine bestimmte Güterproduktion erstellen zu können. Wirtschaften im Sozialismus ist sprichwörtlich unmöglich. Es kommt zu Chaos und Verarmung der breiten Bevölkerung, Zwang und Gewalt bestimmen ihr Leben.
     
    Aufhebung von Ehe & FamilieWarum ist die Familie das Feindbild der Sozialisten? Aus dem ganz einfachen Grund: Die Familie ist die einzige dauerhaft funktionsfähige Alternative zum nicht funktionsfähigen Sozialstaat. Und der Sozialsozialismus indem wir leben kann mit Wettbewerb nicht umgehen, also muss die Familie weg, sie muss mit Allen Mitteln zerstört werden.
    Mit dem Übergang der Produktionsmittel in Gemeineigentum hört die Einzelfamilie auf eine wirtschaftliche Einheit in der Gesellschaft zu sein. Die privaten Haushalte verwandeln sich in eine gesellschaftliche Industrie. Die Pflege und Erziehung der Kinder werden öffentliche Angelegenheit und die Gesellschaft sorgt sich für alle Kinder gleichmäßig, egal ob sie eheliche oder uneheliche Kinder sind. Der Sozialismus verbreitet eine gefährliche Einstellung gegenüber der Familie als Institution, weil sie die Partei, die Klasse oder dem Staat entgegensteht. Die Familie soll in den bürokratischen Staat eingegliedert werden und die Ziele sollen der Kontrolle des Staates unterliegen. Die Familie wird herabgesetzt und die Familienbeziehungen werden geschwächt und gewisse Funktionen der Familie werden aufgehoben. Das sozialistische Bestreben führt immer wieder zu einer Verwahrlosung der Kinder und zur Aufhebung der Familien. Diese Tendenz führt sogar bis zu dem Bestreben die Geschlechtsunterschiede zu überwinden und ausgleichen zu wollen. Der Sozialismus steht nicht nur der Individualität feindlich gegenüber, sondern auch der Familie.
    Es ist klar, dass in der zukünftigen sozialistischen Gesellschaft, in der Erziehung, Bildung und Unterhalt der Kinder nicht mehr zu den Pflichten der Eltern gehören und vollständig von der ganzen Gesellschaft übernommen werden, auch die Familie absterben muss.“ – aus einem Sammelband „Familie und tägliches Leben“, 1927
    Ein ungeordnetes Geschlechtsleben schwächt zweifellos jeden als Kämpfer.“ – Lenin, russischer kommunistischer Politiker
     „Vom sozialistischen Standpunkt aus ist die Ansicht eines einzelnen Gesellschaftsmitglieds, dass sein Körper sein natürliches persönliches Eigentum sei, völlig sinnlos, da das Individuum nur einen einzelnen Punkt beim Übergang der Gattung von der Vergangenheit zur Zukunft darstellt. Doch noch zehnmal unsinniger ist diese Anschauung hinsichtlich der „eigenen“ Nachkommenschaft.“ -Preobraschenski, sowjetischer Politiker
     „Zu Lasten des individuellen Glücks, zu Lasten der Familie wird die Moral der Arbeiterklasse die Teilnahme der Frau an dem Leben verlangen, das sich jenseits der häuslichen Schwelle entfaltet.“ – aus „die neue Moral und die Arbeiterklasse“ von Kollontai, russische Schriftstellerin, 1919
    Bekämpfung von Kunst & KulturDer Sozialismus geht in fast allen Erscheinungsformen davon aus, dass die Hauptprinzipien, die sowohl das einzelne Leben als auch das der Menschheit bestimmen, nicht über die Befriedigung materieller Interessen oder einfachster Instinkte hinausgehen. Doch gerade im kulturellen und künstlerischen Schaffen kann das Individuum teilnehmen, ohne dass es einfach ersetzt werden kann. Dadurch, dass der Sozialismus die Individualität verneint, bekämpft er auch immer wieder die Freiheit und das Ergebnis von Kunst und Kultur. Zur Bekämpfung der Kultur gehört auch die Pervertierung der Sprache und die Verdrängung der Geschichte.
    Bekämpfung der ReligionSchafarewitsch zeigt auf, dass der Sozialismus eine Religion sei, „die sich auf den Atheismus und die Menschgottheit, auf die Selbstvergöttlichung des Menschen und der menschlichen Arbeit stützt“ und sich somit über die Natur und die Schöpfung stellt. Dadurch entstehen neue Vorstellungen und Sitten und schafft alte religiöse und freiheitliche Lebensweisen ab. Im Zentrum steht die Vergöttlichung des Herrschers, der durch den allmächtigen Staat verkörpert wird. Der Sozialismus ist somit die Loslösung vom Glauben an Gott hin zu einem Glauben an das Nichts. Er ist eine Art Religionsverfall. Der Sozialismus und die Überheblichkeit gegenüber der Natur bleiben übrig, wenn man aus der Menschheit die Verbindung mit Gott, dem Schöpfer und der Natur entfernt. Schafarewitsch meint, dass man deshalb Sozialisten nicht zu Atheisten zählen sollte, sondern zu Gotthassern. Denn auch wenn der Sozialismus mit dem Verlust eines religiösen Gefühls zu tun hat, so kann dieser Platz, den die Religion einnahm, nicht einfach leer bleiben. An diesem Platz erscheint der starke Staat, welcher nur mit Zwang und Gewalt vorgehen kann. Der Glaube an das Wahre, Schöne und Gute, die stärkste Unterstützung und das tiefste Verständnis findet die menschliche Individualität in der Religion und in der Verbindung zur Natur und zur Schöpfung. Nur als individuelle Persönlichkeit kann der Mensch sich an Gott wenden und sich auch gleichzeitig als eigenständige Persönlichkeit begreifen. Die Freiheit/Das Genie/Die Individualität in jedem Menschen werden im Sozialismus nicht nur ignoriert, sondern bekämpft.
    Die Bestandteile des sozialistischen Ideals lassen sich auf ein Prinzip reduzieren: Die Unterdrückung der Individualität. Sowohl die Aufhebung des Privateigentums, die Beseitigung der Familie, die Gleichstellung aller Menschen, das Bekämpfen der Kunst und Kultur als auch die Unterdrückung der Natur und der Schöpfung sind das Ergebnis.
    Eine konsequente Verwirklichung der Prinzipien des Sozialismus würde nicht nur der Individualität, sondern auch gleichzeitig dem Leben die Existenz, den Sinn und die Attraktivität entziehen. Doch auch immer, wenn in der Geschichte die Frage nach dem Überleben auftauchte, so wurde die Existenz dadurch gesichert, dass einige entscheidende sozialistische Prinzipien aufgegeben wurden. Die Menschen strebten nach Individualität, Freiheit, Familie und Eigentum.

    • Fazit: Der größte Feind des Menschen ist der Sozialismus (gleich welcher Couleur).

      Übrigens: Wäre ich ein Verlierer, ein Versager, ein Habenichts, wäre ich auch Sozialist. Schon aus Neid und Wut auf die, die es geschafft haben. Wenn ich nichts bin und nichts habe, soll keiner was sein und was haben. Ich habe in meinem Leben bekennende Sozialisten kennengelernt, die inzwischen doch zu Vermögen gekommen waren und die plötzlich keinen Widerspruch mehr darin sagen, reich und trotzdem Sozialist zu sein.

      • Sowohl der Sozialist als auch der Kapitalist , leben von der Schaffenszeit Anderer . Der eine bezieht oder partizipiert von Zwangs- Umverteilungsleistungen , der andere profitiert von Miet – Zins -Dividenden -Kapitalerträgen …..so richtig arbeiten im Sinne von Arbeit na ja , der Begriff wirtschaften trifft es dann doch wohl eher wie Finanzwirtschaft Sozialwirtschaft leider haben die beiden die Realwirtschaft über das gesunde Maß hinaus okkupiert .

    • Transhumanismus dürfte die Evolution des kommunistischen Mensch-Maschine Gedankens sein, mal sehen.
      Jedenfalls sind Zweifel berechtigt, unbegrenztes Wissen oder/und totale Vernetzung würden der Menschheit Vorteile bringen.
      Schon heute hat faktisch jeder über sein Smartphone Zugriff auf faktisch unbegrenztes Weltwissen und gleichzeitig verblöden viele rasant.
      Der Chip im Kopf mag gut klingen, WEF/Schwab, Harari und viele BigTech-Götter sind davon überzeugt, nur was dabei in der Alltagsrealität für die Gechipten herauskommt, wissen die Götter. Statt revolutionärem, Positiven, technischen Durchbruch kann die totale Versklavung in dystopischer Qualität passieren. Wie gesagt, das theoretische Potenzial der Smartphones wird meines Erachtens überwiegend wenig sinnvoll genutzt.
      Soziale Netzwerke wurden auf Zeitraub programmiert und fesseln ihre Nutzer stundenlang in Sinnlosigkeiten ohne jeden Benefit im echten Leben, im Gegenwart, echte soziale Kontakte werden immer schwieriger, weniger stabil oder belastbar, unendlich viel Alltags und Generationenwissen geht verloren und das angeblich verfügbare Weltwissen wird überwiegend ignoriert usw usw
      Der Chip für Kopf und Co wirft so fundamentale Fragen der Kontrolle, Herrschaft und erhaltenen Individualität auf, wozu ich bislang noch von keinem Schwab, Harari etc. irgendwas befriedigendes gehört oder gelesen hätte. Offensichtlich erwarten diese Kreise, daß sie selbst die künftigen Weltherrscher in der schönen neuen Welt voller Gechipter Köpfe sein werden.
      Ich halte sie allesamt bis zum Beweis des Gegenteils für Soziophaten und Zauberlehrlinge, denen ich nicht einmal einen Kanarienvogel anvertrauen würde, geschweige denn meinen Kopf, meine Gesundheit oder mein Vermögen.
      Der Coronawahn hat gezeigt, wie oberflächlich unserer angeblichen Eliten „neue Techniken“ durchdenken, verstehen und handhaben, sie dennoch mit voller Brust durchdrücken und später mit den Schultern zucken, wenn erhebliche Schäden verursacht wurden. Auch Lauterbach würde ich nicht einmal eine Zimmerpflanze anvertrauen, aber er regiert, nach wie vor, trotz…
      Viele große, internationale Trends drehen sich mehr oder weniger offensichtlich nur um Kontrolle der Bevölkerungen, ihrer Möglichkeiten, Kommunikation und des Geldes.
      Darin sind sich Berufspolitiker und Monopolisten schnell einig, da es ihnen nützt.
      Das wird die politische Hauptkampfzone der (vielleicht nicht fernen) Zukunft. Was bedeutet eigentlich „informelle Selbstbestimmung“ (aka Freiheit?) wenn ich nicht einmal gegen kilometerlange AGBs der Monopolisten irgendwas ausrichten kann, außer ihre Angebote grundsätzlich zu meiden. Aber was sind die sozialen Kosten, diese Kraken nicht zu nutzen? Den künftigen „Chip für alle“ nicht zu nutzen? Chinas Social Score Realität mag Herrn Schwab begeistern, mich nicht.
      Ich erwarte horrenden Mißbrauch der Möglichkeiten, sobald sie erst einmal Realität geworden sind, wie Staaten regelmäßig alles was mal gegen „Terror“ gedacht war, früher oder später gegen Jedermann nutzen usw.
      So sehr ich neue Techniken mag und teilweise nutze, bin ich bzgl der Nachteile und Mißbrauchsmöglichkeiten extrem vorsichtig, mißtrauisch.
      Und mir sind keine „vertrauensbildenden Maßnahmen“ von Google, Meta, WEF/Schwab oder der Bundesregierung etc bekannt, die dazu drängen könnten, diesen Herrschaften irgendwas von Bedeutung anzuvertrauen. Negative Erfahrungswerte gibt’s allerdings schon diverse.

  12. Ganz ehrlich? Zu viele Thesen, zu wenige Belege für plausible Zusammenhänge. „Sozialismus“ ist eine Art „Pyramidenspiel“, in dem drei Opportunitäten zusammengestrickt werden. a) Zugehörigkeit zur Mehrheitsmacht von Transferleistungsempfängern, die die Minderheit der Leistungsträger ausbeutet. Das wird „Demokratie“ genannt. b) Glaube, dass man im Umverteilungsspiel mit Steuern, Abgaben und Versicherungen selbst mehr herausbekommt, als man hineingibt. Das soll das Soziale daran sein. c) Der Glaube daran, seine Kosten sozialisieren und die Gewinne privatisieren zu können. Das nennt man soziale Marktwirtschaft.
    Das alles läuft auf das bekannte Phänomen der „Tragik der Allmende“ hinaus. Die ist folglich mit „Demokratie“ nicht vermeidbar. Wer sie nicht will ist „asozial“. Und wer sie nicht durch Schaffung von echtem Sozialprodukt stützt, der versündigt sich gegen die einzige Form von Kapitalismus, die ethisch gerechtfertigt ist. Die psychologische Gestalt, die das ganze annimmt, das ist die einer Gruppenpsychose. Zur Lösung taugt immer nur der vollständige manifeste Zusammenbruch.

  13. Sehr interessante Ausführungen zu Liberalismus und Sozialismus, die auf den zweiten Blick mehr Gemeinsamkeiten haben, als man bisher dachte. In der westdeutschen Denke wird mit Liberalismus Eigenverantwortlichkeit und ein Schutz vor staatlicher Unterdrückung assoziiert. Fasst man Liberalismus aber als Entbindung bzw. „Befreiung“ von gewachsenen Strukturen auf (Kultur, Volk, Familie, Nation, Tradition, Religion etc.), was gerne unter dem Schlagwort Modernisierung bzw. Fortschritt propagiert wird, tun sich Schnittmengen zum Sozialismus geradezu auf, siehe Mao und Marx. Es geht um neue Menschen, neue Gesellschaften, eine neue Welt, generell darum, das Alte und Überkommene hinter sich zu lassen und Wurzeln zu kappen. Der Sozialismus wie der Liberalismus waren bzw. sind Konzepte mit Anspruch auf Weltgeltung, über alle Grenzen hinweg, wo unterschiedliche Völker, Nationen und Kulturen keine Rolle mehr spielen, weil sich alle von althergebrachten Strukturen lösen (müssen). Ob Kommunistische Internationale oder neoliberaler Globalismus US-amerikanischer Prägung: es geht um die One World. „No borders, no nations“ (am Ende natürlich unter US-amerikanischer Kontrolle, denn die liberale Klasse der Milliardärssozialisten stammt überwiegend von dort). Das verbindende Element ist der Universalismus.

    Wir sind hier alle überwiegend während des Kalten Krieges großgeworden, kennen also Liberalismus und Sozialismus nur als verfeindete Antagonisten. Dabei vergisst man immer, dass beide sich schon einmal verbündet hatten: in der Anti-Hitler-Koalition. Dieser stellte den Ethnos über den Materialismus und hatte mit der Entbindung des Menschen von seiner Abstammung eher weniger im Sinn. Die Amerikaner hingegen kämpfen dagegen seit jeher an – mal mehr, mal weniger. Aber im Prinzip ist die ganze Staatsphilosophie der USA darauf aufgebaut.

    Seit der internationale Sozialismus nach dem Zusammenbruch des Kommunismus nicht mehr die Eigentumsverhältnisse der liberalen Elite in Frage stellt, besinnt man sich auf Gemeinsamkeiten und nähert sich stetig an. Das gemeinsame Feindbild sind auf einmal jene Schichten, die in der Zeit der Systemkonkurrenz noch die Adressaten der politischen Ideologien in Ost und West waren: die Arbeiterklasse bzw. die aufstiegsorientierte Mittelschicht als Konsumenten. Beide sollen jetzt über den „ökologischen Fußabdruck“ eingehegt, gegängelt, abkassiert und enteignet werden, bis es am Ende heißt: „Du wirst nichts besitzen und glücklich sein“ (WEF-Slogan).

    Der Sozialist stillt damit sein Bedürfnis nach Abschaffung des Privateigentums – mit Ausnahme einer privilegierten Elite, welcher die liberalen (US-) Milliardäre angehören. Beide erfahren einen ungeheuren Machtzuwachs durch die digitale Kontrolle und Überwachung der unteren Schichten bei gleichzeitiger Absicherung ihrer herausgehobenen Position.

    • Respekt , nein es ist wohl eher Hochachtung , Ihre Beiträge sind politische Bildungsnachhilfe vom Feinsten , danke .

    • Das was da als Liberalismus daher kommt ist die in Mehl getauchte Pfote des Wolfes vor dem Haus der Geislein

  14. Zu den „Milliardärssozialisten“: Internationale Großunternehmen sind in sich riesige Planwirtschaften. Deren Leiter ähneln einem kommunistischen Politbüro-Mitglied: Sie sind an der Spitze von Riesenhierarchien; sie haben es mit Mehrjahresplänen und „Planerfüllung“ zu tun; sie stehen in täglichem Machtkampf; sie fühlen sich „Top of the World“ und als Wohltäter von Zehntausenden von Abhängigen. Ihre seelische Disposition ähnelt selbstverständlich der seelischen Disposition der „Führer“ kommunistischer Länder mit dem Wunsch, nach immer besserer Kontrolle ihrer Untergebenen/Untertanen für immer bessere Planerfüllung.

    Die Anfälligkeit der Spitzenkräfte von Großunternehmen für den Sozialismus ist unbedingt zu erwarten.

  15. „Die utopisch-sozialistischen Kleinbürger…“

    Ja, das ist auch mein Verdacht: Dass die jetzige politische Klasse aus Kleinbürgern besteht, deren wichtigstes Ziel nicht der Wohlstand des Landes ist, sondern der Aufstieg in die von ihnen beneideten und gehassten wirklich gebildeten und wohlhabenden Schichten, KOSTE ES, WAS ES WOLLE. Und die geistige Enge, in der sie aufgewachsen sind, drücken sie jetzt dem Staatswesen als ganzes auf.

    Der jetzigen politischen Klasse fehlt nicht nur die Intelligenz (das auch), aber vor allem ein am wirklichen Gemeinwohl orientierter Charakter.

  16. Ähnliche Gedanken finden sich bei Patrick Deneen in „Warum der Liberalismus gescheitert ist“, nämlich dass Linke wie Rechte eine ähnliche Gesellschaftsordnung anstreben, in denen der Vereinzelte als Scheinfreier eher schutzlos nur noch einem starken Staat als Ordnungsmacht gegenübersteht. Nicht einfach zu lesen, aber lesenswert.

  17. Ganz recht. Die westliche Geldaristokratie sind die obersten Kader des global geplanten Sozialismus der Massen.
    Achtung Staatsbürger! Weniger Freiheit, als in einer globalen Fernlenkung wird es nicht geben. Je weiter die Entscheider vom Geschehen, desto brutaler die Entscheidungen!!!

  18. Hierzu fällt mir ein Kommentar ein, den ich an Herrn Goergen zum Thema Parteienstaat gerichtet hatte.

    Lieber Herr Goergen, Ihr freiheitlicher Ansatz ist, so schön wie er gedacht ist m. E. der Falsche. Es mag paradox klingen, aber wir leben in einer Zeit und in einer Situation in der libertäres Denken nicht weiterführt. Wir haben im Westen eine immer liberalere Gesellschaft entwickelt, soweit bis sie schließlich von illiberalen Kräften genutzt wurde sich zu etablieren. Wir haben sie gewähren lassen, bis an die Grenze des Totalitarismus, an der wir heute stehen.

    Mir scheint in der Rückschau, und das können Sie als Historiker sicher genauer beurteilen, nicht die Freiheit sondern die Form der Unfreiheit im Zentrum menschlichen Strebens zu stehen. Der Ruf nach Grenzen und Halt, im Sinne von festem Boden unter den Füssen, scheint viel stärker ausgeprägt als dieser verschwommene Ruf nach „Freiheit“. Was soll das überhaupt sein, diese Freiheit, die sich am Ende jeden Daseins als Chimäre erweist.

    Wie Sie, lieber Herr Goergen und wie Herr Herles habe auch ich mich besonders mit der Bonner Republik verbunden gefühlt. Man hat sich wesentlich freier gefühlt, obwohl man es eigentlich gar nicht war. Wir standen fest unter dem Einfluss der Alliiertenmächte, die uns nach ihren Vorstellungen haben gewähren lassen. Sie haben den demokratischen Rahmen für uns abgesteckt, wir waren darin sehr frei. Und wer hat seine Kindheit wohl freier und glücklicher erlebt, der in den 50/60er und 70er Jahren, oder Kinder heute. Damals noch rest-autoritäre Erziehung, heute bestenfalls keine oder Indoktrination.

    Mit der Wiedervereinigung sind wir Deutschen weitestgehend „befreit“ worden, von dem für uns abgesteckten Nachkriegsrahmen. Wir wurden uns selbst, der „Freiheit“ überlassen, und waren damit hoffnunglos überfordert. In West wie Ost haben wir unsere Identität verloren, waren woken Einflüssen ausgesetzt und haben uns an Scheinwerte einer EU geklammert. Heute leben wir in einem „freien Europa“ – wie in einem Gefängnis. Eingekeilt zwischen Klima, Gender, Migration und gegen uns selbst gerichteten Rassismus. Alles Ergebnisse von „Freiheiten“ die vornehmlich von jenen beansprucht werden, welche darunter die Unfreiheit der anderen verstehen.

    Das ist der Punkt auf den ich hinaus will. Der libertäre Gedanke ist out, ein totes Produkt, dass keiner mehr haben will. Die „Freiheit“ kommt den Menschen im Westen zu den Ohren raus. So sehr, das man anfängt sein Geschlecht zu wechseln.

    „Verbietet und endlich etwas“ heißt es da auf Plakaten. Das sollte man durchaus ernst nehmen. Nicht umsonst hat eine Verbotspartei wie die Grünen immer noch erstaunlichen Erfolg.

    Wer also politischen Erfolg will, sollte den Ruf nach Unfreiheit bedienen. Freiheit hat jeder zu Hause in der Schublade rumliegen, kann aber mit ihr nichts anfangen, weil es nur die Freiheit der Gesellschaftszerstörer ist.

    Das Verbot des einen ist die Freiheit des anderen. Das ist heute gesellschaftliche Realität. Klassisches Beispiel, Ehe für alle verbieten. Tja, das muss man sich erst mal trauen. Was ist aber daran so schwer, wenn sich linksgrüne trauen unsere Kinder pädophilen „Erziehungsmethoden“ auszusetzen.

    Etwas „Verbieten“. Wenn man es tut, macht es auch Eindruck. Beispielhaft hierzu Söder, der starke Mann mit den Corona-Restriktionen. Wer ist hier unter Beschuss geraten, die, die nach Freiheit riefen oder jene die noch strengere Maßnahmen befürworteten.

    Wir sind ein politisch unreifes Land, geworden, so, wie wir auch eine deutliche Reifeverzögerung bei heute 30-jährigen feststellen müssen. Ein unreifes und kindisches Land das nach seinem Erzieher ruft. In den Grünen und Woken hat es einen gefunden. Diesen gilt es abzulösen, aber keinesfalls mit Freiheitsversprechen sondern mit konservativen Regeln und Verboten. Egal wie groß der links-mediale Aufschrei ist. Da scheint mir Herrn Herles Ruf nach anarchischer Aufwallung eher nicht das Richtige, haben wir diese doch bereits durch die Ampelregierung.

    Wer sich besagten Konservatismus traut, bringt ein Produkt in die Politik das kein anderer zu bieten hat. Wie ein saftiges Steak nach 30 Jahren Müsliriegel. So wird das Verbot zum ultimativen Freiheitsgefühl. Den Beweis dafür, liefen all die Diversitäts- und Randgruppen, die sich je mehr man ihnen entgegen kommt um so unfreier fühlen.

    In diesem Sinne sehe ich persönlich weniger den Reformbedarf des Parteienstaates im Vordergrund als vielmehr den Austausch seines „Mindset“ wie man heute so schön sagt. Was hätte ich gegen einen Richter der politische Urteile fällt wie jetzt auch, nur anders herum. Wenn er also Gruppenvergewaltiger statt sie laufen zu lassen, zu 30 bis 40 Jahren Haft verurteilt, wie jetzt in Spanien geschehen. Gar nichts.

    Nun werden Sie, lieber Herr Goergen vielleicht einwenden, dass ich somit ein Befürworter des Parteienstaates nur mit anderen Vorzeichen bin. Dem müsste ich dann entgegenhalten, dass wenn ein solcher ohnehin nicht reformierbar ist, mir dieser immer noch lieber ist als die jetzige Situation. Denn wer gibt mir die Garantie, dass nach einem wie auch immer umgebauten Staatswesen nicht wieder die gleichen, woken Kräfte am Werke sind. Ganz abgesehen davon, dass ausser einer Revolution oder einem Zusammenbruch kein anderer Weg dorthin in Sicht ist. Auf die Bürger und deren politische Einsicht zu vertrauen, erscheint spätestens nach Corona ein ziemlich aussichtsloses Unterfangen. Und selbst TE hatte damit so seine Probleme, hätten Sie selbst, Herr Goergen nicht als einziger frühzeitig Bedenken angemeldet und lagen damit vollkommen richtig.

    Am Ende entscheidet die Macht in der Politik, nicht die Vernunft, und der Weg dorthin ist aller Erfahrung nach, eben nicht der Gute und Edle. Deswegen, keine Illusionen.

    • Es gibt, glaube ich, 2 Machtstränge, denen wir in Deutschland ausgesetzt sind.
      1. Die Interessen des US-Hegemons: Während des Kalten Krieges und nach dem Zusammenbruch und Wiederaufbau Deutschlands wurde die Hegemonie nie in Frage gestellt, da sich durch die Hilfe und den Schutz der Alliierten in Westdeutschland alles prächtig entwickelte.
      Für die USA eröffnete sich nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion nach 1990 ein Fenster zur alleinigen unipolaren Weltmacht aufzusteigen. Dieser Anspruch wird den USA aber spätestens seit dem Syrienkrieg von aufstrebenden Mächten wi8e China und Russland wieder streitig gemacht. Diese Rivalitäten betreffen zunehmend auch Europa und fordern Deutschland heraus. Je mehr der Dollar als Weltreservewährung in Frage gestellt wird ausserhalb Europas, um so mehr Gefolgschaft erwarten die USA von Europa. Die Kooperation mit den USA mündet für Deutschland in eine dienende Funktion, was auch heißen kann, dass Deutschland als Steinbruch für US-Interessen herhalten muss und „abgeernet“ wird.
      2. Die 68er-Bewegung und die Folgen in Deutschland:
      Im Wirtschaftswunderland BR Deutschland haben sich ab Ende der 60er Jahre mehr und mehr linke Strömungen etabliert, die den ewigen Wohlfahrtsstaat als gesetzt ansahen und Zug um Zug Minderheitenforderungen versuchen durchzudrücken, nachdem die Grundbedürfnisse als dauerhaft gesichert angenommen werden. Das komplette Parteienspektrum hat sich nach links verschoben, da aus diesen elitären Kreisen die politischen Forderungen der Zeit kommen und die opportunistischen heutigen Berufspolitiker diesen Strömungen nur zu gerne hinterherhecheln. Jetzt sind wir in einem Stadium, wo die superteure, weiße Wohlstandsverwahrlosungsindustrie bei selbst Rekordsteuereinnahmen nicht mehr bezahlbar sind. Seit dem Wiederaufbau in den neuen Bundesländern wurde die nötige Infrastrukturpflege im Westen sträflich vernachlässigt und von den Sozialisten stattdessen dauernd neue Hilfstatbestände für fremde Taschen geschaffen (EU-Finanzierung, Eurorettung, Bankenrettung, Migrantenrettung, Ukrainerettung usw.). Die vielschichtige, links angesiedelte 68er-Bewegung hat sich in Gesellschaft und Politik über die Jahrzehnte als tonangebend etabliert und beherrscht Medien, Politik, Gewerkschaften, Konzerne, sogar die Kirchen.
      Die Erwartung der linken Ideologen ist, dass ein starker Staat alles regelt für den Einzelnen. Es haben sich linksstaatlich alimentierte, einflußreiche NGOs und Denkfabriken herausgebildet, die mit großem Eifer jegliche in Richtung weniger Staat, mehr Selbstverantwortung und freie Entscheidung gehende Strömungen anfreiftcund geradezu kriminalisiert. Die linken Eliten haben sich des deutschen Staates bemächtigt.

      Nun kommt das Zusammenwirken des Milliardärssozialismus der westlichen Geldeliten mit den ideoligischen Eliten der deutschen Salonkommunisten zum Tragen. Deren Beherrschungsansprüche ergänzen sich im Zusammenwirken, auch gerade bei der Agenda zur „Bekämpfung des menschengemachten Klimawandels“ prächtig. Die einen geben global die Leitlinie und die Richtung der Geldströme vor, die anderen beschließen und überwachen national die Umsetzung. Das ist, was ich sehe. Vorteil für den Bürger: keine. Der Bürger muss alles neu kaufen. Das Neue ist superteuer aber nicht besser als das alte. Es geht nur darum, die Arbeitskraft der Menschen global abzuernten, um die Geldströme immer in die gleichen Geldspeicher zu speisen. Null Nachhaltigkeit, null Menschlichkeit. Dabei helfen SPD, Grüne, FDP und CDU/CSU.

  19. Was ist denn richtig? Eine politische Position zu verkaufen, zu legitimieren indem man eine andere verteufelt macht nichts besser. Wir haben in Deutschland fast alles ausprobiert. Den Feudalismus des Adels, Diktatur, Sozialismus, Frühkapitalismus und soziale Marktwirtschaft.
    Bei welcher Variante sind die Bürger am Besten bei weggekommen?

  20. Alle 3 Artikel waren sehr interessant verknüpft und durchdrungen. Überraschend in der Verschränkung unterschiedlicher philosophischer Denkrichtungen und der Blick ins Kapitel der Achsenzeit laut Karl Jaspers. Danke Herr Boos.

  21. Ich würde zu den Thesen des Artikels zusätzlich dazu den vorherrschenden Relativismus rechnen. Überall wird die Kompromissfähigkeit beschworen. In einer breiten Politiklandschaft findet man keinen Politiker oder Journalisten mit einem starken Rückgrat. Überall werden die versprochene Ideen, Meinungen oder Stellungnahmen in kurzer Zeit nach Bedarf relativiert. Die Relativität, vor der die großen Denker der katholischen Kirche JP II oder Benedikt XVI gewarnt hatten, hat sogar einen großen Platz in den Kirchen eingenommen. Die suche nach der Macht und Posten ist so verführerisch, dass kein Politiker auf Grund der eigenen Überzeugung darauf verzichten will. Um so stärker zeigt es sich bei politischen Vertretern, die über keine abgeschlossenen Ausbildung verfügen und ihre Karriere nur über politische Parteien erreicht haben. Die Jugend wird bereits in der Schule darauf vorbereitet. Leider ist der Relativismus in allen Bereichen im Vormarsch, sogar in der Wissenschaft, Jurisdiktion und die Verfassung ist auch nicht mehr heilig. 

  22. > trefflich mit dem auf Oswald Spengler zurückgehenden Begriffs des „Milliardärssozialismus“ beschrieb und diesen damit zum salonfähigen Schlagwort machte. Engels bezeichnete die Bestrebungen moderner Großkonzerne wie Google, Facebook etc. als „pseudosozialistisch“

    Wichtig wäre, wie man den Great Reset mit der Klima-Kabale loswerden kann? Bloß auf Ernüchterung in den USA hoffen? Was, wenn Trump wie bisher in zwei US-Bundesstaaten gar nicht kandidieren darf?

  23. Ein bisschen Wahrheit ist überall dabei. Natürlich immer für den Wettbewerb. Natürlich immer gegen das Monopol. Mein Erkenntnisstand: Wettbewerb an der Basis und Ordnungspolitik an der Spitze. Dazu braucht es an der Spitze langfristig Denkende = Adel. Wir werden sehen. Aktuell sind nur Kriminelle unterwegs, zumindest in unseren Gefilden.

  24. Die ersten zwei Teile habe ich verstanden. Knapp.
    Der letzte Teil ist aus meiner Sicht ergebnisloses Geschwurbel.
    Ich könnte nicht sagen, was der Autor mit diesen drei Mammuttexten transportieren wollte.

    • „… auf sauerstoffarmer Höhe…“
      Ich würde mir auch so manches mal wünschen das schwierige Themen in allgemein verständlicher Sprache abgehandelt werden und nicht wie in einem Soziologieseminar.

  25. „Womöglich ist das der Grund, dass eine Mehrheit der Studenten … laut Umfragen auf Karrieren im öffentlichen Dienst hoffen, da sie instinktiv begreifen, dass in der von ihnen angestrebten Gesellschaft die Bürokratie zur einzig verbliebenen Hierarchie von Wert wird.“
    Nein, das ist nicht der Grund, sondern lediglich das Tüpfelchen auf dem i.
    Der wahre Grund ist sehr profan: Da jeder nicht komplett verblödete Mensch (sind viele Studenten tatsächlich nicht – da sollte man sich nicht von deren Versagen in vielerlei Hinsicht täuschen lassen) weiß, daß man im Staatsdienst keinerlei Leistung erbringen muß aber dennoch gut versorgt bis Lebensende (weil unkündbar) durchkommt, ist eine derartige Anstellung maximal attraktiv für jeden, der keinen Bock auf Arbeit hat. Und wer hat das schon? Klar, gibt ein paar wenige. Aber so gut wie jeder, der irgendwie, auf die ein oder andere Art & Weise zu selbstständigen Gedankengängen fähig ist, hat keinen Bock auf Arbeit. Denn arbeiten soll man immer nur für andere, nur bloß niemals für sich selbst. Das macht keinen Spaß, ist allzu oft nur Lebenszeitverschwendung. Arbeit macht keinen Spaß. Arbeit ist sch…. Sich jenem Zirkus zu entziehen ist sehr erstrebenswert.

  26. Ob Schwab oder Gates oder jede Menge Hollywoodstars: ihnen allen ist gemein, dass diejenigen Sozialismus am geilsten finden, die am wenigsten damit zu tun haben. Und natürlich kann man eine totalitär-sozialistisch geführte Masse ohne Identität (deswegen die Vermischung mit unkontrollierter Massenimgration) nicht nur gut kontrollieren, sondern auch gut Geld mit verdienen.

  27. Liberalismus und Sozialismus sind nicht komplementär und konvergieren nicht auf irgendein Ziel zu, sondern sind und bleiben in ihren Ansätzen antagonistisch.
    Dass jedoch Liberale oder sollte man besser schreiben „Liberale“ in Richtung Sozialismus tendieren können und es auch tun, haben sie sowohl bei dem nationalsozialistischen Ermächtigungsgesetz 1933 wie auch heute im grünsozialistischen Deutschland 2023 bewiesen.
    Ebenso muss man die Illusion aufgeben, dass Unternehmer insb. aber Manager in großen Konzernen glühende Vertreter der Freiheit und Marktwirtschaft sind. Sie sind Opportunisten, die ihre Chance am „Markt“ suchen. Und wenn der Staat ihnen leistungslose Subventionen z.B. für eine wasserstoffbetriebene Stahlproduktion anbietet, dann greifen sie zu und werden zu glühenden Anhänger des klimaneutralen Sozialismus.
    Tatsächlich geht die größte Gefahr immer und zu allen Zeiten von den politischen Machteliten aus. Wenn diese die Schalter auf Maximalstaat stellen und es ihnen gelingt den medialen Mainstream zu dominieren, kippt die Gesellschaft in den Sozialismus oder Etatismus.
    Die Heilung besteht nur darin, den Staat zu minimieren und die Macht der politischen Kaste massiv zu beschneiden. Privateigentum, Eigenverantwortung und das Verfolgen des legitimen Eigeninteresses jedes einzelnen Bürgers in einem liberalen Rechtssystem sind dagegen die fundamentalen Bausteine einer freien Gesellschaft. Liberalismus und Sozialismus sind nicht komplementär und konvergieren nicht auf Liberalismus und Sozialismus sind nicht komplementär und konvergieren nicht auf irgendein Ziel zu, sondern sind und bleiben in ihren Ansätzen antagonistisch. Dass jedoch Liberale oder sollte man besser schreiben „Liberale“ in Richtung Sozialismus tendieren können und es auch tun, haben sie sowohl bei dem nationalsozialistischen Ermächtigungsgesetz 1933 wie auch heute im grünsozialistischen Deutschland 2023 bewiesen. Ebenso muss man die Illusion aufgeben, dass Unternehmer insb. aber Manager in großen Konzernen glühende Vertreter der Freiheit und Marktwirtschaft sind. Sie sind Opportunisten, die ihre Chance suchen. Und wenn der Staat ihnen leistungslose Subventionen z.B. für eine wasserstoffbetriebene Stahlproduktion anbietet, dann greifen sie zu und werden zu glühenden Anhänger des klimaneutralen Sozialismus. Tatsächlich geht die größte Gefahr immer und zu allen Zeiten von den politischen Machteliten aus. Wenn diese die Schalter auf Maximalstaat stellen und es ihnen gelingt den medialen Mainstream zu dominieren, kippt die Gesellschaft in den Sozialismus oder Etatismus. Die Heilung besteht nur darin, den Staat zu minimieren und die Macht der politischen Kaste massiv zu beschneiden. Privateigentum, Eigenverantwortung und das Verfolgen des legitimen Eigeninteresses jedes einzelnen Bürgers in einem liberalen Rechtssystem sind die fundamentalen Bausteine einer freien Gesellschaft. irgendein Ziel zu, sondern sind und bleiben in ihren Ansätzen antagonistisch. Dass jedoch Liberale oder sollte man besser schreiben „Liberale“ in Richtung Sozialismus tendieren können und es auch tun, haben sie sowohl bei dem nationalsozialistischen Ermächtigungsgesetz 1933 wie auch heute im grünsozialistischen Deutschland 2023 bewiesen. Ebenso muss man die Illusion aufgeben, dass Unternehmer insb. aber Manager in großen Konzernen glühende Vertreter der Freiheit und Marktwirtschaft sind. Sie sind Opportunisten, die ihre Chance suchen. Und wenn der Staat ihnen leistungslose Subventionen z.B. für eine wasserstoffbetriebene Stahlproduktion anbietet, dann greifen sie zu und werden zu glühenden Anhänger des klimaneutralen Sozialismus. Tatsächlich geht die größte Gefahr immer und zu allen Zeiten von den politischen Machteliten aus. Wenn diese die Schalter auf Maximalstaat stellen und es ihnen gelingt den medialen Mainstream zu dominieren, kippt die Gesellschaft in den Sozialismus oder Etatismus. Die Heilung besteht nur darin, den Staat zu minimieren und die Macht der politischen Kaste massiv zu beschneiden. Privateigentum, Eigenverantwortung und das Verfolgen des legitimen Eigeninteresses jedes einzelnen Bürgers in einem liberalen Rechtssystem sind die fundamentalen Bausteine einer freien Gesellschaft. 

  28. Eine Analyse, die ich teile, insbesondere was die Rolle des Neoliberalismus, des grossen Leereerzeugers, betrifft. Einfacher und banaler formuliert ist alles eine Sache der psychischen Verfasstheit des Individuum wie der Gesellschaft als Ganzes. Mit sozialistischer Ideologie hat das weder auf Seiten der Taeter noch ihrer Opfer allzuviel zu tun. Eine Verfasstheit, die sich aus der conditio humana und ihrer jeweiligen kulturellen „Gestaltung“ ergibt. Offenkundig gibt es Unterschiede sowohl innerhalb des Westens, erst recht ausserhalb. Die suizidalhedonistischen Elemente benötigen die entsprechenden Bedingungen, um sich zu entfalten. Ob diese Bedingungen ihren Ursprung im Sozialismus haben, ist unklar. Aktuell sieht es eher danach aus, dass der Sozialismus in seiner westlichen Form die Folge und nicht die Ursache einer seelisch/ geistigen Verwahrlosung der „Identitaetsbefreiten“ ist und mit seinen diversen Narrativen als Kompensation, Halt oder Klammer betrachtet wird. Sein Erfolg, nicht nur, aber insbesondere in Sch’land zeigt, dass es besondere Bedingungen braucht, deren teilweise historisch weiter zurueckreichende, teilweise einkonditionierte Ursachen zwar bekannt sind, aber regelmaessig tabuisiert werden. Natuerlich erzeugen weder der Liberalismus, noch die Aufklärung allein hinreichend psychische Resistenz gegen die Narrative und Versprechungen der Rattenfaenger oder Hohe Priester des Feudalsozialimus. Da wir eine Massentherapie ausschließen koennen, braucht es eine andere Metapolitik, eine psychisch wirksame Alternative . Die liefert ganz sicher nicht das Kartell. Dazu gaelte es aber, die machttaktisch vorsaetzlich konditionierte und permanent getriggerte Angst vor dieser Alternative, dem konstruierten Feind, auszuräumen. Da waere seitens der Medien ausserhalb des Mainstreams einiges zu tun. Von wenigen Ausnahmen abgesehen fallen sie leider aus. Das Ergebnis ist absehbar.

  29. Der Gegensatz von Individualismus und Kollektivismus wird stets so dargestellt, das der Kollektivismus der „Einhegung“ von Freiheit dient und dadurch eine Öffnung zum Anderen und zur Sinnhaftigkeit des Lebens ermöglicht. Der Individualismus dagegen – so heißt es – führt letztlich zur Atomisierung des Einzelnen und zum Sinnverlust. Ohne Sinn aber kann der Mensch auf Dauer nicht leben. Deshalb sucht er sich einen neuen „Sinn“ und verfällt einer neuen Kollektivierung mit den damit verbundenen irrationalen Denkverboten.
    Im Gegensatz dazu steht eine Lehre, die auf den antiken Mysterien aufbaut, von Giordano Bruno beschrieben wurde, über Schopenhauer von Nietzsche aufgegriffen wurde und zu einer „Elitenphilosophie“ pervertierte. Dieser Gegensatz, einerseits die elitäre Philosophie für die Wenigen, andererseits der durch Propaganda verbreitete neue „Sinn“ für die Massen erklärt auch den Milliardärssozialismus. Er folgt Nietzsches Rezept: Der Starke, der Übermensch, muss, um zu herrschen, die alten Tafeln zerbrechen und neue Tafeln an ihre Stelle setzen. Es braucht nicht viel Phantasie, um sich gewisse superreiche Typen mit einem gewissen dämliche Dauergrinsen als Möchtegern-Übermenschen vorzustellen. Es war das Werk Friedrich Nietzsches, dass eine spirituelle Geheimlehre zu einer Lehre satanistischer Menschenverachtung pervertierte.
    Giordano Bruno beschrieb in seinen Schriften die menschliche Individualität als Voraussetzung für echten, das heißt nicht kollektiv wahnhaften Sinn. Er beschrieb eine Spiritualität, die sich aus der Religion befreit, und wieder in ihre ursprüngliche Heimat, in die individuelle menschliche Seele zurückkehren kann. Diese Lehre, zusammen mit den antiken Mysterien und dem Neuplatonismus wurden von den monotheistischen Religionen brutal unterdrückt, so dass sie schließlich nur als satanistisch pervertierter Elitenkult ins Bewusstsein gelangen konnte.
    Vielleicht ist der Weg aus dem gegenwärtigen Schlamassel die Erinnerung daran, dass Sinnhaftigkeit und Kollektiv genauso wie Spiritualität und Religion nicht an sich zusammengehören, wie es den Menschen seit Jahrtausenden eingehämmert wird, und dass sie zu trennen, nicht zwingend zu einem menschenverachtenden Satanismus führen muss, wie es kirchliche Kreise behaupten.

  30. Die ersten Opfer der Nazis waren Kommunisten: sie wurden, auch nach damaligem Gesetz, widerrechtlich ihrer Mandate beraubt, ins KZ gebracht, teils gefoltert und ermordet. Die einzige Partei, die dem Ermächtigungsgesetz nicht zustimmte, war die SPD. Während „konversative“ Kräfte, die gar nichts gegen Hitler hatten, solange er siegte, siegte und siegte, bis 1944 brauchten, um ein Attentat hinzubekommen, schaffte das der einfache Arbeiter Georg Elser schon 1939. Anfangs kam der einzig effektive Widerstand gegen Hitler von Kommunisten im Untergrund. Später wurden erfolgreich Rüstungsbetriebe sabotiert. Kommunistische Spione leisteten an vielen Stellen einen wichtigen Beitrag zum Sieg über Hitler. Es war die Sowjetarmee, die trotz gewaltiger Verluste weiterkämpfte. Es waren Titos Partisanen, die Unmögliches gegen Wehrmacht und SS leisteten. Aus heutiger Sicht tut man sich leicht, den Sozialismus als totalitäre Ideologie zu kritisieren. Eine ausgewogene Sicht auf die Geschichte verlangt aber auch die anderen gesellschaftlichen Kräfte, die nicht minder einen Anteil an Gewalt, Diktatur, Massenmord, Rassismus und Vertreibung haben, ebenso kritisch zu beurteilen.

  31. Der in diesem vielschichtigen Artikel genannte, auf Freud zurückgehende“Todestrieb“, den dieser jenseits des ansonsten herrschenden Lustprinzips verortete, hat ganz ohne Zweifel auch religiöse Bezüge, nämlich das Bewußtsein im Augenblick des Todes aus der platonischen Höhle herauszusteigen, um das volle Licht der Wirklichkeit, die auch eine transzendente ist, zu erfahren. Für Buddhisten (und Hindus) ist dann der Aufenthalt in einer Zwischenwelt die Station, um sich auf eine neue Inkarnation vorzubereiten, für den Christen entweder der Beginn eines „Himmelaufstieges“ oder „Höllenabstiegs“ mit unbekannter Aufenthaltsdauer, für den Philosophen hingegegen Gelegenheit sich mit seiner „eigentlichen“ Gestalt zu verbinden, die mehr ist als das was, die irdische Existenz eingepflanzt in einen sterblichen Körper, zu bieten hat. Liberalismus, Kapitalismus, Sozialismus, einerseits Individualisierung anderseits Kollektivismus und Entgrenzung des Ichs, in Gemeinschaft, Gesellschaft, Masse sind menschliche Grundeigenschaften und laufen augenscheinlich prozesshaft ab, nur scheinbar steuerbar, eigentlich aber autonom, auf Gesellschaften bezogen, selbstexistierend.

  32. Vielen Dank, ich mag Ihren eleganten Schreibstil sowie den tiefen Scharfsinn, den Ihre Schriften kennzeichnen.
    Ich finde den Gedanken, das der Sozialismus, dem heutzutage einen „progressiven“ Touch verpasst wird, letztlich als reaktionär angesehen werden kann, wenn man davon ausgeht, das der Individualismus immer wieder vom Kollektivismus verdrängt wird, bemerkenswert.
    Mich würde sehr interessieren wie eigentlich der Feudalismus in diese Theorien einzuordnen ist. Die Gesellschaftstruktur war ja wie im Sozialismus oft ähnlich, eine kleine obere Gruppe an Adligen die den Staat, sofern man die damaligen Gebilde so nennen kann, verwalten, und dort eine homogene Masse an weitgehend gleich (un-)berechtigtem Volk. Aus Sicht des Adels war die „Utopie“ in diesem System verwirklich, sogar chiliastisch wie es in Teil 1 hieß. Und selbst das Volk hat dieses Herrschaftsverhältnis ja oftmals als „gottgegeben“ akzeptiert.

  33. Sehr geehrter Herr Boos,
    eine sehr gut analysierte Serie zum Thema „Sozialismus“, aber ihre geschriebenen Worte sind teilweise schwer lesbar und im Zusammenhang sehr unverständlich. So z.B. hier:
    „Völlig zurecht zitiert Engels (wie könnte er auch anders) Marx, der dem Kapitalismus ein unweigerliches Streben zu Monopolismus und autoritären Strukturen nachsagte, dabei allerdings, so Engels, fälschlicherweise schlussfolgerte, der Sozialismus würde dies überwinden. Engels hingegen argumentiert, dass Kapitalismus und Sozialismus mittlerweile „komplementär, nicht antagonistisch“ operieren würden.“
    Hier wäre das Anfügen des Vornamen David zur Verständlichkeit hilfreich gewesen, weil schließlich Friedrich Engels ein Mitstreiter von Karl Marx war. Ich mußte diesen Absatz zweimal lesen, bevor ich ihn richtig verstanden habe.
    Ich bin über 20 Jahre in einem „sozialistischen Land“ ausgewachsen und konnte alles, was Sie beschrieben haben, genauso erleben. Daher vielen Dank für diese Artikelserie!

    • Ich gebe zu: Das mit Engels war ein absichtliches Wortspiel. Tut mir leid, wenn Sie das verwirrt hat. ?

      • So dolle ein Wortspiel war das jetzt nicht. Schon eher peinlich, wenn D.Engels nicht anders kann als zum MODERNEN Sozialismus Marx zu zitieren. Der hat da echt nicht viel dazu gesagt. Ist ja auch schon 150 Jahre her.

  34. Der Mensch ist ein intelligentes Tier.
    Dabei geht es immer um die beiden Fragen: Wer kriegt die tollsten Weiber ab und wer kann andere für sich arbeiten lassen?
    Diese beiden Punkte bestimmen das Zusammenleben in jeder Gesellschaftsform – auch im Sozialismus.

  35. DEM MILLIARDENSCHWEREN CHAMPAGNERSOZIALISTEN

    (das sind in den USA typischerweise die, die man zum „deep state“ zählen kann), geht es letzten Endes doch nicht wirklich um „Moral“, sondern nur darum, sich im SInne der Sicherung und Mehrung des eigenen Profits moralisch unangreifbar zu machen.

    Wie wenden Big Tec-Fritzen die Kritik an ihrer Branche am besten ab? Vermutlich ist gerade die Big Tec Branche jene, die am meisten Energie verzehrt und am wenigsten ökologisch ist. Um dem rechtzeitig zu begegnen bzw. potenziellen Gegnern rechtzeitig den Wind aus den Segeln zu nehmen gibt man sich dann natürlich hyper-ökologisch, setzt sich einen Öko-Heiligenschein auf. Verlogen, aber durchschaubar.

    Vom Psychogramm her entspricht der Champagnersozialist (oder wie soll man ihn sonst nennen, viele Namen sind möglich: Linksgrün-Schickimicki, Scheckbuch-Gutmensch, etc.) in der Spielart „Big Tec Nerd“ einem Außenseiter, der z.B. in der Schule Prügelknabe oder Klassenclown ist, den man – weil unbeliebter Streber – nicht auf Parties einlädt, etc.

    Auch wenn diese Geldmenschen sich ihre eigenen Megaparties finanzieren oder in den USA eine Wahl zugunsten von Links/Linksgrün beeinflussen können, ihr wirklicher Charakter scheint doch immer wieder durch. Naturburschen werden das nie, auch wenn sie noch so sehr auf Öko machen. Das woke verrät sie.

    MUSS MAN EINEN LINKSGRÜNEN NERD ( SELBST WENN ER MILLIARDÄR IST) WIRKLICH ERNST NEHMEN?

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