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Geschichte des Sozialismus – Teil 2 von 3

Als die Sozialisten die Freiheit für sich entdeckten

28.12.2023

| Lesedauer: 6 Minuten
Aufbauend auf Gramscis Theorie der kulturellen Hegemonie gelang es den Kulturrevolutionären der 60er Jahre, im langen Marsch durch die Institutionen gewaltfrei entscheidende Elemente des Sozialismus bereits gesellschaftsfähig zu machen. Dazu bedienten sie sich aber nicht des Zwangs, sondern im Gegenteil der Freiheit.

Wenn es um die Definition des modernen Sozialismus geht, wird oft bei der Kulturrevolution der 60er Jahre, auch bekannt als 68er-Zeit, angesetzt. Obwohl es falsch wäre, darin etwas gänzlich anderes als Formen des Sozialismus früherer Jahrhunderte zu erkennen, so liegt dennoch ein Kern von Wahrheit darin, dass es einen grundlegenden Unterschied gab. Denn im Gegensatz zu früheren Revolutionären, die vor allem nach unmittelbarer Machtergreifung strebten, waren die 68er Geisteskinder des womöglich einflussreichsten kommunistischen Theoretikers des 20. Jahrhunderts, Antonio Gramsci, dessen Forderung nach kultureller Hegemonie zum Schlachtruf moderner Nachkriegssozialisten wurde.

Die von Gramsci entwickelte Theorie der kulturellen Hegemonie entstand während seines Gefängnisaufenthalts unter Mussolini, fast zur gleichen Zeit, in der Stalin – der „staatssozialistische Kompromiss“ – in der Sowjetunion das Ruder übernahm. Im Gegensatz zu den Autokraten seiner Lebenszeit, stellte Gramscis kulturelle Hegemonie eine Form des „sanften Totalitarismus” dar, der mit Hilfe der Intellektuellen einen neuen, sozialistischen Status quo etablieren und für weite Teile der Bevölkerung akzeptabel machen sollte.

Einer der zentralen Angriffspunkte zur Etablierung einer neuen kulturellen Hegemonie lag für Gramsci im Kampf gegen die bestehende gesellschaftliche Ordnung, die im Westen vor allem durch die katholische Kirche bestimmt war. Eine seiner Forderung bestand darin, dass der Marxismus mit einer Symbiose aus der humanistischen Kirchenkritik der Renaissance und der Reformation (sic!) die kulturelle Hegemonie der Kirche durchbrechen solle. Nur wenn der Marxismus den Menschen ein alternatives Glaubensgebäude bieten könne (Stichwort: Ersatzreligion), würde er sich zur dominanten kulturellen Kraft der Gesellschaft aufschwingen können.

Der Teufel, der natürlich die Quelle all dieser gottlosen utopischen Träume ist, hatte nach der russischen Revolution nämlich eine wichtige Lektion gelernt: In der Sowjetunion versuchten die Bolschewiki, die Religion zu verbieten, scheiterten aber, denn wenn man etwas verbietet, wird es nur umso attraktiver, und so bewahrten viele Russen ihr orthodoxes Christentum im Verborgenen. Diese christliche Präsenz im Verborgenen gipfelte sogar darin, dass Stalin angeblich anordnete, die Ikone der Gottesmutter von Kasan in einem Flugzeug über Moskau fliegen zu lassen, um die Stadt vor den angreifenden Deutschen zu schützen.

Unabhängig davon, ob dies ein Akt politischen Opportunismus war, um sich die Unterstützung der russischen Bevölkerung zu sichern, zeigt es doch, dass es den Bolschewiki 25 Jahre nach ihrer Machtergreifung letztlich nicht gelungen war, die Religion aus den Herzen und Köpfen des Volkes zu verbannen.

Als der Teufel die Freiheit für sich entdeckte

Doch während der Teufel den Russen den Glauben verbot und damit scheiterte, hatte er bei der Kulturrevolution im Westen Erfolg – nicht, indem er sagte: „Du sollst nicht“, sondern indem er sagte: „Du musst nicht“. Die verheerenden Auswirkungen des 2. Vatikanischen Konzils auf das religiöse Empfinden sind das beste Beispiel dafür. In ihrem öffentlich verkündeten Versuch, „mit der Zeit zu gehen“, übernahm die katholische Kirche eine Vorreiterrolle beim Abbau von Gewissheiten und ersetzte diese durch Verwirrung, als sie Interpretationsspielräume zuließ, wo einst die Schönheit des Dogmas herrschte. Der Kirchenbesuch wurde gefühlt von einer Notwendigkeit zu einer Wahl. Die Zahl der Kirchenbesucher ging seitdem kontinuierlich zurück und hat sich von diesem Schlag nie wieder erholt.

Die Revolutionäre der 60er-Jahre waren im Vergleich zu ihren Vorgängern geduldiger, sie wollten nicht sofort die Macht ergreifen, sondern dachten langfristig. Strategisch gesehen muss man vor dem Erfolg von Rudi Dutschkes „langem Marsch durch die Institutionen“ den Hut ziehen. Die 68er waren in der Lage, ihren Erfolg über Jahre, wenn nicht Jahrzehnte hinauszuschieben, obwohl ihr Weg zur Macht zugegebenermaßen nicht sehr holprig war, da sie von wohlmeinenden Konservativen reichlich Gelegenheit erhielten, sich in der Wissenschaft, der Politik und den Medien einzunisten.

Angesichts der Rolle, die Gramsci den Intellektuellen bei der Erlangung der kulturellen Hegemonie beimaß, muss auch die Explosion der Akademikerquote seit den 60er Jahren als zentraler Baustein für den Umbau der gesellschaftlichen Ordnung betrachtet werden. Bei Akademikerquoten von 30 bis 40 Prozent in weiten Teilen des Westens (in Russland und Kanada sogar über 50 Prozent!), schufen sich die Sozialisten der 68er in einem Schlag nicht nur die Baumeister der kulturellen Hegemonie, sondern auch die Massen, die diese willkommen heißen.

All dies vollbrachten die 68er, ohne – sprichwörtlich – „einen einzigen Schuss zu lösen“. Die konservativen Kräfte der westlichen Welt sehen sich nun mit einer Lage konfrontiert, in der fast alle wichtigen Positionen in den Medien, im Bildungswesen und in der Politik mit Menschen besetzt sind, die mit verschiedenen Schattierungen des Sozialismus zumindest sympathisieren. Geschafft haben sie dies, indem sie sich vermeintlich liberaler Haltungen bedienten. Anstelle von „Du darfst nicht“, trat eben „Du musst nicht“ – eine Verführung, die letztlich dafür sorgte, dass der Mensch des Westens aktiv selbst dazu beitrug, einen Teil des kulturellen Zersetzungsprozesses voranzutreiben.

Viele entscheidende Schlachten haben die Sozialisten bereits gewonnen

Gramsci würde wohl Luftsprünge vollführen, wenn er die Früchte der liberalen Unterwanderung der katholischen Kirche gesehen hätte. Die Kirche befindet sich seit Jahren in einer Eskalationsspirale zeitgeistiger Trittbrettfahrerei, in deren Zuge sie ihre eigene kulturformende Funktion – zumindest in der westlichen Welt – komplett aufgegeben hat. Damit wäre einer der zentralen Aspekte sozialistischer Gesellschaftsmodelle, die Abschaffung der Religion und deren Ersatz durch Ideologie, bereits gewährleistet.

Ähnliches gilt für die notwendige Zerstörung von Familienstrukturen, die der moderne Sozialismus ebenfalls nicht durch Zwang, sondern durch Freiheit geschaffen hat. Vor allem die Loskopplung der Sexualität von der Fortpflanzung durch Verhütungsmittel wie die Pille sorgte dafür, dass im Zusammenspiel mit der Propagierung promisker Lebensformen die traditionelle Form der Familie zunehmend als antiquiertes Auslaufmodell dargestellt wurde. Die Rechnung für diesen leeren Hedonismus tritt in den letzten Jahren zunehmend deutlicher in Erscheinung, in Form individueller Vereinsamung, eines gestörten Geschlechterverhältnisses, aber auch in Form eines drohenden demographischen Kollapses in Folge mangelnder Reproduktionsraten in der gesamten entwickelten Welt.

Kurz vor Anbeginn des Jahres 2024 muss konstatiert werden: Die 68er haben zumindest auf diesen beiden zentralen Feldern des ideologischen Kampfes den Streit um die kulturelle Hegemonie gewonnen. An weiteren Kernelementen des Sozialismus, wie der Abschaffung des Privateigentums, wird fieberhaft gearbeitet. Auch hier soll die gewaltsame Enteignung nur die letzte Option darstellen, der Vorzug gilt wiederum der freiwilligen Aufgabe durch eine pervertierte Einsicht in die Notwendigkeit. Ob nun Landwirte, Gewerbetreibende oder einfache Bürger – das stete Anziehen der wirtschaftlichen Daumenschrauben soll mittelfristig zur verzweifelten Aufgabe des eigenen Privatbesitzes führen. „Du musst das alles nicht ertragen, unterschreibe einfach hier“, spricht dann der Teufel mit einem Lächeln.

Dies schafft eine historisch neue Situation, in der die aktuelle Sorte von Sozialisten, seien es Klimaradikale, Neo-Rassisten, Affenpockenverbreiter oder Professor:Innen für irgendwas mit Gender, innerhalb eines Systems, das zwar nominell noch nicht sozialistisch ist, in dem aber der öffentliche Diskurs bereits fast vollständig von der vorangegangenen Generation sozialistischer Revolutionäre und ihrer Nachkommen geprägt wurde, den vollständigen Umbau der Gesellschaft vorantreiben.

Mehr noch als in den 1960er-Jahren, als Naivität und Wohlstandsverwahrlosung in manchen Kreisen zu einer Unterschätzung der revolutionären Kräfte führten, sehen sich die Revolutionäre von heute praktisch keinerlei Widerstand etablierter Kreise gegenüber, und es ist nur ihrem offensichtlichen Mangel an politischem Talent zu verdanken, dass sie bislang nicht über die Rolle eines willigen Handlangers jener Eliten, die den politischen Diskurs in die von ihnen gewünschte Richtung steuern, hinauskommen.

Heißt das, dass man von diesen modernen Revolutionären nichts zu befürchten hat? Im Gegenteil, ihre starke öffentliche Präsenz und der seit Jahren andauernde gesellschaftliche Ausnahmezustand sind ein klares Zeichen dafür, dass die sozialistischen Kräfte, nachdem sie in den letzten Jahrzehnten ihre Schachfiguren in Position gebracht haben, zum entscheidenden Schlag ansetzen.

Dem Sieg so nahe: Auf zur Weltrevolution!

Wie in Teil 1 gezeigt wurde, ändern sich in den sozialistischen Bewegungen ständig die Namen, nicht aber die Ideen. Schon die frühen Ketzer wussten, dass ihre utopischen Träume nur dann Wirklichkeit werden konnten, wenn sie sich entweder völlig vom Rest der Welt isolierten, oder wenn sie die ganze Welt zu ihrer Utopie machten. Johannes von Leiden, der Anführer der Wiedertäufer und selbsternannte König von „Neu-Jerusalem“ (das für solche Spinnereien bemerkenswert anfällige Münster), wusste bereits, dass sich sein Aufstand über die ganze Welt oder zumindest über ganz Europa ausbreiten müsse, um erfolgreich zu sein. Diese Weltrevolution ist ein zentrales Ziel eines jeden Sozialisten, der auch nur im Entferntesten etwas auf sich hält, denn die Ausrottung jeglicher potenzieller Opposition, sei es von innen oder von außen, ist für den wahren Sozialisten nicht verhandelbar.

Die Sozialisten von heute sprechen zwar nicht mehr von der klassischen „Weltrevolution“, aber sie geben sich auch keine große Mühe, ihre Ziele zu verbergen. Klimaaktivismus ist per Definition ein globales Thema, das globale Maßnahmen erfordere. Rassismus, auch wenn er angeblich nur bei Weißen anzutreffen ist, ist ebenfalls ein globales Problem, dasselbe gilt für die Rechte der Homosexuellen, auch wenn ihr Kampf im Nahen Osten etwas weniger leidenschaftlich geführt wird als anderswo, usw.

Doch wo bleibt der Widerstand? Welche Kräfte können und wollen diesem „Great Reset“, wie eine Spielart dieser Weltrevolution genannt wird, noch Einhalt gebieten? Die verhängnisvollen Allianzen, die gemeinsam die Grundlage des drohenden „Milliardärssozialismus” bilden, sollen Thema des dritten Teils dieser Reihe bilden, in dem auch einige liebgewonnene Steckenpferde des vermeintlichen Widerstands hinterfragt werden sollen. Schlussendlich wird die Frage gestellt, welche Triebkräfte hinter diesen Entwicklungen stehen und ob und wie diesen entgegengewirkt werden kann.

Lesen Sie hier die Teile 1 und 3 der Serie „Geschichte des Sozialismus“ >>>

Der Sozialismus: Eine Jahrtausende alte Geschichte verschiedener Anstriche

Geschichte des Sozialismus – Teil 1 von 3

Der Sozialismus: Eine Jahrtausende alte Geschichte verschiedener Anstriche

Der moderne Sozialismus: Von Milliardärssozialisten, Hufeisentheorien und dem Todestrieb

Geschichte des Sozialismus – Teil 3 von 3

Der moderne Sozialismus: Von Milliardärssozialisten, Hufeisentheorien und dem Todestrieb

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29 Kommentare

  1. Eine grandiose Analyse der geschichtlichen Entwicklung des Sozialismus mit Herausarbeitung wesentlicher Eckpunkte wie Kirche, Familie, Bildung, die wie Dominosteine gefallen sind.

    Auch in diesem zweiten Teil der von Herrn Boos so glasklaren Darstellung sehe ich mich in meiner Kritik an der mangelnden Verteidigungsbreitschaft des Christentums voll bestätigt.

    Der Kommentarbereich von TE ist aus meiner Sicht hierzu ein recht gutes Beispiel. Was wird hier oft von einer Vielzahl der Foristen nicht alles angeführt um dem Christentum und damit einem wesentlichen Teil der eigenen kulturellen Herkunft und Identität auszuweichen. Alles scheint recht, die Aufklärung, die Wissenschaft, das Grundgesetz, bis hin zu den alten Griechen und schließlich den Germanen der Antike. Alles, nur keine christliche Gesellschaft. Warum? Weil der Sozialismus, wie von Herrn Boos beschrieben als Befreier statt als Gebieter auftrat, solange, bis sich die Menschen von dem befreit haben, was ihnen Halt gab. Glaube, Kirche, Familie, Sprache, Werte – kurz die christliche Gesellschaft. Diese ist nun so sturmreif geschossen, dass der Sozialismus als das auftreten kann, was er wirklich ist – ein Gebieter. Und diesen dürfen wir nun in unserer EU und unserem Land in vollen Zügen genießen.

  2. Hr. Boos, für Stalin war eine Karriereoption katholischer Priester zu werden. Er hat sich dann zuerst als gewöhnlicher Krimineller weiter entwickelt und dann, nach ihren wahren Worten, zum Kompromiss-Sozialistischen Massenmörder. Vielleicht kommt daraus seine liebe zur katholischen Mystik, weil er auch kein sehr grosser Marxismusideologe war. Wie Sie selbst sagen: ein Kompromissler, ein Pratiker, kein Utopieausleber. Deswegen wird in ihm die katolische Christenheit auch weiter gelebt haben, wohl eher verdrängt, aber lebendig.

    • Sie meinen sicherlich orthodox, nicht katholisch, nicht wahr?

  3. Am Ende ist es doch immer die gleiche Geschichte, wie sie bereits in der Bibel steht: der Mensch erliegt immer wieder der Versuchung,Gott spielen zu wollen und in jeder Generation flüstert der Teufel immer wieder den Leuten auf andere Weise ein, er sei fei, müsse sich an nichts halten, außer seinen eigene Begierden zu frönen. Und irgendwann merken die Menschen dann, dass sie wieder einmal betrogen wurden und sie nur Sklave, dieser albernen, Schalen Begierden geworden sind.

  4. Der wirkliche oder mutmaßlich freie Wille des Menschen war schon immer eine Hauptkampfzone für Gut und Böse, Gott und Mephistopheles, etc.
    Und dummerweise taugt alle Gottgefälligkeit ohne freien Willen wenig, da Roboter und deterministische Wesen nur das Abspielen, was ihnen vorgegeben ist. Der freie Wille iSv von Wahlmöglichkeit ist also „key“, um Heiliger oder Sünder zu werden, Gott oder Beelzebub zu gefallen.
    Und ganze Heerscharen von PR-Experten, Marketing Profis, Politikern und Unternehmern verlocken Jedermann so gut möglich, ihnen Geld oder Macht zu überschreiben. Ein Konzept, welches Jahrhundertelang von der oder den Kirchen ebenfalls recht erfolgreich genutzt wurde, nicht nur im Ablasshandel.
    Und unsere zeitgeistigen „Sozialisten“ wollen, wie immer, dasselbe: Geld 7nd Macht – für sich. Darin scheinen sich das Gros aller Politiker irgendwie sehr einig zu sein.
    Die PR ändert sich natürlich über die Epochen und Jahre, aber unterm Strich geht es immer darum, Viele zum Vorteil Weniger auszunutzen, sei es deren Arbeitskraft, deren Erträge, deren Zeit, deren Talente etc.
    Das mag man als ewige Weisheit ansehen, weil sich an den Grundverhältnissen von Herrschaftssystemen nur graduelle Veränderungen vorstellen lassen.
    Und da liegt auch für alle „Sozialisten“ aller Zeiten das Grundproblem: Was kommt nach der „Machtergreifung“ – egal ob mit Kanonen ala Lenin/Stalin oder auf Samtpfoten ala Dutschke/Gramsci oder mit Klimasorgen/Ängste ala Greta/Habeck? Was dann?
    Einen Kulturkampf oder ideologischen Krieg oder eine echte Revolution etc kann man natürlich mit etwas Geschick und Glück gewinnen.
    Dann wurden mal wieder die bislang herrschende Elite ausgetauscht und man selbst muß sich gegen Wettbewerber oder neue Revolutionäre absichern, die eigene Macht festigen oder verliert sie halt wieder.
    All diese Etappen wurden im Laufe der Jahrzehnte und Jahrhunderte schon mannigfaltig durchlaufen. So oder so muß jeder neue Machthaber (wie seine Vorgänger) „liefern“ oder verliert mehr oder weniger schnell den Rückhalt der Massen und ist dann tot oder in Pension. Selbst Gewalt und Unterdrückung sind kein Garant für ewige Herrschaft, wovon diverse Tyrannen, Könige oder Diktatoren lange Lieder in Himmel oder Hölle singen können. Selbst 1000jährige Reiche mit sehr gut ausgebauten Kontroll- und Unterdrückungsstrukturen können ziemlich schnell vergehen, wenn man nur genug falsch macht, sobald man der Macht war.
    Der real existierende Sozialismus/Kommunismus konnte sich im Westen 2-3 Generationen halten und war dann derart innerlich abgewirtschaftet, dass er recht geräuschlos und unblutig implodierte. Seit 1990 müssen deren (Macht)Erben „liefern“.
    Und wir stehen an der Wegscheide, der neuen Gottheit „Klima“ alles vor die Füße zu werfen, im Alleingang, gegen zahllose Länder, die uns für bekloppt halten, aber amüsiert „macht mal“ rufen.
    Scheinbar sind wie nach dem Flop in Sri Lanka das 2. Großexperiment mit Vorbildcharakter zur „Klima-Weltrevolution“, was allerdings auch fürchterlich schiefgehen kann, wie in Sri Lanka.
    Mit süßen Erzählungen an die Macht zu gelangen, ist mittlerweile selbst für offensichtlich Mindertalentierte kein Problem mehr. Alles mögliche dann zu zerstören, auch nicht. Nur was dann?
    Ruinierte Ökonomien und Gesellschaften können eigentlich nur Soziopathen das Herz erwärmen, jedenfalls nicht die breite Bevölkerungen und diese schon gar nicht auf Dauer. Ärmer werden und Rechte verlieren ist wohl klassische Anti-Politik, sind politische Anti-Versprechen aus dem Gruselkasten irgendeines politischen Sadismus, auf den sicher nur wenige stehen.
    Kurzum: halbwegs erfolgreiche Regenten, die auch noch beliebt waren oder sind, kümmern sich so solide wie möglich um Basics – innere und äußere Sicherheit, möglichst viele persönliche Freiheiten, moderates aber faires Law and Order und die Chance auf persönliches Auskommen oder gar bescheidenem Wohlstand für möglichst Viele.
    Große Utopien, 1000-jährige Reiche, Transformationen, Weltrettung oder Weltherrschaft mögen teilweise gut klingen, sind aber zu 99,99999% zum scheitern verurteilt, wenn nicht gar von vorne herein närrisch.
    Unsere 100 Alleingänge und Sonderwege sind heute schon evident närrisch und zum scheitern verurteilt, weil riesige Teile der Welt nicht mitspielen und damit im geschenkten Wettbewerbsvorteil bleiben und diese ausbauen werden.
    Unser Zeitgeist inklusive neuer Klima-Gottheit ist derart debil und kindisch, dass sich viele jenseits unserer Grenzen heute schon die Augen reiben, ob wir irre geworden sind. Das dachten vermutlich 1933 auch viele im Ausland, nur dass damals international sogar viel Verständnis für die Revision des Versailler Vertrages durch Hitler und Co aufgebracht wurde, weil er weder fair noch gerecht war. Dass es die Nazis damit nicht gut sein lassen würden, haben vermutlich viele nicht erwartet.
    Nur welches Verständnis könnte unsere aktuelle Selbstversenkung erwarten? Staatlicher und ökonomischer Selbstmord aus Angst vor dem Klimawandel?
    Ja, die Erben der 68er haben heute einen politischen Höhepunkt, dominieren viele Bereiche der Politik, der Verwaltung, Justiz, Medien etc. Und dennoch bleibt der Jubel überschaubar, kein linksrotgrünes Paradies ist erkennbar und die Aussichten für die Zukunft trüben sich eher stetig weiter ein.
    Das „Grüne-Klima-Reich“ könnte ein kurzes werden, trotz samtiger Revolution, denn die neue Elite „liefert“ nicht, nur Klima-,Lebertran.

  5. Ja, es ist erschreckend und tief deprimierend, wie es die Linken geschafft haben, das Narrativ von einer menschenverursachten Klimaerwärmung in die Gehirne zu fräsen. Der Kampf gegen das Klima und die Klimaangst bestimmen immer mehr das Handeln nicht nur ideologisierter Politiker, sondern auch von vernunftgesteuerten (?) Managern der Wirtschaft. Akademiker sind offenbar besonders anfällig für Untergangsszenarien.
    Es ist der alte Kampf der Kommunisten gegen den Kapitalismus: Was ihnen mit der Verheißung des Paradieses auf Erden nicht gelungen ist, soll nun die Angst vor dem Höllenfeuer schaffen. Es ist eine Zeitreise ins Mittelalter. Nie hätte ich gedacht, dass das noch mal möglich wäre.

    Peter Schewe

  6. Das Thema “Sex” im woken Ökosozialismus ist im Kommen, nur jetzt dient er weniger der Fortpflanzung, sondern des Amüsements und
    der (noch wichtiger) Zerstörung familiärer Bindungen! “Die Familie ist die kleinste Zelle der Gesellschaft.”, sprach Wladimir Uljanowitsch.
    Diese kleinste Zelle erwies sich in der Vergangenheit als relativ resistent allen negativen Einflüssen gegenüber, dh sie muss von Innen heraus zerstört werden. Das erfolgt durch mangelnde Bindungen innerhalb des Elternhauses, Fremdbetreuung im großen Maßstab, wechselnde Familienkonstellationen mit unterschiedlichen Partnern und Frühsexualisierung. Die haben sich schon etwas dabei gedacht! Dass Kinder dadurch linksgrünen Pädophilen vermehrt zur Verfügung stehen, kann man als “positiven” Beieffekt betrachten. Die Grünen kommen somit ans Ziel ihrer Wünsche.

  7. Die aktuelle Spielart des Sozialismus/ Linksfaschismus ist so erfolgreich, daß wir längst wieder beim “ Du sollst/ mußt/darfst nicht“ angelangt sind. Sein wahrscheinlich größter Erfolg ist, daß er viele Hirne derart unterwandert hat, daß sie aus freien Stücken eine gegen die eigenen Interessen gerichtete Politik unterstützen. Alle anderen werden mit den ins Unblutige abgewandelten Repressionsapparaten gefügig gemacht. Allerdings, so sehr diese Ersatzreligion auch den “ globalen Süden“ und den Islam hofiert, so eindeutig bleibt seine Macht beschränkt auf Europa und seine kulturellen Ableger in Nordamerika und Australien. Gerade islamische und nicht europäisch geprägte Gesellschaften werden seinem Siegeszug die Grenzen aufzeigen.

    • Dieses “Du sollst/musst/darfst nicht…” wurde perfiderweise an eine vermeintlich intrinsische Überzeugung von Vernunft gekoppelt. Der Mensch hat sich einer Selbstkontrolle unterzogen, die wiederum Auswirkungen auf ein fiktives Gemeinwohl haben soll. “Durch Verzicht das Klima retten.” Worauf soll ein vernünftig Denkender verzichten, um mit einem finanziellen Obolus ein geophysikalisch-meteorologisches Phänomen zu retten? Kippe ich eine Ladung Cent-Münzen in einen Brunnen hat das keine Auswirkungen auf das Brunnenwasser, aber mein Geld hat nur die Lokalität gewechselt. “Vegan für das Klima essen.” – selber Blödsinn. Die Grünen nutzen die Macht der Medien (die NationalSOZIALISTEN haben’s vorgemacht), um ausschließlich Eigeninteressen durchzusetzen, die wiederum nur für sich selbst reklamiert werden. Die Begriffe Freiheit, freie Willensäußerung, Selbstbestimmtheit sind lediglich Vehikel der grünen Macht. Daher wird auch jeder, der nicht auf der linksgrünwoken Welle surft, niedergemacht, heute psychisch und finanziell, gestern physisch und morgen? Das ist die wahre Freiheit aller Sozialisten!

  8. Sie haben die kulturelle Hegemonie erobert. Dies gelang nicht zuletzt, weil ihnen eine der längsten Friedensphasen in der europäischen Geschichte und eine Phase enormen Wohlstandszuwachses geschenkt war. Sozialistische Ideen wurden mehrheitsfähig, weil der Kapitalismus ungeahnten Wohlstand ermöglicht hatte, so paradox das auch scheint. Aber die Geschichte ist ein dialektischer Prozess, frei nach Hegel und Bakunin: Nichts bleibt so, wie es ist, ohne sein Gegenteil. Der Sieg ist schon der Beginn vom Tod.

  9. So dolle war das streng ins Christentum (Regeln, Regeln, Regeln) eingebundene Leben nun auch nicht. Ebenso wenig wie der repressive Islam wenn das Individeum nicht spurt.
    Unser Problem sind doch denkfaule, auf zwei Augen blinde „Besserwisser“, die mit der Umsetzung des „bessere Welt“ Märchens vollkommen überfordert sind. Ein Geschäftsmodell mit dem man sich an den Fleißigen bedienen kann. Dazu noch die chronische Lügnerei, weil Sozialismus (Leben auf Kosten Anderer) eben auf Dauer nicht funktioniert und das aushebeln der „Marktwirtschaft“ der Realität (Nicht Funktionierendes fliegt). Voila ! Irrenhausen ist fertig.
    So baut sich Nicht Funktionierendes zu immer katastrophaleren Schadens Systemen auf.

  10. Das muß man vom Alter her damals selbst erlebt haben, wie diese Faulenzer und Tagediebe versucht haben über ihre kommunistischen Idole die Gesellschaft aufzumischen, was sich bis heute nicht geändert hat.

    Gramsci war eines ihrer bedeutenden Symbole, sowie die Frankfurter Schule und für die Gewalttätigen unter ihnen wurden dann so alte Revolutionäre wie Mao, Castro, Che Guevara und andere herbei zitiert, als verlängerter Arm ihrer Allmachtsphantasien, die dann von Teilen in der RAF endeten, was ja auch nicht gerade die feine Art war, mit vermeintlichen Problemen umzugehen.

    Die Umformung der Lebensweise wurde damals schon eingeleitet und wer von den dämlichen weiblichen Heranwachsenden etwas demonstrieren wollte, hat sich herausfordernd mit einem Schwarzen liiert, als Zeichen der Freiheit und Reaktion um andere zu schockieren, selbst wenn der gewalttätig wurde, was sich dann sogar gegen sie selbst richtete, wenn man es selbst erlebt hat und widersprüchlicher schon damals nicht sein konnte.

    Ein anderer Teil ist dann nach Indien zur Wallfahrt gezogen um alte religiöse Zöpfe abzuschneiden, obwohl sie die eigene Religion und Riten nicht mal ansatzweise kannten und die ganze linke Bewegung war im Prinzip nichts anderes, als eine einzige Protestbewegung, wobei der Urgrund nicht ersichtlich war, denn er war damals schon so sinnlos wie heute und zur Untermauerung haben sie künstliche Konstrukte geschaffen um ihre liederlichen Handlungen zu begründen, was ein Witz war, wenn man die vielen Anständigen gesehen hat, die sich von diesem Völkchen nicht beirren ließen und ihrem Tagwerk nachgingen und sie als Spinner betrachteten, als einziger Fehler, der uns bis heute teuer zu stehen kommt.

    So verkaufen sie immer noch ihr Lotterleben als Erleuchtung, was ihnen aber nicht genügt und sie damit den großen Rest der Republik ebenso beglücken wollen und wo das hinführt, können wir ja gerade sehen und nun sollten wir den Mut haben, darunter endlich mal einen Schlußstich zu ziehen, denn deren Eskapaden sind mittlerweile des Guten zuviel, denn die träumen immer noch aus ihrer pupertären Sicht heraus und wenn man dann die heutigen Gestalten von ihnen sieht ist das der lebendige Beweis, daß sich nichts geändert hat, außer der Tatsache, daß sie die Fronten gewechselt haben und dem Kapital was abgewinnen können, was früher ihr erklärter Feind war und heute eine einträgliche Einnahmequelle ist, womit es sich ganz gut leben läßt.

  11. Komisch das ausgerechnet die linke, sooo weltoffene und tolerante Nomenklatura immer gegen Menschen hetzt, die sich die Zustände vor Merkill zurück wünscht. Sind wir alle faschistische Rechtsextreme weil wir die derzeitigen Zustände anprangern?

  12. Sorry, aber wo soll ein sogenannter Sozialismus allein aus einer wie auch immer gearteten Idee oder „Kultur“ herkommen und überleben? Das klappt nicht. Haben wir doch gerade vor 34 Jahren überstanden gehabt. It‘ s the economy, stupid! Und dass die Kapitalisten den Linken oder Grünen noch den Strick verkaufen, an dem man sie dann aufhängt, hat schon Lenin gewusst. Heutzutage kriecht man dann eben den verrückten Grünen in den Allerwertesten, betreibt in den Konzernen Greenwashing auf Deibel komm raus und betet den hirnlosesten Blödsinn nach. Siehe deutsche Autokonzerne. Man will ja als Konzern irgendwie überleben. Der Kunde allerdings merkt’s und irgendwann sind Absatz und Aktienkurse im Eimer. Dann wird noch eine Weile von Staats wegen Geld gedruckt und enteignet und dann ist wieder einmal Ende Gelände.

  13. > Einer der zentralen Angriffspunkte zur Etablierung einer neuen kulturellen Hegemonie lag für Gramsci im Kampf gegen die bestehende gesellschaftliche Ordnung, die im Westen vor allem durch die katholische Kirche bestimmt war.

    Heute macht die katholische Kirche auf Klimahysterie und Wokeness. Wäre es nicht an der Zeit, es endlich zu überwinden?

  14. Mich hat lange irritiert, dass die woke Linke diesen Faible für den Islam hat, eine im Grunde doch moralisch erzkonservative Religion. Es ist vielleicht das gemeinsame sozialistische Erbe, das beide intuitiv noch verbindet. Die Umma der einheitlich in Weiß gekleideten Gläubigen ist doch letztlich ein religiöses Pendant zur „klassenlosen Gesellschaft“, oder nicht? (Dass alle Formen des Sozialismus dann doch Unterschiede kennen, weil manche eben gleicher sind als andere, wissen wir seit Animal Farm, aber das steht auf einem anderen Blatt.)

  15. Soweit, so richtig, insbesondere auch, was den entscheidenden Beitrag der Liberalen bzw des Liberalismus zu dieser Entwicklung betrifft. Insoweit ist der Begriff “ sozialliberal“ auch nur vordergründig widersprüchlich. Ebenso wie die Rolle der FDP nur dann erstaunt, wenn man “ liberal“ ideologisch falsch interpretiert. Umso bemerkenswerter ist es, dass immer noch das hohe Lied des Liberalismus gesungen wird, mit dem und durch den der Erfolg der Sozialisten mindestens deutlich beguenstigt wurde. Das“ Du musst nicht“ ebenso wie der Wegfall der diversen „Zwänge“ fuehrte erwartungsgemaess genau dahin, wo die Transformatoren mit ihren Ersatzangeboten hin wollten und wir im Wertewesten nun stehen. Der voellige Ausfall der sogen Konservativen, die sich nicht zufaellig gerne liberalkonservativ nennen, um Attacken vorzubeugen, begann mit der Gründung der Republik. Von wenigen Einzelpersonen abgesehen, gerne als „rechts“ bezeichnet, war die CDU eine Art graue SPD, spaeter wurde die Farbe gruen. Richtig schwarz, konservativ, war sie nie. Mit ihrer euphemistisch „Westbindung“ genannten Unterwerfung unter dem Hegemon mit allen politischen und kulturellen Folgen fuer diese abhängige (Nicht) Nation, ihrer Sehnsucht nach Eingliederung aus Angst vor dem boesen Demos, immerhin das deutsche Volk, lieferte sie von Anfang an, spaeter mit Kohl zunehmend den Transformatoren ideale Vorlagen. Sie, das krampfhaft mittige Nichts, beteiligte sich sogar an der Aufgabe der Bestände und des Eigenen, aus Opportunismus und aus der spanischen Angst, als „rechts“ stigmatisiert zu werden. Das Feld fuer die Feudalsozialisten war bereits lange vor Merkel bereitet. Sie hat es dann mit ihren Getreuen bestellt. Uebrigens darf mann den aktuellen Artikel zum deutschen Volk gerne dazunehmen. Das was da sehr vorsichtig beschrieben wird, ist ein wesentlicher Teil des Problems, denn natuerlich wurde nach WK II mit vereinten Kräften daran gearbeitet, aus diesem Land ein Gebiet mit einer Bevölkerung, idealerweise gut durchmischt, zu machen. Vor allem aber keinen Demos, der sich zum Souveraen aufschwingt und seine eigenen ( nationalen, deutschen ) Interessen vertritt oder vertreten sehen will, womoeglich noch in einer souveränen Nation. An der konditionierten Anfaelligkeit fuer das, was nun transformatorisch ablaeuft, wirkten alle Altparteien mit. Mal sehen, was der Autor als Loesung, als Rettung vor der grossen Transformation, bereithaelt. Man darf mit Blick auf die Analyse gespannt sein.

  16. Doch wo bleibt der Widerstand?

    Zuerst sollte man die Frage stellen, wie sollte die Alternative aussehen? Welche Welt wollen die haben, die den Sozialismus nicht haben wollen!

    • Eine Welt der freien, mündigen und selbstverantwortlichen Individuen, die sich in freier Entscheidung zu größeren Verbänden zusammenschließen. Eine Welt, in der nicht Gehorsam, sondern Partizipation, nicht Verbote, sondern vernünftige Regeln, nicht Kontrolle der Bürger, sondern Kontrolle der Regierung herrschen.

    • Ehrlich gesagt, ich würde gern in einer Welt leben, in der mir nicht kaputt gemacht wird, wie ich mein Kind erzogen habe oder wovor ich es abgeschottet habe, bis es selbst Interesse zeigte.
      Heute wird Eltern unterstellt, wenn sie ihre Kinder erziehen, würden lauter Nazis oder Rechtsradikale, Hasser und Rassisten daraus, der Staat müsse deshalb dringend die Hohheit über die Kinderbetten haben.
      Nichts ist wesentlicher für Kinder als Mutterliebe, Elternliebe, Ruhe und Sicherheit. Es legt den Grundstein, sich selbst und andere Menschen zu lieben.
      Was hier gerade abläuft, ist doch die Hölle auf Erden für alle.

  17. WIE KOMMT ES,

    dass der Westen zur Zeit des Kalten Krieges, also über viele Jahrzehnte nach dem 2. Weltkrieg, so dezidiert antikommunistisch war, und jetzt anscheinend den Sozialismus/Kommunismus, den er selbst mit viel Aufwand überwinden half, durch die kalte Küche den Menschen wieder aufs Auge drücken will?

    Man erinnert sich an viele Details, von denen ich nur mal eines herausgreifen möchte: in Chile hatte in den 1970-er Jahren die CIA ja wohl wesentlich Anteil am Sturz des Champagner-/Bourgeoisie-Sozialisten Allende, ja um dies zu schaffen suchte man sogar die Nähe der Militärdiktatur (was kein Plädoyer für diese sein soll) von Pinochet. So antikommunistisch war der Westen.

    Ich würde nicht sagen, dass der Sozialismus unabwendbar ist und man das alles nicht auch wieder drehen kann. Denn ein Fakt bleibt: der Sozialismus kann niemals Wohlstand für breite Schichten der Bevölkerung schaffen. Was man dann bestenfalls hat ist der im Artikel erwähnte „Milliardärssozialismus“ (z.B. BigTec). Der Sozialismus ist und bleibt ein untaugliches Modell.

    Und nicht nur die zunehmende materielle Verelendung, auch die Zunahme psychischer Stressoren in Form des woke-, Feminismus-/Gender-Terrors stoßen durchaus auf Zunahme von Ablehnung. In den USA ist der Sieg des Sozialismus keineswegs schon zementiert. Es wird sich zeigen, ob es dem deep state bei den Wahlen im nächsten Jahr noch einmal gelingen wird, den für Freiheit und wirtschaftlichen Wohlstand stehenden Donald Trump zu verhindern.

    Weil irgendwann erschöpft sich auch das Instrumentarium in der Trickkiste der Linken. Sie können immer nur mit Tricks und Täuscherei an die Macht gelangen und sich dann mit Zwang da halten. Die Menschheit will keinen Sozialismus – aber Freiheit wird einem nicht geschenkt. Man muss schon aktiv etwas dafür tun.

    Im nächsten Jahr haben wir in den USA Präsidentschafts- und in Deutschland 3 Landtagswahlen – warten wir mal ab wie die laufen.

    Vielleicht ist ja doch noch nicht aller Tage Abend.

    • Das hoffe ich auch sehr, daß noch nicht aller Tage Abend ist! Und warten wir mal ab, wie die Proteste der Bauern ab dem 8. Januar laufen, zumindest die haben offenbar erkannt, daß man irgendwann aktiv werden muß. Wenn das nicht die Initialzündung für weitere Aktionen im kommenden Jahr wird, sieht es allerdings zappenduster aus…

    • Es war die Frau Merkel, die als trojanisches Pferd ihre FDJ-Kenntnisse inkl. Mediengleichschaltung und Stasiverfassungsgericht in die CDU und das Land eingepflanzt hat und davon lebt die Minderheiten-Ampel jetzt genüßlich!

  18. Naja, die 68er waren eher Hedonisten als ernsthafte Sozialisten: Denn Sozialismus bedeutet Arbeit für alle – und zwar nicht freiwillig!

    Was alle Sozialisten seit jeher auszeichnet ist aber der Totalitarismus, die Anmaßung, zu bestimmen, wie alle Anderen sich zu verhalten hätten, also der Paternalismus und der autoritäre Anspruch. Damals war die Forderung halt „Jeder muß mit jeder bumsen und alle müssen LSD schlucken, dann haben wir eine perfekte Gesellschaft!“.

    Sie rechtfertigen ihre eigene Verlottertheit stets, indem sie sie zur ultimativen Tugend für´s ganze Volk erklären. Das ist Sozialismus, egal ob rot, braun oder grün.

    • Sozialisten wollten noch nie arbeiten – sie lassen arbeiten. Was im alten Sozialismus die „Nomenklatura“ war, ist heute – Herr Boos spricht das ja an – das Heer nutzloser Akademiker, insbesondere geisteswissenschaftlicher.
      Eine wesentliche Maßnahme einer anti-linken Konterrevolution wäre daher die zumindest teilweise Schließung ganzer Universiäten. Die Anzahl der Studienplätze könnte um mindestens zwei Drittel verringert werden, ohne dass Deutschlands Überlebensfähigkeit in Gefahr geriete. Allein das dürfte die autochthone Geburtenrate von 1,3 auf mindestens 1,8 ansteigen lassen.
      Damit aber beseitigte man praktisch die bestehende Mittelschicht, wie sie sich seit den 1960er Jahren ausgebildet hat. Sie hängt zu ihrer Reproduktion, Selbstschaffung und Selbstverwirklichung genau an diesen Hochschulen. Dass sich so etwas gewaltlos umsetzen ließe – oder überhaupt in einer Gesellschaft, in der die Mittelschicht über 60 % ausmacht, bezweifele ich sehr stark. Somit gibt es nur den Weg des langsamen Niederganges.
      Aus vielerlei Gründen kam es seit dem 1. Weltkrieg zu einer Hypertrophisierung der Mittelschicht als anzustrebendes gesellschaftliches Konzept. Gemeinhin schreibt man vermittelschichteten Gesellschaften eine besondere demokratische Stablität, Stärke und Fortschittlichkeit zu.
      Tatsächlich aber sind Mittelschichtgesellschaften dadurch gekennzeichnet, dass sie zu Dogmatismus, Anstrengungsfeindlichkeit, Phlegmatismus und insbesondere Geburtenmangel neigen und sie ihre Fähigkeit zur Selbstgewährleistung einbüßen. Letztlich ist ihnen eine nicht abzustellende Tendenz zur Selbstzerstörung inhärent. Schon mittelfristig wird keine Gesellschaft, die von einer Mittelschicht numerisch und kulturell dominiert wird, überleben.

  19. Entschuldigung, dass ich dieses Gerede von CIA nicht mehr hören kann. Sowohl Geld als auch Einfluss kamen in der Studentenbewegung aus Russland. Ich war selbst mal in den frühen 80ern bei einer DKP Versammlung und habe mir das wirre linke Zeug angetan, weil es mich interessiert hat. Die Kohle kam definitiv aus Russland. Und Sozialismus können wir selbst perfekt. Dazu brauchen wir keinen CIA.

  20. Kurz: Die Sozialisten haben die Demokratie (Meinungsfreiheit, Toleranz, Minderheitenschutz etc.) genutzt, um die Demokratie zu zerstören. Und dabei plärren sie – in der üblichen linken Verdrehung der Wahrheit – stets ganz laut „Demokratie“, während sie die Gegner sukzessive mundtot machen. Zuhilfe kam ihnen ein weiterer linker Wesenszug, namlich sich als Opfer darzustellen. Man hätte den Radikalenerlass knallhart durchziehen müssen: kein linksdrehender als Lehrer, nicht in Justiz, Verwaltung und Bildung. Die Linken haben keine Skrupel, das jetzt umgekehrt durchzuziehen. Sie besitzen den Fanatismus, der vernünftigen Menschen abgeht.

  21. Sehr schön, vielen Dank. Ich freue mich auf den dritten Teil.

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