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Werkstätten profitieren

Hohe Zinsen lassen Auto-Absatz einbrechen

26.10.2023

| Lesedauer: 3 Minuten
Die Geldpolitik der EZB zeigt Wirkung auf dem Automobilmarkt: Hohe Zinsen halten viele Kunden vom Autokauf ab, auch wegen der gestiegenen Finanzierungskosten. Die Werkstätten profitieren dagegen von der Kaufzurückhaltung.

In Zeiten hoher oder sogar zunehmender Inflationsraten wollen Notenbanken mit einer verschärften Zinspolitik der Inflationsmentalität in der Gesellschaft entgegenwirken und den Inflationstrend brechen. In den zurückliegenden Jahrzehnten hat das bei der Bundesbank immer funktioniert. Funktioniert das auch bei der Europäischen Zentralbank (EZB)? Zumindest am Automarkt ist der EZB das nachweislich gelungen. Bei Nahrungsmitteln noch nicht, doch das ist hier nicht das Thema.

Jüngst veröffentliche Verbraucherumfragen (Meinungsforschungsinstituts CIVEY, Automobilwoche) belegen, dass die Hochzinspolitik der EZB Wirkung zeigt: Hohe Zinsen schrecken Autokäufer ab. Seit dem 20. September 2023 gilt für den Euroraum ein Zinssatz von 4,5 Prozent. Damit liegt der Leitzins so hoch wie zuletzt zu Beginn der 2000er Jahre. Begründung von Christine Lagarde, Präsidentin der EZB, für die erneute Zinsanhebung ist die nur sehr langsam zurückgehende Inflation in der Eurozone.

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Das Ergebnis der Civey-Umfrage zeigt, dass mehr als ein Viertel der potenziellen Neuwagenkunden angesichts der hohen Zinsen seine Autokauf-Pläne entweder verschiebt, auf preisgünstigere Modelle ausweicht oder den Autoerwerb ganz unterlässt. Jedenfalls ad hoc werden die Neuwagenkäufe eingeschränkt. Rein theoretisch bedeutet das aufs Jahr hochgerechnet ein Absatzvolumen von 800.000 Neufahrzeugen, davon rund 550.000 bei heimischen Herstellern, vor allem VW.

Die hohen Zinsen für Finanzierung und Leasing zeigen also Wirkung: Viele Kunden überdenken ihre Kaufpläne. Das kann auch nicht wundern, denn Autokäufe sind heute mehr denn je eine vermögenswirksame Anlage für den Käufer. Auch wenn derzeit angesichts der sich leerenden Händler-Verkaufsräume langsam wieder die Rabatte zurückkehren, sind Autos zum einen immer noch deutlich teurer als vor der Corona-Pandemie – allein von 2019 bis 2022 legten die Neuwagenpreise im Schnitt um mehr als 9000 Euro zu (Automobilwoche).

Zum anderen sind zugleich die Finanzierungskosten binnen kurzer Zeit auf ein Vielfaches des Niveaus von vor wenigen Monaten gestiegen. Lagen die Kreditzinsen bei freien Autobanken (Non-Captives) im Januar 2022 noch bei rund 2,5 Prozent, stehen sie aktuell bei mehr als sechs – bei Herstellerbanken (Captives) sogar bei sieben bis acht Prozent. Dieser Anstieg hat deutliche Folgen für das Verhalten der Neuwagenkunden, vor allem für den Kauf von strukturell teureren Elektroautos. Laut der Umfrage CIVEY wollen demnach die meisten der Kaufinteressenten auf ein günstigeres Modell ausweichen (14 Prozent), acht Prozent wollen den Autokauf verschieben, vier Prozent komplett absagen und das alte Auto weiterfahren. Bis dass der TÜV uns scheidet…

„Das neue Zinsniveau macht einem erheblichen Teil der Autokäufer gerade einen Strich durch die Rechnung. Die Gesamtbilanz für die Fahrzeughersteller ist verheerend: Insgesamt wird weniger, günstiger oder gar nicht gekauft“ (CIVEY; Automobilwoche). Gerechnet wird mit einem spürbaren Abschwung für die Autobranche. Das gilt zum einen generell für Volumenmodelle, die vor allem von Privaten gekauft werden, zum anderen aber auch für die strukturell ohnehin teureren Elektroautos, bei deren Käufen die Subventionen ab September auf Euro 3000 gekürzt wurden. Vielen potenziellen Kunden reicht diese verbleibende pekuniäre Anreiz offensichtlich nicht mehr aus, um die sonstigen Nachteile beim Fahren eine E-Autos zu kompensieren; vergleichbare Dieselfahrzeuge rücken wieder stärker in den Fokus.

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Die Entwicklung der Neuzulassungen im September spricht Bände: Während der Gesamtmarkt immerhin auf Vorjahresniveau stagnierte, weil deutsche Hersteller um 5 Prozent zulegen konnten, brach der Absatz von Elektrofahrzeugen um 35 Prozent ein, darunter Batterie-Elektro-Autos (BEV) um -29 Prozent, Plug-In-Hybride (PHEV) um -46 Prozent. Für den VDA war für diesen Einbruch der allein „.. relevante(r) Faktor … das Auslaufen des Umweltbonus für gewerbliche Fahrzeuge zum 31. August 2023. Dies machte sich bereits im abgelaufenen Monat auf dem Markt für rein batterieelektrische Fahrzeuge bemerkbar. Während die Neuzulassungen von BEV im August infolge des Vorzugseffekts besonders stark anstiegen, stürzten sie im September erwartbar wieder ab.“

Nach drei Quartalen resultiert aus diesen gegensätzlichen Entwicklungen insgesamt ein moderates Wachstum des Elektromarkts um knapp 5 Prozent auf rund 510.900 Einheiten, während der Gesamtmarkt im gleichen Zeitraum noch um 14 Prozent auf 1.2 Millionen Neuzulassungen zulegte.
Die restlichen Automobil-Monate 2023 dürften bei anhaltend hohen Zinsen – eine Änderung ist vorerst nicht in Sicht – weiterhin schwach verlaufen. Das Vor-Corona-Absatzniveau von über 3 Millionen Neuzulassungen dürfte weiterhin um rund ein Viertel verfehlt werden.

Doch wie immer im Leben, des einen Uhl ist des anderen Nachtigall. Die Werkstattbranche profitiert von der Kaufzurückhaltung. Hier macht sich die Kaufzurückhaltung der Verbraucher infolge der hohen Zinsen, hoher Preise und allgemeiner wirtschaftlicher Unsicherheit deutlich bemerkbar. Die Werkstätten arbeiten am Anschlag und können sich vor Aufträgen kaum mehr retten. Zugleich steigt das durchschnittliche Fahrzeugalter auf immer neue Höchststände (Automobilwoche). Bis Jahresende prognostizieren Experten ein Durchschnittsalter von 10,7 Jahren – zu Jahresbeginn lag der Schnitt noch bei 10,1 Jahren.

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33 Kommentare

  1. Den Zinsen nun die Schuld zu geben, ist wieder einmal das Pferd von hinten aufzäumen zu wollen! Bevor man diese als Ursache in den Vordergund stellt, gibt es weltweit wesentlich gravierendere Umstände und Maßnahmen der Psychopathen um die Welt an die Wand zu fahren. Aber warum 10 Meter nach vorne und 10 Meter zurückschauen, wenn man mit 5 cm in beide Richtungen zufrieden ist? Der Dreck wird sich jedoch schneller als man glaubt, im Bereich der 5 cm auftürmen. Die Frage wird sein, wie viele Menschlein diese wahnsinnige und brutale Orgie der Nichtverantwortung und des nicht selber Denkens und Handelns überleben werden.

  2. Wohl dem, der in den letzten Jahren eine verläßliche, vertrauenswürdige und sachkompetente Werkstätte gefunden hat. In meinem Fall hat sich der obligatorische Service der Vertragswerkstätte von VW zu einem Alptraum entwickelt: der Fahrzeugcomputer piepst bei jedem Anlassen des Motors: VW Werkstatt aufsuchen!! Bei 6 T km Fahrleistung /Jahr! Ölwechsel allein ca. 140 €, in summa um die 400 €. Basta!! Vor drei Jahren zum Türken = freie Werkstatt gewechselt, der alles kann, meine nervöse Ehefrau beruhigt und uns jedes Jahr hunderte Euros einspart. Nichts, was er nicht kann. Das Sommerauto Beetle Jg.2013 genauso umsorgt wie das Winterauto Skoda Jg.2008. Ihr Autor spricht von „profitieren“ solcher Werkstätten. Ich sage: Arbeit und Lohn dem, der reel arbeitet und abrechnet.

  3. Wenn man beim Vertragshändler Ersatzteile kauft, wird man arm. Ich kaufe zwei Bremsscheiben von Markenherstellern ATE oder Bosch pro Stück für rd. 20 Euro für meinen ollen Peugeot. Beim Händler müßte ich drauf warten und würde das Doppelte löhnen – mindestens. Und würde obendrein vermutlich schlechtere Ware bekommen. Ein fahrender Computer kommt mir nicht ins Haus – allein die allenthalben spinnende Elektronik hat der Teufel gesehen. Wenn man dann noch sieht, was so ein E-Auto wiegt, dann wird einem ganz schnell klar, daß das nicht umweltfreundlich sein KANN. Vergleicht man einen VW E-UP mit meinem ollen Peugeot 205, so stehen da fast 1.300 kg gegen 850 kg. Wobei der 205er innen deutlich mehr Platz hat, als der von den Außenmaßen ähnliche E-UP.

  4. Ich bleibe bei meinen Old- und Youngtimern – einfach zu reparieren, Verschleißteile wie Bremsen, Auspuff und dergleichen kann man auch selber machen. Und dann sollte man auch etwas in Erwägung ziehen, was vor allem die Nachkriegsgeneration noch eingebläut bekam: Wartung, Pflege, Korrosionsvorsorge und umsichtiger Betrieb. Dann hält das Fahrzeug gleich viel länger. Wer seine Kaufentscheidung von staatlichen Zuwendungen abhängig macht, sollte mal überprüfen, ob er im Mathematikunterricht in der Schule nicht dauernd gefehlt hat.

  5. Der E-Autoplan der GrünLinken Sekte verursacht noch mehr Abgase in der Luft. Ohne dies würden die Leute früher auf moderne, noch sparsamere Verbrenner umsteigen. Wie alles was die GrünLinken Planwirtschaftler durchziehen endet auch dies in einer Katastrophe.

  6. Wir werden wohl noch 2-Jahre leiden müssen. Danach geht es ganz schnell mit den Importmodellen bei der Einfuhr und es werden bestimmt preiswerte Verbrenner sein.

  7. VW und Co wissen warum Sie die Mondpreise für den E-Schrott haben wollen. Die wissen ganz genau das nur wenige Bürger das Geld zum Fenster rauswerfen wollen oder können. Die Mondpreise sind sozusagen die Kompensation dafür.

  8. Die Zinsentwicklung stellt m.E. nur ein Randproblem dar. Die Betrachtung eines größeren Zeitraums zeigt, dass ca. 6% Sollzinsen bzw. deren Auswirkungen zu vernachlässigen sind. Ok, evt. hat sich der ein oder andere an noch geringere Sollzinsen gewöhnt, aber dabei dürfte es sich kaum um eine gewichtige in regelmäßigen Abständen teure Kfz neu kaufende Klientel handeln.
    Letztere dürfte vielmehr eine nicht geringe Schnittmenge mit Immobilienbesitzern darstellen und als solche vor dem viel größeren Problem stehen, ob und wie die Immobilie fit gemacht werden kann für die superlinksgrüne Energie- und Heizungs-„Wende“. Wer sein eigentlich durchfinanziertes Häuschen, für das er schon jeden Monat ca. das Dreifache an Gas- und das doppelte an Stromkosten hinlegen muss, plötzlich auch noch komplett dämmen, mit Fußbodenheizung versehen und einer ebenfalls teuer bestromten WP-Heizung ausstatten muss, der überlegt sich dreimal, ob er auch noch einen dank des gleichfalls superlinksgrün politisierten Kfz-Marktes überteuerten Neuwagen braucht.
    Es ist schlicht eine Frage der Prioritätensetzung angesichts weitgehend vernunftentlehnter politischer Rahmenbedingungen. DE ist bei weitem nicht so reich, wie es die zT. über keinen berufsqualifizierenden Abschluss verfügende Polit-„Eilte“ glaubt bzw. Glauben machen möchte. Die Frage ist auch, ob sich Durchhalten zB. bis zur nächsten BT-Wahl lohnt und dann nicht doch wieder ein wenig Vernunft einkehrt, ggf. sogar die genauso vom gemeinen Bürger entrückte EU mehr Gegenwind erfährt und ihren Kurs korrigiert. Ich fürchte ja nein, aber das sehen (hoffen) manche anders.

  9. Ich frage mich vor allem wo ich mein E-Auto schnell und günstig laden kann und vor allem gibt mir der Hersteller kostenfrei eine neue Batterie wenn die keine 10-Jahre alt wird. Desweiteren brauche ich keine 20.000 Euro Geldverbrennungsschleuder.

  10. Beim E-Schrott erfolgt der Eintritt des Totalverlustes deutlich vor der finalen Schlusszahlung des Kredites.
    Zum Wiederverkaufswert, Totalausfall der Batterie bis zur Endverwertungsmöglichkeit schweigen sich alle am E-Autobetrug Beteiligten ja beharrlich aus.

    Ein „Weiterleben“ als mit Verbrennermotor reanimiert wird wohl nur in Afrika erfolgen.

    Nur beim Windmühlen-Rotor-bis-Fundament-Schrott steht die Lösung noch auf Habeck-Niveau: Keine Ahnung.

  11. Für mich gibt es andere Gründe, warum ich meinen kleinen praktischen und 10 Jahre alten Verbrenner weiter erhalten möchte.
    Es ist kein entsprechender als Neuwagen im Angebot, die Neuwagenpreise empfinde ich als Abzocke und außerdem möchte ich ein Auto, das einfach nur das tut, was ich ihm sage. Ich will weder einen eingebauten Flugschreiber noch eine eingebaute Handykarte.

  12. Hab‘ mir vor 5 Jahren einen inzw. 25 J. alten Renault Espace gekauft, fährt wunderbar, unendlich viel Platz, große Ladefläche, tut was er soll, akzeptabler Verbrauch.
    Preis 1.600,- incl. TÜV. Hat jetzt wieder ’ne neue Plakette mit nur kleinen Nachbesserungen. Wenn er noch 2 J. durchhält oder gar länger liegt der jährliche Wertverlust bei (incl. Reparaturen) bei 300 – 400€. Finanzierung war bei dem Preis keine nötig.
    Der Wertverlust beim eMobil läge dagegen beim 15-20 fachen, O.K. wäre ein Neu-Fzg., welches ich aber nach spätestens 10 J. wegschmeißen muß, weil die Batterie ausgelutscht ist … und Reparaturen gibt’s auch dort zzgl. den 6 – 8% Finanzierungszinsen für die Anschaffung …

  13. Ich hatte mich, als ich mir vor 2 Jahren ein Fahrzeug kaufen mußte, weil der 20 Jahre alte Toyota langsam doch in die Bereiche kam, wo ich nervös wurde, für einen jungen Gebrauchten entschieden, um den neuesten Spionage-Narreteien zu entgehen. Trotzdem nervt die Karre aus der Tschechei mit Gepiepse, nervigen Abstands- und sonstigen Mahnungen. Hin und wieder klappen die Spiegel einfach so — ohne, daß ich was betätigt habe –, ein. Die Reifendrucküberwachung spinnt, die „Komfort“-Funktionen habe ich alle wegen Nutzlosigkeit abgeschaltet. Und ich hätte das Auto nicht gekauft, wenn es Rückfahrkamera und ähnlichen Humbug eingebaut gehabt hätte.
    Neues Auto?? Die sollen den Mist selber fahren. Die Automobilindustrie baut Schnickschnack ein, ich muß ihn bezahlen, will ihn aber gar nicht. Da stimmt doch etwas Grundsätzliches nicht mehr. Und bitte kein „Europa will das so!“ Die Automobilindustrie hätte die Macht, denen in Brüssel und Berlin so richtig Druck zu machen, will das aber gar nicht, weil es sich mit deren Subventionen auch ohne Verkäufe ganz gut leben läßt.

  14. Der Hauptgrund für die Kaufzurückhaltung liegt in der mangelnden Planungssicherheit. Das war schon vor Israel so und sogar vor der Ukraine. Niemand weiß so recht, wo es hingeht. Weder mit der Technik, der Energie, dem Euro, dem eigenen Geldbeutel, der Gesellschaft, Terror, Krieg oder Frieden.
    Nach einer Immobilie ist der Kauf eines Neufahrzeugs für die meisten die größte Investition. Kein Wunder wenn die Käufer, aufgrund der Unsicherheiten, lieber ihr altes Auto weiterfahren.

  15. Die Zwangselektrifizierung der PKWs ist ungefähr so, wie der Zwang, eine Wärmepumpe in sein Haus einbauen zu müssen. Eine Vergewaltigung des klaren Menschenverstandes. Darüber hinaus scheint es am Weltmarkt auch kein großes Interesse für E-Autos zu geben. Der Preis für die Tonne Lithiumcarbonat ist seit Dezember 2022 von 84.000 $ auf 23.000 $ gefallen.

  16. nicht die Zinsen halten die Konsumenten zurück.Kleinwägen gibt es fast nicht mehr, dank der Modellpolitik der Autohersteller wird auch der Zweitwagen ein SUV. Nur wenige wollen das. Dazu kommt noch die Unsicherheit, wie lange das Auto gefahren werden darf.
    Zum derzeit allgemeinen Gejammere über die hohen Zinsen passt auch:
    „Wohneigentum laut Studie erschwinglicher als in den AchtzigerjahrenÖkonomen haben die Entwicklung der Wohnungspreise, Zinsen und Einkommen verglichen. Demnach ist der Immobilienkauf leichter als vor 40 Jahren, aber schwerer als 2016.“
    https://www.zeit.de/politik/deutschland/2023-10/wohneigentum-erschwinglichkeit-iw-studie-voigtlaender-immobilien

  17. An Blödheit und Giergrösse sind die Autofirmen kaum zu überbieten: wenn man schon sehr sehr hohe Neuwagenpreise ohne Rabatt nimmt, dann sollte man gestützte Zinssätze zum Ausgleich für diejenigen anbieten, die auf Kredit kaufen. Aber die Raffgier der BWLer und Top- Manager in den Konzernen macht blind.

    • Apple hat ja bewiesen daß man mit hochpreisigen Gütern viel Geld verdienen kann, aber Apple hat damit auch bewiesen daß diese Produkte nicht für jedermann zu haben sind. Ich kenne viele die nach dem ersten Produkt von Apple doch zu Samsung gewechselt sind.

  18. es sind doch nicht nur die hohen Zinsen. Die sind doch immer noch moderat, nur die Gesellschaft hat es sich gemütlich darin eingerichtet, dass die Sparer die Wünsche und Begehrlichkeiten mitfinanzieren.
    Es ist auch die Modellpolitik der Autohersteller: nur noch große Karren mit unglaublich viel, meist überflüssiger „piep piep“ Ausstattung, die zu hohen Preisen führen. Dazu kommt noch die Investitionsunsicherheit durch EU Verordnungen, Fahrverboten in Städten usw. Oder um es kurz zu machen: Konsum macht keinen Spaß mehr. Nicht nur beim Autokauf.

    • Geht mir genauso. Konsumverzicht und nur noch auf das tatsächlich Gebrauchte beschränken, macht oftmals „mürbe“.
      Ich hätte mir gern so ein kleines jap Kei Car gekauft, sozusagen eine kleine , schlanke „Kutsche“ würde mir reichen, schnelles Sitz umklappen und Waschmaschine rein, Super, umgerechnet ca 12 tsd Euro. ( Mitsubishi Delica mini) Ist aber nicht vorgesehen für den europäischen Markt, entspricht anscheinend nicht den Kundenwünschen…Ach ja??? Wer bestimmt das?

  19. Warten wir erstmal ab wenn so etwas wie das Verbrennerverbot tatsächlich kommt. Dann wird es erst richtig lustig wenn Abermillionen alte Verbrenner bis Ultimo gefahren werden. Das würde der Boom für die Werkstätten. Ich sage „würde2 weil ich immer noch hoffe, dass es nicht soweit kommt

  20. Jeder kann mal an der Reihe sein, wenn es abwärts geht. Im Gegensatz zu früher war es damals in der Regel die Dummheit des Anbieters, was im den Niedergang bescherte und heute ist hat sich die wirtschaftliche Dummheit mit der Politik vereinigt und stellt nun beide vor große Probleme.

    Das ist allerdings hausgemacht und kommt davon, wenn verantwortungslose Führungen auf beiden Seiten Entscheidungen treffen, die gegen sie selbst sprechen und das ist Schilda in moderner Form und eine Glanzleistung der Wallstreet, die es geschafft haben viele einzufangen um sich selbst und ihr Geld zu retten über den Verlust der anderen, was man erst mal fertig bringen muß.

  21. „Auch wenn derzeit angesichts der sich leerenden Händler-Verkaufsräume langsam wieder die Rabatte zurückkehren,“

    Wenn sich Verkaufsräume leeren, gibt es Rabatte????

    Interessanter Zusammenhang.

    Der Satz muss von einem Wirtschaftsgenie stammen

    Ironie OFF

    • Herr Doktor Becker fällt öfters durch solche Klöpse auf. Immer wieder bejubelt er, dass sich Elektroautos langsam, aber sicher durchsetzen. Man greift sich an den Kopf.

    • Ist mir auch aufgefallen, möglicherweise ist gemeint, dass die Autohäuser von Kunden leeren, die trotz Rabatt wegbleiben, ist trotzdem blöd formuliert, denn sich leerende Authäuser suggerieren nun mal zuerst fehlendes Angebot.

  22. Wie war doch gleich das Durchschnittsalter der Autos in Kuba ? Wenn wir diese Zielmarke erreicht haben, auf zum nächsten Verarmungsziel: Nordkorea, da haben Privatpersonen in der Regel nur noch Fahrräder.

    • Ja – allerdings waren diese alten Amikarren so einfach gestrickt, dass man die Millionen Kilometer fahren kann. Unsere hochgezüchteten Karren von heute (allein die Abgasreinigung und der Turbo) schaffen doch im Normalfall keine 500.000 km mehr. Die fallen nach spätestens 20 Jahren auseinander. Da hilft auch keine Werkstatt – selber Hand anlegen schon gar nicht. Für nen Glühbirnenwechsel muss man ja mittlerweile das halbe Auto auseinander nehmen, von nem LED-Defekt ganz zu schweigen.

  23. Herr Becker, muss ich Ihnen wirklich die Welt erklären?

    1. Die Inflation frisst den Geldbeutel
    2. Die „flankierenden“ Gefälligkeiten beim Kauf der völlig schwachsinnigen EAutos fällt weg, da den Rot/Grün/Gelben Faschisten das Geld der Anderen ausgeht.
    3. Steigende Stromkosten und steigende Versicherungsprämien für EAutos geben dieser Technologie „Gott sei Dank“ den Rest!
    4. Den Firmen geht es dreckig und viele Arbeitsplätze wackeln. Wie sollen solche Zombies noch über eine EAuto Flotte nachdenken?
    5. Junge Familien, die sich zur Zeit des billigen Geldes ein riesiges Anwesen nebst EAutos angeschafft haben, müssen jetzt, also in der Hochzinsphase ihre Darlehn verlängern.
    Jetzt ist die Phase des Umdenkens!!!

  24. Die Autohersteller können mir mal den Buckel herabgleiten. Neuwagen muss ich schon lange nicht kaufen und mich fahren die Verbrenner noch bis zu Fahruntauglichkeit. Den einen oder anderen Komfortverzicht im Vergleich zu den jeweils aktuellsten Modellen nehme ich in Kauf.
    Das sind positiv vermögenswirksamen Entscheidungen, der Neuwagenkauf dagegen ist nur vermögensschädlich.

  25. Der Herr Becker kann es nicht lassen: immer wieder verwendet er das Wort „Markt“, wenn es um den Absatz von E-Mobilen geht. Da gibt es keinen Markt, da gibt es nur eine Subventionsblase, wie der Absturz der Verkaufszahlen nach Verminderung der Subvention eindrücklich beweist!

  26. Ein kleiner Tipp unseres Geistesheroen im Amte der Wirtschaftsministers, Robert Habeck, an Autokäufer, die sehr wenig Geld haben: Es gibt bereits spottbillige Elektroautos für schlappe 30.000 Euro.

    Die 30K hat man als flaschensammelnder Rentner mit Minirente, der aber unverdrossen weiterhin die Blockparteien wählt, doch in einem Tag des Flaschensammelns locker zusammen.

  27. Die Zinsen sind unter der Inflationsrate, real haben wir deutlich Negativzinsen.
    Es ist die also Inflation, die die Leute vom Kauf abhält.
    Inflation ist praktisch eine Lohnkürzung zugunsten der Schulden Anderer.
    Das verfügbare Einkommen sinkt, immer mehr können sich ein neues Auto nicht leisten.

    • Können und wollen sind zwei Paar Stiefel. So mancher kann, will aber keine 50, 60 oder 80 Tausend für ein neues(!) Auto investieren, auch nicht in Raten. Als 3-jähriges Auto ist ein Fahrzeug gut 30% billiger zu haben und noch immer so gut wie neu.
      Dazu kommt, dass keiner wirklich weiß, wie es technologisch weitergeht. Ich vergleiche Elektroautos mal mit Handys. Würden Sie ein 3 Jahre altes Smartphone kaufen? Wo Sie für den gleichen Preis ein neues haben können, das sogar noch bessere Leistung hat – und einen neuen Akku?

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