Kinder an die Macht!, jubelte Herbert Grönemeyer einst. „Gebt den Kindern das Kommando, sie berechnen nicht, was sie tun!“ Ist erledigt. Kindermund tut Wahrheit kund, sie sind die neuen Propheten, vor ihrem „I want you to panic“ erzittern die Mächtigen der Welt. Und sie berechnen in der Tat nicht, sie können ja gar nicht rechnen, Zahlen sind kalt und unmenschlich, das weiß schließlich jedes Kind.
Ist das lustig? Nein. Ja. Aber nur für Erwachsene, die längst schon das Wahlalter nicht herunter-, sondern heraufsetzen würden. Und zwar gehörig.
Es ist verblüffend, wie sehr die Infantilen heute das Bild beherrschen. Das betrifft nicht mehr nur den Habitus – Mutti trägt die gleichen kunstvoll zerlöcherten Jeans wie die Tochter, im Fitnessstudio und in der Kneipe wird geduzt, auch wenn der Altersunterschied zwischen Personal und Kunde mehr als vierzig Jahre beträgt. Es reicht bis in die Politik, wo Gesetze dem Bürger schelmisch als „Gute-Kita-Gesetz“ oder „Starke-Familien-Gesetz“ nahegebracht werden.
„Ministerien duzen die Bürger, Bildungszentralen erklären die Demokratie mit Piktogrammen, Medien machen aus Nachrichten lustige Clips, Laute und Bilder ersetzen Begriffe wie in Vor- und Grundschule. Kommunikation wird zum niedrigschwelligen Angebot für alle Schichten, alle Generationen.“ Ja, das verbindet! Verkindern statt spalten! Schon deshalb sieht man in den Städten des Landes allenthalben Menschen auf putzigen Rollern durch die Stadt sausen.
Ein loser Bund der Rücksichtslosen
Alexander Kisslers neues Buch ist ein Panoptikum des aktuellen Irrsinns. Doch halt: So neu ist das Phänomen gar nicht, die Kindsvergottung setzt nicht erst ein, seit Kinder ein seltenes und um so kostbareres Gut geworden sind. Schon bei Dickens findet sich jener „morbide Kult des Infantilen“, den Aldous Huxley beklagt. Und was ist mit Peter Pan, erfunden um die Wende zum 20. Jahrhundert, das Vorbild für alle Menschen, die nicht erwachsen werden wollen? Morbide vielleicht, mörderisch auf jeden Fall: ein niedlicher Killer und Ausbeuter. Eine Gesellschaft der Peter Pans wäre asozial, ein loser Bund der Rücksichtslosen.
Widerworte. Warum mit Phrasen Schluss sein muss
Doch Kinder und Jugendliche dürfen das, was erwachsene Menschen sich verbieten sollten. „Von den Kindern solle man lernen, tönt es aus Politikermund. Auf die Kinder möge man hören, fordern Künstler und Wissenschaftler. Das eben ist dann doch eine kindische Zumutung zu strategischen Zwecken. Nicht Kindern ist vorzuwerfen, dass sie wie Kinder reden. Aber Erwachsenen ist vorzuwerfen, wenn sie Aussagen von Kindern nutzen, um ihre eigene erwachsene Agenda gegen Kritik zu immunisieren. (…) Sie schaffen sich durch Kinder auf dem Podest eine Tabuzone, in der die Positionen des Podestebauers nicht kritisiert werden sollen.“ Das ist die Macht hinter der Infantilisierung.
Das Kindische schlägt die göttlichsten Kapriolen. Man kann Alexander Kisslers Buch mit seinen unzähligen Beispielen lesen, um sich zu gruseln – oder aber, um sich, auch dank seiner spitzen Anmerkungen, zu amüsieren. Etwa über Berti, den lustigen kleinen Kerl, von Beruf Borkenkäfer, seine Aufgabe: den Fichtenwald zu zerlegen, was Waldbesitzer nicht erbaut. Im Harz aber freut man sich auf ihn und hat ihn neben Lena Luchs und Wolle Wolf als Helden einer Aufklärungskampagne erkoren. Natur ist gut, egal, in welcher Form sie auftritt.
Projektionsfläche erwachsener Sehnsüchte
Überhaupt, der Wolf: Der ist vor allem lieb. Auch das Ehepaar Habeck hat ihm schon mehr als ein literarisches Denkmal gesetzt. Der Wolf muss gerettet werden, koste es, was es wolle – Hühner, Kinder, Lämmer. Nun mag man zur „Rückkehr des Wolfes“ stehen, wie man will. Doch was hinter der Wolfsbegeisterung steckt, ist meist eine Vorstellung von Natur, die nicht nur hoffnungslos verkitscht ist, sondern auch gefährlich naiv. Die Natur ist immer gut? Achwas. Die Menschheit hat nur deshalb überlebt, weil sie gehörig Respekt vor ihrer natürlichen Umgebung hatte.
Kisslers Analyse der Verherrlichung von Greta Thunberg ist erhellend. Ein ihrer Selbstanalyse zufolge autistischer junger Mensch wird zur Projektionsfläche erwachsener Sehnsüchte. Geradezu rauschhaft wird ihr applaudiert, wenn sie sich in ihre Wut hineinsteigert – panisch sollen sie werden, die Erwachsenen, man wird ihnen nicht verzeihen, wird es ihnen nicht durchgehen lassen, die herbeifantasierte Weltzerstörung. Man wird ihnen gehörig was hinten drauf geben!
Greta Thunberg – Meisterin der Selbstvermarktung
Es sind, darauf weist Kissler immer wieder hin, nicht die Kinder, sondern die Erwachsenen, die heute das denunzieren, was das Erwachsensein ausmacht: Vernunft. Rationalität. Und bei allem, was man tut, an die Folgen denken.
Nicht jeder Zorn ist heilig, fürwahr. Doch das Kindischsein frisst sich durch alle Bereiche. Ausgerechnet an den Universitäten herrschen die „Schneeflocken“, die „Safe spaces“ und Trigger-Warnungen brauchen, damit sie nichts und niemand erschreckt. Lernen war gestern, Wissen ist doof. Leben unter der Kuscheldecke.
Exemplifiziert am Duktus der Frau Kanzler
Die Politik assistiert mit „leichter Sprache“, die jeder, aber auch jeder verstehen soll. Kissler exemplifiziert das am Duktus der Frau Kanzler, die sich gern in den Grenzbereichen der Leichten Sprache tummelt, mit „haben“ und „sein“ und „Dingen“ und „Maßnahmen“. Das muss man gelesen haben: „Im Ist-Glanz leuchten Plattitüden. Die Erde ist ein Planet, die Sinne ein Stern, die Bundesrepublik ein Staat. Dies ist ein Buch. Sie sind die Leserin.“ Das ist Tyrannei im Namen der Toleranz. Betreutes Denken für Menschen, denen man keine eigenen Gedanken zutraut.
Das Feuchtbiotop für die Verkindlichung der Welt ist Berlin – „die Stadt gewordene Kinderüberraschung“, wo nichts funktioniert, aber alles so schön bunt ist. Nicht zu übertreffen? Doch! Von den christlichen Kirchen. Dort beherrscht man die Sprache der Bibel längst nicht mehr, man spricht das Pidgin der Sozialarbeiter und Werbetreibenden. Man hänge eine Schaukel in die Kirchenkuppel, und schon hat man „eine spannende Intervention, die befreiende und seligmachende Erfahrungen und Begegnungen (…) ermöglicht“. Die Losung: „Selig schaukeln, glauben, hoffen und lieben auf eigene Gefahr!“
Gefahr ist das Wort der Stunde, Mut muss man haben, Glauben „wagen“, „schauen wagen“ und, ja, „getragen wagen“, wenn im Kirchenschiff Klettergerüste aufgebaut werden. Zur Belohnung gibt es „Kirchenkuscheln im Adventsstress“ oder, in Thüringen, „Gottesdienst zum Kloßsonntag“. Fürchtet euch nicht, ihr Kinder, alles ist im warmen Kloß. Kuscheln wagen.
Peinliche Posse: Gott* mit Genderstern
Und dann kam auch noch Corona – und „keineswegs nur in Deutschland wuchs der Verdacht, die Regierenden nutzten die krisenhafte Situation, um ihre Wähler geistig endgültig in die Kita zu schicken“. Selbst das Händewaschen glaubte man – „Freude, schöner Götterfunken!“ – dem kindischen Bürger beibringen zu müssen. Und da er sich ja nicht selbst schützen könne, fuhr die Regierung vorausschauend das öffentliche Leben und die Wirtschaft an die Wand, als eine Art Lockdownkuscheln. Das ist so kindisch, wie es so gar nicht lustig ist.
Und was ist die Moral von der Geschichte? Erwachsensein wagen. Denn „der erwachsene Mensch vergisst nicht, dass er Kind war, aber er weiß, dass er es gewesen ist. Er kennt seine Gefühle gut genug, um sie nicht allen Menschen zumuten zu müssen. Er ist souverän genug, zu sich selbst auf Abstand zu gehen, und erträgt darum Distanz zu Anderen. Er weiß um die Unendlichkeit der Gefühle und die Endlichkeit des Lebens und sieht deshalb nicht in jeder Grenze eine Kränkung.“
Kisslers neuestes Werk ist ein Buch für alle, die sich manchmal fragen, ob sie die Irren sind oder vielleicht doch die Anderen. Nach der Lektüre fühlt sich der Zweifelnde nicht mehr ganz so einsam. Und es ist ein perfektes Geschenk für jene, die man noch unter der Kuscheldecke hervorlocken könnte. Ganz klar: ein Buch, das Leben retten kann.
Diese Besprechung von Dr. Cora Stephan erschien zuerst auf der Achse des Guten. Wir danken für die freundliche Genehmigung zur Übernahme.
Alexander Kissler, Die infantile Gesellschaft. Wege aus der selbstverschuldeten Unreife. Harper Collins, 256 Seiten, 20,00 €
Man wird aus der DDR gelernt haben, das die zukünftige Gestaltung der Gesellschaft über die Beeinflussung der Kinder geschieht. Die Eltern waren dankbar ob der lückenlosen Beschäftigung und haben zum Teil vergessen, ihren eigenen Teil dazu beizutragen und Steuerungsmöglichkeiten wahrzunehmen. Der Fehler in der DDR war eher, das man die Kinder zu sehr gebildet hat. Das wird mit Sicherheit nicht noch einmal passieren…
Wer Kinder mal im Streit um ein Schäufelchen im Sandkasten beobachtet hat, weiß, die würden ohne zu zögern Atomwaffen einsetzen um das Schäufelchen zu bekommen. Ich denke, es sind viele Gründe warum sich angeblich Erwachsene benehmen wie Kinder. Einer ist schon lange da etwa alle die nach 1990 geboren wurden hatten Eltern denen schon früh beigebracht wurde nicht auf Erwachsene zu hören. Für das soziale Verhalten dringend notwendige angeeignete Kenntnisse wurden und werden nicht mehr von einer Generation zur nächsten weiter gegeben. Vielleicht nicht, weil die damaligen Eltern das nicht wußten sondern weil durch Kindergarten und Schule diesen Eltern entgegen gearbeitet wurde und immer noch tut. Das sieht man an der Verwahrlosung der Sitten die Frau Wernli und auch Frau Kelle bei Twitter ansprechen.
Das ist das eine, der andere Grund für die Infantilisierung und dieses kopieren kindischen Verhaltens liegt einfach an den Umständen wie sie aufgewachsen sind und eben so ihre Kinder verziehen. Die heutigen Eltern haben keinen wirklichen Verzicht kennen gelernt, alles was es gibt ist eine Selbstverständlichkeit und wird durch Werbung und Politik suggeriert, daß es jedem einfach zusteht. Das Klassenmodell ist nicht mehr existent denn der Arbeiter an einer CNC Drehmaschine muß genauso technisch gebildet sein wie einer der das Ding baut. Das Internet suggeriert den jungen Menschen eine Traumwelt, eine, wo ohne große Anstrengung viel Geld verdient werden kann. Sich entblößen, sich entkleiden, sich selbst als Person ins Net zu stellen egal wie und warum, Hauptsache Aufmerksamkeit erregen und Stolz den Nächsten seine Likes zu zeigen.
Daß es keine echte Not mehr gibt, auch Sitte und Anstand, ein echtes soziales Verhalten verpöhnt wird, also die eigentliche Aufgaben der Eltern weg gefallen sind suchen sie sich andere Felder. Sie konzentrieren voll auf ihren Nachwuchs und da sie selber nie das gelernt haben, was ich oben erwähnte, hören sie auf andere Menschen denn schon ihre Eltern haben versagt. Wenn man heute Opa oder Oma ist wird der Rat, dem Kind bei etwas Husten Zwiebelsaft zu geben empört zurück gewiesen denn andere Eltern haben was ganz anders empfohlen. Vom Impfen will ich gar nicht erst anfangen. Früher gab es Oma, Opa, Mutter und Vater, von Generation zu Generation sind all die Dinge, die dazu führen einen jungen Erwachsenen heran zu ziehen, weiter gegeben worden. Heute sagt Google was richtig ist und was nicht. Was mich am meißten erschreckt? Da tappern junge Menschen im Land umher und simulieren Erwachsensein. Die Kinder heute tun mir wirklich leid.
Das beschriebene Phänomen der Infantilisierung der Gesellschaft wird getragen von Protagonisten, die *innen sind. Auch biologisch. Eine auffallende Häufung des weiblichen Geschlechts, oder, um es politisch korrekt auszudrücken: Menschen, die menstruieren. Oder kürzer (und noch dümmer) das mittlerweile schon öfter zu hörende Partizip Präsenz: Menstruierende. Ein schönes Bsp dafür war auch die gestrige Plasberg-Sendung, die ja immer paritätisch besetzt sein muß. Da dürfte die Sendungsleitung mittlerweile Schwierigkeiten haben, für bestimmte Positionen überhaupt noch Männer zu finden.
Ich wundere mich ja schon seit langem, daß diese auffällige Häufung eines spezifischen Geschlechts nicht thematisiert wird. Ich kann doch nicht der Einzige sein, dem dies auffällt. Vermutlich traut sich keiner an das Thema ran. Auch das ist Cancel Culture. Man cancel sich halt selber.
Ich werde nie verstehen, warum digitale Medien schuld an allen sein soll, zu mal die beschriebenen Probleme auch vor Handy, Internet und Co existierten, aber gut:
Aus meinen bisherigen Beobachtungen liegt der Wurzel allen Übels in der Verklärung der Kindheit und der Dämonisierung des Erwachsenwerdens.
Jeder kennt denke ich diese oder jene Märchen:
Kinder seien so unschuldig, fröhlich, frei von Zwängen und unvoreingenommen.
Und der Erwachsene sei kalt, verbittert und mit der bleiernen Schwere der Regeln und Verantwortlichkeiten belastet.
Die Folge? Die Menschen wollen am liebsten bis zum Rentenalter ihre Pubertät ausdehnen, weil Verantwortung und Regeln böse sind und Angst machen.
Dabei vergessen sie, dass Kinder in der Realität oft Narzissten oder Sadisten sind, die unbeschreibliche Grausamkeiten untereinander ausüben, da ihnen kognitiv noch Dinge wie Empathie so wie das Einschätzen der Folgen der Handlungen gegenüber anderen. (Jeder, der echtes Mobbing erfahren hat, weiß wovon ich rede) Erst durch Erziehung und disziplinarische Konsequenzen sorgen dafür, dass wir uns als Erwachsene nicht an die Gurgel gehen. Desweiteren sind Kind eben nicht frei und unbeschwert, sondern abhängig von den Erwachsenen.
Ebenso vergessen sie, dass gerade in Verantwortung und Regeln der eigentliche Schlüssel zu Freiheit. Nämlich dass man seinen Weg gehen kann, Entscheidungen trifft und Konsequenzen ertragen kann.
Aber das wird nicht gelernt. Helikoptereltern erziehen ihre Kinder zu Unselbständigkeit so wie der fatalen Einstellung das Zentrum der Welt zu sein. Wir stehlen ihnen nicht Kindheit sondern die Chance erwachsen zu werden.
Vielleicht hätten sie das gleich sagen müssen, dann hätte ich ihnen besser folgen können. Aber wenigstens haben wir das jetzt geklärt 😀
Ja, lesen ist wichtig und die Entwicklung von immer weniger Text zu Bildern und einfachen Sätzen, beobachte ich auch mit Sorge. Es ist für viele Eltern halt leichter das Kind vor Glotze oder Konsole zu parken, da sie selbst durch Arbeit und Stress zu müde dafür sind. Hinzu kommt, dass viele Eltern oft den Anschluss in digitalen Medien verpassen und kein Zugang dann mehr zu den Kindern finden.
Ich bin nicht mehr die Jüngste (27), aber das hatte ich auch mit meinen Eltern: Meine Eltern wussten wirklich GARNICHTS über das Internet und konnten außer ein Begriff in Google eingeben nicht machen. Meine Mutter zb. war völlig damit überfordert wie man sich in einem Forum anmeldet und glaubte, dass im Internet nur pädophile Massenmörder seien (kein Witz), was für viel Streiterei sorgte. Da sie mir aber als einzige Alternative nur vor der Glotze sitzen anboten, habe ich lieber Internet vorgezogen.
Nein haben sie nicht. Es ist naiv vorauszusetzen, das man sofort auf die eine Weise gleich verstanden wird.
Ich wuchs auch lange mit Flimmerzeug auf, dennoch fiel mir selbst die schleichende Propaganda auf. Ich vergleiche mal die Kinderserien von den 90ern bis Anfang 2000 mit heutigen.
Früher hat sich keiner Gedanken gemacht ob Kinderserien politisch korrekt alle möglichen Minderheiten darstellen. Es wurden einfach Geschichten gezeigt liebevoll detaillierten Handzeichnungen, die auch teilweise was zu Freundschaft und Zusammenhalt lehrten.
Anders ist es in den heutigen Kinderserien. Einfache Linien, unförmige Charaktere bis hin zu der Unsitte alles mit hässlicher CGI voll zumüllen. Natürlich auf Krampf Mädchen als Heldinnen darzustellen oder sinnfrei irgendwelche Minderheiten reinzuquetschen, weil Kinder natürlich zu allen eine Identifikationsfigur bräuchten.
Bestes Beispiel für diese Entwicklung ist für mich der Klassiker „Rockos Modernes Leben“. Während die Original Serie eher das typische „Tiere leben wie Menschen“ zeigte, preist die Fortsetzung das hippe Leben des 21 Jahrhunderts an und habe ganz Random Ralph (der Sohn der Froschfamilie) zu einer Transe gemacht.
Ganz recht, das mit dem heutzutage zwanghaften Duzen, von Jedem und Jeder, das geht mir schon lange gegen den Strich.
Es ist schrecklich jedem das Du zu zubilligen, egal ob bekannt, oder unbekannt. Unter allen Kollegen, ob Konkurrent, oder tatsächlich langjähriger Kollegenfreund, oder selbst schon bei/mit nur Geschäftspartnern, immer und überall plötzlich das Du. Meist wird diese Unsitte initiiert, durch die Generation der heute mitte zwanzig bis anfang dreißig Jährigen. Diese im infantilen zurückgebliebene Generation, die mit löchrig kaputten Jeanshosen durch die Gegend läuft, wofür sie auch noch ein heiden Geld bezahlt hat.
Ich bin eben eine old school, eine alte weiße bio Deutsche, doch dafür gebildet und gut situiert.
Als die Höhe der Zumutung empfinde ich es, wenn selbst schon Personaldienstleister potentielle Bewerber duzen, und pikiert bis beleidigt tun, wenn ich auf ein Sie bestehe. Solange wir noch nicht Brüderschaft getrunken haben, ist das eben so, in good old Germany, es bleibt beim Sie, basta !!
Wir sind nicht in den USA, und auch dort herrscht das obligatorische Sie vor !
Doch all das verstehen die alten Kinder von heute nicht. Sie haben, oder wollen, Kulturunterschiede nicht verstehen.
Wenn daher ALDI seine Kunden nun auf Werbeblättern einfach mit Du anschreibt, oder im Penny-Markt die Werbebotschaften im Du über die Lautsprecher tönen, dann fühle ich mich von dieser scheinheiligen Verschwesterlichung verärgert abgestoßen.
All das irritiert mich im höchsten Maße, diese Impertinenz, mit dem einem diese pseudo heimelige Partnerschaft allenthalben nun vorgegaukelt wird. Denn klammheimlich, doch eiskalt berechnet, wird einem nach wie vor das Fell über die Ohren, oder man wird dennoch über den Tisch gezogen !
Daher wehrt Euch lautstark und nachhaltig gegen diese sozialistische Schein-Kumparnei !
Mich hatte es auch schon als Teenager gestört, als so ein „alternativer Lehrer“ bat ihn zu duzen.
Zitat: „das mit dem heutzutage zwanghaften Duzen…“
>….ist meiner Meinung nach -auch- mit ein Grund dafür, dass es zu immer mehr Respektlosigkeit(en) und weniger Achtung vor dem Gegenüber kommt.
Es war einmal vor über zweieinhalbtausend Jahren ein alter Prophet namens Jesaja. Der zeichnete sich dadurch aus, dass er meist Recht behielt, mit dem was er sagte, wie man anhand der Geschichte sehen kann. Der sagte auch, es sei ein untrügliches Zeichen für den bevorstehenden Untergang einer Gesellschaft, wenn „Kinder und Narren“ zu Anführern einer Gesellschaft werden. Oder auch nicht PC- zitierfähige Personen. Er hatte auch damit schrecklich recht. Hat nicht lange gedauert und das Desaster war da. Irreversibel!
„Duktus der Frau Kanzlerin“?
Wenn das mal nicht zu „hoch“ gegriffen ist.
Deshalb ist dies für mich auch eigentlich keine Auseinandersetzung zwischen Kindern und Erwachsenen, sondern eine zwischen … sagen wir es überzogen, den nur denkbar größten scheinbar „Antipoden“, die das Universum kennt.
Wie komme ich darauf?
Ich war auch als Kind nicht so. Ich habe mehr gefragt, als dass ich gewußt hätte.
Mir liegt daran, dass wir zusammenbleiben, friedlich.
Ich bin zwar erst bis zu den Kirchen gekommen (im Buch), habe bisher aber durchaus den Eindruck, dass Kissler ein Plädoyer für das Erwachsensein und Sich-erwachsen-verhalten liefert. Man muss diesen infantilen Mist (eScooter, Bespaßungsschwachsinn, Überbewertung kindlicher Meinungen etc.) nicht mitmachen. Natürlich habe ich meinem Sohn (als er noch klein war) zugehört, aber am Ende war ich der Bestimmer – ich konnte die Konsequenzen abschätzen, er nicht. Übrigens höre ich ihm heute noch zu – auch, wenn er längst seine eigenen Entscheidungen trifft ;o) … ja, den Smiley konnte ich mir jetzt nicht verkneifen …
Im Übrigen ging mir dieses ungebremste Duzen, sich ständig um den Hals fallen und Gebussel schon immer auf die Nerven. Da hat mir Kissler tatsächlich nichts Neues gesagt. Allerdings dachte ich wirklich lange, dass ich der Freak, die Bekloppte, Verklemmte etc. wäre – die Anderen haben sich ja offensichtlich mit ihrem Getue soooooo wohl gefühlt …
Man sollte sich immer vor Augen halten, dass es sich um Kleinst-Gruppen handelt…..wer sich heute an den FFF und XR Aktivisten abarbeitet, die nur Kleinstgruppen „unserer Jugend“ darstellen, sollte sich mal an die 80er erinnern. Die Startbahn-West Gegner, die AKW-Protestler, die Hausbesetzer und die grünen Antifanten machten damals auch Furore. Nachdem man sich als Pseudo-Intellektueller in seiner Nische eingerichtet hatte….ein paar Semester dort studiert und mal hier gejobbt hatte….fanden die meisten (und das waren gemessen an der gesamten Jugend damals auch nur Kleingruppen) auskömmliche Jobs oder sogar politische Karrieren. Insofern sehe ich die Neubauers, Reemtsmas und Co. in den nächsten Jahren ihr Fähnchen drehen oder verschwinden….
Vor allem die Medien stilisieren diese Protestler zu „nationalen oder internationalen Bewegungen“ hoch…..genauso wie die jugendlichen Waffengegner in den USA nach den Schul-Massakern, wird auch diese „Jugendbewegung“ in der Bedeutungslosigkeit verschwinden.
Pubertierende Kinder gehören nicht an die Macht, sondern in Schule – auch Freitags.
In der Schule sollen sie erst was lernen und sich bilden, aber nicht von Lehrern in roten Hemden, grünen Hosen und braunen Socken.
Und wenn sie ihre Ausbildung für einen ordentlichen Beruf, ein Studium, hoffentlich mit einem Abschluss fertig haben, die Zeit der Adoleszenz, die Zeit des Erwachsenwerdens hinter sich haben, erst dann dürfen sie bei den Erwachsenen mitreden.
Deshalb gehört auch das Wahlalter auf 27 Jahre hoch gesetzt.
Nicht nur in der Kneipe, Fitnesstudio etc. wird geduzt. Suche ich, alter weißer Mann, doch mal einen Elektronikfachmarkt auf, kommt garantiert ganz schnell ganz junges Verkaufspersonal, das noch die Pubertätspickel im Gesicht hat, auf mich zu und duzt mich einfach. Meine Antwort meist schweigend umdrehen undgehen, manchmal eine Antwort, die nicht beleidigt, aber das nicht existente Selbstbewusstein trifft. Die Mami daheim wirds schon wieder richten.
Wenn Franziska Giffey auf de Bildfläche erscheint und mir ihrem Dauerlächeln, der Piepsestimme spricht, dann denke ich immer an die Teletubbies. Als sie das „Gute-Kita-Gesetz“ verkündete, schwoll mir der Hals. Nicht wegen dem Gesetz das 5,5 Milliarden € zum Fenster rauswirft. Ich kam mir schlichtweg vergackeiert vor. Täglich in die Arbeit schlappen und Steuern, Beiträge und Abgaben zahlen darf ich, ansonsten werde ich behandelt wie ein Teletubbie Baby. Den Eindruck habe ich auch oft, wenn „Mutti Merkel“ spricht.
„Nach der Lektüre fühlt sich der Zweifelnde nicht mehr ganz so einsam. “ Einsam fühlte ich mich nie, da es in meinem Umfeld sehr viele Menschen gibt, die so denken und fühlen wie, denen der Mut fehlt laut zu werden. Und ich versteh das auch noch, laut zu werden könnte den Job kosten. Wer Kinder hat, überlegt sich das auch gut, ob er es seinen Kindern antun will.
Am schlimmsten finde ich diese Kanzlerin, die angeblich alles vom Ende her denkt. Eine gelernte Physikerin, die nicht einmal in der Lage ist einfache Zusammenhänge zu erfassen. Sei es die angebliche Klimakrise, Corona, Verschuldung,….
Nein, diese Frau ist einfach nur dumm. Sie ist auch unfähig darüber nachzudenken was der Unterschied zwischen einem Rechtsstaat und einem „Moralstaat“ ist. Aber wo soll sie das auch gelernt haben. Auch in ihrer alten Heimat (DDR) war die Gesinnung wichtiger als das Recht.
Was ich nicht verstehe sind die Menschen in der Politik, die wohl keinen Mut haben und nicht mehr aufstehen und sagen „Es reicht jetzt“.
Nein! Da trifft sich die Bundeskanzlerin mit Greta und Luisa um von diesen Jugendlichen Ratschläge anzunehmen, oder was sollte dieser Termin ? Die Kanzlerin hätte diese 45 Minuten besser nutzen können um über wirkliche Probleme nachzudenken.
Das natürlich SPD und Grüne das Wahlrecht auf 16 Jahre runtersetzen möchte ist nur logisch. Die Jugend ist begeisterungfähig und noch formbar. Wenn man bedenkt, wie in diesem Land vor 75 Jahren eine Jugend von den Nazis genauso geformt wurde, und ihnen beigebracht wurde in den eigenen Familien zu lauschen und dann zu denunzieren kann einem angesichts dieser Vorgehensweise nur speiübel werden.
Am Ende stand dann diese Jugend vor einem zertrümmerten Land. So weit wird es wohl wieder kommen
„Betreutes Denken für Menschen, denen man keine eigenen Gedanken zutraut“?
Ist es nicht vielmehr so, dass man die eigenen Gedanken der „die Menschen“ fürchtet wie der Teufel das Weihwasser?
Ein Meisterwerk an Buchbesprechung, virtuos gespielt. Sätze wie Klangbilder in einem Symphoniekonzert.
Danke. Cora Stephan!
Vielleicht führen unsere nicht erwachsen werden wollenden „Kinder“ gerade die Zustände herbei, die sie zwingen werden, ganz schnell erwachsen zu werden. Was all die Dauerjugendlichen im Zeitgeist angeht, da scheint das Ganze eine Geschäftsmodell im moralinen Gewand. Cui bono…..
Die Deindustrialisierung leiteten die Kinder lange vor Corona ein. Sie verlassen sich auf ein Erbe. Und deshalb wird die Oma zur Umwels… erklärt, formulieren die fff Kinder Vorwürfe und stellen Forderungen an die Vorgeneration. Sie wollen ins gemacht Nest fallen. Könnte aber auch gut sein, dass erben nicht klappt.
40 Prozent der Befragten aus dieser Altersgruppe gaben in der Studie, die der F.A.Z. vorab vorliegt, an, dass sie finanziell schwer getroffen wären, erhielten sie keine größeren finanziellen Zuwendungen wie eine Erbschaft oder eine Schenkung. Einem Drittel der Befragten Millennials war es demnach wichtiger, durch Konsum greifbaren Besitz zu erwerben, als ein finanzielles Vermögen aufzubauen. Im Gegensatz dazu gaben aber 37 Prozent der Studienteilnehmer an, dass die Rentnergeneration in 30 Jahren finanziell auf die Unterstützung ihrer Kinder und Enkel angewiesen sein dürften.
https://www.faz.net/aktuell/finanzen/meine-finanzen/vorsorgen-fuer-das-alter/millennials-lieber-erben-statt-sparen-16861892.html
Zitat: „Die Menschheit hat nur deshalb überlebt, weil sie gehörig Respekt vor ihrer natürlichen Umgebung hatte.“
Ja, vielleicht auch deshalb, aber wohl doch vor allem, weil die Menschheit den Kampf gegen die unerbittliche und feindselige Natur nicht gescheut und immer wieder gewonnen hat. Und zwar nicht durch Gefühligkeit, sondern durch Verstand! Denn in einer feindlichen Umwelt kann man sich Gefühle nicht leisten, und wer sich seinen Gefühlen zulasten seines Verstandes zu sehr hingibt, wird bald merken, wie feindselig die Umwelt werden kann.
Bingo! Das schlimme ist, dass ich es mittlerweile überall um mich herum erlebe, auch bei Leuten, die ich früher für erwachsen hielt. Im Prinzip ist es nur konsequent, den letzten verbliebenen echten Kindern jetzt die Hormonblocker ins Müsli zu mischen, damit sie nicht am Ende noch toxische Männer werden.
Um die Diskussion mal in Gang zu bekommen:
Lasst mal die Gruenen an die Macht kommen.
Dann gibt es Wahlrecht fuer 16jaehrige und Fluechtendinnen.
Soweit ist das klar.
Fuer den naechsten Schritt hin zum Abgrund fehlt mir noch die Phantasie.
Vorschlaege?
schritt vor dem abgrund war gestern – der aufprall steht unmittelbar bevor….
habe vor 2 min claudia roth und die anderen grüninnen mit tichanowskaja gesehen – muß mich hinlegen
gute nacht schland und Herr Napf!
Zum Geduze:
Im Deutschlandfunk war es jahrelang gute Sitte, daß sich Kollegen am Mikro einander stets Siezten. Auch wenn das mitunter etwas albern war, das sind ja Kollegen, da ist das „du“ nicht eben selten, manche waren sogar privat verbandelt.
Aber egal, man ist da nicht beim Kaffeekränzchen alter Schulfreunde, das hat Außenwirkung, also wurde Gesiezt.
Das hat sich in den vergangenen Monaten sehr geändert. Mittlerweile ist das Geduze da nicht mehr selten, fast schon Standard – und das ging einher mit Einführung des Gendersprechs mit Schluckauf-Innen.
Mir gefällt das nicht.
Natürlich ist mir klar, daß Kollegen da auch per du sind, natürlich weiß ich, daß da mancher in Jogginghose und T-Shirt hinterm Mikro herumfläzt. Aber das will ich nicht hören!
Ein staatstragender Sender wie der Deutschlandfunk hat gefälligst den Eindruck zu erwecken, als säßen da lauter Köpckes und Berghoffs im Studio.
Ja der DLF. Freitags abends nach 19 Uhr die Wiederholung der Nachrichten in einfacher Sprache. Anfangs habe ich noch auf das Display am Radio geschaut, um festzustellen, auf welchem seltsamen Sender ich da gelandet bin.
Mir waren schon als Kind und Jugendlicher die Anarcho-Rotznasen wie Karlsson vom Dach, Pippi, Garfield, Alf & Co zuwider. Ok, Pippi war ja noch witzig, im Grunde eine Gerechte und keine reine Egoistin wie eben Garfield oder Alf.
Die Habecks und der Wolf: Das sind typische Grüne, leben fernab jeder Natur in ihrem urbanen Betondschungel und bekommen im Alltag nicht mal einen Igel oder eine Blindschleiche zu Gesicht, aber vom Wolf schwärmen, mit dem sie garantiert niemals persönlich in Berührung kommen werden.
Typisch grüne Heuchler halt.