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Es fährt ein Zug nach Nirgendwo

Hart aber Fair: So desolat wie die Bahn

von Gastautor

05.09.2023

| Lesedauer: 3 Minuten
Eine Sendung zur Deutschen Bahn. So konsequent wie die Bahn selbst. 75 Minuten Hart aber Fair – das war wie 75 Minuten Verspätung. Warten auf dem Bahnsteig und nervtötende Anschlussprobleme könnten nicht unterhaltsamer sein. Fünf Leute fahren nirgendwo hin. Und Sie sind live dabei! Von Michael Plog.

Für alle, die wenig Zeit haben, hier vorab die wichtigste Frage: Was hat die Sendung gebracht? Und die Antwort gleich hinterher: nichts. Sie könnten hier also aufhören zu lesen und weiterklicken. Viel Spaß bei den wirklich wichtigen Inhalten auf Tichys Einblick.

Wir stellen dann mal den Zug der Sendung unter dem Titel: „Zu spät, zu schlecht, zu teuer: Warum ist die Bahn so kaputt?“ zusammen: Als Lokomotive der Sendung nehmen wir einen Vorstand der Bahn, zuständig für Infrastruktur. Und was macht der Vorstand: lamentiert darüber, dass die Infrastruktur so schlecht sei. Da hat man keine Fragen mehr. Wir wissen schon jetzt, dass dieser Zug niemals ankommen wird.

Berthold Huber heißt der Mann. Der Vorstand für Infrastruktur der Deutschen Bahn hat die seltene Gabe, jede Menge heiße Luft so zu verpacken, dass sie inhaltsschwer und wichtig klingt. Tatsache ist allerdings: die heiße Luft ist auch nach dem Durchlauf durch den Semantik-Turbo noch völlig unverändert: heiße Luft. Beispiel: Huber berichtet aus der Praxis. Er stellt wortgewaltig ein vermeintlich großartiges Konzept vor, das er abarbeitet. Es läuft auf folgende Punkte hinaus:
1. Ziele definieren
2. Infrastruktur bewerten
3. Gucken, ob beides zusammenpasst.

Das war es. Selbst der letzte gutmütige ÖRR-Zuschauer muss sich in diesem Moment fragen: Was um Himmels Willen macht dieser Mann auf einem Vorstandsposten? Und wie erst müssen die Leute ticken, die jemandem wie Huber allen Ernstes einen Vorstandsposten gegeben haben? Vorstand – das ist immerhin ganz oben.

GROßBRITANNIEN
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Zur Einordnung: Richard Lutz, Vorstandschef der Deutschen Bahn, bezieht pro Jahr rund eine Million Euro (gerade erst um satte zehn Prozent angehoben). Was also mag ein Phrasendrescher wie Huber bekommen? Die Hälfte wäre noch zwanzigmal zuviel. Und die Frage ist bei beiden, Lutz wie Huber: Wofür, wieso – und mit welcher Rechtfertigung?

Die Deutsche Bahn steht im internationalen Vergleich da wie unsere Sportmannschaften: Keine Chance, keine Medaillen, stetiger Abstieg. Sie ist derart unpünktlich, dass die Schweizer Bahn zusätzliche Anschlusszüge einsetzen muss, damit der eigene Fahrplan nicht komplett zusammenbricht. Die Deutsche Bahn ist teuer. Sie wird, um es kurz zu sagen, missbewirtschaftet. Und das auch noch für immer horrendere Vorstandshonorare.

Aber weiter im (Deutschland-)Takt: Erster Waggon ist Staatssekretär Michael Theurer aus dem Verkehrsministerium. Dieser Waggon ist unbeladen, im Wortsinne. Dann die Autorin einer Dokumentation, die vor der Talkrunde ausgestrahlt wurde: Zusammen mit Wettermann Sven Plöger (warum berichten Wetterfrösche zur Bahn?) hat Fatma Mittler-Solak einen Film über das harte Leben als Fahrgast auf deutschen Bahnschienen gedreht. Das Stück war einigermaßen erhellend. Und zur Sendung steuert die Autorin mit ihren Redebeiträgen durchaus etwas Kontakt zur Wirklichkeit bei. Aber die wahren „Fachleute“ können ihre Einwürfe nicht wirklich aufs Gleis setzen.

Dritter Waggon: Prof. Christian Böttger, Bahn- und Verkehrsexperte. Man spürt: Er weiß mehr, als er sagt. Aber er traut sich offenbar nicht. Ist er etwa schon zu tief im System? Seine Kritik kratzt meist nur an der Oberfläche. Als es etwa darum geht, dass in Offenburg ein kompletter, 655 Millionen Euro teurer Tunnel gebaut wurde, nur weil Wolfgang Schäuble (CDU) aus persönlichen Befindlichkeiten etwas an dem Projekt lag, da blitzt Böttgers Insiderwissen durch. Aber das Thema wird leider nicht weiter vertieft.

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Und dann ist da noch der letzte Waggon: Sarah Bosetti. Die Satirikerin hängt wie ein Blinddarm an diesem Zug, um es einmal in ihren eigenen Worten zu sagen: sie ist nicht wirklich essentiell für das Überleben dieser Sendung. So abscheulich, wie sie sich vor nicht allzu langer Zeit gegenüber Impfskeptikern äußerte, fragt man sich: Was hat sie zu dem Thema beizutragen, außer: sehr wenig bis nichts? Sie hat eine BahnCard 100, ok. Und demnächst eine neue Sendung. Das wird es wohl sein, warum sie an diesem Abend mit am HAF-Tresen sitzt. Ansonsten schwebt über ihr und ihren Redebeiträgen an diesem Abend nur ein großes Fragezeichen.

Was aber ist nun das Problem der Deutschen Bahn? Die Sendung stochert vergeblich im Nebel. Könnte es vielleicht daran liegen, dass die Deutsche Bahn das meiste Geld ausgerechnet mit dem Gütertransport auf der Straße verdient? Dieser Aspekt wird in der Sendung nicht einmal angerissen. Dabei hat DB Schenker, also die Lastwagensparte des Konzerns, im Jahr 2022 mit 1,8 Milliarden Euro den höchsten operativen Gewinn in seiner Geschichte geschrieben. Während die Schienengüterverkehrs-Tochter DB Cargo tiefrote Zahlen schrieb: 665 Millionen Euro (bereinigtes EBIT) im Minus, wie der Konzern bilanziert.

Könnte es also sein, dass da bei der Bahn ganz strukturell etwas ganz massiv im ganz Argen liegt? Eine Bahngesellschaft, die auf die Straße setzt und die Schiene vernachlässigt? Keine Antworten dazu in dieser Sendung.

Sie wollen zum Ende dieses Textes kommen, stimmt’s? Das verstehen wir. Aber Sie müssen noch warten und auf der Strecke halten: der Anschluss-Absatz verzögert sich.

Bitte warten Sie.

Nein, alles nur Spaß, wir haben eine gute Nachricht: Hier ist er schon! Der finale Absatz. Es muss schließlich auch mal was funktionieren, wenn es um die Bahn geht.

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36 Kommentare

  1. Der ÖRR schafft es eben immer wieder, den Erwartungen der Beitragszahler zu entsprechen.
    Weshalb kaum noch jemand einsieht, warum man diese Beiträge eigentlich bezahlen soll.

  2. Da ich die Sendung nicht gesehen habe (und auch nicht vor habe, dies noch zu tun) eine Frage: Frau Bosetti soll nach eigener Aussage Autos hassen. Betrifft das nur die „Verbrenner“ oder auch die „Elektros“? Ich frage für den Tesla meines Nachbarn.

    Dabei hat DB Schenker, also die Lastwagensparte des Konzerns,

    Und Teile des Schienenfrachtverkehrs in Großbritannien! Man mag es kaum glauben.

    Zur Bahn: Seit der Gründung der Reichsbahn vor gut 100 Jahren waren Bahnen in Deutschland im Großen und Ganzen (bis auf kleinere Ausnahmen) nicht mehr profitabel. Das Netz stammt zu großen Teilen noch aus der Zeit der vielen Privat- und Staatsbahnen vor der Reichsgründung. Die NSen standen in den 1930ern auch schon vor dem Problem der Netzkapazitäten, weshalb tatsächlich über ein Breitspurnetz nachgedacht wurde. Das ist nur — wie viele andere neuere, sinnvollere Bahnkonzepte — nicht kompatibel zum bestehenden Netz. Also zurück auf Anfang: Man kam dem Problem mit der Zeit durch Verlagerung auf die neuen Autobahnen und die Einführung erst der Elektro-, dann der Diesel- sowie der Ablösung der Dampflokomotiven und einer Stilllegung von Neben- und Industriebahnanschlüssen bei.
    Dazu haben Eisenbahnen keinen besonders guten Wirkungsgrad. Rollen sie mal ein Eisenrad auf einer Eisenschiene eine Steigung hinauf. Merken sie was? Weiterhin fallen erhebliche Wartungs- und Instandhaltungskosten an. Niemand würde noch mit der Bahn fahren, wen er Fahrscheine zum tatsächlichen Preis der Kosten kaufen müsste. So zahlen alle, die die Bahn nicht nutzen, die Differenz. Und das sind fallweise zweistellige Milliardenbeträge pro Jahr gewesen.
    Straßen sind so viel einfacher zu organisieren; das geht quasi von selbst. Und sie kosten weniger.
    In den USA bietet eine Firma mit Namen Aurora bereits Umrüstsätze für selbstfahrende LKWs — LKWs „von der Stange“ — bestehend aus Navigations- und Steuerungssystem an. Das könnte auf der ganzen Welt Kraftfahrer ersetzen und den Frachtverkehr per LKW — eventuell auf speziellen Pisten dafür — ermöglichen, quasi LKW-Aphaltbahnen, ähnlich wie die Outback-Pisten in Australien, hier allerdings LKWs/Zugmaschinen mit Oberleitungsstromabnehmer und variabler Motorkombination und hinten vier oder fünf „Gigaliner-Anhängern“. Das wäre einfacher und billiger, als die Bahn zu modernisieren. Für die müsste man in den Ballungsgebieten entweder neue Strecken bauen, Strecken „unterkellern“ (für Frachtzüge) oder „hochlegen“ (für S-Bahnen). Das Projekt für den Umbau des Frankfurter Hauptbahnhofs, ein Kopfbahnhof, zu einem Durchgangsbahnhof über die nächsten 40+ Jahre für mehrere Milliarden und einer Effizienzsteigerung von — ich weiß nicht mehr genau, 20%? — gibt einen Vorgeschmack davon.

    Nun ich bin ich nicht per se gegen eine Modernisierung der Bahn. Aber wie bei der Energiewende haben ich keinen Bock mehr, dass die Autohasser hier und die Atomhasser da uns nur neue Probleme anstatt echter praktikabler und finanzierbarer Lösungen bescheren. Von daher denke ich, dass niemand solche Sendungen, die nur ideologischer Propaganda dienen, braucht. Bitte weniger Bosetti und Grumpler und mehr echte EXPERTEN, nicht aus den Vorständen, sondern aus der Planung- und Umsetzung!!! Experten, die sich nicht nur bei Bosetti die Haare raufen, sondern auch bei mir (wenn sie diesen Kommentar lesen). 😉

    Die echte Eisenbahn funktioniert leider nicht so rund wie die kleinen Bahnen von Fleischmann oder Märklin. Und sogar die bleiben manchmal stecken. Ich spreche aus Erfahrung. 😉

  3. Der „Plan“ den Güterverkehrsanteil von 17 auf 25% in Deutschland zu heben war schon vor 30 Jahren lächerlich, weil er an den Realitäten vorbeigeht. Realität ist, daß sich eine stark gebirgige Geographie besser für die Schiene eignet als das flache Land. Unlogisch und paradox? Nein, in der Schweiz sind die Verkehrswege durch die Täler vorstrukturiert und das heißt, daß die Straße parallel zur Bahn im Tal verläuft und so keinen Entfernungsvorteil hat. Da die Bahn sowohl bei Fracht als auch Personenverkehr ein Massentransportmittel ist, verbindet sie logischerweise am besten Ballungsräume. In der Fläche zwischen diesen Ballungsräumen hat die Straße in der Regel einen Entfernungsvorteil. Auch seitens der notwendigen Investitionen und der möglichen spezifischen Transportleistung liegt der Vorteil bei der Straße. Der größte strukturelle Nachteil der Bahn liegt aber im fast immer logistisch notwendigen Vor- und Nachlauf auf der Straße. Das heißt zweimal umladen. Letztlich sind die Hauptverkehrsachsen in ganz Europa bereits sehr hoch ausgelastet und im Extrem bereits voll. Das hieße, um eine Erhöhung um 50% hinzukriegen müssten extensiv Neustrecken gebaut werden, was ich für illusorisch halte, da die Trennwirkung der Bahn deutlich höher ausfällt als die der Straße, Autobahnen eingenommen, und die Bahnbefürworter sofort dagegen sind, wenn die Neutrasse hinter ihrem Grundstück verlaufen sollte.

    • Daß gebirgige Geographie für die Schiene besser geeignet sei, ist buchstäblich eine steile These. Eisenbahnen mögen nämlich starke Steigungen gar nicht. Deshalb braucht man auch so weit ausgreifende Serpentinen, um über Hügel und Berge zu kommen. Abwärts hat man weniger Probleme, aber bevor man abwärts rollen kann, muss so ein Zug erstmal hoch kommen.

      • Die These mag steil sein, wird aber durch die Realität bestätigt. Eisenbahnen mögen überhaupt keine Steigungen, da die Paarung Stahl – Stahl einen sehr kleinen Reibungskoeffizienten beinhaltet, – bei bereits über 2% Steigung ist eine zweite Lok fällig. Deswegen hat die Schweiz auch so viele sündhaft teure Tunnel.

  4. Huch! Welcher Tunnel in Offenburg wurde gebaut? Habe ich da als Ortskundiger irgendetwas nicht mitgekriegt? Der Link im Artikel führt auf einen Zeitungsbericht aus dem Jahr 2006. Wären wir in der Schweiz oder in Dänemark, würden durch diesen Tunnel inzwischen zehnminütlich die Güterzüge donnern. Aber wir sind in Deutschland. Hier etwas Neueres zum Offenburger Phantom-Tunnel:
    https://www.karlsruhe-basel.de/aktuelles-reader/offenburg-deutsche-bahn-reicht-tunnelplanung-beim-eisenbahn-bundesamt-ein.html
    Oder hier:
    https://bnn.de/mittelbaden/ortenau/offenburg/das-ziel-fuer-den-bahntunnel-offenburg-bleibt-2035
    So viel zum Einfluß von Herrn Dr. Schäuble.

  5. Auch das neue Portal DB next, funktioniert nur widerwillig. Wieso eigentlich next, weil ich ständig den nexten Anschluß suchen muß? Haha!
    Wollte eben nur mal schauen, ob ich vielleicht heute ohne Schwierigkeiten von Singen nach Basel oder Stuttgart komme. Mehrere Wagen fehlen, erster Klasse auch, Fahrradmitnahme nur eingeschränkt.
    Von Radolfzell nach Konstanz berechnet mir die Bahn heute hin+zurück 50 €, dabei kostet das Zwei-Zonenticket im Nahverkehr 8,40.
    Das Nahverkehrsportal „BW bewegt“ ist eigentlich nur von Kundigen erfolgreich zu bedienen, viel Blabla und Eigenlob, aber was man sucht, findet man nur schwer. Am Automaten geht`s schneller.
    Vor zwei Wochen kam ich zurück aus Mac-Pom. Schon am Bahnhof Bützow hieß es, für den ICE Binz-Karlsruhe kommt ein Ersatzzug, Wagenreihung und Platzreservierung gelten nicht mehr, in Hamburg kann man aber umsteigen in den „richtigen“ Zug. Drei Minuten später die Durchsage „Dieser Zug hält nicht in Hamburg-Hbf wegen Reparaturarbeiten, aber von Bergedorf oder Harburg kann man mit der S-Bahn nach Hamburg zurück.
    Das Zugpersonal hat sich sehr bemüht, die Reisenden zu informieren.
    Alle sitzenbleiben! In Hannover sollte endlich der „Richtige“ Zug auf uns warten, der würde noch „eingerichtet“.
    Der war auch da, aber im Bistro und Speisewagen gleich das rot-weiße Absperrband, leider war die Klimaanlage defekt, 40 °C.
    Aber im 1.Klasse-Abteil wurde ein Notverkauf eingerichtet, frischer Kaffee aus der Thermoskanne, Getränke und fertige belegte Brote aus dem Catering.
    Niemand mußte hungern oder verdursten. Die armen Zugbegleiter, die ja viel einstecken müssen in diesen Zeiten, sind wohl schon sehr geübt im Improvisieren. Danke dafür!
    Der ICE fuhr streckenweise sehr klüngelig. „Wir entschuldigen uns, aber vor uns fahren verspätete Regionalzüge, die wir ja nicht überholen können.
    Da war der Anschluß in Karlsruhe nach Basel natürlich auch weg.?
    Bei unseren Wandertouren sagen wir ja schon seit Jahren:
    ABENTEUER DEUTSCHE BAHN! Da muß man nicht nach Ouagadougou! ?

  6. Ich bringe noch mal die von der Politik ein- aber in der Sendung wie in allen Medien ausgelassene Kriminalität, an der auch die Bahn zwar verdient, so denn Tickets gekauft werden, aber auch zu leiden hat, in den Fokus. Hier Meldungen der Bundespolizei in Stuttgart: https://www.presseportal.de/blaulicht/nr/116091
    Aufs gesamte grenzenlose Land ausgedehnt hier das, was vermeldet wird, wobei das nur die Spitze des Eisbergs sein kann: https://www.presseportal.de/suche/Bundespolizeiinspektion/blaulicht
    Welch Niedergang. Und nicht mehr zu stoppen.

  7. Vor 20 Jahren bin ich das letzte Mal mit der Bahn gefahren. Schon damals war es, hier im Bayerischen Chemiedreieck, aber nicht nur hier, eine Katastrophe. Sonntags in der Frühe in die 18 Kilometer entfernte Kreisstadt mit der Bahn zur Arbeit? Fehlanzeige! Arbeitgeber u. Arbeitnehmer haben sich gefälligst an die Bahn auszurichten. Geändert hat sich bis heute nichts! Heute, als Schwerbehinderter werd ich einen Deibel tun eine Bahn zu betreten. Nein, all die Jahre bin ich gut und sicher mit dem Auto gefahren und natürlich pünktlich angekommen, so wie hunderttausende andere auch, die auf dem Lande leben und seit mind. einem halben Jahrhundert von der Bahn im Stich gelassen werden. 50 Jahre in der sich nichts verbessert hat, aber alles nur noch schlimmer geworden ist.

  8. Wenn der Zug dreckig, laut und überladen ist kann doch das bisschen Unpünktlichkeit nicht mehr groß stören. Was viel mehr stört in dieser Zeit sind die Ablenkungsmanöver um die Bürger von den wesentlichen Hauptgründen des Niedergangs dieses Landes abzulenken. WER HAT DENN FÜR DIESE PROBLEME GESORGT? DIE BÜRGER IM LAND? UND WER STELLT SICH JETZT HIN, BEKLAGT DAS UND WILL IN DIESER EINBAHNSTRASSE WENDEN? LOL. DER ZUG IST ABGEFAHREN! Es war einmal “ alle reden vom Wetter, wir nicht, die Bahn!“

  9. Was haben die DB und Elektroautos gemeinsam? Sie fahren in Zukunft nur dann, wenn der Wind bläst oder/und die Sonne lacht! Ansonsten rollt da nichts mehr, außer ein paar Lastenfahrrädern vielleicht (mit Muskelkraft wohlgemerkt). Zurück ins Mittelalter, ein Großteil der Technik wie der Geisteshaltung ist eh schon dort…

  10. Auch in solchen Sendungen: wo war das propagierte prekäre Multikulti, das in Wahrheit dazu beiträgt, dass Bahnfahren nicht mehr so ist, wie vor 2015 noch gewohnt?
    .
    Letztendlich geht es doch darum, was in solchen Sendungen seit Jahren nie, nie niemals als Thema in den Fokus gerückt wird, was die Misere tatsächlich mit verursacht – zumal es durch einen solchen „Schwarzfahrer“, der auch noch mit dem Messer fuchtelt und von denen es inzwischen Massen geben soll, zu Fahrtunterbrüchen und damit Verspätungen kommt?
    Oder wurden auch die Gefahren, die sich seit 9 Jahren in und um die Bahnhöfe wie in Bussen und Bahnen erhöhen angesprochen?
    Der Niedergang am Beispiel der Bahn ist dem Niedergang der Infrastruktur in Deutschland allüberall gleich – und da können die reden wie die wollen. Denn tätig dagegen angehen wird von denen keiner. Ist auch nicht so geplant in einem Land, in dem man „fossile Geschäftsmodelle zerstören“ (Habeck) möchte und die gewohnte Beweglichkeit des Untertan auf ein paar wenige km Radius einzuschränken gedenkt.
    Hinsichtlich der Tantiemen langen sie alle noch einmal zu, bevor das Geld dann nicht mehr so leicht fließen kann. Auch des Stuttgarter OBs Nopper, auf dessen Straßen der Bär tanzt wie in den Zügen der Deutschen Bahn eine der ersten Amtshandlungen war folgende: https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.satter-gehaltszuwachs-fuer-stuttgarts-buergermeister-aufwandsentschaedigung-wird-mehr-als-verdoppelt.18e345b6-76d3-42c1-99eb-6c09a0600faa.html

  11. Der Huber Bertl erfüllt genau das, wofür ein nutzloser Aufsichtsrat ihn angestellt hat. Die miserable Situation mit Phrasen und Management-Binsenweisheiten aus billigen Seminaren zuquatschen und vernebeln. DB steht wie vieles in Deutschland als permanentes Elend dar. PS Sven Plöger, fällt lediglich als stets loyaler Wetterfrosch auf, der das Klima in hundert Jahren vorhersagen will, am dreitägigen Wetterausblick schon scheitert. Ich schaue aus dem Fenster, dann weiß ich wie’s bei uns wird. Und in hundert Jahren schaue ich mir das von oben an.

  12. Man kann die Bahn nicht nur nach Pünktlichkeit und Kundenzufriedenheit bewerten.
    Denn die Bahn ist ein Unternehmen, das weit mehr zu bieten hat.
    So ermöglicht sie Frauen wie Sigrid Nikutta, die schon wenig bei der BVG bewirkte, in Einklang von Familie und Beruf, sich selbst zu verwirklichen durch Aufstieg im Management.
    Die Bahn zahlt nicht nur überproportional gute Gehälter, sondern versorgt ihre Mitarbeiter auch mit günstigem, bahneigenem Wohnraum in Ballungszentren, sowie mit bahneigenen Kindergärten.
    Für diverse Gewerkschaften ist die Bahn ein erfolgreiches Betätigungsfeld zugunsten deren Mitarbeiter.
    Außerdem fördert die Bahn Diversity und Geschlechter-Identitäten-Gerechtigkeit, etc.
    Bei so vielen Aufgabenfeldern der Bahn muss man eben hinnehmen, dass es mit der Pünktlichkeit und dem Komfort nicht mehr so richtig funktioniert.

  13. In den Werbepausen von Jauchs WWM mal reingezappt und JEDESMAL war diese unsägliche Bosetti irgendwas am lamentieren. Als das Wort „Klimakatastrophe“ von der „Blinddarm“ Frau viel, schnell wieder rüber zum Günther und der (Achtung Wortspiel) bahnbrechenden Erkenntins, wie man tipptopp schreibt.

  14. Sehr geehrter Herr Plog, wie brauchen diese Sendungen eigentlich nur als Ideen- und Stichwortgeber für so schön satirische und süffisante Artikel wie Ihren hier.
    Und mir fällt noch ein: Hart aber fair ist eine Unmöglichkeit für Grünlinke.

  15. Hätte man echte Kritiker eingeladen, dann wäre die Sendung anders verlaufen, aber für die „grüne“ Bahn gibt es natürlich Schmusejournalismus. Ein Hauptproblem der DB ist das Vergütungssystem des Vorstandes auf Bonibasis. Das verleitet dazu, das Unternehmen zum eigenen Vorteil auszubeuten, denn der eigene hohe Bonus ist den „Topmanagern“ wichtiger als alles andere. Dazu werden die Kosten des Unternehmens brachial heruntergefahren, zu Lasten der langfristigen Investitionen, zu Lasten der Mitarbeiter und zu Lasten der Kunden. Alles das schnellen Gewinn bringt wird gefördert, alles das langfristig das Unternehmen sichert, aber Kosten verursacht, wird vernachlässigt.  

  16. Schon 1972 sang ein Christian Anders…

    “ Es fährt ein Zug nach Nirgendwo“

    …..mit solch prophetischen Versen wie….

    „Mit mir allein als als Passagier….
    mit einem Zug, den es gestern gar nicht gab….

    Es fährt ein Zug nach Nirgendwo
    Und niemand stellt von grün auf rot das Licht [ hellseherische Gabe !!!!! ]

    Bald bist auch du genau wie ich allein…..“

    …am Bahngleis…..[ hätte Anders noch hinzufügen können]

  17. Wenn von 6 Teilnehmern 3 aus der Medienecke kommen …. und man dazu „meinungsstarke“ aber fachlich völlig Unkundige, wie die blondlockige Blinddärmin aus dem eigenem, dem örr Stall einspannt, damit sie zum Thema Bahn mal „Autobahn“ sagt …. dann ist örr-talk.
    Auch das Format der erwähnten Doku „Journalist/Reporter fährt Bahn“ ist ja so unikat nicht, dass man es dem Gebührenzahler immerzu neu aufs Auge drücken muss. Aber gut, 14 Tage vor Erstausstrahlung mag man wohl mal dafür werben.
    Von PRO Bahn waren vermutlich alle im Urlaub oder hätten das Gelaber stören können.

  18. Zum Lachen, wenn es nicht so traurig wäre. Und wenn ich von den Irrfahrten mit dem 49 Euro Ticket erzählen würde, die ich im Freundeskreis geschildert bekomme…da würde mir schon eine einzige den Spass am Reisen mit „Der Bahn“ verleiden.

    • Ja. Kam sicher nicht vor, dass man dann bei Zugverspätung, gar -ausfall so gut wie alleine an einem „Haltepunkt“ im Nirwana ausgespuckt wird, wo man lange Zeit im ungewissen, da uninformiert, auf einen Anschlusszug wartet, der einen von da wieder Richtung Fahrtziel aufnehmen wird.
      Inzwischen verschärfend des Nachts und in Ängsten wegen solcher, die einem da, aus dem Nichts auftauchend, ans Leder wollen.

  19. Ob im Bundestag, die Abgeordneten und die Regierung oder bei solchen Null – Runden im TV, immer wieder der Beweis dafür, dass die Negativ – Auslese bei den Gästen und dem Moderator funktioniert.

    • Ablenkende, zudem schlecht gemachte „Unterhaltung“ – weg von allem, was die Realität zu bieten hat.
      Aber gut. Wir hier erfahren an anderer Stelle durch eine gewisse Foroutan, was uns die Stunde geschlagen hat.

  20. Tja überall sitzen nur noch wahre Koryphäen in den Top Positionen, die creme de la creme.
    Die Bahn war seit der irrwitzigen Privatisierung immer schon der Abfalleimer für ausrangierte pseudo „Top-Manager“ (ich sage nur Mehdorn)! Da sass nicht einmal jemand auf dem Posten, der seiner Aufgabe auch nur zu einem viertel gewachsen war.
    Und dann werden abgehalfterte Politschranzen (z.B. Profalla) dahin abgeschoben um das Niveau auch noch weiter Richtung Erdmittelpunkt zu bewegen.
    Mit solchen Menschen wird das nichts mehr! Man hätte damals die Infrastruktur von den Fahrbetrieben trennen müssen wie ja auch von intelligenten Menschen gefordert, so hat man nun nur noch Chaos.

  21. Der Job bei der Bahn war früher ein Beamtenjob. Dementsprechend sichern die Preise auch die Pensionsansprüche,ähnlich die Telecom.
    Überall,wo der Beamtenstatus die Produktivität bestimmt, ist Deutschland teuer und schlecht,so auch im Bildungssystem, Umweltbetriebe , Post uvm.
    Selbstständiges Unternehmertum ist reduziert . Die Diskutanten können reden was sie wollen, die Ursachen bearbeiten sie nicht.
    Wenn man den Markt abschafft,schafft man auch das Soziale ab.
    Aber wir haben ja den Klimawandel geschaffen, um uns neu zu erfinden.
    Auch Atheisten brauchen eine religiöse Zwangsjacke.

    • Nichts liegt mir ferner, als das Beamtentum zu verteidigen. ABER, vor der Privatisierung traf der Spruch „Alle reden vom Wetter, die DB nicht“ die Wirklichkeit. Waren Bahnhöfe sauber, die Technik funktionierte usw……

  22. So einen wie Huber nenne ich im Job immer einen Power-Point Manager. Viele Seiten, schöne bunten Grafiken und Bilder, aber nichts dahinter. Zur Sendung habe ich nichts zu sagen, da ich diesen ÖRR Schund nicht schaue und es nur kostbare Lebenszeit raubt.

  23. Es klingt mir noch in den Ohren. Die Bahn muß privatisiert werden! Zu unpünktlich, zu ineffizient, zu Gestern. Reform hieß diese Medizin.
    Dass das Großkapital lediglich einen sicheren Hafen für die übergelaufenen Bargeldspeicher gesucht hat ist dem Bürger nicht in den Sinn gekommen. Auch haben Politrentner noch eine gut bezahlte Nebentätigkeit , bei der keine Qualifikation benötigt wird, gesucht.
    Da bietet sich die Bahn und Post geradezu an. Das Tafelsilber der Gesellschaft, von uns allen. Jetzt ist das Silber weg und die Subventionen machen diese „Umorganisation“ zu einem weiteren Friedhof der Steuergelder.
    Daseinsfürsorge der Gesellschaft gehört nicht in die Finger von Aktionären. Damit ist nicht nur die Bundesrepublik gut gefahren sondern auch andere Länder.
    So liegen zum Beispiel in einer Straße Glasfaserkabel von drei verschieden Telefongesellschaften ( alle subventioniert) und weiter draußen wird getrommelt. Es ist auch niemand auf die Idee gekommen drei verschiedene Autobahnen nebeneinander zu bauen. Egal Hautsache der Rubel rollt!

  24. Bosetti ist Darmexpertin.Da vieles bei der Bahn ?läuft,war es nur folgerichtig,sie einzuladen.

  25. Wie lange wird uns eigentlich schon erzählt, dass der Güterverkehr von der Straße auf die Schiene verlagert werden soll? Da ging ich noch zur Schule, das war Anfang der 1980er Jahre. Passiert ist nichts, wie immer in Deutschland…

  26. Super Artikel. Eine Ergänzung: Die schweizer Kollegen lassen die DB-Züge z.T. bereits (örtlich und zeitlich) früher wenden, um verspätete Starts der Rückzüge zu reduzieren (und natürlich eine Infiltration ihres Zugsystems weiter im Landesinnern zu begrenzen;-))

  27. Bei diesem Führungspersonal wundern wir uns allen Ernstes über den Zustand des Staatsunternehmens Bahn? Auch die Bahn ist Synonym für den Zustand des Landes!

  28. Wenn ich noch ÖRR sehen würde,wäre spätestens bei Bosetti im Panel Schluss gewesen.

  29. Das ist das Schicksal dieses Landes. Nirgendwo hinzukommen. Nicht mit diesen Politdarstellern, nicht mit diesen Managerdarstellern und erst recht nicht mit diesen Menschendarstellern im Land.

  30. Deutschland 2023 hat den Anschluss verloren:
    – Bahn
    – Männerfussball-Nationalmannschaft
    – Frauenfussball-Nationalmannschaft
    – Eurovision-Songcontest
    – Bildung
    – Auto IAA
    – …….

    Warum?

    Weil in diesem links-grüne-versifften Land die Gleichung gilt:

    Leistung = N@zi

  31. Bei solchen Formaten wünscht man sich das Testbild zurück.

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