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Fossile Funde in Süd-Hessen

Öl-Rohstoff aus Riedstadt

28.08.2023

| Lesedauer: 2 Minuten
Eigentlich dürfte es keine Energieknappheit in Deutschland geben. Unter der Erde lagern genügend Kohle, Gas und sogar Ölvorkommen, die ausreichen würden, Deutschland die nächsten 20, 30 Jahre mit Energie zu versorgen. Jetzt wurden wieder fossile Funde gemeldet – nicht so große wie im Nahen Osten, aber von herausragender Qualität.

Neue Ölfunde im südhessischen Riedstadt verkündete die Firma Rhein Petroleum. Das Öl sei in einer Tiefe von 1.700 Metern gefunden worden. Die erdölführenden Schichten seien mächtiger, als vor der Bohrung angenommen. Erste Laboruntersuchungen würden »auf ein interessantes Vorkommen« hindeuten, so das Unternehmen mit Sitz in Heidelberg. Sowohl hinsichtlich der Menge als auch der Qualität läge es über den Erwartungen. Es sei leicht, schwefelarm und reich an wertvollen Inhaltsstoffen, teilte die Firma mit. Das Öl solle nicht verbrannt oder verheizt werden. Es ist dem Unternehmen zufolge wegen seiner Qualität für eine industrielle Weiterverarbeitung geeignet. So würden unter anderem Arzneimittel oder Kunststoffe damit hergestellt.

Das Öl sei in Riedstadt wie ein Schwamm im Gestein und liege nicht als eine Art Ölsee in der Erde. Mit einem 35 Meter hohen Bohrturm soll zunächst eine Probebohrung bis in eine Tiefe von 1,7 Kilometern abgeteuft werden. Zunächst sollte senkrecht in die Erde und dann in südwestliche Richtung gebohrt werden. Die genehmigte und überwachte Bohrung bestehe aus teleskopartigen ineinanderliegenden Rohren, die mit einem Spezialzement abgedichtet würden.

Bereits in den 1950er Jahren wurde in Riedstadt Erdöl gefördert. Die 2004 gegründete Rhein Petroleum fördert bereits Öl in dem Gebiet – rund 100.000 Liter würden wöchentlich in die Raffinerie nach Karlsruhe transportiert, um das Öl dort aufzubereiten.

GREENPEACE ZEIGT UNFREIWILLIG DIE REALITäT
Große Energiekonzerne setzen auf fossile Projekte
Erdöl sei ein Rohstoff, so betont Rhein Petroleum, der unverzichtbar für zahlreiche Produkte unseres täglichen Lebens sei: Kleidung, Möbel, elektronische Geräte und IT-Hardware, hochwertige Verbund- und Spezialkunststoffe, Schmierstoffe oder Medizinprodukte und Arzneimittel – überall steckt ein Anteil Erdöl drin. Zum Verbrennen und Verheizen sei Erdöl viel zu schade.

Zurzeit werden nach Angaben der Firma rund zwei Prozent des bundesweit verbrauchten Erdöls in Deutschland gefördert. Doch die Mengen ließen sich relativ rasch wesentlich erhöhen. Denn unter der Erde liegen noch erhebliche Mengen an Öl und Gas. Nach der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe würden die Vorkommen ausreichen, den Bedarf von Deutschland für etwa 25 Jahre zu decken. Die Förderung könnte innerhalb eines halben Jahres beginnen und schnell gesteigert werden.

Doch seit 2017 besteht ein Frackingverbot in Deutschland. Die damalige CDU-Kanzlerin hat mit der damaligen SPD-Umweltministerin Hendricks in einer Nacht- und Nebelaktion das sogenannte Fracking-Verbot durchgedrückt. Auch hier wieder spielten vom Staat gemästete Umwelt-NGOs eine entscheidende Rolle und zeichneten mit Propaganda und Märchen ein Schreckensbild dieser Technologie, das mit der Realität nichts zu tun hat.

Doch hierzulande geht die derzeit bescheidene inländische Erdgasförderung weiter zurück – anstatt ausgeweitet zu werden. Die Frage ist jetzt: Wie viele Unternehmen, die viel Gas benötigen, müssen noch dicht machen, bevor Bewegung in die Förderung eigener Energievorkommen kommt?

In Großbritannien wurde das Frackingverbot vor einem Jahr aufgehoben. Damit solle die Energiesicherheit des Landes gestärkt werden. Außerdem will Großbritannien bis 2040 zum netto Energieexporteur werden. Das Land verfügt ebenfalls über sehr reichhaltige Schiefergasvorkommen vor allem in Lancashire und Yorkshire, die für viele Jahrzehnte ausreichen.

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23 Kommentare

  1. Das ist eine Aussage von Rhein Petroleum. im übrigens spielt ja Erdgas in der Chemieindustrie als Rohstoff eine sehr wichtige Rolle.

  2. Der österreichisch – amerikanische Geo-/Astrophysiker Thomas Gold vertritt mit seinem Buch „Biosphäre der heißen Tiefe“ (orig.: The Deep hot biosphere) sogar die provokante These, daß Erdöl bzw. Kohlenstoff mitnichten aus den Überresten fossiler Pflanzen entsteht, sondern sich durch geothermische Prozesse laufend regeneriert. Erdöl sei also in keinster Weise limitiert.
    Interessanterweise scheint es auf der Erde gar nicht so selten vorzukommen, daß „versiegt“ geglaubte Ölquellen immer wieder große Mengen Öls „nachbluten“. Im Englischen gibt es sogar einen Begriff dafür: „Zombie oil well“.
    Bis vor ein paar Monaten war das Buch antiquarisch nur schwer zu bekommen; das scheint sich jetzt geändert zu haben.
    https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1000083494

    • Ja, ich kenne das Buch, es ist tatsächlich sehr plausibel und will demnächst in einem Sonntagswecker darauf eingehen. Vielen Dank für Ihre ANmerkung.

  3. Auf einer der mir bekannten Nachtaufnahmen des Waldbrands auf Hawaii sieht man dutzende Einfamilienhäuser (in bester Lage!) punktförmig licherloh brennen, während der stockdunkle Wald drumherum völlig intakt zu sein scheint. Berichte der örtlichen Feuerwehr über abgestellte Hydranten innerhalb der betroffenen Zone machen das Ganze nicht weniger rätselhaft – aber das möge jeder für sich selbst recherchieren und einordnen.
    Interessant finde ich, daß die lokale Regierung in Maui offenbar sofort das verbrannte Gelände aufgekauft hat… nun zum Spottpreis, versteht sich, vorher waren die Grundstücke unerschwinglich. Ein seltener „Glücksfall“ für den Stadtsäckel also. Man darf gespannt sein, ob dort nicht künftig tatsächlich was „Smartes“ hingebaut wird 🙂

  4. Die vorhandenen Mengen sind viel zu gering um sie zur Energieversorgung zu nutzen. Beim Fracking wäre ich nach wie vor vorsichtig….die immer wieder wiederholten angeblich umweltverträglichen Fördermethoden würde ich mir lieber vorab ansehen….in den USA ist das alles nicht „so schlimm“ weil, wenn weiter Landstriche verseucht werden….ist ja genug Platz außen rum….oder aber auf die Gesundheit der Bevölkerung wird gepfiffen….hier bei uns….im am dichtesten besiedelten Gebiet der Europas (mal Monaco außen vor gelassen)….wäre ich da sehr vorsichtig. Das nächstliegendste wäre AKWs zu reaktivieren…aber….das scheint auf Jahrzehnte nicht möglich…und bis dahin sind die alle Schrott.

  5. Die Grünen werden das Fracking erst erlauben wenn die Rhein Petroleum verspricht, das geförderte Öl den notleidenden Scheichs in Katar zu spenden.

  6. Natürlich wollen alle europäischen Staaten Energieexporteure werden! Sie unternehmen durch den Ausbau und Wiedereinstieg in die Kernkraft und die Wasserkraft enorme Anstrengungen, dadurch den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Als überaus erfreulicher Nebeneffekt (?) ergibt sich die Strom-und Energienot in Deutschland durch die volatile Stromerzeugung, Energiewende genannt. Eine deutsche Regierung der nahen Zukunft wird jeden erdenklichen Megawattpreis für Stromlieferungen aus dem Ausland bezahlen müssen, um das Land einigermaßen mit Energie versorgen zu können. Es zahlt nur nicht die Regierung, es wird der gemeine Steuerzahler sein, der seine Familie nicht erfrieren lassen möchte. Wir retten die Welt.

  7. Schland hat wirklich die dümmste Regierung des Planeten. Jede andere Regierung würde die Rohstoffe seines Landes schamlos ausbeuten und versuchen so viel Profit wie möglich zu generieren.

    Nur Schland glaubt an die Klima Apokalypse und daran, dass wenn man alle fossilen Energieträger auf Null reduziert, man den Planeten rettet.

  8. Seit der Erkenntnis, dass der so genannte Klimawandel Menschen gemacht ist, wissen wir, dass Kohle, Erdöl, Erdgas und Kernenergie gefallene Engel sind.

  9. Jetzt stellt sich doch schon der Medienliebling Macron hin und bezeichnet Deutschlands Atom-Hass als „historischen Fehler“. Sie werden trotzdem kein einziges Atomkraftwerk wieder in Betrieb nehmen. Bis zum bitteren Ende und darüber hinaus.

    • Macron und unser Regime kommen aus der gleichen „Schule“: dem WEF. Wenn sich Macron also jetzt plötzlich distanziert, dann kann das bedeuten, dass das deutsche Regime bereits fast am Ziel angekommen ist: der totalen Vernichtung der deutschen Wirtschaft und in diesem Fall wäre es sehr wichtig für Macron, nichts mit dem sich bereits hier abzeichnenden deutschen Elend zu tun zu haben. Seine Franzosen sollen es „vergessen“, dass er aus derselben geistigen Kloake kommt wie seine deutschen Global-Genossen. Denn die Rezepte für die Franzosen dürften ähnlich sein wie die für die Deutschen – vielleicht in anderer Reihenfolge. Auch in den USA geht man übrigens vor wie in Deutschland. Auch dort hat der Heizungshammer zugeschlagen. Es ist eben in allen westlichen Ländern das Gleiche, alle diese Regierungschefs (genauer sollte es heißen: Regimechefs) bis auf sehr wenige, wie z.B. Orban, haben sich korrumpieren lassen und machen mit der eugenischen „Elite“ gemeinsame Sache- GEGEN ihre Völker.

  10. Die DDR hätte einen Riesenpropagandafeldzug samt Dokumentarfilm, Spielfilm, Briefmarke, Jahrbuch, Wandzeitung und Aktivistenbewegung aus so einem Ölfund gemacht und in kürzester Zeit wären Bohrtürme und Wohnblocks gestanden. Vielleicht könnte man ja doch aus der Richtung noch was lernen…

  11. Linksgrüne Ideologie & Dogmatik gepaart mit absolutem Dilletantismus, ist das Armageddon für Wissenschaft, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft.

  12. Wieder mal ein deutscher Fall von Doppelmoral. Rügen ist zum Abschuss freigegeben aber Fracking und Atomkraft sind böse.
    Allein die Zusage, dass man in Deutschland Öl und Gas fördern will, würde den Preis schon drücken, Stichwort „Terminkontrakte“.
    Aber gut, die Entscheider müssen ja nur einen Bruchteil ihres Einkommens für Energie aufwenden und mit einem hohen Energiepreis gehen auch hohe Steuereinnahmen einher.

  13. Die sauberste Energie ist immer noch die aus Atomkraftwerken, vorausgesetzt man hat eine Endlagerstätte gefunden wie die Franzosen diese auch gefunden haben.
    Oder man forscht in Richtung Fusionsreaktor, aber das würde voraussetzen dass die Ministerriege aus Fachleuten bestehen würde und nicht aus zahlreichen Schulabbrechern und Lebenslauf Fälschern.
    Und selbst wenn CO2 freigesetzt wird- das geschieht seit Milliarden von Jahren. Das schwere CO2 wird von den Pflanzen aufgenommen und in O2 (Sauerstoff) umgewandelt. Der Rest geht in die Blätter und Baumstämme und von dort wieder in die Erde.
    Das funktioniert sein Milliarden von Jahren schon so.

    • Der heutige Abfall ist für Kernkraftwerke der fünften/sechsten Generation ein billiger Rohstoff.

    • Alles richtig, aber Sie vergaßen die neuen Kernreaktortechniken, die 4. Generation ist im Aufbau, und eine der Versionen verbrennt die Abfälle, alle sind inhärent sicher, steuern sich selbst, sind sehr viel billiger, v. a. wenn sie die 500 MW nicht überschreiten und modular hergestellt werden in Fabriken, wiederum andere arbeiten mit Thorium, häufig in der Erde, grundsätzlich weitestgehend ungefährlich, s. Medizinbereich. Die Zukunft liegt in solcher Technologie. Ob die Fusion jemals funktioniert, ist dahingestellt.

  14. Sogar wenn es die 30 Jahre wären, sogar wenn es sich rechnet …. so ganz reicht das nicht für eine Zukunft. Und bei den nötigen Vorlaufzeiten steht sofort die Frage: Und dann?

    • Die Antwort ist m.M.n. einfach:
      Entweder wir kehren zurück in die Steinzeit – sprich kein Kunststoff, kein Asphalt, keine Kunstfasern, keine Medikamente, keine Chemie etc.. Und das will keiner, glauben Sie mir.
      – oder –
      Wir erkennen, dass der limitierende Faktor IMMER die verfügbare Energie ist. Mit genügend billiger (!) Energie kann man alles recyceln. Recycling – die Rückgewinnung von Rohstoffen – ist IMMER eine Kosten-Nutzen-Frage, also eine Frage der Energie. Das wiederum bedeutet aber auch, dass diese Energie nicht aus „fossilen“ Energieträgern kommen darf, nicht von „regenerativen“ Energieformen kommen kann (weil die die Energiemenge nicht hergeben) sondern sie wird entweder über völlig neue Energieformen (Tesla’s freie Raumenergie), Kernfusion oder Kernspaltung kommen. Dazu zähle ichnübrigens auch die „Reaktoren“ von BrilliantLightPower.

    • Und dann? Geht es halt weiter. Was in 30 Jahren passieren kann sehen sie doch an Deutschland. Vom Exportweltmeister zum Energiebettler. Wenn etwas endlich ist, ist es irgendwann weg und die nachfolgenden Generationen müssen ihr Überleben neu organisieren. Vor 200 Jahren gab es auch keinen Alltag der auf Öl basierte. Vielleicht leben wir ja am Höhepunkt des menschlichen Daseins? Vielleicht geht die Entwicklung auch noch weiter und vielleicht spielt Öl irgendwann gar keine Rolle mehr, weil man was besseres gefunden hat. Zerbrecht Euch nicht den Kopf über die Zukunft. Glauben Sie vor 500 Jahren hat sich einer Gedanken gemacht ob in 500 Jahren noch jemand da ist, als sie die Wälder zum Schiffsbau abgeholzt haben? Und hat das den Menschen am Leben gehindert?

    • Wozu bauen Scholz & Habex für ungezählte Mrd Fracking Gas Terminals ?
      Wozu hat schwarzrotgrüngelb die sichersten und effektivsten Atommeiler abgeschaltet?
      Warum wird hier Kohle verfeuert, die aus fernsten Ländern herbeigeschifft wird ?
      Was passiert, wenn im Winter die Nachbarn ihren Kohle – und Atom Strom komplett selbst brauchen ? Und dann ..

    • Ihre Frage ist berechtigt, auch wenn das manche hier nicht einsehen wollen. Sie gehen aber von einer falschen Prämisse aus. Nehmen wir an, Deutschland hat einen Rohstoff, der für eine Versorgung von 20-30 Jahren reicht, dann bedeutet das, daß dieser Rohstoff uns zu hundert Prozent versorgt. Das ist aber illusorisch, denn es wird weiterhin importiert. Bei einer Importquote von 50% reichen die eigenen Reserven dann schon 40-60 Jahre. Realistisch sind aber vielleicht 25% Eigenversorgung, das reicht nämlich, um den Preis bei den Importen zu drücken und von Schwankungen auf dem Weltmarkt unabhängiger zu werden. Und dann reicht dieser Rohstoff eben auf einmal 80 bis 120 Jahre. Und das ist dann doch schon eine beachtliche Hausnummer. Denn wer weiß heute, welche zusätzliche Ressourcen in der Zwischenzeit neu aufgetan werden. Immerhin haben die sozialistischen Schlaumeier, die sich in Rom getroffen haben, damals verkündet, daß uns der Saft schon vor 30 und mehr Jahren ausgehen würde. Und wie ist’s ausgegangen? Nichts ist eben so schwierig wie Voraussagen, die die Zukunft betreffen.

    • Und dann, dann sind weitere 30 Jahre Zeit damit unsere Ingenieure und (richtigen) Wissenschaftler andere Ressourcen erschließen und neue Verfahren weiterentwickeln können.
      Können Sie sich noch erinnern wie oft der Club of Rome schon das Versiegen der Erdölreserven prophezeite und damit jedes Mal komplett daneben lag?!

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