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Kinder, Kitas und Klassen - Teil 1

Kinderbetreuung in der Krise

12.08.2023

| Lesedauer: 6 Minuten
Kitas leiden unter Personalmangel, Schulen unter Lehrerengpässen. Junge Familien kämpfen um bessere Zukunftsperspektiven für ihre Kinder. Statt zu handeln, reißt der Staat das letzte Stück Lebensqualität weg. Über die alltäglichen Missstände in der deutschen Familienpolitik.

Ich bin mittlerweile über dreißig Jahre alt, noch keine vierzig. Das Land, in dem ich lebe, interessiert sich jedoch wenig für meine Generation – die Generation, auf die es eigentlich baut. Das ist bitter. Die Hoffnungen, die man als jüngerer Mensch hatte, sind mittlerweile verflogen. Es gibt kaum noch Ziele und Zukunftsperspektiven.

Die meisten Menschen in meinem Alter befinden sich beruflich in einem Weder-noch-Zustand. Jeder macht irgendetwas, aber weiß, dass das nicht von Dauer sein wird. Jeder will mehr verdienen oder bessere Arbeitsbedingungen, da kann man nur von Glück reden, wenn man eine gute Ausbildung oder ein Studium absolviert hat. – Denkt man.

Denn die traurige Realität ist, dass selbst Bildung und akademischer Erfolg keine Garantie mehr für eine vielversprechende Zukunft sind. Die Jobsuche gleicht einer düsteren Odyssee, bei der selbst hochqualifizierte Absolventen durch ein Labyrinth befristeter Verträge irren. Statt jetzt den Lohn für jahrelanges Lernen und harte Arbeit zu ernten, stoßen viele auf eine Mauer der Unsicherheit und scheinbar aussichtsloser Perspektiven.

In einer Zeit, in der Karrieren weniger durch feste Leitern als durch wackelige Gerüste gestützt sind, verbringen junge Eltern ihre Zeit damit, zwischen prekären Arbeitsverhältnissen und kurzfristigen Projekten zu jonglieren. Die ständige Angst vor Entlassung oder stagnierendem Gehalt hängt wie ein Damoklesschwert über ihnen und bereitet ihnen schlaflose Nächte. Die Inflation tut ihr Übriges.

Die schwindelerregenden Mieten für kleine Wohnungen und die Kosten für Kinderbetreuung hinterlassen ebenfalls einen bitteren Geschmack. Diejenigen, die es wagen, eine Familie zu gründen, müssen einen Spagat zwischen beruflichen und elterlichen Pflichten machen. Die traurige Realität ist, dass selbst die besten Bildungschancen die Vereinbarkeit von Arbeit und Familie nicht garantieren können. Wo bleibt da die erhoffte Sicherheit?

Die Versprechen, dass Bildung den Weg zu Wohlstand ebnen würde, sind verblasst und haben einer düsteren Erkenntnis Platz geschaffen: Unsere Gesellschaft hat es versäumt, die Erfüllung der Träume und Ambitionen der jungen Generation zu unterstützen. Während andere Länder innovative Wege beschreiten und junge Familien ermutigen, kämpfen wir in einem ständigen Kampf um die Anerkennung unserer Fähigkeiten und den Wunsch nach einem stabilen Lebensweg. Jobs, die man ohne Abitur und Studium machen kann, regen eher dazu an, Bürgergeld zu beantragen. Da muss man für Armut wenigstens nicht mehr arbeiten.

Die unerträgliche Leichtigkeit des Kita-Personalmangels

Viele in meinem Alter, die ich kenne, haben Kinder. Die meisten davon gehen noch in den Kindergarten oder stehen kurz vor der Schulpflicht. Da fängt es auch schon an. Die Kindertagesstätten, die einst als Bildungsoase für die Kleinsten gedacht waren, sind zu einem Brennpunkt des Personalchaos geworden. Die meisten Kitas sind mittlerweile zu reinen Aufbewahrungsstätten verkommen, an denen man weder frühkindliche Bildung und Erziehung noch sonst etwas für das Kind erwarten darf, weil es einfach nicht genügend Personal gibt.

Der Artikel mit dem Titel „Kitas und Schulen sind immer öfter gezwungen, ihren Betrieb einzuschränken“ – das ist die traurige Realität, die sich längst aufs Private, aber insbesondere auch auf die Arbeitswelt auswirkt. Deutschlandweit zeichnet sich ein alarmierender Mangel an Lehrern und Erziehern ab. Ein Blick auf Niedersachsen und Thüringen zeigt, wie dringend Fachkräfte benötigt werden und inwieweit die fehlende Betreuung in Kitas berufliche Einschränkungen für Eltern bedeutet. Diese Last fällt oft auf Mütter.

Über die Hälfte der Eltern wird von Kitas im Stich gelassen

Kinderbetreuung

Über die Hälfte der Eltern wird von Kitas im Stich gelassen

Fast jede Woche und dann fast täglich bekommen Eltern morgens eine Mail oder einen Anruf von Kita-Leitungen, ob man sein Kind nicht zu Hause lassen oder wenigstens früher abholen könnte, weil wieder jemand fehlt oder gar nicht mehr kommt, und dies den Betrieb sehr unterstützen würde.

Ein erbarmungswürdiger Tanz am Abgrund der Kinderbetreuung

Das Versagen der politischen Entscheidungsträger hat die einstigen Visionen von Kitas als sicherer Hafen für Kinder und gleichzeitig als Entlastung für arbeitende Eltern in eine groteske Tragödie verwandelt. Anstelle einer liebevollen Umgebung, in der Kinder ihre ersten Schritte in die Welt der Bildung machen können, begegnen sie überforderten Erziehern und kläglichem Personalmangel. Die Eltern, die einst auf zuverlässige Betreuung gehofft hatten, werden unfreiwillig zu Akrobaten, die zwischen beruflichen Pflichten und der Kita-Misere balancieren müssen.

Halten Sie mich für naiv, aber mein Verständnis von Kita war andersherum. Ich dachte, dass eine Kita auch dafür eingerichtet wurde, um den familiären Betrieb zu Hause zu unterstützen, damit BEIDE Eltern arbeiten gehen können. Stattdessen sollen jetzt immer wieder Eltern ihre Kinder zu Hause betreuen, damit der Kita-Betrieb läuft. Ich dachte, das wäre der Deal: Eltern zahlen dafür, dass ihre Kinder in der Kita betreut werden. Aber welches Elternteil gibt sein Kind gern an einem Ort ab, an dem 25 Kinder auf eine Erzieherin und – wenn sie Glück haben – eine Praktikantin kommen? Richtig: keines.

Eine abstruse Karikatur der Familienpolitik

Die utopische Vorstellung von einer Kita als Ort des Lernens und Wachsens ist zu einem düsteren Scherenspiel verkommen. Die dringend benötigte Unterstützung für berufstätige Eltern verwandelt sich in eine Kafkaeske Realität, in der die Last der fehlenden Betreuung auf die Schultern der Familien geladen wird. Und inmitten dieses absurden Spiels verlieren die Kinder ihre Chance auf frühkindliche Bildung und soziale Entwicklung.

Ein wichtiger Punkt, der zu all dem noch oben drauf kommt: Es handelt sich sehr oft um Einzelkinder, die ohne Geschwister aufwachsen. Während China längst seine einst erzwungene Ein-Kind-Politik hinter sich gelassen hat, zögern viele Familien in Deutschland von sich aus, ein weiteres Kind zu bekommen – doch dieser vermeintliche Wunsch nach nur einem Kind ist oft oberflächlich. Die finanziellen und emotionalen Belastungen lassen kaum Raum für Überlegungen, ein weiteres Kind zu bekommen.

Diese Ironie der vermeintlich freien Entscheidung im demokratischen Deutschland zeigt sich nicht nur in der Familienpolitik, sondern auch in anderen Machtstrukturen, wie sie etwa bei der Corona-Impfung zum Vorschein kamen. Offiziell wurde – bis auf einige Bereiche, wie etwa dem medizinischen – niemand zur Impfung gezwungen, dennoch schuf man ein strenges, diskriminierendes und angespanntes Umfeld für jene, die es nicht taten, das vielen faktisch die freie Entscheidung nahm, über ihren Körper selbst zu bestimmen.

Das ist eine verzerrte Form der demokratischen Selbstbestimmung, gerade im Bereich der vermeintlich familienfreundlichen Politik. Auffallend ist, wie solche Missstände von der Gesellschaft selbst mitgestaltet wurden. Letztlich drängt die dysfunktionale Politik die Menschen dazu, aufgrund der schwierigen Umstände oft nur die Option eines Kindes zu wählen.

Aber es gibt auch Eltern, die müssen solche Dinge nicht nur über das eigene Kind, sondern auch über sich ergehen lassen, weil in diesem Land ein Leben, in dem nur noch ein Elternteil arbeitet, nicht mehr möglich ist, ohne in Armut abzudriften.

Aus dem Versprechen, dass auch endlich Frauen und Mütter arbeiten gehen können, um unabhängig zu sein, ist nun dieser Zustand erwachsen: Mütter, die einst aus freien Stücken arbeiten wollten, dann irgendwann arbeiten mussten und jetzt nicht mal mehr ihr Kind selbst betreuen können, egal wie sehr sie es auch wollten, aufgrund noch mehr drohender finanzieller Not. Ein Hamsterrad, könnte man meinen, oder ein Pakt mit dem Teufel. Feminismus vom Feinsten.
Eines ist gewiss: Es ist ein Schlag ins Gesicht für jedes Elternteil, das Steuern zahlt. Und ein Armutszeugnis für die gesamte Familienpolitik in der Bundesrepublik.

Reiche Familien tangiert so etwas kaum. Die haben Zeit und Ressourcen und können getrost ihr Kind zu Hause betreuen (lassen). Denn Zeit ist der wahre Luxus. Wer Zeit hat, hat auch Geld – oder eben Bürgergeld. Seine Empfänger bekommen sogar die Kita bezahlt.

Ein Kind, das in die Kita gebracht werden muss, entlarvt im Grunde nur die Knechtschaft seiner Eltern, die es sich nicht leisten können, es zu Hause zu lassen. Denn es ist Luxus, sein Kind nicht abgeben zu müssen, es aber zu können. Dann beginnt das „Mother-Shaming“ auf einem ganz neuen hohen Niveau – vom Staat gemacht und übermittelt durch den überforderten Erzieher, der bei der Kindesübergabe bereits die Augen verdreht. Ein schlechtes Gefühl auf dem Weg zur Arbeit gibt’s gratis dazu.

Zigtausende Pädagogen fehlen in Kitas und Schulen

Absurde Maßnahmen gegen Personalmangel

Zigtausende Pädagogen fehlen in Kitas und Schulen

Doch immer mehr Eltern entscheiden sich bewusst für ein Leben, in dem sie lieber jeden Cent umdrehen müssen, aber dafür die kostbare Kindheit ihrer Kinder aktiv miterleben und diese, so gut es geht, selbst begleiten. Sie jonglieren zwischen Tür und Angel mit kleinen Jobs, die man von zu Hause aus erledigen kann und die oft nur einen lächerlichen Lohn einbringen. Während sie den Haushalt schmeißen und das Kind bespaßen, offenbart sich die bittere Realität: Sei es, weil ohnehin keine Kita-Plätze verfügbar sind, oder aber, weil die vorhandenen Einrichtungen für Kinder eher eine Zumutung sind.

Da staunt man doch, wie die guten alten Rollenmuster und Geschlechter-Stereotype wieder auftauchen – es scheint, als hätten sie mehr Ausdauer als so manche Vielfalt-Agenda. Da wird einem nochmal bewusst, wie bei dieser wundersamen Zeitreise zurück ins traditionelle Rollenmuster die nostalgischen Geschlechter-Stereotype wieder mal applaudieren – der Feminismus, der da so voller Tatendrang war, hat sich wohl verirrt.

Solche Eltern jonglieren jetzt nicht nur mit einer, zwei oder drei Belastungen, nein, es ist ein regelrechter Zirkus mit mehrfacher Belastung. Ein kleiner Lichtblick? Tatsächlich wagen sich heutzutage auch mehr Väter in die Strapazenarena. Aber am Ende des Jonglieraktes bleibt dieses unangenehme Gefühl, dass man sogar gemeinsam seinem eigenen Sprössling nicht das bieten kann, was man sich so sehnlichst gewünscht hätte. Jetzt sind Väter und Mütter gleichberechtigt, aber gemeinsam im Sumpf der Perspektivlosigkeit.

Es ergibt langsam Sinn, weshalb die Regierung ihre vermeintlich feministische Politik inzwischen auf Transfrauen lenkt. Immerhin erzeugen diese keinen „Stress“ – also keine Kinder. Das weiß auch der Staat und schenkt ihnen nur zu gern ihre Illusionen in den Ausweisen, um auch die eigene Unfähigkeit hinter solchen Illusionen zu vertuschen. Eine Hand wäscht eben die andere. Ach, und übrigens, die Wunschzettel und Träume von Familien? Die liegen bei unserer Regierung irgendwo ganz unten – fast schon eine unterhaltsame Randnotiz in ihrer langen Liste der Prioritäten.

Verlorene Generation zwischen Windeln und Wirtschaft

Die bittere Wahrheit ist, dass Kitas, die einst als Unterstützung für berufstätige Eltern gedacht waren, zu einem Symbol der Vernachlässigung und politischen Kurzsichtigkeit geworden sind. Während andere Länder Vorreiter in der frühkindlichen Bildung sind, verweilen wir in einem unheilvollen Szenario, in dem die mangelnde Betreuung den Eltern die Freiheit raubt, sich auf ihre Karriere zu konzentrieren. Diejenigen, die innerhalb der Mauern dieser unterbesetzten Einrichtungen warten, sind nicht nur unsere Kinder, sondern auch das bedrückende Spiegelbild einer Gesellschaft, die es verpasst hat, ihre Versprechen zu erfüllen.

Lesen Sie im nächsten Teil über die Missstände im deutschen Schulsystem.

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31 Kommentare

  1. Ein problematischer Aspekt wurde hier, warum auch immer, komplett ausgeklammert. Der Anteil von Kindern aus muslimischen Familien nimmt kontinuierlich zu. Viele dieser Familien sind dem eher konservativen, sprich deutlich bis extrem religiösen Spektrum zuzuordnen. Die Implikationen dürften hinreichend bekannt sein. Wer da noch freiwillig in einer Kita arbeitet, muss schon ein extrem dickes Fell mit sich bringen und wird jenseits der 50 auch zunehmend über eine Umorientierung nachdenken. Wenn man dann noch bedenkt, dass ja in der Altersklasse 20-40 die meisten eher eine andere berufliche Laufbahn avisiert haben, braucht man sich über eine mangelnde Anzahl an Betreuungskräften wirklich nicht zu wundern. Und solange Berufstätige nicht in der Platzvergabe bevorzugt behandelt werden, wird sich an diesem Umstand auch nichts ändern.

  2. Und außerdem:
    Kinder von Flüchtlingen kommen bevorzugt in Kitas und für diese brauchen die -größtenteils beschäftigungslosen-Eltern keine Kita Gebühren zu zahlen. Dafür bekommen Doppelverdiener Eltern einen umso höheren Gebührenbescheid.

  3. „Versagen der politischen Entscheidungsträger“ ist auch ein Versagen der Wähler. Die genannten Entscheidungsträger sind an der Macht, weil Wähler sie trotz des Verssgens an der Macht lassen.

    „Aus dem Versprechen, dass auch endlich Frauen und Mütter arbeiten gehen können, um unabhängig zu sein, ist nun dieser Zustand erwachsen: Mütter, die einst aus freien Stücken arbeiten wollten, dann irgendwann arbeiten mussten“

    Das Versprechen war eine der typischen linken Lebenslügen. Wer glaubt schon den Linken? Erst recht nach del Zusammenbruch des Kommunismus im Osten!

  4. Habe nun, ach! Philosophie, Soziologie, Theaterwissenschaft, Medienkultur und leider auch Theologie durchaus studiert, mit heißem Bemühn. Da stehich nun, ich armer Tor und bin so klug als wie zuvor. Habe Bachelor, Magister gar doch zieh ich schon an die zehn Jahr um zu finden Lohn und Brot aber ach, ich leide Not! Niemand will mich haben, niemand will mich laben. Was ist nur geschehn mit mir? Leicht abgewandelt von Faust.
    Wer heute von Teilzeitjob, von Praktikum, von irgendwelchen Projekten lebt sollte sich die Frage stellen: War das was ich wollte und wenn nicht, hätte ich nicht lieber Ingenieur studiert oder einfach das Klempnereihandwerk erlernen sollen? Fachkräfte werden doch überall gesucht und durchaus gut bezahlt. Kinder bedeuten immer Verzicht in allen Belangen und wer glaubt sein Kind in der Kita abgeben zu können und dort wird der Sprößling erzogen irrt gewaltig. Wir müssen die Hoheit über die Kinderbetten erlangen, so oder so ähnlich sagte das mal ein Politiker und wo immer der Staat eingreift geht es gewaltig schief. Die Kitas verkommem zu Verwahrstellen und wenn etwas funktioniert dann die Indoktrination der Kinder mit LBTQXYZ/+/++ incl. Transen und Pedophielen.
    Von den „modernen“ Erziehungsmethoden mit denen kleine Egomanen herangezüchtet werden mit denen sich die Kita Erzieher rumärgern müssen, will ich gar nicht erst reden.

  5. Naja…. Wer sich mit Mitte 30/Anfang 40 noch von einer in die nächste prekäre Beschäftigung hangeln muss, folgte wohl seinem Herzen anstelle seines Verstandes bei der Studienwahl.
    Und ich bitte Sie, nicht von „jedem“ und „jeder“ zu sprechen, nur weil das eigene Leben nicht in den erhofften Bahnen verläuft.

    Beim eigentlichen Thema – der hoffnungslosen Unterbesetzung innerhalb der Kinderbetreuung – stimme ich Ihnen vollumfänglich zu. Wobei ich einwerfen möchte, dass viele Probleme in der Betreuung (und auch der Pflege) milder wären, wenn die eine oder der andere eine Ausbildung in der Erziehung oder der Pflege anstelle eines Studiums der „vergleichenden Literaturwissenschaften“ gewählt hätte.

  6. Ich habe hier eine Horrorgeschichte für Sie:

    Papa geht arbeiten. Mama bleibt zu Hause und versorgt Haushalt und Kinder. 20 Jahre später hat diese Famile ein abbezahltes Häuschen und zwei gut gebildete Kinder erfolgreich in aussichtsreiche Berufe gebracht.

    Gruselig, oder?
    Was für ein Glück, dass inzwischen grüne Politik das alles vernichtet hat …

    • Das ist absolut gestrig und verdächtig- und darf so möglichst nicht wieder vorkommen.

  7. Bei den Kindergärten sind wir inzwischen wieder bei den Verhältnissen der sechziger Jahre angekommen, als die Boomer im Kindergartenalter waren und viele als die sogenannten Schlüsselkinder aufwachsen mussten und die Mütter mit arbeiten mussten, damit das Geld zum Leben langt.
    Die rot-grüne Politik will den Omas jetzt die Witwenrente streichen, damit Frauen vermehrt in die Arbeit gehen. Damit fällt für viele Familien der letzte Notanker, wenn die Kitas geschlossen bleiben.

  8. Die Autorin beschreibt die Zustände sicher zutreffend! Allerdings lässt sie warum auch immer einen Aspekt außen vor. Nämlich die Verursacher der Krise klar zu benennen, es ist die herrschende grüne Politik. Nun die Frage, wer wählt stark präferiert die Grünen? Richtig, Frauen im von Ihnen beschriebenen Alter. Also dann bitte nicht beschweren sonder a) richtig wählen, es gibt eine familienfreundliche Partei, und b) lauthals den Unmut über diese Politik verkünden!

  9. Genau diese Generation ist es aber doch, die grün wählt, ausschließlich Bio kauft, illegalen Migranten Teddybären zuwirft und auch sonst jede noch so große Schweinerei der Politik verteidigt. Da könnte man fast sagen: Ihr habt es nicht besser verdient.

  10. „Während sie den Haushalt schmeißen und das Kind bespaßen,“

    Ich rate jeder, die so denkt, keine Kinder zu bekommen. Wer nicht versteht, dass man Kinder nicht bespaßen muss, sondern erziehen, der soll die Finger davon lassen.
    Und wer seine „Freiheit“ nicht aufgeben will ebenso.
    Desweiteren würde ich mein Kind möglichst nicht in eine (inzwischen mehr und mehr sozialistische ideologisierte) KiTa geben. Schon das Wort selbst lässt sich nicht weich aussprechen. Da waren mir der Kindergarten (weiches und schönes Wort) für meine Kinder doch lieber. Und zwar frühestens ab drei Jahren.

    Kinder selbst großzuziehen ist nichts, womit man im Rampenlicht stehen, mit seinem tollen Beruf glänzen kann. Und ja, es ist mit Geldeinbußen verbunden. Aber eins ist sicher: Kein noch so toller Job oder Beruf wiegt das persönliche Wachstum und die Liebe, die man erfahren darf, auf.

    Es gibt zahlreiche Möglichkeiten mit den Kindern Unternehmungen und Dinge zu tun, die den Geldbeutel nicht auffressen. Aber man muss es wollen.

    Ach ja, eine Ehe ist ein Verbund fürs Leben, der Höhen und Tiefen kennt. Ehe ist Arbeit. Da braucht es keine Trennung von Er und Sie. Wer so denkt, der rechnet ja schon eine mögliche Scheidung bei der Hochzeit mit ein.

    • ?? Volle Zustimmung und eine kleine Ergänzung.
      Das allerwichtigste in diesem Zusammenhang ist, dass man den Eltern die Freiheit läßt selbst zu entscheiden wie sie es handhaben/gestalten möchten. Stattdessen werden Paare die ihre Kinder selber großziehen stigmatisiert (Stichwort Herdprämie, für mich ist dieser Begriff das Unwort bzw. die Frechheit des Jahrzehnts), belehrt und in die „rechte/konservative Ecke“ gestellt und das, zu allem Überfluss, auch noch fast ausnahmslos von Polit-Laiendarstellern und sonstigen (selbsternannten) „Koryphäen“, die selber keine Kinder haben und noch niemals eine wirklich wertschöpfende Arbeit verrichtet haben.

  11. Homer Simpson lässt grüssen. Alleinverdiener, drei Kinder, untere Mittelschicht (AKW-Mitarbeiter), freistehendes Einfamilienhaus. Das gab es in Deutschland bis in die 90er Jahre auch. Es ist doch offensichtlich, was verloren gegangen ist…

  12. „Die Kindertagesstätten, die einst als Bildungsoase für die Kleinsten gedacht waren …“
    Wer hat denn das in die Welt gesetzt? Sowas konnte doch noch nie geleistet werden.
    Ich find es schon fast drollig, wenn und wie die „geboren 1984 in Dortmund, hat Theaterwissenschaft und Soziologie studiert“ jetzt ihren Eltern und Großeltern was vorjammern über das schwere Leben als Erwachsene. Ja, ist hart, wenn man den Wohlstand und die geordnete Welt in denen man aufgewachsen ist, nun selbst liefern muss. Übrigens, uns hat da auch keiner nach work-life-balance gefragt und ob uns das alles Spass macht. Und die Kita war auch keine Oase.

  13. Vor 50 Jahren haben meistens die Väter das Geld verdient, die Mütter waren zu Hause, es hat für ein Häuschen, eine Urlaubsreise und eine gute Ausbildung der Kinder gereicht. Der Staat hat Perspektiven geschaffen und den Bürgern nicht den letzten Pfennig für Schwachsinn aus der Tasche gezogen. Seitdem die Frauen mehrheitlich arbeiten, zieht der Staat nun beiden Ehepartnern das Geld dermaßen aus der Tasche, dass es nicht mal mehr zu zweit für ein Häuschen reicht. Das muss man sich mal vorstellen, wie da zugelangt wird! Pech, dass die eigenen Bürger nichts davon haben, wenn dieser moralbesoffene Staat die halbe Welt alimentiert. Dann verdient eine Kita-Angestellte eben nur so viel, dass sie gerade mal die Miete und Essen und Trinken vom Gehalt bezahlen kann, vielleicht ein altes gebrauchtes Auto, das war’s. Und dafür soll sie sich dann von überheblichen Übermuttis erklären lassen, dass Sören-Hubertus seinen Willen haben muss, weil er sonst ausrastet und sie muss arabischen Vätern erklären, dass der Ali nicht immer die Mädchen verhauen soll und wird dafür von den Vätern körperlich bedroht? Da studiert man doch lieber irgendeinen Müll und kriecht bei einer Partei oder NGO unter. Kita-Betreuung ist schließlich richtige Arbeit, igitt, wer soll sich das antun? Liebe Mütter, dann macht es doch selbst und schult um.

  14. Ich lebe seit 10 Jahren nicht mehr in Deutschland ohne Fernsehen und ohne MSM.Ich weiß nicht ob es wirklich so schlimm ist,aber regelmäßige Telefonate mit meinen Kindern legen es nahe,insbesondere die im Artikel geschilderten Zustände beschreibt mir auch meine Tochter mit 3 Kindern. Und wer während der Corona Diktatur sich und seinen Kindern nicht diese experimentellen Genspritzen geben lassen wollte brauchte wirklich ein Rückrad wie eine 100jährige Eiche.Egal ob Bildung,Gesundheit,Arbeit oder Infrastruktur überall ist Deutschland auf dem absteigenden Ast und wenn man alle paar Jahre mal Urlaub dort macht erschrickt man jedes Mal mehr. Ich bin heilfroh nicht mehr dort leben zu müssen denn das ist wahrlich nicht mehr mein Land. Es tut in der Seele weh ein einst lebenswertes Land so schnell so verkommen zu sehen aber anscheinend will es die Mehrheit so.

  15. Das ist jetzt keineswegs böse oder despektierlich gemeint, nur die (west-)deutsche Realität beschreibend: Theaterwissenschaft und Soziologe sind natürlich hochqualifiziert, aber leider keine „produktiven“ Berufe. Sondern ökonomisch so eher nice-to-have und jemand muss dafür Geld übrig haben. Diese sogenannte Dienstleistungsgesellschaft ist ja vielleicht so eine Umschreibung dessen, dass die produktive Effektivitätssteigerung viele Leute erzeugt, die versuchen müssen, auf der konsumptiven Seite ihr Auskommen zu suchen. Die Jobs auf dieser Seite sind naturgemäß schlechter bezahlt. Was sicher zu der Notwendigkeit der 2 Gehàlter in der Familie beiträgt.

    Um es abzukürzen: werden sie Kindergärtnerin. Ist zwar auch eher konsumtiv, hilft aber.

    (wie gesagt: ich versuche auch nur „die Welt zu erkunden“)

  16. Ja, liebe Generation in den 30igern, geht auf die Straße, und wählt nicht mehr diese SPD-Clowns. Es ist doch offensichtlich, dass diese Regierung sich nicht um Lehrer, Polizisten, Feuerwehrleute etc. kümmert, die Infrastruktur und die Bildung den Bach runtergeht. Weil gebildete Mitbürger diese Wahnsinnspolitik durchschauen würden…

    • Genau so ist es. Aber leider wurde diese Generation bereits in der Schule links grün indoktriniert.

    • Unsere rot grün kümmern sich um unbegrenzte Massenimmigrationen aus allen Armutsregionen des ganzen Planeten, und vor allem um Selbstdarstellung.

  17. Fehlendes Fachpersonal mag vereinzelt ein Problem sein, aber würden NUR diejenigen, die nachweislich arbeiten gehen und daher auch Steuern zahlen, einen Kita-Platz bekommen, gäbe es ein so drastisches Problem vmtl. so nicht.
    „Wer Zeit hat, hat auch Geld – oder eben Bürgergeld. Seine Empfänger bekommen sogar die Kita bezahlt.“ – Hier sehe ich eher die eigentliche Ursache.

  18. Es ist nicht wahr, dass sich dieses Land wenig für ihre Generation interessiert, es nur diese Politik. Ihre Nöte und Sorgen interessieren mich sehr und da bin ich nicht allein. Diese selbsternannten Weltretter haben den Blick auf die Realität, auf das Jetzt vollständig verloren. Sie schwelgen in einem selbstherrlichen, sich selbst erhöhenden Sendungsbewusstsein. Das sind wohl narzisstische Auswüchse und es ist bekannt, wie die Partner von solchen Leuten darunter leiden. Aber seien sie versichert, es kümmert viele Menschen in diesem Land, wie es ihnen und den Kindern hier ergeht.

  19. Ich bin für Kinderbetreuung in fremden Händen erst ab dem Lebensalter der Kinder vom vollendeten 6. Lebensjahr an. Vorher gehören Kinder nicht in fremde Hände. Jedenfalls nicht auf Dauer. Ein Kind ist kein Investitionsobjekt, sondern ein Kind, was gehegt udn gepflegt werden will und muss.

    • Kann sich heute nur niemand mehr leisten nur mit einem Einkommen. In anderen Ländern wie Kanada, Frankreich, Schweden, da gehen beide Eltern arbeiten und das Kita System ist dort schon seit 40 Jahren so ausgerichtet das beide Eltern auch arbeiten gehen sollen.
      Deutschland hinkt wie immer hinterher.

      • Kann sich schon geleistet werden, wollen nur die Wenigsten.
        Die Politik wurde darauf ausgerichtet, dass beide Elternteile wohl zu arbeiten haben, um einen hohen Lebensstandard zu haben. Lieber verzichte ich auf einen hohen Lebensstandard und habe ausgeglichene Kinder, die immer wenigstens einen privaten Ansprechpartner haben und nicht Frau oder Herrn Anonymus (aka Kindergartenerzieher/in, Horterzieher/in o.ä.).

    • Due ddr- Kinder, die in “ fremdem Händen “ waren , haben ihren Weg gemacht! Die meisten haben einen Beruf, den sie ausüben und Familie. Jeder sollte machen wie es ihm beliebt. Die westfrauen sollen aber dann nicht rumjammern, wenn es an die Rente geht.

  20. In diesem Land kommt man mit Durchschnittslohn nicht mehr hin. Wer weniger als das hat, ist gleich ganz im Eimer und muss sich über die Familiengründung keine Gedanken mehr machen. Das macht es dann alles nur noch schwieriger und unerträglicher. Und mal ganz ehrlich, wenn man es selbst schon nicht geschafft hat, warum will man das dann seinen Kindern antun? Das Geschenk des Lebens ist bei so einer Regierung eine echte Zumutung.

    • Es ist total verrückt. Vor einigen Jahren, als ich mir in Reise nach Tunesien leistete, bot mir ein junger Mann, der mehrere Sprachen beherrschte eine Stadtführung an. Im Anschluß unterhielten wir uns über seine Situation. Er war ausgebildeter Holzschnitzer, fand keine Arbeit, wohnte bei seiner Mutter und sah unter diesen Bedingungen keine Chance eine Familie gründen zu können. Sein größter Wunsch war nach Dtl auszuwandern, um seine Wünsche realisieren zu können, wobei ich ihm davon abriet.
      Und nun auf deutscher Seite. Junge Ehepaare, wo beide keinen sicheren und gutbezahlten Job haben, trauen sich meist nicht mehr als ein Kind zu haben. Sie fürchten Mieterhöhung, drastische Inflation oder Kündigung der Arbeitsstelle, die ihren Lebensplan plötzlich nicht mehr funktionieren lassen.

  21. Ein inhaltlich gut geschriebener Artikel, der einen Aspekt (von Dutzenden) der ganzen Perspektivlosigkeit Deutschlands am einfachen Beispiel „Kindergarten“ (so hieß das früher mal ) zeigt.
    Mein Kinder sind zum Glück schon deutlich erwachsenen – ich habe diese Probleme also nicht. Glaube der Autorin allerdings JEDES WORT.
    In Deutschland wird keinesfalls Politik gemacht für die Leistungsträger der Gesellschaft, für Familien mit Kindern, für die ganz normal arbeitende Bevölkerung. In Deutschland wird Politik gemacht für laut kreischende Minderheiten, für Fremde aus aller Herren Länder.
    WENN ich nochmal jung wäre und meine Kinder klein gäbe es für mich nur eins: RAUS aus diesem Land zum Wohle der Kinder. Es gibt andere Möglichkeiten – man muß „nur“ wollen. Das alles ist nicht einfach – zahlt sich jedoch langfristig für Eltern UND vor allen Dingen die Kinder aus.
    Dieses Land ist mittlerweile HOCH TOXISCH für jeden, der über einen „normalen“ Lebensentwurf nachdenkt. Da ich nicht sehen kann, dass sich daran in absehbarer Zeit was ändert (eher sogar noch schlimmer wird) ist RAUS wirklich die beste aller Lösungen. Klingt hart, ist hart – aber leider die Realität.

  22. Ungarische Verwandtschaft, zu Besuch in D, holte netterweise das Nesthäkchen aus der Kita ab. Kommentar: die Erzieher sind sehr, sehr freundlich, aber ein Haus mit einer so schäbigen, uralten Einrichtung hätten sie zuletzt Anfang der 90er gesehen.

    Was die unguten Arbeitsplatzperspektiven angeht – das hört sich für mich sehr nach dem Geschwätz- und Haltungssektor an. Alle nicht staats-querfinanzierten Bereiche suchen Leute, Ü50, MiHiGru, Alleinerziehend, egal. Die Folge ist, daß Eltern gute Chancen auf familienfreundliche Regelungen haben.

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