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Bürgerkrieg in Russland?

Reaktionen auf den Putsch der Wagner-Gruppe im Ausland

von Redaktion

24.06.2023

| Lesedauer: 2 Minuten
Die Verbündeten Russlands bewerten den Konflikt als „interne Angelegenheit“, der Westen hält sich mit Analysen bedeckt, das Auswärtige Amt warnt – und die Osteuropäer spotten über den schwächelnden Nachbarn.

In den sozialen Medien tummeln sich bereits die Gerüchte, es gebe Absetzbewegungen im post-sowjetischen Raum, der bislang von Russland dominiert wurde. Davon ist allerdings bei offiziellen Statements noch wenig zu spüren.

Der Sicherheitsrat von Weißrussland erklärte am Samstag, dass die Auseinandersetzungen innerhalb Russlands ein „Geschenk für den kollektiven Westen“ seien. Putin hatte kurz nach den Berichten über die Meuterei der Wagner-Gruppe mit dem kasachischen Präsidenten Qassym-Schomart Toqajew telefoniert. Toqajew bezeichnete den Konflikt als interne Angelegenheit Russlands. Es sei wichtig, die Ordnung im Land mit Rücksicht auf das Gesetz zu wahren. Weißrussland und Kasachstan gehören beide dem Militärbündnis CSTO an.

Der Iran, der gute Beziehungen zu Moskau unterhält, äußerte sich in ähnlicher Weise wie Kasachstan. Die Türkei, die eine ambivalente Außenpolitik gegenüber Russland betreibt, betonte, dass man zusammen mit Russland eine friedliche Lösung finden wolle. Putin telefonierte mit dem türkischen Präsidenten Erdogan. Letzterer erklärte, Putin müsste in der Krise mit „gesundem Menschenverstand“ arbeiten.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach davon, dass Russlands Schwäche „offensichtlich“ sei. „Und je länger Russland seine Truppen und Söldner auf unserem Land hält, desto mehr Chaos, Schmerz und Probleme wird es später für sich selbst haben“, sagte er auf Twitter. „Jeder, der den Weg des Bösen wählt, zerstört sich selbst.“

Der Außenminister Litauens, Gabrielius Landsbergis, sagte: „Seit 100 Jahren leben die Litauer am Rande der brutalen Banditenherrschaft Moskaus und wissen, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis die nächste chaotische Implosion erfolgt. (…) Unser Ziel ist nach wie vor der Sieg und die Gerechtigkeit für die Ukraine. Die Zeit ist reif.“ Der polnische Präsident Andrzej Duda sagte, man beobachte die Situation genau. Ähnlich äußerte sich die estnische Premierministerin Kaja Kallas.

Der französische Präsident Emmanuel Macron erklärte, dass man die weitere Entwicklung verfolgen werde. „Wir konzentrieren uns weiterhin auf die Unterstützung der Ukraine.“ Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni sagte, die Ereignisse in Russland zeigten, „wie die Aggression gegen die Ukraine auch innerhalb Russlands zu Instabilität führt“. Der britische Premierminister Rishi Sunak forderte „alle Parteien auf, Verantwortung zu übernehmen und die Zivilbevölkerung zu schützen“.

US-Präsident Joe Biden sei über die Entwicklungen in Russland informiert. Man werde sich mit „Verbündeten und Partnern über diese Entwicklungen beraten“, sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates Adam Hodge.

Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes sprach eine „Teilreisewarnung“ für „betroffene Gebiete“ wie Rostow aus. „In Moskau sollten staatliche, insbesondere militärische Einrichtungen weiträumig umgangen werden. Das Stadtzentrum sollte bis auf Weiteres gemieden werden. Den Anweisungen russischer Sicherheitsbehörden sollte unbedingt Folge geleistet werden“, so eine Mitteilung. Die Bundesregierung beobachte die Entwicklung. Ein Sprecher des Amtes erklärte, Außenministerin Annalena Baerbock befinde sich im Austausch mit den G7-Staaten. Verteidigungsminister Boris Pistorius sprach davon, dass es für eine Bewertung der Lage noch zu früh sei.

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16 Kommentare

  1. Hm, wenn nun 25.000 Söldner Russland destabilisieren und Richtung Moskau maschieren, dann muss man sich ja schon fragen , was macht die Ukrainische Armee, bzw. deren Führung falsch?

    • Es ist schon ein Unterschied, ob man eine Truppe gebündelt einsetzt – also in Bataillon-Stärke und größer – oder aber in kleinerer Stärke wie einen Zug oder Halbzug. Letztere kann man als Kommandoeinheiten einsetzen, die zerstören, sabotieren, Hinterhalte ausführen usw.. Kleinere Einheiten können praktisch unsichtbar immensen Schaden anrichten.
      Warum macht die Ukrainische Armee etwas falsch? Eine russische Übermacht! hat es nicht geschafft die Ukraine im Handstreich einzunehmen; dieser Plan Putins ist gewaltig nach hinten losgegangen, weil Putin ein Dummkopf ist. Seine »Superpanzer« wurde wie Karnickel auf dem Feld abgeschossen; seine Kommandeure haben ihren Soldaten einfachste Grundlagen nicht beigebracht, weshalb auch so viele Soldaten gestorben sind.
      Ein Drohnenvideo hat gezeigt wie ein einzelner ukrainischer Panzer eine Panzerkompanie unter Feuer genommen hat und drei von ihnen binnen kurzer Zeit zerstört hat. Der ukrainische Panzer hat sich zwischen zerstörten Häusern versteckt, ein Aufklärer auf einem noch fast intakten Gebäude hat dem Pz-Kommandanten dann Richtung und Entfernung übermittelt. Der kam mit dem Panzer kurz aus der Deckung, setze einen Schuss ab und verschwand wieder. Die Russen feuerten überall hin, nur nicht gezielt, weil sie das Ziel nicht gesehen haben.
      Die Soldaten in den Panzern sind dann zu Fuß geflüchtet, denn anstatt die Panzer rückwärts in Höchstgeschwindigkeit verschwinden, wollte einer sogar noch einen anderen mittlerweile beschädigten noch überholen. Eine derartige Dummheit ist unglaublich! Der wurde dann übrigens auch abgeschossen und keiner der »armen Schweine« darin konnte sich retten. Und alles nur, weil die Kommandeure absolut unfähig waren.
      An anderen Stellen hat die Artillerie den Russen kräftig aufs Dach gegeben, weil man anhand von Telefondaten Stellungen fast Metergenau mit der Artillerie beschießen konnte. Die hätten sich auch gleich Warnwesten anziehen können. Vor wenigen Tagen erst wurde wieder eine große Truppe auf dem Präsentierteller geliefert, weil ein strohdummer Kommandeur eine »Motivationsrede« halten wollte und nun hunderte russische Soldaten 2 Stunden lang auf diesen Kommandeur gewartet haben und plötzlich das Stahlgewitter über sie hineinbrach.
      Wie war die Frage nochmal? Sie sollten ukrainisch streichen und russisch einsetzen; dann kommen wir der Realität wohl weitaus näher.

  2. Sieht seltsam aus der Himmel westlich von Moskau.
    https://www.flightradar24.com/53.71,31.07/4
    Mit der Maus mitten auf den Bildschirm klicken und das Drumherum verschwindet …
    Und? Hat er schon die Hasenfüße in die Hand genommen?
    https://t.me/istories_media/2843
    „Die Il96-300PU (Point of Control) von Präsident Wladimir Putin hob um 14:16 Uhr Moskauer Zeit in Richtung St. Petersburg ab, wie FlightRadar-Daten zeigen. Das Ziel des Fluges wurde nicht angegeben, und die Maschine verschwand in der Nähe von https://de.wikipedia.org/wiki/Twer aus dem Ortungssystem. In der Region Twer befindet sich einer von Putins Wohnsitzen.“ (Übersetzung mit https://www.deepl.com/de/translator)

    • Mit der Maus mitten auf den Bildschirm klicken und das Drumherum verschwindet …

      Da verschwindet gar nichts. Warum denn auch wohl?

      Ach ja, noch etwas: Militärmaschinen haben einen anderen Transponder, dessen Daten logischerweise nicht auf einer Seite wie Flight-Radar auftauchen. Auch eine vermeintliche Maschine mit Putin an Bord wäre nicht sichtbar! Die gehört nämlich auch zum Militär.
      Im Übrigen ist schon seit vielen Monaten ziemlich sicher, dass sich Putin nicht im Kreml aufhalten soll, denn dort hat er nicht nur Freunde!

      • Das mit dem verschwinden?
        Wenn man mit der Maus einmal mitten auf den Bildschirm klickt, verschwinden die ganzen Settings (oder nochmal klicken ist alles wieder da).
        https://www.flightradar24.com/53.71,31.07/4.
        Die Il96-300PU von Präsident Wladimir Putin ist keine! Militärmaschine im Sinne des Wortes, sondern seine privat genutzte Präsidentenmaschine (eine Iljuschin), …
        https://de.wikipedia.org/wiki/Iljuschin_Il-96#Il-96-300PU,

        … die allerdings über eine Kommunikationseinheit an Bord verfügt, die dem Präsidenten in Kriegsfall das Kommando auch über die nuklearen Waffen der Streitkräfte ermöglichen würde.

        Diese Maschine war vom Start in Moskau um 14:16 Uhr Moskauer Zeit bis kurz vor der Landung irgendwo rund um St. Petersburg auf Flight-Radar sichtbar und konnte per Auswertung der Daten von ADS-B und MLAT problemlos getrackt werden.

        Das MLAT-Ortungsverfahren identifiziert und stellt alle Flugzeuge mit den unterschiedlichsten Daten dar. Die Voraussetzung dafür ist, dass diese Maschinen ihren Transponder aktiviert haben.
        Dann haben die wohl den ADS-B-Transponder abgeschaltet.
        Hätt ich auch gemacht …

  3. Also von einer „russischen Schwäche“ zu reden, halte ich für äußerst naiv und gefährlich. Was Russland bisher in der Ukraine an Material eingesetzt hat, lag wahrscheinlich noch auf Halde. Die haben schon noch einiges zu bieten. Und da rede ich noch nicht von den 5 Millionen Soldaten, die man bei Ausrufen des Kriegsrecht in kürzester Zeit aufbieten könnte. Die Russen haben immer noch mehr zu bieten als unsere Regenbogentruppen. Und da Russland auch eine Atommacht ist, werden sich alle genau überlegen, was sie tun. Auch unsere linksgrünen Kriegsanheizer im Bundestag. Denn im Zweifel sind die dann auch … tot.

    • Tut mir leid, aber sie liegen so falsch, falscher gehts gar nicht. Das russische Militär fährt gerade mit Panzern des Typs T 54, denn ihre moderneren wurden zu Tausenden abgeschossen. Das liegt daran, dass man es in der russischen Armee immer noch nicht begriffen hat, dass man a) keine Munition im Turm aufbewahren sollte und b) dass man einen Turm auch schützen, also panzern muss. Die russischen Truppen sind bereits dabei, alte Panzer mit Sprengstoff zu beladen, um einen solchen Panzer dann ferngesteuert in ukrainische Stellungen zu fahren. Hat auch nicht geklappt. Der so moderne »T90 Armata« kommt gar nicht erst aufs Schlachtfeld, weil man davon nur eine Handvoll hat und der Bau bereits eingestellt wurde – zu teuer.
      Putin bekommt auch keine 5 Millionen Soldaten mehr zusammen, es sei denn, er will Kinder und Alte an die Front schicken. Die letzten jungen Soldaten, die eingezogen wurden, haben teilweise gar keine Grundausbildung gehabt, andere höchstens 14 Tage. Ein großer Teil hatte nicht einmal eine Waffe, als die an der Front waren! Die russische Armee ist materiell und personell gar nicht in der Lage, sich noch lange zu halten. Die sogenannten »Freunde« Putins halten sich alle schön zurück und wollen da nicht hineingezogen werden, denn sie haben weitaus mehr Verstand als Putin und seine Anheizer.
      Atommacht hin oder her; nicht einmal Putin ist so dumm und setzt eine Atomwaffe ein denn das wäre ein Bumerang, der sogleich zurückkäme. Damit würde er nämlich sofort eine Gegenreaktion auslösen, die niemand möchte. Fragt sich zudem, ob die »Freunde« Putins immer noch auf seiner Seite wären (oder wenigstens so tun). Wenn sich die Länder wie Indien, China, Türkei usw. gänzlich abwenden, wäre Putin verloren; das weiß er nur zu gut.

  4. Ich bin kein Diplomat und kann sagen, was ich empfinde: Ich wünsche Herrn Prigoschin, dass er gewinnt: dass er Putin festnimmt, für irgendetwas verurteilt und für immer wegsperrt und den Krieg in der Ukraine beendet. Putin wiederum wünsche ich alles Schlechte.

    Natürlich hoffe ich, dass kein Bürgerkrieg ausbricht. An eine echte Demokratie in Russland mag ich nicht glauben; die russische Kultur ist dazu vermutlich (noch?) nicht fähig. Eine autoritäre Führung wird es auch nach Putin geben müssen. Ich hoffe, sie wird weniger aggressiv-militaristisch und respektvoller gegenüber dem russischen Volk, so dass die positiven Seiten der russischen Kultur blühen können.

  5. Wenn man ganz genau hinhört kann man die Stoßgebete aus den Hauptstädten des Westens hören dass Putin bitte bitte an der Macht bleiben soll.

    Diese andauernde Konfrontationpolitik kann uns alle das Leben kosten, ich hoffe der Groschen ist endlich gefallen.

  6. Scholzomat sagt wie gewohnt erstmal garnix, was bei der unklaren Lage sicher angemessen ist. Pistorius äußert sich moderat, auch verständlich.
    Nur der publicitygeile, unsägliche Michael Roth faselt von „Bürgerkrieg“. Oberschlau, was sind wir kompetent und wichtig !
    Da freue ich mich doch schon auf die richtungsweisende Ansprache unserer Aussenministernden…

  7. Liebe Tichy-Redaktion,
    ich sage grundsätzlich: Vorsicht!
    Aktuell sind die Informationen aus der Region ebenso schnell wie unsicher. Ich behaupte: niemand in Deutschland hat ein einigermaßen solides Wissen zum aktuellen Sachstand.
    Hoffen wir, dass die klugen und besonnenen Köpfe in diesem Krieg die Oberhand behalten werden.

    • Diese Situation ist mehr als unübersichtlich. Prigoschin mault schon eine ganze Weile herum. Niemand weiß, was wirklich los ist. Hat Prigoschin ein Angebot bekommen, war es seine eigene Entscheidung? Warten wir ab, bis wir Verwertbares erhalten.

  8. Es gab lt. Prigoschin einen (wenn es zutrifft, völlig verrückten) Raketenangriff des russischen Verteidigungsministerium gegen die rückwärtigen Lager bzw. Stellungen der privaten Militärfirma Wagner. Offenbar weil Prigoschin sich weigerte sich wie andere Freiwilligenverbände zu deren Kontrolle per Vertrag dem russ. Verteidigungsministerium unterzuordnen und im Gegenzug im Juni gerüchteweise bereits keinen Sold mehr erhielt.
    Statt seine Söldner-Armee aus dem Kampf für Russland gegen die Ukraine sofort abzuziehen, startet Dieser genauso empört, wie größenwahnsinnig nun sozusagen seine eigene Spezialoperation („Marsch der Gerechtigkeit“) innerhalb der Spezialoperation: einen persönlichen Rache-Feldzug Richtung Moskau gegen den Verteidigungsminister Schoigu und Generalstabschef Gerassimow, deren beider Auslieferung Prigoschin nun fordert. Die russ. Bevölkerung wird sich aus dieser unübersichtlichen ‚Privatfehde‘ raushalten.
    Prigoschin, der bereits nur noch wenige Stunden von Moskau, entfernt ist, kann Putin ohne totalen Autoritäts- und Kontrollverlust unmöglich nach Moskau einmarschieren lassen und dürfte m.E. daher vermutlich einen massiven militärischen Enthauptungsschlag gegen Prigoschin als Kopf und treibender Motor dieses Aufstandes ausführen.
    Das dürfte zu ganz erhebliche Opferzahlen bei der vorrückenden Privatarmee führen, zu deren Vorrücken es leider keine Bilder und Zahlen (50.000?) gibt.
    Da die Wagner-Gruppe dank ihrer militärischen Erfolge – zuletzt in Bachmut – hohes Ansehen in Russland genießen dürfte, wird sich Putin dann anschl. sofort von Schoigu und Gerassimow trennen müssen und mit weiteren Gesten der Wiedergutmachung an die Wagner-Söldner zur Beruhigung der Gesamtsituation beitragen müssen.

    • Lt. dem im Europa der Presse- & Meinungsfreiheit gesperrten RT-Deutsch:
      ‚Nach Vermittlung durch Lukaschenko: Prigoschin erklärt sich bereit, Vormarsch zu stoppen‘ (19:25 Uhr)

      • Könnte das Ganze nicht auch eine Inszenierung sein, um politische Gegner weiter aus der Reserve zu locken? Nimmt man so manch unbedacht Äußerung einiger „weiser“ Politiker zur Kenntnis, könnte das funktioniert haben. Diese Einigung Prigoschin kommt mir etwas zu schnell.

      • Glaube ich nicht!
        Das Zeitfenster für eine unblutige Lösung war eng, da die Wagner-Gruppe bereits 200 km vor Moskau war.
        Lukaschenko habe sich (lt. GMX) als Vermittler angeboten, weil er Prigoschin seit rund 20 Jahren persönlich kenne, sagte Kremlsprecher Peskow. Putin habe sich in einem Telefonat mit Lukaschenko dankbar gezeigt dafür, dass sein früherer Vertrauter Prigoschin in das Nachbarland gehen könne. Dadurch sei ein Blutvergießen verhindert worden.
        Schoigu will derzeit die rund 40 Freiwilligenverbände in Russland unter seinen Befehl bringen. Prigoschin lehnte das ab – und kündigte Widerstand an, da er sich nicht unter das russ. Verteidigungsministerium und dem verhassten Schoigu unterordnen wollte.
        Prigoschins Angaben nach ist Schoigu extra an die nahe der ukrainischen Grenze gelegene Millionenstadt Rostow-am-Don gekommen, um die Operation zur Vernichtung Wagners zu leiten. „Um 21.00 Uhr (23.06.2023) ist er geflohen – feige wie ein Weib – um nicht zu erklären, warum er Hubschrauber hat abheben und Raketenschläge durchführen lassen, um unsere Jungs zu töten. Dieses Biest wird aufgehalten“, so Prigoschin. Er sprach von einer „großen Anzahl“ an Toten, nannte aber keine genaue Zahl der angeblich bei dem Schlag getöteten Söldner.
        Der Wagner-Chef galt als Putins „Mann fürs Grobe“ und hatte offenbar hitzköpfig mit dieser Kamikaze-Aktion auf den hinterrücksen Angriff auf seine Wagner-Söldner reagiert.

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