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49-Euro-Ticket

Bahn und Co können die Erwartungen ihrer neuen Kunden nicht „einlösen“

25.06.2023

| Lesedauer: 3 Minuten
Das 49-Euro-Ticket ist schon jetzt nicht so erfolgreich, wie sich die grün-rot-gelbe Politik erhofft hat. Doch die echten Probleme beginnen erst. Die „Revolution“ im Ticketwesen sehen die Revolutionäre schon viel sachlicher.

Berliner Bahnkunden sind gebürtige Bingo-Spieler: Wer in der Hauptstadt S-Bahn fährt, kann Gründe für eine verspätete Heimkehr sammeln: Personalausfall, defektes Stellwerk, Motorschaden der Lok, medizinischer Einsatz, Stromausfall im Leitsystem – Bingo! Aber immerhin fährt in Berlin öffentlicher Nahverkehr. Theoretisch. Wer zum Beispiel im saarländischen Hierscheid lebt, braucht mit öffentlichen Verkehrsmitteln mehr als vier Stunden bis zum Frankfurter Flughafen – von dort sind es weniger als vier Stunden bis zum Flughafen in Antalya. 200 Kilometer in Deutschland können mit öffentlichen Verkehrsmitteln also zu einer Weltreise werden.

AUSBAU UND SANIERUNG DES SCHIENENNETZES
Für Bahnkunden wird es bald reichlich unbequem
Mit dem 49-Euro-Ticket sollte das alles besser werden. Es war die „Revolution“ – darunter tut es die Ampel nicht – im Ticketverkauf. Doch angesichts der Verkaufszahlen bleibt es bestenfalls bei einer Evolution. 11 Millionen Kunden haben die „Deutschland-Tickets“ bis Mitte Juni erreicht, wie der Dachverband der Verkehrsbetriebe, der VDV, mitteilt. Tusch. Riesenerfolg. So würden andere Medien an dieser Stelle aufhören und dabei vor Lob sprudeln wie eine Flasche Champagner.

TE schaut sich lieber an, wie sich diese elf Millionen Tickets verteilen. 46 Prozent der Tickets wurden an Kunden verkauft, die bereits ein Ticket für den öffentlichen Nahverkehr abonniert hatten. 44 Prozent waren bereits ohne Abonnement Kunden des öffentlichen Nahverkehrs – etwa indem sie sich regelmäßig eine Monatskarte gekauft haben. Nur acht Prozent sind echte Neukunden, zwei Prozent haben keine Angaben gemacht. Die Zahlen hat der VDV veröffentlicht.

STARTSCHWIERIGKEITEN
Das 49-Euro-Ticket – eine sehr deutsche Revolution
Rechnet man also großzügig, dann hat der öffentliche Nahverkehr 1,1 Millionen Neukunden durch das 49-Euro-Ticket gewonnen. Also fließen monatlich 53,9 Millionen Euro an zusätzlichem Geld in das System. Rechnet man konservativ, dann sparen Stammkunden durch das neue Angebot 20 Euro im Schnitt. Also fehlen dem System im Schnitt monatlich 198 Millionen Euro. Unterm Strich macht das einen Gesamtverlust von 144,1 Millionen Euro. Im Monat. Also 1,73 Milliarden Euro im Jahr. Der Revolution geht das Geld aus.

Nun ist aber Sommer. Und die Menschen können mit dem 49-Euro-Ticket günstig nach Sylt fahren, ins Sauerland, den Thüringer Wald oder in die deutschen Alpen. Es sei denn, die Gewerkschaft EVG zieht ihren Streik durch. Dann gibt es statt günstigem Deutschlandurlaub stillstehende Räder. Vielleicht streikt im Herbst aber auch die Gewerkschaft der Lokführer. Dann gibt es wieder einen Grund, warum keine Züge fahren. Oder auch: Bingo, wie der Berliner dazu sagt.

SERVERAUSFALL, LANGE SCHLANGEN, DATENPANNEN
Massive Probleme rund um das 49-Euro-Ticket
Mit 1,1 Millionen Neukunden blieb das 49-Euro-Ticket unter den Erwartungen der Politik. Zumindest der grünen, roten und gelben Politik. Trotzdem bedeuten auch 1,1 Millionen Neukunden zusätzlichen Aufwand: mehr Züge und mehr Personal. Beides können Deutsche Bahn und Co nicht leisten. Zum einen wegen des bekannten Arbeitskräftemangels, zum anderen wegen eines unzureichenden Netzes. Auf den viel befahrenen Strecken sei es schon zu 125 Prozent ausgelastet, antwortete jüngst das Verkehrsministerium. Marode ist das Schienennetz obendrein. In den nächsten Jahren müssen rund 40 Strecken für Reparaturen vorübergehend stillgelegt werden. Bingo!

Woher soll also das Geld für ein besseres Angebot kommen, das für die künstlich geschaffene Nachfrage nötig wird? Der Bund soll es geben, sind sich Länder, Verkehrsbetriebe und die Extremisten der Letzten Generation einig. Will der Bund das? Wie viel Geld steht im Haushalt bereit, den Finanzminister Christian Lindner (FDP) im Frühjahr vorgestellt hat? Nichts, denn es gibt den Entwurf noch nicht. Die Ampel kann sich nicht darauf einigen, wofür sie das Geld der Steuerzahler ausgeben will. Ein Streitpunkt ist das Bahnnetz, für das Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) aus den genannten Gründen mehr Geld beansprucht.

Die Champagner-Laune ist verflogen. VDV-Präsident Ingo Wortmann bemüht sich zwar, die Zahlen als Erfolgsmeldung zu verkaufen. Klingt dabei aber mittlerweile anders als noch im April: „Allerdings müssen wir auch berücksichtigen, dass mit einer bundesweiten Nutzung des Tickets auch eine Erwartungshaltung einhergeht, die wir nicht immer adäquat einlösen können.“ In den Städten brauche es mehr Kapazitäten, im ländlichen Räumen mehr Angebote. Was passiert jetzt: „Hierzu werden wir in den kommenden Monaten intensiv mit Bund und Ländern in den fachlichen Austausch gehen.“ Die Revolution wird zum Arbeitskreis.

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35 Kommentare

  1. Meine Frau ist heute mit der Bahn unterwegs und hat schon zwei Züge mit Problemen. Eine S-Bahn wurde komplett gestoppt, ein Regionalzug hat schon im zweiten Bahnhof Verspätung, „wegen Steinen auf der Schiene“.

  2. Den Individualverkehr immer mehr zurückdrängen und verteuern, und gleichzeitig 23000 Gewaltdelikte bei der Bundesbahn. Das müssen Leute sein, die es „gut“ mit uns meinen.

  3. Bei aller richtigen Kritik ist das Deutschlandticket doch ein eigentlich überfälliger Schritt in die richtige Richtung: Bahnfahren ist in den letzten 30 zum Luxus geworden. Man kann das nicht der aktuellen Regierung vorwerfen: Schon seit Mitte der 90er hat man es mit dem Umbau in einen Konzern total vermurkst. Die Bahn ist nicht nur irre teuer geworden, sondern auch noch unglaublich schlecht. Soviel auch zum Heilsversprechen der Privatisierung. Das muss sich ändern. Es muss wenigstens günstiger sein als Auto fahren. Allerdings ist leider davon auszugehen, dass eine grün-gelbe Regierung durch das einseitige Drehen an der Preisschraube und ihr Verodneritis alles nur verschlimmbessern wird.

    Als Student konnte ich vor 30 Jahren noch praktisch in alle Richtungen mit Interregio-Zügen quer durch Deutschland fahren, ohne umzusteigen, genauso schnell wie mit dem Auto, und zu Ticketpreisen die in etwa den (damaligen!!) Benzinkosten entsprachen. Dann wollte die Bahn aber dem Flugzeug(!) Konkurrenz machen und setzte voll auf die Zielgruppe die unbedingt ICE fahren will. Mit dem Ergebnis dass sich die Ticketpreise seitdem mindestens verzehnfacht haben, wenn man nicht in dem komplizierten Buchungssystem irgendeinen Sparpreis ergattert, und dass man fast immer in einen ICE umsteigen MUSS wenn man eine längere Distanz durchfahren will. Ehrlichgesagt führe ich aber lieber ein paar Minuten langsamer in einem nicht so überfüllten IR, der in den 90ern praktisch immer pünktlich war, egal bei welchen Wetter etc.

    Schon als Studi bedeutete der Bahn-Umbau für mich in der Konsequenz, dass der durchgehende Interregio entfiel und ein Umweg zu einem ICE fällig wurde, plus steigende Preise. Seitdem ist die Bahn für mich nur noch ein Notnagel, denn außerdem wurde sie notorisch unpünktlich und unzuverlässig. Wer planbar und erschwinglich ankommen will, muss Auto fahren, und wenn man Geld sparen will, dann per Mitfahrgelegenheit (auch Leute mitnehmen kann sich lohnen), oder man nimmt einen Fernbus (DIE könnten eine Kosten-Messlatte für die Bahn sein – es gibt halt nur zu wenig Busverbindungen).

    Die Bahn scheint mir allerdings ein schönes Symbol für Deutschland und seine Problem zu sein. In den 90ern war die Bahn wohl defizitär und in der Presse wurde viel über die Beamten und ihre „Beförderungsfälle“ gelästert. Mit erscheint es im Rückblick aber geradezu eine verklärt schöne Zeit, mit Meckern auf sehr hohem Niveau, mit der Bahn geradezu als ein romantisches Relikt einer guten alten Zeit zuverlässiger und fleissiger preussischer Beamter. Ist dieser Zug wirklich engültig abgefahren, oder könnten wir nicht vielleicht doch dahin zurück? Zum günstigen, vielleicht etwas altmodischem und langweiligen, aber doch absolut zuverlässigen Massenverkehrsmittel der alten Zeit?

  4. Ich bin 15 Jahre praktisch täglich Bus und Bahn gefahren. Schon damals leicht subventioniert als Firmen-Abo.
    Seit Corona fahre ich nur noch Auto.
    Zur Arbeit und zurück verbrauche ich ca. 10kwh. Das macht bei 37Cent Strompreis 3,70 + meinetwegen 0,30€ für Reifenverschleiß. Macht 4€ pro Pendlertag.
    Ich fahre 2-3x die Woche, der Rest ist Homeoffice. Ich liege also bei 10€ in der Woche und ca. 40€ im Monat. Bin damit sogar leicht günstiger als das Ticket und bin mein eigener Herr.
    Von den angeblichen Staus die das Autofahren so unattraktiv machen kann ich selbst auf der dicht befahrenen A43 nichts merken. Ja…es ist oftmals zäh, und ja, die Strecke müsste dringend ausgebaut werden. Aber im Grunde genommen habe ich Einstempelzeiten mit +-5Minuten Abweichungen. Meine Fahrzeit hat sich oftmals halbiert. Und ich rede von einem ÖPNV der 50m vor meinem Garten in Form eines Bahngleises hält. Und der sogar 3x die Stunde fährt. Davon können andere nur träumen. Dennoch wird micht nichts wieder zur Bahn zurückbewegen. Die Zuverlässigkeit hat massiv nachgelassen. Um 2010 herum konnte ich die Uhr nach der Bahn stellen. Auch das Klientel hat sich verändert. Zur Pendlerzeit morgens um 6 ist es mucksmäuschenstill. (Arbeitende Bevölkerung). Wenn man dann nachmittags zurückfährt denkt man, man ist in einem orientalischen Basar.

  5. Als früher regelmäßiger Nutzer und Netto-Steuerzahler fühle ich mich im ÖPNV neuerdings noch fremder als zuvor. Nein, besseres Wort: Unwohler..

    Wer kann, bevorzugt das Auto.

  6. Das erste Ergebnis des 49-Euro-Tickets, welches ich sehe: Bemerkenserte zusätzliche Mobilität für diejenigen, die primär von Transferleistungen leben.

    Die bisherigen Nutzer fragen sich, ob ihre Beine noch schnell genug sind: Im Kampf um einen Sitzplatz, oder im Falle eines interkulturellen Konfliktes im Wagen.

  7. Ich habe ein Deutschlandticket. Ich hatte nie die Erwartung, dass es dadurch besser würde. Das ist ja ein Ding der Unmöglichkeit. Ordnungspolitisch lehne ich es ab. Es nutzt mir aber nichts, wenn ich dann aus ordnungspolitischer Überzeugung darauf verzichte. Im April war ich dreimal im Harz und habe ordentlich für Bahnfahrkarten hingeblättert. Ab Mai dann das D-Ticket, das Hin- und Rückfahrt abdeckt und sogar etliche Busse. Loben muss ich die Deutsche Bahn auch für die Navigator-App. Da sind auch die Busse drin und sie zeigt mir die nächste Bushaltestelle an, wie ich wo umsteigen muss… Das ist wirklich prima. Ich bin ja gespannt, wie es ist, wenn ich in den Urlaub fahren möchten. Hoffentlich streiken die Idioten nicht schon wieder. Was kann die Bahn dafür, dass die Verbraucherpreise anziehen. Die Politik müsste Adressat dieses berechtigten Zorns sein und nicht der Arbeitgeber.
    Gut finde ich auch, dass das Ticket nicht zu billig ist. Die reine Verkaufszahl ist für mich kein Idikator, ob erfolgreich oder nicht. Bestimmtes Klientel braucht man nicht im Zug. Das 9-€-Ticket war ’ne Katastrophe, aber 49 € ist schon für manche Leute zu viel und das ist gut so.

  8. Vorweg: wir haben kein Auto, ich weiß also, wovon ich rede: die dauernden Verspätungen, daß immerzu irgendwas nicht funktioniert, ausfällt, verschoben wird ect., kenne ich aus Ostmitteleuropa. Ja, das kann sehr, sehr ärgerlich sein, keine Frage. Aber man kann es aushalten, wenn mehr Geld nun mal nicht da ist.

    Womit ich aber ein großes Problem habe, ist das, was da so unterwegs ist. Herumpöbelnd, ungewaschen, aufdringlich, vermüllend, wirr und langfingrig und immer ohne Fahrschein und selektiv nichts verstehend. Abends auch schon mal gegen die geschlossene Klotür pinkelnd und einer jungen Frau unters T-Shirt greifend. Das gibt’s in Ostmitteleuropa nicht.

  9. Ich war BahnCard 50 First Kunde mit circa 40 Fahrten im Jahr im ICE. Dann habe ich den Maskenklimbim erlebt und die Verspätungsorgien. Und in der zweiten Klasse fühlte ich mich wie in einer Berliner Kita. Jetzt fahre ich immer Auto und höre im Stau Vivaldi.

  10. Vermutlich liegen die Verluste bei bisherigen Abo-Inhabern eher bei 50€, ich kenne jedenfalls kein Abo, das im Monat unter 100€ kostete.
    Das wären dann schon einmal ein paar Milliarden mehr.
    Außerdem fallen die Einnahmen für Überlandreisen weg, für die auch die bisherigen Abo-Inhaber zahlen mussten, deren Ticket ja nur lokal galt.
    Noch mal ein paar hundert Millionen.
    Beträge, die man dringend für Infrastrukturmaßnahmen brauchen würde, in welchem Zustand diese Infrastruktur ist, zeigt beispielhaft das Unglück bei Garmisch.
    Ist aber typisch für die derzeitige Politik, bei der der letzte Schritt immer vor dem ersten erfolgt, hier anstatt das Ganze z.B. durch Komfort oder Pünktlichkeit attraktiv zu machen, versucht man es mit der Geldgießkanne, was scheitern muss, da die Infrastrukturmängel noch mehr sichtbar werden.
    Ähnliches bei der Energiewende, bei der bewährte Stromerzeuger abgeschaltet werden, bevor ein adäquater Ersatz vorhanden ist. Auch da versucht man, mit Geld zuzukleistern.
    Und bald wird es nichts mehr zum Zukleistern geben.

  11. Bahn fährt in Deutschland nur, wer Bahn fahren muss, von irrelevanten Ausnahmen abgesehen. Das eigene Auto hat einfach so unendlich viele Vorteile und ist deshalb das Lieblingsziel der linken Weltverschlechterer, deren Geschäft das Kaputtmachen und Abreißen ist, mitnichten das Aufbauen.

    Macht Bahnfahren erstmal so, wie in der Schweiz, wo die Bahncard-100 sowas wie der zweite Schweizer Pass ist oder macht das Bahnfahren so wie in Japan, wo sich die Zugführer bei einer Minute Verspätung entschuldigen und sich ab 10min Verspätung rituell ins Schwert stürzen. Dann – und erst dann – können wir nochmal übers Bahnfahren reden. Die deutsche Schei*bahn will ich nicht mal geschenkt!

  12. Ich muss wieder Bahn fahren, nachdem mein Auto gehabeckt wurde. Ich würde jeden Wähler der Blockparteien ein 49 € Ticket schenken und dazu verpflichten das Auto einen Monat stehen zu lassen. Danach wüssten Sie, wo aktuell Deutschland steht. Mal ganz abgesehen, von dem Tarif Dschungel und der 49 € Sche….. Upss im Ton vergriffen.

    • Diese 49€ Sche…. wie Sie es (zu Recht) bezeichnen werde ich mir wohl auch zulegen müssen, denn die normale Monatskarte für den Dresdner Nahverkehr kostet (für mich als Rentner) 75,50€. Und DAS wird dann als Ampelerfolg gefeiert…

  13. Bei mir in der Stadt wollen sie Parkplätze „umwidmen“ – das heißt, die fallen dann weg und die bleiben, werden exorbitant teuer – ohne dass damit der „Bürgerkäufer“ ein Anrecht auf einen bestimmten Platz gewönne.
    Es wird also Parkplatzsuchverkehr, auch in angrenzenden Quartieren, ohne Ende und teilweise auch ohne Erfolg geben.
    Wohlgemerkt, das alles, bevor der ÖPNV derart ertüchtigt wurde, dass er als Ersatz, wenn man denn auf sein Auto verzichtete, in Betracht kommen könnte.
    Aber im Zerstören von bislang intakte Strukturen sind sie auf allen Ebenen unschlagbar – seit der großen Vorsitzenden.

    • Ich wundere mich über die Geduld der Autofahrer. Hier in HH das Gleiche. Parkplätze werden abgebaut. Es entstehen Neubauviertel, mit wenig TG Plätzen, Miete gerne € 160 bis 200, pro Monat. Man gibt sich grün, parkt aber dann in den angrenzenden Straßen alles zu. Einfach verlogen !

  14. Für mich bedeutet das 49-Euro-Ticket rund 200 Euro Ersparnis im Monat. Das ist eine Menge Geld und ich freue mich, sie für andere Dinge ausgeben zu können. Da illegale Armutseinwanderer von diesem Staat im Monat das fünf- bis achtfache erhalten, einfach so, habe ich auch nicht das geringste schlechte Gewissen, wohlwissend, dass die Kosten des ÖPNV, den ich nutze, damit nicht gedeckt werden. Würden sie das aber, wenn ich mit dem Auto führe?
    De facto hat die Deutschland-Flatrate für den ÖPNV nicht das geringste mit den Problemen der Bahn zu tun. Sie wären genauso da, wenn meine Monatskarte weiter 260 Euro kosten würde.
    Daher ist mir schleierhaft, warum TE auf diesem Angebot so herumreitet. Ich erkenne nicht, dass die Züge und Busse voller sind seit Mai. Bestenfalls ist wieder der Zustand von 2019 wiederhergestellt. Den haben die deutschen Corona-Angsthasen in ihrem „Homeoffice“ bloß vergessen. Wer WIRKLICH volle Züge erleben will, dem empfehle ich die U-Bahn in New York oder Tokio – das gibt es in keiner deutschen Stadt. Dazu sind unsere Ballungszentren viel zu locker besiedelt. Berlin besaß 1939 rund fünf Millionen Einwohner, aktuell werden nicht einmal vier erreicht. Was wäre denn, wenn unsere Hauptstadt so dicht wie Tokio, Singapur oder Sao Paulo besiedelt wäre? Sie hätte dann 10 bis 15 Millionen Einwohner. Istanbul hat auf der Fläche Berlins (asiatischer Teil mitgezählt) 22 (!) Millionen Einwohner. Wie sollten wir deutschen Pussies, die bei jedem Mist sich gleich in ihrem Schrebergarten gestört fühlen, mit so etwas umgehen? Und warum schaffen es andere?
    Die Bahn, der deutsche ÖPNV sind von linker Wohlstandsdekadenz zersetzt worden. Vom Unwillen zu Anstrengung und nachgelagertem Konsum. Der Mangel an Lokführern sind die vor 30 oder 40 Jahren per Anti-Babypille oder Abtreibung zugunsten der eigenen Selbstverwirklichung nicht gezeugten/geborenen Kinder – jetzt sind sie nicht da, um Straßenbahnen. Busse und ICEs zu fahren. Oder Euch beim „Italiener“ oder „Griechen“ zu bekochen. Oder die Alten zu pflegen. Oder Müllkutscher zu sein, anstatt den Ibrahims und Alis.
    Hängt das nicht wieder exkulpatorisch an Habeck und Baerbock auf. Wir alle haben uns verkommen, faul und satt werden lassen und wundern uns, dass sowas von sowas kommt. Liebe TE, Ihr könnt noch 100 Jahre über die Grünen jammern. Sie sind nur Symptom, aber nicht Ursache. Jeder einzelne von Euch in der Redaktion hat, so wie jeder Leser, mit dazu beigetragen, dass dieses Land so heruntergekommen ist. Die alte Welt ist weg. Macht bessere Vorschläge für eine neue als der alten nachzuweinen.

  15. Selbst Beitrag zu entrichten kann ich mir leider nicht leisten, aber ich entlaste die Bahn nach Kräften.
    Ich lasse mich darum möglichst von liebster Bekanntschaft im Sportwagen mitnehmen 😉

  16. „Wer freiwillig & gerne Deutsche Bahn fährt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren“ leicht abgewandelt iS. Karl Lagerfeld

  17. Möchte ich mich der Gefahr des gemessert-werdes aussetzen und dafür 49 Euro zahlen? Nein, eigentlich nicht.

  18. Ich würde sagen falsche Erwartungen durch Propaganda, nicht durch die Deutsche Bahn,
    sondern durch Ideologen gegen den Indivdualverkehr wie Auto wurden vollkommen falsche Erwartungen geweckt. Man wußte daß das nicht erfüllt werden kann
    vergleichbar mit Stromversorgung nur mit Wind und Sonne bzw. so genannten erneuerbaren Energien. Fantasie unrealistisches Denken

  19. Bin Vielbusfahrer in WI. Da ich Rentner mit viel Zeit bin, kann ich mir das leisten. Arzttermine, die mit Pkw in gut 45 Minuten erledigt wären dauern eben zwei Stunden. Vom Klima im Bus schreibe ich jetzt nix. Wie alles in der Welt muß man es sich leisten können.?

  20. Als Sigrid Nikutta die Karriere-Leiter vom Management der BVG zum Management der Deutschen Bahn hochstieg, dachte ich mir gleich, welch ein schlechtes Omen…….. dann haben wir bei der Bahn ja bald Zustände wie bei der BVG!
    Und? Mein Gefühl hat mich nicht getrogen.

  21. Ich denke ein staatliches Programm zur Förderung der männlichen Libido „unbegrenztes Bordellwochenticket in ganz Deutschland für 199 Euro inklusive Getränke“ würde bei Kunden und Dienstleistern ähnliche Frustrationen hervorrufen.

  22. So funktioniert der Sozialismus. Oder eben nicht. Er hat noch nie funktioniert. Und die DDR ist genau daran kaputtgegangen. Trotzdem wollen ihn die Deutschen immer wieder. Sogar die, die in der DDR gelebt haben. Ich habe aufgegeben. Die Leute wollen Sozialismus. Sie kriegen ihn. Immer wieder.

  23. So funktioniert der Sozialismus. Oder eben nicht.Er hat nich nie funktioniert und wirf nue funktionieren. 1989 ist die DDR genau daran kaputtgegangen. Keine 35 Jahre später: Alles schon wieder vergessen. Sogar bei denen, die die DDD erlebt haben. Von denen glauben sogar immer noch manche, dass es halt nicht der „richtige“ Sozialismus war. Ich habe aufgegeben. Die Leute wollen Sozialismus. Sie kriegen ihn. Immer wieder.

  24. Die paar Erlebnisse im ÖPNV reichen aus, sich davon freiwillig zu verabschieden. Nicht mal geschenkt würde ich das 49-Euro-Ticket nehmen. Wenigstens konnte ich betrachten, wer mit meinen Steuergeldern so tagsüber herumfährt, die hatten nicht mal eine Fahrkarte dabei. Dummerweise kam eine Kontrolle vorbei, sowieso nur sehr selten. Ich bin lieber an der nächsten Haltestelle ausgestiegen, am weiteren Verlauf der aggressiven „Meinungsverschiedenheit“ hatte ich kein Interesse!
    Ich fahre Auto, sicher, kühl und zeitlich gut kalkulierbar – momentan scheinen die Klimaspinner auch Sommerferien in Deutschland zu machen!

  25. Willkommen in der dritten Welt!
    ‘Natürlich‘ kann man nicht erwarten, dass eine Bahn ihren Dienst richtig und pünktlich tut. Wo kämen wir denn da hin?
    Und ‚natürlich‘ sind alle möglichen Schuldigen für diese Situation schnell gefunden. Im Zweifel ist es der Klimawandel oder der …. na, wie heißt er doch gleich? Warum hat eigentlich noch keiner die AFD dafür verantwortlich gemacht? ???
    Nichts ist blöd genug, um das totale Versagen der Bahn zu begründen.
    Ich mache einen konstruktiven Vorschlag: ich fordere unsere Politiker, und seien sie noch so dümmlich, auf, sich ein paar Tage das ÖPNV-Konzept Japans zu verinnerlichen. Geht das ohne Disney-Land-Zwischen-Stopp‘?
    Gut, dann machen Sie das bitte. Die Lösung liegt quasi auf der Hand.

  26. „Mit dem 49-Euro-Ticket sollte das alles besser werden.“
    Das hat keiner versprochen, wie denn auch über Nacht? Es sollte billiger werden, um Leute vom Auto wegzukriegen.
    Und ehrlich, ich fahr, selbst billig nicht mit der Nahverkehrsbahn, das käme schon gar nicht für weite Strecken in Frage. ICE außerhalb der Stoßzeiten, ok, aber sonst NEIN, diese jämmerliche Dienstleistung kann die Bahn behalten. Mit dem 49 € Ticket nach Sylt … klar doch, von Leipzig oder gar Stuttgart?
    Das Geld: „Der Bund soll es geben“. Finanzen für Dummies: Und wer gibt es dem Bund?

    • Das Ding kostet 40 Euro im Monat mehr als letztes Jahr – und man bekommt es wohl auch nur, wenn man ein smartphone hat – und dann auch nur noch im Abo.
      Geht das durch, gemäß des AGG – oder klagt schon jemand?

      • Das 9 Euro Ticket war doch nur ein Gag, das hat keiner auf ewig in Aussicht gestellt. Auch die 49 Euro werden es nicht ewig sein.
        Die Konditionen, Handy, Aboerwerb mit Schufa, Kündigungsfristen usw. usf. sind tatsächlich typisch dummverwaltungsdeutsch. Das Ding als 30 Tagesfahrkarte einfach am Automaten ziehen lassen, das war denen zu einfach und da machen sie es lieber schön blöd zu handhaben

  27. So ist das halt im Kommunismus. Da wird erst das Angebot billig, das anschließend verschwindet. Menschen sind nun mal schlicht nicht lernfähig. Waren sie nie, werden sie nie sein.
    Menschliche Gesellschaften funktionieren daher wie ein Zweipunkt-Regler. Erst knallen sie an die eine Grenzen dann dreht sich das um bis sie an die andere Grenze knallen. Die Umkehrpunkte nennt man dann Zivilisationszusammenbruch.

  28. Man könnte mir dieses Ticket schenken und monatlich noch 500 € drauflegen. Ich würde verzichten, allein weil mir der Zeitverlust gegenüber dem PKW von täglich ca. 2 Stunden zu groß ist. Da kann ich meine Zeit besser nutzen.

  29. Der ÖPNV und Bahn machen insgesamt nur 15 % des Verkehrsaufkommens aus. 85 % werden hingegen mit dem PKW bewältigt, den Partei und Regierung am liebsten in die Mottenkiste verbannen wollen. Auch diese beiden Zahlen machen deutlich, wie weit hinter der Kurve uns Volksverräter agieren und sich hochleben lassen, wenn sie ein paar billige Ticket an den Mann bringen, die dann doch niemand haben will. Hätten Bahn und ÖPNV 100 % Neukunden, müssten als doppelt so viele Leute befördern, würde das System ganz einfach zusammenbrechen.

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