Wo ich herkomme, hatte ich keine Kalenderblätter zum Umdrehen. Heute, hier im deutschen Zuhause, springt mir im Vorbeigehen der Januar meines Wandkalenders ins Auge. Jetzt ist es Mai, also kann ich vier Monatsblätter auf einmal umblättern. So lange ist’s her, seit ich hier abgereist war. Das Umblättern der Seiten kommt mir vor, als ob ich von einer in eine andere Welt und Zeit umschalten würde, und es durchzuckt mich.
Wo ich vorgestern erst herkam, vom Horn von Afrika, dort gibt es keinen Löwenzahn oder Spitzwegerich, den ich mir heute Mittag voller Freude aus meinem kleinen Gärtlein hier im Odenwald pflückte, um meinen Salat damit zu garnieren. Einfach so, ohne mich vor Parasiten oder sonstigen Bakterien in Acht nehmen zu müssen. Die Kräuter konnte ich sogar, einfach so, unter dem Wasser aus dem Hahn abspülen. Ohne fürchten zu müssen, das Wasser könne mir Darmprobleme verursachen.
Als ich heute früh mit dem Rad zum ersten Mal wieder einkaufen fuhr, erschlugen mich schier die vor Fülle und Vielfalt protzenden Regale der Geschäfte. Kaum ein Ding wird in nur einfacher Ausführung angeboten. Wenigstens drei, meist zehn verschiedene Marken und Varianten stehen zur Auswahl. Sie überfordern mich komplett in meinem von der interkontinentalen Reise noch im Übergang befindlichen Stadium. Wie eine Scheinwelt kommt mir alles vor, wie ein unwirkliches Schlaraffenland, oder doch gar wie die arrogante Maske eines Anspruchdenkens? Wie die Fratze des Wohlstandsegoisten, der über jedes noch so winzige vom Perfekten abweichende Detail missmutig und rechthaberisch lästert? Ich übertreibe? Ja, in dem Maße, wie mir der Gegensatz zwischen dort und hier erscheint.
An die Bequemlichkeit und die Wahlmöglichkeiten unserer Überflussgesellschaft haben wir uns so sehr gewöhnt, dass wir das tägliche Ringen um die pure Existenz längst nicht mehr kennen. Für das tägliche Brot – nur das tägliche – zu danken, weil man den Weizen nicht selbst hat wachsen lassen können, weil es Gnade ist, wenn er gediehen ist, und wenn es denn Regen gab und der Lohn zum Einkauf reichte – dann kannst du danken, ja, dann wirst du danken.
Stattdessen schwebt unser Geist hier in Sphären von Selbstverständlichkeiten und von Verfügbarkeiten. Wir halten es sogar für richtig und angemessen, uns über ein fehlendes Produkt im Regal oder den Ausfall einer Annehmlichkeit aufzuregen, zu beschweren. Als sei es ein Menschenrecht – das sich Aufregen und das sich Beschweren. Wo ich herkomme, gibt es kaum eine Wahl. Im gehobeneren Restaurant liegt vielleicht eine Menükarte, aber besser ist es, die Bedienung zunächst zu fragen: „Min alläh?“ – „Was gibt es?“ –, um nicht allzu enttäuscht zu sein, dass es das Wunschgericht von der Karte heute leider nicht gibt. Und auch die Alternative nicht.
In der Fastenzeit, den sieben Wochen vor Ostern, gibt es nur vegane Speisen. Und danach gibt es eben kein Gemüse. Oder sonstwas nicht. Je nachdem, was gerade beschafft werden konnte. Auch an den kleinen Marktständen, die in jedem Wohnviertel um die Ecke stehen, und die die lebenswichtigen Dinge wie Öl, Seife, Windeln, Kartoffeln, Zwiebeln, und Streichhölzer verkaufen, ist man gewöhnt, dass es andere begehrte Produkte wie Zitronen oder Nudeln oder sonst etwas nicht so Lebensnotwendiges heute mal nicht gibt. „Yellem“ – „Gibt’s nicht“ ist eine so häufige und alltägliche Auskunft, so normal wie der Sonnenschein am Morgen, dass keiner auch nur auf den Gedanken kommen würde, sich aufzuregen.
Auch der Krieg hat hier seine Auswirkungen. Die Preise wurden seit einem Jahr schon fünfmal nach oben korrigiert. Öl und das Grundnahrungsmittel Teff (eine Hirse-Art) sind inzwischen so teuer, dass ausgerechnet die Armen, die darauf angewiesen sind, hinten und vorne nicht mehr wissen, wie sie es bezahlen sollen. Und der Kaffee, das „grüne Gold“, der hier wild wachsende, der seit jeher die äthiopischen Lebensgeister zeremoniell belebende, gleichsam heilig gehaltene Kaffee – er ist durch die Exportwirtschaft der Regierung für die Einheimischen fast unbezahlbar geworden. Zukunft und Hoffnung schwinden, wenn Grundnahrungsmittel nicht mehr erschwinglich sind, und wenn tiefverwurzelte Traditionen, die das liebevolle Miteinander feiern, in Gefahr stehen, zu verstummen.
Noch vor einer Woche saß ich in der Lehmhütte von Nigatua. Sie ist Team-Mitglied der Zay-Sprache, die auf den Inseln und am Ufer des Sees Ziway, 100 km südlich von Addis Abeba gesprochen wird. Das Team hatte uns eingeladen, ihre Wohn- und Lebensumstände einmal für zwei Tage mitzuerleben. Zwei Stunden Fahrt mit dem Motorboot haben wir am Vorabend von Ziway-Stadt bis zu ihrer Insel Tsadetscha zurückgelegt.
Auf der Insel gibt es keine Straßen, keinen Strom, keine Toiletten, kein Wasser aus dem Hahn. Der Boden ist steinig und trocken, es wachsen Akazien, Feigen, Zitronen, Tomaten, Zwiebeln und Kräuter. Die von Trampelpfaden durchzogene Insel hat Felder, die mit Ochsen gepflügt werden: Mais, Gerste, Teff werden angebaut; Ziegen und Hühner laufen überall herum, und an den Inselufern liegen Boote und schlichte Holzkanus, mit denen täglich gefischt wird. Unser Abendessen
in der Hütte ist somit vorbestimmt: Fladenbrot mit Fisch, diesmal in Maismehl gewälzter und knusprig gebratener Fisch mit frischem Zitronensaft. Zu Mittag war es gekochter Fisch mit scharfer Soße. Zum Frühstück gibt es Teff-Pfannkuchen mit Rührei, zwischendurch getrockneten Fisch als Snack.
Die Gespräche in der Hütte bei der nun einbrechenden Dämmerung am Ende des ersten Tages sind lebhaft, geschichtenreich. Ich sitze mit einem Kollegen, drei Mitarbeitern des Sprachteams und fünf Personen von Nigatuas Verwandtschaft und Nachbarschaft zusammen. Die Großeltern leben mit in dieser Hütte von gut sechs Metern Durchmesser. Der Bruder sitzt am Eingang, wo das Licht noch am hellsten in die Hütte scheint, und knüpft ein neues Fischernetz. Zehn Personen sind drei Monate lang damit beschäftigt, bis das Netz von ca 100 m Länge fertig gestellt ist. Damit wird dann die ganze Nacht gefischt: Abends wird ausgefahren und ausgelegt, gegen Morgen dann langsam eingezogen, um die Fische an Inselbewohner zu verkaufen, zu verschenken, zu trocknen oder gleich frisch zu verzehren.
Die sonst in der Hütte herumlaufenden Hühner haben sich bereits zur Nacht verzogen, ein Kätzchen schnuppert vor gierigem Verlangen nach Fischgräten herum. Die sechsjährige Nichte schläft heute Nacht auch hier in der Hütte. Ganz selbstverständlich nimmt sie zu Beginn der Mahlzeit eine Schüssel mit Wasser und einen Plastikkrug, um allen Anwesenden die Hände zu waschen. Zuerst dem Ältesten (ihrem Großvater), dann den Gästen, dann allen übrigen in der großen Runde.
Was mein Eindruck sei, am Ende des Tages, fragt der Großvater mich erwartungsvoll. Der Tag war randvoll mit Eindrücken und Begegnungen, die, so roh und schnörkellos sie auch waren, doch ein respektvolles, ja würdevolles Miteinander als Grundstimmung verbreiteten. Wir besuchten mehrere Hütten von Nachbarn und Verwandten, sahen die orthodoxe Inselkirche, erkundeten die Grundschule mit ihren vier Klassenräumen, wo heute kein Unterricht stattfand und auch sonst außer den wenigen Schulbänken und einer Kreidetafel gähnende Leere herrschte. Danach genossen wir die Natur: Wir erwanderten einen Hügel, wo der Blick über zwei Nachbarinseln und den 400 qkm großen See in die Ferne schweifen konnte, fuhren mit einem Ruderboot, in dem durch die Ritzen Wasser eingetreten war und aus dem ein kleiner Alligator aufsprang, weil etliche kleine Welse darin schwammen; wir sahen einem Jungen beim Pflügen mit zwei Ochsen zu und bestaunten so manche urig gewachsene Feigen- und Akazienbäume und die in voller Frucht stehenden Zitronen- und Papayabäume.
Der über allem liegende Friede war berührend, antworte ich. Wohl wissend, dass das Leben hier alles andere als bequem oder angenehm ist. Und dass es auch soziale Streitigkeiten gibt: Ackergrenzen werden verrückt, begehrte Dinge von Nachbarn gestohlen, Kranke und Sterbende betrauert. Dennoch: Das Miteinander ist achtsam und von Fürsorge geprägt. Die Verbindung zu meinem eigenen Geburts- und Heimatdorf ist leicht zu ziehen. Erinnerungen an meine Kindheit mit unseren Hühnern und Familienfeiern steigen auf, Bilder von Mutters Handarbeiten und Feldarbeiten. So lange ist es doch noch gar nicht her, als auch hier in Deutschland die Ehrfurcht vor dem uns Umgebenden, in Natur und Lebensgemeinschaften, größer war als der Wert der eigenen Leistungen und Rechte.
Wo die pure Existenz von Natur und der Gemeinschaft abhängen, da können Menschen nicht selbst-bezogen überleben, da müssen sie über sich selbst hinaus denken, hoffen und handeln. Da erleben sie die Hilfe von oben als sehr real. Da sind Respekt und Achtung vor den anderen, vor den Naturkräften und deren gütigem Schöpfer so selbstverständlich wie für uns heute der funktionierende Kühlschrank oder das allwissende Internet.
Unser Leben ist hart, räumt der Großvater ein. Wir schaffen es gerade so, unseren Alltag zu bestreiten. Jetzt werden Mais und Gerste gesät, und wenn der Himmel uns gnädig ist, haben wir genug zu essen. Aber eine gute Grundbildung genießen wir hier auf der Insel nicht. Vertreter unserer Kirche haben das Anliegen bei der Erziehungsbehörde vorgetragen. Es wurde abgelehnt.
Unsere Kinder dürfen und können nicht in ihrer Muttersprache lesen und schreiben lernen, sie werden in Oromifa unterrichtet, eine Fremdsprache für sie. Dabei sei doch eine gute Bildung der Grundstein für Fortschritte. Und bei der harten tagtäglichen Arbeit bleibe auch den Erwachsenen keine Kapazität für Verbesserungen, etwa Brunnenbau oder gute Bewässerung der Felder.
Seine Enttäuschung und seine Zukunftssehnsüchte liegen schwer in der Luft. Meine Team-Mitglieder leben vorwiegend in der Stadt auf dem Festland, ihre Kinder genießen dort eine höhere Bildung. Dennoch teilen sie die Sehnsucht für ihre Volksgruppe, ehren die Sprüche der Alten. Die Wünsche nehme ich ernst und nehme sie mit auf die Rückreise. Gibt es Hoffnung für die Zay? Regt sich jemand darüber auf – ähnlich wie über ein fehlendes Produkt im Supermarktregal? Hier fehlt nicht eine Lieblingssorte Zahngel, sondern hier fehlen Schulbücher, Grundschulunterricht in der Muttersprache, so grundsätzliche Dinge, so selbstverständlich für uns, dass wir nicht einmal auf den Gedanken kämen, darüber nachzudenken.
Die Sehnsucht danach ist also mehr als berechtigt, sie ist buchstäblich himmelschreiend. Dennoch äußerte der Großvater seinen Wunsch nur sehr bedacht, ohne Geschrei oder Pathos. Sein Wunsch schwang wie die Bitte um das tägliche Brot auf zum Himmel. Aber sie schwingt auch zu mir, und auch zu Dir. Vielleicht verwandeln wir seinen Wunsch in ein Gebet und in Vertrauen – in zuversichtlichen, festen Glauben, der mitwirkt an seiner Erfüllung. Oder wir regen uns darüber mal auf, über diese Ungerechtigkeit, dass Zay-Kinder nicht in ihrer Muttersprache lesen und schreiben lernen dürfen. Vielleicht bringt uns die Aufregung sogar in Bewegung. Und reißt mit uns noch andere mit hinein bis zur Umsetzung des Wunsches dieses Alten, Nigatuas Vater.
Dann wird sich nicht nur ein Kalenderblatt wenden.
Ute Olschowy (Jahrgang 1961, 3 erwachsene Kinder) studierte Linguistik, Theologie und Anglistik. Sie arbeitet in der Alphabetisierung von Minderheitensprachen in Äthiopien. Dazu gehören die Entwicklung von Orthografien und Erstlesematerial, und die Schulung von Einheimischen im Sprachbewusstsein und im Unterrichten (www.tsaara.de).
Ein wunderbarer Beitrag. Danke.
Fast schlecht wird mir beim Gedanken daran, wie unsere „durchideologisierten“ Politik-Fuzzis typischerweise auf solch einen Beitrag reagieren (würden). –
Eine sehr differenzierte Stellungnahme mit Achtung vor dem Leben jedes Menschen und politischer Klarheit.
Ich überlegte, ob ich zu diesem Artikel etwas schreiben soll. Vielleicht nur kurz: Vorgestern sassen wir zusammen mit unseren afrikanischen Freunden hier in Ostafrika. Wir diskutierten über die Walze des Westens, der sich die Länder nicht gewachsenen fühlen. Es ging um die Gesundheitspolitik und die Forderung der WHO, Abtreibung als Menschenrecht festzuschreiben, was hiesige Gesetze ausser Kraft setzen würde. Faktisch hat hier schon Planned Parenthood ein Abtreibungsangebot geschaffen, gesetzlich ist das aber verboten.
Eine Ärztin im Kreis meinte: Man verschliesst hier die Augen, weil „What shall an antilope do against a lion!“
Dieses Grundgefühl treffen hier bei vielen an. Dazu kommen dann noch viele andere hausgemachte Probleme, insbesondere die Korruption.
Und dennoch: Es gibt sie, die einheimischen Intiativen für die Menschen mit grossem Hilfebedarf. Mutige, hingegebene Menschen, meistens angetrieben vom Glauben, sowohl als Christen als auch Moslems, versuchen, im eigenen Land Modelle der dauerhaften Hilfe für ihre Landsleute ohne Hoffnung, ohne Chance, ohne nahezu alles…., aufzubauen.
Die Entwicklungshilfe wird in dem Buch „Afrika wird armregiert“ von Volker Seitz sehr kompetent ananlysiert – im Grunde genau das Gegenteil einer Unterstützung!
Es ist peinlich, hier einige Leserbriefe wahrzunehmen, die fast selbstmitleidig darüber schreiben, wie sehr wir Deutsche doch leiden, obwohl wir doch soviel geschuftet haben. Und dass Afrika doch genug bekommt, und dass……
Ein paar Spotlights:
Eine Frau in einer defekten Massai-Rundhütte, psychisch stark gestört, zwei kleine Söhne … – die Einheimischen haben ihr inzwischen eine heile Hütte errichtet, eine Einheimische hat sich um die seelische Not gekümmert.
Das Glück einer Frau die wieder Lebensmut gefasst hat, weil sie von der Massai-Gemeinde betreut wird, eigentlich unsagbar entstellt mit einem nicht behandelten Schiefzahn, arm und schwach, aber ermutigt, ihr Leben doch nicht wegzuwerfen,.
Gastfreundschaft auf Massai: Emaillebecher der üblesten Qualität mit Maisschleim werden gefüllt und die Gastfreundschaft gebietet, das nicht abzulehnen; Also ich trinke was davon, doch konnte ihn wirklich nicht ganz leer trinken – und dann sehe ich: Die anwesenden Kinder stürzen sich auf den Becher, der zum Abwaschen gestellt war und teilen das bisschen sogar noch auf.
Wer so etwas alles als normales Leben der allermeisten Menschen hier sieht, der kann mit etlichen Leserbriefinhalten hier wirklich nichts anfangen:
Was haben wir Deutschen denn getan? Wir sind in die Kultur, den Reichtum, die Dekadenz nun, die bessren Witterungsverhältnisse, die Schulsituation, …. hineingeboren worden. Unsere Altvorderen bauten auf, was momentan sukzessiv zerstört, nein: umgebaut ist wohl das politisch korrekte Wort, . Wir sollten dankbar sein – aber nicht klagen, wenn Menschen die Not von Menschen in Afrika zu Herzen geht. Vielleicht sind nicht alle Lösungswege der wirklich liebevollen Helfer hier so gut durchdacht – aber: RESPEKT für Frau Olschowy, die sicher überlegt hat, warum sie was macht.
An alle, die hier kritisieren, dass sich eine Europäerin in Afrika einmischt: Man kann an Entwicklungshilfe viel hinterfragen. Legitim ist es jedoch meines Erachtens, dort mit aller Bescheidenheit zu helfen, wo diese Unterstützung a) von der Bevölkerung erwünscht ist, b) einen realen Sinn ergibt, c) in der Reichweite des Helfenden liegt, und d) Unabhängigkeit statt Abgängigkeit schafft.
Es ist eine zutiefst linke Doktrin, welche die westliche Zivilisation verachtet und die „Urvölker“ romantisiert. Dagegen erkennen Leute wie Frau Olschowy, dass moderne Errungenschaften und Sprachwissenschaft einen Beitrag zur Erhaltung der Identität der verschiedenen Völker leisten können, solange sie im Einklang mit den lokalen Wertvorstellungen vermittelt werden.
Die Autorin verkennt, dass ihre Tätigkeit in Äthiopien, den Menschen da die Chance nimmt, eine Schriftsprache selbst zu schaffen. Ihr „Mitleid“ hilft dort keinem und schafft nur neue Abhängigkeiten oder Ablehnungen.
Es wird viel über den Kolonialismus der Vergangenheit geklagt, aber wenig darüber, welche Formen er im 21. Jhd. angenommen hat.
ich lese das Alles mit Interesse…
schon mal drüber nachgedacht,das gerade Ziegen ein herrliches Mittel sind,um JEDE Vegetation kaputt zu bekommen?
Schon mal drüber nachgedacht,das „Kindersegen“ im äthiopischen Ausmass die Garantie dafür ist,das man nur bis zum naechsten Tag planen kann?
Hilfsbereitschaft in allen Ehren,aber Realitäten zu verdrängen hilft NICHT…
ich war insgesamt 10 Jahre im Norden Afrikas..es gibt da so viele hausgemachte Gründe für den Zustand,ich wüsste nicht,wo anfangen..
Das Durchschnittsalter in Äthiopien ist 19 Jahre, 52% der Bevölkerung sind unter 20 Jahre alt.
Wer soll eine solche Armee denn ausbilden und ernähren? Da bleiben wahrlich keine Kapazitäten mehr, um Wohlstand zu produzieren.
Aber wir sollten Äthiopien in Ruhe lassen. Sie haben es bis heute geschafft und werden es weiterhin schaffen.
ich verstehe Ihren Ansatz und stimme Ihnen zu,das man diese Nation selbstregiert belassen sollte.
Das Problem ergibt sich dadurch für uns, das Wanderungswege leider nicht gekappt werden und somit äthiopische Probleme früher oder später bei uns aufschlagen..zb auch der Konflikt zwischen Muslimen und Christen dort,der gern verschwiegen wird.
die chinesische Lösung wäre im Ernst die einzige,die den afrikanischen Kontinent ausbalancieren könnte,aber Bevölkerungskontrolle scheint nur in Entwicklungsländern ein Tabu zu sein
Der angebliche Überfluss wurde uns nicht geschenkt, niemand zahlte uns Entwicklungshilfe, jede Ware im Regal wurde hart erarbeitet, die Erleichterungen unseres Lebens verdanken wir klugen Köpfen, die auch von einem (bisher) guten Bildungssystem profitiert haben.
Bis vor wenigen Jahren haben auch die Regierenden das Geld, das sie vom Bürger erhielten, einigermaßen gut angelegt und nicht wie in Afrika zu großen Teilen auf privaten Nummernkonten.
Also bitte keinen Neid schüren, den Afrikanern würde es wenig bringen, wenn in unseren Regalen nur eine Sorte Müsli oder Zahnpasta liegen würde.
Dann nämlich wäre auch kein Geld mehr übrig, welches man zur Unterstützung von armen Ländern verwenden könnte.
Ihr Kümmern in allen Ehren, aber dort unten wird sich solange nichts ändern, wie sich an der grundsätzlichen Einstellung nichts ändert und solange die ausbeuterischen Eliten, denen es übrigens bestens geht, nicht vom Hof gejagt werden.
Die Unfähigkeit der Allgemeinheit und die Asozialität der Eliten führen in Afrika zu erbärmlichen Zuständen, die uns dann als Qualität und Bescheidenheit unter die Nase gerieben werden.
Während auch hier gut ein Viertel der Bevölkerung prekär lebt, bangen muss über die Runden zu kommen, inmitten eines Überflusses für die Anderen, vor allem die privilegierten 25%.
Au weia, ist das ein Beitrag für die Gutmenschen-Quote?
Schon vor mehr als 60 Jahren waren die Kirchenwände mit Plakaten zugepflastert, darauf Bilder von kleinen, schwarzen Hungerbäuchen mit großen, traurigen Kinderkulleraugen die einen vorwurfsvoll anblickten, dazu „BROT FÜR DIE WELT“ – Appelle wohin das Auge reichte. Ich war Fünf und wollte damals mein MITTAGESSEN SPENDEN vor lauter Mitleid!!
Seither sind Billiarden und Aberbilliarden nach Afrika geflossen, doch auch nach mehr als 60 Jahren hungern sie dort immer noch!
DA STIMMT DOCH WAS NICHT!!
Die Autorin leidet am Afrikablues, oder vielleicht an der Sehnsucht nach dem „einfachen Leben“. Kann man verstehen. ABER.
Für jeden Liter sauberes Wasser zahlt der Deutsche. Zuerst für den Anschluss an das Versorgungssystem und dann für den genau gemessenen Verbrauch, für das Abwassersystem, es wird extra angeschlossen und bezahlt, danach für die Entsorgung des Schwarzwassers, laut genau gemessener Entnahme für Frischwasser.
Für jede Kilowattstunde Strom genau nach Zählerstand gemessen gilt das Gleiche. Statt für Schwarzwasser zahlen wir hier CO²-Abgabe 30 € die Tonne.
Für jeden Quadratmeter Grundstück oder Haus zahlt der Besitzer Grundsteuer, je nachdem wo er wohnt.
Für jeden Quadratmeter Wohnung zahlt der Mieter dem Besitzer Miete/Wohnnebenkosten/Heizung je nachdem was er sich leisten kann.
Für jedes Produkt zahlen die meisten Menschen im Supermarkt, je nachdem wofür er Geld hat. Selbstversorgung ist für die meisten Bürger mangels Grundstück, Vollzeitarbeit, kaltes Klima nicht möglich. Mangos gibt es nur im Supermarkt.
Für die Gesundheitsversorgung zahlt jeder Bürger Krankenversicherung. Für die Rente 45 Jahre im voraus. Für Arbeitslosigkeit im voraus.
Für Sicherheit, Straßen, Schulen, Krankenhäuser usw. einen beträchtlichen Anteil aus seiner Erwerbstätigkeit.
Fällt der Bürger aus irgendwelchen Gründen aus dem normalen System, bleibt sicherlich Bürgergeld oder Obdachlosigkeit.
Selten kann er bei Verwandten auf dem Land unterkommen. Würde er bei der Arbeit helfen, wäre das strafbare Schwarzarbeit.
Für besinnliche Wanderungen nach Feierabend, fehlt den meisten Menschen nach der Arbeit die Zeit, weil er sich und die Kinder für den nächsten Tag vorbereiten muss. Es bleibt das Wochenende und der Urlaub zusammen mit allen anderen, die auch unterwegs zur „Freizeit“ sind.
Alle diese fleißigen Menschen in unserem Land schaffen einen „Überfluss“ für ein System, in dem es möglich ist, der Autorin das Privileg zu erlauben und zu bezahlen, in einem fernen Land, fremden Kulturen, ihre Sprache zu erhalten und das monatelang.
Beim lesen des Berichts überkam mich riesige Fernweh. Wie erstrebendwert so ein einfaches Leben doch sein kann und es scheint, daß die Minderheit dort gar nicht so erpicht auf eine Garagendachneigungswinkelverordnung oder die Krümmung einer Gurke oder die gesetzeskonforme Größe und Geschmack einer Banane sind. Wie viele Worte umfaßt eigentlich diese Sprache um die sich die Dame kümmert? Warum muß diese auch noch linguistisch umgewandelt werden? Welche Chancen hat die Jugend an ihren Verhältnissen etwas zu ändern wenn sie die Amtssprache nicht beherrscht? Unterschwellig glaube ich gelesen zu haben, daß Frau Olschowy an den eigentlichen Lebensumständen gar nichts ändern will, weil dann deren Kultur und Sprache Schaden nehmen könnte. Wenn ich es richtig verstanden habe will sie eine reine Lautsprache in eine Schriftsprache umwandeln die dann einer kleinen Minderheit gelehrt werden soll. Ihre Muttersprache lernen die Kinder von den Eltern aber für die Zukunft brauchen sie eine andere und dafür sollte es Lehrmittel und Lehrkräfte geben nur, warum sollten wir das finanzieren und nicht die unzähligen Hilfsorganisationen der UNO? Nichts destotrotz wünsche ich Frau Olschowy alles Gute in ihrer selbst gestellten Aufgabe und möge sie genügend private Geldgeber dafür finden.
Was der Beitrag wieder einmal ganz deutlich macht: Ohne Hilfe aus dem Ausland schaffen es die Afrikaner nicht. Und mit Hilfe aus dem Ausland auch nicht. Ansonsten müsste die Autorin nicht wieder und wieder da hinfliegen, sondern hätte ein selbstlaufendes System etablieren können. Die Autorin erwirtschaftet ihr Einkommen, weil es den Äthiopiern schlecht geht. Sie profitiert von den Umständen dort. Und hier versucht sie, anderen ein schlechtes Gewissen einzureden. Das ist eine linksgrüne Masche. Allerdings eine, die immer seltener Erfolg hat. Es gefällt mir nicht, wie sich solche Leute an ihrer eigenen Gutmenschlichkeit berauschen.
Wenn Sie den Text genau lesen, werden Sie vielleicht feststellen, dass er auch eine ganz andere Interpretation haben kann. Dankbarkeit für das Eine wie das Andere, auch gerade für den technischen Fortschritt, der uns vieles ermöglicht und viele Lasten abnimmt.
Es ist schade, dass Menschen sich nur allzu schnell angegriffen fühlen.
Wieso brauchen Minderheiten in Äthiopien Hilfe aus Deutschland, um ihre Minderheitensprachen zu verschriftlichen?
Gibt es dort keine eigenen Linguisten?
Wer bezahlt diese Aufgabe?
Es wäre anzunehme, Äthiopien hätte eigene Linguisten und Schulen und hätte bei Interesse und Bedarf eigene Fachleute für eigene Minderheitensprachen ausbilden können.
Warum also braucht es Deutschland dafür? Das haben andere Länder vorher auch geschafft.
Vielleicht fragen wir die afrikanischen Flüchtlinge mal, ob sie nicht Lust hätten, deutschen Kindern und Kindern in Deutschland Lesen, Schreiben, Rechnen – UND DEUTSCH beizubringen, bevor diese Sprache hier auch ausstirbt?
Es wäre viel besser, gleiche Werte an die deutsche Kultur anzulegen und sie als erhaltenswert zu deklarieren.
Was wir anderen Kulturen gestehen, sollten wir auch für uns bewahren.
Waren es nicht Missionare die schon in der Vergangenheit wussten was gut für die Afrikaner ist?
Man fragt sich bass erstaunt, wie diese Minderheitensprachen hunderte von Jahren erhalten blieben?
Lange bevor gutmeinende Europäerinnen auf den Gedanken kamen, dass es für die Afrikaner von großem Übel sei, dass es für diese Sprachen weder eine Verschriftlichung und schon gar keine Rechtschreibung nach westlichen Maßstäben zieren.
Man glaubt es kaum, aber 2023 gibt’s noch immer Leute die sich dazu berufen fühlen, Menschen am anderen Ende der Welt erklären zu müssen, wie deren Sprache und Kultur richtig funktioniert.
Was für eine altlinke Anklage der eigenen und Verklärung der anderen!
Unsere Vorfahren haben den Wohlstand über zweitausend und mehr Jahre erarbeitet, und sie haben die Früchte dem weitaus kargeren Boden als dem afrikanischen abgerungen. Wir leben heute so gut, weil unsere Vorfahren so besonnen und klug gewirtschaftet haben, weil der Winter sie zwang, Vorräte anzulegen und weit in die Zukunft hinaus zu planen. Unsere Vorfahren haben die Technik entwickelt, die die Autorin in Afrika nicht gesehen hat; sind die Gesetze der Natur in Afrika anders als in Europa, hätte nicht auch Afrika Technik erfinden können?
Wenn die Zay das Recht haben, ihre Sprache und Kultur zu bewahren und ihre Kinder auch in ihrer Muttersprache unterrichtet werden sollten, haben wir Deutsche dann ebenso das Recht, unsere Kultur und Sprache zu bewahren? Wie ist das mit den Russen, Polen und Rumänen in der Ukraine?
Ist es eine Errungenschaft oder eine Degeneration, daß der Mensch im Westen nicht mehr von der Gruppe abhängig ist, sondern sein individuelles Leben führen kann?
Wenn die Zay das Recht haben, ihre Kinder in der eigenen Sprache zu unterrichten, sollen die Zay auch dafür sorgen, dass dies möglich ist.
Wozu brauchen sie Hilfe aus DE? Was fehlt ihnen?
Auch Ihnen möchte ich mitteilen, dass der Text keineswegs als Anklage verstanden werden muss. Sie können ihn auch einfach wirken lassen und daraus Dankbarkeit schöpfen für das, was Sie haben.
Überfluss ist eine gute Sache, auch wenn man uns gerne das Gegenteil weismachen möchte. Aus dem Wasserhahn kommt sauberes Trinkwasser, so viel ich möchte. Aus der Steckdose kommt immer Strom. Beides hat seinen Preis. Für Konsument und Lieferant war das lange ein gutes Geschäft gleichermaßen. Genauso sind volle Supermarktregale toll für den Kunden und essentiell für den Supermarkt selbst. Jeden erdenklichen Kundenwunsch kann jederzeit bedient werden. So geht Wertschöpfung!
Oder anders gefragt – wenn Überfluss schlecht ist, warum bekämpfen wir den Mangel an allem in Afrika?
Was ist schlecht daran, die Wahl zwischen Reis und Mais zu haben? Will man etwa noch Weizen und Kartoffel? – Wäre das nicht bereits Überfluss?
Wieso braucht man große Häuser? Wäre nicht ein Zimmer pro Familie ausreichend?
Wäre Überfluss so schlecht, würde man den anderen ihr viel besseres Leben ohne den Überfluss lassen. Tut man das?
Ich weiss jetzt nicht was es den Kindern bringen soll in ihrer Muttersprache lesen und schreiben zu lernen wenn es doch eh keine Bücher in dieser Sprache gibt!
Das sind mal wieder absolut weltfremde Ideen von wohlstandsverwöhnten Europäern! Sind sind das Paradebeispiel dieser weltfremden Weltverbesserer die in Parallelwelten leben.
Sie wissen aber auch, dass das Baskische bis vor ein paar Jahrzehnten auch keine Schrift kannte! Und dass die französischen Dialekte (Frankreich und Schweiz) komplett „ausgerottet“ wurden…
Die Kinder müssen DIE Sprache lernen die ihnen die beste Zukunft ermöglicht sprich Wissensvermittlung! Damit sie lernen ihren Tag besser einzuteilen! Eines der Hauptprobleme in diesen Ländern ist die Ineffektivität der Menschen. Ich will jetzt nicht von Faulheit sprechen, aber es hat schon seinen Grund wieso afrikanische Völker einfach nicht aus dem Schlamassel kommen während asiatische die noch vor Jahren auf dem gleichen Niveau waren, heute bald Europa eingeholt haben.
Nein dieser Artikel zeigt genau, dass Sie eigentlich nichts von den Probemen der Menschen vor Ort verstanden haben!
So sehr Sie recht haben, dass Sprache zum Erwerb von Wohlstand befähigen soll, so sehr stellt sich die Frage nach Kolonisierung in der Vergangenheit.
Afrikanische Länder schieben viel auf Kolonisierung. Es gibt Proteste gegen Kolonialdenkmäle
https://www.bbc.com/news/world-africa-53148608
Wieso gehen die Proteste nicht so weit, die Sprache der Kolanialmacht zu verbieten und zu den lokalen Sprachen zurückzukehren?
Jede Statue kann man vernichten, doch mit jedem Wort der ehemaligen Kolonialherren lebt ihr Erbe weiter.
Warum unterstützt Deutschland hier nicht konsequent die Rückkehr zu den lokalen Sprachen? Denn letzendlich verdrängen die europäischen Sprachen die lokalen und lassen sie verkümmern, weil weder Literatur- noch Wissenschaftsbücher in diesen Sprachen verfasst werden. Jedenfalls nicht in ausreichendem Maße. Auch die Rechtsrpechung, Verträge, soll in der lokalen Sprache durchgeführt werden, um dies stets aktuell zu halten und mit neuen Begriffen zu bereichern.
Es spricht nichts dagenen, aussternbende Sprachen zu erhalten. Der kulturellen Vielfalt und der Geschichte wegen.
Im täglichen Leben muss man pragmatisch sein – will ich die lokalen Sprachen wiederbeleben und entwickeln, sollen die importierten verboten werden, damit die Sprache die Chance hat, Wissenschaft und Wirtschaft abzudecken und über den Alltag hinauszuwachsen.
Will ich den Zugang zur Bildung und Publikationen ermöglichen, verschiebe ich die lokalen Dialekte in die kulturelle Folkloreecke, in die Freizeit, und unterichte die gängigen Sprachen, um einen Berufserwerb mithilfe dieser Sprachen zu ermöglichen. …
Wenn man das liest, sollte man seine Heimat um so mehr lieben und vor denen schützen, die da täglich kommen.
Wohlstandsbashing und Mäkeln am Überfluß auf der einen, Romantisieren und Verherrlichung von Mangel und Armut auf der anderen Seite und all das, während sie sich den Bauch vollschlägt, voller Erleichterung, daß sauberes Wasser aus der Leitung sprudelt und die Mahlzeit nicht mit einem Magen-Darm-Infekt endet.
Was wäre denn die Lösung? Hungern und Frieren für Afrika?
Die Autorin ist das beste Beispiel für den Typ von Europäer, den sie so schön kritisiert! Eine typische grüne Grundhaltung! Mit den Fingern auf andere Zeigen, dabei ist man selbst der schlimmste Verfechter des eigentlich kritisierten.
Sehr geehrte Frau Olschowy,
selten hat mich ein TE-Artikel stärker berührt. Selbst in Paraguay lebend und arbeitend, kann ich so manches mitvollziehen. Hier kommt es gegenwärtig zu einer starken Veränderung der Lebensverhältnisse, und damit verbundenen unterschiedlichen Lebenswirklichkeiten der Generationen. Die Älteren wuchsen meist unter einfachen Bedingungen auf; die Jüngeren suchen den Anschluss an die globale Moderne.
Jedoch ist allgemein noch ein Wissen um das Aufeinander-angewiesen-sein, und die Abhängigkeit von der Natur für das wirtschaftliche Wohlergehen vorhanden.
Einmischungen in fremde Kulturen sollten wir unterlassen.
Äthiopier brauchen uns nicht.
Hätten sie die Sprache verschriftlichen wollen, hätten sie es längst getant. Schrift ist eine alte Erfindung.
Wir sollten uns zurück halten und andere Länder – in allem, auch in Konflikten – ihre Sachen selbst machen lassen.
Hut ab, neben all den Gutmenschen mal jemand kennen zu lernen, der wirklich etwas für die Bekämpfung von Fluchtursachen und die Verbesserung der Welt tut. Und das unter Inkaufnahme von persönlichen Risiken und Entbehrungen. Ich verbeuge mich vor Frau Olschowy.
„etwas für die Verbesserung der Welt tut“, …durch die Alphabetisierung von Minderheitensprachen?
Womoglich habe ich es ja überlesen, aber was Frau Olschowy in Äthiopien ganz konkret tut hat sich mir nicht erschlossen.
Was sich mir aber erschlossen hat ist eine Art Verzichtsappell a la Ulrike Herrmann, der aus fast jedem Satz klingende Vorwurf, in Deutschland ein viel zu hohes Anspruchsdenken zu haben. Egal ob Menuauswahl im Restaurant, sauberes Wasser, stabile Stromversorgung, intakte Strassen, Überfülle in den Supermärkten, wir im Westen haben von allem zuviel. Das dieses Zuviel und damit auch das Anspruchsdenken aber nicht vom Himmel gefallen sind, scheint der Autorin entgangen zu sein.
Und ob den Zay-Kindern wirklich damit geholfen wäre, wenn sie statt in der Amtssprache in ihrer Muttersprache unterrichtet werden, lasse ich mal dahingestellt.
Zitat: „Das dieses Zuviel und damit auch das Anspruchsdenken aber nicht vom Himmel gefallen sind, scheint der Autorin entgangen zu sein.“
> Diese Ihre Worte gingen mir sehr ähnlich durch den Kopf.
Wobei ich hier dann aber auch noch den Gedanke und die Frage hatte: WO sind eigendlich die seit Jahrzehnte geflossenen zig von Milliarden DM/Euro an Afrika-Hilfen abgeblieben und warum muß man als in Armut lebender zig Kinder zeugen?
Nun ja, und weil es die unterschiedlichen Afrikaner scheinbar nicht hinbekommen das es bei denen in Afrika voran geht, lassen wir nun (auch) die Afrikaner in unsere Sozialsysteme fluten und hier bei uns trotz Arbeitslosugkeit und Analphabetentum möglichst viele Kinder zeugen damit dann auch Deutschland zu „Kalkutta“ wird.
Somit ist dann das Problem „Afrika“ gelöst.
Also ich weiss nicht was diese Frau zur Bekämpfung von Fluchtursachen tut! Wenn man es genau nimmt macht sie alles nur schlimmer, da sie sich für das Lernen einer Winzsprache einsetzt, die den Kindern nichts absolut nichts bringt!
Was sollen die Kinder mit einer Sprache, die nur von einer Handvoll Menschen gesprochen wird?! Mit wem sollen sie diese Sprache sprechen?! Nein was die Kinder brauchen ist die Sprache des Landes damit man sich mit den LANDSLEUTEN unterhalten können. Sie brauchen Bildung und Arbeit und kein weltfremdes Wolkenkuckucksheim.
Wie genau soll Verschriftlichung der Sprache den Kindern helfen, Wohlstand zu mehren?
Wo sind die Bücher, die sie in diesen Sprachen lesen werden?
Es ist sicherlich nett, eine Sprache zu erhalten. Aus linguistischer Sicht ist es nachvollziehbar. Wir betreiben auch Archäologie, nur der Sache wegen.
Kinder sollen aber keine musealen Wissensträger sein, sondern ihre Zeit damit verbringen, Fähigkeiten zu erlernen, die sich in Wohlstand umsetzen lassen.
Zählt die eigene bisher mündlich überlieferte Sprache dazu?
Ja, mit der Satire ist es so eine Sache, man erkennt sie nicht sofort, hab bei ihrem Kommetar auch etwas gebraucht.