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Achtung Glosse

Die Berufsberatung soll’s richten: Finn Thorben in die Produktion

01.06.2023

| Lesedauer: 3 Minuten
Deutschlands Arbeitsmarkt ist vermurkst. Auch weil immer mehr Junge an die Unis rennen, aber Philosophen kein Klo reparieren können. Nun soll eine Institution die Situation retten, so innovativ wie das Fax-Gerät.

Achtung Glosse: Es gibt Sätze, mit denen sollte man nicht in eine Pressemitteilung einsteigen. Etwa der Satz, den das Arbeitsministerium wählt: „Die Herausforderungen auf dem Ausbildungsmarkt in Deutschland sind seit der Unterzeichnung der letzten Allianzvereinbarung von 2019 nicht geringer geworden.“ Heißt übersetzt: Wir haben vor vier Jahren etwas beschlossen, das nur Gelaber war und nichts gebracht hat. Jetzt aber gibt es neues Gela… – einen neuen Beschluss.’

Es geht um die „Allianz für Aus- und Weiterbildung“. In der sitzen Politiker, Gewerkschafter und andere Menschen, die sich um 14 Uhr noch nicht vor den Fernseher pflanzen wollen und daher irgendwie anders beschäftigt werden müssen. Sie haben ein Konzept erarbeitet, mit dem der Arbeitskräftemangel in Deutschland behoben werden soll. In den nächsten vier Jahren. Dieses Mal klappt’s bestimmt.

ZAHLEN ZUR BILDUNGSNATION DEUTSCHLAND
Berufsbildungsbericht offenbart die völlige Schieflage der Bildungsnation
Das meiste, was die Allianz, formerly known as Arbeitskreis, vorstellt, stammt aus dem üblichen linken Werkzeugkasten: zum Beispiel eine Ausbildungsgarantie. Weil die Jugendlichen keine Ausbildung machen wollen, sollen sie eine garantiert bekommen. Macht Sinn. Zumindest wenn man Linker ist und um 14 Uhr noch den Fernseher meidet. Eine andere Forderung macht indes noch mehr Spaß: der „Ausbau der Berufsorientierung“.

Die Berufsberatung … Da werden Erinnerungen wach. An die wirklich gut angelegte Zeit: mit Jürgen, einem Krefelder und den anderen Suffköppen in der Ratse, die ehrlich genug waren, auch schon um 14 Uhr zu saufen. Das mag jetzt destruktiv klingen. Aber manche Mitschüler waren tatsächlich in der Berufsberatung und bekamen da als individuellen Einheits-Ratschlag verpasst: Sie sollten auf keinen Fall Lehrer werden oder EDV-Experten. Da gäbe der Berufsmarkt nichts her.

Nun. Wenig überraschende Wendung: Als vier bis fünf Jahre später die entsprechenden Studiengänge zu Ende gegangen sind, was wurde da gesucht? Na? Richtig: Die Länder überboten sich mit Ankündigungen, wie viele Lehrer sie einstellen wollten und selbst in Uhlenbusch rüsteten AOK oder Kreissparkasse noch ihre EDV-Abteilungen personell auf.

Dass Berufsberatungen die Gegenwart für die Zukunft halten, durfte auch schon der Komiker Oliver Kalkofe feststellen. In Peine gab sie dem jungen Kalki den Tipp mit auf den Weg, er solle Schifffahrtskaufmann werden. Genau wie jedem seiner Mitschüler auch. Vermutlich war exakt eine entsprechende Stelle frei und der Berater machte sich einen schlanken Fuß, gab genau diesen Beruf als zukunftsweisend aus und kassierte das volle staatliche Honorar für seine Dienste.

ALARMIERENDE ZAHLEN VOR MIGRATIONSGIPFEL
Mehr als die Hälfte aller Jugendlichen ohne Berufsausbildung haben einen Migrationshintergrund
Nun soll die Berufsberatung Finn Thorben davon abhalten, Geologie oder Theaterwissenschaft zu studieren und stattdessen in die Produktion zu gehen. Oder wenigstens in die Ausbildung. Jetzt hat aber die Politik selbst diese zahllosen und überflüssigen geisteswissenschaftlichen Studienplätze geschaffen. Aber statt sie einfach wieder abzuschaffen, soll Finn Thorben von der Berufsberatung mühevoll davon abgehalten werden, diese Plätze zu besetzen. Macht Sinn. Zumindest für Politiker und Gewerkschafter, die um 14 Uhr noch nicht vor den Fernseher wollen – ja noch nicht einmal in die Ratse.

Falls die Berufsberatung scheitert, hat Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) noch eine andere Idee: die Eltern. Sie sollen Finn Thorben ermutigen, eine Lehre zu machen. Schraubstock statt Schoppenhauer. Nieten statt Nietzsche. Das ist der Moment für ein Geständnis: Wir haben das Comedy-Talent von Hubertus Heil bis jetzt komplett unterschätzt.

Mama Helikopter, die bis jetzt dem Lehrer einreden wollte, ihr Finn Thorben sei sonderbegabt, wenn er in Mathe wieder eine Sechs hatte. Papa-Helikopter, der den Lehrer vor Gericht zerrte, wenn der nicht anerkannte, dass Finn Thorben mit seiner Antwort „Zwei plus Zwei sind Klimaschutz“ nicht viel mehr Recht hat als Adam Riese. Die beiden sollen nun die Erfüllung ihres Lebens, den Höhepunkt von 40 Jahren gelebter Selbstverwirklichung, davon überzeugen, dass er die Toiletten anderer Leute reparieren soll, anstatt die Weltherrschaft anzustreben? Oder noch mehr?

Das wird bestimmt klappen. In vier Jahren wird uns die Allianz für Aus- und Weiterbildung es dann erzählen. Oder mit neuen Vorschlägen kommen. Vielleicht hat sie sich ja dann auch umbenannt. „Task Force für Aus- und Weiterbildung“ wäre nett. Oder „Gipfel für Aus- und Weiterbildung“. Am Ende könnten sie wegen des Namens eine von den PR-Agenturen fragen, die sie sonst auch mit Geld überschütten. Die haben noch Nachwuchs – nur das Klo, das sollte ihnen nicht kaputtgehen.

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32 Kommentare

  1. Lina Engel hat ein zwar linkes Elternhaus im weitesten Sinne zum Graichen-Clan gehörend, aber vermutlich trotzdem eine halbwegs vernünftige Erziehung. Warum, zum Teufel ist sie dann zur volksschädlichen Linksfaschistin geworden ?

  2. Deutschland deine Jugend , oder sollte es nicht doch besser Tugend heißen , man kann ja von Tugenden bekanntlich , frei nach Oskar , halten was man will , aber ohne kann man nicht einmal einen Lokus betreiben . Nur für old Germany soll`s reichen , Dekadenz ist kultureller Verfall in Folge von Schwäche , und ohne Tugend keine Stärke . Wer Basiswert gleichstellt , bevorzugt und subventioniert und Mehrwert ausbeutet , greift in den Markt ein und der Markt reagiert konsequent realistisch und naturgesetzlich , mittel bis langfristig wird es dann auch mal wieder leistungsgerecht , aber sieht so aus als müßten wir noch ein Stück , hoffe daß bis dahin nicht auch noch das Wort Tugend an den Sprachpranger gerät . Alles gelenkt repräsentativ ochlokratisch legitimiert , selbstgewähltes Elend , , ist wohl immer so wenn die Böcke mitwählen dürfen , schade um all die Kollateralgeschädigten . bewahrt euch eure Kultur laßt die Böcke darben und hütet euch vor den Wölfen liebe Gärtner , den Rest erledigt der Markt .

  3. Nachdem ich festgestellt hatte, dass BWL nichts für mich ist, dachte ich naiv: Geh ich doch mal zur Berufsberatung. Nach einem intensiven Gespräch, in dem ich mehrmals betonte, dass das Kaufmännische wohl nicht so meine Welt ist, wurde mir eine kaufmännische Lehre empfohlen. Das dazu…

  4. Der Chef zum Angestellten: Und zu Feierabend fegen sie kurz das Büro durch! Angestellter: Na hören sie mal ich bin Akademiker!! Chef: Ich vergaß, ich zeige ihnen wie das geht!
    Ein paar Zahlen, im Wintersemester 2021/2022 bieten die deutschen Hochschulen 20.951 Studiengänge an. Davon sind 9.392 Bachelor- und 9.880 Masterstudiengänge, 1.298 solche mit staatlichem und kirchlichem Abschluss sowie 381 „Übrige“. 92 % aller Studiengänge führen zu den Abschlüssen Bachelor und Master. Wiki
    Das verteilt sich auf 2,9 Millionen Studenten und Studentinnen dazu noch mal 1,1 Millionen an den Fachhochschulen. Statistisches Bundesamt. Das BWL Studium unangefochten an der Spitze dann Informatik und dann Rechtswissenschaften. Da sind also 4 Millionen junger Menschen am studieren und stehen der produktiven Arbeit nicht zur Verfügung. Ich bezweifle, das all diese 20 951 Studiengänge dazu führen, daß produktive Menschen daraus entstehen. Das was man Geisteswissenschaften nennt oder Soziales gehören sicher nicht dazu. Ich will nicht sagen, daß man die nicht braucht aber in der Anzahl. Geisteswissenschaften: Rund ein Viertel aller Studierenden in Deutschland schmeißt hin: Im Jahr 2020 verließen 28 Prozent aller Bachelorstudierenden die Hochschulen ohne Abschluss. 21 Prozent brachen ihr Masterstudium ab.
    Ich wäre dafür, daß kostenlose Studium abzuschaffen und wenigstens einen kleinen Betrag einzufordern. Vielleicht bekommen dann die Gastwirte in Berlin wieder Leute die sich als Bedienung etwas dazu verdienen müssen. Ist ja wohl jetzt verpöhnt wenn man hört wie verzweifelt Gastwirte nach Personal suchen.

  5. „Schraubstock statt Schoppenhauer. Nieten statt Nietzsche.“
    Also ich würde eher meinen: Hammer statt Hegel. Fitting statt Focault.
    Denn wer auf Schoppenhauers oder Nietzsches Spuren wandelt, weiß mit dem grünen Unsinn nicht viel anzufangen.

    • Das war auch mein Gedanke.
      Nietzsche und Wokismus passen etwa so gut zusammen
      wie Staatsfernsehen und Neutralität, wie EKD und Jesus. Wie Böhmermann und Niveau, Roth und Antisemitismus, Bärböckin und Bildung, FDP und Rückgrat.

  6. Eines der Hauptprobleme dürfte sein, dass man heute das Abitur hinterhergeworfen bekommt. Als ich vor über einem halben Jahrhundert das Gymnasium besucht habe, gab es dort einen einfachen, aber effektiven Mechanismus. Ich startete seinerzeit mit knapp 40 Mitschülern in der Sexta, von denen nur 12 ohne Ehrenrunde bis zum Abitur durchkamen. Der Rest, von einer Handvoll Mitschülern, die ein Jahr länger brauchten, verließ vorher das Gymnasium, um die Schulform zu wechseln. Möglich war dies durch eine robuste, jedoch faire Benotung, zwei Fünfen oder eine Sechs auf dem Zeugnis und es gab keine Versetzung. War man zweimal sitzengeblieben, gab es die sehr dringende Empfehlung, das Gymnasium zu verlassen, die auch befolgt wurde.
    Somit war die Zahl der zu einem Studium Berechtigten deutlich geringer, es gab deutlich mehr mit Realschulabschluss, die dann auch mal eine Lehre begonnen haben. Und die Hauptschule war noch keine stigmatisierte Einrichtung. Früher konnten junge Leute mit Hauptschulabschluss tatsächlich noch lesen, schreiben und rechnen.
    Wenn ich mir jetzt vorstelle, dass Finn-Thorben wegen schlechter Noten in den nicht abwählbaren Fächern Mathematik und Physik die Klasse wiederholen müsste und seine Eltern dann sofort auf Versetzung klagen würden, dann sehe ich leider keine Zukunft für dieses System.

    • Es gibt im Bildungsbereich nur ein hausgemachtes Problem, das aber hat weitreichende Folgen: Man verzichtete auf das Durchsetzen des Leistungsprinzips und stärkte stattdessen die „richtige“ Haltung. Unter uns: Wer nicht fürs Gymnasium oder die Realschule taugt, der musste die Schule verlassen und sein Glück eine Stufe tiefer versuchen. Das war früher so… Wer dagegen aufmuckte, und mit seinen Brüdern Murat, Asslam und Ahmed bei Fräulein Lehrender*In quasi wortwörtlich aufschlagen ließ, der musste erst recht gehen – und zwar noch am selben Tag! Wo leben wir denn hier? Ach ja, und da wäre noch die „gesamtgesellschaftliche Verantwortung“, die sich immer darin äußert, daß wir statt Leistung einzufordern immer mehr Angebote machen müssen. Deshalb müssen wir dann auch mehr streetworkende Sozialpädagogen in den Bildungseinrichtungen beschäftigen – und mehr Lehrer… Ich lach‘ mich schlapp. Wir bewirtschaften mit jeder Menge Steuergeld eine gut organisierte Migrations- und Integrationsindustrie. Das ist für ein bildungsfernes Sozialproletariat ein klarer Standortvorteil für Deutschland! Dabei würde ein „Angebot“ völlig ausreichen oder von mir aus auch zwei (2. Bildungsweg). Entweder man ergreift sie oder man trage die Konsequenzen dieser Handlung… Was ist daran so schwer zu verstehen?

  7. So lustig – und doch so traurig, weil der Zerfall und die trübe Zukunft unseres Landes so anschaulich dargestellt werden. Auf dem Weg dahin wird der Verteilungskampf um das wenige noch zu holende immer härter und hinterhältigen geführt werden – von allen.

    1. Die Schulen, Gymnasien, Unis wollen ihre Klassen/Hörsäle voll bekommen, also hat jeder im Zweifel Abi-/Studentenpotential
    2. Der Rest im Bewerbungsgespräch: „Rechne doch bitte 10% von 100 Euro aus. „Alta, isch hatte nie Hundert Euro, Alta. Was soll das, wofür brauch isch 10 Prozentual, eh ?“
    3. Sollten sie als Berufsberater einem der Goldkinderchen von Wolke 7 runterholen und feststellen „Du, pass mal auf, mit Deinen schlechten Hauptschulnoten kannst Du kein Berufs-Hubschrauberpilot werden, auch nicht Bitcoin-Anlagenberater“, möchte ich einige Lehrer und Eltern nicht begegnen…. Berufsberater sind doch auch abgehalfterte SozPäd, die viel dampfplaudern, aber nichts wirklich bewegen.
  8. Meine ältere Tochter, 4-sprachig, 17 Jahre alt, 1.0 Abi, 2.Semester Medizin – als Deutsche ohne Immigrations- oder Grünhintergrund nicht gefördert von der Studienstiftung „des Deutschen Volkes“ – will weiterhin starke Leistung bringen und dafür auch gut konsumieren und leben. Meine jüngere Tochter 4-sprachig, 15 Jahre alt, jährlich Zeugnispreise, hat eine ähnliche Einstellung. Beiden ist als deutschen Natives ebenso wie ihren Eltern klar, dass sie deshalb im ehemaligen Land der Deutschen „Deutschland“ keine Zukunft haben!

    Entsprechende, international wichtige Zusatzqualifikationen (z.B. US-Medizinprü-fungen, Auslandsaufenthalte) finanziere und bezahle ich gerne – denn Deutschland geht im „Öko“-Sozialismus ökonomisch, kulturell und gesellschaftlich gnadenlos unter und alle jungen, deutschen Leistungsträger, die von den politischen Aufschneidern (Dr. Plagiat) ,Irren (CO2-Neutralität) und Größenwahnsinnigen (Weltklima) nicht ausgequetscht (Steuern), abgezockt (Sozialabgaben, GEZ) und gegängelt (Verbote, Vorschriften, Geldbußen, linke SA) werden wollen, müssen fliehen!

    • Glückwunsch zu ihren schlauen Kindern. Für viele, auch meine, ist die Schule ein echter Kampf (vor allem Latein und Englisch). Ging mir damals nicht anders. Heute kann ich problemlos Englisch lesen, hören und sprechen. Aber es hat einige Jahre (nach Schule und Studium) gedauert.
      Auswanderung halte nur dann strategisch bzw. langfristig für sinnvoll, wenn man in eine sehr große, stabile Gruppe einwandert, zu der man gehört. Z.B. als Chinese in eine Chinatown in den USA. Oder als Deutscher nach Blumenau in Brasilien. Wenn man in ein Vielvölkergemisch einwandert, werden die Nachfahren mit hoher Wahrscheinlichkeit sehr schnell untergehen. Die ersten Ghettos wurden nicht ohne Grund aus Eigenmotivation gebildet.

    • Ja, so sieht es aus. Wer Grips hat (im doppelten Sinn, fachlich und politisch) und jung ist, geht. Rund 75% aller Deutschen, die gehen, haben einen Hochschulabschluss. Die Bürgergeldempfänger werden überwiegend bleiben. Den „mittelalten ff.“ Mittelstand hält man mit der Wegzugsteuer hier, nichts mit Startkapital woanders! Aber wer sich noch nichts geschaffen hat, ist frei. Die Eltern hier, die Kinder weg- da wird man nochmal zuschlagen. Stichwort EU- Vermögensregister. Nicht, dass D dann von ihrem umfassend versteuerten Vermögen was entgeht, wenn sie mal ableben. Paar Bilder an der Wand, Oldtimer in der Garage- kommt alles auf die Rechnung. er weiß, was noch. Bisher lebten wir in D von Erarbeitetem- und bekommen noch satt Kredit. Da das weniger werden wird: Immer mehr Steuern drauf. Danach lebt sich’s noch paar Jahre von der Substanz. Lastenausgleich, Sonderabgabe – da findet sich ein Begriff.
      Wer was aufbauen/ gründen will – lieber nicht in D.

      https://www.nzz.ch/wirtschaft/droht-brain-drain-76-der-deutschen-auswanderer-sind-akademiker-ld.1526958

  9. Als man vor einigen Jahren begann, die Axt an das dreigliedrige Schulsystem und die duale Berufsausbildung zu legen und dafür Gesamt(Nivellierungs)schulen mit dem Ziel Studium für Alle einzuführen, war mir das Ergebnis klar.
    Und meine Befürchtungen sollten sich im vollen Umfang bestätigen.
    Das deutsche Berufsausbildungssystem galt als das beste der Welt, deutsche Handwerker waren überall hochbegehrt.
    Man könnte sagen, die Quasi-Zerschlagung dieses Systems war der erste große Erfolg der grünroten Zersetzung des Staatswesens, die Ideologen hatten bereits die Bildungsbürokratie infiltriert und machten sich ans Werk.
    Der nächste große Schritt war, wie wir alle derzeit merken, die Kaperung des Energiesektors über die Legende einer angeblichen Klimakatastrophe. Hilfreich war da natürlich die vorherige Gleichschaltung und Entwissenschaftlichung der Medien.
    Und der sedierte Bürger war zu bequem, irgendwas zu merken oder gar etwas dagegen zu tun.
    Dies scheint sich derzeit zu ändern, wenn handfeste Auswirkungen dieser Zerstörungspolitik wie Extrembelastung der Bürger, Hyperinflation und Fachkräftemangel gewaltig spürbar werden.
    Die Hoffnung stirbt zuletzt.

  10. Keine Sorge, die „Finn Thorbens“ werden sie kaum mehr finden. 80% Ausländeranteil (mit und ohne deutschen (Zweit-)Pass) in den deutschesten aller deutschen Schulklassen sind das absolute Minimum.
    Die Alis, Arifes, Saras, Husseins, Olgas, Mustafas, Sadiqs, Andrzejs und Vladimirs sitzen bereits zu Millionen auf unseren Schulbänken. Der genderunsichere, LGBTQ+-Flagge-schwenkende, depressive Finn Thorben mit ADHS und Asperger fällt nicht weiter ins Gewicht und wird eher als früher als später freiwillig aus dem Leben scheiden (woran natürlich die Rechten schuld sind).

    Übrigens, die Gründe, etwas anderes als die „absolut notwendigen Jobs“ zu erlernen, waren einmal u.a.: (1) die Elterngeneration fordert von ihren Kindern einen höheren Bildungsgrad/ sozialen Aufstieg. (2) Es gibt Menschen, die neugierig sind auf das Universum. Die nicht alles Althergebrachte einfach fressen wollen. Und nur ein Studium ermöglicht Erkenntnis und Weiterentwicklung (das Leben ist zu kurz, es ist nicht möglich, ohne jede Anleitung komplexes Wissen zu erlernen). (3) Partnerfindung während des Studiums. Als jemand, der beide Welten kennt, kann ich nur sagen: unter Akademikern geht es nun mal etwas anders zu als unter Handwerkern/ Werkern. Ich würde nicht wollen, dass meine Tochter einem derben Mob an einer Berufsschule anheimfällt (auch bereits ein Grund, auf’s Gymnasium zu gehen).
    Dass dabei immer wieder Kinder auf Bildungswege gezwungen werden, mit denen sie überfordert sind, ist auch nichts Neues. Ich erinnere nur mal an das Jugendwerk „Unterm Rad“ (1906) von Hermann Hesse.

    Dass die Jugendlichen von heute Influenzer, Gender-, Integrationsbeauftragte werden wollen, oder „irgendwas mit Medien“, ist dem Zerfall geschuldet. Denn auch wenn sie es nicht zugeben würden: keiner will eigene Kraft und Anstrengung in den Aufbau von etwas stecken, das später dann nicht seinen eigenen Nachfahren, seinem Volk gehört. Das steckt in der Natur allen Lebens, das ist die Schlussfolgerung, die jeder in einem Multikultigebilde zieht. Meist heimlich. selten offen. Weshalb diese Gebilde auch immer schnell in sich zusammenstürzen. Den „neuen Menschen“ des Sozialismus wird es nicht geben.

    • Mit dem Motto „Selber denken statt nachplappern“ rennen Sie bei mir offene Türen ein. Aber selber Denken kann man nur, nachdem man sich Grundlagen angeeignet hat. Ich ging bei meiner Aussage jetzt nur von echten Studiengängen aus und das sind für mich nur MINT-Studiengänge (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik).

      Glauben Sie etwa, dass man als Ingenieur im eigenen Garten mit dem Hauen von Steinkeilen anfangen sollte und sich dann von allein hocharbeiten kann bis zum Raufahrtingenieur? Dass ein Mathematiker von selbst auf alle Herleitungen kommen kann? Wo soll ein Biologe oder Mediziner anfangen – bei Millionen von Publikationen? Man muss eingeführt werden, man muss erst einmal auf einen gewissen Stand kommen. Erst mal muss das Periodensystem der Elemente erlernt werden, um es später einmal hinterfragen zu können.
       
      Wenn man etwas weiß, weil man es erlernt hat und selbst damit jahrelang gearbeitet hat, fällt man nicht auf Scharlatane herein und kann selbst denken, statt nachzuplappern.  Es laufen genug Vollpfosten herum, die an „Freie Energie für alle durch Tesla-Tower“ glauben. Oder die Existenz von Viren leugnen (mit denen Millionen Menschen täglich arbeiten und deren Mechanismen und Strukturen sehr gut erforscht sind). Zu glauben, man könnte sich in ein Fass verziehen und im Selbigen den Kosmos ergründen, ist naiv. Naturwissenschaften sind empirisch. Auch Mathematik und Informatik sind zu komplex für eine Lebensspanne.

      „Selber denken statt nachplappern“ wäre zum Beispiel bei Religionen angebracht. Dann gäbe es sie vermutlich nicht mehr (es glauben ja „zufälligerweise“ die meisten Religiösen voller Stolz genau das, was ihre Eltern geglaubt haben…). Hier aber tut der Schnitt weh. Denn es erfolgt als Konsequenz die gesellschaftliche Ausgrenzung – und das ist etwas, wovor Menschen am meisten Angst haben.

  11. Staatliche Institutionen wie die Berufsberatung oder die Arbeitsämter generell sind weder Willens noch fähig irgendwem zu helfen. Für Arbeitslose gilt nach wie vor: „Was wollen Sie arbeiten? Ich gebe ihnen mal ein paar Stellen aus der Jobbörse mit.“ Das ist das intellektuelle Maximum der dortigen Angestellten. Weder kennen die Mitarbeiter den örtlichen Arbeitsmarkt noch können sie sinnvolle Tipps für eine Bewerbung geben.

    Deutschland müsste gut die Hälfte seiner Universitäten schlicht schließen. Nicht jedes Kuhdorf braucht eine „historische Universität“, erst Recht nicht wenn dort hauptsächlich Geisteswissenschaften gelehrt werden.

  12. Jo, Finn-Thorben geht vllt. noch in die Produktion, oder zur Buntwehr, kenn ich auch einen, so als K-Futter, aber was ist mit Louisa, Carla, Katha, Franziska,Greta & Georgine ? Da haben doch diese als weiblich gelesene/reale Dämchen bestimmt eher andere Vorstellung, oder? Nun gut, vllt. erfüllen die ihnen dann ja unser zugereisten Geschenke, denn die kommen ja >95% unbeweibt, haben meist den ganzen Tag Zeit, Teint & Frisur & Umgangsformen zu pflegen, und diesen Damen freundlich & respektvoll Komplimente zu machen, wie man es jetzt wieder so schön in den Badeanstalten des besten Deuchtland das es jemals gab, vermehrt & vergnüglich erleben kann.

  13. Was will man von einer Regierung erwarten, deren Mitglieder, zumindest ein Grossteil, beruflich noch nie „was gerissen hat“? Sie erwarten von den Bürgern, Berufe zu ergreifen, wo man richtig Arbeiten bzw. Malochen muss, und sind selbst zu faul dazu. Und unterstützen gleichzeitig, pardon, „faules Gesindel“ indem sie Gesetze machen (z.B. Bürgergeld), wo Faulsein unterstützt wird. Diese Regierung hat, meiner Meinung nach, einen Vollknall und gehört schnellstens abgewählt !!!

  14. Ja das Problem mit dem Fachkräftemangel. Hat auch die Alpenpravda letztens thematisiert in Bezug darauf, dass zu viele Deutsche in Teilzeit arbeiten und ob „wir“ uns das denn noch leisten könnten. „Wir“ brauchen mehr Betreuungsangebote, weil Frauen die Carearbeit zwingt in Teilzeit zu arbeiten…und dann posten die auch noch die Statistik das 40% der kinderlosen Frauen in Teilzeit arbeiten….die pflegen bestimmt alle Angehörige;D. Wenn in einer gynozentrischen Gesellschaft thematisiert wird, dass zu viele Frauen in Teilzeit arbeiten und da zu ändern sei, dann steht wirklich schlecht um die Wirtschaft:D.

  15. Was beim Klagen über den „Fachkräftemangel“ unerwähnt bleibt: Warum gehen die Deutschen dreimal öfter zum Arzt als die Schweden, bekommen doppelt so viele Herzkatheter geschoben und Prothesen implantiert? Warum werden nirgends auf der Welt derart viele SOFAs (Sozialversicherungsfachangestellte) ausgebildet? Haben wir zehnmal so viele Schornsteinfeger wie die Iren? Oder dreimal so viele Apotheken wie die Dänen?
    Wer eine realistische Analyse der Berufsfehlberatung in Deutschland lesen will, der gönne sich „Was soll mein Kind werden?“ von Ulrich Schulze.

  16. Wozu noch arbeiten ? Das grundlose Bedingungseinkommen steht doch schon in den Startlöchern. Wenn man es richtig macht, dann kann man bereits mit 18 Jahren Bürgergeld beantragen und sich damit eine eigene Bude leisten. Dann hat man finanziell fast das Gleiche wie ein Gleichaltriger der eine Ausbildung macht, kann aber über seinen Tagesablauf selbst bestimmen. Erst jetzt dämmert es den Politikern, dass sie hier eine katastrophale Richtung eingeschlagen haben. Und wie immer sind die darauffolgenden Konzepte nur halbherzig und fadenscheinig. Die Berufsberatung ist grundsätzlich gut, sie setzt mE nur viel zu spät und beseitigt die og Fehlanreize im System nicht.

  17. Finn Thorben ist nur ein kleinerer Teil des Problems. Der im Verhältnis größere Problemkreis besteht zum einen – in meist voluminöser Ausprägung – aus Dilara u Maliya, die sich mit Kenntnissen im Kleidung umhängen, Bildchen aus Fingernägel gemalt bekommen und dem Verzehr stark zuckerhaltiger Importprodukte für ausreichend lebensqualifiziert halten; Mahmut und Kiano wiederum haben sich jedwedem gesellschaftlich potentiell nutzbringendem Tun durch konsequente Umgehung einer funktional einsetzbaren Alphabetisierung entzogen.

    Na dann viel Glück, liebes Sozialsystem.

  18. Nun soll die Berufsberatung Finn Thorben davon abhalten, Geologie oder Theaterwissenschaft zu studieren.“ Vorsicht, Herr Thurnes! Sollte sich Finn Thorben für ein Geologiestudium entscheiden, weiß er wahrscheinlich, was auf ihn zukommt. Da ist nichts mit Labern, da wird es konkret. Und wäre in Staufen in Süddeutschland ein Geologe für die Genehmigung von Erdwärmebohrungen zuständig gewesen, wäre es wohl dort sicher nicht zu Hebungsrissen in der Altstadt gekommen. So war es wohl ein Theaterwissenschaftler, der den Startschuss gegeben hatte. Vielleicht war es aber auch ein Märchenbuchautor oder ein Wesen, das aus dem Völkerrecht kam.

  19. Nach erfolgreicher Habeck Abwicklung meines Unternehmens – bin ich stolzer Gast bei „JobCenter“ und „Agentur für Arbeit“. Die Arbeitsweise erinnert ans Mittelalter und welch ein Wunder – die haben sogar schon Computer. Berufsberatur – die Mitarbeiter sind schon froh – wenn frühs der Einschaltknopf am Computer funktioniert. Der Oberknaller vorige Woche war: „Sie sind der erste der nach einem Online Meeting fragt“. Es soll wohl einen Arbeitsplatz mit Skype geben. Das ist Fortschritt 2.0 oder das grüne OLAF Wirtschaftswunder. Ich lach mich jeden Tag schlapp und schlafe aus.

  20. Die Berufsberatung kam einst ins Gymnasium, mir hatten die Leute geraten eine Ausbildung zur Metzgerei Fachverkäuferin zu machen. Ich entschied mich für ein Studium mit Abschluss zum Dipl. Kaufmann. Hab nie bereut den Rat der Berufsberatung ignoriert zu haben.

  21. Das Problem beginnt schon damit, dass jeder noch so mittelmäßige Schüler aufs Gymnasium geht und glaubt, dass anschließend eine Weltkarriere auf ihn wartet. Falls Sie ein Beispiel für maßlose Selbstüberschätzung brauchen, dann denken Sie nur an Dr. Habeck, der nicht mal als Kinderbuchautor erfolgreich war und sein Heil im Wirtschaftsministerium sucht. Wenn man aber die Leute an anderer Stelle in der Wirtschaft braucht, sollte man besser die Hälfte der Gymnasien schließen und auch an den Universitäten einen philosophischen Kehraus veranstalten. Für die Stelle als SPD Generalsekretär braucht man schließlich nur einen Kevin und vielleicht noch eine Luisa-Helene als Doppelspitze. Dann ist aber gut mit Spitzenjobs im Hauptquartier. Karriere ist nun mal wie eine steile Pyramide und kein Plattenbau.

  22. Ein Artikel, der es nicht nur trifft, sondern auch gefällt. Leider, aber dafuer kann der Autor nichts, gilt auch hier, dass man lachen und, wie der BVB am Samstag, heulen zugleich kann. Ein typisch deutsches Phänomen scheint sich inzwischen von einem hohen Niveau ausgehend immer weiter zu steigern, das Funktionaersphaenomen. Man trifft es ueberall, z. B. auch im deutschen (Leistungs) Sport, wo unzählige Funktionäre ersichtlich gute Arbeit leisten. Leider ist es kein Witz, dass deutsche Funktionäre, spaeter Raete genannt, per se dysfunktional sind und ab einer bestimmten Anzahl zuverlässig dafuer sorgen, dass gar nichts mehr funktioniert. Das macht sie in Sch’land aber unverzichtbar. Ein etwas genauer Blick auf diese Funktionäre, ihre Typologie, verraet das Problem. Zum einen sind sie, obschon fachlich unfaehig, von wenig Sekbstzwrifeln ob ihrer Wirkung getrübt, zum andern zeichnen sie sich durch sehr spezifische Charaktereigenschaften aus. Zu dem, was man produktive Arbeit nennt, zur Wertschoepfung, sind sie nicht in der Lage, aber das ist auch nicht wirklich ihr Begehr. Sie sorgen ueberall, wo sie wirken und das ist inzwischen fast lueckenlos, sehr zuverlässig fuer eine kontinuierliche Abwärtsbewegung, was wiederum nur noch mehr Funktionäre erzeugt usw. Mitunter kommt die Rettung dadurch, dass sich niemand fuer ihr Wirken interessiert. Was immer bleibt, ist wie auch in diesem Fall mehr staatliche Ausgaben. Der Funktionär wird nach der Produktion seiner Kosten fuer den Steuerzahler bemessen. Je mehr, desto “ besser“. Ich fürchte, dass auch diese Erscheinung so wie andere Besonderheiten untrennbar mit der deutschen Mentalität verbunden ist. Leider kommen hier Funktionärsunwesen und die Besonderheiten der Ü40 – Eltern, die sich z. B. nach einer erfolgreichen Beamtenkarriere um ihr (einziges) Spaetprojekt und dessen Karriere sorgen, zu einer toxischen Mischung zusammen, ergaenzt durch Prüfungen, so es sie noch gibt, die mit dem Namen nichts mehr gemein haben. Erfreulich ist, dass sich der LaenderIQ von Deutschland denen der Heimatlaender unserer Neuankömmlinge zügig anpasst. Die Vorreiter dieser Entwicklung sind eindeutig und nicht zufaellig bei den Gruenen zu finden.

    • Knappe Zusammenfassung: Nur noch Häuptlinge, aber keine Indianer mehr.

  23. Und ich dachte, die fehlenden Fachkräfte wandern täglich in der Mannschaftsstärke einer Kleinstadt zu? Mit all den kommenden Fachkräften, kann sich Finn-Torben seinem Studium der Ökoarcheologie widmen. Lea-Sophie wird Genderprofessorin und all die anderen Söhnchen und Töchterchen können immer noch in den Klimaschutz, den Antirassismus, in die Post colonial studies und die Flüchtlingshilfe gehen, damit uns die Fachkräfte auch in Zukunft nicht ausgehen. Amen!

    • Wenn Linksgrün das Land an die Wand gefahren hat, werden die erstmals in ihrem Leben lernen müssen zu arbeiten, um nicht zu verhungern. Das wird für viele dieser Weichlinge eine ganz neue Erfahrung werden.

      • Wo wollen die arbeiten? Der durchschnittliche Linksgrün-Laberer bekommt keinen Dübel in die Wand und steht dem Umwandlungsprozeß „Kartoffeln zu Mittagessen“ entfremdet gegenüber.

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