Die Zeit der Kirschblüte in Deutschland bringt Erinnerungen an Japans „Sakura“ zurück. Sie steht dort für Schönheit und Aufbruch aber auch für Vergänglichkeit. Dann bin ich um den Schlaf gebracht, weil ich dieses so andere Land bewundere und den trotz aller Ferne gemeinsamen, aber vergangenen Werten nachtrauere.
In vielerlei Hinsicht könnten unsere beiden Länder nicht unterschiedlicher sein, trotzdem gibt es auch viele Dinge, wie die Wertschätzung von Kultur, Bildung und Wissenschaft, aber auch die Produktion von komplexen Maschinen, die unsere beiden Länder an gegensätzlichen Enden der Welt teil(t)en. Auch der ausgeprägte Pazifismus beider Länder lässt sich leicht durch die Schuld beider Länder am und im Zweiten Weltkrieg erklären. Aber diese Einstellung hat sich ja jüngst selbst bei den Grünen gewandelt. In Japan hat die Furcht vor Nordkorea und vor allem dem übermächtigen Nachbarn China zuletzt zur Erhöhung des Budget des Militärs um 26 Prozent innerhalb des vergangenen Jahres geführt. Pünktlichkeit, Verlässlichkeit, Disziplin, Fleiß und Präzision haben sicherlich in beiden Ländern zu den Wirtschaftswundern nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs beigetragen. Im Westen gelten solche Eigenschaften allerdings bei einigen besonders woken Mitmenschen mittlerweile als Ausdruck eines „weißen toxischen Patriarchats“. Aber – nun kommen wir von den Gemeinsamkeiten zu den wachsenden Unterschieden – in Japan wurden diese altmodischen Werte bewahrt, die in Deutschland oder im Westen allgemein zuletzt verlorengegangen zu sein scheinen.
Shinzo Abe: Ein Vermächtnis für Deutschland
Was mich nicht mehr die Augen schließen und heiße Tränen fließen lässt: Man fährt dort in extrem sauberen und auf die Sekunde genauen Zügen und U-Bahnen. Es gibt kein Drängeln auf den Bahnsteigen, denn man wartet exakt an der markierten Stelle, an der das Zugabteil des Shinkanzen-Schnellzuges auf den Zentimeter genau anhalten wird, für das man ein Ticket gebucht hat. Das zahlreiche und gepflegte Zugpersonal trägt Uniformen und verneigt sich höflich vor den Fahrgästen beim Ein- und Aussteigen. Die japanischen Toiletten sind bekanntlich technische Wunderwerke mit Heizung, Musik, Wasserstrahl und allerlei anderem Schnickschnack. Selbst in den Zügen und Bahnhöfen sind sie immer picobello sauber. Selbstverständlich funktioniert das kostenlose Wifi schnell und zuverlässig überall.
Über den Zustand der Deutschen Bahn muss man wohl keine weitere Zeile verschwenden. Leider scheint mir aber der Verfall der Deutschen Bahn symptomatisch zu sein für den Niedergang unseres einst so sauberen, fleißigen und pünktlichen Lands. In Japan gibt es nirgends Graffiti, hier mag sich niemand mehr auch nur in der Nähe von Bahnhöfen aufhalten – trotz Messerverboten. Die Menschen dort sind höflich miteinander und die Angestellten wissen, dass sie für die Kunden arbeiten. Alles ist digitalisiert und wenn man doch ein Bahnticket persönlich am Bahnhof kaufen möchte, dann stehen die uniformierten Angestellten höflich auf, wenn man sich dem Schalter nähert.
Die Unterschiede überwiegen mehr und mehr – und die ehemaligen Ähnlichkeiten schwinden. In Japan wird äußerst selten gestreikt. Das war in Deutschland auch mal so. Bei Streiks dachte man an Italien oder Frankreich. Längst herrscht aber auch bei uns der Schlendrian und es wird fast 30mal mehr hier gestreikt als in Japan. Spätestens seitdem das Arbeitsamt „Job Center“ heißt und Berufe nur noch „Jobs“ sind, geht die Arbeitsmoral und die Qualität der Dienstleistungen in Deutschland bergab.
Das gegenseitige ungeschriebene Versprechen des Salary-Man und seiner Firma, die eine lebenslange Anstellung verspricht, ist noch ungebrochen dort. Aber selbst lebenslange Jobsicherheit resultiert hier nicht mehr immer in Disziplin, Kompetenz und Verlässlichkeit. Spätestens seit der Covid-Zeit und dem Anspruch auf „home office“ kann man den korrupten Verfall der Arbeitsmoral überall spüren vielleicht besonders stark auf im öffentlichen Dienst. Immer weniger Menschen sind telefonisch erreichbar, Anrufbeantworter scheinen auch 70 Jahre nach deren erstmaligen Einsatz in Deutschland noch nicht weit verbreitet zu sein.
Das Wort Digitalisierung wagt man gar nicht mehr in den Mund zu nehmen. An meiner Universität füllen wir im Jahre des Herren 2023 immer noch die allermeisten Formulare per Hand aus oder wenn man sie – oh Fortschritt – am Bildschirm ausfüllen kann, muss man sie meist trotzdem ausdrucken per Hauspost, und oft noch in Mehrfachausführung auf den Behördenweg bringen. Auf der WWW-Seite meiner Universität beispielsweise sind Telefonnummern, vielleicht aus missverstandenem Persönlichkeitsschutz, schwer auffindbar. Wenn man dann versucht, jemanden per Email zu erreichen, kann man sich nicht darauf verlassen, dass irgendetwas passiert.
Ich will damit nicht die Fleißigen und Verlässlichen, die Ihre Arbeit immerhin finanziert vom Steuerzahler ernst nehmen, unerwähnt lassen. Sie gibt es, Gott sei Dank, immer noch. Aber, wenn man sich an einer einzigen kleinen Universität zwei Damen-Fußballmannschaften im Genderreferat und noch zwei Teams an der Pressestelle leistet, aber gleichzeitig in der Personalabteilung zu wenige Posten mit immer absurder werdender Bürokratie kämpfen lässt, dann muss man die Prioritäten der ganzen Veranstaltung in Frage stellen dürfen.
Das Fatale an der Situation ist, dass sich verständlicherweise oft auch die ehemals treuesten Staatsdiener, korrumpieren lassen, denn sie sehen ja, dass die Frechen mit der Faulheit durchkommen. Ein amerikanischer Kollege von mir, der als Max-Planck-Direktor mehr Forschungsgelder bekam als er ausgeben konnte, sagte oft frustriert über die neue Arbeitsmoral hier „the German disease is that people are either sick, pregnant or on vacation“.
Auch Japan hat einen riesigen Staatsapparat und auch Japaner beklagen sich über die Bürokratie, dennoch scheint mir aus der Warte des gelegentlichen Besuchers, dass deren Land wesentlich effizienter (bei geringerer Steuerlast) und dabei noch besser zu funktionieren scheint. Wie hoch ist der Krankenstand der Bediensteten des öffentlichen Dienstes in Berlin? Im Durchschnitt so um die 36-38 Arbeitstage, also über sieben Wochen pro Jahr. Dazu kommen noch 30 Tage Urlaub also sechs Wochen jährlich und dann noch 10 gesetzliche Feiertage. Etwa 15 Wochen von 52 im Jahr nicht zu arbeiten wie hier, zumindest in Berlin, ist in Japan undenkbar. Dort hat frau Anspruch auf 10 Tage Jahresurlaub und viele nehmen nicht einmal die. Deutschland ist Weltmeister in kreativen Brückentagen und man kann darauf wetten, dass Zeitungsartikel jedes Jahr darauf hinweisen, wie man hier seine Urlaubstage besonders clever ausnutzt.
Auch in anderer Hinsicht macht Japan vieles anders als wir. Die Inflationsrate in Japan war letztes Jahr -0,23 Prozent, eine Kilowattstunde Strom kostet etwa 13c€, 1 Liter Benzin kostet ungefähr einen Euro und Japan hat insgesamt etwa 500 syrische Flüchtlinge aufgenommen. Nach dem Tsunami 2011, der das Atomkraftwerk in Fukushima zerstörte, entschloss sich die Merkelregierung bekanntlich zu dem abrupten Atommoratorium und stieg vorschnell entgegen vorherigen Abmachungen aus der günstigsten grünen CO2-freien Energie aus. Das wurde nur drei Tage nach dem Erdbeben in Japan überstürzt und ohne wissenschaftliche Begründung beschlossen.
Wahrscheinlich starb nur ein Mensch an freigesetzter Strahlung in Fukushima, im Jahr 2018, aber es gab dadurch hier am anderen Ende der Welt wohl allein aus parteipolitischem Kalkül eine Rechtfertigung für einen Beschluss, der offenkundig dem Industriestandort Deutschland schadet und natürlich auch gegen die Reduzierung des CO2-Ausstosses wirkt. Es standen bald Landtagswahlen in Baden-Württemberg an und so war es für Merkel und die CDU opportun, der Atomkraft „sayonara“ zu sagen. Trotzdem verdoppelten die echten Grünen bei der Landtagswahl ihre Stimmen und die fake grüne CDU verlor nach 58 Jahren den Ministerpräsidentenposten in The Länd.
Das japanische Green Transformation Excecutive Committee empfahl vor sechs Monaten, die Anzahl der Atomkraftwerke (im Moment sind noch 33, von 54, am Netz) dort weiter auszubauen, denn Atomkraft wird als „a power source that contributes to energy security and has a high decarbonisation effect“ angesehen. Trotz Fukushima setzt Japan also vermehrt auf Atomenergie. Ein weltweiter Trend zu mehr Atomkraft ist offensichtlich, nur hier will man es besser wissen entgegen aller Rationalität und Wissenschaftlichkeit, die auch einmal eine Gemeinsamkeit von Japan und dem Land der Dichter, Denker aber auch der Wissenschaftler und Ingenieure war.
Und so importieren wir nun Atomstrom aus Frankreich und generieren dreckigen Strohm mit Kohle. So ist es vermutlich CO2-schädlicher, ein Elektroauto zu fahren als einen Diesel. Diese Kopflosigkeit und irrationalen Entscheidungen werden von willfährigen Medien applaudiert und von Wählern resigniert hingenommen. Gleichzeitig werden allerorten Empfehlungen für kluge Köpfe für die besten Emigrationsländer verbreitet.
Einer meiner ehemaligen japanischen Mitarbeiter ist nun Professor am Nationalen Institut für Genetik in Mishima. Auf dem Gelände einer ehemaligen Munitionsfabrik wurde nach dem Zweiten Weltkrieg dort eines der weltweit führenden Forschungszentren in molekularer Genetik etabliert. Als ich ihn dort besuchte, führe er mich über den Campus. Überall waren schöne Kirschbäume gepflanzt worden. Zur Zeit der Kirschblüte werden die Mitarbeiter und Besucher aus der Umgebung mit einer Broschüre, die es im Besucherzentrum gibt, darauf hingewiesen, wo und wann auf dem Campus welche Sorte von Kirschen gerade blühen.
Kirschbaumplan des National Institute of Genetics in Mishima / Axel Meyer
Ein Gärtner ist dort angestellt, die Mitarbeiter des Instituts per Email zu informieren wo und wann gerade die schönsten Blüten am Institut zu sehen sind. An meiner Universität in Konstanz wurden derweil gerade eine Reihe von lastwagengroßen Müllcontainern vor unserer Eingangstür an unserem Gebäude aufgebaut und eine Grasfläche wurde für ein riesiges Feld von fast völlig ungenutzten (Nachhaltigkeit?) Fahrradparkplätzen asphaltiert. Bäume wurden nicht gepflanzt. Kein einziger Kirschbaum an meiner Universität ist mir bekannt. Vieles ist nun anders in Deutschland, aber vieles ist besser (geblieben) in Japan.
Prof. Dr. Axel Meyer hat den Lehrstuhl für Zoologie und Evolutionsbiologie an der Universität Konstanz inne
Japan ist ein Land das eine sehr homogene Bevölkerungsstruktur hat. Es war nie ein klassisches Einwanderungsland. Das ist vor und Nachteil zugleich. Vorteilhaft ist, dass sich viele mit ihrem Land verbunden fühlen, nachteilig ist, dass auch in Japan zunehmend die Fachkräfte fehlen weil das Land rasend schnell überaltert. Das konnte man damals noch mit mehr Automatisierung kompensieren, aber alles kommt an seine Grenzen.
Die von uns wahrgenommene Japanische Höflichkeit ist eher mit denen der Amerikaner zu vergleichen. Niemand würde es wagen jemanden öffentlich zu beleidigen oder seine Meinung als falsch zu betiteln. Unter der Haube passiert das aber zwischen den Zeilen. Für uns als Europäer kaum wahrnehmbar. Ob das jetzt besser ist als die Berliner Schnauze die dir direkt ins Gesicht sagt wenn ihr was nicht passt muss jeder selbst beurteilen. Ich finde eine öffentlich gezeigte Meinung besser.
Genauso wie Individualismus. Man mag über Grüne, Klimakleber usw. halten was man will. Aber hier hat jeder erstmal viel Option seine eigene Idee auszuleben, Japan ist diesbezüglich sehr traditionell und angepasst. Niemand will auffallen. Niemand möchte dadurch in Misskredit gebracht werden. Möchte man so eine Gesellschaft hier? Einheitsbrei und Duckmäusertum? Ich nicht.
Die Züge sind pünktlich und schnell. Das liegt aber auch daran dass Japan wenige große Metropolen hat und sich bei der Bahn ziemlich auf den Personenverkehr konzentriert. Über unsere Strecken donnern auch noch zig Güterzüge. Und jeder der mal im Ruhrgebiet war weiß, dass auch ein ICE an jeder Milchkanne halten muss, weil einfach eine Großstadt nach der anderen kommt.
Wer hier Japan glorifiziert oder solche Verhältnisse auch hier haben will sollte sich damit auch abfinden, dass sein Tag dann eben nicht nach durch Gewerkschaften erkämpften 7-8 Stunden endet. Da arbeitet man deutlich länger, härter und muss mehr lernen. Das Ergebnis wird mit mittelmäßigem Lohn im weltweiten Vergleich gesehen.
Japan ist uns sicherlich in Vielem voraus, ich liebe dieses Land weil es so anders ist. Und es gibt sicherlich auch DInge die wir uns abschauen könnten. Aber ich möchte dort aus oben genannten Gründen nicht leben. Für mich ist das Leben hierzulande weitaus weniger zwanghaft, bietet mir mehr Gestaltungsmöglichkeiten und ist abwechslungsreicher. Man darf ja nicht vergessen…das was in Berlin als Aushängeschild für gescheiterte Politik/Stadtkontrolle gezeigt wird ist nicht Deutschland. Hier auf dem Land funktioniert VIeles noch sehr gut.
Die Unterschiede etwa bzgl. öffentlicher Sauberkeit zwischen Japan und Westeuropa sind ein ziemlich alter Hut. Daran kann man keinen, schon gar nicht den bei uns aktuellen Kulturverfall festmachen.
Japans größstes Problem ist die „Arbeitskultur“ der Japaner, die für jeden außerhalb Japans sozialisierten Menschen abstoßend wirken muss und zu weltweit bekannten Phänomen wie den Hikikomori geführt hat. Dann noch die Depressions und Selbstrichtungsrate, die überalterte Gesellschaft…Japan ist Deutschland in jeder Hinsicht überlegen, allerdings müssen die dafür harte Opfer bringen.
Ja, den Japanern geht es gut, man könnte fast neidisch werden, sie dürfen unter sich bleiben, werden nicht bedroht und ausgenommen, wie die Weihnachtsgans. Hoffentlich wissen die das zu schätzen.
Angeblich ist die Einführung und Nutzung des Koran in Japan untersagt ? Glückliches Land !
Das stimmt zwar nicht, denn Japan ist gegenüber anderen Religionen sehr tolerant. Aber die 200.000 Muslimen bei einer Gesamtbevölkerung von 120 Millionen zählen eher unter ferner liefen. Ein Viertel davon sind konvertierte Japaner, viele andere Muslime sind Malaien. Es gibt auch nur 100 Moscheen in ganz Japan. Und alle werden von Behörden und Polizei genau beobachtet.
Unsere ja ach so fortschrittlichen Bundestagsabgeordneten und Kommunalpolitiker sollten mal nach Asien – insbesondere – reisen und sehen, wie es dort in vielen Ländern aussieht. Vielleicht können sie was lernen. Aber auch nach Amerika und Australien. Die Bundesregierung reist offensichtlich mit Augenbinden. Sonst hätten sie längst die allgemeine Rückständigkeit in Deutschland entdeckt.
Danke, Prof. Meyer, für diese Gegenüberstellung, die traurig stimmt. Die Sozialbiologie kennt die Ursachen: Durchschnitts-IQ Japan 105, Deutschland 98.
Auch das Persönlichkeitsmerkmal Gewissenhaftigkeit ist vor allem genetisch determiniert. Da in Deutschland die superklugen erfolgreichen Frauen beschlossen haben, keine Kinder mehr zu bekommen oder maximal eines und dumme doppelt so viele in die Welt setzen wie durchschnittlich kluge und die Zuwanderer häufig mit einem niedrigeren IQ glänzen, ist der Niedergang m.E. nicht aufzuhalten, siehe dazu Prof. Heiner Rindermann in „Cognitive Capitalism“.
Eine etwas einseitige Betrachtung von Japan, dessen strukturelle Verkrustung und gigantische Staatsverschuldung in diesem Vergleich genauso außen vor bleiben, wie die Folgen der mehrjährigen Totalabschottung von der Außenwelt, die einer freiheitlichen Gesellschaft nicht gut zu Gesicht steht.
Auch die Sauberkeit hat ihren Preis, in Japan ist im Büro nicht alles erlaubt, und wer über den eigenen Arbeitgeber öffentlich Schlechtes sagt, der dürfte seine lebenslange Anstellung gefährden. Da bevorzuge ich die deutschen Verhältnisse.
Und ja, die Zeit der Verbeugungen ist in Deutschland vorbei. Zumal japanische Höflichkeit gerne misinterpretiert wird.
BIP-pro-Kopf Japan 40 000 $, Deutschland 50 000 $. Staatsquote Japan 45%, Deutschland 49%.
Waren Sie schon mal in Japan? Eher nicht. Fliegen Sie mal hin. Ihnen würde sofort auffallen, wie verrottet D reinäußerlich schon ist. Welche „Totalabschottung“ sehen Sie und wo sollte der „Gefahr für die freiheitliche Gesellschaft“ sein? Da sehe ich Deutschland mit seinen linksfaschistischen Tendenzen eher kritisch. Mit welcher Kompetenz können Sie japanische Höflichkeit einschätzen?
Anti-Left:
Ich habe nicht japanische Höflichkeit eingeschätzt, sondern hiesige Misinterpretationen. Und ja, ich habe etwas Einblick.
Bzgl. Deutschland habe ich nichts anderes gesagt. Jede Medaille hat zwei Seiten – und ich hoffe, es gibt auch einen Weg in der Mitte. Das gilt übrigens auch für Migration.
Ansonsten zum Wohlstand nur zwei Zahlen, Wohnfläche pro Kopf:
Japan: 35,7 qm
Deutschland: 45,7 qm
Ich bevorzuge die deutsche Variante, auch wenn die Stimmen immer lauter werden, Deutschland in diesem Punkt zu japanisieren. Am liebsten natürlich zwangsweise.
stimmt! Ich habe mich auch viel mit Japan beschäftigt. Ist auch nicht alles Gold was glänzt.
Es gibt wohl auch viel verrottende Gebäude.
Die Landwirtschaft produziert exorbitant teuer.
Es gibt quasi ein Anstellung auf Lebenszeit, man muss aber nur studiert haben, egal was. Die Arbeitszeit ist auch nur absitzen und es zählt nicht unbedingt Produktivität.
Das große Problem bei uns, durch die starke Diversifikation sinkt die Motivation und das Verantwortungsbewusstsein. Die Politik lebt es vor und so werden diese Eigenschaften regelrecht gezüchtet. Das Resultat sieht man.
Japan ist eine genetisch und kulturell homogene Gesellschaft, Ausländer werden nur eingelassen, wenn sie der Nation nützen, der Islam gilt als aggressive Religion und darf nicht öffentlich ausgeübt werden. Auf dieser Basis kann ein Land funktionieren.
In Japan geht die Sonne auf, in Deutschland geht sie unter.
Bin gerade auf dem Rückweg aus China. Reise seit 32 Jahren hierhin. Die gute Nachricht: wir müssen uns nicht warm anziehen; die schlechte: wi sind schon erfroren. IT boomt, 150! neue Kraftwerke im Bau, die Umweltverschmutzung wird reduziert, sauber, keine Messermänner etc. China hat uns überholt.
Oh, Messermänner gibt’s dort auch – sh. die Anschläge radikaler Uiguren vor ein paar Jahren. Allerdings lassen die Chinesen sich halt von dieser Klientel nicht auf der Nase rumtanzen, sondern treffen Gegenmaßnahmen. Heute, und früher auch schon (sh. Dunganen-Aufstände).
Ein schöner Artikel, jedoch Formulierungen wie „dreckiger Strom“ und das ständige Wälzen des CO2 Ausstoßes tun der Güte doch Abbruch. Schade.
Danke für den Blick nach Japan. Danisch beschreibt heute das Klagelied eines Historikers und erwähnt die Unterwerfung der Universitäten. Merkel et al haben ganze Arbeit geleistet.
Ein sehr harmonischer Bericht. Hier wird der Abstieg Deutschlands noch deutlicher. Es wird deutlich wie proletenhaft, wie vulgär und häßlich das links-grüne Verständnis von Schönheit ist. Ein gebildetes, feinziseliertes und bürgerliches Verständnis von Ästhetik fehlt völlig.
Japan ist eine höchst homogene Gesellschaft. Bei uns ist der Zug lange abgefahren. Würde Deutschland ähnliche Methoden anwenden wie Japan – Extrem harte Haftstrafen, nahezu geschlossene Grenzen, offene Diskriminierung von Ausländern – würde man uns als Schurkenstaat ächten.
Das ist ja das Erstaunliche. Die Ansichten der Chinesen, Japaner und Koreaner bzgl. wie kulturell und ethnisch homogen die Gesellschaft zu sein hat, vertritt bei uns nicht mal die Afd (die Einwanderung ja nicht per se ablehnt). Würde man die ostasiatische Einstellung hierzulande öffentlich vertreten, wäre man vermutlich Nazi². Ich bringe dieses Beispiel daher immer gern in der Diskussion mit Linken, die sich schwer tun zumindest die Japaner und Koreaner als Nazis etc abzutun…
Bravo und vielen Dank, Herr Prof. Meyer…Leider war ich noch nie in Japan, habe aber schon immer eine große Bewunderung für dieses traditionsbewusste und doch so eklatant fortschrittliche Land empfunden. Mein Interesse an diesem schönen Land, befriedige ich über youtube. Gottseidank bietet yt einige gute Informationen über Japan. Wie Sie im Kommentar schreiben, sind die Züge, Bahnhöfe und die dazugehörende Infrastruktur…atemberaubend! Beneidenswert! Die wunderbare Höflichkeit und Freundlichkeit der „ Bediensteten „ ist unglaublich. Unterstrichen wird das Ganze durch eine Anzahl von sogenannten Bloggerinnen, auch auf yt. Diese Damen haben Kultur, Erziehung und Bildung. Es macht Riesenspass ihnen zuzuschauen, wie sie sich im europäischen Alltag ( wohnhaft in Frankreich) darstellen. Meine traurige Erkenntnis daraus…Deutschland wird immer mehr zu einem groben, bildungsfernen und verwahrlosten Land.
Das ist eines der größten Probleme in D, die Arroganz der Bediensteten. Angefangen beim kleinen Postamt über Büroangestellte in den Kommunen bis hin zu den höchsten Staatsämtern, alle glauben, sie stünden weit über ihren Arbeitgebern, dem Souverän.
Wer die Geschichte vom Souverän glaubt, der hat schon verloren.
Es wird ja täglich von Politik und Verwaltung bewiesen, dass der Bürger ebensowenig Souverän ist wie in der Wirtschaft der Kunde/Verbraucher König.
Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Axel Meyer.
Höchstwahrscheinlich wird Ihnen neuerdings kein Poesiealbum mehr vor gelegt, in dem Sie sich äussern könnten.
Gehen Sie daher bitte davon aus, dass ich mir über Japan keinen Kopf mache, denn das ist das Problem der Amis!
Nicht Hitler hatte nämlich den Krieg beenden können, sondern es waren die Bomben der sog. Alliierten!
Ob ich also meinen „ehemaligen“ Alliierten ob der Verwirrungen der Welt ein Ohr zu schenken habe, welches mich bereits vor meiner Geburt von diesem Wahnsinn befreien hätte können, liegt nicht daran, dass ich heute zwei Ohren habe.
Nein, es liegt daran, dass ich des Denkens mächtig bin.
Ob also „Grüne“ des Denkens überhaupt mächtig sind, oder Japaner einem nur SEKUNDEN dauerndem Holocaust ausgesetzt waren, überlassen Sie bitte der Geschichte.
Ich schliesse mich all diesem Horror jedenfalls nicht mehr an!
Ohren und Augen habe ich nämlich genug.
Allein, es fehlt an einem zweiten Leben!
Und schon dazu habe ich in 2023 keinen Glauben mehr zu verschenken!
Schliesslich bin ich Handwerker, an denen es in dieser Republik zuletzt mangelt.
Wollten Sie mich also aufheitern?
Entschuldigung, aber das ist Ihnen nicht wirklich gelungen.
Japaner hatten demnach nämlich keine Chance.
Wenn Sie das Wort Chance also demnächst besser umschreiben würden, wären wir d’accord.
Bis dahin wollen wir es aber der „Geschichte“ überlassen, was aus uns ALLEN demnächst so passiert, oder?
500 Syrer! Wie viele Afghanen, Somalier, Eritreer, Maghrebiner, Ukrainer? Wie viele von denen sitzen zu Hause oder sind straffällig geworden? Falls deren Kinder in japanischen Schulen sind, mit welcher Leistung punkten sie und gibt es Disziplinkreativität? Falls ja, wie wird damit umgegangen? Wie hoch ist der Steuersatz in Japan und wie viele Yen werden für „Projekte“ in aller Welt rausgehauen? Wie viele Yen und wie viele Verbeugungen haben die Japaner bezahlt bzw. gemacht bzgl. ihrer Kriegsschuld aus dem 2. Weltkrieg. Wie geht die junge Generation damit um? Wann finden DragQueen oder DragKing-Vorlesungen in öffentlichen Bibliotheken für die Kleinsten statt?
Welche Bildungsabschlüsse und auf welchem Niveau müssen japanische Spitzenpolitiker vorweisen, um überhaupt in die Nähe eines Amtes zu kommen? Müssen sie grundlegende Kenntnisse in Geschichte belegen können? (Emilia Fester als Bundestagsabgeordnete der Grünen weiß nicht, wann die Bundesrepublik gegründet wurde. Otto von Bismarck ist ein unbekannter Name für sie. Da bin ich mir definitiv klar, dass sie intellektuell nicht in der Lage ist, Vorlagen zu BT-Beschlüssen zu lesen und entsprechend kritisch zu analysieren, geschweige denn zu verstehen.)
Jaaa, zu Japan würde mich das alles sehr interessieren und damit erübrigt sich jegliches Nachdenken über deutschen Siff, Lotter und Verblödung in weiten Teilen der Gesellschaft von oben bis nach ganz unten.
(Tipp: Schauen Sie sich bei Gelegenheit den Zugverkehr samt Hightech-Zügen in China an. Dort hat es eine ähnliche Entwicklung genommen. In Deutschland wären diese Züge nach einem Tag und einer Nacht mit Graffiti-Tags verschmiert, die Toiletten zugeschissen und die Polster aufgeschnitten. Da ist Holzklasse am besten – Primatenniveau!)
Wahrscheinlich will Scholz samt Angetrauter wieder Gutwetter in Japan machen, nachdem ein verkaterter Habeck vor japanischen Journalisten zum Morgeninterview einen Negativbeispiel hinterlassen hat. Es war eine Schande! Plappermäulchen ist auch zu Hause geblieben, ein Glück!
Ein sehr politisch korrekter Artikel der rein beschreibend ist und nicht auf mögliche Ursachen eingeht. Meiner Meinung nach gibt es für den starken Abstieg der BRD folgende Gründe:
Insbesondere durch Merkel alternativloses Handeln ist im Grunde die konservative Seite vernichtet worden und es wird seit 1998 nur noch linke bis linksextreme Politik betrieben.
Ich war dieses Jahr in Japan und war begeistert. Japan zeigt wie man dem Fachkräftemangel wirklich begegnet. Führerlosezüge, Roboter im Restaurant.
Das ist Zukunft.
Und vor allem keine unkontrollierte Einwanderung und die japanische Regierung besitzt anscheinend so etwas wie „common sense“. Es gab auch in Japan lange Diskussionen wegen Fukushima (auch eine Protestbewegung). Mittlerweile hat man sich aber entschlossen, doch wieder auf Atomkraft (neben Gas und Wasserkraft) zu setzen. Es ist einfach die billigste und sauberste Quelle.
Es ist richtig, vieles in Japan läuft deutlich besser.
Der Autor hätte aber auch die gewaltigen Probleme des Landes erwähnen sollen:
Japan – Staatsverschuldung in Relation zum BIP bis 2028 | Statista
Mir ist dabei durchaus klar, daß wir dank grüner Politik Japan in Bälde überholt haben werden ; -), und zwar bei ungleich ungesünderen Rahmenbedingungen, wie z.B. Sozialstaat/Migration, marode Infrastruktur, Energiekrise, (Miss-)Wirtschaft/Deindustrialisierung …
Ich wünschte Deutschland wäre ein wenig mehr japanisch und weniger afghanisch. Mit der ganzen rotgrünen (braunen) Buntheit hat sich ein schmutziger Schleier über dieses Land gesenkt. Überwachung, Traurigkeit, Konformismus, Rechthaberei, moralinsaurer Dogmatismus. Ich vermisse die unbeschwerte Lebensfreude der 80er.
Ist mit solchem Islam nicht vorgesehen. Lesen Sie die Fatwa zum Thema Zirkus – und sie können erkennen, dass hier bald Schluss mit lustig sein wird.
Bedanken kann man sich bei Merkel und ihren Netzen – wenn man sich momentan auch auf die Graichen-Agora kapriziert.
Japan hat, wie Ungarn auch, von Anfang an gerne auf solche Bereicherung verzichtet.
Nicht umsonst nannte man die Japaner auch „die Preussen Asiens“. Tatsächlich war Deutschland nach der von den Amerikanern erzwungenen Öffnung Japans in den 80-er Jahren des 19. Jahrhunderts ein großes Vorbild für Japan, deutsche Kultur, Musik, Dichtung, genossen höchstes Ansehen. Auch im Negativen gibt es erstaunliche Parallen und die Situation nach dem 2. Weltkrieg (völlige Niederlage, ökonomischer Wiederaufstieg unter dem „amerikanischen Schirm“ ähneln sich.
Die Wege trennten sich, da in Japan keine linksgrün-woke Kulturrevolution/“Große Transformation“ stattgefunden hat. Heute müssen sich Japaner in Deutschland beinahe fühlen, als seien sie in einem besseren Entwicklungsland gelandet, was Effizienz, Sauberkeit, technische Ausstattung, Atmosphäre im öffentlichen Raum anbelangt. In vielen Städten stellen sie sich vielleicht die Frage, ob sie nicht versehentlich in einem Land des Nahen Ostens gelandet sind… . Japan hat die anderthalbfache Bevölkerung Deutschlands und – 500(!) Syrer aufgenommen. In Deutschland entsprechen 500 „Schutzsuchende“ einem „Tagessatz“. Sofern Japaner Deutschland besuchen oder sich näher mit den Zuständen hier befassen, werden sie sich in dieser weisen Zurückhaltung bestätigt fühlen. Man nennt Japan bekanntlich das „Land der aufgehenden Sonne“. Deutschland hingegen verdient täglich mehr den Titel: „Land der untergehenden Sonne“. Und das nicht, weil es im Westen liegt…
Japan ist tatsächlich ein anderer Planet. Wenn man nur mit englisch durch käme und generell erwünscht wäre, könnte man sich sogar längere Aufenthalte dort vorstellen. Das Essen ist fantastisch, die Menschen durch und durch höflich, und es ist beruhigend sauber. Das Land ist auch überbordend fruchtbar – es wächst fast alles irgendwo – und sehr viel grüner als es sich viele vorstellen (70% bewaldet).
Vielleicht könnten die Japaner ja ein paar von uns reinlassen um ihre aussterbenden Dörfer am Leben zu halten. Auf dem Land gibt es viel Leerstand.
Da liegt glaube ich, ein Missverständnis vor. Die Japaner sind zwar sehr höflich und zuvorkommend Ausländern gegenüber, aber sie sind auch froh, wenn die Fremden dann wieder ihr Land verlassen.
Ich war mal vor 10 Jahren in Japan als Tourist und habe große Teile des Landes bereist und viel angeschaut. Japan hat mich schon immer fasziniert, aber leben (für längere Zeit) möchte ich dort nicht. Hatte auch auf dem Dorf und einmal auf dem Lande im Bus zwei unschöne Erlebnisse, wo alte Leute mich aufs Schlimmste beschimpft haben (eben weil ich Ausländerin war). In größeren Städten wie Tokio oder Osaka findet man auch immer mal Restaurants, wo an der Tür geschrieben steht: „Japanese People only- Foreigners not welcome“ (kein Witz!). Das könnte man sich in Deutschland nicht vorstellen. Aber man muss es akzeptieren. Es ist ihr Land, ihre Kultur.
Schöner Artikel! Und „Lost in Translation“ ein wunderbarer Film, bringt ganz exakt die Essenz der japanischen Kultur auf den Punkt.
Von Kalifornien ziehen seit Monaten viele nach Texas und fliehen vor den Zuständen, die sie sich dort „gewählt“ haben. Ich glaube nicht, dass Japan erpicht ist, welche von uns aufzunehmen.
Die Texaner lachen über die woken Kalifornier, die sich ihr schönes Land selbst mutwillig kaputt gemacht haben (Portland, Oregon eine ehemals super coole Stadt mit vielen kleinen Brauereien und einer schönen Umgebung wurde auch bereits vom Wokeismus zerstört).
Wenn man einmal in der Abwärtspirale steckt (kennt man aus Sport) ist da schwer wieder rauszukommen, denn alles hängt mit allem zusammen. Wo soll man jetzt noch ansetzen? Ich habe keine Ahnung.
Für D ist es zu spät. mE kommt nur noch ein Neuanfang nach einer harten Landung in Frage, und vielleicht nicht einmal das. Allerdings ist es auch selbstverschuldet. D hatte seine Chance ein normales Land zu werden – und dann musste es sich Merkel geben, die alle Fortschritte 1945 – 2005 zunichte gemacht hat.
Deshalb ist man gute beraten einen Plan B bereitzuhalten, also irgendeine Form von Auswanderung. Japan wäre schon toll … aber ist für Migranten, auch wohlmeinende, ein ganz hartes Pflaster.
Die Sprache, insbesondere die Schrift, ist eine unüberwindliche Hürde für Erwachsene.
Ja, genau so ist es!
Ich war beruflich oft in Japan und war jedesmal beeindruckt, wie Gesellschaft ganz anders funktionieren kann.
Menschen respektieren sich. Auch in extrem schwierigen Verhandlungen kamen wir zu Ergebnissen, die konsensfähig waren. Ideologische Attitüden und Beschuldigungen gab es nicht.
Zum Öffentlichen Personennah- bzw. fernverkehr: wer wissen will, wie man ‚Bahn‘ attraktiv macht, sollte rund eine Woche in Japan mit offenen Augen und Ohren ‚durch die Welt gehen‘. Dann ist Alles klar. Und es geht dann nicht nur um die Züge selbst.
Warum maße ich mir das Wissen an? Weil ich es mehrfach erlebt habe und auch vergleichen kann. Nur Singapur und Taiwan kommen sehr nahe an den Bahn-Standard heran. Wenn es um die Gesellschaft an sich geht, bleibt dann nur Taiwan übrig. Ein tolles Land, das ja auch immer als eine der Top-Demokratien gewürdigt wird. Meines Erachtens zu recht! Und weit vor Deutschland, was allerdings keine Überraschung ist.
Die Nordostasiaten stellen nun einmal die klügsten Ethnien auf diesem Planeten und dazu überragende Gewissenhaftigkeit/Fleiß plus kollektives Denken. Lediglich in der Kreativität kommen sie nicht ganz an die Kaukasier heran, weshalb sie nur wenige Nobelpreisträger stellen.
Kaukasier ist reichlich pauschal. Unter den Kaukasiern sind und waren Ashkenazy stets eine zahlenmäßig verschwindende Minderheit, aber sie haben mehr als ein Drittel aller Nobelpreise erhalten