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Freiheit unter Beschuss

Die Erfindung des inneren Wächters

von Gastautor

30.04.2023

| Lesedauer: 10 Minuten
Unser Wertesystem wird auf den Kopf gestellt: Freiheitsliebe gilt als „vulgär“, Diktatur wird denkbar, Verbote zum Geschenk des Staates an seine Bürger. Wie kam die Freiheit so unter Beschuss? Wer sind die Heckenschützen? Eine vorläufige Schadensbilanz – von Jürgen Schmid

Vor Corona forderten klimabewegte Demonstranten der Fridays-for-Future-Szene: „Verbietet uns endlich etwas!“. Der freiheitseinschränkende Maßnahmenstaat erfand einen „vulgären“ Freiheitsbegriff, der allen unterstellt wurde, die auf grundgesetzlich verbriefte Rechte pochten; „Freiheit“ wurde zum Unwort des Jahres 2022 gewählt.

Jetzt, im ersten Nach-Corona-Frühling, bläst der Freiheit endgültig eisiger Sturmwind entgegen. Der MDR insinuiert, „‚Freiheit‘“ (in Anführungszeichen!) werde „zulasten des Klimaschutzes instrumentalisiert“ – von „Rechtsextremen und Rassisten“. Bei Suhrkamp heißt die Alternative: „Freiheit oder Leben?“, das Gebot der Stunde: „Verbot und Verzicht“. Zu Corona-Zeiten äußerte der Autor Thomas Brussig in der Süddeutschen Zeitung komplett ironiefrei, der Staat möge bitte „mehr Diktatur wagen“.

Im Klimakampf titelte die progressiv transformationsgesinnte Wochenzeitung Der Freitag schon 2019 „Öko-Diktatur? Ja, bitte!“.


In erstaunlich kurzer Zeit schafften es die heutigen „Sinn- und Heilsvermittler“ (Helmut Schelsky), das eindeutig negativ konnotierte Wort ‚Diktatur‘ und die Realität dahinter positiv, den bisher überwiegend positiv gefärbten Freiheitsbegriff dagegen negativ aufzuladen. Das Gefährliche an dieser Taktik, das eigentlich Unsägliche Schritt für Schritt akzeptabel zu machen, liegt in dem psychologischen Mechanismus der Gewöhnung. Wer beim ersten Mal noch zusammenzuckt ob der Ungeheuerlichkeit der Forderung, hat es beim zweiten Mal eben schon einmal gehört. Seine erste Aufregung über die Zumutung stumpft im Gewöhnungsmodus ab – und damit auch seine Widerstandskraft.

Zu erzählen ist in diesen grundstürzenden Zeiten die Geschichte einer aufhaltsamen Verächtlichmachung und Umcodierung des zentralen Wertes in einem Rechtsstaat zugunsten einer vor allem klimaideologisch begründeten Verbotsfreiheit.

Offene Verächter, wenige öffentliche Verteidiger

Die Einschläge kommen immer näher. Von „Bock auf Verbote“ (Fridays for Future) über „Covidioten“ (Saskia Esken) und „Freiheitsrauner“ reicht die Skala bis zu einem Tweet aus Berlin von Monika Herrmann – nach eigenen Angaben „Grüne Xhain * Vorsitzende KoPoFo“ –, der den vorläufig extremsten Punkt des illiberalen Vormarschs markiert: „Das Vokabular der @fdp beschränkt sich auf 2 Worte: Freiheit und Eigenverantwortlichkeit – beides Synonyme für eine unsolidarische egoistische Gesellschaft. Kein überlebensfähiges Konzept.“

Mäßigende Stimmen gegen den anschwellenden Freiheitsentzugsrausch nach dem Muster Monika Herrmanns und anderer gibt es nur noch selten. Einer dieser leiseren, abwägenden Töne wird von Kai Möller angeschlagen, Verfassungsrechtler an der London School of Economics. In einem Welt-Gastbeitrag mit dem thesensetzenden Titel: „Von Maske bis Klima – Warum es nötig ist, gegen Sicherheit zu argumentieren“ stellt er seine Ansicht über ein gesundes Verhältnis von Freiheit und Zwang zur Diskussion.

Möller konstatiert: „In Deutschland weiß anscheinend niemand mehr, wozu Freiheit eigentlich gut sein soll.“ Erfrischend an den Einlassungen des regelmäßigen Gastautors in der Welt ist sein Blick als Deutscher von außen auf seine alte Heimat, wo sich breite Massen der Bevölkerung völlig anders verhielten als in seiner Wahlheimat London, wo beispielsweise die deutsche „Maskenobsession“ (Möller) nicht nur nicht vorkam, sondern aus britischer Sicht als typische German Angst galt.

Das Grundgesetz, so argumentiert der Jurist, lege schon in Artikel 2 eigentlich ein „Bekenntnis zur Freiheit“ ab: „Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit“. Bei einer Abwägung zwischen Sicherheit und Freiheit folge daraus: „Sicherheit ist wertvoll nur insofern, als sie eine Voraussetzung für die Persönlichkeitsentfaltung ist, ein Mittel zum Zweck“. Seinen Landsleuten, die nicht mehr wissen, wozu Freiheit gut sein soll, schreibt Möller ins Stammbuch: „Wir brauchen Freiheit, um unsere Persönlichkeit zu entfalten.“ Sein politisches Fazit: „Es spricht einiges dafür, die Balance von Freiheit und Sicherheit in Deutschland in Richtung Freiheit zu verschieben.“ Kai Möllers Wort in der Mentalitätsmachthaber Ohr. Denn nichts weniger als die Tendenzverschiebung in umgekehrte Richtung bahnt sich gerade den Weg.

Allerdings zeichnet Möller gleich im ersten Satz das Thema etwas zu grob: „Corona, Tempo, Klima: Die Deutschen sehen Freiheit zunehmend skeptisch.“ „Die Deutschen“ in ihrer Gesamtheit? Oder wenigstens Mehrheit? Nein. Eher überschaubare, aber gut organisierte Interessengruppen sehen das so. Womit wir zur Antwort auf die Frage kommen, wer die Freiheit schlechtredet, und über welche Stationen der lange Weg zu „verbietet uns endlich etwas“ und „nicht überlebensfähige Freiheit“ führte.

Zunächst zum Wer: Es sind die üblichen Verdächtigen aus der grünen Partei und grünaffine Sonstige, die bevorzugt für den Staat arbeiten, bei regierungsnahen und -finanzierten Stiftungen (etwa der Amadeu-Antonio-Stiftung, gegründet von Anetta Kahane, einer DDR-erprobten Freiheitsexpertin) oder Denkfabriken (etwa das steuergeldfinanzierte Zentrum LibMod, das unter „Gegneranalyse“ allerlei nichtgenehme Publikationen auflistet), dazu andere „zivilgesellschaftliche“ Institutionen aller Art, wozu man nahezu den gesamten Kulturbetrieb zu zählen hat; nicht zu vergessen die halbamtlichen Textkopier- und Regierungsverlautbarungsorgane (früher als Presse bekannt), die heute ebenfalls existentiell am Tropf der Staatsfinanzierung hängen, all die neuen Narrativschaffenden und Mentalitätsmachthaber, dazu noch die Wohlmeinenden, die offenbar den ganzen Tag auf Twitter verbringen und dort im Schwadronieren die große Freiheit zu finden hoffen, die sie meinen. Kurzum, es handelt sich um ein Milieu, dessen Angehörige wirklich nicht wissen, wozu die Freiheit gut sein soll, vor allem die Freiheit der anderen. Für diese Kaste prägte Michael Klonovsky einmal den Sammelbegriff der „Bolschewoken“.

Mit ihnen kehrt die alte Formel von Friedrich Engels zurück, wonach es sich bei der wahren, richtig verstandenen Freiheit um die „Einsicht in die Notwendigkeit“ handle. In dem bereits erwähnten Kommentar der ARD-Anstalt MDR hieß es kürzlich anklagend: „Von vielen Menschen werden Veränderungen oder politische Notwendigkeiten unter Verweis auf die eigene ‚Freiheit‘ abgelehnt.“

Der lange Marsch weg von echter Freiheit

Um eine solche Aussage oder die von Monika Herrmann aus dem Jahr 2023 überhaupt verstehen zu können, müssen wir eine längere Strecke in den Blick nehmen. Wann kamen auch in modernen Demokratien die Stimmen auf, die Freiheit unter die Vormundschaft einer Notwendigkeit stellten? Was trieb die Abwägung von Freiheit und Grundrechten gegen angebliche Notwendigkeiten voran? Es lässt sich ein Muster erkennen: Diese Abwägung erhielt mit jeder Krise, mit jedem behaupteten Ausnahmezustand einen neuen Schub. Deshalb hier eine kurze Skizze der Wegmarken der vergangenen zwei Jahrzehnte. Sie haben eine Gemeinsamkeit: Jedes Mal lautet die Formel Krieg/Kampf gegen XY.

Im „Krieg gegen den Terror” nach dem Anschlag auf das World Trade Center 9/11 hieß es bekanntlich: „Our way of life, our very freedom came under attack“. Die Regierung George W. Bushs reagierte darauf mit dem Patriot Act (2001) und nachfolgend dem Domestic Security Enhancement Act (2003). Die innenpolitische Antwort auf die Freiheitsbedrohung, der sich das Imperium Americanum durch islamistischen Terrorismus ausgesetzt sah, bestand damals (auch) in einer Einschränkung von Freiheits- und Bürgerrechten im Namen von Freiheit und Sicherheit – damals noch heftig kritisiert durch Linke wie Noam Chomsky, hierzulande etwa von Juli Zeh und Ilija Trojanow. Beim europäischen Verbündeten der USA, in der Bundesrepublik Deutschland, zeigte sich seinerzeit ein zwar weniger martialisches, aber durchaus ähnliches Bild im „Krieg gegen den Terror“, der die Begründung für die Vorratsdatenerfassung lieferte. Im Vergleich zu späteren Einschränkungen fielen die Restriktionen damals allerdings noch moderat aus.

Krieg gegen das Virus (Emmanuel Macron): Fast drei Jahre lang, von März 2020 bis hinein ins Jahr 2023, ging der Staatsräson Sicherheit gegen Ansteckung über alles, auch über alle sonstigen Grundrechte (so lautete etwa die Habermas-Position vom Herbst 2021). Kritiker dieser Freiheits- und Grundrechtseinschränkungen, vom ehemaligen Verfassungsgerichtspräsidenten Hans-Jürgen Papier bis zum Journalisten der Süddeutschen Heribert Prantl, mussten sich als „Corona-Leugner“ oder „Freiheitsrauner“ beschimpfen lassen, die einer egoistisch-unsolidarischen „Vulgärfreiheit“ huldigten. Wer meinte, gerade in Krisenzeiten müssten die Grundrechte verteidigt werden, dem wird von den Soziologen Caroline Amlinger und Oliver Nachtwey in ihrem durchaus programmatischen Suhrkamp-Band „Gekränkte Freiheit“ ein „libertärer Autoritarismus“ unterstellt, also ein angeblich autoritäres Erzwingen von Freiheit, der man aber misstrauen sollte. Die Autoren verwerfen darin jegliche Kritik an den Grundrechtseinschränkungen der Corona-Jahre „als völliges Phantasma, als reine Wahnvorstellung“. Diejenigen, die sich den Autoren zufolge an den vulgären Freiheitsbegriff klammern, „grollen“, „murren“, sind „trotzig“ und „regressiv“. Alles in allem: Sie verhalten sich kindisch, weil sie die Notwendigkeit nicht einsehen.

Krieg gegen Putin: Nach dessen Angriff auf die Ukraine und all den Sanktionen und Waffenlieferungen des Wertewestens unter Einschluss Deutschlands wurde von Politik und den meisten Medien auch innenpolitisch zur Verteidigung aufgerufen, wobei die Verteidigung wieder auf Einschränkung hinauslief. Das begann vergleichsweise harmlos und ein bisschen einfältig mit der Forderung nach einem „Freiheitstempo“ auf der Autobahn, dem Vorschlag von Ex-Bundespräsident Joachim Gauck, „für die Freiheit zu frieren“ und nur noch kurz zu duschen, führte aber auch zur klammheimlichen Verschärfung des Volksverhetzungstatbestandes. Nach der Neufassung von Paragraph 130 macht sich jetzt strafbar, wer Völkermorde sowie Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen „öffentlich leugnet oder gröblich verharmlost“, wenn das „geeignet ist, zu Hass oder Gewalt aufzustacheln und den öffentlichen Frieden zu stören”.

Damit wurden unbestimmte Rechtsbegriffe in ein Meinungsäußerungsgesetz aufgenommen. Was ein Kriegsverbrechen ist, entscheidet normalerweise ein internationales Gericht. Die Gesetzesverschärfung führte die Koalition ohne Ankündigung und parlamentarische Diskussion durch und spannte sie mit einer sachlich völlig verschiedenen Änderung des Bundeszentralregistergesetzes zusammen. Sie tat also alles – und zwar erfolgreich –, um sie weitgehend unbemerkt durchzubekommen. Auch hier erhoben sich die kritischen Stimmen nicht nur von einer politischen Seite, sondern sowohl von linken wie auch liberalen Publizisten und Juristen.

(Um übrigens nicht falsch verstanden zu werden: Nicht der Autor dieser Zeilen meint, „wir“ befänden uns im „Krieg“ gegen Putin, sondern eine feministische Außenministerin. Ebenso verwendet der Autor den Namen des russischen Präsidenten Wladimir Putin als empirisches Zitat. Hinter dem Feindbild „Putin“ entmaterialisiert sich im medialen Dauergewitter langsam aber sicher der real existierende Mensch dieses Namens.)

Kampf gegen rechts: Dazu zählt der Vorstoß von Innenministerin Nancy Faeser, das Beamtenrecht durch eine Beweislastumkehr dahingehend ändern zu wollen, dass jeder verdächtig ist, solange er selbst nicht seine Unschuld nachgewiesen hat, aber auch das Meldeportal für „antifeministische Vorfälle“, angebunden bei der Amadeu-Antonio-Stiftung und finanziert aus dem Etat von Bundesfamilienministerin Lisa Paus. Denn „Antifeminismus“, ein fast unendlich dehnbarer Begriff, wird ebenfalls unter „rechts“ subsumiert. Unter dieser Kampfformel betreibt auch das Land Berlin etliche steuerfinanzierte „Register“, die alles Mögliche sammeln – selbst den Hinweis auf eine Biologin, die darauf besteht, dass nur zwei biologische Geschlechter existieren.

In dieses Feld gehört ein Passus in dem geplanten Selbstbestimmungsgesetz, der in Zukunft selbst die „fahrlässige“ Ansprache einer Person mit dem falschen, also nicht von ihr gewählten Geschlecht bestrafen soll. Die Grünen erklären ganz offen, damit eine „Verweigerungshaltung“ sanktionieren zu wollen.

Kampf gegen den Klimawandel: Hier müssen mehr Freiheitsrechte für höhere Ziele abgetreten werden als auf allen anderen Gebieten. Für die „Letzte Generation vor den Kipppunkten“ – und nicht nur die – stellt der Klimakrieg einen Endkampf dar, in dem es um alles geht. Deshalb lautet deren Antwort darauf, welches Opfer die Freiheit in diesem gerechten Streit bringen muss: jedes denkbare. Es geht nur noch ums nackte Überleben der Menschheit – so erklären es die Klimakrieger. Nur ist im Klimakampf erstmals nicht mehr das Leben der bereits Lebenden das oberste Schutzziel, sondern das von künftigen Generationen. (Dass dieselben Ideologen gleichzeitig CO2-einsparende Kinderlosigkeit fordern, damit der Planet für unsere Kinder überleben kann – worauf dann, ginge es nach ihnen, gar niemand mehr da wäre, der von ihrer Klimarettung profitieren könnte – gehört zu den offensichtlichsten Widersprüchen dieser Bewegung.)

Nur so ist die Eskalation des Twitter-Mob nach der wiederholten Berlin-Wahl zu verstehen mit Forderungen danach, dass nur noch die wählen dürfen sollten, die die Zukunft auch erlebten. Die „Totalherrschaft der Gegenwart“ (Botho Strauß) war gestern, heute sind wir schon einen Schritt weiter. Klimakämpfer leben und denken nur noch in der und für eine imaginierte Zukunft, die allerdings einer vor über dreißig Jahren vorübergehend untergegangenen Gesellschaftsordnung verblüffend ähnelt.

Aus positiv mach’ negativ

Eine gesellschaftliche Vereinbarung wird umcodiert. Jeder, der die Freiheit verteidigt, wie Liberale aller Schattierungen sie kennen, gilt also, siehe oben, als unsolidarisch, ja antidemokratisch. Alle, die sozialen Kredit erwerben wollen, arbeiten daran, Freiheit schlechtzureden – und an ihre Stelle etwas zu setzen, das mit der Freiheit, die das Grundgesetz meint, nichts mehr zu tun hat: eine Unmündigkeit, von der sie in Verdrehung aller Werte behaupten, sie wäre die einzig akzeptable Form von Mündigkeit.

Eine weitere Frage drängt sich auf angesichts der Umcodierung von Freiheit: Hätte man dem Bürger im März 2020 gesagt: „Wir entmündigen dich und nehmen dir deine Würde“ – hätte sich dann nicht eine kritische Masse diesem autoritären Ansinnen verweigert? Eine Mehrheit wohl schon. Man musste das Wasser, in dem der Bürger und seine Freiheitsrechte zu Mus verkocht werden, langsam erhitzen. Und den entscheidenden Stoß gegen die Freiheit an einem wunden Punkt der Menschen ansetzen, denen sie entzogen werden soll: mit der Angsterzählung, sie könnten ihr Leben nur retten, wenn sie bereit seien, für die Sicherheit, die nur der Staat ihnen bieten könne, ein wenig von ihren Freiheiten abzugeben. So und nur so konnte es gelingen, derart viele Menschen von der freiwilligen Annahme ihrer Freiheitseinschränkung zu überzeugen.

Hätten die einschlägigen Freiheitsverächter ohne die Corona-Angsterzählung zuvor und die damit einhergehende Konditionierung sofort damit begonnen, die gleichen Freiheitseinschränkungen auch „für das Klima“ zu fordern – niemals hätten so viele Menschen erwogen, sie zu akzeptieren, wie es jetzt tatsächlich der Fall ist.

Dem coronaren Angstregime ist es gelungen, viele Bürger davon zu überzeugen, dass mit der Abgabe gewisser Freiheiten an den sorgenden Staat ihre existentiellen Sicherheitswünsche befriedigt werden. Die Antwort auf die Frage, wie es gelungen ist, so viele Menschen von der freiwilligen Annahme ihrer Freiheitseinschränkung zu überzeugen, liegt – von Hannah Arendt großartig beschrieben – darin, dass es eben nicht nur den vertikalen Druck von oben auf die Bevölkerung gibt, sondern einen nicht kleinen Teil in der Bevölkerung, der sich in der Freiheitseinschränkung wohl fühlt und sie sogar für alle fordert nach dem Motto: Im Freiheitsentzug muss wenigstens Gleichheit herrschen. Mündigkeit bedeutet eben auch eine Last, die manche nur allzu gern an eine Autorität abtreten. Ja, es lässt sich gar eine Angst vor der Freiheit beobachten. Norbert Bolz attestierte in seinem Lagebericht „Die ungeliebte Freiheit“ (2010) eine „Krankheit des Verwaltet-werden-Wollens“.

Den Pferdefuß beschreibt die Soziologie: Individualisierung bedeutet Freisetzung. Freiheit aber gibt es nur als ambivalentes Gut, weil man nicht nur frei sein darf, sondern muss. Nicht mehr die Gemeinschaft gebietet in der Moderne durch ihre Regeln, was gut und was schlecht ist. Der freie Mensch hatte nun selbst in einem bestimmten Rahmen zu entscheiden. Freiheit gebiert paradoxerweise Zwang, sich zu entscheiden. An der Freiheit sind viele gescheitert. Tritt in einer Krise ein Führer auf, der sicheres Geleit durch die Fährnisse des Lebens verspricht, ist die Versuchung groß, sich ihm hinzugeben – jemandem, der den Wanderer an die Hand nimmt, der ihm einen Weg schlägt in den Dschungel alltäglicher Hyperkomplexität, jemand, der vorgibt, Schutz zu bieten gegen alle Risiken. Dieser Führer kann eine Einzelperson sein, aber auch der Staat und sogar die erwähnten Mentalitätsherrscher als Kollektiv.

Eine rote Linie gegen illiberale Zeitenwenden

Wenn es gelingt, den Menschen den neuen Begriff von Freiheit – Verbote sind das neue Frei – zu implantieren, wäre damit die Büchse der Pandora für Autoritarismen neuer Art geöffnet, ohne dass noch ein Haltegriff für das immer weitere Abgleiten vom Rechtsstaat ins Autoritäre zu erkennen wäre. Auf dem leergeräumten Feld kann an der Konstruktion des neuen Menschen gearbeitet werden: des neuen woken, also sich selbst gegenüber wachsamen klimagerechten Bürgers, der sich mündig fühlt, weil er glaubt, die Freiheitseinschränkung geschähe in seinem Interesse.

Die Lage auf orwellianisch: Unfreiheit ist Freiheit. Kontrolle schafft Mündigkeit. Richtig verstandene Unmündigkeit ist die hochwertigere Mündigkeit. Verbote sind Ausweis von Liberalität. Handeln unter Zwang ist Eigenverantwortung. Konformismus ist das neue widerständig.

Erst dann, wenn eine Mehrheit diese Umcodierung tatsächlich schlucken und damit buchstäblich verinnerlichen würde, wäre die Freiheit auch als Begriff besiegt.


Jürgen Schmid ist Historiker und freier Autor. Er lebt in München.

Dieser Beitrag ist auch bei Publico erschienen.

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58 Kommentare

  1. Nicht mal George Orwell, Franz Kafka und Ephraim Kishon zusammen hätten sich solchen Wahnsinn ausdenken können.

  2. Jede Hochkultur geht irgendwann zugrunde. Nun ist erstmal Deutschland dran, denn Deutschland geht voran. Der Tanz ums goldene Kalb namens Klima hilft dabei. Covid und Gutmenschentum bei Masseneinwanderung reichen nicht. Aber Klima, das funktioniert bei Kindern und ergrauten Tölpeln. Heute las ich, dass die Durchschnittstemperatur (!!!) der Meere um tödliche 0,1 Grad zugenommen hat. Und in der Regierung machen sich mafiöse Strukturen breit.

    • Mir erzählte vor kurzem ernsthaft wer, das es in Kürze ja keine Gewässer mehr gibt…. Kein Klima-Kid, ein gestandener Mann….

  3. Bitte nicht vergessen…diese Leute sind nicht die Mehrheit. Genauso wie FFF nicht die Mehrheit der Deutschen Jugend stellt….oder die „jungen Leute“ der Letzten Generation „die deutsche Jugend“ sind. Das sind alles nur mediale Behauptungen die politisch/ideologisch motiviert sind….

  4. „Verbietet uns endlich etwas“ – erst musste ich lachen – voller Bewunderung über dieses genial-ironische Plakat. Bis ich den ersten Artikel-Satz las und begriff, dass das vielmehr bitter ernst gemeint war.
    Wir haben wohl alle – neben der Bösartigkeit & Skrupellosigkeit der sog. Eliten – die Dummheit der Mehrheit der Menschen unterschätzt, welche sich gut versteckt erst in den (von ‚oben‘ getriggerten) Krisen offenbart und sich insbesondere bei der jüngeren Generation zeigt, die in Schule und Uni noch größeren Gruppenzwängen ausgesetzt sind und noch leichter zu manipulieren sind.
    ‚Die letzte Generation‘ und ‚FFF‘ darf man daher getrost als ‚Die dümmste Generation‘ bezeichnen, wobei unfreiwillig ein Kern anderer Wahrheit – jenseits der (lt. klima-kritischen Wissenschaftlern) CO₂ – Falschbehauptung – in der Selbstbezeichnung enthalten ist: Diese könnte sich nämlich über die völlig verkannte reale Gefahr eines dritten Weltkrieges, auf den m.E. erkennbar durch einen globalistischen Geldadel hingearbeitet wird, als selbsterfüllende Prophezeiung anders als gedacht erfüllen.
    Den Freiheits-Verächtern muss man entgegenhalten, dass sie nicht die Wahrheit für sich gepachtet haben und Grundrechte aufgrund düsterer Prognosen nicht nach Belieben ausgeschaltet werden dürfen. Ansonsten haben grundgesetzlich verbriefte Rechte keinerlei Wert und sind abhängig von der Gesinnung der lokalen Eliten, was einem Angriff auf unsere rechtsstaatliche, freiheitlich-demokratische Grundordnung gleichkommt.
    Beispiel: Die Corona-Ungeimpften, die sich mehr oder weniger gut gerade noch dem Impfzwang entziehen konnten, hätten lt. Jens Spahn in 11/2021 inzwischen alle tot sein müssen („Geimpft, genesen oder gestorben“; „moralische Verpflichtung, sich impfen zu lassen“ [https://tinyurl.com/bdd4zau8])!
    Weiteres Beispiel: Für die Gesundheit und menschliches Leben („Menschen sterben!“) wurde während Corona sogar unsere Freiheit massiv eingeschränkt. Bei dem Ukraine/Russland – Konflikt ist es genau umgekehrt: Hier wird die Gesundheit und menschliches Leben auf unbestimmte Zeit fortgesetzt für die Freiheit der Ukraine geopfert. Man hält es im Westen ja noch nicht einmal für nötig, Verhandlungen mit Russland für ein Ende des kriegerischen Massensterbens auf beiden Seiten zu fordern!

  5. Ich habe kürzlich gelesen, dass die heilige Greta in ihrem Klimabuch geschrieben hat, dass die Klimawende nur gelingen könne, wenn der Staat den Bürgern vorschreibt, was er tun darf und was nicht.

  6. Exakt das ist es:
    „Die Lage auf orwellianisch: Unfreiheit ist Freiheit. Kontrolle schafft Mündigkeit. Richtig verstandene Unmündigkeit ist die hochwertigere Mündigkeit. Verbote sind Ausweis von Liberalität. Handeln unter Zwang ist Eigenverantwortung. Konformismus ist das neue widerständig.
    Erst dann, wenn eine Mehrheit diese Umcodierung tatsächlich schlucken und damit buchstäblich verinnerlichen würde, wäre die Freiheit auch als Begriff besiegt.“
    Aber wer hat je „1984“ gelesen … und auch noch kapiert???
    Man findet sie kaum. Wie ich in zahlreichen Gesprächen feststellen musste.
    Den Titel kennt man … Ende Gelände …
    Dabei s o l l t e eigentlich diese „Blaupause von …“ zum Stoff der Oberstufe derer gehören denen demnächst „Reife“ zugesprochen wird. Eine „Reife“ die offensichtlich sehr zahlreiche „Lehrkräfte“ offensichtlich nicht besitzen.
    Herzlichen Glückwunsch zum Sieg des „Marschs durch die Institutionen“ einem Begriff den offensichtlich auch kaum Eeiner mehr kennt …

  7. Freiheit bedeutet Verantwortung für die eigenen Entscheidungen. Die Mehrheit im Land hat Angst davor. Verbote nehmen die Entscheidungen ab, also auch die Verantwortung. Und hinterher können dann alle rufen „xy“ ist schuld, wie aktuell alle plärren Merkel ist schuld, die bösen Alten /Boomer sind schuld.
    Bequem so ein betreutes Leben, schön aber ist es nicht.

    • Verantwortung, gar Selbstverantwortung gehört doch längst zun Kanon der Begriffe und Selbstverständlichkeiten die längst „tabu“ längst geächtet sind.
      Das „Wir“, die quasi Kollektivierung des Geistes, wurde – aus Merkels (sic!) Mund – zur Chiffre, zum Programm (ins Elend). Was zum Ergebnis – längst mühelos feststellbar – hat, dass quasi reflexartig die erwünschte „Vereinzelung“ der Menschen (selbst schon auf den flachen Lande) einsetzte. Damit Krieg unter dem Motto „Jeder gegen Jeden“.
      Uralt und vergessen der Imperativ: Divide et impera!
      Was wiederum bedeutet, dass den „Lenkern“ der ganzen Chose (Politik/Medien) ein ein enormes Machtpotential zuwächst.
      Ein Machtpotential das sie in Form von mehr oder weniger offensichtlichen Fünf-Jahres-Plänen versuchen durch zu setzen. (Wen würde wundern, wenn Habeck auf einmal diesen Begriff verwenden würde? NEIN, er denkt sofgar – kleine Geister ganz groß – sogar in Zehn- und Fünfzehn-Jahres-Plänen … Zynismus OFF)
      Was allerdings eine gedankliche Strukturiertheit voraussetzt die die „Lenker“ höchst offensichtlich nicht besitzen. (Bestenfalls einige „Geister“ im Hintergrund. Warum fällt mir Trittin gerade ein…)
      Siehe all die völlig wirklichkeitsfremden Planlosigkeiten all der „Wenden“ der letzten Zeit. –
      Bei Plato alles klein-klein nachzulesen im „Staatenzyklus“. Und, nur oberflächlich modifiziert und in anderer Terminologie, bei den Autoren des Murcksismus-Leninismus (die man leider NUR im Osten kennt):
      In meinen Worten: Die Mittelmässigsten wählen aus ihrer Mitte die Mittelmässigsten, um sie zu führen. Was zwangsläufig ins CHAOS führt. (Unter dem die Ärmsten am ehesten leiden.) Ein Chaos aus dem sich – wieder unter dem Applaus der Mittelmässigsten – in welcher Gestalt auch immer, ein „Diktator“, respektive eine Diktatur erhebt … und der Zyklus der Staatsformen beginnt aufs Neue. –

  8. Deutschl. hatte keine Revolution, die so genannt werden könnte, aber einen I. Kant, der bitter notwendig war. Nur, wenn man man die heutige Gesellschaft ansieht, müsste er dringends auferstehen! Dass dem so ist, das kann man wohl kaum bestreitbar der dt. Mentalität mit dem Untertanengeist zuschreiben. Daher wird sich auch nichts ändern. Diese Jungen, die Grünen, grünen Alten, sind somit die deutschesten Deutschen, quasi die wiederauferstandenen Kaiser- u. „Feldherr“-Treuen. Der Lackmustest, ich denke, der letzte der Reihe, ist das Heizungsgesetz. Setzen sich die totalitären Rotgrünen mitsamt der grünen FDP durch, dann ist jeder Widerstand in diesem Land absolut umsonst. Dann heißt es: Entweder man wandert aus, wer kann, oder man geht in die innere Emigration und versucht die Gesetze für sich abzumildern, sei es durch plötzliche Freunderlswirtschaft oder Organisation wie in der DDR üblich – tausche x gegen y, was der andere auch wieder irgendwie tauscht etc. Der Kaminkehrer wird zum reichen Mann, und wenn das ersichtlich wird, dann weiß man, wie schnell D. zur DDR 2 geworden ist.

    • In den Schulen liest man Greta und Luisa, Kant ist ein alter weißer Mann und überhaupt: wo liegt denn Königsberg?

  9. Diejenigen, die „Individualismus“ mit „Egoismus“ gleichsetzen und uns in den Käfig eines „gleichgeschalteten Kollektivs“ zwingen wollen, übersehen geflissentlich (absichtlich???), daß es auch den „kooperativen Individualismus“ gibt. Frei nach „Friedrich dem Großen“ kann jeder seinen persönlichen Lebensentwurf leben („nach seiner Facon selig werden“) und trotzdem kann man gemeinsame Ziele verfolgen und sich gegenseitig unterstützen. Der Wunsch nach „kollektiver Gleichschaltung“ ist das klassische Kennzeiche „totalitärer Kleingeister“, die man mit allen demokratischen Mitteln bekämpfen muß. Im Privatleben der Bürger hat der Staat nichts zu suchen.

  10. Ein Zitat von Friedrich von Hayek , dass sich jeder zu eigen machen sollte :
    Eine wirksame Verteidigung der Freiheit muß … notwendig unbeugsam, dogmatisch und doktrinär sein und darf keine Zugeständnisse an Zweckmäßigkeitserwägungen machen.“
    (Die Ursachen der ständigen Gefährdung der Freiheit, in: Ordo, Bd. 12, Düsseldorf und München 1961, S. 104 – 106)

  11. Nun, ein Teil der Deutschen kehrt zurück zu den historischen Wurzeln des Totalitarismus.

  12. Leider kommt diese Entwicklung der geistigen Verfassung einer Mehrheit unserer Landsleute sehr entgegen. Diese Mehrheit ist gerne bereit, für einen Zugewinn an noch so fragwürdiger Sicherheit auf die Freiheit zu verzichten. Die Zustimmung zum Freiheitsentzug und zur Aussetzung wesentlicher Grundrechte in der Corona-Panik-Pandemie war geradezu erschreckend. Viele unserer Mitbürger sind naiv, denkfaul, obrigkeitshörig und freiheitsverachtend. Die meisten unserer Landsleute sind schon für den Entzug ihrer Freiheitsrechte bestens konditioniert und werden bei den nächsten Gängelungen und Schikanen unserer machtgeilen Politkaste freudig gehorchen. Freiheit ist eben anstrengend. Man muss selbst entscheiden und selbst verantworten. Viele lieben es eben bequem und marschieren brav mit in die nächste Diktatur, die innerhalb von nur hundert Jahren in Deutschland errichtet wird. Mündige Bürger waren und sind in Deutschland eine Minderheit und werden es auch auf unabsehbare Zeit bleiben.

  13. Die westliche Salon- und Vulgärlinke meint über Klima endlich ihren wahren Sozialismus erreichen zu können, aber das einzige was sie bislang wirklich erreicht haben ist, den totalen, eigenen Glaubwürdigkeitsverlust.
    Klima ist Big Business, schon lange kein linkes Thema mehr.
    Die großen NGOs ebenfalls, sie alle sind Sockenpuppen schwerreicher Milliardäre, die sich ihre Campaigning-Armeen halten, Staaten oder Konzerne damit anzugreifen. Soros wurde mit seinen Wetten gegen (!) den englischen Pfund superreich, was garantiert keine „linke“ Wohltat für den kleinen Mann war, den Wert sein Geldes, seines Lohns, seines Einkommens zu bekämpfen.
    Und heute kämpfen die Sockenpuppen der Hedgefonds wieder gegen liberale Demokratien und Konzerne, die „dem kleinen Mann“ bislang historisch einzigartigen Wohlstand und soziale Sicherheit gebracht haben.
    Wo diese „NGO-Armeen“ auf echten Widerstand, von echten Autokraten stoßen, verschwinden sie in Windeseile und ward nicht mehr gesehen. Es sind feige Heuschrecken, die nur dort große Klima und Sozialismus Reden schwingen, wo sie auf keinerlei politischen, juristischen oder gesellschaftlichen Widerstand stoßen – eben in reichen, dekadenten Wohlstandsgesellschaften des Westens, die ihre Errungenschaften schon als Selbstverständlichkeiten ansehen und jede Vorsicht verloren haben, dass es eben doch Feinde der offenen Gesellschaft gibt und die größten Feinde nennen sich Verteidiger der offenen Gesellschaft.
    Unsere „Woken“ sind hochgradig passiv aggressive, reaktionäre Autokraten, von Merkel bis Habeck, von zahllosen Medienschaffende bis „Klimaaktivisten“.
    Sie alle verachten Freiheit anderer, schlicht weil sie für sich in Anspruch nehmen, die einzig wahre, gute Meinung auf Lager zu haben. Dass Andere das anders sehen können und dürfen, stört diese Zeitgenossen unendlich. Daher fördern sie ihre Lautsprecher in TV, Presse und „Zivilgesellschaft“ mit Millionen, versuchen ständig Kritiker, Gegner, Abweichler so gut es geht zu unterdrücken, Neudeutsch „canceln“ genannt.
    Aber die Guten, die Woken, die Klimabewegten sind eben keine Kämpfer für die Interessen „des kleinen Mannes“, nicht einmal theoretisch. Damit sind sie auch keine Sozialisten oder Kommunisten, sie verachten Arbeiter, Bauern, etc. Es sind Eliten, die noch elitärere Eliten dienen, als sie selbst mit ihren mittelprächtigen Jobs in Berufspolitik und Medien sind.
    Die wahren „Chefs“ treffen sich jährlich in Davos und sagen unseren Guten, ihren Sockenpuppen, was gut ist und was sie zu tun, umzusetzen haben. Und von Kanada bis Deutschland läuft das Spielchen wie geschmiert.
    Nur hatten dummerweise Russland, China, die restlichen BRICS und viele neue BRICS keine Lust mehr, nach „WEF“ Pfeife (also USA-Demokraten, USA-BigTech, Pfizer, Blackrock, Gates, Soros etc pp) zu tanzen. Der offene Konflikt in der Ukraine ist die offizielle Scheidung riesiger Teile der Welt von den noch dominanten Gruppen in der westlichen Welt.
    Unsere „Guten“ wollten eine „One World“ nach ihrem Gusto, also die Hegemonie des „Westens“, bzw der westlichen Eliten. Diese behaupten zwar immer was von „Werten“ und „Vielfalt“, meinen damit aber immer nur ihre Werte und Zustimmung zu ihrer Hegemonie, ihre (!) materielle und ideelle (!) Hegemonie über die ganze Welt.
    Gegenentwürfe zu diesem Selbstverständnis sind schlicht nicht vorgesehen und werden rigoros diffamiert, gegenüber Staaten, die sich nicht unterwerfen wollen und innerhalb des Westens gegenüber alle Gruppen, die die Hegemonie „der Guten“ in Abrede stellen, auf ihre Individualität bestehen, auf Freiheitsrechte bestehen, auf Meinungsfreiheit bestehen, gegen Sprachtabus sind etc – kurz: einen anderen Wertekanon besitzen und behalten wollen, als die selbsternannten „Guten“ für alle vorgeben wollen.
    Das erklärt die Feinde, Gegner und Hysterie der „Guten“ bei Trump, Orban, „populistischen“ Parteien und Spielverderbern, die sich ihren Klüngelclubs wie zb der EU per Brexit entziehen etc ziemlich zwanglos.
    Und die alten+neuen BRICS Staaten entziehen sich langsam aber sicher allen Klüngel-Formaten der alten, westlichen „Guten“.
    Und natürlich stört dass die bisherigen Hegemone im Westen, insb den USA maßlos. Daher „muß Russland verlieren“ und versucht man, auch China wieder unter Kontrolle zu bekommen.
    Aber der Zug dürfte abgefahren sein. Biden/Nuland haben es verrissen, überzogen und dadurch das exakte Gegenteil von dem erreicht, was sie eigentlich erreichen wollten – Erhalt der exklusiven Hegemonie der westlichen Eliten.
    Und unsere „Grünen“ sind die tragischsten Sockenpuppen dieser westlichen Eliten, die dümmsten der Dummen Werkzeuge im ganzen Westen. Sie werden nichts erreichen, was andere als Vorbild ansehen könnten, nur das Vorbild sein, was und wie man ein entwickeltes Industrieland garantiert nicht regieren oder „transformieren“ sollte, ein reines Anti-Vorbild. Ob es die USA bei uns bis zu „Sri Lanka“ kommen lassen, bleibt noch abzuwarten, aber ein Crash Deutschlands wäre für den Westen 100x verheerender, als der sowieso mehr als wahrscheinliche Untergang der Ukraine.
    Wer schon Trudeau für ein armes WEF-Würstchen hält, der kann nichts höfliches zu Habeck oder Baerbock (uvm) sagen, die Deutschen „Guten“ sind mit Abstand die dümmsten innerhalb der westlichen Allianz und dadurch sehr bald nur noch eine Belastung für diese. Und sollte es kommendes Jahr zur Abwahl des Biden-Clans kommen, werden wir aus den USA Ansagen bekommen, dass es unseren „Guten“ in den Ohren klingeln wird und zwar gar nicht nach großer Begeisterung oder Kumbaya.
    Ein selbstversenktes, armes Deutschland ist weder für die USA, noch die EU noch die WEF-Granden hinnehmbar. Daher vermute ich mal, dass sich der pro-grüne Sound sehr bald und deutlich ändern wird, „Klima“ kommt wieder in die Schublade und bis auf weiteres wird es die multipolare Welt neu zu sortieren gelten, statt sich selbst ständig Knieschüsse zu verpassen, von denen nur die neuen BRICS-Wettbewerber profitieren.
    Vermutlich wird der ganze „woke-Sound“ zeitnah in die Tonne gekloppt, da er international keinerlei Wettbewerbsvorteile oder Einflussnahme-Optionen mehr bringt, in der ganzen erweiterten BRICS-Welt bestenfalls zu schallendem Gelächter führt, von Klima bis Transqueer. Und der neue, unwoke Sound im Westen wird wie immer von den USA vorgegeben und in der EU übernommen werden, vermutlich schon ab den Wahlen Ende 2024.
    Die „Guten“ Zauberlehrlinge hatten ihre Chance und haben es verrissen, komplett, nicht nur in der Ukraine.

  14. „… das Gebot der Stunde: „Verbot und Verzicht‘.“

    Sicher nicht für linksgrüne „Eliten“. Da gibt es beispielsweise einen Familienverband im BMWK, der aus Steuermitteln fett dotierte Posten unter sich aufteilt. Mit Duldung des Ministers. Oder ÖRR-Personal, das seine ohnehin üppigen Bezüge durch Gastauftritte bei den Politdarstellern nochmals deutlich aufbessert. Merke: Verzicht ist für das Fußvolk, nicht für die selbsternannte Creme der Gesellschaft. Das nannte man früher Klassengesellschaft.

    „… ein fast unendlich dehnbarer Begriff, wird ebenfalls unter ‚rechts‘ subsumiert.“

    „Rechts“ steht mittlerweile für das Böse schlechthin. Alles Negative (oder was Linksgrüne dafür halten) läuft heute unter „rechts“. Kernktaft-Befürwortung, Tempolimit-Ablehnung, Widerstand gegen Gender-Ideologie – alles rechts! Auch diese Verknüpfung wurde in den Hirnen des Publikums durch jahrelange Indoktrination erstellt.

  15. Es war glaube ich der Kollege Mai, der kürzlich schrieb, daß die Liberalen und Konservativen in Deutschland im Gegensatz zu den Grünen keine Thinktanks haben. Das sollte sich ändern, die bürgerliche Seite (oder was davon übrig ist in den Parteien) sollte Thinktanks aufbauen und PR für bürgerliche Politik und für bürgerliche Freiheitsrechte machen.

  16. Man tut von Seiten der selbsternannten „Guten“ genau das, was man den „Bösen“ stets vorwirft: Man verschiebt die Grenzen des Sag- und Tubaren. Weg von der Freiheit, hin zur Einschränkung; weg von der Selbstbestimmung, hin zur Bevormundung; weg vom freien, aufgeklärten Staatsbürger, hin zum Zögling eines nanny-Staates (der aber nicht die liebende nanny ist, sondern pressiert und lügt).
    Zum Glück für die „Guten“ ist die zu steuernde Masse noch materiell ruhiggestellt und auf geistiger Ebene fast nichtexistent. Das kann man leicht feststellen, wenn man seine Zufallsbekanntschaften dezent zu aktuellen Problemthemen befragt. Da ziehen noch die dümmsten Parolen und „Brot & Spiele“ in der billigsten Ausführung.

  17. Es gibt die Freiheit von etwas und zu etwas.

    Hiermit
    „Freiheit aber gibt es nur als ambivalentes Gut, weil man nicht nur frei sein darf, sondern muss.“ wird die Freiheit zu etwas beschrieben.

    Hiermit
    K. H. Flach: „Der Rechtsanspruch auf Sozialversicherung ist in Wahrheit der wichtigste Besitztitel in der industriellen Massengesellschaft. Nicht der ist wahrhaft frei, der alle Lebensrisiken selbst trägt, sondern derjenige, dem die Angst vor unverschuldeter Not, unberechenbaren Risiken und vor dem Alter genommen wird.“ wird die Freiheit von etwas beschrieben.

    Erst die Freiheit von etwas ist die Voraussetzung für die Freiheit zu etwas.

    Beides zusammen muss man den autoritär-jakobinisch-maoistischen Freiheitsverächtern und -bekämpfern der Grünen und deren Kreisen entgegensetzen

  18. „Verbietet uns endlich etwas!“
    „Wir“ und „uns“ zieht bei mir nicht (mehr).
    Und mir „etwas verbieten“ schon gar nicht. So etwas können sich nur Diktatur-Liebhaber wünschen. Komme mir zudem nie wieder irgendwer mit „Solidarität“. Wer seine geistig- und körperlich gottgewollte Freiheit aufgibt, wird Sklave von Menschen, denen Satan ins Ohr flüstert.

    • Die , die sich eine Diktatur herbei wünschen, mussten diese nie am eigenen Leibe verspüren und sind in dem Teil unseres Vaterlandes zu finden, wo es nach 45 nie eine Diktatur gab.

  19. WENN FREIHEIT KEINE WERTE KENNT,

    dann ist es keine. Der Freiheitsbegriff wurde vor allem von den Linken pervertiert, ihre „antiautoritäre Erziehung“ führte nur zu Ellbogenmentalität und Anarchie. Als Lehrer erlebt man, dass (leider sehr einflussreiche) linke Bildungsideologen das „freie Lernen“ propagieren, obwohl weder Eltern noch Schüler (die am wenigsten) dies wollen.

    Der pervertierte Freiheitsbegriff der Linken mündet so meist ins andere Extrem, dem (linken) Überwachungsstaat. Dem Konservativen sind bestimmte Werte inhärent, die der Linke nicht kennt. Als Konservativer halte ich den Linken einen wertegeleiteten Freiheitsbegriff entgegen. Autorität statt autoritär.

    Gescheitert ist nicht der Freiheitsbegriff, sondern nur der linke Ansatz. Nach über 50 Jahren linkem (Alt-68er) Bildungspfusch muss jetzt Bilanz gezogen werden. Klar, dass sich die Linken dagegen wehren – wer will schon mit seinem eigenen Versagen konfrontiert werden? Die Linken sind nach ihrem Marsch durch die Institutionen Establishment geworden – aber ein dekadentes, heruntergewirtschaftetes.

    Das keine neuen Akzente mehr setzen kann, sondern sich nur noch damit begnügt, sinnvolle Veränderungen zu blockieren. Das linke Establishment (das gesamtgesellschaftlich ohnehin keine Mehrheit hat), muss auf Jahrzehnte in die Opposition, die durch linken (linksgrünen) Bildungspfusch verursachten Verwerfungen müssen durch einen neuen, dynamischen, bürgerlich-konservativen Ansatz reformiert und repariert werden.

  20. „Europa wird dann zum Spielball der beiden verbliebenen Weltmächte“.
    Unsinn. Eigentlich nur der der Geisterfahrer Deutschland zerstört sich von selbst !

  21. „Freiheitsliebe gilt als „vulgär“, Diktatur wird denkbar, Verbote zum Geschenk des Staates an seine Bürger. Wie kam die Freiheit so unter Beschuss? “
    So geht nunmal der Sozialismus. Ich frage mich eher, wie man da überrascht sein kann. „1984“ ist die ewige Blaupause. Wie heißt es dort über dem Eingang des Wahrheitsministeriums: Freiheit ist Sklaverei. Das Verdrehen gehört zur linken DNA.

  22. Das Wertesystem existiert nicht mehr, da die DDR die BRD vor 30 Jahren feindlich übernahm (b.b.). – Es gilt die DDR-Verfassung. Das Grundgesetz gibt es nicht mehr.

  23. Schon 2019 hat das deutsche Volk ausdrücklich um die Einführung der CO2-Steuer gebettelt. Es war das erste Mal weltweit, seit Yeti, Neandertaler, Jesus Christus und Stromberg, daß ein Volk selbst um eine weitere Steuer gebettelt hat.

    • Wer ist denn bei Ihnen ‚das deutsche Volk‘?
      Eine lauthalse Minderheitenhysterie kann freilich den Eindruck erwecken, dass sie für alle steht. Das ist vielmehr bedenklich denn verallgemeinernswert. Auch wenn sich Politiker mit dem nüchternen Bedenken sichtlich schwer tun, so sie nicht ohnehin korrumpiert und/oder bildungsfern sind.

  24. Wenn jede/r die Freiheit für sich in Anspruch nimmt, so viele Kinder zu machen, wie er/sie/es das will, ohne jegliche Verantwortung, zahlen sollen andere, dann haben wir einen Zustand, der in die Katastrophe führt. Wir sind mitten drin. Wobei WIR die Zahlenden sind, nicht die Hyperfertilen. Eines Tages werden Millionen von Menschen die südliche Halbkugel verlassen, um in die nördliche einzudringen. Sicherlich nicht als Freunde. Denn sie werden kommen, um sie zu erobern. Und sie werden sie erobern, indem sie die nördliche Halbkugel mit ihren Kindern bevölkern. Der Leib unserer Frauen wird uns den Sieg bescheren.
    Houari Boumedienne
    – https://gutezitate.com/autor/houari-boumedienne
    Keine Angst, sie sind schon lange da und sie sagen: https://alt.juedischerundschau.de/wir-werden-immer-mehr-und-beanspruchen-deutschland-fuer-uns-135910512/
    Und Europa, etc.

  25. Die „Schuldigen“ sind auch jene, die heute schweigen, wider besseres Wissen mitmachen, kuschen und profitieren. Wer meint, mit „Deutschland ist ein Land der Untertanen“ sich aus der Verantwortung stehlen und in der Opferrolle brillieren zu können, gehört ebenfalls zu den Totengräbern!

  26. Mit Selbstvertrauen hat das nichts zu tun. Es geht um das fehlende Interesse an der Wahrheit, das dem Land zum Verhängnis wird.

  27. Die Ampel und alle sonstigen Statisten können nichts. Ich bin immer noch guter Hoffnung, dass die auch Diktatur nicht können. Das ganze wird für mich im Chaos enden. Fragt sich nur ob bis dahin noch genug übrig bleibt, um dieses Land wieder aufzubauen. Da habe ich eher meine Zweifel.

  28. Die Erfindung des inneren Wächters, der deutsche Masochismus ist vor allen Dingen weiblich weil die leichter einzuschüchtern sind und vor allem eine stalinistische SED-Erbschaft.
    Auch die kommunistischen Diktaturen von Stalin bis Mao haben die Praxis des „inneren Wächters“ perfektioniert in Form der öffentlichen Selbtsbezichtigung imaginärer Schuldeingeständnsisse, in der hohen ethischen Form 😉 der „Selbstkritik“, die oftmals ein Todesurteil waren.
    Aber die „Kasteiung“ hat schon die katholische Kirche erfunden.
    Unglaublich wie man Menschen mit gewaltsamer Einschüchterung zur Selbstentmenschlichung erziehen kann.

  29. Nö, ich werde sicher nicht abstumpfen. Eine meiner Lieblingsfilmszenen ist die in Braveheart als Mel Gibson kurz bevor er geviertelt wird das Wort Freiheit herausschreit. Lieber für die Freiheit sterben als in einer Diktatur dahinvegetieren. Das ist nämlich kein Leben mehr. Wenn das Ende der Freiheit der Preis für die angebliche Klimarettung sein soll, dann ist es besser die Menschheit verschwindet von dieser Welt. So toll ist sie nämlich gar nicht. Die Erde wird sich erholen und vielleicht entwickelt sich dann mal wirklich intelligentes Leben auf diesem Planeten.

    • Ja, die Erde wird sich erholen, denn im Vergleich zu der Zeit, die der Mensch hier auf dem Planeten zugange war bisher, hat unser Planet noch ein Zeitfenster von für uns Menschen unfassbaren wenigstens 1 Milliarde Jahren, einem Viertel der Restlaufzeit unseres Zentralgestirnes, ehe dann dieses System für Leben, wie wir es kennen, unbewohnbar wird. Da werden sich Dramen, wie das schlagartige Aussterben der Saurier vor ca. 70 Mill. Jahren in anderer Form noch wiederholen. Was dann wohl das beste Überlebensrezept sein wird?

  30. Die Menschen sind verunsichert, und suchen Halt und Führung. Christliche Religion hat ausgedient. Daher kommen Ersatzreligionen wie die neue Klimareligion hoch.

  31. Zitat: „Zu Corona-Zeiten äußerte der Autor Thomas Brussig in der Süddeutschen Zeitung komplett ironiefrei, der Staat möge bitte „mehr Diktatur wagen“.

    > Warum nehmen die grünlinken Pseudodemokraten, Verbotsforderer und Weltwetterretter nicht einfach ihren Krams und eandern nach Nord-Korea aus?? Denn dort bekommen sie ihre Wünsche doch supi erfüllt: keine bzw kaum Autos, kaum Heizungen, keine böse Großindustrie, kaum Fleisch und viel gesundes Grün-Krams und das Beste: Meinungseinschränkungen und Redeverbote DANK einer prima-supi Diktatur!

    Also auf auf ihr grünen und linken Horden, ab nach Nord-Korea wo ihr euer Lebensglück findet……. ??‍♂️

  32. Sehr gute Zusammenfassung, vielen Dank. Es wird aber deutlich, dass es nicht mehrheitlich die Auffassung der Bürger ist, sondern eine Steuerung durch Politiker, NGOs und jeder Menge Think Tanks. Die echte Antifa denkt auch anders, sie wurde durch eine von der Regierung bezahlte Schein-Antifa ersetzt, und die FFF Kampagne ist auch tot, auch die Jugend ist aufgewacht. USA Milliardäre wie z.B. Soros finanzieren Kampagnen und bezahlen auch die Teilnehmer, um den Eindruck zu erwecken die Mehrheit der Bürger denkt so wie eine ideologische Minderheit. Es gab nur eine echte Spaltung, und das war die Pandemie. Es wird immer Menschen geben, die man durch Angst manipulieren kann. Und hier hatten Bürger wirklich Angst um ihr Leben, ebenfalls durch Kampagnen hervorgerufen, um andere politische Zwecke zu erfüllen. Mittlerweile ist ja durch unzählige Aufdeckungen und Aufklärungen klar geworden, dass diese Angst völlig unbegründet gewesen ist. Und das Vertrauen in gesundheitliche, ehrliche Aufklärung und Impfungen ist mehrheitlich verschwunden. Auch dort existiert nur noch eine Minderheit, die nichts von der Aufklärung mitbekommen hat oder Paranoia schiebt. Freiwillig wird die Mehrheit bei der nächsten Pandemie nicht mehr mitmachen. Ich bin auch extrem skeptisch geworden was Umfragen betrifft, glaube denen kein Wort mehr, halte diese für konstruiert. Das selbe gilt für Twitter, Facebook. Auch da wurde ja nun mehrfach festgestellt, dass man in der Pandemie wie auch im Klimathema bezahlte Akteure hat, die jede Kritik oder Wahrheit bekämpfen und Falschaussagen tätigen, bzw. hohe Zustimmung zu politischer Ideologie posten. Man kann also nicht darauf vertrauen, dass auf sozialen Plattformen nun die wahren Überzeugungen bekannt werden. Musk hat das übrigens auch bestätigt und aufgedeckt. Denn im Alltag erlebt man diese Zustimmung zu politischen Aktionen nicht. Schon gar nicht mehrheitlich. Ich lese auch hier immer wieder wie dumm der Bürger sein soll und wie angepasst. Wirklich? Entspricht jedenfalls nicht der Mehrheit. Darf man nicht mit Paranoia bezüglich Corona verwechseln. Jetzt geht es jedem an den Kragen durch die politischen Aktionen, bis auf einen sehr kleinen Kreis. Nun sind alle hellwach! Angepasst sind nur die, die politische Maßnahmen nicht betreffen, die also davon profitieren. Und es profitiert nur eine Minderheit (Beamte und Reiche) der Rest hat die Zornesröte im Gesicht und ballt die Faust. Das Problem ist aber wie schafft man es die Idiologen aus der Politik zu entfernen? Demos nutzen nichts, Wahlen auch nicht, und von selbst gehen sie nicht, egal was für kriminelle Handlungen man ihnen nachweisen kann. Ob der Mehrheit dazu noch etwas anderes einfallen wird, werden wir ja sehen.

  33. 2025 sollte wieder eine Bundestagswahl stattfinden und alljenes, über das bei TE oft geschrieben wird, könnte vollkommen neu geregelt werden.
    WENN, ja wenn diejenigen Wähler, die mit all den derzeitigen Zuständen unzufrieden sind, auch tatsächlich zur Wahl gehen und nicht als „Nichtwähler“ wieder die konservativen Wähler schwächen!

  34. Überall im Netz wird es gemunkelt. Das neue Braun ist grün. Die Begeisterung für den Krieg, Verbote, Sinnstiftung auf globaler Ebene, Feindbilder, Hinwendung zum Führerstaat mit allmächtiger Autorität. All das war braun. Und heute ist es wieder da? Nun, nicht ganz. Sozialisten, ob international oder national, bleiben Sozialisten. Wenn die internationale Sozialistin von der SPD den Feindbild-Ton anschlägt und einen auf autoritäre Partei macht, wundert das nicht.

  35. Zu Schröders Zeiten dachte ich kurz, dass D den Übergang in eine echte Demokratie schaffen könnte. Dann kam Merkel.

    • Deutschland war und ist zu gross fuer eine sogenannte Demokratie. Derartiges funktioniert nur annaehernd in kleinen Volksgemeinschaften und auch dort nur fuer und durch Mitglieder, die den hohen Anspruechen einer solchen idealen (und daher irrealen) Gesellschaftsform genuegen. Was in Deutschland und ueberall im Westen mittlerweile existiert, ist eine Ochlokratie, also die Herrschaft des Poebels. Daraus folgt normalerweise die Anarchie und/oder eine Diktatur. Das ist der Lauf der Dinge. Was uns alle eine Zeitlang hoffen liess, es koennte sich tatsaechlich durch Bildung und Einsicht etwas an diesem Gesetz aendern, gruendete sich auf einer schoenen Illusion, denn Bildung und Einsicht erfordert Intelligenz. Doch die ist und bleibt duenn gesaeht. „Goldstuecke“ und andere „Fachkraefte“ aendern daran nur den Eskalationsmassstab – eindeutig nach oben.

  36. Ich frage mich nur, woher die Befreiung kommen könnte. Im Falle der braunen Diktatur kam sie durch einen gigantischen Militäreinsatz von außen zustande, im Falle der roten Diktatur gab es zwar eine Oppositionsbewegung aus dem Volk heraus, die sich jedoch der Unterstützung von außen gewiss sein konnte.

  37. „Freiheit“ bedeuted Opposition gegen die totalitaristische Ideologie der Woken. Denn der „Bolschwokismus“ ist nichts anderes als die grüne Variante des Totalitarismus, den Deutschland einmal in der brauen, Ostdeutschland in der roten Form erlebt hat. Wir sind auf diesem Weg schon weiter vorangeschritten, als mancher wahrhaben will. Es gibt nur tapfere Einzelstimmen persönlicher oder organisatorischer Art (wozu auch eine Publikation wie TE gehört), denen es aber allen an echter Macht zur Einflußnahme fehlt. Sämtliche Gegengewichte gegen diese Machtergreifung sind nahezu aufgehoben: die größtenteils freiwillig gleichgeschalteten Medien, unabhängige Justiz, Gewaltenteilung, richtungsverändernde Macht von Wahlen, Kirchen – alles wurde bereits von dieser Strömung erfasst und umfunktioniert.

  38. Diktatur ist nicht denkbar, sie ist bereits Realität.

    In der Analyse klafft eine große Lücke namens Trump. Er war der letzte westliche Politiker der unsere Demokratie und Freiheitsrechte offensiv verteidigt hat. Dafür wird er jetzt ins Gefängnis kommen, wie in Diktaturen üblich.

    Es ist im wesentlichen das Versäumnis der konservativen Beweiner des Freiheitsverlusts, dass Trump uns nicht mehr länger vor den Diktatoren und Oligarchen des Westens schützen kann, denn ihnen war Trump nicht fein genug gewesen. Hochmut kommt vor dem Fall.

    • Trump einzusperren, könnte ganz schön nach hinten losgehen. Für seine immer noch zahlreichen Anhänger würde er zum Märtyrer und der Kessel könnte schnell explodieren. Das wird noch spannend.

  39. Soweit so gut oder besser so schlecht. 3 Anmerkungen dazu : Den feudalistischen Taetern, allesamt Kriminelle ihres Zeichens, geht es nicht um das, was jeweils als Narrativ verwendet wird, sondern um die totale Herrschaft in einem totalitaeren System. Die freie Entfaltung der Persoenlichkeit laeuft spaetestens dann leer, wenn es keine Persönlichkeit mehr gibt, die sich entfalten koennte oder wollte. Im ersten, weitgehend bereits absolvierten Schritt, wird der postmoderne ( deutsche) Mensch seiner Identität, seines Kerns oder seines Selbst entledigt. Er weiss nicht mehr, wer oder was er ist und was seine Bedürfnisse sind, von den elementaren auf der untersten Ebene, Essen, Trinken, Schlafen abgesehen. Da auch sein Genussbeduerfniss gewollt abhanden gekommen ist, wehrt er sich nicht mehr gegen die Verbote oder Einschränkungen auf der naechsten Ebene. „Geist“ findet ohnehin nicht mehr statt. Er ist zum reinen Objekt mutiert worden. Und zuletzt empfiehlt es sich auch deswegen, Freiheit zu definieren. Die Freiheit, die der Autor u. a. im Blick haben, war und ist nicht die der meisten Menschen an sich. Hier geht es nicht um die politische Freiheit zu hoeheren Zwecken, die fuer Regime potentiell gefährlich waere, sondern die, mit der ein Regime „arbeiten“ kann, wenn es zunaechst fuer ein Mindestmaß an Brot und Spiele sorgt, fuer das Ermöglichen der kleinen Luestchen fuer die letzten Menschen am Morgen und Abend. Entertainment und Zerstreuung oder Ablenkung finden natuerlich auf einem entsprechenden Niveau statt und werden ideologisch durchsetzt. Der postmoderne Mensch gleitet friedlich in die schoene neue Welt hinüber, der jüngere qua Sozialisation ohnehin. Aktuell wuerde ich diese Entwicklung und vor allem das deutlich erkennbare Finale auf Deutschland begrenzen, denn die Verfasstheit dieser Gesellschaft und des Deutschen an sich hilft den Transformatoren ungemein, was nicht ausschließt, dass andere im Westen spaeter folgen. Es geht ja nicht nur um Angst, uebrigens auch die Angst oder besser Furcht vor „rechts“, sondern um Schuld, Suehne und Opfer, um quasireligioese, suizidale Elemente, die allesamt woanders eher wenig ausgeprägt sind. Es laeuft. Ich wuesste nicht, wer hier helfen koennte, denn die einzigen, die politisch in Betracht kommen, sind ebenfalls irrational angstbesetzt..

  40. Es geht um zwei grundlegende Dinge und wie man sich individuell und als Gesellschaft dazu stellt:
    1.Die ewige und falsche Idee seit Plato, Experten/Professoren/Wissende müssten das Szepter in der Hand haben. Nur so kämen keine irrationalen oder falschen Entscheide aufs Tapet. Dabei wird völlig ausgeblendet, dass auch dieser Personenkreis Irrationalität, Emotionen, Werte und Prägungen besitzt. Konsequenz davon: Dieser Personenkreis entscheidet keineswegs besser. Schauen Sie sich nur einmal die laufenden Fehlprognosen und Irrtümer der Top-Banker an… . Jede Gesellschaft ist besser dran, wenn ihre Bürger mitentscheiden können. Dies umso mehr, als sie es sind, die jeweils die Suppe auslöffeln müssen.
    2.Das Überbetonen der Gemeinschaft mit dem Ziel, Missliebige im Zaun zu halten und andere Meinungen nicht diskutieren zu müssen, führt nicht ins Glück sondern in den Ameisenhaufen. Noch jede moderne Verfassung betont den Vorrang des Individuums vor der Gemeinschaft. Jede Gesellschaft, die auf Eigenverantwortung statt gemeinschaftlicher Mitläufer setzt, ist anpassungsfähiger und nachhaltiger und kommt mit weit weniger Aufwand/Steuern/Vorschriften zum besseren Ziel!

  41. In erstaunlich kurzer Zeit schafften es die heutigen „Sinn- und Heilsvermittler“, das eindeutig negativ konnotierte Wort ‘Diktatur‘ und die Realität dahinter positiv, den bisher überwiegend positiv gefärbten Freiheitsbegriff dagegen negativ aufzuladen.“
    Was ist daran „erstaunlich“? Menschen sind als Herdentiere nun mal konstruktionsbedingt nicht freiheitsfähig.
    Oder wie es ein sehr kluger Kommentator vor zwei Jahren geschrieben hat:
    Der Mensch ist von seiner psychomentalen Verfasstheit her (ich meine die neurobiologisch determinierte) mehrheitlich auf Sicherheit und Strukturrigidität ausgerichtet, nicht auf Freiheit und Autonomie. Linke Ideologie ist letztendlich Ausdruck dieser neurobiologischen Präferenz. Dass sie Reaktion auf die gesellschaftlichen Umstände sei, ist nur Rationalisierung. Die Emanzipation von dieser Verfasstheit ist nur dann möglich, wenn die Emanzipation situativ evolutionäre Vorteile bietet. Dies war in dem menschheitsgeschichtlich vernachlässigbar kurzen Moment der letzten paar Jahrhunderte der Fall und ist nun wieder vorbei. Dies zu erkennen und mittels entsprechender Inszenierung eines drohenden infektiologischen Armageddons zu beschleunigen, ist machtpolitisch zwar nicht wirklich genial, aber wurde handwerklich im großen und ganzen ordentlich vollzogen.“
    Infektiologisches Armageddon kann durch jeden beliebigen Unfug ersetzt werden.

    • der ursprüngliche mensch hat an sich keinen freiheitsbegriff. er tut das notwendige, im idealfall. was sollte er auch tun wenn er mehr freiheiten hätte? Freiheit für den modernen menschen ist ja ökonomische freiheit vor allem und die freiheit zu sagen was er will. und beide werden jetzt beschnitten von leuten, die keinerlei ahnung von den bedürfnissen des menschen und der geselltschaft haben. das wird gewaltig nach hinten losgehen.

  42. Immer, wenn ich über das Verlangen nach Verboten lese, fallen mir diese Auftritte von Westernhagen nach dem Mauerfall ein, wo die Massen aus tiefster Seele mitsangen:

    Freiheit, Freiheit
    Ist das einzige was zählt
    Freiheit, Freiheit
    Ist das einzige was zählt

    Dass ich in meinem Leben eine derartige Kehrtwende erleben würde hätte ich mir niemals träumen lassen und mich macht das alles nur sprach- und fassungslos.

    Ich habe mir aber eben den gesamten Text des Liedes nochmal angeschaut und überrascht festgestellt, dass auch diese vorausschauenden Zeilen enthalten sind:

    Der Mensch ist leider nicht naiv
    Der Mensch ist leider primitiv
    Freiheit, Freiheit
    Wurde wieder abbestellt

  43. Auf dem Plakat steht „Verbietet uns endlich etwas“.
    Nichts leichter als das! Ich will nicht unmenschlich sein und spontan sagen „ ja, ab sofort müsst ihr aufhören zu atmen.“ Ich vermute, dass diese Trottel das wirklich täten. Aber so bin ich nicht.
    Diese Irrsinnigen brauchen professionelle psychische Hilfe. Wer dafür zuständig ist, entzieht sich meiner Kenntnis.

  44. Tja, wenn die Freiheit in Westdeutschland nicht wie in den USA mit dem Unabhängigkeitskrieg oder im Vereinigten Königreich mit der Magna Charta oder wie in der französischen Revolution selbst erkämpft wurde, fehlt einem Volk wohl die Wertschätzung dafür. Jammerschade.

    • Sie bringen die Dinge ganz gezielt auf den Punkt.
      Es wird als Ironie der Geschichte gesehen werden, dass es die Westdeutschen waren, die nach dem Fall des Eisernen Vorhangs und der Vereinigung ihrer Verantwortung nicht gerecht wurden und gescheitert sind. Die Mauer vor der Nase und der Amerikaner als eigentlichen Hausherrn im Land bewahrten sie vor den größten Dummheiten. In Eigenverantwortung laufen sie zum Wahnsinn über.

    • Es herrscht in Deutschland, vielleicht schon immer, ein Mangel an Selbstverantwortung. Lieber übergibt man diese an die Regierung, die „macht das dann schon“. Wer dieses naive Grundvertrauen nicht aufbringen will oder kann, wird dann sogleich diffamiert und beschimpft.

  45. Ich meine das hat was mit unserem menschlichen sozialverhalten was zu tun. Wir sind gruppen-lebewesen und da braucht es immer führung das doofe ist nur wenn der falsche führt. Dann gibt es verbote und viel ungerechtigkeit.

  46. Das so etwas trotz zwei kläglich gescheiterten Gebots- und Verbotsrepubliken in der jüngeren deutschen Vergangenheit immer noch möglich ist, lässt tief blicken. Eigentlich lässt sich das nur durch extreme Lernresistenz und unumstößliche Denkfaulheit erklären.

  47. Das Schild sagt viel, egal was, Hauptsache verbieten. Selbst reiner Aktionismus wird gefordert. Bei so viel vorausheilendem Gehorsam könnte man sich sogar schon eine Pille vorstellen, es steht dir frei sie zu schlucken und so die Welt zu retten. Wie viele würden wohl zugreifen? Wer nicht schluckt ist ein Feind, gehört zu den … „Freiheit gebiert paradoxerweise Zwang, sich zu entscheiden.“ Schreiben sie, es ist natürlich die freie Entscheidung.

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