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Journalisten auf Staatslohn

ZAPP: Der NDR kratzt an der Oberfläche der Vertrauenskrise

22.04.2023

| Lesedauer: 6 Minuten
Das Medienmagazin ZAPP befasst sich mit dem Problem der Journalisten auf der Staatslohnliste. Handelt es sich um ehrliche Aufarbeitung oder Schönfärberei? Nur langsam realisieren die Medienmacher, wie groß die Vertrauenskrise in den ÖRR wirklich ist.

Der NDR macht den Aufschlag. Das ZAPP-Magazin ist eine der ersten öffentlich-rechtlichen Sendungen, die sich mit der Liste der von Bundesministerien bezahlten Journalisten beschäftigen. Bis dato hatten die ARD-Familie und das ZDF die Affäre kaum behandelt. Vielleicht galt die Devise: Wer sich rechtfertigt, der klagt sich an. Eine Linie des Schweigens dominierte. Doch die Strategie ist nicht aufgegangen. Die neueste Aufdeckung, dass die Zahlungen höher ausfielen als gedacht, hat neuen Schwung gebracht. Die AfD hat mittlerweile zwei neue Anfragen gestellt. Aussitzen geht nicht mehr.

Nun also die Gegenoffensive. Sie erfolgte schon vor einer Woche. Man entnimmt dem Beitrag, dass man offenbar nicht länger dulden möchte, dass nur ein Narrativ verbreitet wird – das der Gegenseite, ob Medien oder Politik. Dass ZAPP Schönfärberei („Whitewashing“) betreiben würde, hatten Kritiker vorher erwartet. NDR-Moderator Daniel Bröckerhoff bietet aber mehr. Teilweise überrascht er sogar, entsinnt man sich bisheriger Apologien der öffentlich-rechtlichen Sender, wenn mal wieder etwas „unglücklich“ verläuft.

JOURNALISTEN AUF STAATSLOHN
Forderung: Namen bezahlter Journalisten sollen auf den Tisch
Die YouTube-Kommentare sind überwiegend kritisch. „Mein Puls steigt bei jedem Satz von Ihnen immer höher. Unglaublich, wie Sie all dies begründen“, schreibt eine Userin. „Wer sich von denen bezahlen lässt, die er eigentlich kritisch hinterfragen sollte, ist niemals unabhängig“, eine andere. Ein User macht darauf aufmerksam, dass man sich die Vorgänge nicht zu plump vorstellen sollte, dass Leute gekauft würden, denn: „Es wird wohl so sein, dass Journalisten nicht gekauft werden, aber beeinflusst.“ Insgesamt herrscht der Eindruck vor: Das Vertrauen war schon vorher weg, man fühlt sich nun umso mehr bestätigt.

Die Sympathien verspielt Bröckerhoff dabei am Anfang des Videos. Er bedient sich eines Strohmanns, der den Vorwurf ad absurdum führen soll: Wer einmal Geld von der Bundesregierung angenommen hat, kann nicht mehr unabhängig über sie berichten. Mit der Überspitzung wird a priori der Wind aus den Segeln genommen, weil er auf die Absurdität verweist. Doch dieser Vorwurf ist, obwohl er auch auftaucht, nicht das Kernelement der Debatte. Es geht um Dimensionen, Daueraufträge – und vor allem die Einflussnahme des Staates auf die Pressefreiheit. Möglich, dass viele Zuschauer an der Stelle abgeschaltet – oder kommentiert haben.

Der ZAPP-Beitrag gewinnt dort an Stärke, wo er nicht versucht, die Kollegen reinzuwaschen und gegen eine außenstehende Fraktion – namentlich tauchen die AfD, die Bild-Zeitung und die Junge Freiheit als negative Stichwortgeber auf – verteidigt, sondern sich auf genau diese Kernelemente konzentriert. Überraschend klar kommuniziert Bröckerhoff beispielsweise die Aufträge von Linda Zervakis, weil sie als ARD-Gesicht und mit ihrer Nähe zur Politik anders zu bewerten und ihr Handeln schärfer zu verurteilen ist.

Auch bei einem anderen Thema hebt der NDR-Moderator sich positiv ab. Er benennt die Lücken in der Liste, die Problematik der Honorare bzw. deren Intransparenz. Wie TE schon sehr früh berichtete und wie die AfD in ihrer letzten Anfrage bemerkt hat, führt auch Bröckerhoff an, dass viele Namen gar nicht auf der Liste auftauchen – und nennt sich selbst als Beispiel. Im Jahr 2021 hatte er eine Veranstaltung des Bundesumweltministeriums moderiert. Vergütung: 5.800 Euro brutto.

JOURNALISTEN AUF STAATSLOHN
Der BND bezahlte Journalisten – doch die Offenlegung ihrer Gehälter ist „staatswohlgefährdend“
Nadia Kailouli, Moderatorin des Mittagsmagazins, ist ein weiterer Fall, der nicht in der Liste auftaucht. Und Bröckerhoff kann dabei eine Information liefern, die man sonst nicht erfahren würde. So hatte er zweimal das Angebot bekommen, den „Tag der Offenen Tür“ der Bundesregierung zu moderieren. Das ZDF, für das er damals arbeitete, riet ihm davon ab. Begründung: In diesen Zeiten, in denen die „falschen Vorwürfe“ von „Staatsfunk“ kursierten, sei es nicht ratsam, wenn der Nachrichtenmoderator dort aufträte. Im Jahr 2017 erwähnte der Sender zudem die sensible Nähe zu den bald stattfindenden Bundestagswahlen.

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk war sich also in der Causa „Tag der Offenen Tür“ der Bundesregierung seiner Pflichten bewusst – zumindest auf den ersten Blick. Denn die erwähnte Kailouli moderierte genau diese Veranstaltung im Jahr 2022. Zu Recht fragt Bröckerhoff, was da los ist. Auf Nachfrage beim RBB, für den die Moderatorin arbeitet, verweist dieser lediglich darauf, dass man sich abgestimmt hätte. Auch das ist spannend: Öffentlich-rechtliche Journalisten werden von öffentlich-rechtlichen Anstalten abgeblockt. Es ist der alte Konflikt zwischen Individuum und System.

Auch in einem anderen Fall erklärt Bröckerhoff klar, dass es sich um ein „absolutes no-go“ handelte. Gemeint ist ein Auftrag an die Tagesschau-Sprecherin Judith Rakers. Sie moderierte den Deutschen Umweltpreis 2017 der Deutschen Bundesstiftung Umwelt – und berichtete am Abend in der Tagesschau über genau die Veranstaltung, die sie moderiert hatte. Begründung des NDR, der die Tagesschau-Sendung produziert hatte: Der entstandene Eindruck sei „unglücklich“, der Vorfall „ärgere“ die Redaktion. Das war’s. Nicht einmal eine Entschuldigung.

Bröckerhoff hätte es sich einfach machen können und einen wohlgesonnenen Professor nehmen können, der die Problematik entschärft und verständnisvoll die Wogen glättet. Mit dem Hamburger Journalismus-Professor Volker Lilienthal interviewt er einen expliziten Kritiker der Journalistenbezahlung. Die Frage, ob ein bezahlter Journalist nicht dennoch unabhängig berichten könnte, bügelt Lilienthal ab: Entscheidend sei der Eindruck beim Publikum.

„Wir leben in einer Zeit, wo gerade der öffentlich-rechtliche Rundfunk stark in Zweifel gezogen wird; wo es relativ große politische Milieus gibt, die ernsthaft glauben, Fernsehjournalist:innen von ARD und ZDF bekämen täglich Tagesbefehle aus Ministerien oder gerade vom Bundeskanzler. Das sind natürlich absurde Vorstellungen, aber ich finde eine verantwortliche Berufsausübung bedeutet auch, diese Umfeldkontextfaktoren zu kennen und das eigene Verhalten danach auszurichten; also absolut tadellos zu sein und diesen Leuten, die glauben, ihr seid staatshörig, gar kein Futter zu liefern.“

JOURNALISTEN AUF STAATSLOHN
Bundesumweltministerium bestätigt: Liste der Journalisten auf der Staatslohnliste unvollständig
Lilienthal räumt ein, dass prekäre Beschäftigungen von Journalisten im freien Arbeitsverhältnis dazu führen können, dass man der Versuchung erliegt, einen solchen Auftrag anzunehmen. Aber man könne nicht anfangen, nun eine Distanznorm zu relativieren, weil ohne diese der Journalismus seine Wächterfunktion nicht wahrnehmen könne.

Damit bestätigt Lilienthal eine These, die auch TE vertritt: Es kommt bei der ganzen Affäre nicht so sehr auf die Zahl der Journalisten oder die Höhe der gezahlten Gehälter an. Sondern es geht um eine Grundsatzfrage, nämlich, ob insbesondere der öffentlich-rechtliche Rundfunk seine Rolle als Vierte Gewalt glaubhaft vertreten kann. Wie so häufig exerziert: Eine Presse ohne Regierungskritik beraubt sich ihrer Existenzgrundlage. Diese Funktion kann sie nur glaubhaft ausüben, wenn sie sich distanziert zur Macht verhält.

Obwohl Bröckerhoff selbst von einem systemischen Problem spricht, und damit richtig liegt, rücken im Beitrag die Journalisten ins Zentrum, obwohl doch jemand ganz anderes im Zentrum stehen müsste: nämlich der Staat, der über die Exekutive Einfluss auf die Presse nimmt und sie erst über die Gelder an sich bindet. Nach Bröckerhoffs eigener Darstellung war es eine im Namen der Bundesregierung agierende Event-Agentur, die ihn für den „Tag der Offenen Tür“ anwerben wollte.

Der Staat ist damit der Akteur, der Journalisten in Gewissensnöte bringt. Ob man dieser Versuchung erliegt, mag eine persönliche Sache sein; dass aber der Staat damit die Freie Presse als solche korrumpiert, wäre das eigentliche Kernthema in der Affäre. Ein Drogendealer trägt größere Verantwortung für die gesellschaftliche Verwahrlosung als der einzelne Drogenkonsument. Das spricht den Drogenkonsumenten übrigens nicht frei. Aber für eine Wurzelbehandlung muss man auch zur Wurzel gehen.

Zugleich gibt es einen weiteren Punkt, der zwischen den Zeilen aufblitzt. Bröckerhoff klagt im Fazit die Verantwortlichen an, die die Verantwortung hin- und herschieben, oder möglicherweise gar kein Problem darin sehen. Zugleich scheint es aber zumindest einige Stimmen innerhalb des ÖRR zu geben, die bei allen souverän vorgezeigten Framing-Handbüchern für das eigene Image sehr genau wissen, dass Teile der Öffentlichkeit dem Rundfunkkonzept mittlerweile sehr kritisch gegenüberstehen. Und dass die freien Journalisten auf der „unteren“ Stufe der Senderfamilie in prekären Verhältnissen leben, indes die Vorstände mit ihren vollgestopften Taschen nicht nur beim Fernsehpublikum zu Reizfiguren geworden sind.

JOURNALISTEN AUF STAATSLOHN
2,3 Millionen: Bundesregierung muss Zahlungsangaben an Journalisten nach oben korrigieren
Die Affäre ist ein weiterer Baustein in einer größeren Krise, die in ihrem globalen Ausmaß eine Glaubwürdigkeitskrise des westlichen Journalismus, im spezifischen Falle Deutschlands eine Glaubwürdigkeits- und damit Legitimationskrise des Gebührenfernsehens ist. Die RBB-Krise ist vorbei, da steht die Staatslohn-Krise vor der Türe. Es geht um mehr als bloße Beitragserhöhungen. Eine ganze Reihe von Symptomen bestätigen, dass der Körper an ganz verschiedenen Krankheiten leidet. Eine umfassende Reform beträfe nicht nur Einnahmen und Ausgaben oder Gehälter; sondern auch eine Reformierung hierarchischen Denkens und des Selbstverständnisses, was es eigentlich heißt, für öffentlich-rechtliche Medien zu arbeiten und wie das Verhältnis zu Staat, zu Gesellschaft und zum Publikum aussehen sollte.

Das sind unangenehme, schmerzhafte Gedanken, denen ebenso unangenehme und schmerzhafte Prozesse folgen müssen. Zweifelhaft, ob der unbewegliche Moloch des ÖRR fähig ist, sich selbst zu heilen, ohne jedes Problem mit Geld ersticken zu wollen, so, wie es jahrzehntelang gang und gäbe in der Bundesrepublik war, jedes erdenkliche Problem mit mehr Geld lösen zu können. Diese größere Dimension kommt im ZAPP-Beitrag nicht vor. Man doktert an den Symptomen herum, etwa dass Journalisten vielleicht ihre Haltung beim Thema Aufträge von Bundesministerien ändern. Damit steht die Diskussion jedoch auf dem Kopf: Es geht nicht um Einzelfälle, bei denen man sich bessern muss, sondern um eine Institution, die ein solches Verhalten zulässt.

Eine der wichtigsten Informationen im Komplex dieser Krise, die weit über Gebührenfragen hinausgeht, erfolgt zwischendurch: Die Journalisten, die Geld erhalten haben und die Bröckerhoff angefragt hat – haben schlicht nicht auf seine Anfragen geantwortet. Ob aus Hochmut, mangelndem Schuldbewusstsein, Scham oder Angst vor Reaktionen. Es ist einer der Momente, in denen der Gedanke reift, dass eine solche Sendung – ob nun von „Whitewashing“ oder ehrlicher Aufklärung beseelt – nur an der Oberfläche kratzen kann.

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18 Kommentare

  1. Sind diese sog. Journalisten denn nun irgendwo fest angestellt, oder nicht?
    Wenn sich nämlich der NDR mit diesem Thema befasst, dann muss er eben diese „Journalisten“ doch auch schon einmal beschäftigt haben, oder?
    Also, was kümmert es eine deutsche Eiche, wenn sich ein Wildschwein an ihr reibt?
    Hat der ÖRR (hier der NDR) also Skrupel, weil das Ergebnis solcher Doppelverdiener auch bei ihnen gesendet wird?
    Nun, die Reputation, insbesondere des NDR, kann nicht gefährdet, noch Grund dafür sein, sich an dieser Stelle in Deckung zu begeben, denn den „guten Ruf“ hat der gesamte ÖRR zumindest bei mir längst verspielt.
    Und Ärgerlichste daran ist, dass ich den ÖRR nahezu nicht mehr konsumiere, ihn aber dennoch zu bezahlen habe!

  2. Ich habe mich 2001 bei der Verleihung des Hanns-Joachim-Friedrichpreises längere Zeit mit Friedrich Küppersbusch unterhalten, der zu dieser Zeit das Medienmagazin „ZAK“ moderierte. Er meinte zu mir schon damals, dass Journalismus und Medienkritik tot seien, und das ist über 20 Jahre her.
    Aber wenigstens sieht man dem Gesicht von Küppersbusch heute deutlich an, dass er unter der Situation leidet.

  3. Ich finde gut, dass solche TV-Gestalten, die sich für Geld auch wo anders verdingen und damit Abhängigkeit verstärken, ins Licht der Öffentlichkeit gebracht werden.
    Was aber, wie der Artikel beschreibt, nur einen kleinen Teil der Gesamtaffären der Anstalten ausmacht, die uns insbesondere seit 2015 nicht mehr neutral berichten, sondern über alle Formate meinungsmachend wessen Gesinnung auch immer eintrichtern wollen.
    Wie es beispielhaft ausgeht, wenn das wirkt, kann man auf dem Bild zu dem Artikel über Wissing, der mit den Verblendeten der letzten Generation reden will, erkennen. Die sind propagandistisch u.a. durchs TV dermaßen beeinflusst, dass sie, wegen des „Klimas“, tatsächlich Angst um ihr Leben haben und den baldigen Tod befürchten – was man früher nur bei Sekten kannte, und wo solches Endzeitdenken durchaus im Massensuizid enden konnte.
    Fritz Vahrenholt oder Frank Hennig mit ihren Argumenten kommen, wie viele, viele andere und zu allem, was da ausgestrahlt wird gar nicht vor.
    Vollkommen fehlen solche „Umzüge“ hinsichtlich solchen, die sich durch beständige Messermorde an einem Leben wir vor 2015 gehindert fühlen – und durch nichts im ÖR darauf hingewiesen werden, dass da tatsächlich andere Kulturen, auch ideologisiert, einwandern, die in alleine ausgehenden Frauen vielfach Freiwild erkennen. Merken sie kurz auf, wird man sie diffamieren und in die rechte Ecke stellen – bis an dieser Front wieder Ruhe eingekehrt ist und die Massenmigration der Millionen auf unsere Kosten hinterrücks, vom ÖRR nicht begleitet, weiter gehen kann.
    Solches kann bei verschiedenen Themen und durchgängig bis zum von uns finanzierten Massaker in der Ukraine beobachtet werden – wiewohl sie dort in der Anstalt bis 2014 fähig waren, das korrupte Land um Kiew deutlichst zu beschreiben.
    Erschwerend kommt hinzu: Bröckerhoff ist Nachrichtenmann. Er wird wissen, wie und welche Themen weshalb aus der Vielzahl der eingehenden Nachrichten ausgewählt und für den Konsumenten derart „aufbereitet“ werden, damit sie zum „Nachrichtenfluss“ passen und vom Seher oder Hörer anstandslos geglaubt und geschluckt werden. Und welche nicht vorkommen dürfen. Da wird man, bestenfalls betriebsblind, wie man über die Jahre wurde, so manches Mal etwas auslassen oder auch lügen müssen, damit die ganze uns täglich präsentierte soap noch eine Weile weitergehen und den Souverän im Halbschlaf wiegen kann.
    Nun denn. Dafür zahle ich nicht. Das kann ich vor meinem Gewissen nicht verantworten, bin aber gerne bereit, den Obolus wieder zu leisten, wenn sich der ÖRR wieder an den Rundfunkstaatsvertrag halten wird.
    Wie es aber aussieht, werden sie dort zusehen müssen, wie sie ohne meine monatlichen 18.36 Euro u.a. ihre Intendanten abfinden werden und ihre neuen Protzpaläste abbezahlen. Von Veruntreuungen wie bei KIKA gar nicht geredet.

  4. Die ÖR Staatspropaganda gehört komplett abgeschafft. Der Missbrauch des gesetzlichen Auftrags ist das eine, die Veruntreuung der unglaublichen Gelder strafrechtlich relevant. Die Regierung und die politische Justiz sind die Drahtzieher dieses dreisten Betruges am zahlenden und manipulierten Volk. Das zeigt einmal mehr, wie verkommen und willkürlich unsere Führung ist.

  5. Wer erinnert sich noch an Lothar Loewe, ehemaliger Intendant des damaligen SFB? Er maßregelte die Redakteure und mischte sich sogar ins laufende Programm ein, wenn ihm die links/grüne einseitige Meinungsindoktrination regelrecht anwiderte. Seine Aussage: Der Sender Freies Berlin dürfe „kein Behördenapparat sein“, mit „Rundfunkbeamten-Mentalität und bürokratischem Leerlauf“. Über SFB-Produkte müßten Gebührenzahler künftig respektvoll sagen: „Dies ist eine Sendung des SFB, Donnerwetter, darauf müssen wir achten.“ Tja, lange lange ist es her. Wer in Berlin über Jahre die Abendschau verfolgte -das einstige Flaggschiff des SFB, jetzt RBB- bleibt nunmehr nur noch eine Option: Abschalten!

  6. Der ÖRR ist so beseelt von seinem Kampf gegen undemokratische Elemente, dass er gar nicht merkt, dass er selbst zu dem geworden ist, was er verhindern will.

    Es hilft nur die komplette Privatisierung mit Ausnahme von Phoenix als politischem Nischenkanal.

    • Ein Sender, welcher auch immer, entspräche dem gesetzlichen Auftrag. Die Justiz steckt allerdings mit der Regierung unter diner Decke und unterstützt widerechtlich, vorsätzlich und wissentlich diesen Missbrauch und diese Senderdominanz. Dass die Regierung unter diesen Umständen keinerlei Interesse an diner Änderung hat, versteht sich von selbst. Und genau deshalb wird die AfD so behandelt, wie sie es zur Zeit wird. Willkür und Borniertheit sind die Pfeiler dieser Regierung.

      • Alleine am Umgang des ÖRR mit der AfD ist festzustellen, dass nicht neutral berichtet wird. Mitglieder der Partei konnten dieses Jahr in noch keinem talk ihre fundierte Meinung zum Besten geben – man tut seit Jahren, als gäbe es die Blauen in Deutschland gar nicht.
        Dass dennoch zweistellige Wahlergebnisse erzielt werden können grenzt an ein Wunder – denn die MSM sind auf dem gleichen „Kriegspfad“ wie der ÖRR – und schießen bei jeder Verfehlung, angeblich oder nicht, mehr als scharf – und zudem vielfach unter die Gürtellinie.

  7. Solange dieser Staatsfunk zwangsgebührenfinanziert ist, können und werden die machen, was sie wollen. Selbst wenn sie sich ihre Berichterstattung direkt aus dem Kanzleramt diktieren lassen würden, könnten sie sich, mit einem Scholz-Grinsen im Gesicht, bequem zurück lehnen. Sie können ihren paternalistischen Wokeness-Wahn durchziehen, auch wenn sich die Mehrheit angewidert abwendet. Sie können weiterhin Haltungsjournalismus statt neutraler Aufklärung betreiben, nicht dem politischen Mainstream entsprechende Meinungen abqualifizieren oder Vertreter nicht genehmer Meinungen in die rechte Ecke stellen. Sie können Interviews sinnentstellend kürzen, Filmbeiträge, die nichts miteinander zu tun haben, tatsachenverfälschend zusammen schneiden. Oder sehr selektive „Wahrheiten“ verbreiten. Sie können und werden all das tun, solange sie Zwangsgebühren kassieren und sie sich in den oberen Etagen mit dieser Form des „Journalismus“ auch noch den Arsch damit vergolden lassen können.

  8. Wurden die Aussage mit den angeblich prekären Anstellungsbedingungen für die „Freien“ mal überprüft? Sind die wirklich so prekär? Diese Aussagen stammen bekanntlich von ÖRR – Propagandisten und sind daher mit Vorsich zu genießen.

  9. „Fernsehjournalist:innen von ARD und ZDF bekämen täglich Tagesbefehle aus Ministerien oder gerade vom Bundeskanzler.“
    Das ist ein Strohmann!
    Es glaubt wohl niemand ernsthaft daran, dass Scholz oder Merkel „Tagesbefehle“ an die Journalisten des ÖRR ausgeben. Das geht viel einfacher.
    Es wurde ein System geschaffen, in dem politisches Wohlverhalten, die Anbiederung an die Macht, belohnt wird. Dieses machtkonforme Verhalten sichert den Aufstieg und spült so ganz automatisch die unterwürfigsten und liebedienerichsten Vasallen ganz nach oben.
    Die sind also nicht deswegen an den journalistischen Schaltstellen zu finden, weil sie gehorsam ausführen was man ihnen sagt, sondern sie sind dort, weil sie im vorauseilenden Gehorsam ganz von allein wissen was zu tun ist.

  10. Der Moloch ÖRR ist schlicht und einfach nicht reformierbar. Allein die Rechtsprechung des BVerfG in diesem Zusammenhang wirkt wie eine Ewigkeitsgarantie für die Abzocke der Bürger zugunsten des links-grünen Regierungsfunks. Die Frösche werden den Sumpf nicht trockenlegen. Das links-grüne Altparteienkartell denkt gar nicht daran, an den skandalösen Zuständen in ihren Propagandaschleudern auch nur ansatzweise etwas zu ändern. Da die Bürger durch ihr Wahlverhalten die bestehenden Missstände fortlaufend bestätigen, wird aus einer Reform wohl nichts werden.

  11. ÖRR lügt gern mal für den entsprechenden Zweck, insbesondere wenn ÖRR sich mit ÖRR befasst. Da kann mal gleich wegZAPPen.
    Wenn ein akuter Skandal mal durchbricht, weil nicht eindämmbar, gibt es ein, zwei Bauernopfer nebst Vorführung von etwas mea minima culpa und behauptetem Reformwillen. Sobald zartes Gras drüber wächst, verlangt man wieder 25 € Monatsgebühr und macht weiter wie gehabt.
    Ach so: Gegenoffensive
    Nicht die erste und sich nicht die letzte. Manche Sender (DLF) führen ganze Beitragsserien jeder Form auf, darüber wie gut, wichtig und unentbehrlich sie und ihre örr-Brüder sind. Fast ständig immer wieder irgendwo im Programm. Ist doch prima Billigcontent, so Persilschein-Interviews inter pares. Einzuladende Häuptlinge mit viel freier Zeit hat es doch mehr als genug.

  12. Na ja, wenn ich mir so die Zuschauerzahlen der ÖRR-Medien anschaue, die der Kollege Thurnes veröffentlicht, dann kann man wohl nur konstatieren: die meisten Deutschen nehmen den ÖRR kaum noch wahr. Er hat aber weiterhin eine Scheinrelevanz, so wie die meisten Medien, weil man sich gegenseitig diese Relevanz zuschanzt. Die letzte Tagesschau sahen rund 3,5 Millionen Zuschauer. Um 2000 waren es noch 10 Millionen. Es gibt festeingespielte Rituale, große Teile meiner Generation und jünger besitzen weder Fernsehen noch Radio (und nein, die Mediathek des ÖRR nutzen sie auch nicht). Dazu kommt das Phänomen, dass auch viele Menschen, vor allem in höheren Altersklassen, den Fernseher wie das Radio als Berieselungsmedium im Hintergrund laufen lassen, ohne wirklich noch zuzuhören. Dadurch, dass der Fernsehkonsum zudem zugunsten des Internetkonsums beständig zurückgeht, besteht auch nicht mehr das übliche Phänomen des „Zappens“, bei dem man mal zufällig auf ein ÖRR-Medium kommt und hängenbleibt. Insgesamt leben die meisten ÖRR-Programme davon, dass sie von anderen Medien in den Vordergrund gezogen werden. Eine Persönlichkeit wie Böhmermann hätte ohne seine Fans im Feuilleton so gut wie keine Karriere hingelegt, zumindest keine außerhalb eines Nachtprogramms in einem ÖRR-Spartensender.

    • Es ist das perfekte Zusammenspiel von Staatssendern, den großen privaten (und mit Staatsgeld geförderten) Mainstreammedien und diversen Vorfeldorganisationen bzw. NGOs, welches dem ÖRR seine Relevanz verleiht.
      Aber: Ist es denn relevant, woher der ÖRR seine Relevanz bezieht? Zugeschanzt oder nicht, er hat sie.

      • Wenn man das Zusammenspiel all dessen betrachtet, sollte man nicht die von Merkel 2014 installierte Nudging-Abteilung im Kanzleramt vergessen, über die der Chefredaktor der NZZ Marc Felix Serrao so schreibt:
        „In der Ära Merkel wurde im Kanzleramt ein Referat namens «Wirksam regieren» eingerichtet. Es habe nur einem Zweck gedient, sagt ein ehemaliger Mitarbeiter: ein «Trommelfeuer an moralisch aufgeladener Kommunikation» zu produzieren. Das Referat gibt es noch, es heisst nur anders.“ https://twitter.com/MarcFelixSerrao/status/1594279495736983552
        Susanne Gaschke in der NZZ: https://www.nzz.ch/international/teure-kampagnen-wie-die-deutsche-regierung-die-buerger-erzieht-ld.1712273
        Bröckerhoff wie die anderen werden Anweisungen bekommen – oder sie agieren im vorauseilenden Gehorsam – aber immer zum Schaden des gesamten Landes.

    • Im Zusammenhang mit Böhmermann würde ich den Begriff „Persönlichkeit“ nicht verwenden wollen, „Person“ wäre passender.

  13. Zumachen diese grünroten Propagandasender. Werbung und Propaganda müssen als solche gekennzeichnet und vom Werbenden bezahlt werden

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