Diktaturen beginnen in Deutschland stets legal, niemals durch einen Staatsstreich wie häufig in anderen Ländern – durch ein Ermächtigungsgesetz wie 1933 oder durch die Veränderung der Wahlgesetze wie 1950 in der DDR. Alles muss seine Ordnung haben, selbst die Unordnung.
Ein Blick auf die Geschichte der Weißen Rose, auf die Geschichte von Sophie und Hans Scholl, von Alexander Schmorell und Christoph Probst, von Willi Graf und Kurt Huber, die vor 80 Jahren hingerichtet wurden, weil sie gegen die nationalsozialistische Diktatur Widerstand geleistet hatten, verdeutlicht den tieferen Sinn des zu Recht berühmten Diktums des Staatsrechtlers Ernst-Wolfgang Böckenförde: „Der freiheitliche, säkularisierte Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann. Das ist das große Wagnis, das er, um der Freiheit willen, eingegangen ist.“
Dem so notwendigen Wagnis der Freiheit steht die totalitäre Verführung entgegen. Gegen den totalen Staat gewendet hieß es im „III. Flugblatt der Weißen Rose“: „Jeder Einzelne hat einen Anspruch auf einen brauchbaren und gerechten Staat, der die Freiheit des Einzelnen als auch das Wohl der Gesamtheit sichert. Denn der Mensch soll nach Gottes Willen frei und unabhängig im Zusammenleben und Zusammenwirken der staatlichen Gemeinschaft sein natürliches Ziel, sein irdisches Glück, in Selbstständigkeit und Selbsttätigkeit zu erreichen suchen.“
In einem Elternhaus aufgewachsen, in dem die Ideale der Freiheit, des Pazifismus und des selbstständigen, kritischen Denkens, aber auch der christlichen Ethik vermittelt wurden und in dem die Eltern konsequent Hitler als größte Gefahr für Deutschland ablehnten, gelang es der nationalsozialistischen Propaganda 1933 dennoch, Sophie, Inge, Hans und Werner in den Bann des Nationalsozialismus zu ziehen. Hans lieferte sich mit dem Vater Auseinandersetzungen, die sich zu familiären Dramen auswuchsen. Vater und die Mutter sahen hilflos mit an, wie die NS-Ideologie ihre Kinder vereinnahmte, wie sie ihnen ihre Kinder entfremdete, wie der Rattenfänger aus Braunau die Kinder holte.
Sophie Scholls Weg in den Widerstand
Die Hinwendung der Scholl-Kinder zum Nationalsozialismus fußte auf einem Bündel von Ursachen. Sophie war, als Hitler an die Macht kam zwölf, Hans 15 Jahre alt. Sie mussten sich selbst finden, und so lag in der Opposition zum Vater, vor allem für Hans, ein Adoleszenzkonflikt. Zudem vermochten sich die Nationalsozialisten als Bewegung – im Gegensatz zu den Parteien der „Honoratiorenrepublik“, denen sie die Schuld an Wirtschaftskrise, Elend und nationaler Erniedrigung gaben – zu inszenieren und dabei immer wieder zu betonen, dass sie eben auch eine Jugendbewegung seien.
Kaperung der Jugendbewegungen
Der Erfolg der Hitlerjugend (HJ) ab 1933 beruhte auch darauf, dass sie der bündischen Jugend erfolgreich vorzugaukeln vermochte, die großen Ideale der Bündischen – Freiheit, Gemeinschaft, Naturerlebnis, Opferbereitschaft für höhere Ziele und ethische Selbstvervollkommnung – fänden in der HJ eine Heimstatt. Ob nun die Deutsche Freischar, die dj. 1.11. (Deutsche Jungenschaft vom 1. November 1929) oder christliche Jugendbünde, sie alle traten in ganzen Gruppen zur HJ über.
Hans und Sophie Scholl bemerkten jedoch bald, wie groß das Missverständnis war. Denn im Gegensatz zur dj. 1.11. ging es in der HJ nicht um den Einzelnen, um die Bildung einer freien, ethisch hochstehenden, selbstständig denkenden Persönlichkeit, die sich in der Gemeinschaft Gleichgesinnter bildete, sondern um das pure Gegenteil, um die Unter- und Einordnung des Einzelnen in ein Kollektiv. Es ging nicht um kritisches und selbstständiges Denken, sondern um den fanatischen Glauben an den Führer, um das blinde Vertrauen in dessen Entscheidungen.
„Verheizt für den Führer, gezeichnet fürs Leben: die verlorene Generation“
Sophie Scholl sagte 1943 im Verhör durch die Gestapo aus: „Die Gründe meiner weltanschaulichen Entfremdung vom BDM und damit von der NSDAP […] liegen in erster Linie darin begründet, dass meine Schwester Inge, meine Brüder Hans und Werner […] wegen sog. bündischer Umtriebe von Beamten der Geheimen Staatspolizei verhaftet und einige Tage bzw. Wochen in Haft gehalten wurden. Ich bin heute noch der Auffassung, dass das Vorgehen sowohl gegen uns als auch anderer Kinder aus Ulm vollkommen ungerechtfertigt war. […] Als weiteren und schließlich als hauptsächlichen Grund für meine Abneigung gegen die Bewegung möchte ich anführen, dass nach meiner Auffassung die geistige Freiheit des Menschen in einer Weise eingeschränkt wird, die meinem inneren Wesen widerspricht. Zusammenfassend möchte ich die Erklärung abgeben, dass ich für meine Person mit dem Nationalsozialismus nichts zu tun haben will.“
Immer geht es um die Freiheit
Sophie Scholl hatte sich wie ihre Gefährten für das Wagnis der Freiheit entschieden, selbst auf die Gefahr, für dieses Wagnis das Leben hinzugeben. Und es war wohl Galgenhumor, als sie zu ihrer Schwester Inge und Traute Lafrenz in einem Münchner Ausflugslokal sagte: „Wenn wir dies einmal unseren Enkelkindern erzählen, werden sie uns antworten: ‚Oma, schneid net auf.‘ Aber unsere Kinder werden sich vielleicht untereinander rühmen: Ätsch, mein Vater war im Konzentrationslager, eine Mutter hat im Gefängnis gesessen.“
Ruhig und gefasst noch am Tage des Prozesses, ging Sophie Scholl am 22. Februar 1943 zur Hinrichtung. Sie bat noch den Pfarrer, letzte Grüße an den Bruder auszurichten. Um 17 Uhr starb sie unter dem Fallbeil, zwei Minuten später Hans Scholl, danach Christoph Probst. Bevor das Fallbeil fiel, rief Hans Scholl noch: „Es lebe die Freiheit!“ Das war auch das Wort, das Sophie auf die Rückseite der Anklageschrift fast wie einen Kommentar oder ein Resümee geschrieben hatte: „Freiheit“. Denn darum ging es, darum geht es immer – um das Wagnis der Freiheit.
An der Schwelle zum Totalitarismus
Sie hatte zu dieser Bemerkung auch allen Grund. Der Leipziger Theologiestudent Werner Ihmels notierte im September 1945 in seinem Tagebuch: „Wir erleben heute in sechs Monaten die gleiche Entwicklung wie in den letzten zwölf Jahren. Stehen wir dann vor dem gleichen Ergebnis? – Die ersten Verhaftungen sind auch schon da.“ Werner Ihmels hatte sich für eine „christliche Jugend unter Christus“, für die Freiheit und die Demokratie eingesetzt. Er wurde am 11. September 1947 verhaftet und ins „Gelbe Elend“ nach Bautzen verschleppt, wo er nach einem fehlgeschlagenen ärztlichen Eingriff am 25. Juni 1949 an Lungentuberkulose starb.
„Es muss demokratisch aussehen“
Ihmels war kein Einzelfall. Der 21-jährige Gerhard Schulz vertraute am 18. November 1945 seinem Tagebuch an: „Je öfter ich in unsere heutigen Zeitungen schaue, desto verlogener und falscher erscheinen mir die kommunistischen Parolen und Phrasen vom Nationalbewusstsein, Zusammengehörigkeitsgefühl des deutschen Volkes, von der Betonung des Eigentumsprinzips und der Ablehnung des bolschewistischen Kollektivgedankens. Die Kommunisten tarnen sich.“ Schulz fügte bitter hinzu, dass man die wahren Absichten der Kommunisten nur aus „gelegentlichen Entgleisungen“ erfahre. Ulbrichts Weg zum Sozialismus, zur Diktatur lässt sich in seinem von Wolfgang Leonhard überlieferten Diktum zusammenfassen: „Es muss demokratisch aussehen, aber wir müssen alles in der Hand haben.“
Als Inge Scholl ihren Brief verfasste, waren in Leipzig neun Studenten und ein Tischlergeselle verhaftet worden, weil sie „verbotene“ Literatur wie beispielsweise Orwells „1984“ als Tarndruck gelesen hatten und sich betrogen fühlten, betrogen um freie Wahlen, betrogen um die Freiheit.
Eine Vision, die immer realer wird: »1984« von George Orwell
Inge Scholl schrieb weiter: „Meine Geschwister waren Christen von einer tiefen, unerschütterlichen Überzeugung, dies wäre jedoch kein Grund, dass sich Andersdenkende ihnen verbunden fühlen könnten. Denn meine Geschwister waren sich bewusst, dass eine große Zahl von Überzeugungen und Meinungen in der heutigen Welt existieren und dass es uns auferlegt ist, in dieser Verschiedenheit zu leben, sie zu ertragen und zu achten. Sie waren Andersdenkenden gegenüber aufgeschlossen, suchten leidenschaftlich nach gemeinsamen Ansatzpunkten und achteten jede ehrliche und echte Überzeugung. Sie hatten in der tödlichen Gleichschaltung des Dritten Reiches eines begreifen gelernt, nämlich dass eine tiefe, wirkliche Toleranz allein das Leben in dieser Vielfalt von Meinungen möglich macht […] Nur gegen etwas kannten sie keine Toleranz, gegen jede Art von totalitärem Regime, welcher Farbe, welcher Nation und welchen Programms es sich immer bediente. Sie sahen in der Diktatur einen Feind des Lebens und die Bedrohung jeder lebendigen Entwicklung, Sie misstrauten tief jeder Weltanschauung und jedem Staat, der um scheinbar höherer, gemeinschaftlicher Ziele willen auch nur ein Menschenleben bewusst zerstört.“
Freiheit wird zur Gefahr erklärt
Diktaturen, die auf totalitären Ideologien und Utopien beruhen, beginnen immer damit, dass wegen vermeintlich höherer Ziele die Freiheit eingeschränkt wird. Sie beginnen immer damit, dass sie Vertrauen einfordern und jeden Widerspruch als „umstritten“ zu diskreditieren versuchen. Sie beginnen immer damit, dass sie den politischen Gegner zum politischen Feind erklären, der mit allen Mitteln zum Schweigen gebracht werden muss. Sie beginnen immer mit Ermächtigungsgesetzen aller Art und vor allem mit der Selbstermächtigung.
Diktaturen beginnen immer damit, dass sie das Wagnis der Freiheit zur Gefahr erklären. Eine neue Diktatur muss nicht zwangsläufig rot oder braun sein, sie ist auch unter allen anderen Farben möglich.
Klaus-Rüdiger Mai, Ich würde Hitler erschießen. Sophie Scholls Weg in den Widerstand. Bonifatius Verlag, Klappenbroschur, 192 Seiten, 18,00 €.
Erst wenn wir es irgendwann und irgendwie schaffen, uns von diesem unsäglichen Parteienkartell zu befreien, wird Deutschland eine Chance auf Freiheit bekommen.
Unsere „Demokraten“ sind nicht die Hüter unserer Freiheit oder des Grundgesetzes, sondern heute deren größte Feinde.
Jenen geht es nur noch um Erhalt und Ausweitung ihrer Privilegien und natürlich um die möglichst breite Versorgung der Parteistrukturen inklusive möglichst vieler Helfer aus der Staatskasse.
Stiftungen, NGOs, Vereine, Bewegungen, Vorfeldorganisationen, bis zu Medien, Gewerkschaften, Verbände, Kirchen, Wohlfahrtsstrukturen und großen Teilen des Gesundheitswesens inklusive zahlloser Pflegeeinrichtungen sind „Staat“ geworden, werden von diesem direkt oder indirekt finanziert, was zu einem ca 50% Staatsanteil am BIP geführt hat.
Das politische Spektakel wurde größtenteils „Unterhaltung“ ohne jeden politischen Wert, Wahlen bieten regelmäßig kein entweder/oder mehr an, nur Schattierungen von „weiter so“. Darüber sind sich alle Parteien (bis auf die Paria von der Schwefelpartei AfD) einig, weil deren Interessen übereinstimmen. Diese lauten:
-Selbstversorgung
-totale Kontrolle über die Bevölkerung
-totale Kontrolle über Geld und Vermögen aller incl aller Gewerbe
-stetige Ausweitung von Verwaltung, Wohlfahrt und staatsnaher Strukturen
-stetige Einnahmen- und Ausgabensteigerung „des Staates“
Alles was seit Jahrzehnten „Politik“ genannt wird, folgt diesen „staatlichen“ Interessen und widerspricht damit fundamental bürgerlicher, liberaler oder allgemein gesagt „Freiheitsinteressen“, sowohl der einzelnen Bürger als auch aller Unternehmen und Unternehmer.
Immer weniger sog „Nettosteuerzahler“ halten ein quasisozialistisches Gebilde in Gang, dessen Ausgabenwut dennoch nur noch über massiv steigende Staatsverschuldung möglich bleibt. Gleichzeitig wandern jährlich viele Wohlhabende und Betriebe aus und viele neue Transferbezieher wandern ein.
Dass diese Struktur weder nachhaltig noch „vernünftig“ noch „frei“ ist, ist offensichtlich. Und ganz offensichtlich liegt es nicht an zuviel Kapitalimus oder Freiheiten irgendwelcher Kapitalisten, Heuschrecken oder Raubtiere, Bürger oder „Rechter“, sondern an dem genauen Gegenteil: Zuviel „Staat“ und zuwenig „Freiheit“ iSv Abwesenheit von „Staat“, aka Gesetzen, Regeln, Verboten, Steuern, Abgaben etc
Insbesondere in der Ökonomie gibt es klar berechenbare Kipppunkte, an denen Mehraufwand zu keinen Mehrerlösen mehr führen, der Ertrag sich nicht mehr steigern läßt. Ab solchen Punkten kann gemacht werden was will, es führt nur noch zu größeren Verlusten, also in die Pleite.
Kein Staat, kein Unternehmen, keine Maschine kann jemals Perpetuum mobile werden oder sein, die Hauptsätze der Thermodynamik sind unbestechliche Naturgesetze. Darin liegt der gewisse Tod aller Träume vom „wahren Sozialismus“, der immer und stets endet, sobald ihm das „Geld anderer Leute“ ausgeht. Sobald nur noch das selbstgemachte Elend zu verwalten bleibt, ist es immer nur eine Frage der Zeit, bis diese „Systeme“ implodieren und der Ruf nach Freiheit wieder siegt.
1989/90 war einer dieser großen, historischen Kipppunkte.
Insbesondere wir Deutschen haben nur mangelhafte politische Schlüsse daraus gezogen und arbeiten wieder massiv daran, eine Neuauflage von „Totalstaat“ aufzubauen – jetzt wegen „Klima“. Aber der Name, die Erzählungen sind völlig unmaßgeblich.
Wie jedes andere System ist auch der totale Klimastaat zum scheitern verurteilt, sobald ihm die Energiezufuhr, was heute primär Geldzufuhr meint, ausgeht. Ohne Überschüsse aus staatsfreier Arbeit oder Unternehmertum gibt’s weder einen Wohlfahrts- noch einen Klimastaat. Besteuerung „freier“ Arbeit kommt immer an ihre Grenzen, die Grenzerträge. Wird die Grenze der Steuern, Abgaben, Regeln und Vorbote etc überschritten, sinken die Einnahmen des Staates nur noch. Entweder kann er seine Ausgaben reduzieren, oder das System implodiert – wie immer.
Von diesen Kippunkten sind wir nicht mehr weit entfernt. Über 50% Staat am BIP, hohe Schulden, Inflation, ungeklärtes Renten/Demografieproblem und ständig steigende Staatsausgaben, ständige Zuwanderung von Massen in die sozialen Sicherungssysteme, steigende Energiepreise, Betriebsstilllegungen bzw Abwanderungen usw sind nichts anderes als das Endspiel vor dem Kollaps. Dann kann noch eine Phase reiner Unterdrückung mit totaler Kontrolke folgen, aber wie in zb Nordkorea oder Kuba oder Venezuela nur zur Begleitung der Verarmung der Massen.
Das ist das vorgezeichnete Schicksal für jeden Totalstaat, auch einen grünen, oder „guten“ oder „wahren“, egal. Totale Kontrolle endet zwingen in totaler Armut aller, früher der später, in welcher Schattierung auch immer. Und insbesondere wir und die EU-Bürokratie bauen Kontrolle immer weiter aus, was zumindest als starkes Indiz dafür gesehen werden kann, dass weder das Modell „Deutschland“ noch das Modell „EU“ funktionieren, sich vielmehr bereits in existenzieller Schieflage befinden. Misstrauen gegen Bürger und deren Freiheiten und Kontrollwut sind klare Zeichen schwacher Systeme, Parteien, Verfassungen, Bürokratien, Ideologien etc, wirklich gute Systeme brauchen weder viel Werbung/Propaganda noch Kontrolle oder Zwang.
Der „Totalstaat“ wird allerdings von der Mehrheit toleriert.
Ich wage daher mal die Frage, welchen Job eigentlich die hier Kommentierenden alle so ausfüllen.
Von denen, die also wirklich wertschöpfend arbeiten, gibt es nur noch sehr wenige.
Ich schätze, dass das sehr viel weniger als zehn Prozent sind.
Alle anderen verstecken sich lediglich dahinter, doch Steuern und Abgaben zahlen zu müssen, um das den Grünen in die Schuhe schieben zu können.
Aber es sind eben ALLE Parteien, denen wir dieses dekadente Verhalten zu verdanken haben.
Alles geht, keiner will!
Bestes Beispiel:
Homeoffice. Wie gross war und ist das Gekreische, nebst anschliessender Diskussion darüber, dass Homeoffice zur Regel werden sollte?
Nun, ich glaube kaum, dass sich Klos in Form eines Homeoffice installieren lassen.
Es lassen sich auch nicht Getränkekisten (heute wieder dreimal die Flaschenpost bei meinen Nachbarn…!) per Computer transferieren!
Googlen Sie mal das historische Verhältnis der Angestellten zu Arbeitern ab 1950. Damals war es nach meiner Recherche 50/50.
Dieses Beispiel war übrigens schon damals schlecht!
Wenn Sie heute heraus finden wollen, wie viele von den noch ca. 46 Millionen „Erwerbstätigen“ ihnen allerdings u.a. das Dach decken können, dann werden Sie Nächte damit verbringen, ohne ein Ergebnis zu erhalten!
Nach allem, was ich so feststellen kann, sind das aber bestenfalls 10% (!)
Es „arbeiten“ im heutigen Deutschland heute also knapp 90% lediglich für ihren PERSÖNLICHEN Unterhalt!
Der Rest, zu dem auch ich gehöre, sorgt lediglich noch für den reibungslosen Ablauf dessen, was 90% meiner Mitbürger für richtig und wichtig halten -nämlich SICH!
Die Parteien spielen dabei für mein Dafürhalten nur eine untergeordnete Rolle.
Ich glaube nämlich niemandem, der mir das Parteiprogramm der FDP erklären wollte, geschweige denn das der AfD.
Parteien gehören eben schon so lange in diese merkwürdige Gesellschaft, die noch nicht erkannt hat, dass es ohne sie vielleicht besser laufen würde, genau so, wie das Leben auch ohne ÖRR weiter gehen würde!
Unserem Volk wurde also die eigentlich natürlich vorhandene Resilienz aberzogen!
Und ein dünner Panzer lässt eben nur noch zu, sich einer gewissen Dekadenz hin zu geben!
Ich kann all Ihren Anmerkungen zustimmen.
Der Trend, weg von der Produktion (egal ob Landwirtschaft, Montan, Industrie, Gewerbe, Handwerk etc) und hinein in die sog Dienstleistungsgesellschaft läuft seit vielen Jahren und ist ein zentrales Element der sog „Globalisierung“. Die händische Arbeit sollte dort erledigt werden, wo Handarbeit aka Produktion billiger ist als daheim. Insbesondere Fernost hat davon lange profitiert, unsere Arbeiter, Handwerker etc. nicht gerade. Allerdings waren sich ganze Generationen darüber einig, dass das genauso gut ist, weil viele Jobs anstrengend, schmutzig, gefährlich, mühsam etc und für das Genießen der späteren Rente nicht gerade förderlich sind. All diese Risiken oder Unannehmlichkeiten irgendwo in China oder allgemein Fernost abzuladen, fanden die meisten irgendwie gut. Zum einen ersparte man so den eigenen Kindern diese Mühsam, zum anderen wurden viele „Alltagsprodukte“ von Schuhen bis Fernseher deutlich billiger, manche sogar so billig, dass sich deren Reparatur schlicht nicht lohnt. Jedermann/Frau konnte sich so Kleiderberge und viel Urlaub leisten, selbst Fliegen wurde billig, billiger als Autofahren. Das hätte ich mit als Kind der 60er so sicher nicht vorgestellt, ist aber so gekommen. Ich bin im Ruhrgebiet aufgewachsen, als dort noch Zechen und Hütten voll im Saft standen, kaum etwas davon ist noch in Betrieb. Lange vor irgendeiner Klimahysterie waren Kohle und Stahl aus Deutschland wenig bis null wettbewerbsfähig und starben aus. Wir unsere Konsumerelektronikindustrie oder optische Industrie oder oder auch, gleich oder besser gabs erst aus Japan, dann aus China, heute aus Vietnam oder Malaysia oder Indien oder oder
Handarbeit ist hier teuer, deren Arbeitsplätze und der Bedarf an Werkzeugen und Maschinen auch.
Ein Dienstleistungsjob bei Banken, Versicherungen, Verwaltung etc braucht einen Schreibtisch und eine Computerarbeitsplatz, das war’s, ein Verkäufer im Geschäft nicht einmal das. Solange die Kasse bedient werden kann, läuft der Verkauf, der Rest ist eher Lagerhaltung und Logistik, die die Verteilung bereits fertiger Produkte organisiert.
Das führte zu immer mehr Konzentration, Handelsketten bis zu Amazon und Internethandel etc, was unseren heutigen Alltag prägt. Echtes „Made in Germany“ wurde fast schon zur Rarität, oft wird nur noch Assembliert/Zusammengesetz oder sogar nur Gelabelt. In Made in Germany steckt sehr oft Made in China/Malaysia/etc
Sollte es zum großen Knall mit China kommen, müßten zahllose Lieferketten komplett umgestellt oder wieder echte Produktion bei uns erledigt werden, natürlich mit allen absehbaren Preissteigerungen.
Und mit AI haben viele nicht gerechnet, die ihre sauberen, komfortablen Jobs bei Verwaltung, Banken etc als sicher und ewig geglaubt haben. AI ist der absehbare Killer für zahllose Bürojobs, die AI-Revolution kann insb in diesen Segmenten viel verheerender ausfallen, als die flächendeckende Umstellung auf EDV ab den 80er Jahren. Zahllose Bürojobs werden durch AI/KIs wegfallen, ganze Berufsbilder, von Sekretärin bis Sachbearbeiter, Bank- oder Versicherungsangestellte und natürlich auch in der Staatsverwaltung.
Es sind gerade Umbruchzeiten, nicht nur politisch und geostrategische, sondern auch technische, die die ganze Arbeitswelt der Dienstleistungsgesellschaft mit ihren zahllosen Bürojobs betreffen. Daneben sieht der überall bemühte Klimawandel richtig mickerig aus und die großen Veränderungen/Umwälzungen werden viel schneller als der „Klimawandel“ eintreten, bzw sie laufen bereits.
Vielen Dank! Es war sehr nett, sich mit Ihnen zu unterhalten.
Besonders hat mir gefallen, dass Sie meinen „Provokationen“ sehr sachlich begegnet sind.
Das gibt es hier nicht sehr oft.
Eine neue Diktatur muss nicht zwangsläufig rot oder braun sein, sie ist auch unter allen anderen Farben möglich…
So wie es sich gerade anfühlt, denke ich nur an eine einzige Farbe!
Und die ist nicht schwarz, oder blau, sondern giftgrün!
Schön gesagt. Denn das Schauspiel der viel gepriesenen Demokratie ist genau dazu da, solche Gefühle zu erzeugen.
Im Kasperletheater werden beim Publikum auch Gefühle erzeugt.
Umgewandelt in Emotionen entsteht Dabei auch viel Geschrei.
Der Kasper wird vom erschrockenen Publikum gewarnt vor Krokodil und Räuber.
Auf die Puppenspielertruppe achtet das Publikum nicht.
Damals wie heute.
Man lese diesen letzten Absatz dieses Artikels gründlich, gern auch mehrmals. Vergleiche der Leser dann bitte mit dem realen medialen und politischem Umfeld. Noch Fragen?